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Geschrieben

https://www.deutschlandfunk.de/is-was-aufreger-der-woche-war-doch-nix.807.de.html?dram:article_id=427557

Zitat

Vielleicht wollten die besorgten Bürger einfach nur Fangen spielen? Stefan Reusch über eine bedrückende Diskussion und die Unmöglichkeit, miteinander zu reden.

...

Ja, ja. Man sollte ihre Sorgen ernstnehmen, sicher. Man sollte mit ihnen reden. Ja, ja. Egal, ob man sie nun als besorgte Bürger sieht oder als arische Querdenker oder als Demonstranten, die ihren tiefen Kummer über den Tod eines Menschen zeigen mit Hetzparolen, Hitlergruß und nackten Ärschen. Man sollte mit ihnen reden. Doch, doch. Warum? Weil es so, wie es war, gar nicht war.

...

Weil sich immer einer finden wird, der versichert: Nein, es waren keine Pogrome, nein, es gab keine Hetzjagd, und ja, die Migration sei Muttis Problem - Entschuldigung: die Mutter aller Probleme. 

...

Und wo nichts passiert ist, bleibt also nichts zu tun. Bis auf reden, ja klar. Und sich verbunden zeigen mit diesen empörten Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, die so - ich sag mal - exzessiv zu trauern verstehen. Die einander in ihrer Besorgtheit solid-arisch verbunden sind. Mit ihnen sollte man reden. Jaja. Auch mit Salafisten sollte man reden. Klar. Und mit der Mafia, mit Steinen, mit Warzen. Mit allen sollte man reden. Bloß worüber? Und wozu?    

 

Geschrieben

Der Song stammt aus den Neunziger, ist aber, immer noch oder wieder, das sei dahin gestellt, erstaunlich aktuell.

Kommt übrigens am besten, wenn man ihn LAUT laufen lässt. Aber nur so laut, wies die heutzutage ja in der Tendenz eigentlich eher Leisesprecher auch mitmachen, denn wenn der Pegel übersteuert, klingts dann wieder beschissen.

Geschrieben

Irrungen und Wirrungen einer "Trauermarsches":

Zitat

Nach dem Angriff auf ein jüdisches Lokal in Chemnitz zeigen sich Politiker erschüttert. Der Zentralrat der Juden kritisiert das späte Bekanntmachen durch die Behörden.

Zwar hat das sächsische Landeskriminalamt laut einem Bericht der Welt am Sonntag mittlerweile eine Anzeige des Wirts bestätigt, sie tat dies aber erst Tage nach dem Vorfall. Demnach wurde das Restaurant Schalom von etwa einem Dutzend Neonazis angegriffen. Die vermummten, in Schwarz gekleideten Täter hätten "Hau ab aus Deutschland, du Judensau" gerufen und das Lokal mit Steinen, Flaschen und einem abgesägten Stahlrohr beworfen.

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-09/antisemitismus-josef-schuster-attacke-chemnitz-zentralrat-der-juden

Geschrieben (bearbeitet)
Am 12.8.2018 um 09:57 schrieb magoo:

...nutze deine Kompetenz bitte...

Sorry for delay zu Euren (rethorischen) Fragen  v  12.8. ; war ein bisschen ohne Internet u schon erst recht ohne Schmartfon unterwegs, hatte Ferien, jetzt lockt wieder die Eitelkeit.

Zu Lippmann u den/m verlinkten Artikeln, die ich nicht schrieb (Silja Graupe und Walter Ötsch den v Euch zitierten), aber gleichwohl als Unterstützung meiner These heranzog (Eure Worte kursiv):

"Heute wird mehr gelogen als je zuvor und die Eliten wissen ganz genau, was sie tun." 

 

a) Die Verknüpfung der beiden Sätze soll doch schlicht bedeuten: Die Eliten lügen. Oder?

 

b) Steht das wirklich so bei Lippmann oder biegt sich das die Rubikon-Redaktion zurecht?

 

Ich schrieb das nicht, für mich ist der Satz als Türöffner gemeint, ein Stilmittel um die Leute mitzunehmen, zu locken. Ich würde schreiben „Seit 20 Jahren frage ich mich, warum trotz Fortschritts die Probleme in der Welt eher zu- als abnehmen; trotz mehr Bildung, Anstieg der Produktivität,….“.

Martin, Du verbindest mit dem Begriff „Elite“ Leistung, Können, eine tatsächlich messbare Größe; ich hingegen meine mit dem Begriff Herrschaft, unverdienten Anspruch auf Privilegien, Anmaßung, Selbstherrlichkeit; durch nichts, schon gar nicht per Geburt gerechtfertigt, also etwas Fiktives, eine rein künstliche Größe. Diese Herrschaften wissen nicht (immer), was sie tun, zumal sie sich untereinander nicht leiden können und austauschbar sind; einig aber gewiss sind sie in ihrem Status(denken).

Zu b) Nein, in Lippmanns Buch „Die öffentliche Meinung“, steht das nicht drin. Rubikon biegt sich hier also auch nix zurecht, bietet lediglich ein Meinungsspektrum.

Mir ging es im meinem Post überhaupt nicht um Eliten, sondern um Meinungsmanipulation (klar, durch Eliten bzw. durch Herrschaft).

c) Welcher Elite nutzt Eliten-Bashing?

 

Da fragst Du die Eigentümer der Medien, oder die Verantwortlichen vom ZDF, der Tagesschau, CNN oder wen immer Du magst, wenn z. B. Putin als Kriegstreiber verteufelt, Trump der Lächerlichkeit preisgegeben, Erdogan und Assad…usw. Eine ehrliche Antwort erwarte (aber bitte) nicht. Ich selbst bashe (herabsetzen, heftig kritisieren) lieber nicht, ich lehne das Pack gänzlich ab, ziehe drüber her.

d) Wenn die Autorität der Eliten (welcher?) gebrochen ist, treten dann "natürliche" Autoritäten an deren Stelle (geborene Führer und ähnliche Lichtgestalten)?

 

e) Und wenn die Eliten (welche?) endlich ausgeschaltet sind: Werden dann die Strumpfblöden von den Dummdreisten regiert? Ist das in Teilen Welt vielleicht schon so?

 

Demokratie, für jeden gleichwertig, ohne Autoritäten, ohne Manipulation halte ich durchaus für möglich. Man muss sie, die Demokratie, nur demokratisch lassen.

f) Wer gehört denn zur Elite, wer nicht? Der Daimler-Benz Chef? Oder Herr Winterkorn? Oder der Bundespräsident? 

 

Dazu gehörien die drei Genannten auf jeden Fall, „Funktionselite“. (Buchempfehlung: Hans Jürgen Krysmanski, 0,1%, Das Imperium der Milliardäre). Ich gehöre bestimmt nicht zur Elite, die lehne ich ab (wiederhole mich) sondern zu den 99,9%.

g) Woher wollen Rubikon und/oder Lippmann wissen, dass "die" Eliten wissen, was sie tun, also "Manipulieren"?... 

 

Die „wollen“ nicht wissen, sind aber bestimmt gegen Fremdbestimmung, denken daher wahrscheinlich nach. Rubikon ist übrigens nur eine Plattform mit vielen Autoren.

Die diversen Think-Tanks, derer sich die sog. Eliten bedienen, sind sich ja noch nicht mal einig in den Analysen der Welt - von Handlungsstrategien mal ganz abgesehen. 

Ich danke Dir für die Bestätigung meiner obigen Aussage der „Nichteinigkeit“.

h) Oben ist von "wirklichen Strippenziehern" die Rede.  Bedient das nicht die Klischees der AFD und anderer Rechtspopulisten, die sich ständig von Fake-News gegängelt fühlen?

 

Ja, auf jeden Fall, das macht die Manipulation so einfach. Schon Hitler wusste, dass jeder nur das lesen will, was ihm in den Kram passt, seiner Meinung dient. (Daher setzte er auf den Rundfunk, das „neue Medium“, de Gaulle übrigens auch.) Es ist die lippmännsche Anregung, Sichtweise; anders formuliert hat er einfach Recht, das Bilder in unseren Köpfen alleine ausreichen, um zu manipulieren: Strippenzieher, Fake-News – damit betätigst Du m. M. nach seine Aussage. Ich mag ihn übrigens nicht, er hatte sich der Herrschaft angedient. Dennoch bin ich ihm dankbar, denn sein Input gab mir die Antwort auf meine mich wirklich schon lange beschäftigende Frage: Warum wird seit 40 Jahren CDUSPDFDPGrüne (inzwischen auch AFD o Linke) gewählt, trotz Abbau sozialer Errungenschaften und Zunahme von Ängsten.

i)Ist Dir das Pflaster, auf dem Du Dich gerade bewegst, nicht selbst zu heiß?

 

Du meinst wahrscheinlich die unterstellte Orientierung nach radikal(ere)n (heute gerne so genannten) rechten Grundsätzen oder Dogmen. Nein, meine Meinungsbildung erlaube ich mir durch zahlreiche Einflüsse, die natürlich auch meine Meinungsänderung(en) zulassen; das gönne ich mir. Das was mich trägt, sind meine Füße, und nur die, sonst nix;

will sagen,

so sicher zu wissen, wie die Welt funktioniert, war ich mir schon lange mehr.

Liebe Grüße

Wolfgang

Bearbeitet von wolfgan
Geschrieben
Am 30.8.2018 um 00:49 schrieb Steinkul:

... sonst gehst du unter.

Wäre für die einen ein Kick, Steinkul und wolfgan fänden es schade.

Trefflicher und objektiver lässt sich Geschichte nicht schreiben.

Nu isser (Franco Grapelli X1 1957) leider wieder weg, schade, sehr schade. Er hat polarisiert und auch noch (hier) Recht:

Nach der Ursache fragt heute wohl keine mehr?

Schon gar nicht Politik, die Umverteilung von unten nach oben, Sozialabbau und Spaltung zumindest begleitet und verkauft hat…

Ich möchte halt einfach nur nicht dass meine Kinder und Enkel so was auch erleben müssen.

…und er gibt freimütig das gängige Führungsinstrument zu: Angst.

Was bleibt?

Der Tesla stinkt nach Geld.

Steinkul hat ne feine Nase.

Gruß

Wolfgang

  • Verwirrt 1
Geschrieben

Tststs, es gab doch keine Ausschreitungen, war doch alles friedlich in Chemnitz

Geschrieben
vor 9 Minuten schrieb Manson:

Tststs, es gab doch keine Ausschreitungen, war doch alles friedlich in Chemnitz

Normale Ostdeutsche Folklore, so wie Karneval oder Weihnachten. Gelebte Gastfreundschaft und Nächstenliebe. 

Geschrieben

Irgendwie erinnert mich das an Tschernobyl:

http://www.taz.de/Chemieunfall-auf-der-Krim/!5531155/

Zitat

Erst zwei Wochen nach einem Chemieunglück wurden Schüler auf der von Russland annektierten Halbinsel evakuiert – und informiert.

...

In der Ortschaft Perekop auf der Krim hat der Herbst vorzeitig Einzug gehalten. Dort sind die Blätter gelb, die Nadelbäume von einer orangefarbenen Schicht überzogen. Das Gras hat rostbraune Streifen. Die Luft riecht nach Schwefel, als hätte jemand gerade Streichhölzer entzündet. Auf den Lippen spüren die Bewohner einen leichten Metallgeschmack. Dies berichtet die Moskauer Zeitung Kommersant.

...

Erst vor wenigen Tagen veröffentlichten die Behörden Empfehlungen für die Bevölkerung: Man solle medizinische Masken tragen, Haut und Kopf bei Aufenthalten im Freien schützen, die Haustüren nicht offen lassen und Klimaanlagen abschalten.

...

Das Wort Evakuierung in den Mund zu nehmen, scheuen sich die Behörden. Die Ukraine sperrte wegen des ungeklärten Chemieunfalls auf der Krim am Freitag die Grenzübergänge zur Schwarzmeerhalbinsel. Zudem wurden Schulen und Kindergärten in der Nähe des Unglücks geschlossen, Bauern sollten ihr Vieh in Sicherheit bringen, teilte die Behörde des süd­ukrainischen Gebiets Cherson mit.

Viele Anwohner in Armjansk klagen indes über verstärkte Kopfschmerzen, Atemnot und Hautausschläge. Andere haben Schnupfen und rote Augen. Asthmatiker leiden besonders. Das städtische Krankenhaus, so die in Moskau erscheinende Nowaja Gaseta, ist überfüllt. Die Ärzte müssten bereits Patienten wieder nach Hause schicken. Jeden Tag müssten Anwohner zudem einen schmutzigen rostbraunen Schleim von ihren Autos, Dächern und Zäunen wischen, so die Nowaja Gaseta.

...

Das ukrainische Verteidigungsministerium sieht die Schuld für die Katastrophe bei Russland. Die russische Armee habe, so ein Sprecher, vom 13. bis zum 19. August ein Manöver in dem betreffenden Gebiet durchgeführt. Dabei sei ein Geschoss versehentlich in diesen künstlichen See geraten. Die Behörde forderte eine internationale Untersuchung des Vorfalls.

 

Geschrieben

Prima, die schaffen es auch ganz ohne Klimawandel den Planeten Stück für Stück unbewohnbar zu machen.

  • Like 1
Geschrieben
Zitat

Im richtigen Leben erkennt man sie sofort: Der Typ, der dich auf der Autobahn mit Aufblendlicht bedrängt, obwohl du keine Ausweichmöglichkeit hast, die Frau, die es pädagogisch wertvoll findet, dass ihr Kind seine Kleckerhände an deinem Hemd abwischt, der Teenager, der eine gehbehinderte Seniorin zur Seite stößt, um den letzten freien Sitzplatz im Zug zu bekommen, die Nachbarin, die beim Gassigehen mit dem Hund geflissentlich die Dog Station übersieht …

Es gibt nur ein Wort, was einem dann sofort einfällt: Arschloch! Meistens denkt man das Wort nur, weil es nicht ganz ungefährlich ist, ein Arschloch laut ein Arschloch zu nennen. Woran erkennt man ein Arschloch, und wie misst man die Arschlöchigkeit bei seinen Mitmenschen und womöglich sogar bei sich selbst?

...

Die extremste Form des Arschloch-Verhaltens ist der schiere Spaß daran, dem Mitmenschen das Leben so schwer wie möglich zu machen, dessen Eigentum zu verschandeln, dessen Ruhe zu stören, dessen Freiheit zu begrenzen, dessen Selbstwertgefühl zu verletzen. Einfach so.

...

Es gibt indes ein weit verbreitetes Gefühl, das den Autor Richard Sutton schon zu zwei Büchern zum Thema getrieben hat: Die Arschlöcher werden immer mehr. Ja, schlimmer: Die Arschlöcher haben die Macht ergriffen. Die Arschlöcher sind in die höchsten Stellen gelangt! Wir leben in einer Arschloch-Welt.

http://www.taz.de/Kolumne-Schlagloch/!5530044/

  • Like 1
Geschrieben
Am 10.9.2018 um 18:12 schrieb Auto nom:

Es gibt indes ein weit verbreitetes Gefühl, das den Autor Richard Sutton schon zu zwei Büchern zum Thema getrieben hat: Die Arschlöcher werden immer mehr. Ja, schlimmer: Die Arschlöcher haben die Macht ergriffen. Die Arschlöcher sind in die höchsten Stellen gelangt! Wir leben in einer Arschloch-Welt.

die arschlochwelt kommt dadurch zu stande, dass die gesellschaft diese und die arschlöcher eben zulässt. eine folge von liberalismus und toleranz, in denen das arschloch ideale entwicklungsbedingungen vorfindet, genau die grundwerte, die der demokratische gutmensch als erstrebenswert ansieht, verfolgt und verteidigt. toleranz gegenüber andersdenkenden, freiheit der personlichkeit, freiheit im glauben und freiheit über die einstellung zum gesellschaftlichen zusammenleben.

das bedeutet eben toleranz gegenüber kopftuchträgerinnen  wie auch den arschlöchern! denn das arschloch hat in einer multikulturellen demokratischen gesellschaft ebenso anspruch auf das leben seiner ideologie, seiner kultur, wie jedes andere mitglied auch!

toleranz und akzeptanz allein werden dem jedoch nicht gerecht. dazu gehört auch respekt denkt bitte daran, wenn euch das nächste mal ein lichthupender hintermann fast auf dem kofferaum hängt)! auch ist es kein grund, diese bevölkerungsgruppe zu diskriminieren, weil es sich dabei um eine minderheit handelt. auch das solllte heute eigentlich jeder begriffen haben.

 

 

 

 

 

al

Geschrieben

Ich toleriere so ziemlich alles aber keine Arschlöcher!

Geschrieben (bearbeitet)

Genau, alles Arschlöcher bis auf mich..... und Mama.  :cool:

Bearbeitet von SeppCx
Geschrieben (bearbeitet)

Tja das ist deine subjektive Wahrnehmung, in meiner Welt überwiegen die Normalos ;)

Was wiederum auch eine individuelle Wahrnehmung ist denn der LKW-Fahrer, der sich von mir ausgebremst fühlt weil ich mich ans Geschwindigkeitslimit halte, hält mich wahrscheinlich auch für ein Arschloch ...und somit passt ja alles wieder ;)

Bearbeitet von Manson
Geschrieben

Ich kenne nur ein politisches Lager, in dem Kopftuchträgerinnen mit lichthupenden Hintermännern auf eine Stufe gestellt werden. 

  • Like 2
Geschrieben

hm, muß man eigentlich immer alles sofort politisch korrekt in Lager sperren ?
 

 

  • Danke 3
Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb frommbold:

genau die grundwerte, die der demokratische gutmensch als erstrebenswert ansieht, verfolgt und verteidigt. toleranz gegenüber andersdenkenden, freiheit der personlichkeit, freiheit im glauben und freiheit über die einstellung zum gesellschaftlichen zusammenleben.

Du bevorzugst also eine Welt der Intoleranz gegenüber Andersdenkenden, eine Welt, in der der Glauben vom Staat vorgeschrieben wird, eine Welt ohne Freiheit über die Einstellung zum gesellschaftlichen Zusammenleben?

Ich fürchte, in einer solchen Welt wäre die Arschlochdichte deutlich höher.

Martin

 

  • Danke 3
Geschrieben

von einer präferenz habe ich hier rein gar nichts geschrieben!!!!

nur hat  in einer welt mit freiheit über die einstellung zum gesellschaftlichen zusammenleben nun mal auch das arschloch eine volle existenzberechtigung!

Geschrieben
Am 12.9.2018 um 13:46 schrieb frommbold:

von einer präferenz habe ich hier rein gar nichts geschrieben!!!!

nur hat  in einer welt mit freiheit über die einstellung zum gesellschaftlichen zusammenleben nun mal auch das arschloch eine volle existenzberechtigung!

Einspruch. Eine Existenzberechtigung ist was anderes als die legale Existenz, die Du meinst.

Eine wirkliche Berechtigung zur Existenz setzt eine irgendwie geartete Legitimation voraus. Das ist mehr als einfach nur die Berufung auf die legale Inanspruchnahme anderer Leute Toleranz.

Ja, ich finde auch, Arschlöcher sollte man grundsätzlich nicht tolerieren. Oft kann man eben nicht viel dagegen tun. Und da wo ich lebe, ist Gott sei Dank (Ja, das könnte durchaus mit Gott zu tun haben!) die Arschlochdichte noch recht gering. Hat damit zu tun, dass man hier noch recht mühelos eine gute Balance zwischen Toleranz und der Einforderung von Anstand zuallererst sich selbst gegenüber findet.

Bevor man die Bullen ruft, weil ein Nachbar zu laut ist, überlegt man sich hier, ob man wollen würde, dass Nachbarn die Bullen rufen, wenn man selber mal über die Stränge schlägt. Dann würde man im Zweifel mal ein paar Worte zu dem Nachbarn sagen und die Chancen wären je nach Tonfall gut, dass man Essen und Trinken angeboten bekäme und zum Mitfeiern angestiftet würde...

Und bevor man irgendwo Abfall deponiert, wo der Standort nicht dafür vorgesehen ist, überlegt man sich hier ein oder zweimal, was man selber von solchen Aktionen hält, wenns andere machen, und was die legale Entsorgung so kosten könnte, und lässts dann.

Vielleicht liegt das auch daran, dass hier auf dem Lande die Leute sich nicht grundsätzlich zu fein dazu sind, auch mal Klartext zu reden. Man kann davon halten, was man will, aber es hat auch Vorteile.

Geschrieben
vor 35 Minuten schrieb bluedog:

Vielleicht liegt das auch daran, dass hier auf dem Lande die Leute sich nicht grundsätzlich zu fein dazu sind, auch mal Klartext zu reden. Man kann davon halten, was man will, aber es hat auch Vorteile.

*gröhl* das kenn´ich, wohne scheinbar genau so wie du. wird hier auch gern auf den dorffesten nach ein paar bier geregelt, gelegentlich sogar noch ganz klassisch....

 

neugierige frage:

vor 38 Minuten schrieb bluedog:

Eine wirkliche Berechtigung zur Existenz setzt eine irgendwie geartete Legitimation voraus. Das ist mehr als einfach nur die Berufung auf die legale Inanspruchnahme anderer Leute Toleranz.

Bevor man die Bullen ruft, weil ein Nachbar zu laut ist,

und wie wäre das bei euch, wenn der nachbar im weissen nachthemd allfrühmorgentlich auf einem neu errichteten tuurm stehed lautstark unverständliche lieder trällert, bis alle nachbarn wach sind.

hat der nun eine existenzberechtigung oder nicht?

Geschrieben
vor 9 Minuten schrieb frommbold:

und wie wäre das bei euch, wenn der nachbar im weissen nachthemd allfrühmorgentlich auf einem neu errichteten tuurm stehed lautstark unverständliche lieder trällert, bis alle nachbarn wach sind.

hat der nun eine existenzberechtigung oder nicht?

Und dann wurde anlässlich der Minarettinitiative international über die Schweiz hergezogen...!

Antwort: Minarette sind verboten, wohl weil man genau diesen Typen im weissen Nachthemd gar nicht erst eine Plattform (hier wörtlich zu nehmen) schaffen wollte.

Zum Ausgleich gibts auch immer mehr Gemeinden, wo auch die Kirchglocken in aller Regel zur Verschwiegenheit verdonnert wurden. Da wo ich wohne dürfen sie noch wie eh und je. Find ich in Zeiten von Verkehrslärm und Schallschutzfenstern vollkommen richtig so. Gehört irgendwie auch zum Heimatgefühl, das Glockengeläut.

Im Nachbarstädtchen gibts sogar ein richtiges Glockenspiel... Da hat die uralte Turmuhr am Stadttor neulich mal wieder, ich hatte gerade vorm Gemischtwahrenladen geparkt und war ausgestiegen, zur vollen Stunde "Fuchs Du hast die Gans gestohlen..." Geläutet. In voller Länge, versteht sich. Einfach geil, sowas, gerade WEILS seit Jahrhunderten so ist... Wär voll schade, wenn da Ruhe sein müsste.

Geschrieben

sorry, hatte deinen wohnsitz nicht auf dem plan.

aber boah...

vor 2 Stunden schrieb bluedog:

weil man genau diesen Typen im weissen Nachthemd gar nicht erst eine Plattform (hier wörtlich zu nehmen) schaffen wollte. 

... und dazu auch noch das volk befragt!!!

vor 2 Stunden schrieb bluedog:

Gehört irgendwie auch zum Heimatgefühl,

 

vor 2 Stunden schrieb bluedog:

Einfach geil, sowas, gerade WEILS seit Jahrhunderten so ist...

ich glaub, hier hätt´st jetzt den verfassungsschutz am hals, morgen vermutlich schon berufsverbot und den digitalen shitstorm auf dem endgerät!

 

Geschrieben (bearbeitet)

Ein Italiener, der in den 70-ern nach Deutschland kam, hat mir einmal gesagt es (A...) sei das  Wort, das er als erstes auf deutsch gelernt habe. Dadurch wird es entmystifiziert, will sagen, es ist so eine Art "Mama", verliert jede Art schalen Beigeschmacks, nach Nietzsches Philosophie - die Umwertung aller Werte.

Sie sprechen es immer mit einem "e" in der Mitte, denn zwei Substantive hintereinander sind für einen Italiener ein Wortungetüm, das es so nicht geben darf. Durch die instinktive Beigabe des "e" wird das erste Wort entsubstantiviert, dann kann ein Sizilianer so etwas aushalten.

Ob sie ahnen, dass es teutonische Juristen gibt, die mindestens dreier Substantivungeheuer brauchen, um sich ihre Wahrheiten zurecht zu biegen?

P.S. (Insiderwitz, leider ist der Herr schon seit Ewigkeiten nicht ansprechbar - seid nicht verstört, es wird von ihm ein unangenehmes Geräusch folgen - ich trage Stöpsel).

Woher sollte ich wissen, wo die Merkel wohnt, ich habe sie doch noch nie gewählt?

Bearbeitet von Steinkul
Geschrieben

Leider kann man unter den like-Buttons nicht genug differenzieren:

Beim "Verwirrt"-Button kann man nicht ausdrücken, ob man sich als Leser verwirrt fühlt oder den Schreiberling für verwirrt hält.

Geschrieben (bearbeitet)

Jetzt hast du dich aber geoutet!

Gedämpft mit Stöpsel kommen mir solche Geräusche wie Musik daher.

Bearbeitet von Steinkul

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