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Traggelenk wechseln C6


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Geschrieben

Hallo zusammen,

wo ist der untere Anschlag der Federung? Habe beim visuellen Überfliegen nichts gefunden. Ist der Anschlag im Federbein?

Die Frage ist: Muss ich zum Wechseln des unteren Traggelenks die Federung druckfrei (mit Lexia, ich weeeeiß!) machen?

Grüße

Henning

 

Geschrieben

Nein, hochfahren und Achsschenkel ausbauen. Geht easy, das Traggelenk ist da kniffliger, Stahl und Alu sind da beisammen. 

 

André

Geschrieben
vor 8 Stunden, andreatze sagte:

Nein, hochfahren und Achsschenkel ausbauen. Geht easy, das Traggelenk ist da kniffliger, Stahl und Alu sind da beisammen. 

 

André

Sorry. Nicht hochfahren sondern  in Tiefststellung bringen. Auf jeden Fall zuerst den Deckel des LDS Behälters öffnen und nach dem Absenken die Batterie abklemmen.

Warum nicht hochfahren? Man braucht 1. Spielraum, um den unteren Lenker nach unten weg zu drücken. Das geht natürlich besser, wenn der Federzylinder nicht bis zu Ende ausgefahren ist. 2. Muss sich der untere Querlenker in nahezu waagerechter Stellung befinden, wenn die Schrauben des Achsschenkels wieder festgezogen werden. Das ist in Höchststellung unmöglich.

Die Batterie muss abgeklemmt werden, damit das Fahrwerk nicht unerwartet nachregelt wenn es angehoben ist.

Ich habe den Achsschenkel noch nie komplett ausgebaut wenn ich ein unteres Führungsgelenk getauscht habe. Es reicht, die Antriebswelle zu lösen sowie die Spurstange und die Koppelstange am Stabilisator abzubauen (Bremsscheibe —Sattel, ABS Sensor und Hitzeschutzbleche müssen natürlich vorher auch abgebaut werden). Dann hat man (bei Federung in Tiefststellung) ausreichend Platz das Traggelenk abzuschlagen. Der innere Lagerring, der auf jeden Fall auf dem Zapfen hängen bleibt, kann mit einem Heißluftföhn gut erwärmt und dann abgehebelt werden. Ich nutze dazu ein Trennmesser.

Auf der linken Seite muss aufpassen, dass die Antriebswelle nicht aus dem Getriebe rutscht. Das passiert leicht und dann muss läuft Getriebeöl aus. Mangels Kontrollbohrung kann man das nicht nach- sondern nur komplett füllen.

 

Geschrieben

Hallo TIm,

danke, das sind wertvolle TIpps. Das Problem ist nur, dass die Mutter der ATW dermassen fest sitzt, dass ich da ohne Schlagschrauber wohl nicht weiter komme. Das scheint bei meinem Auto generell so zu sein, da nach nunmehr 200 tkm die meisten Komponenten Original sind. So waren Gewinde und Überwurfmutter der linken Spurstange beispielsweise unglaublich fest, obwohl augenscheinlich kein Rost vorhanden war.

Grüße

Henning

 

Geschrieben

Die Muttern der ATW werden mit 360Nm angezogen. Die bekommt man auch mir einem (normalen) Schlagschrauber nicht  auf. Ich habe dafür eine 1" Ratsche, 35er Nuss und ein 1m-Rohr zum Verlängern. Damit ist das keine Problem. Eine 36er Nuss geht zur Not auch. Wichtig ist auch, dass das Auto beim Lösen auf den Rädern steht wenn man kein Spezialwerkzeug zum Festhalten der Radnabe hat.

Die Muttern der Spurstangen sind immer fest. Das ist aber beim Lösen kein Problem, weil der Kugelkopf im Achsschenkel festklemmt. Beim Anziehen der (neuen!) Mutter kann es aber notwendig sein, den Spurstangenkopf  mit einer Zange in den Sitz zu drücken. Am besten geht es, wenn man den Kopf erst mit einer normalen (nicht Stopp)Mutter festzieht, und danach erst die (neue!) selbstsichernde Mutter wieder einbaut. Dann dreht sich der Kugelbolzen (i.d.R.) nicht mehr mit.

Und für die drei Schrauben des Führungsgelenks brauchst Du gute Nüsse mit Innentorx. Sonst brauchst Du nicht anzufangen.

Geschrieben

360NM!!!? Wahnsinn!!! Dann habe ich hier mit meinen Hausmitteln keine Chance. Ich habe einen Drehmomentschlüssel bis 210 Nm, den ruiniere ich damit nur. Und die 1/2-Ratsche mit Rohr wird auch aufgeben.

36er Nuss habe ich, und auch ein Set hochwertiger Innentorx-Nüsse.

Die Muttern des Spurstangenkopfes habe ich letztendlich gut ab- und wieder dran bekommen, lediglich das lange Gewinde, das in die Hülse geschraubt wird, hat Probleme gemacht. Letztendlich habe ich die Hülse mit einem 24er Schlüssel gegengehalten (am Achsschenkel abgestützt) und die Spurstange mit einem aufgesteckten 19er Schlüssel losgedreht. Gut, dass sie so einen Eckigen Querschnitt hat.

Dann besorge ich mir mal schweres Geschütz ;-)

Danke noch mal für die guten Tipps.

VIele Grüße

Henning

Geschrieben

So, habe heute das Traggelenk gewechselt. Tims Beschreibung hat mir dabei sehr geholfen.

Vieles war sehr fest, einziger Kollateralschaden ist eine abgerissene Fixierschraube der Bremsscheibe.

Für meine 36er Nuss habe ich aus 0,5 mm Stahlblech ein passgenaues Reduzierstück hergestellt - bei einem derart hohen Anzugsmoment der Antriebswellenmutter wollte ich kein Risiko eingehen.

Also: C6 einseitig aufgebockt, Vorderrad abgenommen.

Mutternsicherung ab, Rad wieder drauf, Werkzeug angesetzt (habe mir extra einen Hebel mit 1"-Aufnahme besorgt), Rohrverlängerung drauf und mutig gedrückt: Mit einem Krachen war die Mutter war gelöst.

Mutter des Spurstangenkopfes gelöst und gefühlvoll ausgeschlagen (auf die heruntergedrehte Mutter, nicht auf den Gewindebolzen kloppen), war ja gerade erst neu hineingekommen).

Bremsschlauchhalterungen komplett gelöst und Sensorkabel ausgehängt, um mehr Flexibilität zu bekommen.

Bremskolben zurückgedrückt (ging ziemlich schwer, ist das normal?), Bremssattel gelöst (ziemlich fest) und auf die Seite gebunden. Bremsscheibe abgenommen (dabei riss wie gesagt eine der FIxierschrauben).

Federung auf Tiefstellung gebracht (mittels Verstellknopf reicht, Lexia ist nicht nötig.)

Lenker vom Achsschenkel abgeschraubt, Achsschenkel nach außen gezogen und Welle auf dem Achsschenkelträger abgelegt.

Lenker nach unten gedrückt, um an die Schrauben des Traggelenks zu gelangen. Diese saßen sehr fest, Tims Tipp bezüglich guten Werkzeugs ist an dieser Stelle mehr als berechtigt.

Das Traggelenk an sich ließ sich recht einfach herunterhebeln. Die Lagerhülse habe ich mit einem Mini-Elektroschleifer von Proxxon eingeschnitten und dann aufgesprengt. Das ging sehr gut, ohne den Bolzen zu beschädigen. Überraschender Weise war das Lager noch relativ gut intakt und üppig gefettet. Die oftmals dokumentierten Horrorszenarien mit komplett verrosteten Fragmenten traten hier nicht zutage. Trotzdem war die innere LAgerbuchse komplett eingelaufen und aufgerauht.

Das neue Traggelenk ließ sich nach Einbringen einer kleinen Extraportion Fett gut aufbringen (Gummihammer reichte), der Zusammenbau ging gut von statten, die Anzugsmomente habe ich dem Handbuch entsprechend angewandt.

Grüße

Henning

  • 3 Jahre später...
Geschrieben

Meins war nun auch fällig. Und weil ich mir nicht sicher war, ob das Wummergeräusch evtl. vom Radlager kommt, war ich faul und habe gleich den kompletten Achsschenkel ersetzt. Vorher konnte ich das vergammelte Traggelenk gar nicht diagnostizieren, erst als ich das Gelumpe auf der Werkbank hatte. Ob das bei 217 tkm noch das erste war?

 

 

Geschrieben

Habe ich auch gerade gemacht, auch den kompletten Achsschenkel. Und die ABS-Sensoren und die Buchsen und die Scheiben und die Beläge.

Man will ja nicht wegen eines defekten Radlagers in absehbarer Zeit wieder damit anfangen...

Die Traggelenke waren "erst" 111tkm (und 11 Jahre) alt und auch total vergammelt

Hast Du die Buchse unten auch getauscht? 

Geschrieben

Nein, nur den Achsschenkel. Der Rest sah noch gut aus. 

  • 1 Jahr später...
Geschrieben

Kurz zu Info: Die damals erneuerten Traggelenke sind mittlerweile wieder ausgeschlagen. Das linke habe ich im Dezember letzten Jahres gewechselt, das rechte ist jetzt fällig (bislang noch leichtes Spiel).

Die Lager haben ca. 90 - 100tkm gehalten.

ACCM Rudolf Götz
Geschrieben

Defekt nach 90-100tkm wegen Rost/eingedrungenem Wassetr oder Verschleiss. Welcher Hersteller - gibt es da Unterschiede zwischen den Kugellagern und den Rollenlagern?

Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb ACCM Rudolf Götz:

Defekt nach 90-100tkm wegen Rost/eingedrungenem Wassetr oder Verschleiss. Welcher Hersteller - gibt es da Unterschiede zwischen den Kugellagern und den Rollenlagern?

Ja gibt es! Leider selber erlebt.

Original werden sogenannte Tonnenlager verwendet, bei vielen "günstigen" Nachbauteilen sind jedoch Kugellager verbaut und die sind für die notwendigen Lagerbewegungen der Radaufhängung nicht geeignet. Ich durfte beim C5 innerhalb knapp 1000km zweimal an die Aufhängung ran. Aufhängung knackte beim lenken und der Vorderbau zitterte in Kurven. Jetzt sind Traggelenke von Meyle drinnen und hoffentlich ist wieder länger Ruhe.

 

 

Bearbeitet von thomasmu
Geschrieben

In der Tat verlangt der schwere C5/C6 nach Tonnenlagern, meine Werkstatt hat mir letztens zum Vergleich ein Citroën-Originalteil und ein Nachbauteil gezeigt. Selbst als Laie konnte ich da problemlos erkennen, dass das Nachbauteil eher Leichtbau war. 
 

Der Preisunterschied ist nicht groß genug, damit man auf „günstige“ Teile ausweicht. 

Geschrieben

Ich hatte Traggelenke von SKF mit Rollenlagern eingebaut, die entsprechen den Originalen.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde schrieb M. Ferchaud:

Ich hatte Traggelenke von SKF mit Rollenlagern eingebaut, die entsprechen den Originalen.

Rollenlager ist nicht gleich Tonnenlager

Tonnenlager

 

Rollenlager

Rollenlager nehmen zwar hohe Axialkräfte auf, vertragen jedoch keine Winkelverschiebungen.

Tonnenlager  können Beides. Genau dieses braucht diese  Achskonstruktion  Peugeot/ Citroen. Ganz extrem ist es bei den  Hydraulikfahrwerken

Hatte beim C5 noch die Originalteile drinnen und da fielen beim Wechsel  die Tonnen raus. Das Nachbaulager hatte Kugel, hier wurde durch die auftretenden axialen Winkelverschiebungen der Aussenkäfig beschädigt und das Lager begann zu zwicken.

Bearbeitet von thomasmu
Geschrieben

Stimmt - es sind tatsächlich Tonnenlager, Ich hatte die falsche Bezeichnung gewählt...

Geschrieben (bearbeitet)
vor 59 Minuten schrieb M. Ferchaud:

Stimmt - es sind tatsächlich Tonnenlager, Ich hatte die falsche Bezeichnung gewählt...

das ist das Gemeine an Technik, einmal nen falschen Begriff gewählt und es geht in die andere Richtung.

Hennig was glaubst wie ich mich wegen dem Traggelenk geärgert hab? Sag selber immer wieder "Bitte nicht die Billigsten Anbieter" wählen und dann bin ich selber reingefallen.

Es waren zwar SKF Lager drinnen aber  Kugellager! 😡

 

Bearbeitet von thomasmu
Geschrieben

Mit Kugellagern hatte ich bisher noch keine gesehen... aber ist ja auch logisch, dass das nicht funktionieren kann...

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb thomasmu:

wie ich mich wegen dem Traggelenk geärgert hab? Sag selber immer wieder "Bitte nicht die Billigsten Anbieter" wählen und dann bin ich selber reingefallen.

 

das fällt dann in die Rubrik "Lernen muß weh tun", aber glücklicherweise ist man da nie allein :lol:

 

 

  • Haha 1
  • 1 Jahr später...
Geschrieben

Guten Abend zusammen, ich habe heut mein 2017er 2,0 blue hdi 150 von der 120er Durchsicht geholt. 

Da sagte man mir traggelenk und querlenker futsch. 

Ehrlich? Nach 110tkm? Ist das normal? 

Und was meint der mit Höhe einstellen? Schwierig? Teuer? Was ändert sich da beim Fahren. 

Danke

Mfg

Geschrieben
vor 37 Minuten schrieb E12MJ:

Guten Abend zusammen, ich habe heut mein 2017er 2,0 blue hdi 150 von der 120er Durchsicht geholt. 

Da sagte man mir traggelenk und querlenker futsch. 

Ehrlich? Nach 110tkm? Ist das normal? 

Und was meint der mit Höhe einstellen? Schwierig? Teuer? Was ändert sich da beim Fahren. 

Danke

Mfg

Ob normal lässt sich nicht einfach beantworten. Tatsache ist, die Vorderachse ist sehr belastet und da nimmt es die Lager eben vielleicht etwas früher. Ebenso ist das persönliche Fahrprofil ein Faktor, extrem gesagt.. bretter ich, wegen Hydraulikfederung, gerne mit hohen Geschwindigkeiten über Feldwege, sehr schlechten Asphaltstrasse usw. kommens auch früher als geplant. Höhe einstellen ist für den Markenhändler grundsätzlich kein Problem (wenn er geschult und motiviert ist) ob das zusätzlich kostet? hmm das sollte man mit ihm aushandeln... es muss bei einigen C5 (je nach Bj und Motorisierung) sowieso gemacht werden.

Gesamtkosten? sorry keine Ahnung bin "Selberschrauber" 😊

Geschrieben

Ich habe grad im Netz gestöbert. Original citroen ist etwa 2 bis 2,5 mal so teuer wie Mayle. Bei VW ist Mayle besser als original. 

Wie ist das bei citroen? 

 

Mfg 

Geschrieben (bearbeitet)

Mit Meyle haben viele Leute schon schlechte Erfahrungen gemacht. Nimm lieber Lemförder.

Für Referenzhöhe hinten und vorne einstellen gibt Cit eine Stunde Arbeitszeit vor. Wer mit dem Computer geübt ist und nicht auch noch an der Mechanik schrauben muss, schafft es aber deutlich schneller.

Bearbeitet von Higgins*
Geschrieben

Wird immer schwieriger, beim Scudo haben die Meyle Querlenker super gepasst und bis zum Schluß gehalten, da war es auch so, das nach spätestens 180.000km die Gummis so weich waren, das sich die Reifenflanken außen abfuhren. Ist beim C8 auch so. Der Kompromiss, leise Abrollgeräusche, kaum Poltern und Lebensdauer der Gummis geht aufgrund der Achsgeometriekonstruktionen wohl immer zu Lasten der Lebensdauer. Harte Gummis machen mehr Lärm, halten oft auch länger. Die Jumpergummis der Querlenker halten beim 3L mit Hängerziehen auch keine 100.000km

Jens

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