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Geschrieben

Hallo,

Welche Kolben/ Buchsen sollte man besser nehmen? Die Flachen oder die gewölbten?

KW sollte auch auf Untermaß geschliffen werden, bzw. Übermaß Pleulager und Hauptlager.

Und da ist schon die 2. Frage. Hat jemand Zahlen dazu auf welches Maß die KW geschliffen werden sollte, wenn Übermaßlager +0,25 haben? Standart KW Maß ist 48mm Pleulager und 54mm Hauptlager.

Danke!

Michal

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Michal,

ich würde Dir zu den balligen Kolben raten. Der Motor hat einfach mehr Power und besseren Durchzug. Eigentlich sind die Nachbaukolben viel zu günstig für eine gute Qualität, aber hier im Forum sind ja nun schon einige mittlere 5-stellige km mit diesen Kolben unterwegs und sie scheinen gut durchzuhalten. Habe keine negativen Erfahrungen damit bisher, fahre Sie ja auch selbst nun schon einige Jahre und auch schon weit im 5-stelligen km Bereich.

Die erhöhte Kompression hat natürlich auch zur Folge dass der Motor rauher läuft, er klingt auch ganz anders. Wenn der Kopf schon ein paar Mal beim Schleifen war dann kann es sein dass die Kompression zu hoch wird und der Motor nachdieselt... unschön. An der Karre kann eine ganze Menge schwingen, mein Auto hatte die ersten 1000 km very good vibrations.

Bei den Kurbelwellenzapfen gibt es laut Citroen eine Toleranz von 0,03 mm zum Originalmaß (einige Quellen sagen auch 0.05). Liegen die Zapfen innerhalb der Toleranz solltest Du trotzdem neue Lagerschalen verwenden, an den paar Euro würde ich nicht sparen.

Sind die Zapfen verschlissen, dann muss auf das nächste Maß geschliffen werden. Das ist dann in 0.25er Abständen, also Zielmaß ist dann 53,75 mm und 47,75 mm.

Du musst auch prüfen ob die Zapfen unrund/oval sind, auch hier gegebenenfalls auf das 1. Untermaß schleifen lassen.

Alle Zapfen oder nur den Defekten - das bleibt Dir überlassen.

Frohes Schaffen!

Bearbeitet von Kiwicana
Schrbfhelr korrgrt
Geschrieben

Kiwicana hat ja schon als Experte geantwortet. Ich mach trotzdem mal (ungerne) den Oberlehrer:

Da es im Fertigungsprozess immer Toleranzen gibt, sind Passungen heute im ISO-Toleranz-System geregelt das hier ganz gut erklärt wird. Ich weiss leider nicht wie lange es dieses System schon gibt.

Eine Tabelle zu den Werten gibt es z.B. hier.

Absolut üblich sind Toleranzen im H7/h7-Bereich. Das hiesse, dass das Pleuellager im ersten Übermass eine Bohrung zwischen zwischen 53,75 und 53,78 haben darf.

Die Kurbelwelle dürfte dann an dieser Stelle einen Durchmesser zwischen 53,75 und 53,72 haben. Das wäre Dein Schleifmass.

Bei H7/h7 hättest Du also maximal 0,06 mm Spiel im Lager, was deutlich über den 0,03 mm liegt, die Kiwicana angibt.

Anzustreben wäre also eher ein Toleranzpaar von H6/h6 oder am besten H5/h5. Das blöde ist, dass ich noch nie gesehen habe, dass eine Toleranz für die Lager angegeben wird. Das wäre nämlich eigentlich die Grundlage für das Mass beim Schleifen der Kurbelwelle.

Das genaue Mass zu treffen, wie Kiwicana empfiehlt, ist natürlich immer zulässig.

Ich hoffe, ich habe Dein Problem nicht verkompliziert und werde mich in Zukunft auch wieder als Oberlehrer zurückhalten!!!!

Ich bin auch für die balligen Kolben.

Viel Erfolg,

Achim

Geschrieben (bearbeitet)

was man natürlich immer machen kann ist das lager zusamenzubauen (geht beim h78 motor ja schnell) und lager innen per innenmesschraube abzunehmen, dann hat man es ganz genau.

oder halt ein entsprechendes rundrohr auf 0,03 untermaß drehen und durchschieben.

bislang kann ich aber nicht sagen das die am markt erhältlichen lager probleme machen, die genauigkeit ist 1a+ (ist doch auch mal schön!)

das genaue maß per kurbelwellenschleifmaschine zu treffen ist heute sogar bis auf 5/1000stel problemlos möglich und kein großer aufwand mehr.

heutige, moderne anlagen laufen ölgelagert (gegen erschütterungen in der halle) und es ist möglich sogar die temperaturunterschiede mit einzurechnen.

denn bei den genauigkeiten macht es schon einen unterschied ob man jetzt bei 0° oder 35° misst...

man kann es aber natürlich auch übertreiben, der motor wird auch mit 0,06 lagerspiel völlig problemlos laufen, dennoch gibt citroen dazu halt empfehlungen, diese einzuhalten hat sich meist als sehr hilfreich für die lebensdauer erwiesen.

wichtig ist auch ein blick auf die nockenwellenlager zu werfen, diese sind meist noch nie gewechselt worden, auch wenn der motor schonmal revidiert wurde.

gerade vorne - dort wo dann auch noch bei jeder umdrehung über einen schmierspalt in der nockenwelle selbst - öl zum zylinderkopf abgeleitet wird hat man bei alten motoren oft 0,20mm lagerspiel

das klappert schon richtig, dennoch schrecken die meisten davor zurück die nockenwellenlager instand zu setzen da das viel manuelle drehabreit nachsich zieht...

gerade hier krankt es dann nach der überholung oft am öldruck und sich eingrabende kipphebel sind die folge.

ps: mag die gewölbten kolben trotz "bollern" bei hoher last auch lieber, das fahrzeug ist einfach flotter zu bewegen dadurch und wenn alle sonstigen dinge überarbeitet worden sind ist der sound nicht wirklich lauter, nur anders.

Bearbeitet von dumdidum
ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Wenn an den neuen Lagern irgend etwas Probleme machen könnte, dann die neue, bleifreie Legierung, die zu verwenden die Hersteller seit einigen Jahren gezwungen sind.

Fachleute, die sich darauf verstehen, Lagerschalen selbst auszugießen, dürften selten geworden sein.

Bei der Montage der neuen, passend abgestimmten Teile gibt es für den Laien eine Überraschung: die Kurbelwelle lässt sich nur noch mithilfe eines ordentlichen Hebels drehen. Wenn das so ist, ist alles in Ordnung. Das gehört so!

Geschrieben

Danke euch allen, auch für die PNs.

Es wird alles geschliffen, Hauptlager, Pleulager, Nockenwelle... KW sogar 0,5mm, also 2. Übermaß.

Also auf 53,5 bzw. 47,5mm

Es wundert mich dass der Motor noch lief und Öldruck hatte... aber geklopft hat er schon sehr...

Danke euch

Gruss Michal

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