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Geschrieben
Alles, was den „guten“ Leuten nicht in den Kragen passt, ist Rechts, ein Nazi oder Troll. Schon bemerkenswert. 
Wenn es denn halt so ist kann ich doch nichts dafür.

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Geschrieben

Mal was anderes :

Wiviel verdienen ausgebildete Pflegekräfte in der Altenpflege ?? Ich sags mal  2.600/2.700 + Zulagen. Bei Krankenpflege*innen ist es mehr. Im öffentlichen Dienst auch !

Kollege Spahn will nun 3.000 €, was für eine Nachricht...........:confused:

Geschrieben

Wenn das für flächendeckend 30h/Woche ware, also einer der Belastung angemessenen Arbeitszeit, wäre das völlig in Ordnung.

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Geschrieben

Es wird medizinisch alles aufgeboten, damit Menschen so alt wie technisch möglich werden. Auf der anderen Seite verbringen viele Menschen ihre letzten Jahre in einem würdelosen Zustand. Sie werden verwahrt und manche in ihrem hilflosen Zustand zur Bereicherung Krimineller ausgenutzt.

Solange dieser maximale Widerspruch nicht aufgelöst wird, ist die im Grundgesetz verankerte Würde des Menschen nur ein Ziel und leider keine Realität.

Es kann doch nicht sein, dass soviel Geld in die Altenpflege gesteckt wird, jedoch keine adäquate Qualitätskontrolle erfolgt.

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vor 4 Minuten schrieb NonesensE:

Wenn das für flächendeckend 30h/Woche ware, also einer der Belastung angemessenen Arbeitszeit, wäre das völlig in Ordnung.

Vollzeit gleich 38...40 h und kaufmännische Mitarbeiter liegen in anderen Branchen auch in dem Bereich knapp unter 3.000 €. ( Anfang )

Bearbeitet von Hartmut51
Geschrieben
vor 7 Minuten schrieb Hartmut51:

Vollzeit gleich 38...40 h und kaufmännische Mitarbeiter liegen in anderen Branchen auch in dem Bereich knapp unter 3.000 €. ( Anfang )

Da Bereitschaftsdienste nicht in den 40 Stunden enthalten sind hinkt der Vergleich.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 39 Minuten schrieb Hartmut51:

Mal was anderes :

Wie viel verdienen ausgebildete Pflegekräfte in der Altenpflege ?? Ich sags mal  2.600/2.700 + Zulagen. Bei Krankenpflege*innen ist es mehr. Im öffentlichen Dienst auch !

Kollege Spahn will nun 3.000 €, was für eine Nachricht...........:confused:

Ich bin, über den Umweg Auto auch den ganzen Tag Ansprechpartner und Seelsorger. Bekomme nicht so viel ,muß aber trotzdem freundlich bleiben und funktionieren.

Eine Bekannte wird in einem großen und diakonistisch geführten Krankenhaus verheizt. Sie sucht schon nach etwas anderem. So kann man die Belegschaft auch klein halten.

Was soll man von diesem Spahn im Auge halten ?

Bearbeitet von Wurzelsepp
Geschrieben

Da bin ich ja bei dir, mit geht es darum, dass die Jammerei, hier wird so schlecht verdient in die richtigen Bahnen gelenkt wird. Wenn private Pflegedienste deutlich weniger zahlen, sollten die dort Beschäftigten wissen was angemessen ist !

Auch ist natürlich das Nettogehalt, bei häufig Steuerklasse 5 ernüchternd.

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb Auto nom:

 

Es kann doch nicht sein, dass soviel Geld in die Altenpflege gesteckt wird, jedoch keine adäquate Qualitätskontrolle erfolgt.

Es gibt keine andere Brache  nach der Atomindustrie, sie so stark über Gesetze und Verordnungen reglementiert wird, wie die Pflege.

Ja, da stimme ich dir zu, die Qualität darf nicht weiter nur anhand der Dokumentation überprüft werden. Da muss ein anderes System her. Daran wird auch schon gearbeitet. 

Was aber ist uns die Pflege denn wirklich wert?  

Ich verrate es mal: 20,07€ +1,91 € Hausbesuchspauschale......um zu einem alten Menschen zu fahren, ihn aus dem Bett zu holen, zu waschen, einzucremen, anzuziehen und zu dokumentieren und etwas Zuwendung zugeben.  Und nun ratet mal, was ich ich bei diesem Preis häufig zu hören bekommen? 

Keine Ahnung?

Auch das verate ich euch ......."das ist aber teuer"  und das ist leider keine seltene Antwort.:(  Da ist den meisten Menschen ihr Auto mehr wert, als die Pflege der Angehörigen.  Das darf nämlich eigentlich gar nichts kosten.

Nur weil die Krankenkasse zusätzlich noch sogenannte Behandlungspflegen im ambulanten Bereich bezahlt, kann die Pflege überhaupt einigermaßen akzeptabele  Gehälter zahlen. 

Der Pflege fehlt die Wertschätzung, dass kann nämlich nicht jeder. 

 

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Geschrieben

Ich stelle ja nicht in Abrede, dass die betreffenden wesentlich mehr verdienen und also auch erhalten sollten. Nur fehlt mir der Glaube, dass sich da viel ändern wird. Wenn ich nur mal die Kosten für einen "Vollpflegeplatz" nehme und dann das Gehalt für die Pflegekräfte abziehe, dann bleibt wohl in korrekt geführten Häusern nicht viel übrig.

Für mich beißt sich da die Katze in den Schwanz, sofern ich von meinem ungenügenden Wissen ausgehe.

Geschrieben (bearbeitet)

https://www.bundeshaushalt-info.de/fileadmin/de.bundeshaushalt/content_de/dokumente/2017/soll/Gesamt_Haushalt_2017_mit_HG.pd

lest euch den durch und es wird klar, was hier falsch läuft ;-)

auch nett: https://de.wikipedia.org/wiki/Bundeshaushaltsplan_(Deutschland)

z.b. 856,98Millionen für den Bundestag *fg*
2,4 Milliarden für das Kanzleramt und die Kanzlerin.....

wundert mich nicht, dass die Poltiker immer alle so mager sind.

29 Milliarden für das Heer bzw. unsere Verteidigung....

hua hua hua - muss schnell in den Keller zum Weinen....

 

 

Bearbeitet von zudroehn
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Geschrieben (bearbeitet)
vor 3 Stunden schrieb Hartmut51:

Kollege Spahn will nun 3.000 €, was für eine Nachricht...........:confused:

Hm, ich halte das fuer billigen Populismus! Einmal muss er es nicht bezahlen, die wenigsten Pfegekraefte sind beim Bund angestellt. Weiterhin gehe ich davon aus das es zunehmend schwierig wird qualifiziertes Personal fuer das Geld zu bekommen, da ist es einfach verlogen das als soziale Wohltat zu verkaufen. Ich finde die Krankenschwester (!)/ Polizisten Diskussion ohnehin verlogen. Viele Menschen mit nicht sehr hoher Bezahlung machen verantwortungsvolle oder auch gesundheitsgefaerdenede Arbeiten.  Busfahrer, Autobahnarbeiter, Fluglotsen, Erzieher, ....

Letztens gab es doch auch wieder so einen Vorschlag, Erzieher(innen) wie Grundschulleherer zu bezahlen. Und die werden dann wie Gymnasiallehrer bezahlt? Der Preis von Arbeitskraeften richtet sich meist nach Qualifikation und Angebot/ Nachfrage. Die meisten Pflegeraefte verdienen ohnehin mehr als die von Spahn geforderten 3000 Euro, nur die Altenpfleger liegen darunter.

vor 3 Stunden schrieb C5 Susi:

.....um zu einem alten Menschen zu fahren, ihn aus dem Bett zu holen, zu waschen, einzucremen, anzuziehen und zu dokumentieren und etwas Zuwendung zugeben.  

Auch wenn dazu sicher nicht jeder in der Lage ist, sind die Ansprueche an die Faehigkeiten doch sicher geringer als an eine(n) Anaesthesiepfleger/in! Mein Beruf kann auch nicht jeder, trotzdem ist die Bezahlung uebersichlich.

vor 3 Stunden schrieb C5 Susi:

Der Pflege fehlt die Wertschätzung, dass kann nämlich nicht jeder. 

Nein,  daran mangelt es nicht, sonst wuerde die Politik das Thema nicht aufgreifen. Ein Verwander ist Pfleger, der aergert sich eher ueber die starke Hierachie im Gesundheitswesen.

Insgesammt ist das Lohnniveau in den unteren und mittleren Einkommen lange Zeit abgehaengt worden und nur weil sich die Schere die letzten Jahre sich nicht wesentlich weiter oeffnete, kommen die Menschen mit ihrem Gehalt zurecht. Da ist es wenig sinnvoll eine kleine Gruppe als Alibi etwas aufzuwerten und es verstoesst auch noch gegen die Tarifautonomie. 

Im Gesundheitsbereich  sind natuerlich die beiden schon angesprochen Kostendruecker ein Problem. Die Kirchen die auch durch eingeschraenkte Arbeitnehmerrechte und der staatlichen Unterstuezung das Lohnniveau druecken und die von Dirk angesprochen privaten Pflegedienste die mit Angelernten aus Niedriglohnlaendern und oft abenteuerlichen Arbeitnehmerrechten jede korrekt bezahlende Instutition unterbieten. Und sorry Susi, die Kontrolle ist da laecherlich, die formellen Huerden sind leicht zu meistern. Und so lange das so ist, werden Angebot, Nachfrage und Qualifikation nicht die faire Bezahlung bestimmen.

Und so lange Streik als Belaestigung oder gar persoehnlicher Angriff, auch von Leuten die schon von Arbeitskaempfen profitiert haben, gesehen wird oder fuer den Pflegebereich gar ausgeschlossen wird und die Partei, die sich mal die Vertretung dieses Klientels auf die Fahnen geschrieben hatte, nicht aufwacht, wird sich ohnehin nichts aendern. Wer seine Hoffnung statt dessen in Populisten setzt, die gerne die Krankenschwester, die dann natuerlich so genannt wird, weil der Pfleger nicht so positive Assoziationen weckt, oder den Polizisten anfuehren, als Ersatz fuer faire Bezahlung fuer alle, der ist selbst schuld wenn er dann mit ein paar Brotkrumen abgespeist wird.

Zitat

Da ist den meisten Menschen ihr Auto mehr wert, als die Pflege der Angehörigen.  

Die Autoschlosser verdienen aber auch nicht mehr;). Das ich sie Wertschaetzung des Fahrzeuges mancher Menschen nicht teile, habe ich ja schon hier kund getan. Trotzdem halte ich "den meisten" fuer uebertrieben. Sehr viele sind einfach auf ihr Fahrzeug angewiesen. 

Und bei der Pflege geht es nicht immer nur um 20 Euro! Ein Platz in einem Pflegeheim ist mit einer normalen Rente gar nicht zu bezahlen, das wird fuer die Angehoerigen, je nach Anzahl, zu einer Belastung wie die Miete ihrer Wohnung.

Bearbeitet von MatthiasM
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Geschrieben

https://www.deutschlandfunk.de/100-geburtstag-von-nelson-mandela-vorbild-und-moralische.871.de.html?dram:article_id=423186

Zitat

Freiheitskämpfer, Friedensnobelpreisträger und Staatspräsident - Nelson Mandela führte Südafrika friedlich in die Demokratie. Viele Jahre verbrachte er im Gefängnis. Bis heute gilt er als inspirierendes Vorbild und überragende moralische Instanz.

...

Nelson Mandela starb 2013 im Alter von 95 Jahren. Seine "Regenbogennation" befindet sich heute in einer schweren Krise. Auch diese Gefahr hatte er früh erkannt. So schrieb er in seinen Memoiren, dass Freiheit und Demokratie ...

"... einstige Befreier aus dem Untergrund in die Hallen der Macht führen, wo sie sich jetzt gemein machen mit den Reichen und Mächtigen. Einige fangen dann an, dem Lebensstil eben jener Unterdrücker nachzueifern, die sie einst verabscheuten und stürzten."

Nelson Mandela dagegen war einer der wenigen Politiker weltweit, die ihre Überzeugung von der Gleichheit unterschiedslos aller Menschen tatsächlich lebten. Was er seinen Mitkämpfern zuschreibt, trifft zu allererst auf ihn selbst zu:

"Die Kombination aus Talent und Demut. Männer und Frauen also mit einem Draht zu allen Menschen, ungeachtet ihrer nationalen und ethnischen Herkunft oder ihres gesellschaftlichen Hintergrundes – werden weltweit von den Völkern bewundert."

 

Geschrieben
vor 22 Stunden schrieb MatthiasM:

Nein,  daran mangelt es nicht, sonst wuerde die Politik das Thema nicht aufgreifen. Ein Verwander ist Pfleger, der aergert sich eher ueber die starke Hierachie im Gesundheitswesen.

Aha, wie schön, dass du so gut informiert bist. :angry: Ich arbeitet seit 40 Jahren in der Pflege, davon 25 Jahre in der ambulanten Pflege. Die Hierarchie ist sicher ein Thema, aber auch Pflegekräfte dürfen sich  nicht nur weigern eine unsinnige Anordnung auszuführen, sie müssen es sogar. Denn eine langjährige Fachkraft hält ihren Kopf dafür hin, wenn sie etwas tut, von dem sie wissen musste, dass es falsch ist.

In der ambulanten Pflege wird partnerschaftliches Handeln immer wichtiger und das haben auch die meisten Ärzte inzwischen begriffen. 

Es geht immer mehr darum, dass Pflege nichts kosten darf, jedes Handwerksunternehem  bekommt für eine Leistungsstunde deutlich mehr. Das erlebe ich leider tagtäglich. 

Und was die Qualität betrifft, da werden ganz klare Grenzen gesetzt. Sehr viele Leistungen dürfen nur mit entsprechender Qualifikation erbracht werden.

Ich kann auch ein anders Beispiel nennen. Zum Patienten fahren, einen   Trachealkanülenwechsel vornehmen, inkl. Verband 18 €, 

oder ein aufwendiger Wundverband, der mal eben 40 Min. (Ohne Anfahrt ) dauert, ebenfalls 18 €,  und dafür dürfen ausschließlich 3 jährig Ex. Pflegefachkräfte eingesetzt werden.

vor 22 Stunden schrieb MatthiasM:

Und sorry Susi, die Kontrolle ist da laecherlich,

 

Am 17. Juli 2018 um 21:11 schrieb C5 Susi:

Ja, da stimme ich dir zu, die Qualität darf nicht weiter nur anhand der Dokumentation überprüft werden. Da muss ein anderes System her. 

Sag' ich doch !

Neben den Personalkosten entstehen sehr hohe Sachkosten, angefangen bei den Versicherungen, der BGW, der Altenpflegeumlage, den Fahrzeugkosten, den extrem hohen Kosten für Dokumentation. Die weiter oben zitierten 20 € reichen dafür nicht. Es geht nur mit einem sehr hohen Anteil an zusätzlichen SGB 5 Anteilen( also sogenannte  Behandlungspflegen wie Medigabe, Insulin spritzen, Wundverbände, Trachealkanülenwechsel, Portversorgung und vieles mehr). Dafür braucht es dann qualifizierte Mitarbeiter, die diese Leistungen erbringen dürfen.  Da ist nix mit ausländischen Hilfskräften ohne Qualifikation..

Achja, meine  Beschäftigung bei einem kirchlichen Arbeitgeber hat mich übrigens zum Kirchenaustritt bewogen.;)

Nochmal, ich rede von der ambulanten Pflege, ich maße mir nicht an, die Situation der stationären Pflege kompetent zu beurteilen. 

Es ist nicht alles schlecht und es ist nicht alles gut. Es gibt gute Private und gut Wohnfahrtsverbände, aber es gibt auch schwarze Schafe........wie in jeder anderen Branche auch.

 

Geschrieben

Wer Interesse an der Ursache dieser und anderer Miseren (zum Beispiel im Gesundheitswesen) hat, trete vor

 

den Spiegel.

Es zeigt sich dort sehr real der Wähler einer Interessenvertretung im neoliberalen Konsens des Kapitals seit über 40 Jahren (Frauen sind in der Stimmenauszählung hier absolut gleichwertig, das Maskulin nehme ich der Einfachheit halber).

Direkt hinter den Augen und zwischen den Ohren befindet sich der Waschsalon, in dem aktuell u. a. Maybrit Illner und Anne Will die Weichspülfunktion übernehmen, während sich Ingo Zamparoni und Klaus Kleber der Riesenwaschkraft aus dem Regal der Bilderberger und Mont Pelerin Denkfabriken wie Bertelsmann bedienen und tatsächlich die schmuddeligsten Demokratie- und Meinungsfreiheitsklamotten in blütenweiße, also so weiß, weißer geht’s nicht, Alternativlosigkeiten und Reformen waschen; klar, mit strahlendem Lächeln. Jens Spahn gibt den weißen Riesen, Daniel Bahr den Meister Propper, usw. (, um Namen zu nennen).

Die erkannte Ursache, im Spiegel wirklich klar erkennbar, bietet selbstredend als Konsequenz eine Lösung an. Dazu schaut man in sich am besten nach unten, so im 90° Winkel, in den dunkelsten Bereich um oder im Dickdarm. Hier findet sich ein unbestechlicher Speicher, ein Aufzeichnungsgerät, das eigenständig und völlig uneigennützig Informationen speichert, unbegrenzt, chronologisch; genannt Seele, Psyche oder so. Glücklicherweise nur ROM, also read only memory, so dass Caren Miosga oder Marietta Slomka null Chance der Manipulation bzw. Veränderung erhalten. Schon kurz vor der Geburt geht es los in Mamis Bauch und während und danach erst recht. Liest man den Speicher aus, erkennt man, dass die meisten von uns ein Fehltritt, ein Ausrutscher, somit ungewollt waren. (Die Natur hat das übrigens sehr fein bewerkstelligt, denn sonst gäbe es uns nicht.) Mit sehr frühen Erlebnissen erfährt die zunächst sehr vertrauensvolle, sehr offene und sehr auf Hilfe angewiesene infantile Hülle des Speichers über die erlebte Ablehnung, registriert Strafe, Gewalt, Geschrei und wirklich ganz schlimm, Erpressung per Liebesentzug; dass sie nix wert ist, sich gefälligst anzupassen und zu dressieren hat, sonst…“Wenn du…dann“ , „Du bringst mich ins Grab mit deinen…“ „Ich hab mich krumm gemacht, dass du…und jetzt…“ Zwang im Kindergarten folgt, in der Schule , „Du lernst fürs Leben.“, im Beruf „Streng dich doch endlich einmal an“. Talente, Eigenarten, Exotik wird in Einheitsbrei, in Massengeschmack, in Konformität verwandelt, Ecken und Kanten geschliffen, es wird genormt. Traumatisierung und fortwährende Wunschunterdrückung erziehen zum homo oeconomicus, zur Funktion, zur Anpassung, zur Maschine. Da der Speicher auch nach Jahrzehnten nix vergisst, ist irgendwann die Zeit erreicht, in der die Erzeuger Tribut zollen müssen. „Hach, der Papi macht nur noch dummes Zeug, den kann ich nicht mehr alleine lassen.“ „Nee, die Mami nässt immer wieder ein und redet so wirr, das geht so nicht weiter. Aber… ich will ja nur das Beste.“ „Leider habe ich überhaupt keine Zeit mich zu kümmern, der Job, die Kinder und…“ „Wozu haben die denn die Pflegekasse, die Rente, wozu haben wir die Krankenkasse, die … und überhaupt…“ „Ich kann mich nicht damit belasten, meine Frau mochte ihre Schwiegermutter nie wirklich, die hat ja immer…“

Der Speicher hat nix vergessen, die Bindung ist nun erkennbar nie auf Rosen gebettet und die Alten werden abgeschoben. Da eine Mango aus Afrika gefälligst nur 70 Cent zu kosten hat, das Kilo Mett für unter 4 € zu haben ist, wissen Sohn und Tochter sehr genau, dass Papsi und Muttis Unterbringung möglichst billigst zu sein hat, bloß ja nix zuzahlen; wir wollen jetzt endlich unser Leben genießen, das haben wir uns schließlich verdient. „Ciao Paps, ciao Mum, hier in diesem Haus habt ihr es wirklich gut, sehr gut. Hier wird alles für Euch getan, die sind sooo bemüht. Die netten südländisch multikulturellen Pfleger, der bunte Hochglanzprospekt und der charmante Leiter. Einmal die Woche gibt’s sogar….“

Früher lebten in einer Familie drei Generationen (mit entsprechender Aufgabenverteilung), ist noch nicht lange her, war selbstverständlich; und Zusammenhalt gab‘s wirklich. Meinen Großvater habe ich als 12 Jähriger gebadet, seinen Exkrementeneimer geleert; der Opa wohnte eben bei uns, gehörte dazu.

Da Ihr, ja_genau! Ihr Foristen einfach Schiss vor einem zu Recht abgeschobenen und eher unwürdigen Verwahrtsein innerhalb eines statistisch ermittelten 15 monatigen Endes habt, (Ihr habt ja schließlich immer brav Eure Pflicht getan,) meine Empfehlung zum Ende dieses Pamphlets (Hetzschrift):

Seit nett zu Euren Kindern. Schenkt ihnen Zeit, viel Zeit und vor allem Liebe, es zahlt sich aus; übrigens nicht in Geld. Pflege wird vermutlich dann erträglicher.

 

Gruß

Wolfgang

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Geschrieben
vor 24 Minuten schrieb C5 Susi:

Es geht immer mehr darum, dass Pflege nichts kosten darf, jedes Handwerksunternehem  bekommt für eine Leistungsstunde deutlich mehr. Das erlebe ich leider tagtäglich. 

Dann verkauft ihr euch einfach zu billig! Wir leben nun mal in einer Marktwirtschaft, da muss man auch was fuer eine gerechte Bezahlung tun. Viele Menschen fuehlen sich heute unterbezahlt, obwohl sie eine gute Qualifikation, eine hohe Verantwortung und eine starke Belastung haben. 

Die Bezahlung nach gutsherren Art zu verteilen, macht das Lohnsystem nicht gerechter. Das waere natuerlich fuer Leute die nahe an den Entscheidungstraegern arbeiten vorteilhaft: "Diejenigen die mein tolles Kind betreuen und mir das auch immer wieder bestaetigen, haben natuerlich mehr verdient als diejenigen die meinen Dreck wegraeumen. " 

Und das etwas "nichts" kosten darf, teilt sich die Pflege mit sehr vielen Dienstleistungen, die Handwerksunternehmen gehen eben nicht darauf ein, die haben meist genug Auftraege, sofern sie denn gut sind;). Natuerlich machen Pfegekraefte eine qualifizierten, verantwortungsvollen Job...das teilen sie aber mit vielen anderen Beschaeftigten, die auch nicht besser bezahlt werden. An der Gasleitung darf auch nicht jeder rumschrauben!

Geschrieben (bearbeitet)
vor 18 Minuten schrieb sasala:

Verdienen tun wir (fast) alle eigentlich genug,das Problem liegt wo anders:

Mh, dann wuerde ich einfach mal in ein Steuerparadies ziehen. In vielen afrikanischen Staaten ist die Belastung erheblich geringer. 

Alternativ koennte man natuerlich auch die Linken waehlen, die sind wohl zZ die einzigen die an der Verteilung der Steuerlast etwas aendern moechten.

"Uns" geht es gar nicht so schlecht:

Zitat

Eine Million und mehr pro Jahr auf dem Gehaltszettel: Die Zahl der hessischen Großverdiener legt weiter mächtig zu. Wie das Statistische Landesamt am Mittwoch mitteilte, stieg die landesweite Anzahl um stolze 12,9 Prozent auf 1.624. Der Gesamtbetrag ihrer Einkünfte erhöhte sich gar um 30,8 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro.

https://www.hessenschau.de/wirtschaft/hessens-superreiche-leben-nicht-im-rhein-main-gebiet,einkommensmillionaere-hessen-100.html

Nur an der Verteilung hapert es noch ein wenig!

Bearbeitet von MatthiasM
Geschrieben
vor 8 Stunden schrieb MatthiasM:

Dann verkauft ihr euch einfach zu billig! Wir leben nun mal in einer Marktwirtschaft, da muss man auch was fuer eine gerechte Bezahlung tun. 

Richtig, aber solange überordnete Stellen entscheiden, wie viel Pflege kosten und wie lange sie dauern darf  ( dass wird uns nämlich vorgeschrieben)  wird das mit der Markwirtschaft nichts. Ach ja, und dann  war da auch mal was mit Menschenwürde. :huh:

Und  das wissen alle Verantwortlichen. Höhere Preise bedeuten nämlich auch höhere Beiträge. Bei 30 Einsätzen im Monat, reicht das Pflegegeld  von Pflegegrad 2 gerade mal so.  

 

Geschrieben

oh tempora, oh mores

in einigen Bereichen teile ich durchaus wolfgan's Text etwas weiter oben.

Was mich allerdings etwas verstört ist die Frage warum überhaupt so viele Leute Pflegebedürftig werden. Die Altenheime hier in der Region klagen mit Sicherheit nicht über mangelnde Auslastung, es werden ständig Neue gebaut. Mobile Pflegedienste schießen wie Pilze aus dem Boden, im Nachbarort ist einer, der sich in einer ehemaligen Gastwirtschaft einquartiert hat, da steht des Nachts, wenn wirklich alle Schlafen, eine Flotte von ca. 20 Fahrzeugen auf dem Hof ...und das ist nicht der größte hier im Raum.

Warum werden so viele Leute Pflegebedürftig?

Bin ich der einzige der sich die Frage stellt? Meine Mutter ist Glücklicherweise noch absolut Aktiv und weit davon entfernt umsorgt werden zu müssen. Mein Vater weilt nicht mehr unter uns, der hat sich dazu entschlossen sich mit seinem Wohnmobil nach Griechenland abzusetzen und sich dort am Strand zu Tode zu Saufen, hat ein paar Jahre gedauert und ja, gut, kann man machen, auch wenn ich es nicht nachvollziehen kann. Pflegebedürftig war er wohl bis zuletzt auch nicht.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 3 Stunden schrieb Manson:

Was mich allerdings etwas verstört ist die Frage warum überhaupt so viele Leute Pflegebedürftig werden. ... Mein Vater weilt nicht mehr unter uns, der hat sich dazu entschlossen sich mit seinem Wohnmobil nach Griechenland abzusetzen und sich dort am Strand zu Tode zu Saufen, hat ein paar Jahre gedauert und ja, gut, kann man machen, auch wenn ich es nicht nachvollziehen kann. Pflegebedürftig war er wohl bis zuletzt auch nicht...

Die Frage stellst Du Dir nicht alleine, glaube ich. Meine Vermutung ist, dass ein/der Sinn des Lebens irgendwann abhanden kommt, nicht mehr den Tag bestimmt. Die Aufgaben, deren Erledigung Anerkennung und Befreidigung verschaffen, fallen weg; Rente, Freizeit, Leerlauf, Langeweile, Öde, Einsamkeit. Die Kinder brauchen einen nicht mehr und stehen auf eigenen Füßen. Aus der oft bitteren Erkenntnis, ein/das Leben für Konsum, die Firma, das Vaterland, für Pflichterfüllung und Funktion, für Anpassung und Unterordnung letztlich vertan, verkackt zu haben - und diese Erkenntnis, diese Zweifel kommen bei fehlender Souveränität, da bin ich sicher - bleibt die Flucht in Wehwehchen, in Krankheit (es beschäftigt sich wieder jemand mit einem, jemand kommt vorbei als Ersatz des fehlenden Kollegen) in Demenz; letzteres die sinnstiftende Konsequenz des homo oecoenomicus, der nun im Marktsinne unnütz, überflüssig und auszusondern ist. Kommen körperliche Gebrechen durch höhere Lebenserwartung hinzu und fehlt (durch Konsumerziehung) der Wille möglichst viel, möglichst lange, möglichst alles alleine zu machen - auch unter Schmerzen -  wäre die nächste Ursache der Pflege greifbar. "Warum soll ich mit dem Rollator ins Dorf zum Einkauf? Die Tochter brings schon vorbei." usw. Da fehlt einfach Eigenverantwortung, der Biß eigenständig zu bleiben.

Hut ab vor Deinem Vadder; wäre ein Lösungsansatz meiner Zukunft, mehrfach in Gedanken in Erwägung gezogen. Er/ich will Niemandem zur Last fallen; auch wieder so ein Erziehungsprodukt, dass man nicht schwach sein darf, den Arsch gefälligst zusammen zu kneifen hat, keine Kosten zu verursachen hat. Wobei Sucht - hier Alkohol - immer der lautlose Schrei eines verpfuschten Lebens ist; letztlich unnötig, würde man dem Menschen seinen Willen lassen, ihn nicht zur Mascchine umformen, sondern frei seine Wünsche ausleben lassen, als Souverän, als freier Mensch eben. Und letztlich, am Ende, bleibt/zählt die gelebte und erlebte Liebe, was sonst.

Meiner Meinung nach stellst Du 100%ig die richtigen Fragen, die Antwort such in erster Linie bei Dir (als Vorschlag). Warum immer auf andere hören? Demenz kann dann doch warten.

Gruß

Wolfgang

Bearbeitet von wolfgan
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Geschrieben (bearbeitet)

Definitiv, das beste Kompliment das ich jemals erhalten habe stammt von einem Freund meines 14 Jahre jüngeren Bruders: "Ich habe noch keinen 50jährigen getroffen der so drauf war wie du"

Wehwehchen hab ich auch ein paar, die Knie- und Fußgelenke sind nicht mehr so Toll, bei irgendwelchen Bandscheiben fehlt der Knorpel ...aber das ist kein Grund Trübsal zu blasen, man muss sich halt damit arrangieren.

Ich sehe mich im Alter definitiv nicht in diesem Land in irgendeinem Altenheim vor mich hin Siechen ;)

Und jetzt geh ich wieder raus in die Hitze meinen Autotransporter Fit machen, Morgen bekommt der XM eine Verjüngungskur und am Samstag bin ich in Hamburg, am Dienstag vermutlich in Ravenna :)

Das Leben ist Schön!

Bearbeitet von Manson
Geschrieben
Am 18.7.2018 um 23:09 schrieb wolfgan:

Der Speicher hat nix vergessen, die Bindung ist nun erkennbar nie auf Rosen gebettet und die Alten werden abgeschoben. Da eine Mango aus Afrika gefälligst nur 70 Cent zu kosten hat, das Kilo Mett für unter 4 € zu haben ist, wissen Sohn und Tochter sehr genau, dass Papsi und Muttis Unterbringung möglichst billigst zu sein hat, bloß ja nix zuzahlen; wir wollen jetzt endlich unser Leben genießen, das haben wir uns schließlich verdient. „Ciao Paps, ciao Mum, hier in diesem Haus habt ihr es wirklich gut, sehr gut. Hier wird alles für Euch getan, die sind sooo bemüht. Die netten südländisch multikulturellen Pfleger, der bunte Hochglanzprospekt und der charmante Leiter. Einmal die Woche gibt’s sogar….“

Früher lebten in einer Familie drei Generationen (mit entsprechender Aufgabenverteilung), ist noch nicht lange her, war selbstverständlich; und Zusammenhalt gab‘s wirklich. Meinen Großvater habe ich als 12 Jähriger gebadet, seinen Exkrementeneimer geleert; der Opa wohnte eben bei uns, gehörte dazu.

Da Ihr, ja_genau! Ihr Foristen einfach Schiss vor einem zu Recht abgeschobenen und eher unwürdigen Verwahrtsein innerhalb eines statistisch ermittelten 15 monatigen Endes habt, (Ihr habt ja schließlich immer brav Eure Pflicht getan,) meine Empfehlung zum Ende dieses Pamphlets (Hetzschrift):

Seit nett zu Euren Kindern. Schenkt ihnen Zeit, viel Zeit und vor allem Liebe, es zahlt sich aus; übrigens nicht in Geld. Pflege wird vermutlich dann erträglicher.

Ich sag jetzt einfach mal, wie das zitierte auf mich wirkt. Das wird sehr subjektiv sein, und muss meinetwegen von niemandem geteilt werden. Die Nacht war sowieso schlaflos, und wenn ich mit diesem Text fertig sein werde, wird davon weniger als eine Stunde übrig geblieben sein, ehe ich wieder raus muss.

Ich bekams aber einfach nicht ausm Kopf raus...

Ich sehe in dem oben vor allem eine Kritik an denen, die eh schon nichts zuviel haben und sowieso nicht anders können, als zu sparen, wos eben geht. Auf die Idee, dass man billig einkauft, weil man selber Geringverdiener ist, kommst wohl nicht?

Und weiter unten: Wer seiner Lebtag es zu nichts weiter als LKW-Fahrer, Friseur, Bäckereifachverkäufer oder bis zur Kasse im Supermarkt gebracht hat, der wird ja wohl selber schuld sein, wenn er dann mit Grundischerung und entsprechend bescheidener Pflege und Fürsorge im Alter vorlieb nehmen muss.

An allem ist der Umgang mit dem eigenen Nachwuchs schuld?

Mal ehrlich: Steile These, und ein Schlag ins Gesicht all derer, die nicht das Glück hatten, einen gut bezahlten Job zu ergattern und bis zur Rente zu halten, oder die schlicht und ergreifend nicht mit so guter Gesundheit gesegnet sind, um auch nur bis zur Rente fit zu bleiben, so dass sie überhaupt in die Lage kommen können, für ihre alten Eltern zu sorgen.

Klar will keiner am Existenzminimum leben, weil seine Eltern zu alt sind, um für sich selber zu sorgen. Klar auch, dass man, wenn es denn geht, und man überhaupt das Glück hat, einen Job zu haben, diesen nicht aufgibt, um die Eltern oder Schwiegereltern zu pflegen.

Nein, letztlich hat das nichts damit zu tun, wie die Eltern mit einem umgegangen sind. Wenn es wirklich das ist, was es ausmacht, dann hat eben der Nachwuchs einen Charakterfehler, oder ist zu Kirchenfern oder zu schwach gebildet, um die Masstäbe für ein richtiges Leben und einen guten Umgang mit den Mitmenschen jemals erlernt haben zu können. Steht doch schon in der Bibel, dass man Vergeben soll. Als heiliges Prinzip, wenn man so will, und in dem Sinne letztlich als Grundlage friedlichen Zusammenlebens. Wer es nun nicht mit der Religion machen will, der halte sich eben an den Kant'schen Kategorischen Imperativ. Kommt im Grossen ganzen aufs selbe hinaus, aber eben ohne, dass es einen Gott bräuchte.

Todsaufen, irgendwo wos warm ist? Nicht schlecht, das Konzept. Nur dass man das auch einfacher haben kann: Indem man eben nicht um jeden Preis jeden lebensmüden rettet, egal, was der will oder was das für den betroffenen heisst.

Manch einer will nicht Pflegebedürftig werden. Beschliesst er aber, nicht weiterleben zu wollen, weil er fürchtet, zur Last zu fallen, dann ist er ja geistig-seelisch aus dem Leim und man muss ihn behandeln. Suizidaler Neigung wegen selbstverständlich in der geschlossenen Abteilung, und wenns nicht anders geht, ruhig gestellt. Nur, damit er seinen Willen nicht kriegt.

Da fragt dann wieder keiner nach den Kosten...!

Was mich angeht: Ich hab Angst davor, Pflegebedürftig zu werden. Nein, nicht weil ich so bös und rücksichtslos bin meinen eigenen Eltern gegenüber, sondern weil ich so nicht leben will. Egal, ob nun bezahlbar oder nicht.

Nur ist es eben auch keine Option, mir eine Sucht oder sonst was selbstzerstörerisches zuzulegen: Ich will nämlich das Gesundheitssystem nicht mehr als nötig belasten. Ich will also nicht als Lebertransplantations-Kandidat in Krankenhausbetten liegen, weil die Sache mit dem todsaufen nicht klappte.

Ich begnüge mich damit, nicht immer alles bis zum letzten absichern zu müssen, und so dem Gevatter Tod auch noch eine mindestens kleine Chance zu lassen.

Die Herausforderung dabei ist, es so anzustellen, dass es mich im zweifel gleich killt. Davon, einfach nur um Jahrzehnte eher als Pflegefall zu enden, hätt ich ja eben gerade auch wieder nichts. Das wäre der sprichwörtliche Schuss ins Knie.

Aber selbst diesen kleinen Rest an wortwörtlich Risikofreude toleriert die Gesellschaft ja nicht. Ich erinnere an die heftigsten Diskussionen darum, den automatischen Notruf im Auto deaktivieren zu wollen, oder etwa das, was an Entrüstung losgeht, wenn einem ein Airbag keinen Aufpreis wert ist oder man ESP nicht zahlen will, weil man es schlicht nicht braucht...

Das Problem ist nicht die billige Mettwurst oder Tropenfrüchte für zu billig. Das Problem ist, dass unsere Gesellschaft es mit erheblichen Nachteilen verknüpft, wenn man Angehörige eben nicht abschiebt.

Das Problem ist aber auch, dass das Konzept, dass ein langes Leben über alles andere geht, schlicht nicht haltbar ist. Wenigstens soweit muss man fairerweise gehen, dass nicht jeder einen Dachschaden haben muss, der für sich entscheidet, dgenug gelebt zu haben. So weit sind wir noch lange nicht. Solange das so ist, darf sich keiner über Pflege- oder Gesundheitskosten beschweren.

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Geschrieben




Nein, letztlich hat das nichts damit zu tun, wie die Eltern mit e
Was mich angeht: Ich hab Angst davor, Pflegebedürftig zu werden. Nein, nicht weil ich so bös und rücksichtslos bin meinen eigenen Eltern gegenüber, sondern weil ich so nicht leben will. Egal, ob nun bezahlbar oder nicht.
Nur ist es eben auch keine Option, mir eine Sucht oder sonst was selbstzerstörerisches zuzulegen: Ich will nämlich das Gesundheitssystem nicht mehr als nötig belasten. Ich will also nicht als Lebertransplantations-Kandidat in Krankenhausbetten liegen, weil die Sache mit dem todsaufen nicht klappte.
Ich begnüge mich damit, nicht immer alles bis zum letzten absichern zu müssen, und so dem Gevatter Tod auch noch eine mindestens kleine Chance zu lassen.
Die Herausforderung dabei ist, es so anzustellen, dass es mich im zweifel gleich killt. Davon, einfach nur um Jahrzehnte eher als Pflegefall zu enden, hätt ich ja eben gerade auch wieder nichts. Das wäre der sprichwörtliche Schuss ins Knie.
Aber selbst diesen kleinen Rest an wortwörtlich Risikofreude toleriert die Gesellschaft ja nicht.


Es wäre schon viel für sich selbst und seine Angehörigen getan, wenn sich alle, denen ihr eigenes Lebensende in Würde am Herzen liegt, mit einer entsprechenden Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung ausstatten würden.
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