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Geschrieben (bearbeitet)

Schauen seltsam aus oder ist das nur die Perspektive?

31602740be.jpg

 

 

Bearbeitet von jozzo_
Geschrieben (bearbeitet)

Ich tippe mal auf Letzteres. Beim vorhergehenden Arbeitsgang kann man ja eigentlich "nur" den Fehler machen, stellenweise zu viel Dichtmasse einzubringen, was potentiell dafür sorgt, dass das Glas gekippt oder mit leichtem Versatz"in der Wanne liegt" und man deshalb die Bördelung nicht gleichmäßig hinbekommen kann.

Ist speziell bei diesem Scheinwerfer fatal, weil die Bördelkante hälftig bis zum Knickfalz saugend im Topf sitzt, bzw.sitzen soll.

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Da ist nicht viel Luft. Aus meiner Heimwerkersicht eine echte Herausforderung, zumal man wegen der Glaskante auch nicht all zuviel Druck ausüben kann. Die denkbare Methode : Zwei Ringe und eine Presse scheidet für mich daher aus.

 

Bearbeitet von Rosti
  • 2 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)

Pecazaux & Kreutler sind wieder unterwegs.

Nein, das sind nicht die griesgrämigen Herren aus der Muppets Show, wie der Nachbar vermutete, sondern die Namen des Herstellers der ersten 2CV Rückleuchten mit Bremslicht. Pecazaux & Kreutler war überdies einziger Lieferant von September 1954 - Januar 1956, zunächst beim neuen AZ.  Ab Anfang 1955 kamen auch A Fahrer in den Genuss dieser zusätzlichen Beleuchtung. 

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Bis September 1954 gab es ja nur Modell A. Dessen Heckschürze kam mit zwei angepunkteten Bügeln ("Support") aus, links mit rundem Reflektor versehen, mittig links versetzt mit rotem Halbmond ( feu demi-lune rouge). Dessen einzige Soffitte beleuchtete mittels transparenten Feld das Kennzeichen und glühte gleichzeitig rot nach hinten. Ein Bremslicht gab es nicht.

6k8u5uuo.jpg

Mit der Einführung der gemeinsamen A / AZ Karosse hat man die vorher gepunkteten Bügel verschraubt und der A zunächst nur einen zusätzlichen Reflektor auf der rechten Seite spendiert. Bis Anfang 1955. Danach aber durfte auch ein A nicht mehr auf zwei Rück- und Bremslicht(er) verzichten, worauf man z.T. heute noch die kuriosesten Nachrüstungen entdecken kann. Original ab Werk waren es aber dann, bis Anfang 1956, die hier gezeigten Pecazaux & Kreutler mit integriertem "Reflektor" anstelle der externen.

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Das bedeutet aber auch, dass sämtliche AZ bis 1956, ebenso wie A von 1955 bis 1956, nach einer Restauration zwingend dieses Modell auf der Schürze führen müssen, und nicht spätere PK, SEIMA oder AXO. Auch wenn dies angesichts der Versorgungslage oder aus technischen Gründen opportun erscheint, wäre das ein deutlich sichtbares Indiz für mangelhafte Detailtreue. Auch wenn man meinen könnte, dass die Montage von ULO Rückleuchten samt klobiger Hella Kennzeichenbeleuchtung (Modell Deutz) auf die Schürze eines 1960er AZ eine weitaus brutalere Vergewaltigung darstellt.

Warum aber diese frühen Zeugnisse französisch-romanischer Rückleuchten-Kunst dennoch eher in der Vitrine stauben, statt ordnungsgemäß das Heck früher A/AZ zu zieren, kann einen oder mehrere Gründe haben:

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1. Verformung der Kappe:  Hat man mehrere der leider sehr raren Pecazaux & Kreutler Kappen angeschaut, wird man feststellen, dass diese oft nicht nur milchig trüb  oder ver- bzw. entfärbt sind, sondern auch in mehrere Richtungen verformt. Auch die abgebildeten in formidabler NOS Optik zeigen eine Taille und liegen nicht plan auf, selbst auf einer Glasplatte. Dies in Verbindung mit einem, wenn gebraucht, stets verformten Support, sorgt dafür, dass mit der vorgesehenen, flachen Dichtung, Dichtigkeit nicht herzustellen ist. Freilich bleibt das Wasser hier nicht stehen, wie bei aktuellen CITROEN Modellen, denn es läuft unten wieder heraus. Rückverformung im heimischen Backofen ist aber nicht zu empfehlen, da Versuche mit billigen SEIMA gezeigt haben, dass die Transparenz einer schönen Kappe bei starker Erwärmung nicht zwingend erhalten bleibt.

2. Passgenauigkeit:  Der PK "Support", also das Befestigungsplateau mit Aufnahme der Leuchtmittel , kommt ohne Versteifungssicken der Basis aus und ist als Flohmarkt-Fundstück häufiger in mehrere Richtungen verbogen, vielleicht weil jemand draufgetreten ist, oder die Verwendung als temporäre Motorstütze im Lager erkannt hat. Was man auch gleich erkennt, ist, dass die mittige Befestigung die Kappe nicht sicher in Position hält. Die Sicken, oben wie unten, sind als Verdreh-Sicherung zu flach und man sollte sich davor hüten, die Schraube allzu fest zu ziehen, denn nach über 60 Jahren ist auch der letzte Weichmacher geflüchtet. Aber keine Sorge, die Kappe fällt nicht herunter und bleibt in Position, wenn man nicht dagegen kommt.

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3. Kontaktfedern, Hartpapier: Der Support der PK kommt oft verrostet daher, mangels dichter Kappe und z.T., wie im gezeigten Fall, dazu auch noch überlackiert. ("restauriert") Natürlich inklusive der Kontaktfedern . Diese sind nämlich schwer zu entfernen, da die Halteschrauben mit der unterseitigen Mutter oft zu einem Stück gerostet sind. Da Schraube und Kontakt zwecks Isolation in einem Stück fragilen Hartpapier sitzen, wird dieses beim Lösen leicht zerstört. Es hilft aber nichts, die kupferfarbenen Federn müssen im Kontaktbereich blank geschliffen werden. Das Hartpapier kann man gegen eine dauerhaft wasser- und biegefeste Epoxy Gewebe Platte (Platinen-Material) ersetzen. Eine Schablone aus Pappe erleichtert die Arbeit. Neue Schrauben, Muttern und Zahnschreiben in Edelstahl sind auch nicht original, aber man sieht sie nicht, dauerhafter sind sie zudem.

4. Massekontakt Bremsleuchte: Wenn trotz beschliffener Kontakte die Bremsleuchte nicht oder schwächer leuchtet, als dies bei einer 10W BA15s Kugel der Fall sein sollte, liegt dies an deren Masseverbindung. Im Gegensatz zur 5W Rücklicht-Soffitte, deren Masseklammer ein Stück mit dem Support bildet, kontaktiert der mächtige Massebügel der Bremsleuchte nur über zwei winzige Haken (Im Bild: Biege-Laschen) unterseitig mit dem Blech. Oder auch nicht, da unterrostet. Natürlich läge es nahe, die Haken hochzubiegen und mitsamt Auflage zu entrosten, aber das endet oft mit abgebrochenen Haken. Nun könnte man alternativ Haken und Support verlöten, freilich auf Kosten der gesamten Beschichtung. Denn das geht nicht mit Radiolot und 60W Kolben ;-). Daher bietet es sich an, einer Citroen Idee aus den 70er Jahren zu folgen: Masseverbindung (s. Innenraumleuchte 2CV6) mit Blechschraube. Diese wird in die kleinen Aussparungen neben den Haken eingeschraubt und sorgt so für eine einwandfreie Masse.

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5. Ausleuchtung Rücklicht: Leuchtet final alles, stellt man nach Montage der Kappe fest, dass die schwache 5W Soffitte nur zu den Seiten heraus leuchtet. Merde. Und man ahnt sofort, warum CITROEN den roten Halbmond nicht sofort mittels Graufärbung zur Kennzeichenleuchte degradiert hat: Die erste PK ohne "Lupe" im eingesetzten Glas (tatsächlich kein Plastik!) hatte eher die Funktion einer Begrenzungsleuchte, denn direkt nach hinten leuchtet sie nicht. Es hat verschiedene Gläser gegeben, mit unterschiedlicher Stärke als auch unterschiedlicher "Kugel Matrix", später eben auch mit Lupe. Bei denen ohne diese war die vollständige Rückseite des Glases silbern oder goldfarbig beschichtet, die Funktion als Reflektor war hier gefragt. Es könnte sich daher hierzulande anbieten, für Begegnungen mit Ordnungshütern und amtlich anerkannten Sachverständigen, mindestens einen Teil der rückwärtigen Beschichtung zu entfernen, gerade bei den vollständig bedeckten Versionen ohne Lupenglas wesentlich. Hierzu wird der Aluminiumrahmen (mit Klammern) entfernt. Die lieblos platzierten "Anti-Klapper-Gummis" sollten später verkleinert passend in die Ecken gesetzt werden, statt mittig im Bereich der Leuchtzone. 

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Fertig: Nachdem die Hürden genommen oder ignoriert wurden, kann man sich sicher sein, dass die offensichtliche Belustigung der Fahrer im KFZ hinter einem wenigstens nicht der historisch falschen Beleuchtung gilt. Selbst die demi-lune Replik ist auf den ersten Blick nicht als solche zu erkennen. In der Fiktion einer Welt von Wellblech-Kennern mit Gebetsteppich in Richtung Levallois, wäre dann aber die falsch lackierte Stoßstange mit (!) Gummileisten, Ziel des Spotts. Es hört also nie auf. Freilich beschränkt sich die maximale Expertise hierzulande realiter eher auf das frankophob schmale Historie-Portfolio überforderter Klassik Gutachter, von denen einige vermutlich erst bei montierten Dyane Rückleuchten zucken würden.

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Ein schöner Anblick an einem trockenen Januar Tag :-)

Anmerkung : Die historischen Daten basieren auf den Angaben des 2CV Canalblog .  Bilder und Text sind von mir, daher nicht zwingend fehlerfrei.

Bearbeitet von Rosti
  • Like 10
Geschrieben (bearbeitet)

Danke ! Jedenfalls sind die Pecazaux & Kreutler passender als die vorher montierten SEIMA, hier in einer späten Version mit Plastik-Reflektor .

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Freilich darf man nicht verschweigen, dass SEIMA & Co. eine echte Weiterentwicklung darstellten und das galt nicht nur für den durchlässigen Reflektor, der später mangels rotem Halbmond auch zwingend notwendig wurde. 

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Im Einzelnen ist deren Support steifer und die Position mit oben liegender Schraube und Klammer unten, einfach und effektiv gesichert. Zudem wurde die Kappe mit einer umlaufenden Gummidichtung nahezu wasserdicht eingefasst.  Als 1957 (?) auch noch AXO als Hersteller dazu kam, hat sich auch bei SEIMA eine vom Support demontierbare Leuchtmittel Halterung durchgesetzt, die eher keine Masseprobleme kennt und zudem ein pfiffiges Klammersystem für die werkzeugfreie Kabelmontage ohne Schraubösen bot. Das hier gezeigte Modell ist sowohl zu SEIMA als auch zu AXO Kappen (jedenfalls nach 1957) kompatibel und wurde ab September 1957 direkt (ohne Support) auf die "neue" Heckschürze mit zwei Medaillons (Felder) geschraubt, was erstens billiger war und zweitens eine direkte und daher noch sicherere Masseverbindung bot.

Dennoch definitiv falsch am 55er AZ.

PS: Die gezeigte, verbrannt wirkende Gummidichtung von SEIMA & Co., lässt sich mit Waschmittel oder Alkohol wenigstens temporär in einen augenscheinlichen Neuzustand versetzen.

Bearbeitet von Rosti
  • Like 9
ACCM Schwinn U.
Geschrieben

 

Zum Erweitern der  minimalistischen Beleuchtung  hinten mit halbmondförmiger „Laterne“ zwischen den beiden linken der drei „médaillons“  wurde Citroën per Gesetz gezwungen.

Und der Zwang verlangte 1955 nur EIN Bremslicht. Folglich gönnte man den Enten auch nur EINE Glühlampe für Bremse in den von Kai beschriebenen Pécazeaux, nämlich auf der Fahrerseite.

Für die rechte Seite fehlte im Kabelbaum das Versorgungskabel. Wie man auch im Schaltplan sehen kann. Siehe Kabel Nr 51.

Immerhin war es möglich, weil links und rechts die gleichen Pécazeaux verbaut waren, von der linken Seite aus ein loses Kabel unter dem Kofferraumboden her durch Löcher in den Chassisarmen nach rechts zu führen und dort auch eine Kugellampe zu ergänzen. Das haben sogar 1955 oder später schon manche Ententreiber freiwillig getan.

 

Bin jetzt zu träge, um nachzuschauen, wann Citroën das zweite Bremslicht kabel- und lampenmäßig serienmäßig spendiert hat. Auch wieder nur unter Zwang?

Uli

  • Like 3
Geschrieben

Besten Dank für die Ergänzung, Uli  !

29 minutes ago, ACCM Schwinn U. said:

....Das haben sogar 1955 oder später schon manche Ententreiber freiwillig getan.

Umso erstaunlicher ist es, dass es selbst hierzulande aaS gab und gibt, die bei einer AZ aus 55 nicht auf die zweite Bremsleuchte bestehen und dies möglicher Mißverständnisse wegen, sogar eintragen.

dzzkdrgl.jpg

Ich selbst gehöre dennoch zu den freiwilligen Nachrüstern.

@Tim : Mit Deinem Modell A weit vor 1955 hast Du doch historisch gesehen geradezu jede Freiheit alles zu verbauen, was 1955 rot leuchtete, ohne das Zwangskorsett werksseitiger Austattung . :-)

  • Like 1
Geschrieben

hab an der azu auch nur ein orangenes bremslicht hinten links - bj 1959

Geschrieben
vor einer Stunde, ACCM Schwinn U. sagte:

 

 

 

Und der Zwang verlangte 1955 nur EIN Bremslicht. Folglich gönnte man den Enten auch nur EINE Glühlampe für Bremse in den von Kai beschriebenen Pécazeaux, nämlich auf der Fahrerseite.

 

Heißt das, dass ich im Prinzip in den roten Halbmond( welcher auch das Kennzeichen seitlich heraus beleuchtet), eine zusätzliche Birne als einziges Bremslicht implantieren könnte?

Geschrieben (bearbeitet)

so is doch auch schön, original (bis auf die Nummernschildbeleuchtung)

large.azuhinten-1.jpg.c787b749db0da4a21051d7cbb840a9b1.jpg

Bearbeitet von zudroehn
Geschrieben

 

"Tim-Neil:

Ja, das geht bei unseren ganz frühen A-Modellen

Mein TÜV Ingenieur hätte mir das so abgenommen , mit einer Bremsleuchte hinten im Halbmond

Geschrieben

Also meine AZU ist von 12'61 und die hat werksmässig hinten zwei runde rote Rückleuchten.  Im Kabelbaum ist auch nur ein Bremslicht (links) in der roten Kombinationsleuchte Stoplicht/Rücklicht vorgesehen. Rechts ist nur das Rücklicht. Das ging mit dem einseitigen Bremslicht also wohl mindestens bis  Ende 61 so...

Schon jeck! 

LG, Bert

Geschrieben

laut §53 StVZO ist ab 01.07.1961 ein 2. Bremslicht erforderlich, aber manche TÜV Ingenieure oder Sachverständige

sehen da kein Problem, wenn es original ist und das FZ auch eine Erstzulassung  nach diesem Stichtag hat.

Geschrieben

Original hin, original her - sicherer ist das ja schon mit zwei Glühbirnen.

Und wenn man in den Filmchen aus den anderen Posts hier sieht, wie viel Verkehr in Paris schon um 1960 war, ist es ja gentlich kaum zu glauben, dass 1 m Kabel und eine Glühbirne offensichtlich ein entscheidendes Sparkriterium gewesen sind.

Ist ja schon fast wie heutzutage beim Neuwagen  ...    ;-)

 

Geschrieben (bearbeitet)
20 hours ago, Le Fourgon said:

Original hin, original her - sicherer ist das ja schon mit zwei Glühbirnen.

Es geht ja offensichtlich noch schlimmer aus der Perspektive des täglichen Fahrers: Mir ist nach dem Betrachten der  Fourgonnette  von Zudroehn wieder eingefallen (Hatte ich völlig vergessen, danke!), dass diese ja mit  einer orangen Bremsleuchte kommt... Bei aller Liebe zum Detail,  hätte ich selbst als Wellblech Stalinist angesichts mancher dämlichen Autofahrer tatsächlich über eine rote Kappe statt der orangen nachgedacht , weitergehend über eine BA15d Fassung (2 Faden) in LED für kombiniertes Brems/Rücklicht. Wenn mir jemand ein Rücklicht schickt (mit roter Kappe), kann ich es mal beispielhaft basteln, es ist zwar sehr eng, aber elektrisch unkompliziert, siehe > hier mit BA15s

On 1/31/2018 at 10:42 PM, citronenfalter said:

"Tim-Neil:

Ja, das geht bei unseren ganz frühen A-Modellen

Mein TÜV Ingenieur hätte mir das so abgenommen , mit einer Bremsleuchte hinten im Halbmond

Deine Lösung mit abnehmbaren Rückleuchten ist aus meiner Sicht aber die beste Lösung zur Nachrüstung von A Modellen wg. des temporären Charakters, minimal invasiv. Leider habe ich vergessen, wo Dein Bild dazu steht. Solltest Du unbedingt nochmal aus der Nähe fotografieren.

Und weil es so gut zum Thema passt, hier der schäbige Nachbau einer SEIMA Kappe :

ek5yhii3.jpg

Das man ein hellrotes Granulat verwendet hat, ist ja schon schlimm genug, aber einen Plastikrahmen um den ohnehin schon schlechteren Reflektor zu kleben, krönt es geradezu. Ansonsten entspricht die Form dem Original. Damit man so etwas nicht kauft: Diese hier stammt vom MCDA und wird dort unter MC484 vertrieben.

Sonst schaut der Vogel ganz böse, wenn man so etwas verbaut:

ik2uyjs9.jpg

Bearbeitet von Rosti
  • Like 2
ACCM Schwinn U.
Geschrieben

 

Frühestens 1960 kamen die Katzenaugeneinsätze aus Plastik  zwischen den Alurahmen.

 

Vorher waren sie allesamt aus Glas.

Mit in Matrixform angeordneten deutlich ausgeprägten Kugelkalotten.

Ohne oder mit runder oder rechteckiger „Lupe“ im Zentrum.

Anbei 2 Makrobildchen:

Rechteckige Lupe von AXO, Glas einmal zweizeilg gemarkt, einmal einzeilig. Zweite Zeile ist ein Symbol aus zwei A. Ineinander verschränkt normal und horizontal gespiegelt.

Alles so schön rot hier!

Uli

axo1.jpg

axo2.jpg

  • Like 4
Geschrieben

Ein tolles Detail, danke  !  AXO muß auch lange noch beim Glas geblieben sein, wie man an diesem Modell mit integrierter Kennzeichenleuchte sehen kann. Mich hat das erstaunt. CO datiert diese frühestens ab 3/1964.

8p65nufk.jpg

Sicher eine der schönsten Kappen aus der Zeit, realiter auch noch dunkler als die oben abgebildete späte SEIMA.

Freilich haben Wellblech Freunde keine Verwendung dafür.

 

 

  • Like 1
Geschrieben

Leider steht hier die österreichische StVO dem Bestreben nach größtmöglicher Authentizität  entgegen, hier hat man nur die Wahl zwischen den silbrig glänzenden Puch 500 - Kennzeichenleuchten links und rechts der Nummerntafel  (wie sich das für eine originale Smoliner- Ente auch so gehört) oder man montiert die späteren Axo mit den seitlichen Lichtauslässen.

images?q=tbn:ANd9GcQpG14GicOj9TO6yd5QP_e

lg

  • Like 2
Geschrieben (bearbeitet)

@Rosti:

Deine Lösung mit abnehmbaren Rückleuchten ist aus meiner Sicht aber die beste Lösung zur Nachrüstung von A Modellen wg. des temporären Charakters, minimal invasiv. Leider habe ich vergessen, wo Dein Bild dazu steht. Solltest Du unbedingt nochmal aus der Nähe fotografieren.

Hab zwar keine frühen Pecazeaux Rückleuchten, aber meiner Meinung nach passen die gebrauchten Seima gut zur Patina.

 

Meine Konstruktion der abnehmbaren Rückleuchten. Der obere Bügel wird vom Rolldach verdeckt:

 

 

CIMG6416.JPG

CIMG6418.JPG

Bearbeitet von citronenfalter
  • Like 5
  • 2 Wochen später...
Geschrieben
Am 31.1.2018 at 15:57 , Rosti sagte:

(...)

Hallo! Hat die Metallhalter der p&k zufällig jemand greifbar und würde mir die mal ausmessen bzw. auf Milimeterpapier legen und fotografieren? Ich würde mit einem befreundeten Karosseriebauer gern mal eine Nachfertigung probieren... Vorab schonmal besten Dank!

 

 

Geschrieben (bearbeitet)

Zusatzlampen in den alten Leuchtenkappen kann man immer implantieren. Platz ist in der kleinsten Hütte.

So habe ich vor ca 10Jahren bei der Aufarbeitung meiner 55er PO die Beleuchtung  in den Rücklichtkappen ergänzt. Die Ente besitzt die fürs Baujahr passenden PK Typ eins.

Zwei nackte LEDs habe ich

„à la primitive“

 

hinzugefügt. Einfach frei schwebend auf den Massebügel gelötet. Mit je ihrem Vorwiderstand.

Die linke LED zieht das Blinklicht, herbeigeführt  mit einem winzig dünnen Kabel, von der seitlichen Labinal aus zusätzlich in die Rücklichtkappe. Weil seitlich oben guckt kein „moderner Mensch“ mehr hin.  Die rechte LED verstärkt das Bremslicht durch parallele Zuschaltung.

 

Bei dem kalten, aber sonnigen Wetter habe ich - Salz hin, Salz her- diesem 12PS Renner mal wieder etwas Auslauf gegönnt.

Natürlich brav mit Lätzchen. Es ist immer wieder toll, wie die Kisten nach der langen Standzeit ihre Lebensgeister neu wecken.  Zündung, Sprit, Anspringen, Bremswirkung, Kuppeln, Schalten, alles nimmt klaglos die Arbeit wieder auf. Toll.

Uli

 

  http://bilderspeicher.bplaced.net/leds.jpg  

 

  http://bilderspeicher.bplaced.net/azpoav.jpg 

Bearbeitet von ACCM Schwinn U.
  • Like 5
Geschrieben

Toll, Uli!!!!


Gesendet von iPhone mit Tapatalk

  • 2 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)

Bremsflüssigkeitsbehälter bis 4/1957 (Reservoir de liquide de frein) : Versuch einer Wiederherstellung

Ein auch auf Flohmärkten eher seltenes Teil ist der Blech - Bremsflüssigkeitsbehälter alter A und AZ, was zum einem am Blech in korrosionsfördernder Umgebung mit ebensolcher Befüllung liegt , zum anderen daran, dass die folgende gläserne Variante ab 5/1957 auch ohne Deckel-Entfernung und Probe sofort verrät, wie es um Stand und Verfärbung der Bremsflüssigkeit steht. Schön anzusehen sind die gefüllten Lockheed /  Nivoclair Varianten zudem.

Echte Wellblech St̶̶a̶̶l̶̶i̶̶n̶̶i̶̶s̶̶t̶̶e̶̶n̶  ,äh Freunde, ertragen deren Anblick auf Dauer aber nicht. Da freut es, wenn man eine der seltenen Dosen ergattert.

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Dieses ehrliche Exemplar ist authentisch angerostet, und man hofft darauf, das Entrosten, Beschliff, Grundierung und Lackierung genügen. Ehrlich deshalb, weil man zuweilen auf Leboncoin auffällig homogen mattschwarze Exemplare sieht, deren leicht genarbte Oberfläche aber darauf hinweist, dass man für den geforderten Preis lieber französisch Essen geht, oder sich potentiell auf folgende Arbeiten gefasst machen sollte.

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Nach tagelangem Ölbad und minimal invasiver Reinigung mit Dremel und weicher Messing-Zopfbürste, offenbart sich eine Kraterlandschaft im dünnen Blech, obige Hoffnung einer schnellen Restauration erfüllt sich nicht. Immerhin kann man jetzt den Behälter vom Hauptbremszylinder trennen. Der Blech-Deckel sitzt aber weiterhin bombenfest, selbst Einkochen im Ölbad hilft nicht. Eine Zange kann man nicht ansetzen, denn der Deckel ist sehr weich.

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Mit der Flamme geht es dann aber, indes wird die Dose trotz Vorsicht und Ölfüllung im oberen Bereich so heiß, dass eine Lotperle (Blei!) aus der Falz austritt. Die Dämpfe, die dabei aus der Entlüftungsöffnung wie bei einem Teekessel austreten, gebieten Atemschutz. Kinder und Frauen fernhalten. Die jetzt entfernbare "Verlängerung" entpuppt sich als Adapter, um die 12mm Hohlschraube (A453-105 Vise creuse de fixat. de réservoir de fluide) auf den Hauptbremszylinder mit 16mm Gewindeöffnung zu schrauben. Gar nicht selten: Sowohl der abgebildete LOCKHEED 311 145 als auch der neuzeitliche STOP Iberia 57.690 HBZ Ersatz kommen mit 16mm Öffnung. Hat man den Adapter nicht, kann man aber die Dose aufbohren und eine 16mm Hohlschraube aus einem NIVOCLAIR Glasbehälter mit (!) Gummidichtung verwenden. Deren Aluminium Deckel passt ebenso. Etwas flacher. Wenn man den Deckel nur durch Aufsägen enfernen konnte, oder keinen Gummiring als Ersatz für die beim Brennen zerstörte Gummidichtung verwenden will, eine gute Alternative.

Übrigens: Die im Makro sichtbaren Krater sind tatsächlich so tief wie sie aussehen.

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Daran ändert sich auch nichts nach dem Verzinken und Chromatieren. Diese Schichten verhindern zwar weitere Korrosion, sind aber extrem dünn ( μm Bereich) und verdecken deshalb weder Krater, noch verschließen sie Löcher. Letztere sind zwar zunächst immer noch nicht zu sehen, treten aber zutage, wenn man den Behälter mit Alkohol befüllt. Überall, auch aus den Falzen, tritt Flüssigkeit aus. Alternativ kann man die Löcher in der Behälterwand auch als funkelnde Sterne sehen, wenn man den unten verschlossenen Behälter in eine starke Lichtquelle hält und dabei dreht. Undichte Falzen erkennt man so aber nicht.

Übrigens: Am Behälterboden rechts, kann man an der Bohrung erkennen, dass die Fertigung kein Präzisionswerk war, die Bohrung ist zentrisch, die Auflage nicht. Auch der leichte Schiefstand des Behälters (1.Bild) ist keine Bildverzerrung.

Schade: Bei intaktem Blech und intakter Verlötung wäre die Restauration hier eigentlich abgeschlossen. So aber muss die Chemie und etwas Zubehör helfen:

6tkphzuq.jpg

Verwendet wird ein sog. klebfreies Epoxidharz der BTT-Beschichtungstechnik , im Gegensatz zu Kunstharzspachtel beständig gegen Bremsflüssigkeit und Kraftstoffe. Das ist ein Epoxid mit sehr langer Topf- und Trocknungszeit. Die ursprünglich angedachte Verwendung von Fertan Tapox Tankbeschichtung wurde verworfen, da diese Mischung, stark lösemittelhaltig, einen kontinuierlichen Luftstrom während der Trocknungsphase benötigt. Das hier verwendete Epoxid stinkt nicht und kann daher auch in Wohnräumen austrocknen, bzw. im Ofen bei 60°C "gebacken" werden, ohne dass man ein Atemschutzgerät benötigt. Die Mischung erfolgt im Messebecher einfach nach Volumen 1:2, wofür man am Becher Markierungen anbringen kann. Zwingend ist aber gründliches Umrühren, für das ein billiger, batteriegetriebener Milchschaum-Rührer geeignet ist. Dieser dreht langsamer als der abgebildete Minibohrer und so entstehen keine Blasen. Weiterhin wurde aus optischen Gründen auf 150 ml Gebinde ein Teelöffel Farbpigmente "Rebenschwarz" der HP-Textiles mit eingerührt.

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Nach Spülung mit Alkohol (abtrocknen!), wird das Epoxid mit Hilfe der Spritzen innen eingefüllt. (50ml) Das Loch im Boden wird mit Siga Rissan verklebt, ein erstklassiges Klebeband aus dem Baustoffhandel. Der Deckel wird mit der Frischhaltefolie (Toppits) aufgeschraubt, um Verklebung zu verhindern. Um eine homogene Verteilung des niedrig viskosen Epoxid zu erreichen, muss man den Behälter ca. 20 Minuten in jede Richtung drehen. Man kann ihn aber auch mit Siga an einen Akkuschrauber kleben bzw. in eine Drehbank einspannen. Dann lässt man das überschüssige Material ablaufen.

Die Aufstellung zum Trocknen erfolgt in Richtung des am stärksten angegriffenen Blechs, da sich dort stärkere Schichten bilden. Das sollte man mit Zwischentrocknung mehrfach wiederholen, da die Schichtstärke je Vorgang sehr gering ist. Für die vollständige Durchtrocknung kann man den Behälter auch direkt über die Heizung hängen.

Das funktioniert auch (nach dem Abtropfen!) prima für die Außenbeschichtung, für die der Behälter lediglich in ein passendes Glas getaucht, gedreht und wieder herausgezogen wird. Verschließt man für diesen Arbeitsgang das Loch im Boden und hat ein kleines Glas, benötigt man auch nur wenig Epoxid. Beim Abtropfen zwingend: Tropfenbildung am Boden. Daher ist es ohnehin erforderlich, den Bereich um das Loch in Größe der Dichtung abzukleben, auch innen.

Wer Sicherheit liebt, wird mit der Spritze 5-10ml Epoxid in die liegende Dose einfüllen und diese ebenso liegend trocknen lassen. (Mindestens 6h direkt auf der Heizung) Dieser Vorgang wird mehrfach wiederholt und so entsteht innen ein Epoxid Polygon, welches zwar die DOT Füllmenge reduziert, aber auch erlaubt, außen vollständig die Patina zu erhalten, sofern man vorher, wie anfänglich beschrieben, ein paar vollständige Epoxid Spülungen vorgenommen hat.

Wichtig: Der Deckel sollte nur oberseitig eingetaucht werden. Epoxid am Innengewinde und auf der Gummidichtung will man nicht. Bei korrosionsfreiem oder Aludeckel kann man es beim Lackieren belassen.

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Wem die schwarze Epoxid Hochglanz Optik nicht zusagt, kann den Behälter und den Deckel mattschwarz lackieren, freilich widersteht dies weder DOT 3 noch Batteriesäure. Jetzt auf Silikon (DOT 5) umstellen?

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Sieht aber schon sehr gut aus :-) Auf den ersten Blick schade, dass der Hauptbremszylinder so weit unten ist.

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Noch besser aber, mit passendem Aufkleber: Dieser hier ist an eine unscharfe Abbildung auf 2cvco.canalblog angelehnt. Die Gestaltung, der Auftrag und die Ausführung erfordert nach Vortrag der Drucker allerdings auch die Beschäftigung mit Vektorformaten, Adobe Illustrator oder ähnlich und erfordert damit einhergehend für Laien eine erhebliche Frustrationstoleranz: Die Formate stimmen nicht, die Farbgebung ist nicht eindeutig und die Kosten sind hoch. Der Einzelaufkleber kostete beim örtlichen Drucker mit 20€ fast genauso viel, wie die 3 Bögen (in etwas falscher Farbe durch Eigenverschulden) von Druckherr aus Teltow, der zudem schneller war. Eigentlich gewünschte Transfer- Aufkleber, wie im REVELL Modellbaukasten, scheint es in dem Format nicht zu geben.

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Dennoch kann sich das Ergebnis durchaus sehen lassen, ohnehin im Abgrund des alten Vogels vor allzu neugierigen Blicken entfernt. Ein Auftrag mit etwas Mike Sanders und einer Tee-Staub-Mischung, sollte auch sachverständige Augen täuschen. Letzteres gilt natürlich nicht für die hiesigen 5-6 Gerne-Leser ;-).

Fazit: Lohnt nicht, sagt fast jeder. Obwohl man erläutert, was man da macht. Man könne das doch neu bauen lassen, oder eine Konservendose umbauen. Bärenmarke ist zwar toll zum Üben, bevor man ein Original ruiniert, aber als DOT Dose denkbar ungeeignet. Man weiß aber (danach), der Aufwand ist groß. Nicht nur der zeitliche, bedingt durch lange Trocknungszeiten, sondern auch der finanzielle:

Nach diesem Experiment würde man leichten Herzens 200€ für ein perfektes Original zahlen, in der Gewissheit, dass viele alte Dosen sehr wahrscheinlich auch nicht besser sind als das hier beschriebene Exemplar.

Solange man diese Wahl aber nicht hat: Viel Spaß beim Basteln!

PS: Die verfärbten Aufkleber der gezeigten Lockheed Interpretation sind zu verschenken, ebenso die Dateien dazu. Wer geschenkt nicht mag, kann ja 2€ an die DGzRS spenden. Ist aber kein Muß.

 

 

Bearbeitet von Rosti
  • Like 9

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