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Geschrieben

https://taz.de/9-November-und-Antisemitismus/!5723590/

Zitat

Ich kann die bußfertigen, philosemitischen Gelöbnisse und Selbstverpflichtungen nicht mehr hören, die gehäuft zum 9. November und nach judenfeindlichen Anschlägen verkündet werden. „Unsere jüdischen Mitbürger müssen sich in Deutschland sicher fühlen! – „Deutschland wird keinen Antisemitismus zulassen!“ – „Wir werden die Judenfeindschaft auslöschen!“ Die Absicht ist wohl gemeint, sie besitzt indessen die Halbwertszeit einer Seifenblase.

1957 kam ich als Zehnjähriger mit meinen Eltern aus Israel in deren deutsche Heimat. Wir ließen uns in München nieder. Damals waren Prügelstrafe und unverstellte Judenfeindschaft Alltag in der Klenze-Schule. „Saujude“ war ein gängiges Schimpfwort. Als ich zudem verdroschen wurde, beschwerte sich meine Mutter beim Schulleiter.

Darauf forderte er sie auf: „Nehmen Sie Ihren Zuckerknaben und kehren Sie zurück nach Palästina!“ Hannah aber wandte sich an den Stadtschulrat. Anton Fingerle war empört. Man lebe in einem demokratischen Deutschland, die Juden seien willkommen. Fingerle rief in Mutters Gegenwart den Direktor an und drohte ihm mit Entlassung, falls sich solche Vorfälle in seiner Schule wiederholten.

Anderntags stürmte der Direx in die Klasse und wies unseren Lehrer Walk an, die prügelnden Schüler ihrerseits mit dem Rohrstock zu bestrafen. Ich wechselte die Schule. Dort gab es keinen Rohrstock. Direktor Hirschbold ließ keine Judenverwünschungen zu. Er „kenne keine Katholiken, Protestanten oder Juden, nur Menschen“, gelobte er. Ich begann der Versicherung meines Vaters Ludwig zu glauben: „Deutschland wird dir gefallen.“

...

Wohin dies im Extremfall führte, zeigten westdeutsche Terroristen, die sich als Marxisten bezeichneten. Gemeinsam mit ihren palästinensischen Genossen entführten sie 1976 eine Air-France-Maschine ins Reich des Judenhassers Idi Amin und selektierten dort die jüdischen Passagiere wie einst ihre Naziväter an der Rampe von Auschwitz. Ein Extremfall. Fünf Jahre später fand ein verwandtes Phänomen Eingang in die etablierte Gesellschaft.

SPD-Kanzler Helmut Schmidt setzte sich an die Spitze der Rüstungslobby, die für einen Export deutscher Leopard-Panzer nach Saudi-Arabien eintrat. Um sein Anliegen besser zu verkaufen, polemisierte Schmidt in einem Fernsehinterview gegen das „ganze moralisch-historische Gepäck“ wie Auschwitz. Israels Premier Begin beschimpfte Schmidt im Gegenzug als Nazi-Offizier.

...

Es gibt kein Allheilmittel gegen Judenfeindschaft. Der moderne Antisemit trägt kein Hakenkreuz, mancher gibt sich gar als Freund Israels. Er bleibt Menschenverächter. Dennoch darf man nicht resignieren. Es gilt, unverdrossen zu diskutieren und aufzuklären. Der Fortschritt ist eine Schildkröte. Sie kommt langsam voran.

 

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Geschrieben

Mal was Gehaessiges  :):

Zitat

Johnson sei ein "widerlicher Gestaltwandler", wetterte Tommy Vietor. Und: "Wir werden deine rassistischen Kommentare über Obama und deine sklavische Ergebenheit zu Trump niemals vergessen."

https://www.spiegel.de/politik/ausland/boris-johnson-sucht-nach-donald-trumps-abwahl-einen-neuen-freund-a-0c8c2db5-c7aa-4f89-a3e4-4f6feb07f598

Ich nehme mal an, "Gestalltwandler" soll so etwas wie "Opportunist" bedeuten. 

Geschrieben

https://taz.de/Bei-Anhoerung-im-Europaparlament/!5727945/

Zitat

Bei Anhörung im Europaparlament: Wenn China das Internet abdreht

Als der aus Shanghai zugeschaltete Chef der europäischen Handelskammer über Menschenrechte in China sprechen will, bricht die Internetverbindung ab.

...

Unter dem jetzigen Parteichef Xi Jinping gibt sich Peking nicht mal mehr die Mühe, die massive Unterdrückung der Meinungsfreiheit zu tarnen. Doch dass Chinas Regime nun auch im Europapaparlament sein wahres Gesicht so offen präsentiert, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.

„Mir ist das noch nie passiert“, sagt der mundtot gemachte Handelskammerpräsident Wuttke am Dienstag. „Es zeigt anscheinend die gestiegene Nervosität – doch das live den Abgeordneten vorzuführen, war sicher kontraproduktiv.“

Denn die Volksvertreter dürften sich nun erst recht fragen, ob man mit China wirklich uneingeschränkt Geschäfte machen sollte.

 

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Geschrieben

https://www.deutschlandfunk.de/wirecard-skandal-mitarbeiter-der-finanzaufsicht-haben.1939.de.html?drn:news_id=1194156

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In den Skandal um den Finanzdienstleister Wirecard sind Mitarbeiter der Finanzaufsichtsbehörde Bafin offenbar direkt verwickelt.

Wie das Bundesfinanzministerium auf Anfrage des FDP-Bundestagsabgeordneten Schäffler mitteilte, haben sie in rund 500 Fällen private Finanzgeschäfte mit Bezug auf das Unternehmen gemacht. Allein im Juni dieses Jahres waren es demnach mehr als hundert Fälle. Wirecard hatte Ende Juni Insolvenz angemeldet.

...

Schäffler forderte personelle Konsequenzen. Es sei erschütternd, was bei der Finanzaufsicht alles ans Tageslicht komme.

 

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Geschrieben

Ein weiteres Kapitel aus dem Buch "Vom Niedergang einer Volkspartei"

Ich wuerde ja gerne mal erfreuliches aus der SPD hoeren, aber fast jede Meldung macht mich eher fassungslos.  Jetzt das Drama um Giffeys, einer der Hoffnugstraegerinnen, Promotion.

So eine Promotion dient ja normalerweise dem Nachweis, dass derjenige der sie ablegt, in de Lage ist wirklich wissenschafftlich zu arbeiten. Also nahezu selbststaendig und ohne Anleitung. Wenn man allerdings keine wissenschafftliche Kariere anstrebt, dient sie eher dazu das persoehliche Renommee zu erhoehen, also entweder Geschaeftspartner oder Wahler zu beindrucken.

Wenn man aber bei wissenschaftlich unzureichender Eigenleistung, dann postuliert, "Was mich als Mensch ausmacht, liegt nicht in diesem akademischen Grad begründet", frage ich mich, warum promoviert man dann ueberhaupt, wenn man nicht in der Lage ist eine einwandfreie Arbeit abzuliefern. 

Aber ok, in bestimmten Kreisen ist ja , mehr scheinen als sein, eine Tugend. Nur fuehlen sich davon auch die Menschen vertreten, von denen sie SPD behauptet, dieses zu tun? 

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb MatthiasM:

So eine Promotion dient ja normalerweise dem Nachweis, dass derjenige der sie ablegt, in de Lage ist wirklich wissenschafftlich zu arbeiten. Also nahezu selbststaendig und ohne Anleitung. Wenn man allerdings keine wissenschafftliche Kariere anstrebt, dient sie eher dazu das persoehliche Renommee zu erhoehen, also entweder Geschaeftspartner oder Wahler zu beindrucken.

Wenn man aber bei wissenschaftlich unzureichender Eigenleistung, dann postuliert, "Was mich als Mensch ausmacht, liegt nicht in diesem akademischen Grad begründet", frage ich mich, warum promoviert man dann ueberhaupt, wenn man nicht in der Lage ist eine einwandfreie Arbeit abzuliefern. 

die antwort auf die letzte frage steht doch schon am ende des ersten absatzes. nicht nur im fegefeuer der eitelkeiten zählt in erster linie der der eindruck, objektive kriterien werden stets hintenangestellt. vermutlich ein immer noch wirkendes fragment der weber´schen bückelideologie.

das zitat empfinde finde ich übrigens grundehrlich ehrlich: die allerwenigsten erwerben menschliche quaifikationen im rahmen einer wissenschaftlichen tätigkeit, egal wie einwandfrei diese nun ist. die qualifikation als mensch lernt man im leben, auf der straße - oder eben auch nicht. für mich sind das zwei paar völlig unterschiedliche schuhe, eins hat nichts mit dem anderen zu tun. für wahrscheinlicher halte ich eine konträre wirkung: die promotion frisst ein stück der menschlichkeit des inhabers, sowohl  das erstellen, wie auch das tragen des titels. ist aber mehr eine persönliche these, die auf eigenen eindrücken einiger jahrzehnte im promotionsbusiness basiert - (also empirisch nicht gesichert). aus dem grunde habe ich mich auch dazu entschieden, sie besser allesamt zu versilbern.

 

Geschrieben

Trotzdem, Guttenberg war noch um Längen peinlicher. (Okay, gehört sich auch so bei der CSU.🤣) Er hat niemals ein zweites juristisches Staatsexamen gemacht (normalerweise Vorraussetzung), trotzdem mit einer Art Ausnahmegenehmigung eine (massiv fehlerhafte) Promotionsarbeit abgegeben und den Titel erhalten. Als der Schwindel aufflog, hat er ihn ewig lange abgestritten, dann mit allerlei Ausreden (verschiedene Arbeitsplätze, mehrere PCs) kleingeredet. Zum unvermeidlichen Rücktritt musste er genötigt werden.

Geschrieben

https://www.deutschlandfunk.de/75-jahre-kapitulation-des-ns-regimes-der-mythos-der-stunde.724.de.html?dram:article_id=476262

Zitat

Nach sechs Jahren Krieg und zwölf Jahren nationalsozialistischer Herrschaft stand Deutschland fortan unter alliierter Besatzung. Anders als nach dem Ersten Weltkrieg trauten die Siegermächte den Deutschen einen radikalen politischen und gesellschaftlichen Neubeginn in eigener Verantwortung nicht zu. Zu Recht, wie später der Schriftsteller Heinrich Böll befand.

„Bis Kriegsende hat eigentlich in der größeren Menge der Bevölkerung ein Nachdenken, das Reue möglich gemacht hätte, gar nicht stattgefunden. Immerhin hatten ja doch die meisten Deutschen an Hitler geglaubt, auch nach Stalingrad noch.“

...

Der Begriff der „Stunde Null“, wonach die Deutschen ihre Sympathien für Hitler und den Nationalsozialismus gewissermaßen über Nacht abgestreift und sich in aufrechte Demokraten verwandelt hätten, war nach Ansicht Bölls ein Mythos.

„Die Deutschen fingen gleich wieder an zu klagen. Und sie haben eigentlich bis heute nicht darüber nachgedacht, wie das Ganze angefangen hat, wer diese Leiden denn verursacht hat. Hitler ist ja nicht vom Himmel gefallen.“

...


Erklärt der Heidelberger Zeithistoriker Edgar Wolfrum. „Die Nazis“, das waren so gut wie immer „die anderen“. Wenn überhaupt, galten SS und Gestapo als verantwortlich für die nationalsozialistischen Verbrechen. Fast alle übrigen Deutschen, darunter acht Millionen NSDAP-Mitglieder, stellten sich als harmlos, unpolitisch und ahnungslos dar, mit den Worten Emmy Görings, der Ehefrau Hermann Görings: „Ich habe versucht zu helfen, wo ich konnte.“

...

Zudem existierte im Auswärtigen Amt von 1953 bis 1970 eine Zentrale Rechtsstelle, die aktiven Täterschutz betrieb, so der Jenaer Historiker Norbert Frei.

„Man hat sogenannte Warnlisten herausgegeben, um etwaigen gesuchten NS-Verbrechern oder mutmaßlichen NS-Verbrechern, im Ausland gesucht, rechtzeitig mitzuteilen, dass sie besser nicht nach Frankreich in Urlaub fahren, weil sie dort möglicherweise verhaftet werden.“

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Zudem waren untergetauchte NS-Verbrecher für den Bundesnachrichtendienst tätig: Klaus Barbie, ehemaliger Gestapochef von Lyon, bekannt geworden als „Schlächter von Lyon“, war Informant für den BND in Bolivien. Der frühere SS-Offizier Walther Rauff, Erfinder der sogenannten „mobilen Gaskammern“, spionierte in Lateinamerika.

...

Dass entgegen der Beteuerung Adenauers auch in einem Rechtsstaat sehr wohl noch nationalsozialistisches Gedankengut unter den Deutschen verbreitet sein konnte, zeigt sich daran, dass der damalige Kanzler selbst den Begriff „deutscher Volkskörper“ verwendete; ein Ausdruck aus der NS-Zeit, den kürzlich der AfD-Politiker Alexander Gauland wieder gebraucht hat.

...

Der Historiker Edgar Wolfrum nennt es einen Skandal, dass Globke in der Bonner Republik eine Schlüsselfunktion einnehmen konnte und ungeschoren davonkam.

„Aber man muss sagen, das war eine Strategie Adenauers. Es war sozusagen ein Signal an die ehemaligen Nazis, wenn ihr in dieser Demokratie mitmacht, dann wird es euch gutgehen.“

...

Aber auch im Osten lebten ehemalige Nazis. Im heutigen Land Thüringen zum Beispiel war von den hohen SED-Funktionären jeder siebte Mitglied der NSDAP gewesen, was die SED-Führung stillschweigend akzeptierte.

Die Nazis sind immer die anderen. 

Woran erkennt man Nazis im Netz?

https://www.bpb.de/mediathek/186712/woran-erkennt-man-neonazis-im-netz

Wie man Nazis erkennt:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/chemnitz-krawalle-wie-man-nazis-erkennt-a-1225712.html

Rechtsextremismus erkennen und handeln:

https://hamburg.arbeitundleben.de/img/daten/D218304157.pdf

Woran erkennt man einen Rechtsextremen? 

https://www.dw.com/de/auf-ein-wortnazi/av-43933476

Nazis erkennen und handeln

https://zako.verdi.de/themen/++co++5af02310-3274-11e3-96b0-52540059119e

 

  • Danke 2
Geschrieben (bearbeitet)

Danke für den link, echt heftig und von der Staatsmacht gedeckt. PISS OFF

Und für solche ARSCHLÖCHER zahl ich Steuern.

Bearbeitet von suentelensis
Erg.
  • Like 1
Geschrieben
Am 3.11.2020 um 22:41 schrieb zudroehn:

... ich versuche mir nur zu erklären, warum es Menschen ohne Empathie gibt.

Erziehung und in erster Linie - fast ausschließlich - die Mama: Mag sie ihr Kind, liebt sie es oder

ist sie selbst in ihren Augen nix wert, gibt sie das weiter; sieht sie sich als "Abschaum", kann sie keine entsprechenden Werte vermitteln.

Anders formuliert, erfährt das Kind keine bedingungslose Liebe, zahlt es heim. Frag Söder, Spahn, Schwab; simpel und gelebte Wirklichkeit.

Seid nett zu Euren Kindern.

Gruß

Wolfgang

  • Like 1
  • Danke 1
Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb wolfgan:

Anders formuliert, erfährt das Kind keine bedingungslose Liebe, zahlt es heim. Frag Söder, Spahn, Schwab; simpel und gelebte Wirklichkeit.

Du kennst die seit ihrer Kindheit? Donnerwetter! Leider ist das nicht so schwarz/weiß. Und mir steht kein Urteil über die von dir genannten zu. Solche verächtlichen Äußerungen sind unkultiviert ( freundlich formuliert) und sagen mehr über den, der die Worte verwendete, als über die beschimpften.
Außerdem gibt es nicht nur die Mama, es gibt auch ein Umfeld. Fängt bei Kindergarten an und hört bei Altersheim auf. Sonst hätte ja Mutti am Herd nicht die 68er Generation / die Querdenker, Trumpismus, Wladi etc. groß gezogen.
‚Hinreichend untersucht ist der Einfluss der Peergroup, der Widerstand gegen Eltern in der Pubertät etc.

Geschrieben
vor 8 Minuten schrieb Ebby Zutt:

... Solche verächtlichen Äußerungen sind unkultiviert ( freundlich formuliert) und sagen mehr über den, der die Worte verwendete ...

Projektion

Geschrieben

aktuelles Beispiel, wo das Umfeld erheblich Einfluss auf die Entwicklung hat:

Ein Junge in einer vierten Klasse verprügele und bedrohe Anton immer wieder. „Er stachelt auch andere an, mitzumachen und lauert ihm auf dem Schulweg auf“, sagt Wagner.

Antons Mutter ist verzweifelt. Auf HNA-Anfrage sagt sie, dass sie die Verletzungen ihres Sohnes bereits durch einen Arzt attestieren lässt, weil sie von der Schule keinen Rückhalt bekomme.

Die Schulleitung habe von Mobbing noch nichts mitbekommen, sagt die Mutter. Ihr sei angeraten worden, dass ihr Sohn die Schule besser verlässt. „Das ist zwar kein Schulverweis, aber grenzt schon an Nötigung“, sagt die Mutter. „Damit ist das Problem aber ja nicht gelöst“, sagt auch Wagner. Er macht sich insbesondere deshalb Gedanken, weil sein Sohn mit Anton gut befreundet ist. „Ich bin mir sicher, dass mein Sohn dann das nächste Opfer sein wird.“

Gespräche mit der Schulleitung seien ins Leere gelaufen. „Es liege angeblich an dem Kind, das verprügelt wird.“ Die Lehrer reagierten nur, wenn sich das Opfer zur Wehr setze, sagt Wagner, „und bestrafen dann das Opfer. Auch, wenn der Junge vorher gewürgt wurde, es interessiert einfach niemanden.“ So sei es beispielsweise schon zu der Situation gekommen, dass der Lehrer den Klassenraum verlassen habe und Anton mit dem Kopf auf eine Bank geschlagen worden sein soll. Als der Lehrer zurück in den Klassenraum kam, habe Anton getobt und geweint. Als Strafe habe er anschließend vorm Sekretariat sitzen müssen.

Wegen der Mobbingattacken sei Anton einen Tag gar nicht mehr in die Schule gegangen. Sowohl das Schulamt als auch die Schule wüssten darüber Bescheid, sagt Wagner. Der Junge habe zitternd und weinend im Bett gelegen und habe die Mutter angefleht, dass es endlich aufhören solle.

Ein anderes Kind, das die Schule besucht, bestätigt gegenüber der HNA, dass es auf dem Schulhof täglich zu Prügeleien zwischen den besagten Jungen käme. Die Pausenaufsicht würde das nicht mitbekommen. Anton sei häufig derjenige, der anfange, zu hauen. Daraufhin gingen regelmäßig drei Jungs mit enormer Brutalität auf ihn los. „Die drücken ihn auf den Boden, alle drei machen das zusammen.“ Sogar mit einem Schal hätten die Jungen ihn schon gewürgt.

Es könne nicht sein, dass eine Schulleitung einfach wegschaue, wenn sich eine solche Dynamik unter den Schülern entwickelt habe, sagt Antons Mutter. „Wenn man es als Schule nicht lösen kann, muss man sich eben Rat an anderer Stelle suchen.“

  • Danke 1
Geschrieben

Ohja, da könnte ich auch ein Buch drüber schreiben, über die ersten Jahre Schulzeit meines Sohnes :(

Geschrieben (bearbeitet)

Ich hab sowas, ziehmlich genau mit der Logik dahinter erlebt. Immerhin hatte ich aber von Eltern und Lehrerschaft soviel Rückendeckung, dass mir nicht nahegelegt wurde, die Schule zu wechseln. Wohl aber auch, weil meine Noten immer genügend waren und die Schulkreise eindeutig und nicht verhandelbar festgelegt sind. Ein Schulwechsel hätte also für alle Seiten administrativen Aufwand bedeutet, den man sich lieber ersparte. Auch, weil man wusste, dass man dann auf dem Rechtsweg landet, weil das zu der Zeit ein recht einmaliger Vorgang gewesen wäre. Bei ungenügenden Noten hätte man aber sicher dafür gesorgt, dass ich die Schulart hätte wechseln müssen. Auch nicht die, die Täter waren.

Nur: Ich wurde nicht verprügelt, aber auf jede andere Art angegriffen, die einem einfallen konnte. Ich kann wohl von Glück reden, dass es noch kein Internet gab.

Da es keine Prügel gab, waren keine Beweise da. Leichter hats das auch nicht gemacht.

Komischerweise stand für mich aber nie zur Diskussion, nicht zur Schule gehen zu wollen. Da gabs nur so ein oder zwei Fächer, wo ich dann wirklich nichts mehr gelernt hab und wo es wohl besser gewesen wäre, ich hättte einfach gestreikt. Das eine war die Kochschule, das andere die Handarbeitsschule, alias textiles Werken. Bezeichnenderweise Fächer, wo die gewohnte Umgebung und die gewohnte Unterrichtsstruktur nicht funktioniert. Also Idealbedingungen für Mobbing, zumal auch noch Lehrerinnen unterrichteten, die im Zweifel sowieso nicht ernst genommen wurden, am allerwenigsten von Unruhestiftern.

Zwar gabs kein Internet, Ritalin war damals aber leider ebenso unüblich oder unbekannt. Hätte wenigstens einen Teil meiner "Freunde" erträglich machen können...

Ich gehe bis heute zu keinem Klassentreffen mit der Klasse, und grüsse, selbst wenn ich sie nach alle den Jahren noch erkenne, freiwillig keinen aus der Klasse. So wird das auch bleiben.

Bearbeitet von bluedog
Geschrieben

Ja scheiße! Bei all dem Leid, dass es auf der Erde gibt, sind diese vermeidbaren Tragiken besonders verstörend. Tut mir echt leid.

Deine Mitschüler haben aber auch eine große Last zu tragen - so ist es nun auch nicht.

  • Like 1
Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb JörgTe:

Deine Mitschüler haben aber auch eine große Last zu tragen - so ist es nun auch nicht.

Die da wäre?

Einige von denen hab ich bei der Jungbürgerfeier damals wiedergesehen. - Jahre später immer noch die gleichen Kindsköpfe, wie in der ersten Klasse. Da hab ich denen wohl nichts weiter aufgeladen. Ab und zu werd ich noch von Leuten aus der Parallelklasse angesprochen. Mit denen hatte ich damals aber nichts zu tun und die haben das auch nicht mitbekommen.

Einer der Unruhestifter soll sich kurz nach Schulende totgefahren haben, ein anderer hat seine Freundin gekillt, weil die mit ihm Schluss machen wollte, leider während einer Autofahrt. Er selber hat überlebt. - Hörte ich...

Ich muss wohl nicht erklären, dass mich das weder überraschte, noch in Trauer stürzte. Passt einfach ganz exakt ins Bild.

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