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Geschrieben

Es ist vollbracht! Die Kohlegrube ist ausgebeutet und die kaputten Gewinde repariert. Jetzt nur noch lackieren.

Die neuen Lagerschalen kommen wohl auch heute, so dass der Block zum Vermessen zum Instandsetzer kann.

motorblock_01.jpg

Und damit der Spass kein Ende nimmt, meldet sich gleich der nächste Patient an ;)

motor_01.jpgmotorblock_01.jpg

  • Like 1
Geschrieben

Nach dem vielen Geschrubbe und der grossen Sauerei jetzt mal wieder etwas erbauliches getan. Bei einem so geschundenen Motor sind natürlich leider auch die Pleuelaugen im Eimer :(.

Da müssen dann wohl neue her. Also eine Rotgussstange genau auf 21,54 mm abgedreht (Die Bohrung im Pleuel ist 21,50).

pleuelauge_01.jpg

Die fertige Stange in gleichmässige, der Pleuelaugenbreite entsprechende Segmente zerschneiden.

pleuelauge_02.jpg

Jedes Segment wird auf 19,80 mm aufgebohrt. (Der Pleuelbolzen hat 20,00 mm Durchmesser)

pleuelauge_03.jpg

Fertig sind die guten Stücke :)

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Mit Hilfe des Schraubstock wird das neue Lager ins Pleuel eingepresst.

pleuelauge_05.jpg

Die Herausforderung besteht ja nun darin, dass die Bohrung von Pleuellager und Pleuelauge zu 100% parallel sein müssen. Daher habe ich mir eine Aufspannvorrichtung für das Pleuel gefertigt. Die stützende Schraube rechts am Pleuelauge ist nur eine Vorsichtsmassnahme. Nach dem Aufspannen wird die Bohrung mit Hilfe eines Messgerätes unter der Bohrspindel zentriert.

pleuelauge_06.jpg

Nun wir das Pleuelauge auf das Endmass aufgerieben. Wenn man genau hin schaut, sieht man sogar, dass die Reibahle sich dreht.

pleuelauge_07.jpg

Der Kolbenbolzen passt, wackelt NICHT und lässt sich leicht drehen. Hurra!!! :)

pleuelauge_08.jpg

  • Like 3
Geschrieben

Du könntest mir evt. die Kurbelwelle verlängern so das ich noch 1-2 Zylinder dranhängen kann?

Top Arbeit......

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Rechtzeitig zum Fest noch eine Bescherung:

Nachdem ich am grössten Nockenwellenlager ein Spiel von über 0,1 mm gemessen hatte, beschloss ich, die Lager dann doch mal auszubauen und zu prüfen. Drei passende Stempel gedreht und die Lager ausgetrieben. Die Entscheidung des Ausbauens war gut! Die Nockenwelle hatte sich in die kleineren Lager richtig eingegraben. Was man an dunklen Verfärbungen an der Öhlbohrung sieht, ist ein erhabener Streifen von mindestens 0,15 mm Stärke. Jetzt warte ich auf Material (Rotguss) und einen sehr langen Bohrer für die Ölbohrung.

Ein neuer Kopf ohne Risse hat sich auch gefunden und befindet sich z. Zt. in der Reinigung.

nockenwelle_01.jpg

  • Like 2
Geschrieben

Weihnachtsgeschenk!!!! :)

Der Kopf ist aus der Reinigung zurück. Ich habe jetzt schon viele verschiedene Verfahren des Reinigens von Alu ausprobiert. Alles mit nur mässigem Erfolg. Jetzt habe ich wohl das ultimative Verfahren gefunden: Strahlen mit Backpulver. Nicht ganz umsonst, aber im Ergebnis sensationell. Die ersten beiden Bilder zeigen den Kopf, NACHDEM er in der Waschmaschine des Motorinstandsetzers war. Die letzten beiden Bilder zeigen den Kopf nach dem Strahlen mit Backpulver. Selbst die Ansaug- und Abgaskanäle sind jungfräulich sauber. Fantastisch!!!!

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zylinderkopf_06.jpg

  • Like 3
Geschrieben

Die neuen Ventilführungen sind nun eingesetzt und auf 9,00 mm aufgerieben. Die Ventilsitze sehen ja leider auch nicht mehr so aus, wie es sein sollte.

ventilsitz_01.jpg

Also wurden heute die Ventilsitze nachgefräst. Zuerst der Sitz selbst.

ventilsitz_02.jpg

Sieht schon besser aus! :)

ventilsitz_03.jpg

Jetzt noch die Korrekturwinkel.

ventilsitz_04.jpg

Fertig ist der Sitz. Wie ich die Krümmel (Späne) restlos aus den Kanälen wieder raus bekomme, weiss ich bis jetzt noch nicht. In einer Woche (nächstes Jahr) geht der Kopf zum Planen

ventilsitz_05.jpg

  • Like 3
Geschrieben
vor 2 Stunden, lumiere sagte:

Also wurden heute die Ventilsitze nachgefräst. Zuerst der Sitz selbst.

Sieht schon besser aus! :)

Jetzt noch die Korrekturwinkel.

Fertig ist der Sitz.

Ei der Daus schickes Werkzeug Du da hast. Das sieht nicht nur besser aus, das sieht richtig gut aus! :-)

Geschrieben (bearbeitet)

Danke!!! War leider nicht ganz umsonst. Funktioniert aber super!!

Der Werkzeughersteller meint, man brauche die Ventile nicht mehr einschelifen. Sie würden sich in den ersten Sekunden des Erstlaufes selbst einschlagen. Ich weiss nicht, ob ich dem trauen soll. Hat Einschleifen einen Nachteil?

Habe von jedem Ventil ein Tragbild mit Touchierfarbe gemacht. Das sah gut aus.

Bearbeitet von lumiere
Geschrieben (bearbeitet)
vor 47 Minuten, lumiere sagte:

Der Werkzeughersteller meint, man brauche die Ventile nicht mehr einschelifen.

 

Das höre ich zum ersten mal, kann es sein, daß die Instandsetzer den Arbeitsgang inzwischen 'wegrationalisiert' haben. (?)

Ich habe Ventile nach dem Fräsen immer eingeschliffen, schaden kann das auf gar keinen Fall! Und wer ganz pingelig ist, testet mit einem Schluck Sprit, ob das frisch geschliffene Ventil auch wirklich dicht ist.

Grüße, Detlef

Bearbeitet von Oldieopa
Geschrieben (bearbeitet)

Habe noch eine Detailinformation vergessen:

Der Winkel des Vetilsitzes ist, wie üblich, 45°. Der Winkel des Fräswerkzeuges ist 46°. Es kommt also zu einem sehr schmalen Tragebild. Ich tendiere z. Zt. dazu, wenigenstens ein wenig einzuschleifen, um ein wirklich rundes Tragbild sicher zu stellen.

 

Bearbeitet von lumiere
Geschrieben (bearbeitet)
vor 6 Stunden, Oldieopa sagte:

Und wer ganz pingelig ist, testet mit einem Schluck Sprit, ob das frisch geschliffene Ventil auch wirklich dicht ist.

Prüfen nach der Ventilbearbeitung macht immer Sinn um sichher zu sein das die Ventile wirklich dicht sind. Ich mach die Prüfung zweifach.

1. Befüllen des Ansaugkanals respektive Auslasskanals mit Benzin. Bei geringer undichtheit beschlägt das gegenüberliegende Ventil und es bildet sich ein Tropfen.

2. Brennraum Befüllung (testet die Kerzenbohrung etc.)

Eingeschliffen habe ich bisher immer den es sind zwei Flächen die Passen müssen und nach meiner Meinung halten die Ventile länger.

 

Bearbeitet von UNI-HY
Darstellung
ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Zum Einschleifen kann man auch einen Handbohrer nehmen, in dessen Backen der Ventilschaft eingespannt wird. Ich meine eine Bohrmaschine mit Handbetrieb! Langsam laufende elektrische sollte aber auch gehen.

Geschrieben

Rechtzeitig zum Jahreswechsel sind dann bei mir 7,5 kg Rotguss aufgeschlagen. :)

Also ran ans Nockenwellenlager fertigen. Um Ungenauigkeiten zu minimieren (wurde in einem anderen Thread schon einmal diskutiert) entschied ich mich, entgegen meinen damaligen Äusserungen, alle drei Lager aus einem Stück zu fertigen. So muss kein einziges mal umgespannt werden. Die Rillen sind schon die Markierungen für das Abstechen der einzelnen Lager

nockenwelle_02.jpg

Nachdem aussen alles auf Mass ist, kann das erste Lager ausgebohrt werden. Das dauert. Immer ein Lager nach dem nächsten.

nockenwelle_03.jpg

Voila! Fertig sind die drei Ringe. Arbeitszeit 4 Stunden.

nockenwelle_04.jpg

Da ich kein Freund des Einsatzes von Hämmern bin, habe ich den drei früher gefertigten Stempeln ein Innengewinde verpasst. So kann ich die Lager schonend mit Hilfer einer Gewindestange in Ihren Sitz ziehen.

nockenwelle_05.jpg

Jetzt die Ölbohrungen setzen. Der lange Bohrer war inzwischen auch eingetroffen.

nockenwelle_06.jpg

Die Lagerflächen auf der Nockenwelle sahen leider nicht viel besser als die alten Lagerschalen aus. Deshalb habe ich sie aufpoliert. Schön wenn man einen Freund mit einer grossen Drehbank hat. :)

nockenwelle_07.jpg

Das traurige: der absolut meisste Teil des teuren Materials geht in den Schrott :(

nockenwelle_08.jpg

Und weil ich es nicht erwarten konnte, die Welle sich drehend zu sehen, habe ich noch eine Aufnahme für die Bohrmaschine gemacht. Da kann die Nockenwelle schon mal eingefahren werden. Bei ca 3000 U/min. Funktioniert super! Das erste Bauteil ist somit in den Block zurückgekehrt. :)

nockenwelle_09.jpg

  • Like 5
Geschrieben

...das wird ein toller Motor. Der hat gar keine Chance, außer einfach nur perfekt zu sein. 

Das hat mich jetzt gleich mal motiviert, einen Blick in meine Scheune zu werfen. Wenn ich mir das so ansehe - das Steigerungspotenzial ist enorm :)

ad37d1451645026.jpg

  • Like 3
Geschrieben

Merci!! Ebenfalls ein frohes Neue für alle!

Jetzt steht bei mir ja noch das EInschleifen der Ventile an. Daher mal eine Frage in die Runde: Nehmt Ihr bei einer Motorrevision die alten Ventile und überholt sie oder kauft ihr neue? Bisher habe ich immer neue gekauft. Habe aber jetzt eine Menge gebrauchter hier rumliegen.

Geschrieben

Hallo lumiere,

da machst Du einen sehr schönen Revisionsbericht. Was mir besunders gefällt sind die vielen schönen Bilder, da kann man sich richtig mitfreuen wie es Dir gelingt diesen Motor wieder aufzubauen.

Wenn die Ventiele noch in Ordnung sind spricht nichts dagegen.

Euch allen ein gutes neues Jahr.

  • Like 1
Geschrieben

@DerProfi: Danke!

Auf allgemeines anraten habe ich heute die Ventile eingeschliffen. Was mir auffällt, ist das sehr dünne Tragbild des Einlassventil (links). Am Auslassventil sieht für mich alles normal aus. Hat jemand eine Meinung? Gehört das Auslassventil evtl nicht zum HY-Motor? Der Winkel des Sitzes sieht mir etwas flacher als am Auslassventil aus.

ventil_02.jpg

Geschrieben

Ich habe mir die Frage inzwischen selbst beantwortet: Das Einlassventil hat einen 30°-Sitz. Das Auslassventil einen 45°-Sitz. Na super :(

Geschrieben (bearbeitet)

...steht alles im handbuch, inkl. zeichnung, musst du mal gugn. :)
seite 145
http://typ-h.de/media/uko/Handb%C3%BCcher-Anleitungen/HYReparaturhandbuch444.pdf
erklärung dazu leider nur im franz. buch, seite weis ich grade leider nichtmehr.

ist auch nicht NUR 45° bzw. 30° sondern jeder sitzt wird mit drei verschiedenen winkeln bearbeitet.
so läuft er zwar auch, kostet aber leistung und wird bei fortlaufendem verschleiß leichter undicht.
die dichtfläche im sitzt soll quasi ein stück "kleiner" sein als die zur verfügung stehende fläche des ventils.

beim auslass passt das!

wenn du die fräser gegen die entsprechenden ventile hälst sieht man das eigentlich auch sofort mit dem unterschiedlichen winkel.
sorry, dachte das wäre klar sonnst hätt ich was geschrieben :-/

bekommst du das nochmal korrigiert oder brauchste neue sitze?

ansonsten: kopfhoch zum angriff :)

finds super das endlich mal jemand zeigt wie viel arbeit das ist, gerade auch die nockenwellenlager sind immens wichtig. das du die im block bohrst find ich spannend - so genau muss das aber nicht sein, die original-löcher passen auch nicht 100%ig, bzw. sind einfach größer als die ölkanäle im block. das die nockenwelle nach 40 jahren eingegraben ist ist eigentlich normal, hat fast jeder motor, wird aber oft ignoriert was dann zu mangelndem öldruck an den kipphebeln führt -> die graben sich dann auch recht schnell ein.

edit: besser beschrieben ist es (inkl. aller maße) auf seite 44 "citropolis - je repare"

winkel auslass:

150°

90° - ventilfläche

60°

 

winkel einlass

150°

120° - ventilfläche

90°

Bearbeitet von dumdidum
  • Like 1
Geschrieben

Neuer Fräskopf ist auf dem Weg!! Dann werde ich sehen, ob die Sitze gewechselt werden müssen.

@dumdidum: Wechselst Du die Ringe selber? Und wenn ja, fräst Du dann die Sitze im Alu nach?

Geschrieben

Der Fräskopf ist schon da!! Bei über 300 EUR für das Teil beeilen die sich :)

Habe die Sitze der Einlassventile direkt nachgefräst. Sieht für mich gut aus. Gott sei Dank!!!!! Kann ich wieder besser schlafen. :)

ventilsitz_06.jpg

  • Like 2
Geschrieben
vor 1 Stunde, lumiere sagte:

 Gott sei Dank!!!!! Kann ich wieder besser schlafen. :)

 ...kann ich nachvollziehen - und jetzt ist alles wieder gut. Außerdem konnten alle Mitlesenden ohne Schweiß und Stress Erfahrungen mitnehmen. Ich zum Beispiel ;) Dank dafür! Ohne diese offene Berichterstattung und Marios Tipp hätte ich nix gemerkt - obwohl mir der Hinweis RTFM durchaus bekannt ist...

  • Like 1

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