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Selbstständige Tätigkeit unter'm Doppelwinkel ?


Empfohlene Beiträge

René Mansveld
Geschrieben
vor 16 Stunden, Tim Schröder sagte:

Gebrauchtwagenhandel (da kann man sogar eine Werkstatt betreiben - allerdings nur um die eigenen Fahrzeuge zu reparieren)

Woher hast du diese Information?
Soweit es mir bekannt ist, darf man tatsächlich seine eigene Fahrzeuge selbst reparieren, allerdings gehört Handelsware nicht zu den eigenen Fahrzeugen in dem Sinne.
Kauft man ein Auto ein, repariert es, bringt es evtl. noch durch den TÜV, und verkauft es dann wieder, ist das kein "eigenes Fahrzeug".
Meldet man es für ein paar Monate auf sich an, dann natürlich schon.
Aber welcher Händler meldet schon all seine Fahrzeuge erstmal auf sich an?

Gruß
René

Geschrieben (bearbeitet)

Das war (ich bin Kfz-Meister) gängiges Recht und ich bin mir sicher, dass sich daran nichts geändert hat. Du darfst als Händler deine Fahrzeuge selbst reparieren und zwar im Prinzip in jeglichem Umfang. Es muss aber der Handel im wirtschaftlichen Vordergrund stehen und ich glaube (ich weiß es nicht mehr genau) dass es eine Begrenzung der einsetzten Arbeitsstunden gibt (irgendwo bei 1500 jährlich). Fremdfahrzeuge dürfen nicht repariert werden. Das gilt dann auch für ein repariertes und  verkauftes Fahrzeug. Es gehört einem dann ja nicht mehr. Wenn ein Händler Fahrzeuge kauft, sind sie sein Eigentum, was denn sonst? Und klar kann er die dann reparieren und verkaufen.

 

Edith: 1664 Std / a  http://www.hannover.ihk.de/fileadmin/data/Dokumente/Themen/Recht/mb_durchführung_von_kfz_reparaturen_ohne_meister.pdf

Bearbeitet von Tim Schröder
  • Like 1
Geschrieben

Alle Zweifel und Ratschläge, die hier schon gesammelt wurden, kann ich nur unterstützen / bestätigen.

Ich bin seit 13 Jahren selbstständig, gelernter Schreiner, jetzt im sog. "Montagehandwerk". Also Einbau von Türen / Fenstern, Parkett, Laminat, Markisen....  Daß man sich für die Tätigkeit begeistern muß, ist Grundvorraussetzung. Man könnte bei mir jetzt sagen "naja, kein so doller Job", aber ich bin jeden Tag in anderer Umgebung und habe mit anderen Menschen zu tun. Mir gefällt das. (Und ich fahre für den Job rund 30.000 km / Jahr im Citroen ;))

Zum Startkapital kommt noch Rücklage für min. 1 Jahr ohne Einkommen + das 2. Jahr mit evtl. nur 50% Einkommen. Wenn Du deinen Steuerkram nicht selbst machen willst/kannst, nochmal gut 3000 € / Jahr (oder mehr) für den Steuerberater rechnen. Dazu Krankenversicherung rund 400 € / Monat, Rentenrücklage 250 - 600 € / Monat (je nach Alter / Anspruch). BUV nicht zu vergessen. Irgendwann oder direkt - je nach Job, sind auch 1 oder mehrere Mitarbeiter notwendig. Riesenverantwortung und Riesenproblem fähige Leute zu finden, die nicht auch noch bei dir zum Millionär werden wollen.

Das muß alles erstmal erwirtschaftet werden !

Die ID mit dem Jobcenter kann sehr gut funktionieren, wenn man einen motivierten Mitarbeiter gerät. Kann auch komplett nach hinten losgehen, wenn man einen "Verwalter" trifft. Das weiß man vorher nicht. Wenn Ersteres, dann ist das eine große Hilfe, weil man auch einige Zuschüsse bekommt, von denen man nicht mal träumt !

Teilehandel beschränkt auf Citroen kann ich mir nicht vorstellen, daß das funktioniert. In Zeiten des www bestellen viele direkt bei vorhandenen Großhändlern, gieren nach dem billigsten Preis - Vergleiche sind ja binnen Sekunden möglich. Zudem hat Cit einen mickrigen Marktanteil in D und die Besitzer sind wohl auch eher darauf aus seeeehr günstig wegzukommen (sonst würden sie evtl. ne andere Marke bevorzugen...). Ich denke, in diesem Bereich ist der Kuchen längst aufgeteilt. Zudem müßtest Du ein umfassendes Sortiment bevorraten (Platz / Kapital), um diene Kunden schnellstens beliefern zu können. Dazu dann die Scherereien mit Reklamationen etc.

 

Soweit mein Senf.

 

ACCM Elmar Stephan
Geschrieben

Wenn Du an einer Selbständigkeit im Bereich KFZ-Handwerk interessiert bist, wäre vielleicht eine vorgeschaltete Umschulung eine Idee. Da sollten auch die Kammern informieren können.

Albert Rupprecht
Geschrieben

Also ich kann zum Thema eigentlich nichts beitragen, außer einen GANZ wichtigen Rat: Spezialisiere Dich auf ein kleines Gebiet, auf dem Du dann Experte bist und als solcher wahrgenommen wirst. Verkaufe beispielsweise lieber nur Teile für zwei oder drei Citroën-Baureihen als für alle Citroëns! Später kannst Du das Gebiet dann immer noch vergrößern.

 

Ansonsten muss ich doch nochmal beim Gebrauchtteile-Handel nachfragen: Ich habe schon mal ein Teil bei einem Händler abgeholt, der hatte im Garten eine Garage mit angebauten - genau erinnere ich mich nicht mehr - Raum, der allenfalls doppelt so groß war und in dem sich ein Computer und lauter Ersatzteile befanden. Hebebühne gab es gar keine, allenfalls eine Grube. Und das ganze lief ganz offiziell mit Rechnung, weil "das Finanzamt zugucken würde". Das schien mir ein Nebenerwerb zu sein, wobei die Schwester das Händlers mir ganztägig da zu sein schien. Und um ein Auto auseinander zu nehmen, braucht es doch für kaum mehr als € 500 an Werkzeug plus einen Motorausbaukran.

Bedeutet das nicht, man kann recht unaufwendig  Autos zerlegen und in Einzelteile verkaufen, solange man keine Angestellten hat und allenfalls Familienmitglieder tätig sind. Oder irre ich da?

Geschrieben
vor einer Stunde, Albert Rupprecht sagte:

Bedeutet das nicht, man kann recht unaufwendig  Autos zerlegen und in Einzelteile verkaufen, solange man keine Angestellten hat und allenfalls Familienmitglieder tätig sind. Oder irre ich da?

Kann man. Man muß aber die richtigen Autos auseinander nehemen und die richtigen Teile aufheben ! Zudem muß die Restkarosse entsorgt werden, sowie der Schrott oder Unfallwagen über evtl. längere Strecken getrailert werden. Also großes Auto mit 2 t Anhängelast nötig und zumindest öfter einen Leihanhänger.

Der schwebende Robert
Geschrieben

Hab' noch eine ID: baue doch Kult-Fahrräder aus Teilen von geschlachteten Autos. Das schlägt garantiert ein wie Bombe! 

Motto: ein Stinker weniger für ein duftes Rad. Gibt bestimmt genug, die das cool finden. Ein paar edlere Teile dazu: Kult, genug Rendite und du bist in den Medien. Dafür braucht's dann aber noch ein Schweissgerät.

;)

Geschrieben

...und ne gute Haftpflicht...

Carsten

  • Like 1
Geschrieben
Am ‎22‎/‎07‎/‎2016 at 22:39 , Steinkul sagte:

Geh' nach Berlin, mehr Dynamik und Umbrüche zu Neuem gibt es nirgendwo.

Außerdem nehmen es die Behörden dort nicht so genau.

Zu dem letzten Beitrag mit den Gebrauchtwagen - ich kenne dort Straßen, da werden die Gebrauchtwagen ohne Nummernschild einfach dort geparkt.

Mach dir nie einen Kopf darüber, ob du bestimmte Sachen kannst oder tun darfst, auf dem Arbeitsmarkt findest du jede Qualifikation.

 

Diese Einstellung ist genau die Richtige für eine gesunde Firmengründung :(

vor 13 Stunden, Albert Rupprecht sagte:

.... Und um ein Auto auseinander zu nehmen, braucht es doch für kaum mehr als € 500 an Werkzeug plus einen Motorausbaukran.

Bedeutet das nicht, man kann recht unaufwendig  Autos zerlegen und in Einzelteile verkaufen, solange man keine Angestellten hat und allenfalls Familienmitglieder tätig sind. Oder irre ich da?

Mit 500€ Werkzeug kann man bestimmt Auch ein Auto zerlegen. Wenn dies aber Knochenschonend und rentabel sein soll ist ein vielfaches an Einsatzkapital nötig. Frag mal Tim ob man mit 500€ eine einzige Schublade eines professionnelen Werkzeugkasten füllen kann, ich glaube nicht, es sei denn die mit den Schraubendrehern und das ist die billigste.

Geschrieben

Auf bestimmte Automodelle spezialisiertes Ausschlachten kann tatsächlich für einige Jahre gut laufen. Bis das Modell eben abgewirtschaftet ist. Ein gutes Beispiel ist z.B. der VW Phaeton, der infolge massiven Wertverlusts massenhaft von einem Klientel gefahren wird, das die horrende Neupreise von Originalersatzteilen bei Defekten nicht Willens und in der Lage ist zu bezahlen. Stundenweise fähige Hilfsarbeiter zu finden dürfte nicht das Problem sein. Wichtig ist, kein Freigelände zu nutzen, da das Ärger gibt. Bei Gewerbeanmeldung nicht angeben, daß man Fahrzeuge ausschlachtet. Einfach Gebrauchttteilehandel angeben. Geschlossene Hallenfläche unbedingt erforderlich.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 3 Stunden, CX Fahrer sagte:

Diese Einstellung ist genau die Richtige für eine gesunde Firmengründung :(

Mit 500€ Werkzeug kann man bestimmt Auch ein Auto zerlegen. Wenn dies aber Knochenschonend und rentabel sein soll ist ein vielfaches an Einsatzkapital nötig. Frag mal Tim ob man mit 500€ eine einzige Schublade eines professionnelen Werkzeugkasten füllen kann, ich glaube nicht, es sei denn die mit den Schraubendrehern und das ist die billigste.

Ich glaube nicht, dass das mit 500€ möglich ist. Ab 5000,- kann man vielleicht darüber nachdenken. Eine Bühne hat man dann aber auch noch nicht und das Werkzeug ist dann auch noch nicht Premium. Ein nicht unbedingt üppig bestückter Werkzeugwagen von Hazet (und in dieser Qualität muss man denken, wenn man nicht alle paar Tage seine Sachen neu kaufen will) kostet ab ca. 2000,- Euro aufwärts. Wenn man heute eine Werkstatt einrichtet, muss man für den ersten Arbeitsplatz ca. 50.000€ planen. Das ist dann eine solide Grundausstattung mit der man anfangen kann. Spezialitäten sind da aber auch nicht mir drin.

Und was Berlin betrifft, habe ich mehrere Bekannte, die dort mit ihren Versuchen sich selbständig zu machen gescheitert sind. Das ist zwar schon länger her (in den 90ern) und ich weiß nicht, ob sich da mittlerweile was geändert aber damals war es als "West"Deutscher (so wurden die Zugereisten dort genannt) alles andere als leicht, in Berlin Fuß zu fassen.

vor 1 Stunde, kuehnel sagte:

Auf bestimmte Automodelle spezialisiertes Ausschlachten kann tatsächlich für einige Jahre gut laufen. Bis das Modell eben abgewirtschaftet ist. Ein gutes Beispiel ist z.B. der VW Phaeton, der infolge massiven Wertverlusts massenhaft von einem Klientel gefahren wird, das die horrende Neupreise von Originalersatzteilen bei Defekten nicht Willens und in der Lage ist zu bezahlen.

Das ist ja alles richtig. Aber als Quereinsteiger, ohne jegliche Marktkenntnis, ist das auch nicht so einfach wie man sich das vielleicht vorstellen mag. Und auch ein Unfall-Phaeton kostet richtig Geld wenn man den zum Schlachten kaufen will.

 

vor 1 Stunde, kuehnel sagte:

Wichtig ist, kein Freigelände zu nutzen, da das Ärger gibt. Bei Gewerbeanmeldung nicht angeben, daß man Fahrzeuge ausschlachtet. Einfach Gebrauchttteilehandel angeben. Geschlossene Hallenfläche unbedingt erforderlich.

Auf so einen "Tipp" hatte ich schon länger gewartet. Genau das richtige, eine mögliche Selbständigkeit gleich in der Illegalität zu planen.

vor 1 Stunde, kuehnel sagte:

 Stundenweise fähige Hilfsarbeiter zu finden dürfte nicht das Problem sein.

Das sehe ich mal ganz anders. Unzuverlässige Nichtskönner finden sich schnell - die haben nämlich Zeit, wenn sie nicht gerade mal wieder ihren Rausch ausschlafen. Gute Leute, auch aushilfsweise, sind überhaupt nicht leicht zu finden.

Bearbeitet von Tim Schröder
  • Like 3
Geschrieben

Da will ich dann aber auch noch einmal.

Wie hoch soll denn Dein Käsch inner Täsch sein, so pro Jahr 50.000 € z. B. ? Dann sind wir bei 250 € Gewinn  / Arbeitstag bei 200 Arbeitstagen / Jahr.

KV > 5000 €

Lebensversicherung bzw. RV Sicherlich noch mal das gleiche ! 35 % Steuer

Aus dem Stand nicht leistbar in diesem Gewerbe.

 

Alles Gute

Hartmut

Albert Rupprecht
Geschrieben

Ich habe den Eindruck, ihr wollt euch unbedingt wichtig tun. Das man mit € 500 keine Werkstatt einrichten kann, bestreite ich nicht. Aber hier geht es doch nur ums ausschlachten. Und das geht auch ohne Hebebühne, wenngleich eine Grube sicherlich nützlich ist. Es ist auch nicht so, dass Werkzeug sofort auseinander fällt, wenn da nicht Hazet drauf steht. Und allzu viel unterschiedliches Werkzeug braucht man doch ohnehin nicht, wenn man irgendwas nicht zerlegen kann, lässt es sich doch auch als komplette Baugruppe wegwerfen.

Ich möchte aber nochmal betonen: Ich habe keine Ahnung, ob das Ganze rentabel ist!

Grundsätzlich gelten natürlich die allgemeinen Regeln: man sollte von seinem Gebiet Ahnung haben und immer fragen, wie der Kundenwunsch aussieht. Beim Gebrauchtteileverkauf - den man sicher mit einem Neuteileverkauf kombinieren kann - bin ich davon ausgegangen, dass man es als Nebenerwerb startet. Wichtig ist natürlich, die Teile ordentlich zu fotografieren und sie mit einer ebenso ordentlichen Beschreibung im Internet anzubieten.

 

Geschrieben
vor 24 Minuten, Albert Rupprecht sagte:

Ich habe den Eindruck, ihr wollt euch unbedingt wichtig tun.

Ich habe eher den Eindruck man will ihm nicht zu viele Illusionen machen. Es ist ein Unterschied ob man sich als Student ein Zubrot verdient, oder ob man im reiferen Alter und darauf lassen einige Angaben schliessen, einen Wurschtelladen aufmacht. 

Wenn man schon einmal unter professionellen Bedingungen gearbeitet hat, will man sich nicht mehr wie ein indischer Schiffszerleger quaelen. Zum profesionellen Arbeiten gehoert professionelles Werkzeug, legitime Arbeitsbedingungen, ein vernuenftiger Arbeitsplatz und soziale Absicherung. Ganz risikolos ist es natuerlich auch nicht, sonst wuerde es ja jeder machen.

Wenn ich nicht ganz falsch informiert bin,will oder wollte ja hier im Forum jemand seinen Ersatzteilhandel veraeussern.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 53 Minuten, Albert Rupprecht sagte:

Ich habe den Eindruck, ihr wollt euch unbedingt wichtig tun.

Aber Hallo. Hier melden sich Leute, die wissen was Selbständigkeit bedeutet und dann zumindest in meinem Falle, noch jemand, der seit 1982 (mit Unterbrechung) selbständig im Kfz-Gewerbe (Kfz-Reparatur Handel und Reparatur und Handel von und mit gebrauchten und neuen Fahrzeugteilen). Im Gegensatz zu dir weiß ich sehr genau wovon ich rede. Carsten spielt mit dem Gedanken sich selbständig zu machen und wünschte sich dazu Input. Den bekommt er nun, vielleicht nicht unbedingt das, was er hören möchte, aber Dinge aus der Praxis, aus dem wirklichen Selbständigenleben. Und das ist auch gut so.

Letztmals zum Thema Autos schlachten: Das darf man nur machen, wenn das genehmigt ist. Es braucht sich nur irgendein Heini beschweren und das Ordnungsamt vorbeischicken und schon hat man aber richtig Ärger am Hals wenn man das gewerblich ohne Zulassung betreibt. Und Carsten sprach nicht von Nebenerwerb. Wie lange soll es denn dauern, ein Auto mit Aldiwerkzeug zu schlachten? Ich sage dir, das darf nicht mehr als zwei Tage dauern und dann musst Du auch sofort  Platz für das nächste Auto haben - wenn man davon Leben will. Außerdem ist es unsinnig anzunehmen, dass man das als interessierter Hobbyschrauber einfach alles selber hinkriegt.

Ich würde den Gedanken an diesen Berufszweig vorerst zu den Akten legen und etwas suchen.

Bearbeitet von Tim Schröder
  • Like 1
René Mansveld
Geschrieben
Am 23.7.2016 at 13:32 , Tim Schröder sagte:

Das war (ich bin Kfz-Meister) gängiges Recht und ich bin mir sicher, dass sich daran nichts geändert hat. Du darfst als Händler deine Fahrzeuge selbst reparieren und zwar im Prinzip in jeglichem Umfang. Es muss aber der Handel im wirtschaftlichen Vordergrund stehen und ich glaube (ich weiß es nicht mehr genau) dass es eine Begrenzung der einsetzten Arbeitsstunden gibt (irgendwo bei 1500 jährlich). Fremdfahrzeuge dürfen nicht repariert werden. Das gilt dann auch für ein repariertes und  verkauftes Fahrzeug. Es gehört einem dann ja nicht mehr. Wenn ein Händler Fahrzeuge kauft, sind sie sein Eigentum, was denn sonst? Und klar kann er die dann reparieren und verkaufen.

 

Edith: 1664 Std / a  http://www.hannover.ihk.de/fileadmin/data/Dokumente/Themen/Recht/mb_durchführung_von_kfz_reparaturen_ohne_meister.pdf

Danke für die Ausführungen und insbesondere den Link.
Aber:

Zitat

Reparaturarbeiten im Rahmen der Unerheblichkeitsgrenze
 
Diejenigen, die mit Kraftfahrzeugen handeln, dürfen auch Reparaturarbeiten im Rahmen der Unerheb-
lichkeitsgrenze ( 3 Abs. 2 Handwerksordnung) durchführen. Ausschlaggebend ist, dass die zulas-
sungspflichtigen handwerklichen Tätigkeiten einen jährlichen Arbeitszeitraum von ca. 1.664 Stunden
nicht überschreiten. Diese Regelung findet aber nur dann Anwendung, sofern die Voraussetzungen
für einen handwerklichen Nebenbetrieb vorliegen.
Ein Nebenbetrieb muss dem Zweck des Hauptbe-
triebes dienen und vom Umsatz her von untergeordneter Bedeutung sein. Wird die Unerheblichkeits-
grenze überschritten, muss der Inhaber oder ein Betriebsleiter die handwerksrechtlichen Vorausset-
zungen erfüllen. Für Reparaturarbeiten, die im Rahmen der Unerheblichkeitsgrenze ausgeführt wer-
den, darf aber nicht geworben werden. Solche Verstöße werden regelmäßig wettbewerbsrechtlich
abgemahnt.

Also nutzt die 1664-Std-Regel hier nichts, denn er möchte komplett in die Selbstständigkeit.

Aber:

Zitat

Kraftfahrzeugreparaturen im Rahmen eines handwerksrollenfreien Hilfsbetriebes  
innerhalb eines Gebrauchtwagenhandels

 
Zur Ausführung von Kraftfahrzeugreparaturen im Zusammenhang mit einem Gebrauchtwagenhandel
hat sich das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG 1 C 3.84) in einem Urteil geäußert. Nach diesem
Urteil darf ein Gebrauchtwagenhandelsbetrieb an aufgekauften Fahrzeugen Reparatur- und Lackierar-
beiten ausführen und diese Fahrzeuge veräußern, ohne in die Handwerksrolle eingetragen sein zu
müssen. Vielmehr können diese Arbeiten im Rahmen eines nicht handwerksrollenpflichtigen Hilfsbe-
triebes ausgeübt werden. Auf das Ausmaß der Reparaturtätigkeiten kommt es dabei nicht an.  
Als Voraussetzung gilt aber, dass der reine Handel mit gebrauchten Kraftfahrzeugen nach den erziel-
ten Umsätzen überwiegt und der reine Handel dem Gesamtunternehmen das Gepräge geben muss.
Sofern diese Voraussetzung erfüllt ist, gilt, dass ein Gebrauchtwagenhändler Kraftfahrzeuge zum
Zwecke des Wiederverkaufs reparieren darf.

Das ist doch vielversprechend!
Demzufolge darf ein Gebrauchtwagenhändler tatsächlich unbegrenzt seine zum Zwecke des Verkaufs angekauften Fahrzeuge selbst reparieren und sogar lackieren.

Dennoch, bevor ich das jetzt so als bare Münze hinnehme, rate ich allen die mit dem Gedanken spielen, sich zuerst ausführlich zu informieren, denn:

Zitat

Hinweis
Dieses Merkblatt soll - als Service Ihrer Industrie- und Handelskammer Hannover - nur erste Hinwei-
se geben und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Obwohl es mit größtmöglicher Sorgfalt
erstellt wurde, kann eine Haftung auf die inhaltliche Richtigkeit nicht übernommen werden.  
Stand: Dezember 2009

Gruß
René

Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde, Albert Rupprecht sagte:

Ich habe den Eindruck, ihr wollt euch unbedingt wichtig tun.

Ich hatte sehr Jung bereits die Gelegenheit genau auf die von dir vorgeschlagene Methode Geld zu verdienen. Ich habe damit viel Geld verdient. Viel im Sinne von Student. Keinesfalls genug um davon zu leben, so mit Sozialabgaben, Steuern etc.
Ich hatte dazu das volle Programm an Profiwerkzeug.
Ich hätte vor rund 20 Jahren ein komplett funktionierendes Autohaus zu sehhhhr günstigen Konditionen übernehmen können. Ich habe es nicht getan da ich genau wusste wieviel man Arbeiten muss um ein vernünftige Leben zu finanzieren. Im Grossen und Ganzen kann es so zusammenfassen : man kann sehr viel Geld verdienen hat dann aber keine Zeit das Geld auszugeben. Nimmt man sich die Zeit das Geld auszugeben verdient man nicht genug.

Ich habe eine sehr gut ausgestattete Hobbywerkstatt ich schätze mal dass da für gut 20k€ Werkzeug liegt, trotzdem werde ich mich in der Branche nicht selbständig machen Auch wenn in meinem Fall der Meisterbrief nicht einmal das Problem ist. Autos in 2-3 Tagen zu schlachten ist kein Problem wenn man die richtigen Werkzeuge hat und Weiss was man tut.
Allein ein Fachfremder wird daran verhungern.

Es ist oft besser sich den Rat Anderer anzuhören, klar darf man dann nicht paranoïd werden sonst wird man nie etwas tun. Aber um sich in die Selbständigkeit zu wagen muss man sehr genau wissen was man tut. Da reicht ein Fred in einem Forum nicht aus. Carsten sucht sich selbst und das ist gut so. Er hat den Gedanken an die Selbstständigkeit, das ist ein Weg den er heute verfolgt und wenn er dann sieht was es bedeutet entscheidet er ob er es tut oder nicht. Keinesfalls ist im geholfen mit Antworten à la 500€ Einsatz reichen fürs Autoschlachten. In der Halle schlachten brauchst du keine Genehmigung, Abgemeldete Autos am Strassenrand juckt niemanden etc. Das sind sicher keine erfunden Geschichten aber es entspricht nicht dem täglich gelebten von Millionen Menschen in westeuropa. Also wer so Automechaniker werden will kann das machen und da reichen wohl Auch 500€ aber dann eben in Gabun und nicht in Deutschland, wobei dort nur Toyotas und keine Citronen laufen.

Bearbeitet von CX Fahrer
  • Like 2
ACCM Carsten P.
Geschrieben

Hallo miteinander,

ich bin wirklich begeistert von Euren Tipps, Ideen und persönlichen Erfahrungsberichten. So viele Reaktionen auf meine Anfrage habe ich nicht erwartet. Vielen Dank dafür!

Ich habe Eure Beiträge mal auf mich wirken lassen und mir dazu meine Gedanken gemacht.

vor 4 Stunden, MatthiasM sagte:

Ich habe eher den Eindruck man will ihm nicht zu viele Illusionen machen. Es ist ein Unterschied ob man sich als Student ein Zubrot verdient, oder ob man im reiferen Alter und darauf lassen einige Angaben schliessen, einen Wurschtelladen aufmacht. 

Stimmt Matthias, ich befinde mich bereits im reiferen Alter. Bin 46 Jahre alt.

Am 23.7.2016 at 14:55 , silvester31 sagte:

Zum Startkapital kommt noch Rücklage für min. 1 Jahr ohne Einkommen + das 2. Jahr mit evtl. nur 50% Einkommen. Wenn Du deinen Steuerkram nicht selbst machen willst/kannst, nochmal gut 3000 € / Jahr (oder mehr) für den Steuerberater rechnen. Dazu Krankenversicherung rund 400 € / Monat, Rentenrücklage 250 - 600 € / Monat (je nach Alter / Anspruch). BUV nicht zu vergessen. Irgendwann oder direkt - je nach Job, sind auch 1 oder mehrere Mitarbeiter notwendig. Riesenverantwortung und Riesenproblem fähige Leute zu finden, die nicht auch noch bei dir zum Millionär werden wollen.

Das muß alles erstmal erwirtschaftet werden !

Da wird's bei mir schon schwierig. Ein Jahr ganz ohne Einkommen auskommen....das würde nicht funktionieren. Zum Thema Startkapital habe ich aus meinem Umfeld schon die Aussage gehört "Najaaa, als Existenzgründer bekommt man ja problemlos günstige Darlehen, beispielsweise von der KfW." Tja, das Dumme ist nur, dass jeder Kreditgeber sein Geld, innerhalb eines absehbaren Zeitraumes, auch wieder zurück bekommen möchte. Wäre also ein monatlich anfallender zusätzlicher Betrag, der auch erstmal erwirtschaftet werden muß.

Für die Gewinnung und den Verkauf von Kfz-Ersatzteilen braucht man, wie von Euch bereits klar dargestellt, eine Halle oder zumindest ein (möglichst versteckt liegendes) Freigelände. Beides müsste ich kaufen oder anmieten, zuzüglich der benötigten Ausrüstung/Werkzeug.

Welche Tätigkeiten würden mir sonst noch Spaß machen ? z.B. Transportdienstleistungen, oder Kfz-Überführungen. Da die nötigen Qualifikationen dafür sehr überschaubar sind, schwimmen aber eben auch entsprechend viele Fische in diesem Teich herum.

Nebenbei erwähnt: Ich hätte nicht gedacht, dass es heutzutage Haus-zu-Haus-Auslieferungsfahrer gibt, die ausser "Guten Morgen" und "Guten Tag" wirklich kein Wort deutsch verstehen bzw. sprechen.....bis ich's kürzlich selbst erlebt habe.

Ich habe auch schon über einen Flughafentransfer-Service nachgedacht (Flughafen Frankfurt ist 50km entfernt), aber auch dieses Feld ist schon sehr gut bestellt.

Nochmal zurück zum Thema Kurierservice meines Bekannten und den Aufträgen, die er bekommt:

"Um xx:yy Uhr kommt ein Zug am Mannheimer Hauptbahnhof an. Der hat Medikamente an Bord, die schnellstens zur Notaufnahme der Klinik in Bad-Homburg gebracht werden müssen." oder

"In Berlin ist eine Richtfunkanlage defekt. Hole das Ersatzteil vom Lager in Mannheim ab und bringe es zum Servicetechniker nach Berlin." oder auch

"Lade in Mannheim einen nagelneuen Kühlschrank in dein Auto und bringe ihn nach Genua."

Er arbeitet für verschiedene Kunden/Auftraggeber, handelt die Preise für seine Dienste im Vorfeld mit denen aus und könnte mich mit denen in Kontakt bringen. Diese Kunden erwarten natürlich einwandfreie Deutschkenntnisse und auch gewisse Umgangsformen. Insofern, bezogen auf den Logistiksektor, eine durchaus höher qualifizierte Tätigkeit. ;)

Auf meine Frage, wie hoch denn sein monatlicher Gewinn sei, antwortete er "Nach Abzug aller Kosten, bleiben mir 3000 Euro übrig." Also, ich ziehe mir die Hose nicht mit der Kneifzange an und halte daher diese Summe für sehr optimistisch bzw. schön gerechnet.

Selbst wenn der Betrag stimmt....in meinem Beruf, direkt angestellt (also nicht über Personaldienstleister), mit Steuerklasse 1.....bekomme ich netto lediglich 300 - 400 Euro weniger. Dabei habe ich geregelte Arbeitszeiten, soziale Absicherung etc. etc.

Gut, dabei ist vollkontinuierliche Wechselschichtarbeit natürlich zwingend erforderlich. Momentan arbeite ich als Qualitätsprüfer in einem Labor und selbst dort bleibt einem die Schichtarbeit nicht erspart.

Im Franchise-Bereich habe ich bisher nichts entdeckt, was mich so richtig anmachen würde.

@Der schwebende Robert

Danke für die interessanten Links. Ich habe noch nicht alle durch, aber die können durchaus inspirieren.

Mein vorläufiges Resumée lautet: "Schuster bleib bei deinen Leisten" Hier im Rhein-Main-Neckar Gebiet gibt es zahlreiche produzierende Chemieunternehmen. Da wird sich doch wohl eines finden, das einen berufserfahrenen Mittvierziger sucht !? :angry: (Auch wenn der etwas mehr Geld kostet)

Gruß an Alle

Carsten

  • Like 2
Albert Rupprecht
Geschrieben

Wenn erst eine Halle anzumieten ist, dann ziehe ich meine Ausführungen zurück. Ich bin irriger Weise davon ausgegangen, dass, wer im Grünen wohnt, es mit eigenen Garten tut.

Geschrieben
vor 2 Stunden, ACCM Carsten P. sagte:

Mein vorläufiges Resumée lautet: "Schuster bleib bei deinen Leisten"

Hm, und wenn es ohne Doppelwinkel ist? Wenn Du etwas produzierst, ein Spezialreinigungmittel, ein Pflegemittel oder etwas mit dem Du dich gut auskennst. Bekannte von mir haben ein Pflanzenstaerkungsmittel gegen eine Pflanzenkrankheit produziert und verkauft. Produziert im Kellerlabor:D.

Man muss natuerlich schauen ob es zulassungspflichtig ist, aber der Aufwand ist ja anfaenglich nicht so hoch, abfuellen machen zB Behinderteneinrichtungen.  Oder Handel mit Spezialchemikalien.

Geschrieben (bearbeitet)

Zum Thema Illegalität: JEDE nicht versteuerte Einnahme aus nicht quittierter bzw. nicht schriftlich beleghaft in Rechnung gestellter selbständiger Tätigkeit (Bareinnahme) ist genau das, da reicht auch EIN Tip EINES Denunzianten - mit der Behauptung, der Lieferant wollte keine Rechnung ausstellen, wegen der Steuer. Trotzdem ist nahezu JEDER Selbständige in genau dieser Illegalität permanent in nicht unerheblichem Umfang unterwegs. Geschäftsmodell Selbständigkeit. Jeder muß wissen was er macht.  Die, die es ganz genau nehmen, haben entweder die passende Immobilie, den mittelständischen Betrieb o.ä. bereits geerbt. Not macht erfinderisch, und wagemutig. Die Alternative wäre natürlich sich für das Zerlegen von Autos eine Zertifizierung zur Autoverwertung zu bemühen, steht jedem frei mit dem nötigen Kleingeld. Die wenigsten Profis, die genau das machen, haben eine solche Zertifizierung. Anschwärzen kann einen immer und überall ständig einer. Und welcher Autohändler umgeht nicht - in aller Regel rechtsunwirksam - mit dubiosen Auftragsverkäufen - permanent die gesetzliche Gewährleistungsverpflichtung.

Ich habe vom Vorbesitzer meines XM einen Stapel Rechnungen mitbekommen. Die umfangreiche Reparatur wurde - auf Rechnung - von jemandem durchgeführt, und als solche berechnet, der Teilehandel angemeldet hat. Nebenbei schlachtet er im Freien mehrere Fahrzeuge aus. 

Ich würde auch alles daran setzen, in deinem erlernten Beruf wieder Fuß fassen zu können. Allein, was wenn es NICHT funktioniert. Daran sind schon ganz andere vermeintlich selbstlaufende Karrieren gescheitert.

Warum nicht für eine Zeit zweigleisig fahren, mit Teilzeit-Selbständigkeit? Und Teilzeit-Tätigkeit?

ich bin jedenfalls sicher, daß nahezu NIEMAND, der in diesem Forum, oder auch in anderen Foren, Teile anbietet, eine Zertifizierung als Entsorgungs-Fachbetrieb aufweisen kann.

Bearbeitet von kuehnel
Geschrieben

Wow, da schwingt ja jemand die ganz große Keule, mit ganz groß geschriebenen Behauptungen JEDER und NIEMAND.

Da könnten sich jetzt aber ganz viele verleumdet fühlen...

Geschrieben
vor einer Stunde, kuehnel sagte:

ich bin jedenfalls sicher, daß nahezu NIEMAND, der in diesem Forum, oder auch in anderen Foren, Teile anbietet, eine Zertifizierung als Entsorgungs-Fachbetrieb aufweisen kann.

In Österreich ist die Zertifizierung zum Entsorgungsfachbetrieb gar nicht gesetzlich vorgeschrieben, sondern stellt vielmehr eine freiwillige Selbstverpflichtung der Abfall- und Entsorgungswirtschaft dar.

Ich vermute einmal das wird in Deutschland ähnlich sein und schon gar nicht bei den Kleinmengen die Forumsleute anbieten.

Geschrieben (bearbeitet)

Tja, wie immer in Deutschland haben die Bedenkenträger Gehör gefunden, wir haben einen Selbständigen weniger, und der Obrigkeitsstaat einen mehr, mit dem er alles machen kann.

Bearbeitet von Steinkul

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