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Zeitgeschehen


Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

 

Die aus Oberhausen angereiste junge Maklerin hat Verspätung; zu viel Verkehr, so wirkt sie sanft gestresst. Der Tycoonsitz ist Berlin, ein mächtiges, überregionales Immobilienunternehmen. Bei der Wohnungsbesichtigung für den Ex-umF (unbegleiteter minderjähriger Flüchtling) hier in Belecke (Sauerland) gibt sie (naiv) unumwunden zu, das Maximale des Mietspiegels herauszuholen, da ja eh das Sozialamt (Stadt Warstein) die Kosten übernimmt. Der Gedanke, dass letztlich auch sie mit ihren Steuern die Habgier ihres Bosses befriedigt, kommt ihr offensichtlich nicht ins „Macher“ Stübchen.

Die kleine Dachgeschosswohnung gehörte bis 2007 zur landeseigenen Wohnungsgesellschaft von NRW. Der damalige Finanzminister, Hartmut Linsen CDU, hatte unter der Jürgen Rüttgers Regierung ALLE landeseigenen Wohnungen verscherbelt. Jetzt gibt’s logisch zu wenig Bezahlbare für die ökonomisch Schwachen; selbst hier auf dem Dorf. Die Mietpreisbremse, max. 5% Steigerung pro Jahr, hat die Schampuskorkenplöpperei auf den Chefetagen der Immokonzerne zum Alltag werden lassen; vorhersehbar.

Gruß

Wolfgang

 

Bearbeitet von wolfgan
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Geschrieben (bearbeitet)

Trilogie des Inlands

 

Weihnachtszeit, schöne Zeit. Zahlreiche Jahresrückblicke und Unterhaltungssendungen mit Ehrungen, zusätzlich der inflationären Talkshows, in denen sich Prominente die Klinke in die Hand geben; schwadronieren hier, labern dort, Augenhöhe, Volksnähe, Anteilnahme suggerierend.

Tjoah, allerdings, so jetzt gerade zur Weihnachtszeit, realistisch als Gegenpol zum „Kleinen (TV) Lord“, der letztlich Herrschaft in den Köpfen verfestigt, von

Kinderarmut

 spricht interessanterweise kaum jemand. (Lukas Podolski, Sami Khedira heben sich wohltuend ab). Auch ist das offensichtlich nicht so sehr ein Thema für die Medien.

In Deutschland wachsen 17 Prozent der unter Dreijährigen in Familien auf, die von staatlicher Grundsicherung leben. In Hamburg ist jedes 4. Kind arm. In Mühlheim an der Ruhr, angeblich die Stadt mit den meisten Millionären in D, gelten in manchen Stadtteilen 70% der Kinder als arm.

Nu isses inzwischen so: Einmal arm, immer arm. Die Sozialpolitik Deutschlands, allen Beteuerungen des Kasperltheaters zum Trotz, bekämpft, bzw. verhindert leider nicht die Armut von morgen, denn, lag der Regelbedarf (Hilfe zum Lebensunterhalt) in 2006 noch bei 46,2 % der Armutsschwelle, war es 2016 nur noch 41,7 %, eine Verringerung um 10 % (naja, sind ja auch 10 Jahre vorbei). Kaum jemanden (der Masse) interessierts, die Bürger (Mehrheit) schauen weg, die gesellschaftliche Elite schweigt: Nur (bitte) nicht anecken…

 

Ach was, es gibt ja noch die Mittelschicht. Aaaber…da steigt doch tatsächlich die Überschuldung trotz sinkender Arbeitslosigkeit und anhaltendem Konjunkturboom. Das führt wohl in den Köpfchen zu politischer Verunsicherung(?) und Radikalisierung; hm, hm. Sicherlich gibt’s persönliche und soziale Auswirkungen und eine „angegriffene Identität“, wobei die Insolvenz als Endpunkt der persönlichen Entscheidungsfreiheit steht oder (schreibt vollmundig hoffnungsvoll der SchuldnerAtlas 2017) für einen Neuanfang; autsch.

 

Spiegel und Zeit (jeweils Online), meine bevorzugten NoGo-Medien, „informieren“, dass

…immer mehr Rentner sich in Deutschland bei Tafeln mit Lebensmitteln versorgen. In den letzten zehn Jahren habe sich ihre Zahl verdoppelt, teilte der Bundesverband der Tafeln mit. "Fast jeder vierte Tafelkunde ist mittlerweile Rentner. Das sind in etwa 350.000 Menschen", sagte der Verbandsvorsitzende ...

Hier gibt der postillon Entwarnung (falls es nicht reichen sollte), denn:

Aufgrund der wachsenden Altersarmut können sich deutsche Rentner offenbar immer häufiger die Busfahrkarte zu den örtlichen Tafeln oder Einrichtungen anderer Wohltätigkeitsorganisationen nicht leisten, wo sie mit kostenlosem Essen versorgt werden, das sonst weggeworfen würde.

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Wen mag gnä‘ Frau, meine Marionette des Kapitals, mit „wir“ meinen? Gehören die 70% der Bevölkerung die, empirisch untersucht, keinerlei Einfluss auf politische Entscheidungen haben dazu oder sind die ausgegrenzt? Bestimmt gehören die dazu, auch die 330.000 Haushalte, denen 2017 der Strom abgedreht…

Frohe Weihnachten wird sie sicher wünschen und garantiert auch mein Herr Bundespräsi.

Einen netten Gruß

Wolfgang

Bearbeitet von wolfgan
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Gast munich_carlo
Geschrieben

http://www.deutschlandfunk.de/armut-in-deutschland-die-scham-wenn-einem-der-strom.1769.de.html?dram:article_id=378840

Seit diesem Jahr beträgt der Regelsatz für Arbeitslosengeld-II-Empfänger monatlich 409 Euro, darin einkalkuliert auch ein Betrag, mit dem die Stromrechnung bezahlt werden soll. Der allerdings, auch nach Berechnung der Verbraucherzentrale, zu niedrig angesetzt ist.

"Der Haushaltsstrom ist im Grundbedarf mit drin, das heißt also etwas mehr als 30 Euro, aber da muss man schon extrem sparsam sein, das schaffen fast nur Leute, die auch tagsüber nicht zu Hause sind, mit 30 Euro monatlicher Pauschale hinzukommen."

 

Wieso kann der Gestzgeber sich nicht darauf einigen, die Bezieher von Sozialleistungen von Energiekosten freizustellen, genau wie es bei den Rundfunkgebühren schon seit Jahren gehandhabt wird?

Ich lebe in einem Single-Haushalt und komme augenblicklich auf ca. 60 Euro Stromkosten monatlich, obwohl ich beim Einzug in meine Augsburger Wohnung im Dezember 2013 sämtliche Elektogeräte neu angeschafft hatte und dabei auf Energieeffizienz geachtet habe. Diese Option wird ein AlgII-Empfänger nicht haben. Die 60 Euro Stromkosten kommen bei mir zustande, obwohl ich Montags bis Freitags berufstätig bin und deshalb ca. 9 Stunden nicht in der Wohnung verweile.

Rechne ich meine Stromkosten jetzt mal auf die Situation eines Empfängers von Arbeitslosengeld II hoch, würden diese wahrscheinlich um die 100 Euro betragen, da ich mich überwiegend in der Wohnung aufhalten würde.

Aber leider wird sich an dieser Situation nichts ändern, dafür bräuchten wir eine andere Sozialpolitik, die in den nächsten 4 Jahren allerdings nicht zu erwarten ist.

Geschrieben

Ja, und auch die Spendenbereitschaft ist in D traditionell hoch :rolleyes:

CDU und FDP haben im Wahljahr 2017 mit Abstand die meisten Großspenden von Wirtschaftsunternehmen und vermögenden Gönnern bekommen. Die CDU strich bis kurz vor Weihnachten meldepflichtige Großspenden von insgesamt fast 2,9 Millionen Euro ein, die FDP kam auf rund 1,9 Millionen Euro. Das geht aus Veröffentlichungen der Bundestagsverwaltung hervor.

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/cdu-und-fdp-bekommen-2017-die-meisten-grossspenden-15357877.html

 

Geschrieben
Zitat

In einem gemeinsamen Aufruf haben ehemalige Außenminister und Intellektuelle aus aller Welt zu einer Ächtung der neuen österreichischen Regierung und einem Boykott der österreichischen EU-Präsidentschaft aufgerufen. Europäische Minister sollten Minister der rechtspopulistischen FPÖ nicht empfangen, hieß es in einem Gastbeitrag, der auf der Webseite der französischen Zeitung "Le Monde" veröffentlicht wurde.

http://www.tagesschau.de/ausland/oesterreich-minister-boykott-101.html

Gast munich_carlo
Geschrieben

Ich bin zwar kein Freund von Jean-Claude Juncker, aber mit dieser Aussage hat er Augenmaß bewiesen:

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker erklärte, er werde die neue Regierung "an ihren Taten messen", und begrüßte deren Ankündigung, einen proeuropäischen Kurs zu verfolgen. Im zweiten Halbjahr 2018 übernimmt Österreich die EU-Ratspräsidentschaft.

Ein Boykott würde die FPÖ nur aufwerten, lass sie doch erstmal arbeiten, dann ist immer noch Zeit für sachliche Kritik.

Geschrieben

http://www.hessenschau.de/sport/fussball/eintracht-frankfurt/fischer-kontert-afd-kritik-kein-platz-fuer-braune-brut,fischer-vs-afd-100.html

Zitat

Nach der klaren Kante von Peter Fischer gegen die AfD meldet sich die Partei zu Wort und wirft dem Eintracht-Präsidenten undemokratisches Verhalten vor. Dieser legt im Gespräch mit dem hr-sport nach. 

...

Im Gespräch mit dem hr-sport untermauerte er seine Kritik an der Politik der AfD noch einmal deutlich. "Ich schäme mich für 13 Prozent der Bevölkerung, die die AfD gewählt haben. Ich will ihnen keinen Millimeter Fläche geben", sagte er und stellte klar, dass AfD-Anhänger bei der Eintracht nicht willkommen sind: "Es gibt für die braune Brut keinen Platz. Solange ich da bin, wird es keine Nazis bei Eintracht Frankfurt geben."

 

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Geschrieben

Hm merkwuerdig, waerend die AfD ihre duemmlichen Beleidigungen der "Meinungsfreiheit" zuordnet, sind sie doch selbst sehr duennhaeutig: 

Zitat

Die AfD Hessen hat ihre Drohung wahrgemacht: Die beiden Landessprecher haben Peter Fischer wegen Beleidigung angezeigt. Der Eintracht-Präsident hatte die Partei zuvor im Gespräch mit dem hr-sport scharf kritisiert.

http://www.hessenschau.de/sport/fussball/eintracht-frankfurt/afd-landessprecher-zeigen-eintracht-praesident-fischer-an,afd-zeigt-fischer-an-100.html

Oder geht es einfach nur darum in den Medien  mit Provokationen vertreten zu sein, weil es an Substanz fehlt?

 

Geschrieben
vor 3 Stunden, MatthiasM sagte:

Oder geht es einfach nur darum in den Medien  mit Provokationen vertreten zu sein, weil es an Substanz fehlt?

Na, immerhin hilft es auch der Titanic:

Zitat

Das Frankfurter Satiremagazin "Titanic" darf vorerst nicht mehr twittern. Das soziale Netzwerk Twitter sperrte der Redaktion das Konto, nachdem sie Tweets der AfD-Abgeordneten von Storch parodiert hatte.

http://www.hessenschau.de/kultur/titanic-darf-nach-von-storch-parodie-nicht-mehr-twittern,titanic-account-gesperrt-100.html

Zitat

"Titanic" macht für die Sperrung das neue Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) verantwortlich. "Da haben uns Heiko Maas und Angela Merkel im Vorhinein anderes zugesagt! So sind wir nicht mehr gewillt, dabei mitzuhelfen, unbescholtenen, besorgten Bürgern eine linksgrünversiffte Umerziehung zu verpassen", sagte Chefredakteur Tim Wolff. 

:)

Geschrieben

Nachdem "Wehret den Anfängen" nun ja nicht mehr geht, ist nichts wichtiger als "Wehret den Anfängen".

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Geschrieben

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-01/silvesterknaller-freiheit-tradition-gefahr-verbot

Zitat

Neben diesen menschlichen Abgründen und Opfern hat Böllern auch Folgen für die Gesundheit und Umwelt. Laut Umweltbundesamt werden an Silvester 5.000 Tonnen Feinstaub in die Luft geblasen, was 17 Prozent der Menge entspricht, die jährlich im deutschen Straßenverkehr freigesetzt wird. Man kann schlecht monatelang auf Autoherstellern rumhacken, die bei den Abgaswerten ihrer Diesel betrügen, und dann 5.000 Tonnen Feinstaub und die daraus entstehenden Belastungen für das Gesundheitssystem abtun. Aber auch hier ist das Problem, dass der Lungenkrebs nicht "I bims, der Krebs vom Feinstaub Silvester 2015" sagt. 

Auch Tiere, vor allem Vögel, werden durch die Böllerei belastet. Man kann nicht das Jahr über das Artensterben im Allgemeinen und Vogelsterben im Besonderen beklagen, um dann am Silvesterabend fünf gerade sein zu lassen und die Tierwelt in Angst und Schrecken zu versetzen.

Wenn man sich dann noch vor Augen führt, dass in Deutschland jährlich ungefähr 137 Millionen Euro für diesen Wahnsinn ausgegeben werden, kann man eigentlich nur zu dem Schluss kommen, dass wir kollektiv ein eher autoaggressives Verhältnis zu uns und unserem Planeten haben. 

http://www.t-online.de/sport/fussball/bundesliga/id_82985076/fussball-nagelsmann-wettert-ueber-silvesterboeller-voelliger-bullshit-.html

Zitat

"Ich finde Silvester ein total schwachsinniges Fest, ehrlich gesagt. Irgendwo in Brandenburg sprengen sich zwei in die Luft, da schießt irgendeiner Raketen aus dem Auto. Es wird immer verrückter", sagte der 30-Jährige nach dem Trainingsauftakt seiner Mannschaft in Zuzenhausen.

Nagelsmann redete sich richtig in Rage. "Wenn man um 00.20 Uhr in den Himmel schaut und den selbigen nicht mehr sieht, dann sollten wir uns alle mal Gedanken machen. Wir quatschen immer von Umweltschutz und verschießen ich weiß nicht wie viele Milliarden Tonnen von diesem Rotz an Silvester. Völliger Bullshit!"

 

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Geschrieben
Zitat

Universität Wien, 2013. Ein Hörsaal des Instituts für Politikwissenschaft. Der Vortrag hat gerade begonnen, da steht einer der Studenten auf, bewegt sich in Richtung Podium und überreicht der Referentin Natascha Strobl eine gelbe Rose. „Frau Strobl, dürfen wir Sie zu unserem Stammtisch einladen? Damit Sie einmal nicht über uns, sondern mit uns reden?“ Die Wissenschaftlerin ist verärgert, sagt: „Du kannst diese Rose behalten“, und fährt mit ihrem Vortrag fort. Zehn Minuten später steht der nächste auf und tut das gleiche. So geht das ein Weile weiter. Bis die genervte Politologin sagt: „Jeder, der eine Rose hat, verlässt sofort den Saal.“

...

Das Vorgehen der Identitären in dieser Szene ähnelt Spaßguerilla-Aktionen, wie sie die studentische Jugend von 1968 etabliert hatte. Doch während bei den Rechten von heute der Sturz des vermeintlichen Systems (konkret: der Flüchtlingspolitik der Regierung Merkel) im Mittelpunkt steht, ging es den Linken vor fünfzig Jahren um die Solidarität mit nationalen Befreiungsbewegungen in der »Dritten Welt«.

http://www.taz.de/50-Jahre-68/!5470618/

Geschrieben (bearbeitet)

Freundlicher Smalltalk in der Tanke mit dem Kassierer: "Fröhlich friedliches und entspannendes 2018"; wir kennen uns. Der Hermes Kutscher, der zwischen uns sich seine spärlichen 50 Ocken von der Postbank ausgeben läßt, stöhnt gequält: "Hab schon meine erste Anzeige gekriegt." Zwar neugierig, aber höflich warten wir, bis es aus ihm raussprudelt: "Ladungssicherung, hab sogar 35 € angeboten, aber nein! Anzeige! Was soll ich denn machen?! Keehr, Keehr, zich Pakete, manche so klein (zeigt mit beiden Handflächen nen bescheidenen Würfel), Netz drüber werfen..." Er erinnert sich wohl an die Phrasologie des Polizisten, ... "beim Auffahrunfall; aber viele sind doch so klein", Pause "so viel und immer von Tür zu Tür..." Das Unverständnis und die nicht vorhandene Einsicht sind ihm deutlich anzumerken, "ich arbeite ja für umsonst, was soll ich noch machen!" wieder seine rhetorische Frage. "Schmeiss die Brocken hin, soll die Erna vom Beamten (den mir wesentlich passenderen und verwendeten Begriff schenke ich mir hier - laßt der Phantasie freien Lauf) ihren Amazonmist selber kaufen gehn, wär das Beste oder den Alten selber scheuchen. Du arbeitest eh nur für den mit der dicken Zigarre." Mir fällt ein und schieße schnell nach: "Für Jeff Bezos, Gründer und Großaktionär der Handelsplattform Amazon, 100 Milliarden Dollar, der momentan reichste Mann der Welt, der beutet Dich neben Otto (Versand - Boss v Hermes) und allen Billigstheimerkunden aus." Beide, Bote und Kassierer, gucken mich freundlich verständnislos an; na Scheisse, wieder überspannt, aber egal, er wurde seinen Senf los, ich meinen Mist. Meinen Gedanken, dass er mit seinem deutlich südländischen Äußeren inklusive gepflegten Vollbart in der Kontrolle...habe ich gerne für mich behalten. Und den Herren von der Gegenseite habe ich nicht zu seiner Darstellung befragt. Ich gebe hier nur subjektivste Meinung wieder; hehe.

Gruß

Wolfgang

Bearbeitet von wolfgan
Geschrieben

Ich gestehe, bin auch ein Internetbesteller! Aber die armen Socken von Hermes bekommen jedes Mal Trinkgeld. 

Geschrieben

http://www.taz.de/!5471660/

Zitat

Kein guter Witz: Treffen sich ein Pop-Kritiker und eine Aushilfsverkäuferin beim Bäcker. Sie wechseln gerade mal ein paar Worte über das Wetter. Im Hintergrund belegt eine Frau mit Kopftuch die Brötchen, die sich die arbeitende Bevölkerung zum Coffee-to-Go gönnen soll; sie spricht überhaupt nicht, sondern reagiert stumm auf Anweisungen. Dann geht jeder wieder in seine Welt.

Jeder ist überzeugt, dass die der anderen sehr seltsam sein muss. Dabei wären sie alle drei politisch und ökonomisch dazu durchaus bestimmt, gemeinsam für ihre Rechte, gegen ihre Ausbeutung, gegen die politische Ausblendung ihrer Situation zu kämpfen. Wenn sie nämlich ihr Leben ansehen würden, dann würden sie so viel Gemeinsames erkennen:

Den Blick auf den Kontostand, changierend zwischen zäh erarbeitetem kleinen Plus und rapide anwachsendem Minus, der blitzrasch eine Spirale der Verschuldung auslöst, aus der man so leicht nicht mehr herauskommt. Dass man „schlecht bezahlt“ wird, heißt nicht nur, dass es zu wenig ist, sondern auch, dass es zu unzuverlässig ist, um die Planung über die eigene „Erwerbsbiografie“ zu ermöglichen.

...

Man ist da, wenn man gebraucht wird, und man ist weg, wenn man nicht mehr gebraucht wird. Man ist in Wahrheit: niemand.

...

Was aber wäre, wenn sich das Prekariat, statt sich in seinen Segmenten gegenseitig zu bekämpfen, zu verachten und zu misstrauen (eines der Pfunde, mit denen der Rechtspopulismus wuchern kann), als Klasse zu betrachten begänne, als eine, die mit dem Sklavenstatus so viel wie mit dem klassischen Proletariat und einiges mit der analogen wie digitalen Bohème zu tun hat? Wenn die Klasse, die nicht eine ist, zu einem gemeinsamen Bewusstsein, einer gemeinsamen Organisation, einem gemeinsamen Stolz finden würde? Was wäre, wenn das Prekariat sich seiner Stärke bewusst und sich als politisches Subjekt erkennen würde?

http://trojanow.de/der-ueberfluessige-mensch/

Zitat

Die Überflüssigen sind Flaschen ohne Pfand, sie werden weggeworfen.

 

Geschrieben

http://www.independent.co.uk/arts-entertainment/music/morissey-trump-kill-murder-safety-humanity-comments-latest-updates-a8078831.html

Zitat

Morrissey says that he’d kill President Donald Trump if given the opportunity.

...

“If there was a button here, and if you pressed on it, Trump would die dead [sic] — would you push it or not?” the newspaper asked Morrissey.

“I would, for the safety of humanity,” Morrissey responded. “It has nothing to do with my personal opinion of his face or his family, but in the interest of humanity I would push.”

 

Geschrieben (bearbeitet)

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Bearbeitet von .$.trittbrettfahrer
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Geschrieben

" Wenn die Klasse, die nicht eine ist, zu einem gemeinsamen Bewusstsein, einer gemeinsamen Organisation ...

Man ist in Wahrheit: niemand. ...

politisches Subjekt ..."

 

Tja ja,die TAZ;

pseudolinksintellektuelle Meinungsmache fürs Estabishment (die soziale Schicht in einer Gesellschaft, die sich etabliert hat und gegenwärtig die Macht hat).

Gestern lief Joan Baez im TV. Mit 75 noch auf der Bühne, DAS ist nicht schlecht (zeugt von enormen Ehrgeiz und Profilneurose). Aber sie und ihre Lieder, ihre Gäste, ihr Outfit, ihr gelecktes Publikum (ich will nicht wissen, was ne Karte gekostet hat), völlig unglaubwürdig, hätte nur noch gefehlt "we shall overcome".

Phrasen dreschen, sich über andere erheben, bla und bla...daher mal willkürlich

drei rausgepickte Massengeschmacks

- gimicks (Werbegeschenk von geringem materiellen Wert).

 

Klasse?

Wer oder was ist das? Wer definiert die? Der Hungernde? Der Unterdrückte? Der Leidende? Der Ausgestoßene? der Flüchtling?

Früher gabs wenigstens noch den Begriff des "Lumpenproletariats", das waren die (völlig) Mittellosen, die Entrechteten, ganz allgemein und völlig klassenlos.

Eine "gemeinsame Organisation";

wie will die TAZ einen Flüchtling "als organisiert" einstufen, kriegt/hat der nen Stempel, zahlt der Beiträge? Unterschrieb er, bevor er ins Schlauchboot stieg? Aber vielleicht isse so gemeint: Du kannst einen Sklaven organisieren, klar, aber nur von "oben", z. B. durch die Peitsche,  kann er sich von sich aus organisieren, von "unten"? Eher wird der aufgeknüpft.

Was geht den hungernden Inder niedrigster Kaste (religiös begründetes und legitimiertes soziales Phänomen der hierarchischen Anordnung) der von Lacoste (Generalgouverneur in Algier 1957) gegebene Auftrag (als ranzösische Doktrin bekannt - Schlacht von Algier, schmutziger Krieg,"Prototyp" der asymetrischen Kriegsführung) gegen die algerischen "Eingeborenen" militärisch vorzugehen, an? Nix. Die haben Hunger; ganz einfach dieses "gemeinsame Bewußtsein". Die bringen sich gegenseitig um, um zu überleben. Mehr nicht. Proletarier aller Länder vereinigt Euch? Geht nicht, kriegste nicht hin, hatten wir schon.

Man ist in Wahrheit "Niemand"? Ja Bravo! Das Highlight jedes Depressiven, jedes Zweifelnden, jedes Unterdrückten. Diese "Loser" brauchen dann endlich oder bloß einen "Führer" der ihnen sagt, wo's lang geht. Diese wirklich grandiose These ist für die Herrschenden der "Jackpot" aller Demagogie. Nie wieder Krieg, hehe, alle folgen freiwillig; ich muss nur sagen, "dass Flüchtlinge mir alles wegnehmen und nebenbei noch Terroristen , die AfD Gesinnungsidioten, Hartzer Schmarotzer und VW Diesel Stinker sind".

Das "politische Subjekt" ist am leichtesten (für die Marketingabteilung) zu durchschauen: Es ist der Käufer...

 

Autonom, TAZ mag interessant scheinen, aber bei Dir bin ich sicher, Du hast doch ne eigene Meinung...

Gruß

Wolfgang

Geschrieben

Vorab, ich weiss nicht, ob das ne gute Idee ist, mich hier in die Diskussion einzuklinken. Eigentlich hab ich auf Kontroverse keine Lust, aber ich kann auch kaum alles einfach nur unkommentiert so stehen lassen. Jedenfalls hoffe ich, dass ich jetzt nicht schon wieder das übliche Hickhack lostrete.

vor 13 Stunden, wolfgan sagte:

" Wenn die Klasse, die nicht eine ist, zu einem gemeinsamen Bewusstsein, einer gemeinsamen Organisation ...

Man ist in Wahrheit: niemand. ...

politisches Subjekt ..."

 

Tja ja,die TAZ;
pseudolinksintellektuelle Meinungsmache fürs Estabishment (die soziale Schicht in einer Gesellschaft, die sich etabliert hat und gegenwärtig die Macht hat).

Kann man so sehen, da ist sicher was dran. Ich sehs aber nicht so dramatisch klassenkämpferisch.

Ich würde mich eher erfrechen, zu fragen, was denn daran so schlimm ist, ein Niemand zu sein. Wohlverstanden in einer freiheitlichen, demokratischen Gesellschaft mit verfassungsmässig garantierten Grundrechten und einer Wirtschaft, die alles bieten kann, was man zum Leben braucht.

Da muss ich doch gar niemand besonderes sein: Ich kann im Rahmen meiner Möglichkeiten kaufen, was ich brauche. Ich brauche, anders als in sozialistischen Mangelwirtschaften, keine Beziehungen, brauche keine Privilegien, um alles zu bekommen, was man zum Leben braucht. Autos gibts genug, Essen gibts genug, die Wirtschaft kommt an genügend und die richtigen Investitionsgüter, so dass auch Nachschub an gleich was immer einigermassen sichergestellt ist, weil nicht auf einmal wichtige Maschinen stillstehen, weils etwa keine Ersatzteile gibt...

Mit anderen Worten: Ich brauche eben nicht zu irgend einer Elite zu gehören, um nen Werkstatttermin, guten Kaffee oder genug Brot und Gemüse und Südfrüchte auftreibn zu können, oder um einen Platz in nem gewünschten Hotel oder aufm Campingplatz am Meer fürn Urlaub zu bekommen.

Heisst doch nichts anderes, als dass es gar nicht so schlimm ist, ein niemand zu sein, nichts besonderes, nicht bekannt, nicht berühmt, nicht als Held verehrt.

Man kann sich auch so mit allem Nötigen (und wenn man auch nur ein bisschen Glück hat noch mit so einigem darüber hinaus) versorgen, und kann, besser als jemals zuvor, sich selber entfalten, sich selber verwirklichen, frei Denken, handeln, sprich im Privaten tun und lassen, was man will.

Meiner Ansicht nach ist da ein Klassendenken fehl am Platz, ja geradezu kontraproduktiv. Was hätte man davon?

Reicht es nicht, alles dafür zu tun, dass es sogar den Ärmsten weiterhin so gut geht, dass sie nicht hungern, nicht frieren, nicht existentielle Not leiden müssen? Es wird immer Verlierer geben, chancenlose, immer, in jeder denkbaren Gesellschaftsform. Noch nie aber gings selbst denen so gut wie heute hier in Westeuropa. Bei aller berechtigten Kritik an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft: Besser hats noch nie funktioniert.

Selbst wer gar nichts hat und von ALG II, oder wie das hier heisst, von Sozialhilfe lebt: Man hat ein Dach überm Kopf, die Heizung ist an, es sind zumindest die notwendigen Grundnahrungsmittel in genügender Menge da, man hat fliessend warm Wasser und ein weiches Bett. Kein Vergleich nur schon zu dem, was den Armen noch zu Anfang des 20. Jh. zugemutet wurde, geschweige denn noch davor.

Klar könnte man mehr erreichen, wenn man sich besser organisieren würde. Nur: Es geht, ganz offensichtlich, auch so ganz gut. Genaugenommen so gut wie nie zuvor, und das selbst für die ärmsten.

Es geht uns so gut, dass wir uns mit Luxusproblemen wie Wirtschaftsflüchtlingen herumschlagen müssen. Ginge es uns wirklich schlecht, würde niemand einwandern wollen, und schon gleich gar nicht in der Hoffnung auf ein  besseres Leben.

Brauchen wir da wirklich noch Klassenkampf? Ist das nicht vielmehr inzwischen eher reaktionär, so eine aus der Zeit gefallene, nur ehemals vernünftige Idee?

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich hätte da schon noch so das eine oder andere Anliegen, erkenne hier und dort Verbesserungspotential, bin selber nicht vollauf zufrieden. Nur, warum soll ich auf Kampf, auf Revolte, einen Aufstand machen, wenn ich doch habe, was ich brauche? Selbst wenn es stimmt, dass auch ich ein Niemand bin, selbst wenn ich zu denen gehöre, die gerade so das haben, was man halt eben zum Leben braucht; noch nie lebte es sich, selbst, oder erst recht als ein armer niemand so gut wie hier und heute. Ich jedenfalls werde den Teufel tun, und das aufs Spiel setzen wollen, indem ich für eine vage Hoffnung oder weniger, alles das aufs Spiel setze, indem ich immaginäre Klassen gegeneinander aufhetze.

Es ist, da bin ich mir sicher, vielmehr so, dass wir der klassenlosen Gesellschaft näher sind denn jemals zuvor. Das wurde nicht auf dem Weg erreicht, den sich klassische Sozialisten erdacht hatten, aber es ist so.

Was ist denn eine klassenlose Gesellschaft mehr, als eine, in der der Einzelne so viel Freiheit wie möglich hat, und in der jeder mindestens das hat, was man zum würdigen Leben braucht? Meiner Ansicht nach ist da der Aufruf zum Klassenkampf nicht nur aussichtslos, sondern geradezu verpeilt - einfach fehl am Platz.

Ziel müsste eher sein, den allgemeinen Wohlstand zu mehren oder doch mindestens zu erhalten. Indem man die Gesellschaft effizient und freiheitlich, das heisst mit dem Ideal, das jedes Einzelnen Freiheit erst da endet, wo jene des Nächsten beginnt, weiterentwickelt.

Was meine ich mit einer effizienten Gesellschaft?

Wir haben in Europa Grundrechte, die oft sehr bürokratisch umgesetzt sind: Wenn die Rente nicht reicht, bekommt man Grundsicherung, Sozialhilfe, Ergänzungsleistungen. Immer aber erst und nur auf Antrag. Obschon klar ist, dass wer so wenig hat, Hilfe braucht. An sich müsste man dafür keine Bürogebäude unterhalten, denn es ist klar, mit noch weniger kommt man einfach nicht durch, nicht, wenn man das als Minimum haben soll, was als für ein menschenwürdiges Dasein, mag es auch noch so einfach sein, notwendig ist, und was der Sozialstaat als Minimum sowieso leisten muss.

An sich könnte man das auch einfach als Grundeinkommen auszahlen. Jedem, vom Habenichts bis zum Millionär. Das müsste soviel mindestens sein, wie heute als Existenzminimum festliegt, und dennoch nur mit viel Papierkrieg und unter Erduldung eigentlich unnötiger und nutzloser, und damit inhumaner Demütigungen gewährt wird. Das müsste auch Steuerfrei sein.

Darüber hinaus könnte man dafür freimütiger Steuern erheben, denn was man für die blosse, einfache aber einigermassen würdige menschliche Existenz bräuchte, bekäme ja jeder. Wenn einer Steuern zahlt, dann hat er mehr als das.

Auch der Arbeitsmarkt wäre wieder ein wirklicher Markt, vielleicht zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte überhaupt, denn keiner müsste mehr für einen Lohn arbeiten, der das Aufstehen und den Weg zur Arbeit nicht wert ist, der nicht genug zum Leben bringt.

Mit anderen Worten, wenn es im sozialen Bereich wirklich noch eine Idee gibt, die sowas wie eine Revolution auch nur wert sein könnte, dann die des bedingungslosen Grundeinkommens. Hätte auch den Vorteil, dass eine berufliche Umschulung leichter und grundsätzlich in jedem Lebensalter möglich wäre, und dass Innovationen gefördert würden. Denn: Die Existenz wäre sicher, auch wenn mal eine Firmengründung scheitert, und was man darüber hinaus verdient, könnte man auch als Normalbürger, nicht erst als angehöriger einer Wirtschaftselite, wenn man denn wollte, investieren. Jedenfalls, was nach Steuern davon bliebe...

Man hätte mehr Chancengleichheit, denn jeder hätte sein Grundeinkommen. Ob Arbeiterkind oder Elitensprössling, jeder hätte, was er braucht. Keiner müsste auf Ausbildung oder sonst was hilfreiches verzichten, bloss weil arm geboren.

Aber: Auch dann, selbst ohne das Stygma des Bittstellers, des Leistungsempfängers: Grund zum Jammern, zur Unzufriedenheit fände man immernoch. Und das wäre nicht nur schlecht, ist es doch Ansporn, zumindest zu versuchen, weiter zu kommen. Seis wirtschaftlich, ideell oder sozial.

Nur: Ein niemand zu sein wäre dann erst recht nur noch fürs Ego ein Problem.

 

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Geschrieben
vor 21 Minuten, bluedog sagte:

Ich würde mich eher erfrechen, zu fragen, was denn daran so schlimm ist, ein Niemand zu sein.

“I think everybody should get rich and famous and do everything they ever dreamed of, so they can see that it's not the answer...”

 Jim Carrey

Gruß Higgins

Geschrieben
vor 35 Minuten, Higgins* sagte:

“I think everybody should get rich and famous and do everything they ever dreamed of, so they can see that it's not the answer...”

 Jim Carrey

Gruß Higgins

In diesem Sinne.

Wobei ich schon noch anfügen muss, dass, wer eine Antwort bekommen möchte, schon die Güte haben muss, mindestens eine Frage zu Stellen.

Der Wunsch nach Geltung, Anerkennung und Reichtum, in all dem ist keine Frage, es kann all das gar keine Antwort sein, schon gar nicht die eine.

Geschrieben

@bluedog. Ein Herr Christian Lindner hätte dies nicht schöner schreiben können. Die Wirklichkeit sieht zumindest in Deutschland anders aus. Das wäre doch ein gutes Tischgebet für gemeinnützige Tafeln. Auch Briefzusteller und das Friseurandwerk würde beide Ohren zur Verfügung stellen. Jeder der in Deutschland mit offenen Augen durch die Gegend geht, sieht eine andere Wirklichkeit.

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Geschrieben

Bluedog, Du schriebst: "Vorab, ich weiss nicht, ob das ne gute Idee ist, mich hier in die Diskussion einzuklinken. Eigentlich hab ich auf Kontroverse keine Lust..."

Das ist ein Forum, ein öffentlicher Raum, ein Marktplatz (lateinisch), jeder kommt und geht, WIE es ihm passt. Du brauchst keine weitere Legitimation außer Deinem Anspruch.

Ich persönlich freue mich über möglichst viele unterschiedliche Meinungen , DAS macht Demokratie aus. Demokratie ist

Gleichwertigkeit.

Weiter schriebst Du " was denn daran so schlimm ist, ein Niemand zu sein". Na, da frag mal Deine Mutter, Deinen Vater, die haben Dich erzogen und auch Dein Umfeld (hat Dich ge)prägt. Sich dann seine Rolle als Niemand zu suchen, finde ich traurig und furchtbar (damit will ich Dich provozieren). Als ob Deine Mutter ihre Liebe einem Niemand schenkte - Käse, wirklicher Käse.

Zur Erziehung zum "Niemand" weise ich auf den Wilhelmismus hin, der prachtvolle Soldaten, allen auf dem Schlachtfeld überlegen, hervorgebracht hat. Kämpfer, Killer, die durch Drill und die Unterdrückung ihrer unbewußten Wünsche, eben Erziehung, töten konnten, töten mussten (von innen raus). Blutjung, nie ein Mädchen gehabt, gelitten, verstümmelt, verreckt. Erziehung zum Niemand eben.

Welch wunderbare Faschisten daraus wurden, gaaaanz prima, zu sehen ab 1933.

Ich danke Higgins sehr, dass er darauf hinweist, dass Reichtum und Rampenlicht nix, aber auch gar nix bedeuten und vor MartinSt verneige ich mich (wieder mal) anerkennend, Dir die Gegensätze von Herrschaft, Macht und Masse und damit den Anspruch auf Gleich- oder besser Minder?wertigkeit mit Namen versehen zu haben.

Du weißt das alles selber, hihi, denn Du weist auf Europa, Wohlstand, Sozialhilfe und dass wir doch ("eigentlich" lese ich übrigens auch daraus) zufrieden sein könnten. Was iss nu mit Afrika, den Exkolonien, was ist mit Asien, Südamerika? Den Leuten gehts m. E. schlechter als uns, sind die noch "niemanderer"? So in meiner Fantasie habe ich mir vorgestellt, dass die aktuell 813 Millionen Hungernden doch eigentlich zwangsweise nach Deutschland kommen könnten. Jeder deutsche Niemand dürfte dann grob 10 wirtschaftliche Niemands verpflichtend aufnehmen müssen. Meine Frau teilte sich ihr Bett mit 10 weiteren Frauen, das Klo wäre ständig besetzt und den Kühlschrank mit Bier für meine 10 zu füllen, brächte mich arg ins Schwitzen: 10 weitere Kühlschränke - wohin? Der Stromverbr? Aber da diese Verpflichtung auch für den Abteilungsleiter - wenn er denn Deutscher ist, den Abgeordneten und den Kirchenfürsten (als Christ hat Tebbart van Elst mit seiner Nächstenliebe überhaupt kein Problem damit) gelten würde, würden es hier zu Lande bestimmt und endlich Etliche kapieren, dass es da draußen mehr als nur Niemands gibt. Noch netter wäre meine Vorstellung aufs Land des schneidig Testosteron geschwängerten Funktionseliteabziehbild Sebastian Kurz zu übertragen. Mit ca. 100 Niemands pro Einwohner wirds in mancher Wohnung eng, glaube ich. Politische Meinungen könnten sich dann aber ändern.

Zum Beispiel Mansons Ansicht, erst mal keine Umweltplakette in F zu kaufen oder sich im XM mit Hänger nicht unbedingt anzuschnallen, gefällt mir eher, als ein Niemand zu sein. Ungehorsam täte (uns allen) gut, besonders fürs Ego, aber dann sind wir kein Niemand, sondern haben Wille, eine eigene Meinung, sind gleichwertig. Noch viel besser ist, sich mit den gegebenen Umständen nicht zufrieden zu geben, Ansprüche zu stellen, seine, also mehr meine, Bedürfnisse zu befriedigen. Uns steht viel mehr zu, als man uns zugesteht. Glaube mir.

Der National- und Ständelrat, also die Bundesversammlung, 2015 durch einen "Rechtsrutsch" durch NIEMAND gewählt, in dem SVP und FDP die Mehrheit haben, beweisen Dir, dass Du sehr bedeutend bist, denn ohne Dich gäbs gar kein Gemeinwesen. Somit bist Du leider leider JEMAND.

(ich schreib immer so viel - Du auch? Dass ist anstrengend, weil langweilig für die anderen, denn hier will jeder in erster Linie sich selbst darstellen, wir sind eben wer.)

Gruß

Wolfgang

 

Geschrieben

Zur Zeit haben wir, in Deutschland, meiner Meinung nach das Problem, das sich zu viele als Niemand fühlen. Zu oft höre ich " ist doch egal was ich sage, wähle, esse, usw. Es ändert sich doch sowieso nichts, die machen doch was sie wollen." So etwas sagt man wenn man sich als Niemand fühlt.

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