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Geschrieben

Hallo in die Runde,

wir versuchen, an einem 1960er 2CV ein LiMa-/Reglerproblem zu lösen. Die LiMa lädt nicht, das Amperemeter zeigt keine Ladung an. Es ist aber angeschlossen und die Anzeigen sind soweit normal, denn bei Einschalten der Zündung geht die Nadel leicht auf "Entladen" und beim Betätigen des Blinkers zuckt die Nadel leicht im Takt des Blinkers.

Jetzt habe ich bei einer Suche im Internet bei Wikipedia gefunden, dass die frühen 2CV eine Wechselstrom-LiMa hatten, wie bei Motorrädern und bei Kleinwagen der 50er Jahre nicht unüblich. Also prinzipielle Funktion wie ein Fahrraddynamo.  Stimmt das? Dann müßte doch irgendwo ein Gleichrichter vorhanden sein, um einen Ladestrom für die Batterie zu erzeugen.

Danke und Gruß

Geschrieben

Es war eine Gleichstromlichtmaschine

  • Like 1
Geschrieben

Salut,

 

wie schon Jozzo bemerkt hatten 6V 2CV immer eine Gleichstromlima. Je nach Bj. sind diese negativ oder positiv geregelt. Dies ist absolut wichtig zu wissen, welche Lima man da vor sich hat, da ein entsprechend anderer Regler benötigt wird (kleines oder großes Gehäuse). Da die Limas vom äußeren Erscheinungsbild aber nahezu identisch aussehen und man nie weiß wer im Laufe der Jahre welche Lima eingebaut hat, oder aus welchem Motor die Lima stammt, welche man selber montiert hat, muß man dies anhand der Lima N° (obwohl auch dies nicht zu 100% sicher ist) oder anhand des Anschlußschemas der Feldspulen verifizieren. Ein weiterer Punkt ist, daß Gleichstromlimas, selbst bei völlig intakten Bauteilen, wenn sie lange gelgen haben ihre Remanenz (Restmagnetismus) verloren haben, so daß keine Ladung /Stromerzeugung startet. Der kleine (nötige) Restmagnetismus  erzeugt wiederum eine kleine Induzierte Spannung welche wiederum eine größere Erregung bewirkt die wiederum eine noch größere erzeugte Spannung bewirkt und so weiter, also so eine Art Schneeballeffekt. Um diese nötige Remanenz zu erzeugen muß die Lima wieder magnetisiert und polarisiert werden, denn es ist natürlich je nach Drehrichtung und Aufbau der Lima wichtig wie herum das Magnetfeld ausgerichtet ist. Dies geschieht auf einfache Weise indem man ein paar Sekunden den Rückstromschalter per Hand andrückt. Der Rückstromschalter liegt im Regler, das ist dieser Blechkasten an der Stirnwand. Der Regler hat zwei verschiedene Funktionen:Erstens Begrenzen der von der Lima erzeugten Spannung, zweitens dem Lima von der Batterie zu und abschalten zu können. Erstere Funtion stellt der Reglerschalter sicher, Zweitere der Rückstromschalter.

So dies ist jetzt nur eine ganz kurze Zusammenfassung und noch keine Anleitung zum Auffinden des Problems. So wie ich vermute hast Du keine sonderliche Ahnung von 6V KFZ Elektrik. Meine Erörterungen sollen Dich dazu bringen zu verstehen daß die 6V Lima ein recht komplexes System ist welches man versuchen muß zu verstehen. Ich habe Dir genug Anhaltspunkte angezeigt und im Netz gibt es auf vielfältigsten Seiten recht gute Erklärungen und Beschreibungen: Du solltest erst Mal diese Dir reinziehen um die prinzipielle Funktion der 6 V Lima zu verstehen und dort wird auch das polarisieren der Lima in verscheidensten Oldtimer Foren (hauptsächlich Motorrad) beschrieben.

Zu dem Bj. Deiner 2CV müßte es sich normalerweise um eine negativ geregelte Lima handeln, ein 16 Ps- Motor hat wiederum normalerweise eine Positiv geregelte Lima, doch ganz findige können durch anders Anschließen der Feldspulen dies jeweils in die andere Sorte umbauen. Essentiell ist, daß man den dazu richtigen Regler benötigt, dabei ist es dann ganzu egal, ob es Ducellier, Paris-Rhône oder Cibié ist sofern es der richtig reglende ist.

 

Viel Erfolg

 

Roland

  • Like 4
Geschrieben (bearbeitet)

Da zwischen 12 und 16 Ps Motoren die Lima technisch tauschbar ist, ist mit allen frickeleien zu rechnen...

Recherchiere erstmal welche Lima drin ist

Ducellier 7060D?

Ducellier 7276 G/H?

Paris Rhone G11 R (???) ?

Diese Bezeichnungen sind jeweis auf dem vorderen Zinkdruckgussring / Kohlenhalter zu finden.

Danach kann man dann den dazu passenden Regler an der Stirnwand zuordnen und mit dem Rückstromschalter den Feldspulen wieder wie Roland schon schrieb ein eigenes Magnetfeld einhauchen.

 

Grüße

Tim

Bearbeitet von Tim-Neil
  • Like 2
Geschrieben

105806962

Diese List kann hifreich sein, es zeigt die Lichtmaschinen mit den dazugehörenden Reglern.

 

  • Like 2
  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Jetzt bin ich bei der fraglichen Ente schon weiter. Es sind die LiMa Ducellier 7060 und der Regler Ducellier 8235 eingebaut, die je beide nicht zueinander passen. In einem alten Rumpfmotor habe ich bei mir die  LiMa Ducellier 7276 entdeckt, die zum Regler Ducellier 8235 passt.

Also ist der Tausch der beiden LiMas angesagt. Genügt es, nur den Anker auszutauschen oder muss jeweils die gesamte LiMa getauscht werden?  Nach meinen Unterlagen ist der Ausbau des Ankers relativ einfach, über den Ausbau des restlichen Teils der LiMa finde ich in meinem dicken offiziellen Citroen-WHB nichts. Wie geht das?

Danke.

Geschrieben

Rotor und Stator sind eine Einheit, die zusammen bleiben muss.

Wenn der Rotor abgezogen ist, ist die restliche Arbeit eigentlich bereits getan: Die beiden langen Schrauben sind schon beim Entfernen der vorderen Kohleträgerplatten entfernt worden, dann hast du den Rotor abgezogen und der Rest lässt sich, wenn das alte Öl nicht zu sehr verharzt ist, mit der Hand nach vorne rausziehen. Achte, dass du dabei keinen der beiden Anschlüsse beschädigst, die Isolation dieser Kabel (geteertes Gewebe) ist meist etwas fragil.

lg

  • Like 1
Geschrieben

Danke, ... hannes.

Jetzt aber noch eine Frage: Für das Entfernen des Ankers benötigt man nach dem Werkstatthandbuch einen Abzieher mit der Bezeichnung (Citroen) 2205-T, auf den im Anhang "Werkzeuge" des Werkstatthandbuches verwiesen wird. Dort wird 2205 zwar als "Abzieherschraube für Lichtmaschinenanker" erwähnt, bei den Abbildungen der Werkzege finde ich den Abzieher allerdings nicht.

Kann mir jemand einen Eindruck von diesem Abzieher vermitteln oder hat einen Trick parat, wie man den Anker von der Kurbelwelle entfernen kann?

Danke.

Geschrieben

Genauso gut funktioniert es mit einer Schraube, die 20mm Durchmesser und Gewindesteigung 1,5 hat. Der Kegelstumpf am vorderen Gewindeende des 2205-T  ist funktionell überflüssig.

lg

  • Like 1
Geschrieben (bearbeitet)

Der Rotor passt aber nicht durch das vordere Zinkdruckgussschild der Lima.

Unbedingt erst die Lima ziehen.... dabei ist es möglichst zu vermeiden das vordere Limateil vom Ring mit den Feldspulen abzuziehen. Am besten als ein Teil betrachten und evtl. wenn keine ruhige Hand mit Klebeband sichern. Die alte Isolierungen, welche in die Spulen führen würde schnell abplatzen (wie Hannes ja schon schrieb) oder das Kabel gar ganz abreißen.

Die Lima kann durch die Jahrzehnte recht fest sitzen. Möglichst versuchen mit einer Drehbewegung in Verbindung mit leichtem Zug sie heraus zu bekommen.

Beim wiedereinsetzen empfehle ich ATE Bremsenfett. Es wird nicht flüssig bei Temperatur und man kann nach Jahren die Lima gleitend ziehen.

Erst jetzt macht es sinn den Rotor abzudrücken.

 

Grüße

Tim

Bearbeitet von Tim-Neil
  • Like 1
Geschrieben

Danke für den Hinweis, Tim-Neil. Ich glaube, dass ich jetzt mit allen notwendigen Informationen versorgt bin. Ich verstehe nicht, warum das Werkstatthandbuch hier nicht ausführlicher ist. Vermutlich war damals die Selbstschrauberei noch kein Thema und die Werkstätten wollten ja auch leben. 

Gutes Forum.

Geschrieben
vor 22 Minuten, DanCit sagte:

Danke für den Hinweis, Tim-Neil. Ich glaube, dass ich jetzt mit allen notwendigen Informationen versorgt bin. Ich verstehe nicht, warum das Werkstatthandbuch hier nicht ausführlicher ist. Vermutlich war damals die Selbstschrauberei noch kein Thema und die Werkstätten wollten ja auch leben. 

Gutes Forum.

Das Werkstatthandbuch ist ausführlich.

Man sollte nur nicht das für Bj. 1990 kaufen und erwarten dass alles für Bj. 1960 drin steht.

 

Geschrieben

Natürlich nicht.

Ich habe das "Citroen Reparatur-Handbuch 2CV", Nr. 536 (Ausgabe 1967), das den 2CV ab 1963 umfaßt. 5cm dick. Dort ist im Kapitel "Elektrische Anlage" unter "Arbeitsvorgang Nr. A. 532-1: Auswechseln der Lichtmaschine" die Arbeit beschrieben, aber eben - wie ich meine - nicht sehr ausführlich.

Gibt es noch ein anderes/besseres Handbuch?

 

Geschrieben (bearbeitet)

@DanCit:

Also ich finde, man kann generell keine kompetentere Beschreibung der Arbeiten erwarten als in den vom Hersteller Citroën selbst herausgegebenen Reparaturanleitungen.

 

Und in dem von dir benutzten Handbuch 536 steht doch alles  Wesentliche drin wie Tim und hannes das auch schon beschrieben haben und noch mehr.

Z.B. beim Ausbau „...ohne an dem Kohleträgerdeckel zu ziehen, um die Kabel nicht abzureißen....“

Und statt Bremsenpaste empfiehlt Buch 536 Kugellagerfett.

Sogar das sehr geringe Anzugsmoment der beiden Schrauben ist angegeben und dass man drauf achten soll, dass die Isolierhülsen auf diesen Schrauben vorhanden sind....

Was vermisst du in dem Buch?

Grüße, Uli

Bearbeitet von ACCM Schwinn U.
  • Like 1
Geschrieben
vor 14 Minuten, ACCM Schwinn U. sagte:

Was vermisst du in dem Buch?

Vielleicht den Mechaniker der beim Aufklappen rausspringt und die Reparatur durchführt...

  • Like 2
Geschrieben

Vielleicht habe ich etwas krass formuliert. Man verzeihe mir das. Ich bin wohl verwöhnt vom Handbuch für meinen Saab 93 (von 1958), sehr ausführlich für jeden Arbeitsgang, allerdings auf Schwedisch.

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