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3500 km Italien mit dem neuen XM V6, kleiner Bericht [oh … doch etwas länger]


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Geschrieben (bearbeitet)

Ich hatte den neuen (also den Ende Januar gekauften) Ketten-V6 kurz vor dem Urlaub noch zur Inspektion / HU.

Etwas zu kurz vorher, denn wir hatten dann leider keine Zeit mehr, den einzigen Mangel, wegen dem ihm die Plakette verweigert wurde, zu beheben: ein gerissenes Feststellbremsen-Seil. Hatten wir übersehen … die Bremsen hinten waren das einzige, was vor der HU-Vorführung neu gemacht wurde. Und ich wär so gerne mit neuer Plakette gefahren. Trotzdem: der XM (bekannter Herkunft) bestätigt die ersten Eindrücke, was den Gesamtzustand des Wagens anbelangt.

Ansonsten von meiner Werkstatt gemacht:

- einfach mal alles angesehen

- Bremsen hinten neu (Scheiben und Beläge)

- Reserveradreifen wechseln / Befestigung checken

- Motoröl wechseln

- Automatikgetriebeöl teilwechseln (4HP18)

- Kühlwasser wechseln

Auch noch gemacht:

- neue Sommerreifen auf die Alufelgen (ohne Mittelloch, siehe anderen Thread)

- Klimaanlage befüllen lassen

Von mir gemacht:

- anderer Kühlwasserstandssensor (wegen falscher Fehlermeldung).

- Bremspedalschalter Tempomat repariert

Zum wechseln des Zündschlosses war ich dann aus Zeitgründen doch nicht mehr gekommen (ich muss noch die Stecker und Schaltstellungen durchmessen, siehe anderer Thread).

Ich hatte aber noch die kleinen Gepäcknetze (Originalzubehör) auf der Rückseite der Rücksitzlehnen anbringen können. Praktisches Zubehör zur Unterbringung von Kleinkram.

Auch das Beladen des Kofferraums ging trotz der gegenüber dem Break fehlenden 20 oder 25 cm ganz gut.

Dann ging am nächsten Tag die Reise los.

Morgens bei Abfahrt bei kaltem Motor/Getriebe schaltete der Wagen (nach Getriebeölwechsel) zunächst etwas sehr spät (2000 U/min) vom ersten in den zweiten Gang. Da hab ich erst mal heiße Ohren bekommen … das trat dann aber auch nach ein paar Kilometern nicht mehr und danach nie wieder auf. Puh … insgesamt schaltete das Getriebe gefühlt noch weicher als vorher, speziell beim Runterschalten wenn man bergauf mal beschleunigt.

[Frage zwischendurch: Nach wievielen km sollte der nächste, direkte Teilölwechsel erfolgen (und weitere, direkte Teilölwechsel) und wann wäre dann später mal der nächste Wechselzyklus fällig?]

Ich war erstmal echt begeistert, wie ruhig und souverän der V6 losgeht. Als sportlich ist das Kettenferkel mit Automatik im Gegensatz zum 2.0i tct Schalter allerdings kaum zu bezeichnen bzw. nur bei Vollgas, aber das wollen wir ja nicht.

Aber ich konnte lange Bergetappen endlich mal wieder voll angehen und mit 130 hochfahren, was wegen der rutschenden Kupplung beim 2.0 zuletzt nicht mehr drin war.

ABS

In Thüringen / Franken hat es plötzlich so dermaßen geschüttet, dass wir (fast) alle auf der Autobahn rechts ran auf dem Standstreifen das Unwetter abgewartet haben. Bei der Rundumbewässerung hat wohl einer der ABS-Sensoren den Geist aufgegeben. Ich hatte von da an jedenfalls ständig die ABS-Lampe an - und was noch schlimmer ist - die Meldung auf dem Klartextdisplay. 3350 km lang … dafür habe ich das Display nicht repariert … ich wollte eigentlich die Radiosender sehen. Auch die Wärme in Italien konnten das ABS nicht zum funktionieren bringen; mal sehen, was das Auslesen bringt. Beim tct Break fiel das ABS bei hoher Luftfeuchtigkeit auch mal aus, das gab sich dann aber immer wieder von selbst.

Tempomat

Das Fahren mit Tempomat hat mich total begeistert. Das Ding hält auf den km genau die Geschwindigkeit, auch wenn eine Steigung kommt. Das einzige, was ich mir wünschen würde (ist zuviel verlangt für ein 20 Jahres altes Auto), ist, dass man den Beschleunigungsgrad nach Wiedereinschalten nach einer Unterbrechung regeln könnte. Mir beschleunigt der zu stark.

Verbrauch

Dass der Ketten-V6 ein Verbrauchswunder ist, wurde mir im Winter im reinen Kurzstreckenverkehr eindrucksvoll vorgeführt. 17 … 19 … auch mal 20l … da wundert man sich.

Aber nun hat er (mit Tempomat) ein anderes Wunder vollbracht: Autobahn Deutschland immer zugelassene Höchstgeschwindigkeit; wenn kein Limit, dann 130 km/h; Autobahn Österreich (Innsbruck-Brenner) 100km/h, Teilstrecke bis dahin: 9,5l/100km.

Da geht noch was!

Dann weiter Autobahn in Italien 110 km/h in Südtirol, dann 130km/h bis Süd-Toskana, die letzten 100km auf der Superstrada nach Umbrien 110km und noch 15km hoch in die Berge auf Landstraßen: Teilstreckenverbrauch 8,6l. Da wir die Reststrecke Südtirol-Umbrien früh morgens gefahren sind, brauchten wir noch keine Klimaanlage.

Auf der Rückfahrt haben wir bis zur Österreichischen Staatsgrenze die Klimaanlage angehabt (Außenthermometer zeigte 32° in der Po-Ebene); da Österreich die Sommerwettergebühren nicht bezahlt hat, hatten wir ab Staatsgrenze I/A nur noch 15° und 99km lang Dauerregen und in D war das Wetter dann auch nicht wesentlich besser, aber gemischt, und die Autobahn war leer, insofern ging es.

Fazit Gesamtverbrauch Rückfahrt: 8,8l/100km über eine Strecke von 1430km. Finde ich richtig gut. Und ich habe oft auf der linken Spur (im Rahmen der Tempolimits) mitgespielt und bin auch die teilweise sehr langen Steigungen bei der Alpenüberquerung und in Franken immer schön mit 130 den Berg hoch.

Auf den Straßen in Umbrien (es geht da immer rauf und runter), teilweise Asphalt, viel Strada bianca (Schotterstraßen) hat er Wagen dann aber schon 11l gebracht.

Die Verbrauchswerte sind im Abgleich zwischen Bordcomputer und gemessenem Verbrauch angegeben, wobei mögliche Fehler (unser Dorftankwart macht den Tank anders »voll« als ich. Wobei er einmal bei 85l nicht schlecht gestaunt hat) rausgerechnet sind.

Weitere Erkenntnisse

Auf schnell gefahrenen Autobahnkurven mit engen Radien (Überquerung Appenin nördlich von Florenz) und den umbrischen Bergstraßen merkt man, dass der V6 mit Automatik vorne ein ganzes Stück schwerer als der TCT ist; der schiebt über die Vorderräder merkbar nach außen (ohne dass ich an die Grenze käme, dass er ausbräche). Ich weiß nicht, wie weit die anderen Reifendimensionen (65 statt 60) das verstärken. Mit dem tct kann man das alles jedenfalls etwas schneller angehen, da er auch beim Bremsen leichter - ich nenne es mal so - dirigierbar ist. Es gab jedenfalls einige Kurven, die ich schon seit 10 Jahren kenne, wo ich beim V6 dann dachte, oh … dass ich die etwas langsamer hätte angehen sollen.

Die Hydropneumatik hat das alles gut im Griff; er schwebt sanfter als mein tct Break das mit neuen Kugeln jemals konnte.

Und zum ersten Mal höre ich auch das Ventil unterm Wagen klacken, wenn man die Tür öffnet. Alles so, wie es sein soll.

Warum raten hier seit 15 Jahren alle vom Y4 ab? Ich finde, für mich ist das ein neues XM-Erlebnis.

Fazit

Unsere neuer XM V6 ist einfach toll.

(Soll ich die jetzt sammeln? Ok … das ist ein anderes Thema. Und wer fährt jetzt den CX?)

Ansonsten: Wetter gut, Freunde und Nachbarn haben uns wieder neue Dinge zeigen können (dieses kleine Restaurant in Rotecastello!), das Olivenöl der Novemberernte (dramatische Einbrüche) ist bei unseren zuverlässigen Quellen nicht wesentlich teuerer geworden. Ist auch grün und hält unsere menschlichen Systeme am laufen.

Bearbeitet von holger s
Geschrieben
...

Warum raten hier seit 15 Jahren alle vom Y4 ab? Ich finde, für mich ist das ein neues XM-Erlebnis.

...

Alle? ;)

Wenn es nach manchen Ratschlägen ginge, dürfte man sich nur einen Y3 von Frühjahr 93 bis Sommer 94 kaufen. Weil davor war ja das angeblich unzuverlässige Hydractive 1 und danach schon der Y4 ;)

Mir jedenfalls gefällt mein Y4 auch.

Danke für den schönen Bericht!

lgtg

Geschrieben

Nee,nee nee ! Alle ketten Vau sechs , das geht doch nicht. Da hab ich was gegen ;) Ach und zwei vau sechs Kette stehen in meiner Familie, da werde ich schon zu verhindern wissen, dass die verkauft werden.

Danke für den schönen Bericht !

Ich finde den Y3 persönlich ja schöner und hatte auch einige davon. Nur jetzt gibt es in unserer Familie nur noch denY4 der ersten Jahrgänge. Und ich muss sagen auch die sind doch sehr gut.

Geschrieben

Zu Deiner Frage bezüglich des Getriebeöls: das vorgesehene Wechselintervall inkl. Filter ist so weit ich mich erinnere 30.000km für das 4HP18.

Geschrieben (bearbeitet)

30 000 KM ist auch in Ordnung. Mache ich im Wohnwagenbetrieb auch nicht anders.

Filter einfach ausspülen und bei Bedarf ersetzen.

Bearbeitet von Barbecker
Geschrieben (bearbeitet)

Ich habe bei meinem V6 Anfangs 2 Teilölwechsel innerhalb kurzer Zeit gemacht. Danach habe ich das ATF erst alle 20Tkm, und dann bei jedem Motorölwechsel (alle 10Tkm) gewechselt. Meine Getriebe hat den Motor überlebt, der bei knapp 400000 Km ein verbranntes Ventil hatte. Das Sieb habe ich nie erneuert sondern immer nur mit Benzin ausgewaschen und ausgeblasen.

Bearbeitet von Tim Schröder
Geschrieben

Wenn bei meinem das ABS gestört ist, schaltet das Fahrwerk auf Dauer-Hart.

ACCM Gerhard mit CX
Geschrieben

Hallo zusammen,

lieber Holger,

die Erfahrungen mit den italienischen Bestwerten beim Spritverbrauch habe auch schon gemacht und ich glaube, es liegt nicht alleine am Auto:

Unser Peugeot 607 V6 Benzin – Motor und Getriebe baugleich C5 III V6 und C6 – nimmt sich in Deutschland im staufreien Pendlerverkehr (2/3 Land 1/3 Stadt) stets mehr als 11 Liter, im Winter gerne mal 13 plus X. Unter 10 Liter im Reiseverkehr ist in Deutschland nur selten, unter 9 nie zu schaffen.

In Italien im Urlaubsmodus steht hingegen regelmäßig eine 8 vor dem Komma, selbst im Verkehrsgewühl am Golf von Neapel (macht richtig Laune) wird kaum an der 10 gekratzt.

Tempolimit, Kreisverkehre statt Kreuzungen, auf den ersten Blick hektisches, tatsächlich aber viel flüssigeres und mit weniger Wartezeiten (Ampeln) beaufschlagtes Vorankommen, Wohlfühltemperatur für die Maschine, wahrscheinlich ist es eine Mischung aus alledem, die den Verbrauch mal eben um ein gutes Viertel sinken lässt.

Grüße von Gerhard

Geschrieben

Schöner Bericht, Holger! :)

Ich habe ja selber dieses Jahr vom TCT zum V6 (wenn auch zu dem mit Riemen) gewechselt und kann einige deiner Erfahrungen bestätigen.

Mein TCT war auf kurvigem Geläuf gefühlt wesentlich agiler/leichtfüßiger als der V6.

Noch deutlich besser als mit der Serienbereifung war die Straßenlage mit den 205/55 R16, die ich bis zuletzt gefahren bin.

Ich bin mir sicher, die würden auch beim V6 noch was rausreißen. Trotzdem werde ich bei den 65er Reifen auf Serienfelgen bleiben. Wirklich schöne Zubehörfelgen gibt es nicht (mehr) und meine alten sahen irgendwie nur auf dem hellblauen TCT gut aus :(

Der Tempomat ist manchmal etwas forsch, ist halt noch die gute, alte Technik mit Vakuumpumpe. Heute geht das mit E-Gas sanfter.

@ Gerhard: Im Italienurlaub konnte ich mal mit dem TCT die ewige Bestmarke von 7,3 l/100km über eine ganze Tankfüllung erreichen. Liegt am Tempolimit auf den Autobahnen und an der allgemein flüssigeren Fahrweise. Man ist unterm Strich schneller und entspannter unterwegs bei geringerem Verbrauch als in Deutschland.

Gruß Marcel

Geschrieben

Endlich bestätigt mal jemand, dass die V6e untersteuern wie blöde. :) Ich dachte schon ich wäre der Einzige der das merkt. Das, und die gefährlich unterdimensionierte Bremse (packt super zu, überhitzt aber viel zu schnell), sind meine einzigen beiden Kritikpunkte an der Mühle. :)

Geschrieben
Endlich bestätigt mal jemand, dass die V6e untersteuern wie blöde.

interessant, bei den Xantias ist es andersherum, je schwerer die Autos vorne sind, desto weniger untersteuern sie.

die gefährlich unterdimensionierte Bremse (packt super zu, überhitzt aber viel zu schnell),

Vielleicht ein spezielles Ketten-V6-Problem, der Riemen V6 hat eine größere Bremse vorn. Davon abgesehen spielen Scheiben und Beläge eine entscheidende Rolle, ich kenne bei identischen Bremsanlagen eine weite Spanne von schlimmem Fading bis zu tollen Bremswerten, abhängig von der gewählten Kombi aus Belägen und Scheiben.

Geschrieben

Schöner Bericht. Holger, danke!

An einer Stelle möchte ich aber mal einhaken:

...

Auf schnell gefahrenen Autobahnkurven mit engen Radien (Überquerung Appenin nördlich von Florenz) und den umbrischen Bergstraßen merkt man, dass der V6 mit Automatik vorne ein ganzes Stück schwerer als der TCT ist; der schiebt über die Vorderräder merkbar nach außen (ohne dass ich an die Grenze käme, dass er ausbräche)...

Also wenn der V6 effektiv in jeder schnell (!!!) gefahrenen Autobahnkurve über die Vorderräder schieben würde, dann hätten diese aber in kürzester Zeit kein Profil mehr!

Meine aktive XM-Zeit liegt schon ein paar Jahre zurück, aber dieses Gefühl hatte ich nie. Auch in zeitgenössischen Tests hab ich so etwas nie gelesen.

Sicher wird sich der V6 gegenüber dem Vierzylinder schwerfälliger anfühlen, anders einlenken. Aber ein echtes Untersteuern bei hoher Geschwindigkeit würde ja bedeuten, dass die Reifen mit großem Schräglaufwinkel über die Straße rubbeln...

Für Rechtschreibfehler sind Android und mein Handy verantwortlich

Geschrieben
Schöner Bericht. Holger, danke!

An einer Stelle möchte ich aber mal einhaken:

Also wenn der V6 effektiv in jeder schnell (!!!) gefahrenen Autobahnkurve über die Vorderräder schieben würde, dann hätten diese aber in kürzester Zeit kein Profil mehr!

Meine aktive XM-Zeit liegt schon ein paar Jahre zurück, aber dieses Gefühl hatte ich nie. Auch in zeitgenössischen Tests hab ich so etwas nie gelesen.

Sicher wird sich der V6 gegenüber dem Vierzylinder schwerfälliger anfühlen, anders einlenken. Aber ein echtes Untersteuern bei hoher Geschwindigkeit würde ja bedeuten, dass die Reifen mit großem Schräglaufwinkel über die Straße rubbeln...

Für Rechtschreibfehler sind Android und mein Handy verantwortlich

Ich würde jetzt auch nicht von untersteuern sprechen; das würde passen, wenn ein Auto 800kg leichter ist, bei dem man entsprechend fährt, um die Talente des Wagens zu nutzen (wie beim übersteuern). Natürlich fahre ich nicht mit rubbelnden oder quitschenden Reifen mit dem 1,5to-Auto durch Autobahnkurven.

Aber die von mir angesprochene Apennin-Ettappe nördlich von Florenz ist ein Stück Autobahn, was man so in Deutschland nicht kennt. Eigentlich sollte dort auf Teilstücken nur 80km/h erlaubt sein, so eng sind da die Kurvenradien und Rechts-Links-Wechsel; das ist Motorsport-Feeling. Wenn keine LKW unterwegs sind, fährt man auf dieser Strecke gerne Ideallinie … ich hab da schon Wagen mit ausländischen Kennzeichen gesehen, die verzweifelte Vollbremsungen gemacht haben, weil sie nicht ahnten, in welche Richtung die nächste Kurve geht (ein Navi hilft hier sehr beim Anbremsen und Beschleunigen, wie ein Rallye-Beifahrer).

Jedenfalls ist der V6 für solche Kurvenhatzen nicht geeignet. Da kann die HP soviel außen auf hart stellen (und das merkt man dann auch), wie sie will. Der XM ist keine Giulietta.

Geschrieben (bearbeitet)

Bei den Slalomtests schnitt der XM V6 im Vergleich zum BMW 525 und anderen immer als Sieger ab, werde mir die Videos und Berichte nochmal raussuchen, ob da 2l-XM zum Einsatz kamen. Der XM Turbo CT hatte ein exzellentes Kurvenverhalten, mit dem V6 bin ich fast nur Autobahn geradeaus gefahren, mit Leistungsabfrage, auf den Landstraßen fahre ich den instinktiv gemütlicher und ruhiger als den TCT.

Bearbeitet von Steinkul
Geschrieben
interessant, bei den Xantias ist es andersherum, je schwerer die Autos vorne sind, desto weniger untersteuern sie.

Vielleicht ein spezielles Ketten-V6-Problem, der Riemen V6 hat eine größere Bremse vorn. Davon abgesehen spielen Scheiben und Beläge eine entscheidende Rolle, ich kenne bei identischen Bremsanlagen eine weite Spanne von schlimmem Fading bis zu tollen Bremswerten, abhängig von der gewählten Kombi aus Belägen und Scheiben.

Nope, ich sprach von meinem Y4-Riemen-V6. In den italienischen Alpen ist mir die Bremse zum ersten Mal überhitzt. Das war noch halbwegs verständlich, da bin ich ziemlich zügig einen Pass herunter gefahren. Da da wirklich eine Kurve kam, konnte ich die Bremse auch nicht mehr öffnen, als ich gemerkt habe dass sie zu heiß wird. Erst kam Fading, dann kamen Geräusche, dann fingen die Scheiben an zu schlagen. Die Scheiben haben es überlebt, der Schlag war wieder weg als sie wieder kalt waren, und die Bremswirkung war auch unverändert. Die gleichen Scheiben (Bosch) sind mir dann später auf der Autobahn nochmal überhitzt.

Anschließend habe ich Scheiben und Beläge gewechselt. Die Scheiben und Beläge hat mir meine Werkstatt empfohlen, nachdem ich dort berichtet hatte. Ich habe die Marke gerade vergessen, war aber jedenfalls auch kein NoName. Alles sauber eingebremst, wie sich das gehört. Vor zwei Wochen bin ich dann bei ~210 und bereits warmer Bremse auf eine Baustelle getroffen, die nicht wie üblich 2km, sondern erst 800m vorher angekündigt wurde. Bei 130 fing die Bremse an Geräusche zu machen. Ich bin sofort runter gegangen und habe gehofft, dass in der Baustelleneinfahrt kein Blitzer steht (Glück gehabt).

Ein Bekannter von mir hat mir schon vor einiger Zeit von seinem Riemen-V6 ein ähnliches Erlebnis berichtet.

Ich bin der Meinung dass die Bremse für ein Fahrzeug dieser Gewichtsklasse und dieser Motorisierung einfach zu klein dimensioniert bzw. zu schlecht gekühlt ist. Leider passen in die Wurstfelgen afaik keine größeren Scheiben, sonst hätte ich über ein Upgrade zumindest mal nachgedacht. So habe ich halt beschlossen, ein bisschen langsamer zu fahren. :) So ab ca. 160 wird das Mehrverbrauch/Zeitgewinn Verhältnis ja ohnehin ziemlich schlecht.

Geschrieben (bearbeitet)

Die Bremse ist nicht zu klein. Dein Xm hat im Prinzip die gleiche Bremse wie ein Xantia V6 oder HDi oder einige andere X2, 288x28, identische Bremssättel. Bosch Scheiben sind gut, es müssen aber passende Beläge montiert sein, dann gibt es keine Probleme. Hast du z.B. Ferodo-Belage zu den Bosch-Scheiben montiert, wird es heftiges Fading geben nach bereits einer einzigen Vollbremsung aus 210, bei um die 170 kannst du treten wie du willst und es passiert nichts mehr außer daß die AB-Abfahrt an dir vorbeifliegt und die Scheiben Risse bekommen.

Auf meinem Auto steckten 2-Fach Zimmermann Scheiben und Pagid Beläge, ich konnte kein Fading provozieren. Derzeit bzw. seit kurzem habe ich Zimmermann Beläge und Zimmermann Lochscheiben drauf, das bremst erst gut wenn warm, dann aber richtig, allerdings etwas laut. Ob es die gefürchteten Risse in den Scheiben geben wird, wird sich zeigen, ich glaube aber daran daß es mit den für diese Scheiben vorgesehenen Belägen nicht passieren wird.

Bearbeitet von TorstenX1
Geschrieben (bearbeitet)
Ich habe die Marke gerade vergessen, war aber jedenfalls auch kein NoName.

Auf meinem Auto steckten 2-Fach Zimmermann Scheiben und Pagid Beläge

Zimmermann, ich glaube das war's! Die habe ich auch. An die Beläge kann ich mich aber nicht mehr erinnern.

Bearbeitet von highharti
Geschrieben

Die Autobahn vor Florenz mit den engen Kurven ist doch sehr schön zu fahren...ich gehöre mit meinem Xantia (Break V6) da immer zu den Schnellen, wenn ich nicht gerade total müde unterwegs bin oder es regnet bzw. Nebel hat (dann bleibe ich vorsichtig). Ich stelle allerdings die Federung auf solchen Strecken immer auf Sport, so dass die Umschaltung auf hart schneller erfolgt. Mit dem Activa bin ich die noch nicht gefahren...wird sicher lustig wenns frei ist. Meistens viel Verkehr und hinter der nächsten Kurve dann plötzlich Stillstand oder einer der eine Panne hat und mitten im Weg steht. Auch absolut vollbeladen kein Problem....man darf das nur nicht total übermüdet fahren..da wirds dann mit der Konzentration bei den schnellen Wechseln kritisch. Und auf der Strecke IMMER mit Leuten rechnen, die nicht fahren können. Ich musste dort auch schon Vollbremsungen machen, mit minderwertigen Scheiben und Belägen, die aber frisch waren und mir als topp empfohlen wurden von der "Fachwerkstatt"...dann mit vernünftigen Bremsen von Torsten (zimmermann und Pagid)..da ist mir der Angstschweiss erspart geblieben.

Zu den Verbrauchswerten kann ich das beim Break Automatik nicht sagen...der hat in Italien immer so um die 10 Liter gebraucht...allerdings bei forscher Fahrweise...mit flottem Überholen und dementsprechend heftigem Bremsen.

Dafür mit dem Activa in Italien nur 7,5 Liter verbraucht trotz Bergfahrt im Trentin und HInterland..activalike..scheint doch sogar sparsam zu sein, durch die Kurven zu hetzen.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)

So … neuer ABS-Sensor hinten rechts eingebaut. Es war tatsächlich der Sensor und leider nicht der Stecker; dieser war trocken und sauber - ohne jeden Befund.

Leider konnte der Sensor nicht zerstörungsfrei ausgebaut werden; ich hätte ja gerne mal untersucht, was zum Ausfall geführt hat.

Dann noch das eine Feststellbremsen-Seil eingebaut (weswegen er durch die HU gefallen war) - dann zur HU-Nachuntersuchung:

e1e3c1436469300_800.jpg

Ohne Mängel.

Danke!

Mein neuer XM ist einfach eine Wucht!

Bearbeitet von holger s
Geschrieben

Dann viel Vergnügen weiterhin damit :-)

Betr. Verbrauchswerte: Bei mir (XM Limo Y4, Kettenferkel) lagen die Extremwerte zwischen 8 und 15 L/100km. Im gemischten Betrieb zwischen 10 und 11. Das ist ok und kann mein jetziger C5 II V6 auch nur um einen knappen Liter besser.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Ich hatte die Bremsen meines verflossenen TD12 seinerzeit oft am Limit. Passierte mir mit nem späteren Y3 V6 auch, dann hab ich ATE - Powerdisc draufgeschmissen, die waren brutal gut, in jeder Lage ein optimales Bremsverhalten. Auf meinem derzeitigen ACTIVA verrichten gelochte Zimmermänner ihren Dienst, und das ziemlich gut.

  • 1 Jahr später...
Geschrieben
Am 30.6.2015 at 01:08 , TorstenX1 sagte:

Auf meinem Auto steckten 2-Fach Zimmermann Scheiben und Pagid Beläge, ich konnte kein Fading provozieren. Derzeit bzw. seit kurzem habe ich

Sorry dass ich den alten Thread wieder herauskrame. Ich bin mit meiner Bremse noch immer unzufrieden. Mit meiner aktuellen Scheiben-Belags Kombi ist zu dem Überhitzungsproblem noch ein zweites dazugekommen: wenn es wirklich nass ist, und schüttet wie aus Eimern, ist die Bremsleistung bei kalter Bremse absolut katastrophal. Das bremst so schlecht, dass das ABS trotz klatschnasser Fahrbahn überhaupt nicht eingreifen muss. Ich habe das heute zum ersten mal gemerkt: Fuhr Autobahn, hatte seit bestimmt einer dreiviertel Stunde nicht gebremst, und musste dann plötzlich bei 130 eine Vollbremsung machen. Das war kein schönes Erlebnis. Ich habe anschließend ein bisschen herumexperimentiert, die AB war eh ziemlich leer: Sobald die Bremse warm war, oder der Regen schwächer wurde, war wieder alles okay. Nur richtig nass und kalt ging gar nicht.

Ich habe aktuell Zimmermann-Scheiben. Sprechen wir bei den Belägen von Hella Pagid? Also in meinem Fall die Hella T9095 für vorne?

Geschrieben

Das der Mix bei Torsten in seinem Xantia funktioniert, bzw. er sich darauf einstellen kann, hat keine allgemeingültige Aussagekraft.

Deine Probleme hatte ich im Xm und mit Pagid nie. Allerdings Scheiben und Beläge von Pagid. Auch danach war Textar im C5 voll überzeugend. 

Geschrieben
vor 9 Stunden, highharti sagte:

... wenn es wirklich nass ist, und schüttet wie aus Eimern, ist die Bremsleistung bei kalter Bremse absolut katastrophal. Das bremst so schlecht, dass das ABS trotz klatschnasser Fahrbahn überhaupt nicht eingreifen muss. ...

Nur zur Sicherheit: den berüchtigte "Glatteiseffekt" eines fehlerhaften ABS kannst du ausschließen?

Geschrieben

Das wäre ja eigentlich das Gegenteil, oder? So wie ich das verstanden habe, würde das ABS da ständig eingreifen, obwohl es keinen Grund dafür gibt. Das war bei mir nicht der Fall. Ich konnte wirklich voll 'rein latschen, ohne dass das ABS aktiv wurde.

Ich habe schon überlegt, ob bei sehr großer Nässe vielleicht ein Tropfen LHM auf die Scheiben kommen könnte. Meine Pumpe schwitzt nämlich ganz leicht. Nicht so dass es tropft, aber so, dass sie ein bisschen Ölfeucht ist. Das scheint mir aber doch eher unwahrscheinlich. Die linke Scheibe ist von der Pumpe ja ziemlich weit entfernt und wenn nur eine Scheibe beölt würde, müsste ja auch das ABS eingreifen, oder das Fahrzeug müsste wenigstens zur Seite ziehen...

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