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Geschrieben

Noch was aus meiner Erinnerung 

Früher (vor 40 Jahren?) gab es eine ökologisch sinnvolle Milchwirtschaft.

Molkereien waren Genossenschaften und gehörten den Landwirten. Milch wurde über kurze Wege transportiert. Produkte regional verkauft. Scheinbar wurden den Landwirten ausgewogene Preise gezahlt. 

Dann kamen industrielle Molkereien auf die den Landwirten bessere Preise boten und die Landwirte gaben ihre Molkereien auf.

Jetzt konnten die Molkereien die Preise senken, schließlich müssen die Preise international wettbewerbsfähig sein.

Ist das in etwa richtig so?

Dazu kommt noch das den großen Molkereien auch viel Land gehört das Sie an Bauern verpachtet, dafür Abnahmemengen garantiert  und Preise diktiert. 

Absurd ist jedenfalls das hier in einigen Bereichen Überproduktion subventioniert wird um die Produkte weltweit verkaufen zu können. Wenn in einem Land die Produkte um 2/3 günstiger produziert werden können weil diese Land in einem ganz andere Entwicklungsstadium ist aber.bei den Preisen nicht mithalten kann führt auch das zum Armut und Migration. 

Mit ernährungssicherheit hat das wenig zu tun.

Auch das Höfesterben hat doch mehrere Warheiten. Wachse oder weiche heißt es doch. Also kann ein Hof seine Produktion nicht steigern kommt ein Agrarkonzern übernimmt seine Flächen und steigert so seine eigenen Einnahmen. 

Viel Agrarpolitik wird doch vom EU-Parlament gemacht, haben da nich die Konservativen, Landwirtschaft nahen Parteien eine Mehrheit?

 

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Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb silver696:

Hier mal ein Leserbrief von einem Landwirt aus unserer Region. 

Ich hoffe er wird nicht angefeindet bei den teils aggressiven Protestlern. 

 

Leider keine Selbstverstaendlichkeit! Da ist ja das absurde, man fuehlt sich in seiner Meinungsfreiheit eingeschraenkt, weil es Gegenrede gibt, gleichzeitig vertreten manche ihre Haltung aber durchaus aggressiv. 

Es gibt natuerlich Betriebe, beiden die Dieselrueckzahlung nicht so relevant ist. Ich habe gestern mit einem befreundeten Landwirt geredet. Es ist nicht nur die Energiesteuer, die Landwirte veraergert. 

https://www.agrarheute.com/pflanze/getreide/pfluegen-haengigen-gelaende-noch-erlaubt-610269

https://www.agrarheute.com/pflanze/pflug-gap-geht-2023-winterfurche-601492

Massnahmen zum Naturschutz, die ohne einen finanziellen Ausgleich geleistet werden muessen. Dabei geht natuerlich auch Arbeitszeit und Diesel drauf, gegebenfalls auch noch Minderertraege (kann ich nicht beurteilen). 

Ich denke es war ein Fehler, zu versuchen die Landwirte, mit einer kaum zu rechtfertigenden Massnahme, an einer Krise zu beteiligen, die sie nicht verursacht haben. Denn das und nicht Umweltschutz ist ja das Motiv gewesen. Es ist das perfekte Vehikel fuer Reaktionaere und Rechtsradikale und treibt denen die Bauern auch noch zu. 

An wirklich sinnvolle Umweltsteuern, wie zB die Abschaffung des Dieselprivilegs,  traute man sich wohl nicht ran. Das ist leider jetzt auch gestorben, in der aufgeheizten Stimmung nicht mehr durchsetzbar. Die Abschaffung des Steuerprivilegs fuer Hybridfahrzeuge, die fuer die Umwelt ohnehin nichts bringen und auch keine sinnvolle Technologie foerdern, waere noch eine Option, wenn das nicht gewisse Lobbygruppen zu verhindern wissen. Genau so der Finanzsektor, der ja in regelmaessigen Abstaenden "gerettet" werden muss, koennte zB mit  einer Finanztransaktionsteuer an der Finanzierung der Aufgaben beteiligt werden. Und obwohl sich fast alle, seit deutlich mehr als 10 Jahren, einig sind, will es einfach nicht klappen mit ihr. Komisch, bei den Landwirten geht das schwupp di Wupp! Auch EUweit!

Bearbeitet von MatthiasM
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Geschrieben (bearbeitet)

https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Peter-Fechter-Der-toedliche-Traum-von-der-Freiheit,mauerbau144.html

Zitat

In der Nähe vom Checkpoint Charlie versucht der 18-jährige Ost-Berliner Peter Fechter am 17. August 1962, zusammen mit seinem Arbeitskollegen Helmut Kulbeik die Mauer zu überwinden. 

Zitat

Peter Fechter wird mehrfach in Bauch und Rücken getroffen. Schwer verwundet und bewegungsunfähig bleibt er kurz vor der Mauer liegen. Etwa eine Stunde lang.

Zitat

Auf beiden Seiten der Mauer stehen zu diesem Zeitpunkt Menschen, durch Fechters Hilfe-Rufe werden es noch mehr. Aber niemand kommt ihm zu Hilfe. Die US-amerikanischen Soldaten auf der West-Seite werfen ihm zwar Verbandsmaterial zu und stellen eine Leiter auf - doch mehr können sie nicht tun. Sie haben die Order, still zu halten. Denn Fechter liegt auf dem Gebiet der DDR.

Zitat

Dort werden die Augenzeugen von den Ordnungskräften zertreut. Sonst passiert zunächst einmal nichts. Die DDR-Grenzposten könnten zwar helfen, wollen es aber offenbar nicht. Und so verblutet Peter Fechter. Den Körper tragen die DDR-Grenzsoldaten dann fort. Wenig später stirbt Fechter in einem Krankenhaus. Er ist Berlins Mauertoter Nummer 27 - und mit seinen 18 Jahren ist der Maurergeselle einer der jüngsten.

Zitat

Die DDR-Sicherheitsorgane wiederum tun alles, um den Zorn der eigenen Bevölkerung im Keim zu ersticken. Peter Fechters Familie wird eingeschüchtert. An seinem Grab wacht anfangs stets ein Stasi-Mitarbeiter. Doch so sehr sich der sozialistische Staat auch bemüht: Für viele DDR-Bürger markiert der Fall Peter Fechter ihren Bruch mit dem System - zeigt er in ihren Augen doch die menschenverachtende Art und Weise, mit der dafür gesorgt wird, dass die Grenze mitten durch Berlin möglichst unüberwindbar bleibt. Gerade das mag einige anstacheln, es trotzdem zu probieren.

 

Bearbeitet von Auto nom
Geschrieben
Am 6.9.2023 um 20:40 schrieb Ebby Zutt:

Aus Angst, Hass, Titten und dem Wetterbericht…

 

Zitat

 

Angst, Hass, T*tten und der Wetterbericht

Sarah Bosetti fände das Jahresende spannender, wenn dadurch wirklich mal Dinge enden würden, zum Beispiel jeder Krieg, jede Feindschaft, jeder Job, jedes Projekt und jede Liebesbeziehung.

 

 

https://www.zdf.de/comedy/bosetti-will-reden/bosetti-will-reden-vom-6-dezember-2023-100.html

Geschrieben

Hier noch eine Einschätzung zum "überflüssigen" Gottschalk-Monolog:

Zitat

"Bevor hier irgendein verzweifelter Aufnahmeleiter hin- und her rennt und sagt, 'Du hast schon wieder einen Shitstorm hergelabert', dann sage ich lieber gar nichts mehr."

von Bernhard Hoëcker:

Zitat

 

Die von Thomas Gottschalk angedeutete, vermeintlich vorherrschende "Cancel Culture" sieht Hoëcker in der deutschen Diskussionskultur nicht verbreitet: "Bisher ist niemand für Gags ins Gefängnis gegangen, aber die Leute können heute halt leichter ihre Meinung dazu äußern. Und somit ist eine Art Waffengleichheit hergestellt."

Diese "Waffengleichheit" ist für Thomas Gottschalk noch recht neu. In den Neunzigerjahren musste der Moderator nach womöglich kontroversen Aussagen kaum mit Widerspruch rechnen. Die offenen Diskussionsräume unter anderem bei X (ehemals Twitter) haben das geändert. Und das sei laut Hoëcker "für den, der immer stärker war, weil er öffentliche Präsenz hatte, natürlich doof."

 

https://www.watson.de/unterhaltung/tv/508745749-thomas-gottschalk-ard-star-bernhard-hoecker-giftet-gegen-die-zdf-ikone

Wie ich auch schon schrieb geht es nicht um Regierung, Polizei, Stasi als Meinungswächter.

 

Geschrieben
Zitat

 Die Klimaaktivisten hätten das Brandenburger Tor beschmiert, sagte der Minister, die Bauern hätten es „geehrt“. Die Medien sollten vor einer Unterwanderung der Klimabewegung durch Linksextremisten warnen, verlangte Lindner nach den Berichten darüber, dass Rechtsextremisten die Bauernproteste nutzten. Besonders laut wurden die Pfiffe, als Lindner auch mit dem russischen Angriff auf die Ukraine begründete, weshalb der Bund sparen müsse.

Zitat

Zum anschließenden Austausch mit den Fraktionsvorsitzenden von SPD, Grünen und FDP im Bundestag kamen die Bau­ern­ver­tre­te­r:in­nen zu spät – wegen der blockierten Straßen. 

https://taz.de/Regierung-spricht-mit-Landwirten/!5982920/

Geschrieben
Am 14.1.2024 um 17:01 schrieb MatthiasM:

Es gibt natuerlich Betriebe, beiden die Dieselrueckzahlung nicht so relevant ist. Ich habe gestern mit einem befreundeten Landwirt geredet. Es ist nicht nur die Energiesteuer, die Landwirte veraergert. 

Aber was verärgert sie? Dass das Pachtland mittlerweile kaum noch zu bezahlen ist und überwiegend Großunternehmen gehört? 

https://www.agrarheute.com/management/betriebsfuehrung/holdings-breiten-landwirtschaft-nur-osten-559286

https://www.agrarheute.com/management/betriebsfuehrung/wem-gehoert-landwirtschaft-kampf-bauern-um-boden-583534

Wer hat dieses Problem zu verantworten?

Beide Artikel sind von vor der Ampelregierung - Habeck ist alles zuzutrauen, aber das er schon vor seiner Amtseinführung in einem anderen Ressort böses verbreitete, wage ich mal zu bezweifeln. Bleiben die vorherigen Regierungen und/oder die Vertretung der Bauern selbst. Das Landwirtschaftsministerium ist von 2005-2021 CDU/CSU davor für 7 Jahre Grüne bzw. SPF geführt, davor 1983-1998 CDU/CSU. 

Hier ein netter Artikel zur Vertretung der Bauern:

https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/landnutzung/landwirtschaft/agrarpolitik/26321.html

Es fällt mir schwer hier von einer Vertretung zu schreiben. Für mich ist es ein von den Bauern legitimierter Interessensverband, der nicht die Interessen der Bauern vertritt. Abhängigkeiten werden weiter verschärft, die Tendenz zu immer größeren Unternehmen gefördert und die Abhängigkeit von schlecht zahlender Lebensindustrie gestärkt. Zusätzlich wird dem Einfluss der Chemischen Industrie zumindest nichts entgegengesetzt. 

Fazit: weder das Landwirtschaftsministerium noch die Bauernvertretung hat die Probleme der Landwirtschaft der letzten Jahrzehnte angefasst. Im Gegenteil, diese Entwicklung des Sterbens der kleinen und mittleren Höfe wurde bewusst gefördert. Da wurde wohl der Metzger vom Schaf selbst gewählt

Was stört sie noch? Das sie zu wenig Subventionen bekommen? 

https://de.statista.com/infografik/31520/laender-mit-hoechsten-eu-agrarsubventionen/#:~:text=In Deutschland erhielten im Wirtschaftsjahr,und 14.000 Euro pro Unternehmen. 

Fällt mir schwer hier ein Argument für das Bedürfnis der Bauern zu finden. Ich hätte gerne einfach nur eine fairere Steuerbelastung. Ansonsten halte ich es mal mit Lindner: wofür Subventionen? Das ist nur Geld, was dem Einen genommen und dem Anderen geschenkt wird.

Ich bin dafür, dass die Bauern das Verdienen, was sie verdienen: Kaum ein Job hat so wenig freie Zeit, kaum ein Job verlangt 7 Tage-Woche und zur Nor auch mal Tage mit mehr als 12 Stunden Arbeit. Doch diese Arbeit sollte durch das Produkt bezahlt werden. Dann kostet das Schnitzel halt nicht mehr € 1,50 ....

Was stört sie noch? Umweltauflagen?

Ja, wo kommen wir da hin, dass niemand mehr die Umwelt einfach so vergiften darf? Und dafür bitte schön mosern und Ausgleichszahlungen erwarten - werde ich auch demnächst so machen: Ölwechsel im Garten und Ausgleichszahlung verlangen, wenn ich das Öl fachgerecht entsorge. Allerdings bin ich mir sicher, dass die wenigsten Bauern mit mehr Ökologie und Tierwohl ein Problem hätten - wenn ihre Arbeit vernünftig bezahlt werden würde. Womit wir wieder bei CDU/CSU, dem Bauernverband und der Gier von uns wären.

Es liegen Vorschläge in den Schubladen. Z.B. Bauern für aktiven Umweltschutz zu bezahlen (werden sie teilweise ja auch schon), Ausgleichzahlungen für die hunderttausende gerissener Kälber durch Wölfe gibt es (ach, sind "nur" 4350 Tiere - 200 Millionen Nutztiere gibt es - 4,2 Millionen Tiere sterben in Versuchslaboren - wie viele durch Tierquälerei?), kleine und mittlere Höfe zu unterstützen.

Und wie war das mit den Genossenschaften z.B. Molkereien? Lange her, Bauern schlossen sich zusammen und hatten in der Nähe Molkereien. Dort bekamen sie für ihre Milch einen fairen Preis. Dann kamen die großen Anbieter und versprachen mehr Geld. Die genossenschaftlichen Molkereien wurden geschlossen, die großen Molkereien konnten den Preis diktieren und nach unten drücken. Alles Habecks schuld....

Was fällt mir noch ein? 80% der Trecker heute Morgen auf der B5 in Friedrichshain sind nicht älter als fünf Jahre. Kein kleines Gerät, alles die riesigen Trecker, mit denen hervorragend der Boden verdichtet werden kann. Alle 10 Meter fuhren € 150-200.000,--, dazwischen die armen Handwerker (Herr B., für eine Steckdose alleine fahren wir nicht mehr zu ihrem Kunden - da berechnen wir ab jetzt den ganzen Tag) und LKWs (gut, dass die Ware nicht auf die Schiene geht hat andere Gründe - auch ein über Jahrzehnte CDU/CSU geführtes Ministerium). Ein paar Dodge-RAM (20 Liter subventionierter Diesel auf hundert Kilometer - was bin ich wieder mal bösartig, die werden natürlich nicht subventioniert) mit lustigen Fahnen, Galgen und "die Ampel muss weg" Plakate. 

Und zum Schluss noch die antiimperialistischen Freunde aus der Nachbarschaft mit revolutionären Grüßen an die revolutionäre Bauern - spätestens da bin ich mir sicher, dass das Ganze nicht mein Ding ist.

Baut die tollen Windparks und Solarfelder schön weiter auf eure Felder, schimpft darüber und streicht die Kohle ein. Und wenn es mal knapp wird, kann ja wieder mal etwas von dem Restacker als Bauland verhökert werden - fährt man halt wieder weiter zum nächsten Acker. Aber dafür subventionieren wir ja auch den Sprit (zum Thema der Trecker fährt ja nur auf dem Acker).  

Ja, die Situation vieler Bauern ist ungewiss und ich möchte nicht mit ihnen tauschen. Vieles würde ich unterstützen, einiges wurde schon lange gefordert. Aber mir auf diese Art und Weise eine reaktionäre Revolution verkaufen, dass könnt ihr knicken. Schmeißt die scheiß AFD und andere Nazis aus euren Demos raus, fordert endlich mal Unterstützung von euren Verbänden. Besser, wählt endlich mal eine Vertretung, die euch vertritt , wählt nicht die Schwarzen und gebt die Schuld für diese Politik den Anderen. Dann stehe ich gerne an eurer Seite. 

Aber so bekommt ihr meine Solidarität nicht.

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Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb RalphB:

Fazit: weder das Landwirtschaftsministerium noch die Bauernvertretung hat die Probleme der Landwirtschaft der letzten Jahrzehnte angefasst. Im Gegenteil, diese Entwicklung des Sterbens der kleinen und mittleren Höfe wurde bewusst gefördert. Da wurde wohl der Metzger vom Schaf selbst gewählt

Das kann ich nicht beurteilen dazu bin ich zu wenig damit befasst. Nun ist industrielle Landwirtschaft ja kein reiner Selbstzweck, sondern dient der Effizienz. Der Freund hat einen kleinen Biolandbetrieb mit Gemueseanbau. Der kann fast noch so wirtschaften wie sich Romantiker das vorstellen. Das wird eine Nische bleiben, der kleine Bauernhof ist ein Auslaufmodel. Das Produkt mit dem Du dich beschaeftigst, wird auch nicht in kleinen Handwerksbetrieben gefertigt. 

vor 2 Stunden schrieb RalphB:

 

Was stört sie noch? Das sie zu wenig Subventionen bekommen? 

Fällt mir schwer hier ein Argument für das Bedürfnis der Bauern zu finden. Ich hätte gerne einfach nur eine fairere Steuerbelastung. Ansonsten halte ich es mal mit Lindner: wofür Subventionen? Das ist nur Geld, was dem Einen genommen und dem Anderen geschenkt wird.

Genau der Punkt um den es gerade geht, ist eben nicht fair. Es ist sicher schon das fuenfte mal, das ich anfuehre, dass Traktoren und anderes landwirtschfafliche Geraet die Strasse kaum nutzen, wozu sollen sie es dann bezahlen? Es ist auch keine Subvention nur einen Teil der Energiesteuer zu zahlen sondern angemessen. 

Subventionen sind dazu da eine Wettbewerbsfaehigkeit zu gewaehrleisten. Entweder gibt es, wie in der Schweiz, einen protektionistischen Markt, was im Rahmen der EU nicht zulaessig ist, oder die Bauern koennen gegen Polen (oder die Ukraine) nicht bestehen. Das heisst einfach, dass in Deutschland kaum noch Lebensmittel produziert werden, und wir es  bei auslaendischen Grosshandelsketten kaufen muessen. (Die es von Industriebauern kaufen)

vor 2 Stunden schrieb RalphB:

 

Was stört sie noch? Umweltauflagen?

Ja, wo kommen wir da hin, dass niemand mehr die Umwelt einfach so vergiften darf? Und dafür bitte schön mosern und Ausgleichszahlungen erwarten - werde ich auch demnächst so machen: Ölwechsel im Garten und Ausgleichszahlung verlangen, wenn ich das Öl fachgerecht entsorge.

Das ist aber polemisch :)! Es gibt genug Umweldtauflagen die nichts mit der Giftspritze zu tun haben. Eines hatte ich schon angefuehrt. Feldraender duerfen auch nicht mehr nach belieben gemaeht werden. 

Die Massnahmen sind sicher angemessen, nur belasten sie die Landwirte ...waerend  gleichzeitig alles zubetoniert wird, die Privatfahrzeuge immer groesser (manche kosten so viel wie die von dir angefuehrten Traktoren) ,  Gaerten geschottert oder gepflastert werden (muessen ja 3 Autos drauf stehen) und nicht wenige die jedes Jahr in den Urlaub fliegen. Alles nicht sanktioniert oder sogar steuerbeguenstigt.

Das Baulandverhoekern ist ueberings gar nicht so leicht. Erst muss es mal Bauland werden und dann loehnt man von dem Ertrag satt Steuern. 

Nein, mit den Ampelbeschimpfern, Rechtsradikalen bin ich auch nicht solidarisch. Aber wie ich auch schon schrub, ich hielt und halte die Erhoehungen um die es ging (!) sachlich und taktisch fuer einen Fehler der Regierung. Sie wird nicht nur ihr Gesicht verlieren sondern auch die naechste Wahl. Und das ist fuer mich das Schlimmste! 

BTW: Schiffe, also auch Superjachten* und Ausflugsdampfer, zahlen in Deutschland auch keine (!) Steuern auf den Schiffsdiesel. Dabei ist der Bau und Erhalt der Wasserstrassen durchaus kostenintensiv.

*Die zahlen noch nicht ein mal die CO2-Abgabe. Wegen des buerokratischen Aufwandes natuerlich:rolleyes:.

 

 

 

Bearbeitet von MatthiasM
Geschrieben (bearbeitet)
2 hours ago, RalphB said:

Was stört sie noch? Umweltauflagen?

Ja, wo kommen wir da hin, dass niemand mehr die Umwelt einfach so vergiften darf? Und dafür bitte schön mosern und Ausgleichszahlungen erwarten - werde ich auch demnächst so machen: Ölwechsel im Garten und Ausgleichszahlung verlangen, wenn ich das Öl fachgerecht entsorge. Allerdings bin ich mir sicher, dass die wenigsten Bauern mit mehr Ökologie und Tierwohl ein Problem hätten - wenn ihre Arbeit vernünftig bezahlt werden würde.

Umweltauflagen stören niemanden, denn die sind wichtig und richtig. Du bekommst als privater Ölwechsler dein Öl immerhin kostenlos zurückgenommen wo du es gekauft hast. Ich darf für die Entsorgung bezahlen. Und dafür gibts auch keine "Ausgleichszahlungen". Die gibt es für zusätzliche Leistungen, die Kosten verursachen oder sich negativ auf die Erträge auswirken.
Und richtig, mehr Ökologie und Tierwohl sind umso wahrscheinlicher, je mehr der Erzeuger erlösen kann. Was ich in dem Zusammenhang problematisch sehe, ist dass sich die Erwartungshaltung der Verbraucher selten mit der Realität deckt. Da helfen auch irgendwelche Labels und Zertifikate wenig. Sondern man müsste sich angucken, wie was produziert wird. Sprich, die Betriebe besuchen und angucken. Ich denke, nur so kriegt man die Leute auch dazu, ordentlich zu bezahlen. Zumindest geht das mir so, ich zahl gern gut und teuer für Zeug wo ich genau weiß wo es herkommt.

Bearbeitet von schwinge
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Geschrieben
vor 12 Minuten schrieb schwinge:

 "Ausgleichszahlungen". Die gibt es für zusätzliche Leistungen, die Kosten verursachen oder sich negativ auf die Erträge auswirken.
 

Der Freund saget, fur das Pfluegen im Fruehjahr und die Zwischenfrucht gibt es keine Ausgleichszahlungen, nur Strafen wenn man sich nicht daran haelt. Und man musss dafuer ja schon oefter ueber den Acker fahren. Wird die Bienenweide bezahlt?

Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb MatthiasM:

Es ist sicher schon das fuenfte mal, das ich anfuehre, dass Traktoren und anderes landwirtschfafliche Geraet die Strasse kaum nutzen, wozu sollen sie es dann bezahlen?

Tja, manche sagen so, andere so. Hier vor Ort erhalten die Landwirte massive Verkehrszuschüsse, aber das funktioniert traditionsgemäss eher auf der Amigo-Schiene :
In Bayern arbeitet der Bauernverband massiv an der Erstellung des sogenannten Kernwegenetzes. Natürlich nicht so ganz offen sondern verdeckt in vielen kleinen ILE-Aktivitäten. ILE steht für "Integrierte Ländliche Entwicklung". Die machen so tolle Sachen wie Ferienbetreuung & Ferienprogramm, Imagefilm Streuobstwiesen, Wohnmobilstellplatz­konzept etc pp. Viel Kleinkram und darunter harmlos eingebettet das Kernwegenetzkonzept. Beschreibung dafür:"Damit es für alle richtig läuft. Ein gemeinsames Wegenetz für schwere Landmaschinen, Tourenbikes und Wanderschuhe." Die ILE Fränkische Schweiz (es gibt bayernweit natürlich überall ILEs und überall gibt es Planungen für Kernwegenetze) möchte gerne über 300km eine nicht bekanntgegebene Wegstrecke alleine in der Fränkischen ausbauen. Die Wege sollten ursprünglich alle asphaltiert sein, eine Breite von mindestens 3,5m und eine Tragfähigkeit pro Achse von 11,5 to aufweisen, nach Protesten wurde das "Alle" gestrichen und durch "nicht in jedem Fall" ersetzt. Darauf kann man natürlich auch super wandern und mit schweren Mountainbikes sicher fahren. Kosten? Kann oder will man nicht sagen, aber 85% davon sind förderfähig und zahlt der Freistaat und die EU. Den Rest zahlen vermutlich die Gemeinden. Das Landwirten Kosten entstehen ist mir nicht bekannt. Mit der Planung beauftragt ist die BBV Landsiedlung, BBV steht für Bay. Bauernverband und das ist eines von den vielen Verbandsunternehmen die kommunale Beratung und Planungsleistungen anbieten. Und die hier im ländlichen Bayern praktisch Monopolisten sind.
Vor zwei Jahren gabs massiven Widerspruch bei den Infoveranstaltungen, seitdem wird die Planung weitgehend heimlich in Hinterzimmern und unter Nichtinformation der Öffentlichkeit vorangetrieben.
https://www.ile-fsa.de/kernwegenetzkonzept.html


edit: hab nachgelesen und berichtigt...

 

 

Bearbeitet von SeppCx
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Geschrieben

So langsam glaube ich, das unsere Gesellschaft überwiegend aus Ichlingen besteht

Jeder denkt nur an sich.

Geschrieben

Die Regeln, was man machen kann und soll, sind zahlreich und andauernd gibts neue.
Dass er Zwischenfrüchte anbauen "muss", wird wohl daran liegen, dass er seine 80% Bedeckungsgrad (15.11. bis 15.01.) erreichen will. Das geht auch anders, aber Zwischenfrüchte haben auch andere Vorteile (Verbesserung der Bodenstruktur, Fixierung von Nährstoffen, usw). Kostet aber auch was, klar, vor allem wenn man nicht über die entsprechende Technik verfügt, das effizient zu erledigen (und die besitzt kaum einer).
Hier ist zB eine glücklicherweise günstig geliehene Maschine unterwegs, um auf einem meiner Felder ein Gemenge auszusäen und im gleichen Bearbeitungsgang zu walzen, um ein ordentliches Ausflaufen der Saat sicherzustellen. Mit meiner normalen Sämaschine kriegt man sowas nicht gescheit hin, und kostet auch mehr.
SKerIG1.jpg
Für ökologische Maßnahmen, darunter zählen auch Bienenweiden, kann man entsprechende Förderungen bekommen. Dann muss man aber auch die teilweise lustigen Vorgaben dazu einhalten. Meine letzte Bienenweide (6 Fußballfelder groß) hab ich daher lieber ohne Förderung anzuklicken ausgesät. :D

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Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb **HD**:

So langsam glaube ich, das unsere Gesellschaft überwiegend aus Ichlingen besteht

Jeder denkt nur an sich.

Und an was hast Du die letzten zehn Jahre geglaubt ? Dieses "Phänomen" greift schon sehr, sehr lange um sich !

Geschrieben

Mir ist es schon länger aufgefallen, aber momentan finde ich es extrem

Geschrieben
vor 6 Minuten schrieb schwinge:

Die Regeln, was man machen kann und soll, sind zahlreich und andauernd gibts neue.

Ja, und wer hat damit die wenigsten Probleme? Diejenigen, die so groß sind, dass sie dafür Leute haben. Und wer Unterstützt diese Papierwut? Die Vertretung der Bauern. Warum? Weil diese Vertretung selbst große Agrarindustrie-Betriebe besitzt, an der Verarbeitung beteiligt ist und teilweise ihre Finger im Vertrieb haben.

Warum wählen Deine Kollegen diese Menschen zu ihrer Vertretung? Im Zeitartikel gab es da den schönen Ausdruck ADAC-Effekt.

Das mit den Zwischenfrüchten fand ich interessant: wenn ich mich recht erinnere wurde das früher doch häufig gemacht. Z.B. Pflanzen zum Stickstoffbinden als Zwischensaat. Hält den Boden zusammen und spart Dünger - aber das wirst Du besser beschreiben können, als ich.

Geschrieben
vor 22 Minuten schrieb SeppCx:


In Bayern arbeitet der Bauernverband massiv an der Erstellung des sogenannten Kernwegenetzes.

Der Meter Autobahn kostet 100 000 Euro, die Landstrasse so um die 10 000 Euro und der betonierte Feldweg, verstaerkte Ausfuehrung, 230 Euro den Meter (2010) . Tunnel und Bruecken nicht eingerechnet!

Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb RalphB:

Und wer Unterstützt diese Papierwut? Die Vertretung der Bauern. Warum?

Weil sich mit der Unterstützung der Bauern bei der Bewältigung der Papierflut gutes Geld verdienen lässt. Der Hr. Rukwied z.B. sitzt im Aufsichtsrat der Softwarefirma LandData GmbH. Einer seiner 9 Aufsichtsratsnebenjobs.
Ausserdem ist so ein Verbandsberater ein Multiplikator und eine Vertrauensperson und wie man sieht kann man mit gezielter Verbandspropagandaarbeit prima sein Klientel mobilisieren.

Bearbeitet von SeppCx
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Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde schrieb MatthiasM:

Der kann fast noch so wirtschaften wie sich Romantiker das vorstellen. Das wird eine Nische bleiben, der kleine Bauernhof ist ein Auslaufmodel.

Darum geht es auch nicht, auch wenn diese Art von Höfen meine romantische Ader treffen. 

vor 1 Stunde schrieb MatthiasM:

Das heisst einfach, dass in Deutschland kaum noch Lebensmittel produziert werden, und wir es  bei auslaendischen Grosshandelsketten kaufen muessen.

Ich denke, da ist noch viel Luft nach oben. Eines der reichsten Länder mit den günstigsten Lebensmitteln - und warum soll nicht der Transport mal das Kosten, was er tatsächlich kostet?

 

vor 1 Stunde schrieb MatthiasM:

Das ist aber polemisch

Nein, leider nein. Angefangen von Überdüngung, wodurch Grundwasser in einigen Gegenden nicht mehr getrunken werden sollte bis hin zu Pestiziden, die Krebsfördernd sind und auch dem Landwirt nicht gut tun.

Und mit den Medikamenten im Stall werden uns gerade die Reserven genommen - hauptsache Fleisch ist billig.

vor 1 Stunde schrieb MatthiasM:

Das Baulandverhoekern ist ueberings gar nicht so leicht. Erst muss es mal Bauland werden und ...

Matthias, Du bist nicht vom Land.

In dem Dorf meiner Jugend wurde das immer beim Bier geklärt. Entweder war der Bauunternehmer oder einer der zwei großen Bauern Bürgermeister. Das Dorf sieht mittlerweile fürchterlich aus, Bauern und Bauunternehmer sind fett und langsam dämmert es einigen, dass das nicht so toll war mit den Tietze, Rust und Bothe. 

vor 1 Stunde schrieb MatthiasM:

Nein, mit den Ampelbeschimpfern, Rechtsradikalen bin ich auch nicht solidarisch

Wäre ja auch noch schöner 🙂

Lies mal den Zeitartikel. Dort wird geschrieben, dass die Steuerbefreiung die Bauern dazu bringen sollte vom Pferd auf Maschinen zu wechseln. Kann es kaum glauben. Aber zumindest stimmt eins nicht: Trecker fahren heute weite Strecken über Landstraßen. Im Dorf muss unser Bauern einen Radius von 50 Kilometer abfahren und er braucht teilweise fast eine Stunde zum Acker. In der Nähe bekommt er kein Land mehr gepachtet, gehört alles einem Niederländischen Großinvestor.

Bearbeitet von RalphB
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Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb RalphB:

Im Dorf muss unser Bauern einen Radius von 50 Kilometer abfahren und er braucht teilweise fast eine Stunde zum Acker.

Dann doch einfach ein schwarzes Kennzeichen und die Pendlerpauschale beantragen. 

  • Haha 1
Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb MatthiasM:

Subventionen sind dazu da eine Wettbewerbsfaehigkeit zu gewaehrleisten. Entweder gibt es, wie in der Schweiz, einen protektionistischen Markt, was im Rahmen der EU nicht zulaessig ist, oder die Bauern koennen gegen Polen (oder die Ukraine) nicht bestehen. Das heisst einfach, dass in Deutschland kaum noch Lebensmittel produziert werden, und wir es  bei auslaendischen Grosshandelsketten kaufen muessen. (Die es von Industriebauern kaufen)

Subventionen sind meistens Teufelszeugs mit einer seltsamen Eigendynamik. Hier besteht der Landwirt auf seiner Dieselsubvention und kündigt an das wir ohne diese auf seine Qualitätslebensmittel verzichten müssen und das ausländische Billigprodukte dann den Markt überschwemmen werden, daneben steht Hand in Hand der protestierende Spediteur der durch günstige Maut und Billigdiesel den Transport der Importware erst ermöglicht. Und solange der deutsche Landwirt die Milch für den Weltmarkt günstig exportieren kann und in Afrika die lokalen Märkte mit Hühnerabfällen ruiniert ist die Welt hierzulande auch in Ordnung.

  • Like 3
  • Danke 4
Geschrieben
vor 19 Minuten schrieb RalphB:

Im Dorf muss unser Bauern einen Radius von 50 Kilometer abfahren und er braucht teilweise fast eine Stunde zum Acker.

Sorry, aber das Geschäftsmodell erscheint mir nicht sinnvoll. Springen wenigstens entsprechend große Kartoffeln dabei heraus? 

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