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Zeitgeschehen


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Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb Alphawolf:

Oft genug ist es "wollen", um sich Livestyle zu leisten, wie Fitnesscenter, mit Freundinnen shoppen, oder 3 Fernreisen im Jahr, zwei Premiumautos, und weiteres. 

 

Ich kenn Familien, wo Vater und Mutter arbeiten gehen, damit sie sich eine Wohnung leisten können, wo man zu fünft drin wohnen kann - und dann muß noch Geld für Essen und Schule übrig bleiben. Und mit 3 Kindern muß das Auto auch entsprechend groß sein. Und ein Auto muß sein, da die Dörfer 10-20km auseinander liegen und nur selten ein Bus fährt. Und die Deutsche Bahn hat den Verkehr schon vor 30 Jahren eingestellt - incl. Demontage der Schienen.

vor 2 Stunden schrieb Alphawolf:

Das erste ist die Meinung zu bilden, dass die beste Betreuung der Kinder durch die Eltern stattfinden kann. 

Dann die Eltern dazu anzuleiten, dies auch zu tun. Stichwort: starke Eltern, starke Kinder. 

Das Image der Eltern erhöhen. Eltern ist eine Teamleistung, mit der viel Führungsvermögen geschult und gezeigt werden kann. Ebenso Verhandlungsgeschick, wie z.B. mit der Schule, wird gefördert.

Da geb ich Dir Recht.

vor 2 Stunden schrieb Alphawolf:

Ein weiterer Baustein ist die Arbeitswelt, hier kann durch flexible Arbeitszeiten, Büro zu Hause, und noch viele andere Techniken dafür gesorgt werden, dass Beruf und Familie vereinbar werden.

Tja, eine Produktionsanlage fährt sich aber nicht von zu Hause aus und auch Wartungarbeiten an diesen Anlagen gehen auch nicht von zu Hause aus. Handwerker etc.hat Ebby ja schon erwähnt.

 

vor 2 Stunden schrieb Alphawolf:

Wenn es nur um das Thema Kosten für den Wohnraum geht, kann das mit günstigen Krediten, Zuschüssen, und Mietvorgaben kompensiert werden.

Ohne genügend Einkommen / Bonität gibs auch kein Kredit.

 

Und bei alleinerziehenden kommt noch hinzu: Wohin mit dem Kind, wenn man zur Arbeit muß? Morgens geht noch da KiTa oder Schule. Aber Nachmittags? Oder in der Ferienzeit?

 

Bearbeitet von EntenDaniel
Geschrieben
vor 57 Minuten schrieb EntenDaniel:

Ich kenn Familien, wo Vater und Mutter arbeiten gehen, damit sie sich eine Wohnung leisten können, wo man zu fünft drin wohnen kann - und dann muß noch Geld für Essen und Schule übrig bleiben. Und mit 3 Kindern muß das Auto auch entsprechend groß sein. Und ein Auto muß sein, da die Dörfer 10-20km auseinander liegen und nur selten ein Bus fährt. Und die Deutsche Bahn hat den Verkehr schon vor 30 Jahren eingestellt - incl. Demontage der Schienen.

Ich kenne eine Familie, die haben mit 6 Personen auf 70 m^2 gelebt. Auf dem Land, kostet Wohnraum 5 €/m^2, also würde so eine Wohnung für 350€ zu finden sein. Ein großes Auto muss nicht gleich ein teureres und neues sein. Ein Käfer war seinerzeit auch für 5 Pesonen zugelassen, und im Trabbi sind vierköpfige Familien bis zum Plattensee gefahren. Und für die Kleinstrecken zum nächsten Ort reicht ein Elektorkleinstfahrzeug, das man für 5000 neu erhält. 

Rechne da mal die Kosten inklusive Fahrtkosten (so auf dem Land is die KiTa nicht gleich um die Ecke) für KiTa gegen. Wenn nun beide Elternteile auf 75% Arbeitszeit heruntergehen, geht es ohne KiTa, und das bei geringsten finanziellen Einbußen.

 

Es kommt auf die Einstellung an. 

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb EntenDaniel:

Tja, eine Produktionsanlage fährt sich aber nicht von zu Hause aus und auch Wartungarbeiten an diesen Anlagen gehen auch nicht von zu Hause aus. Handwerker etc.hat Ebby ja schon erwähnt.

Das ist richtig. Jetzt kommt es darauf an die Berufsaufteilung der Eltern so zu gestalten, dass immer einer Arbeit zu Hause machen kann. Und Handwerken haben ausreichend Büroarbeiten zu tun, die eben von zu Hause aus erledigt werden können. 

Gast munich_carlo
Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb Alphawolf:

Das ist richtig. Jetzt kommt es darauf an die Berufsaufteilung der Eltern so zu gestalten, dass immer einer Arbeit zu Hause machen kann. Und Handwerken haben ausreichend Büroarbeiten zu tun, die eben von zu Hause aus erledigt werden können. 

Vom wahren Leben hast Du null Ahnung. Das was Du hier von Dir gibst, hat mit der Realität absolut garnichts zu tun.

Geschrieben

Die Büroarbeit macht der Handwerker abends und am Wochenende.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb EntenDaniel:

Ohne genügend Einkommen / Bonität gibs auch kein Kredit.

Die Kinder können als Sicherheit bei der KfW angegeben werden, und die KfW übernimmt dann die Bürgschaft. 

Und genau das wollte ich mit meiner Aussage darstellen. War wohl zu abstrakt.

 

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb EntenDaniel:

Und bei alleinerziehenden kommt noch hinzu: Wohin mit dem Kind, wenn man zur Arbeit muß? Morgens geht noch da KiTa oder Schule. Aber Nachmittags? Oder in der Ferienzeit?

Wir waren bei Vater Mutter KiTa. 

Bei alleinerziehenden sieht es natürlich anders aus. Hier liegt das Augenmerk besonders auf der Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf. Und die Ursachen für alleinerziehend sind vielschichtig. 

Geschrieben

 

vor 12 Minuten schrieb munich_carlo:

Vom wahren Leben hast Du null Ahnung.

Nö hab ich nicht. 

vor 12 Minuten schrieb munich_carlo:

Das was Du hier von Dir gibst, hat mit der Realität absolut garnichts zu tun.

Behaupte ich auch nicht. Es sind Vorschläge, die möglich wären, wenn der Wille da wäre. 

Zwei mal Konjunktiv ist natürlich weltfremd. Aber das sind unsere Politiker auch. 

 

Wenn Ihr weiter diskutieren wollt können wir einen eigenen Faden aufmachen. das hat hier nichts zu suchen. 

Gast munich_carlo
Geschrieben
vor 9 Minuten schrieb Alphawolf:

Die Kinder können als Sicherheit bei der KfW angegeben werden, und die KfW übernimmt dann die Bürgschaft.

Das könnte lediglich die Geburtenrate in die Höhe treiben, wenn Eltern ihre Kinder bei der KfW als "Sicherheit" angeben können. Welche Sicherheit soll das bitte sein?

Da werden dann auf Teufelkommraus Kinder in die Welt gesetzt, nur um an Kredite der KfW zu kommen.

Gast munich_carlo
Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb Alphawolf:

Wenn Ihr weiter diskutieren wollt können wir einen eigenen Faden aufmachen. das hat hier nichts zu suchen. 

Wegen mir musst Du das nicht machen, ich bin mit dem Thema durch.

Geschrieben

Wird ja so schon gemacht um Kindergeld und Hartz4 zu bekommen. Gab doch Mal so ein Lied: "meine Bildung habe ich aus dem Fernsehen".

Geschrieben
vor 8 Minuten schrieb FuchurXM:

meine Bildung habe ich aus dem Fernsehen

Ja klar. Danke an Armin und Christoph, so wie Shary und Ralf. Die vermitteln Bildung kindgerecht, die in der Schule nicht vermittelt wird. Besonders toll wird es, wenn man sich mit den Kindern dann zusammensetzt, und die Beiträge reflektiert. 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb Alphawolf:

Ich kenne eine Familie, die haben mit 6 Personen auf 70 m^2 gelebt. Auf dem Land, kostet Wohnraum 5 €/m^2, also würde so eine Wohnung für 350€ zu finden sein. Ein großes Auto muss nicht gleich ein teureres und neues sein. Ein Käfer war seinerzeit auch für 5 Pesonen zugelassen, und im Trabbi sind vierköpfige Familien bis zum Plattensee gefahren.

Schön daß ein Käfer oder Trabant für 5 Leute zulässig ist. Kinder wachsen nunmal, und wenn die Kinder recht früh schon die 1,85m knacken  wird es in einem durchschnittlichem Mittelklassewagen schon sehr eng. Genau das ist nämlich meiner Cousine passiert; neu waren deren Autos nie - aber sie mußten schon eine gewisse Beinfreiheit und Kopffreiheit vorweisen. Das war damals in den 90ern übrigens der selbe Grund, warum meine Eltern vom ZX auf Jumpy umgestiegen sind: Beinfreiheit und Kopffreiheit.

vor 2 Stunden schrieb Alphawolf:

 Und für die Kleinstrecken zum nächsten Ort reicht ein Elektorkleinstfahrzeug, das man für 5000 neu erhält.

Und wo soll das Teil geladen werden? An der Straßenlaterne oder wo?

 

vor 2 Stunden schrieb Alphawolf:

Rechne da mal die Kosten inklusive Fahrtkosten (so auf dem Land is die KiTa nicht gleich um die Ecke) für KiTa gegen. Wenn nun beide Elternteile auf 75% Arbeitszeit heruntergehen, geht es ohne KiTa, und das bei geringsten finanziellen Einbußen.

Du weißt aber schon was Wechselschicht ist? Da arbeitet man im Wechsel zu jeder Tageszeit und nein, man kann nicht bei jeder Firma seine Arbeitszeiten kürzen.

Bearbeitet von EntenDaniel
Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde schrieb Alphawolf:

 

 Es sind Vorschläge, die möglich wären, wenn der Wille da wäre. 

Es hat nicht immer mit dem Willen zu tun. Der Wille ist durchaus da, aber da müssen noch ganz andere Faktoren zusammenkommen.

vor 2 Stunden schrieb Alphawolf:

Hier liegt das Augenmerk besonders auf der Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf.

Genau daran hapert es sehr oft. Denn es gibt recht viele Berufe und Arbeitsplätze wo genau das (leider) nicht möglich ist.

 

Deine Ideen sind ja zum Teil nachvollziehbar, aber noch lange nicht für die Mehrheit der Arbeiter machbar.

Bearbeitet von EntenDaniel
Geschrieben (bearbeitet)
vor 23 Minuten schrieb EntenDaniel:

aber noch lange nicht für die Mehrheit der Arbeiter machbar.

Jedoch mehr, als gemacht wird. Das hat sich in der letzten Zeit gezeigt. Es ist eben nicht der Wille da, in dem Fall vorrangig von den Arbeitgebern und der Politik. 

vor 31 Minuten schrieb EntenDaniel:

man kann nicht bei jeder Firma seine Arbeitszeiten kürzen.

Dafür gibt es Gesetze, dass die Firma das möglich machen muss, zumindest für die Kindererziehung. Welche, müsste ich recherchieren. 

vor 31 Minuten schrieb EntenDaniel:

Und wo soll das Teil geladen werden? An der Straßenlaterne oder wo?

Mit einem Verlängerungskabel vor der Haustür. Wir sind in dem Beispiel auf dem dünn besiedelten Land. 

vor 31 Minuten schrieb EntenDaniel:

und wenn die Kinder recht früh schon die 1,85m knacken  wird

Dann sind die Kinder bestimmt aus dem KiTa Alter heraus. Dann hat man andere Möglichkeiten. 

 

Bearbeitet von Alphawolf
Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Ebby Zutt:

Du bist kein Handwerker, nicht alleinerziehend und kennst die Löhne bzw. den sozialen Druck auf den Dörfern nicht.
Ernähre als z. B. Gebäudereiniger eine typisch deutsche Familie mit 2 Kindern als Alleinverdiener. Muss noch nicht mal in München oder Berlin sein.
Setz dich ins Dorf in, Nehmen wir MacPom, wo Morgens & Mittags der Schulbus fährt und sonst nix, der Laden ist weg und du bist stark heimatverwurzelt.
Wie geht sowas in deiner Vorstellung?

das relevante stichwort lautet "alleinerziehend".

die als "modern" angesehene gesellschaft zeichnet sich dadurch aus, dass der konsumnutzen zu gunsten einer zunehmende isolierung der menschen akzeptiert wird. alleinerziehend ist dann einfach der gipfel, da jede leistung nur noch gegen geld bezogen werden kann.

ich wurde noch in so einer handwerkerfamilie auf dem lande groß. vadder handwerker mit 3 kindern, bis zu meinem 16. zu fünft auf 55 qm, fleisch  nur sonntags. weiterführende schule in 10 km, bahn gab´s zwar, nur waren die monatskarten zu teuer. wenn mal der schulatlas küuflich erworben werden musste, oder gar eine klassenreise anstand, war das schon ein problem.

nur lebten wir im familienverband. uroma, ein paar großeltern und die familie lebten auf benachbarten grundstücken zusammen. zickereien gab´s öferter, nur durften dabei die gemeinsamen interessen dabei nie im hintergrund stehen. für die kinderbetreueung bestanden stets gleich mehrere betreuungsmöglichkeiten. ungekehrt war´s kein problem, dass uromas beine nicht mehr so wollten, dass sie allein noch zum einkaufen zu radeln oder zu gehen. oder dass jahre später für oppa nach verwitwung gekocht werden musste. das erste auto wurde so etwa zu meiner einschulung zusammen mit der familie von mutters schwester gekauft, geteilt und nur für wichtige dinge benutzt - nicht etwa dazu die gören zur schule zu fahren.

oppa war schmied, vadder metaller und holzer, omma schneiderin, der onkel maurer - so wurde sehr vieles, das nicht gekauft, sondern in entsprechender handweksqualität selbst erstellt oder repariert. weitere helfer, die auf basis der gegenseitigkeit gern auch mal die betreuung  eines kindes übernahmen, fanden sich in der nachbarschaft. für die galt die regel, dass man sich auch mal was auf die fresse hauen durfte - aber grundsätzlich! nur so, dass man sich am folgenden tag wieder unterhalten konnte.

mutter war beamtin bei der post, hätte bei genügend betreuungsmöglichkeiten für die kinder in fußläufiger entfernung problemlos halb, oder sogar sogar ganztags arbeiten zu können - hat sie aber nicht, weil ihr die erziehung der kinder wichtiger war.

man könnte nun sagen, das war zwar damals und nur auf dem lande möglich. eine türkischstämmige freundin, heute mitte 40 und mutter fast erwachsener kinder ist eine ganz ordentlich vergütete dozentin an der hamburger uni, wohnt aber trotzdem in einer wenig attraktiven hochhaussiedlung in einer ebenso unattraktiven stadrandlage. finanziell läge da auch was anderes drin. nur wohnt in der gleichen siedlung seit den 60ern ein ganzer familienverband. nur dieser umstand hat eine junge mutter nicht daran gehindert, ihr studium fortzusetzen, zu promovieren und ihren job einzunehmen. selbst motorisiert ist sie bis heute nicht, der zugriff auf drei fahrzeuge genügt. für sie gibt´s wichtigeres, als ein eigenes motorgefährt.

die notwendigkeit von krippen, kitas, ganztagsbetreuung, alten- und pflegeheime begründen sich nicht aus "schlechteren zeiten" sondern einzig aus einer gewandelten werthaltung. gehen tut´s schon, es wird heute nur als nicht mehr zumutbar betrachtet.

  • Like 1
Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb frommbold:

die notwendigkeit von krippen, kitas, ganztagsbetreuung, alten- und pflegeheime begründen sich nicht aus "schlechteren zeiten" sondern einzig aus einer gewandelten werthaltung. gehen tut´s schon, es wird heute nur als nicht mehr zumutbar betrachtet.

Da stimme ich Dir von ganzem Herzen zu. Im ganzen Beitrag.

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Alphawolf:

Jedoch mehr, als gemacht wird. Das hat sich in der letzten Zeit gezeigt. Es ist eben nicht der Wille da, in dem Fall vorrangig von den Arbeitgebern und der Politik. 

Dafür gibt es Gesetze, dass die Firma das möglich machen muss, zumindest für die Kindererziehung. Welche, müsste ich recherchieren.

Das mag bei einigen Firmen funktionieren, aber nicht bei allen. Z.B. bei 24/7-Produktion oder 24/5-Produktion wird es schon sehr sportlich ein familienfreundliches Wechselschichtsystem zu kreieren. Als Kompromiß gibt es Firmen, die Firmen-KiTas anbieten, wo dann zumindest in der Frühstückspause und in der Mittagspause Eltern und KInder zusammen sein können (in unserer Kantine werden dafür Kinderhochsitze angeboten).

vor 1 Stunde schrieb Alphawolf:

Mit einem Verlängerungskabel vor der Haustür. Wir sind in dem Beispiel auf dem dünn besiedelten Land.

Bevor jemand auf die Idee kommt, ein hausübliches Verlängerungskabel zu benutzen: dann bitte ein originales besorgen. Normale Verlängerskabel sind am E-Autos tabu. Stand so zumindest in der Bedienungsanleitung von dem E-Auto, was ich mal als Leihwagen hatte.

 

Apropos Vorschulkinder und Kleinwagen: Schonmal versucht moderne Kindersitze auf der Rücksitzbank unterzubringen? 2 Sitze geht noch so grad, aber fürn 3.Kindersitz ist bei vielen Klein-und Kompaktwagen kein Platz. Damals zu Käfer-Zeiten konnte man ohne Probleme 3 Kinder in den Käfer packen - heute scheitert es an der Gesetzgebung.

Man kanns drehen und wenden wie man will: ab 3 Kinder braucht man ein luftiges Auto mit Platz, egal ob noch im KiTa-Alter oder älter.

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb frommbold:

die notwendigkeit von krippen, kitas, ganztagsbetreuung, alten- und pflegeheime begründen sich nicht aus "schlechteren zeiten" sondern einzig aus einer gewandelten werthaltung. gehen tut´s schon, es wird heute nur als nicht mehr zumutbar betrachtet.

Im Grunde stimm ich Deiner Erläuterung zu. Bei mir in der Verwandtschaft gab es auch eine Familie, wo Mutter, Sohn+Freundin und Tochter+Mann und 3 Kinder bis vor Kurzem in einem Haus wohnten - quasi ein Mehrgenerationenhaus. Es funktionierte, da alle im Umkreis von 10km Arbeit gefunden haben und auch zur Schule gingen. Es gab 2 Autos und für jeden jeweils ein Fahrrad. Kinderbetreuung war kein Problem: die Oma war fast immer zu Hause, Einkäufe hat ihr Sohn oder ihre Tochter für sie miterledigt. Da quasi alles in der Nähe war, gab es immer min. ein Auto das frei war, wenn es  doch mal weiter weg gehen sollte, oder ein Großeinkauf anstand. Die Probleme fingen an, als das älteste Kind im Nachbarort (20km) eine Ausbildung fand und die zuständige Berufsschule 35km entfernt war; der Sohn in einer anderen Filiale seines Arbeitgebers versetzt wurde (+15km) und  der Mann der Tochter von seinem Arbeitgeber in die andere Fabrik versetzt wurde (+30km).  So wohnt in diesem ehem.Mehrgenerationenhaus nur noch die Mutter mit Sohn+Frau.

Wie mein Uropa jeden Arbeitstag insgesamt 80km bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad zurück legen, macht heute kaum einer mehr. Damals blieb man Zu Hause wohnen und radelte weite Strecken, heute zieht man von zu Hause weg.

Was noch erschwerend hinzukommt: je nach Beruf muß man in seinem Leben Abstriche machen: meine Schwestern wohnen 60 und 90km von unseren Eltern entfernt, ich halte den Rekord von 300km.

Meine Tante zog gar 500km von Zu Hause weg, da ihr Mann wegen der Arbeit dort hin mußte, ab Mitte der 80er waren es nur noch rund 250km.

Das Mehrgenerationenhaus, wo eine Sippe zusammen wohnt, ist leider seit Jahrzehnten eine aussterbende Spezie.

Geschrieben
vor 13 Minuten schrieb EntenDaniel:

Das Mehrgenerationenhaus, wo eine Sippe zusammen wohnt, ist leider seit Jahrzehnten eine aussterbende Spezie.

aber verboten ist aber noch nicht.

an deine ausführungen anknüpfend: "berufliche abstriche" - die formulierung impliziert, dass der beruf bzw. das was sich damit für den einzelnen erwirtschaften lässt, als zentraler handlungsbestimmender wert angesehen wird. wir haben dabei leider gelernt, das eigentliche leben und soziales leben wie selbstversändlich hinten anzustellen.

ich stimme dir zu, so mal einfach von heute auf morgen organisiert man sowas nicht neu. der dänische teil meiner familie ist grade in einem mehrfamilienhaus in kopenhagen zusammen gezogen. nur 2e der mittleren generation konnten ihren dortigen job behalten. neben den twens mussten sich auch die senioren mit fast 60 beruflich nochmal neu orientieren. mein bruder hat seinen job als logistikmanager auf dem airport billund an den nagel gehängt und arbeiet nun erstmal in einem lager. seine erste bilanz nach 2 monaten, nur auf rein materielle und zeitliche ressourcen bezogen: es hat sich jetzt schon gelohnt.

(kann jeder sehen, wie we´s will: für mich persönlich ist "problem" ein alibiausdruck dafür, hindernisse als unterlasungsgrund vorzuschieben)

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 7 Stunden schrieb Alphawolf:

Wir waren bei Vater Mutter KiTa. 

Bei alleinerziehenden sieht es natürlich anders aus. Hier liegt das Augenmerk besonders auf der Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf. Und die Ursachen für alleinerziehend sind vielschichtig. 

Die Gründe für alleinerziehend liegen sehr oft ja gerade in übersteigerten Erwartungshaltungen. Wenn sich Eltern nur noch am Wochenende begegnen und die Frau unzufrieden wird, wenn das Wunsch-Automodell zu teuer wird, und nicht zwei Urlaube im Jahr in der Ferne drin sind, dann ist sie halt irgendwann alleinerziehend. Komischerweise ist es dann kein Problem mehr, dass sie sich den Urlaub nicht leisten kann, und irgend einen Kleinwagen fahren muss, der gerade billig war. Auch das wäre eine Aufgabe für die Gesellschaft, dafür zu sorgen, dass Erwartungen Bodenhaftung behalten.

vor 5 Stunden schrieb EntenDaniel:

Und wo soll das Teil geladen werden? An der Straßenlaterne oder wo?

 

Du weißt aber schon was Wechselschicht ist? Da arbeitet man im Wechsel zu jeder Tageszeit und nein, man kann nicht bei jeder Firma seine Arbeitszeiten kürzen.

Wenn ich mal vom AmiONE ausgehe, der wohl als Mopedersatz sogar komfortabel ist, reicht eine Steckdose. Beim Verlängerungskabel halt nicht die 15€-Aldi-Rolle nehmen, und wenn, dann nur vollständig abgewickelt. Was Baustellentaugliches, mit normgerechten Querschnitten und viel guter Isolierung. Und auch das nur vollständig abgewickelt, damit keine Magnetspuhle draus werden kann. Original muss es nicht sein. Es muss aber so sein, dass es sicher funktionieren kann. Da hilft ein ganz bestimmter Markenaufdruck in der Regel nicht.

vor 3 Stunden schrieb EntenDaniel:

Das mag bei einigen Firmen funktionieren, aber nicht bei allen. Z.B. bei 24/7-Produktion oder 24/5-Produktion wird es schon sehr sportlich ein familienfreundliches Wechselschichtsystem zu kreieren. Als Kompromiß gibt es Firmen, die Firmen-KiTas anbieten, wo dann zumindest in der Frühstückspause und in der Mittagspause Eltern und KInder zusammen sein können (in unserer Kantine werden dafür Kinderhochsitze angeboten).

Geht doch. Muss dann nur noch zur Normalität werden.

Es geht ja nicht um unrealisische Forderungen. Es würde erstmal schon reichen, wenn nicht alles als unmöglich deklariert wird, worauf irgend ein einflussreicher Hanswurst grad keine Lust hat. Man würde sich wundern, was dann schon alles ginge. Das wäre dann schon ein erster Schritt zum  Umbau der Gesellschaft.

vor 3 Stunden schrieb EntenDaniel:

Apropos Vorschulkinder und Kleinwagen: Schonmal versucht moderne Kindersitze auf der Rücksitzbank unterzubringen? 2 Sitze noch so grad, aber fürn 3.Kindersitz ist bei vielen Klein-und Kompaktwagen kein Platz. Damals zu Käfer-Zeiten konnte man ohne Probleme 3 Kinder in den Käfer packen - heute scheitert es an der Gesetzgebung.

Man kanns drehen und wenden wie man will: ab 3 Kinder braucht man ein luftiges Auto mit Platz, egal ob noch im KiTa-Alter oder älter.

Auch das liesse sich ändern. Als ich noch Kind war, waren solche Familien mit einem Kombi mit dritter Sitzreihe unterwegs. Klar, damals gabs keine Kindersitz-Obligatorien. Man könnte aber doch auch kleinere Autos so bauen, dass sie für Familien taugen. PKW sind heute ohne Spiegel an die 2m breit. Es müsste mit dem Teufel zu gehen, könnte man auf so einer Breite keine Sitzgarnitur einbauen, die auch drei Kindersitze fasst. Machen müsste man es halt wollen. - Zum Vergleich: Als es ohne Gurtpiepser und auf dem Beifahrersitz abschaltbaren Airbag keine Top-Bewertung bei NCAP für die Insassensicherheit mehr gab, hatte den Quark in nullkommanix jedes Auto, spätestens ab dem nächsten Facelift. Ähnliches bei den Tagfahrleuchten, die durchaus verzichtbar sind. Abblendlicht tuts ja auch.

Wenn man solch unnötigen, nervigen Ballast von jetzt auf gleich machen kann, kann man auch Autos familienfreundlicher machen, die es heute bewusst nicht sind.

Hinweis: Selbst ein Citroën C1 fasst allein hinten zwei Kindersitze per Isofix, und genau das gleiche konnte schon der Daihatsu Cuore, der noch 250kg leichter war. Eigentlich würde es reichen, die Regeln wieder so anzupassen, dass japanische Kei-Cars zulassungsfähig würden, wenn man familientaugliche Kleinwagen will.

Klar ist da dann weniger Platz. Das Problem, eine Rückbank zu bauen, auf der Erwachsene nicht recht sitzen können, haben aber nur europäische Modelle. Es würde mich überraschen, wenn das nicht pure Absicht vor allem bei deutschen Herstellern wäre. Man will schliesslich grosse, teure Modelle verkaufen, keine Brot-und-Butter-Autos.

Der Rest ist Einstellungssache. Die Urlaubsfahrt wird schliesslich auch erst dann zum Problem in etwas kleineren Autos, wenn man eine Tagesfüllende Staufahrt draus macht. Reicht eine Fahrt über die nächste Landesgrenze, muss es auf einmal kein Van mehr sein. Wenn man will. Für weiteres könnte man z.B. Autoreisezüge wieder einführen, oder man könnte Fliegen oder den Nachtzug nehmen. Das müsste aber auch politisch gewollt sein.

So richtig viel Reisegepäck hat man eigentlich nur mit kleinen Kindern. Wickeltasche, Kinderwagen, Kindersitz, etc. Sobald die kleinen stubenrein und zuverlässig ansprechbar sind, könnte man sich wieder verkleinern. Wenn man will, gehen in ein viersitziges Automobil wirklich vier grosse Menschen, erst recht, wenns nur zum Sport oder zum Kinderarzt oder ähnliches geht. Den Rest haben wir Kinder zu Fuss und mit Fahrrädern erledigt, und irgendwann musste dann ein Roller oder ein Mofa her, wenn man abgelegen wohnte. Das ging, und die Welt ist seither nicht wesentlich unsicherer geworden. Ginge auch heute noch.

Und irgendwann mal in den letzten 6 Jahrzehnten war man in Westeuropa auch stolz drauf, dass es wirksame Mittel zur Familienplanung gibt. Gut, das ist individuell. Könnte aber der Schlüssel sein, dass man es leichter und mit weniger Abstrichen dazu bringt, mit einem gewöhnlichen PKW, den es auch billig gibt, auszukommen.

Wenn ich dran denke, dass es Zeiten gab, wo selbst für Handwerker ein grosser Kombi reichte, statt eines Transporters, dann muss es doch möglich sein, den Familien-PKW auch ohne zwei bis drei frei bleibende Sitzplätze zu nutzen.

Bei solchen Diskussionen merke ich erst, wie privilegiert meine Kindheit, trotz eher wenig Geld, wirklich war. Vater selbständiger Handwerker. Wenn nicht auf dem Bau, war seine Werkstatt unsere Kita. Zwei Autos: Ein fünfsitziger PKW, stehts ab knapp 10 Jahre alt bis zum Zusammenbruch; kein Kombi, kein Van. Ein Lieferwagen mit Rücksitzbank einfachster Bauart, auch fünfsitzig. Der wurde auch zum Fahrradtransport genutzt oder bei Bedarf für Urlaubsfahrten, die selten länger als vier Stunden waren. Auch der wurde jeweils solange gefahren, wie es die Zulassungsbehörden erlaubten. Es gab nur 2 davon während meiner Kindheit bis zum Erwachsenenalter. Der Zweite wurde mit 20 Jahren an einen Exportler verkauft, nachdem mein Bruder das Geschäft übernahm und sich einen grösseren Lieferwagen zulegte. Zwei Eltern und vier Kinder, zwei davon schon grösser, als ich klein war, kamen damit aus. Natürlich hatte jeder sein Fahrrad und ein, zwei Mofas standen auch noch im Fuhrpark. Damit ging die Jugend in Ausgang, fuhr zum Gymnasium, in den Lehrbetrieb oder zur Berufsschule. Alles auch nicht um die Ecke. Eine Stunde Fahrzeit oder leicht drüber war aber kein Problem. Zur Schule ging man zu Fuss. Aufs Gymnasium mit Fahrrad, Mofa oder dem Zug. Bus fur keiner. Auch nicht innerorts. Einkaufen fand im Dorf oder im Bezikshauptort statt, etwa alle zwei Monate fuhr man zu viert oder zu fünft ins Einkaufszentrum, eine halbe Autostunde weg, und deckte sich da mit Kleidern und allem anderen ein, was sonst nicht zu kriegen oder anderswo zu teuer war. Die ganze Junmannschaft war in Vereinen aktiv, und fuhr oder ging da auch immer selbständig hin. Die täglichen Einkäufe erledigte entweder ich oder mein kleiner Bruder mit dem Fahrrad. Es gab eine Käserei, einen Bäcker und einen kleinen Dorfsupermarkt dazu. Die Inhaber waren im gleichen Gewebeverein wie die Eltern auch, und die schickten uns einkaufen, noch ehe wir die Geldwerte kannten oder die Uhrzeit ablesen konnten. Ich war glaub ich vier, als ich das anfing.

Um das Bild abzurunden: Die beiden Autos waren die ganze Zeit auf ein gemeinsames Wechselkennzeichen zugelassen. Mutter arbeitete zu Hause im Betrieb mit. Ich erinnere mich noch an Streit, weil jeweils Mutter mit mir zur Physiotherapie musste, einmal wöchentlich, in der nächsten grösseren Stadt eine knappe Autostunde entfernt. Das ging ja nur, wenn Vati mit dem Lieferwagen zu Hause war...

Abends und am Wochenende war man mit Mofa oder Fahrrad auf der Piste. Anderes hatte die Jugend nicht. Auch andere nicht. Und es gab noch nicht mal Mobiltelefone, um den Eltern mitzuteilen, wo sie einen einsammeln konnten, wenn man mal wieder den letzten Zug verpasst hatte oder das Mofa streikte. Man sprach sich halt ab, liess sich mal mitnehmen oder hielt halt notfalls auch mal den Daumen in die Luft. Sind immer alle nach Hause gekommen. Ins Kino oder sonstwo hin sowieso. Häuser mit Telefonen gabs ja auch genug.

Kinderbetreuung wurde im Dorfteil organisiert. Die Kinder gingen oft in die gleiche Klasse, die Eltern kannten sich, und nicht selten waren ich und meine Geschwister nicht die einzigen zu Hause. Wir setzten uns auf die Fahrräder und drehten unsere Runden durchs Dorf, oder bastelten uns irgendwas zu Hause. ein paar Meter Dachlatten, ein Fuchsschwanz, Bastelmesser und die eine oder andere Plane oder Pappschachtel, und wir hatten immer wieder was zu tun. Wir wussten auch schon als Vorschulkind, wie wir mit Säge, Hammer, und Teppichmesser umzugehen hatten. Sogar mit Bostitchpistolen und ähnlichem konnte man uns durchaus allein lassen. Hausappotheke genügte. Wir haben bis heute noch alle sämtliche Körperteile.

Schön wars. Auch, dass wir immer die waren, die am meisten erlaubt bekamen. Etwas, wovon Kinder heute nur noch träumen können. Würde man die aber mit einem Werkzeugkasten allein lassen, man könnte die Minuten zählen, bis irgend einer blutet, wenn nicht schlimmeres.

Bearbeitet von bluedog
  • Like 1
Geschrieben

Hier mal ein vorgezogener Nachruf auf die Kanzlerin

https://taz.de/Aera-der-Kanzlerin-endet/!5791080/
 

Ära der Kanzlerin endet:Sechs Mythen über Merkel

Angela Merkel tritt nach der Bundestagswahl als Kanzlerin ab. Doch vieles, was wir über sie zu wissen glaubten, stimmt nicht…“

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Ebby Zutt:

Hier mal ein vorgezogener Nachruf auf die Kanzlerin

https://taz.de/Aera-der-Kanzlerin-endet/!5791080/
 

Ära der Kanzlerin endet:Sechs Mythen über Merkel

Angela Merkel tritt nach der Bundestagswahl als Kanzlerin ab. Doch vieles, was wir über sie zu wissen glaubten, stimmt nicht…“

Du 

Zitat

Auch der Niedergang der deutschen Solarindustrie fällt in Merkels Amtszeiten. 80.000 Arbeitsplätze brachen weg, während jegliche Diskussion über einen Kohleausstieg lange mit dem Verweis auf die rund 20.000 Arbeitsplätze abgewürgt wurde.

 

  • Like 1
Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Ebby Zutt:

Angela Merkel tritt nach der Bundestagswahl als Kanzlerin ab. Doch vieles, was wir über sie zu wissen glaubten, stimmt nicht…“

stimmt genau!

hatte mal fotos im email-fach. in halterlosen mit rasierter schwarte nackich an der stange sah sie gar nicht so schlecht aus...

Geschrieben
vor 39 Minuten schrieb frommbold:

stimmt genau!

hatte mal fotos im email-fach. in halterlosen mit rasierter schwarte nackich an der stange sah sie gar nicht so schlecht aus...

Was du dir so anguckst…. Da juckt mich die Frage, wie dein Spiegelbild zurückguckt…. (Antwort nicht obligatorisch) 😉
 

Im Übrigen ist Gerd Müller mit 75 verstorben

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