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Geschrieben

Hallo!

In der aktuellen Auto Zeitung findet man einen Leserbrief, in dem dem Dieselmotor das Potential zum "Asbest des 21. Jahrhunderts" nachgesagt wird. Ein durchaus interessanter Vergleich, meine ich.

MFG

Geschrieben

Nicht, wenn sich der Partikelfilter durchsetzt.

Geschrieben

Hallo!

Der Partikelfilter ist sicher zur Zeit sinnvoll, letztendlich vermindert er aber nur die Symptome und verringert so das Interesse, die Krankheit an der Wurzel zu bearbeiten.

So wie es aussieht, wird sich der Partikelfilter auch nicht wirklich durchsetzen:

mit Partikelfilter würde ein Diesel-Kleinwagen so teuer, dass er kaum noch eine Alternative zum Benziner darstellen würde oder die die Hersteller müssten auf einen Teil ihrer Marge bei den Diesel-Kleinwagen verzichten. In Deutschland sind die Leute eher bereit, z.B. für einen Kompakt- oder Mittelklasse-Wagen mit Filter mehr als für einen ohne Filter zu bezahlen. Das ist in vielen anderen europäischen Ländern nicht der Fall: dort verlieren die Hersteller auch noch bei größeren PKW einen Teil ihrer Marge, wenn der Filter-Einsatz notwendig sein sollte. Im Vergleich zu Deutschland sind manch andere Länder echte Entwicklungsländer, was die Sensibilsierung für die Bedeutung des Filters angeht. Citroen verkauft ja den Facelift-C5 in Frankreich in der beliebten 2,0 HDI-Variante grundsätzlich ohne Filter: vermutlich ist das dort überhaupt kein Problem. Die Angst der Autohersteller um ihre Margen beim Diesel hat dann auch Einfluss auf die Abgasgesetzgebung in Europa. Bis der Filter auch in Kleinwagen obligatorisch wird, wird es noch mindestens 6 Jahre dauern. In Kleintransportern wird es den Filter wohl so schnell gar nicht geben.

MFG

Martin Beckmann postete

Nicht, wenn sich der Partikelfilter durchsetzt.

ACCM livinginbasel
Geschrieben

so am Rande:

Neue Baufahrzeuge müssen in der Schweiz mit Ruspartikelfilter ausgerüstet sein...

Geschrieben

Hallo!

MW haben beereits viele Baufahrzeuge auch in der EU einen Russfilter. Vorgeschreben ist der in der EU aber MW nur, wenn das Baufahrzeug unter Tage eingesetzt werden soll.

MFG

ACCM livinginbasel postete

so am Rande:

Neue Baufahrzeuge müssen in der Schweiz mit Ruspartikelfilter ausgerüstet sein...

Geschrieben

Das Rußproblem ist durch die wieder aufgewärmte Technik der Direkteinspritzung verschärft worden. Die neuen verbrennungsoptimierten Motoren produzieren kleinere, lungengängige Rußpartikel. ( Wie beim Asbest lassen sie sich nicht abhusten) Wenn eine Strafsteuer für Diesel ohne Filter dann nur für Direkteinspritzer.

Zugegeben ist das überspitzt, aber ein wahrer Kern hat die Geschichte schon.

Rainer

Geschrieben

Sicher ist der Dieselruß ein sehr großes, nicht zu unterschätzendes Problem. Einen Thread mit einem hingeworfenen Schlagwort ("Asbest des 21. Jahrhunderts") zu beginnen, das aus einem Leserbrief stammt, hat was von undifferenzierter Stimmungsmache, zumal dann, wenn ein paar Argumente erst einen Tag nachgeschoben werden. So weit, so schlecht.

Was ist dran an der Argumentation?

1. Problem sind offenbar vor allem die Direkteinspritzer ohne Rußfilter. Ich kann nicht sehen, dass der Filter lediglich Symptome mindert. Der PSA-FAP eliminiert die gefährlichen Partikel - und um die geht es hier doch wohl - zu nahezu 100 Prozent.

2. Der Filter ist aus ökonomischen Gründen schwer durchsetzbar, stimmt. Da muss man ansetzen: Wir brauchen eine optimierte preiswerte Filtertechnik, die gerade auch für Kleinwagen interessant ist. Ingenieure haben schon mehr hinbekommen, da wird das doch auch zu erreichen sein, oder?

3. Eine ganz andere Frage ist es, inwieweit der klassische mit Benzin oder Diesel betriebene Verbrennungsmotor überhaupt eine Zukunft hat: Er wird sie nicht haben, zum Glück. In 50 Jahren werden wir uns sicher anders fortbewegen. Wenn man unter diesen Voraussetzungen Stimmungsmache gegen den Diesel betreibt, bin ich dabei. Aber bitteschön dann auch das Gleiche gegen den Benzinmotor. Ich möchte nämlich weder an Rußpartikeln eingehen noch am Benzol, das genauso karzinogen ist. Ich habe jahrelang gegenüber von einer Tankstalle gelebt. Wenn die betankt wurde, musste ich alle Fenster meines Hauses schließen und den Garten fluchtartig verlassen, weil die benzolgeschwängerte Atemluft nicht zum Aushalten war. Das ist erst besser geworden als Ende der 80-er Jahre die Tankstellen per Gesetz modernisiert werden mussten, um die Schadstoffbelastung der Umgebung zu minimieren. Auf Anraten eines Kinderarztes bin ich trotzdem von dort weggezogen, um meiner Tochter diesen Dreck nicht weiter zuzumuten. Mir soll einer was von Benzinern als Alternative erzählen ...

Gruß von Fluxus.

Geschrieben

Hallo!

Ich weiss nicht, ob das Benzol ein ähnliches Prblem wie der Russ darstellt.

Damit nicht so viel Benzol entweicht, tanke ich immer nur dann, wenn der Tank fast leer ist und dann grundsätzlich voll.

Meine Meinung zum Thema habe ich sicher schon ausführlich dargestellt.

Billigerer Filter für kleinere Diesel-Autos? Also eine Mogelpackung wie damals der U-Kat?

Diesel-Direkteinspritzer im PKW-Bereich gibt es übrigens schon seit etwa 20 Jahren:

der erste war der Austin Maestro (2,0 60 PS) ab 1981, der zweite der Austin Rover Montego ( 2,0 TD, 81 PS) ab 1986, der dritte der Fiat croma i.d. TD ab 1988 und schliesslich der Audi 100 TDI ab 1989. wirklich neuu ist die besondere Problematik beim Direkteinspritezret also nicht. Das erste Auto mit Russfilter, der Mercedes 300 SD ab 1982, hatte übrigens noch eine indirekte Einspritzung. Da man in Kalifornien auch die dicken Russpartikel nicht mochte, musste Mercedes den filter serienmäßig einbauen um dort einDiesel-Modell verkaufen zu dürfen.

In der Öffentlichen Wahrnehmung existiert das Russproblem in seiner ganzen tragweite erst seit wenigen Jahren, bekannt ist es seit mindestens 30 Jahren.

MFG

Geschrieben

Nein, kein billigerer und schlechterer. Ich meine einen vollwertigen, der finanzierbar ist. Wenn ich mir im übrigen anschaue, wieviel Geld auch bei Kleinwagen für absoluten Blödsinn oder Nebensächlichkeiten ausgegeben wird, dann dürfte für viele Kunden objektiv betrachtet der Filter finanzierbar sein. Wenn ich, finanziell gesehen, die Wahl zwischen Alufelgen und dem Filter hätte, wüsste ich, was ich mir leiste.

Ich hab's an anderer Stelle ja auch schon geschrieben: Ich selbst würde auch für den Filter im C3 bezahlen. Selbst wenn es Nachrüstlösungen geben sollte, werde ich mich dafür entscheiden, wohl wissend, dass die nachträglich eingebauten Filter nicht so wirkungsvoll sind wie die Originale. Fl.

Geschrieben

Hallo!

Der Aufpreis für den Filter müsste zur zeit etwa 500 Euro betragen.

Das sollte "finanzierbar" sein. Vermutlich hat "die Marktforschung" ergeben, dass die Zahlungsbereitschaft für den Filter im Diesel-Kleinwagen je nach Land zwischen 0 und vielleicht 150 Euro liegt. Deutschland war ein fruchtbarer Boden für die PSa-Filter-Werbungen: PSA hat Deutschland geradezu zu einem Filter-Bewusstsein erzogen, das man freilich bei vielen Modellen nicht bedient.

MW hat es diese Werbeininhalte in vielen anderen Ländern nicht gegeben.

Die hersteller fürchten, dass um die gasemte branche hinweg die marge bei Kleinwagen sinkt, falls der Filter notwebdig werden sollte. Und dann säßen die Hersteller in der Enge: die Kunden würden zahlreich wieder einen Benziner in Erwägung ziehen. Das Problem dann: die kleinen Benziner von PSA, Renault,VW und Ford sind im vergleich zur japanischen Motoren nicht konkurrenzfähig.

-Renault hat aus Kostengründen die Entwicklung einen 1,0-16v-Motors gestoppt, stattdessen muss der alte 1,2er herhalten

-der PSA 1,1er ist veraltet (im C1/106 nutzt man dann auch einen Toyota-motor)

-die Basis-Benziner von Ford verweisen konstruktiv gar auf die 60er-Jahre

-die 3-Zylinder-Benziner von VW sind zwar neu, aber trotzdem unfähig

- alteisen auch bei den Fiat-Basis-Benzinern

-am besten steht noch Opel mit dem sparsamen 10,-12V-motor da

In allen japansichen und koreanischen Kleinwagen arebeiten Benziner auf dem neueseten Stand der technik, die alle europäischen konkurrenz-Motoren alt aussehen lässt.

Gerade in Spanien, Italien und Frankreich, wo der diesel auch bei Kleinwagen beliebt ist konnten sich die eiropöäischen hersteller bisher die koreanische und japanische konkurrenz auch durch die hohe Dieselnachfrage weitgehend vom Leib halt4en. Sollte der diesel durch einen filter teure und damit unwirtschaftlicher werden, sind die europäischen hersteller gzwungen konkurrenzfähige kleinhe Benziner anzubieten.

MFG

fluxus postete

Nein, kein billigerer und schlechterer. Ich meine einen vollwertigen, der finanzierbar ist. Wenn ich mir im übrigen anschaue, wieviel Geld auch bei Kleinwagen für absoluten Blödsinn oder Nebensächlichkeiten ausgegeben wird, dann dürfte für viele Kunden objektiv betrachtet der Filter finanzierbar sein. Wenn ich, finanziell gesehen, die Wahl zwischen Alufelgen und dem Filter hätte, wüsste ich, was ich mir leiste.

Ich hab's an anderer Stelle ja auch schon geschrieben: Ich selbst würde auch für den Filter im C3 bezahlen. Selbst wenn es Nachrüstlösungen geben sollte, werde ich mich dafür entscheiden, wohl wissend, dass die nachträglich eingebauten Filter nicht so wirkungsvoll sind wie die Originale. Fl.

Geschrieben

Mit dem Benzol ist das wieder so ein typisches deutsches Wahrnehmungsproblem. Würde das Benzol in der Menge wie es im Moment aus den Autos und beim Tankvorgang entweicht in vergleichbarer Menge irgendwie in der Industrie verlustig gehen, würde bestimmt ein Spiegelartikel den Bösewicht an den Pranger stellen und uns darüber aufklären wie viele Menschen pro Jahr dadurch ins Gras beißen. Der Totenkopf auf der Zapfseule ist nicht darauf weil das Zeug brennt sondern weil der Nachweis der Krebserzeugung durch Benzol lückenlos erbracht ist. Der Stoff baut sich im Körper nicht ab und wird so über die Jahre akkumuliert. Man nimmt in gut über die Atemluft und die Haut auf. Also das Händewaschen mit dem Kraftstoff sollte man tunlichst vermeiden. Waschbenzin aus der Apotheke ist das einzig richtige. Da ist das Zeug nicht drin. Bei Arbeiten an der Kraftstoffanlage immer mit OP Handschuhen arbeiten. Übrigens ist die Technik der Direkteinspritzung viel Älter als 30 Jahre. Die ersten Diesel wahren Direkteinspritzer. Die Vorkammertechnik kam viel später. Man wollte den ruppigen Diesel für den PKW Zivilisieren. Die drei oder vier Direkteinspritzer in den achtzigern sind beim allgemeinen Dieselrußaufkommen nicht ins Gewischt gefallen. Die Situation hat sich erst anfang der neunziger mit dem Massenhaften aufkommen der TDIs verschärft. Die Rußteilchengröße hat sich durch diese Technik enorm verringert . Was jetzt ein größeres Problem für die Lunge darstellt. Aber nicht nur Dieselruß ist für den Feinstaub in Städten verantwortlich, der größere Anteil kommt zB. vom Hausbrand, Industrie, Bautätigkeiten, usw. Einschränkungen bei hoher Belastung für diese Bereiche sind nicht geplant. Spielt da vielleicht die Ideologie eine Rolle weil nur über Autos in bezug auf die Feinstaubproblematik gesprochen wird?

Rainer

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