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Fahrt Ihr eigentlich noch mit der Bahn?


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Geschrieben

Ich habe keine Asylanten gebraucht, um die Bahn scheiße zu finden. Das ging ganz von alleine während meinem Studium vor etwa 5-10 Jahren.

- Fahrzeit mit dem Auto zur Uni 30 Minuten, mit der Bahn knapp 2 Stunden.

- Züge ständig überfüllt. Teilweise so voll, dass zwei Bahnhöfe vor dem Ziel niemand mehr einsteigen konnte

- Pünktlichkeit eher ein Fremdwort

- Die Züge meist dreckig. Die Krönung waren die Fanzüge, die direkt nach Ausladen der Fußballfans ohne Reinigung für den Normalbetrieb genutzt wurden. Bei etwa 35 Grad im Sommer habe ich so meine erste Bier-Kotze-Sauna erlebt.

- Beschissene Taktung: Nur eine Verbindung pro Stunde, nach 21 Uhr ist Schicht, da käme ich gar nicht mehr nach Hause.

 

Fazit: Die Bahn wäre auch weiterhin unter allen verfügbaren Fortbewegungsmitteln (inkl. der unmotorisierten) meine letzte Wahl

  • Like 1
Geschrieben
vor 38 Minuten, Gernot sagte:

Die haben da definitiv etwas zu verbergen und massive Angst, daß da etwas publik wird. Vielleicht kann ich die hiesige Presse dafür begeistern, daß die da etwas nachstochern.

Nanana Gernot, wer wird denn wegen zwei Schwachkoepfen gleich den Naidoo machen.

http://railpix.bueker.net/Fotogenehmigung.pdf

Du scheinst dich im absolut legalen Bereich befunden zu haben! Ich befuerchte nur, eine Beschwerde wegen des Verhaltens der Mitarbeiter wird dir zumindestens keine Satisfaktion bringen. Aber wenn sich keiner beschwert wird sich auch nichts aendern!

  • Like 1
Geschrieben
vor 45 Minuten, Grinda sagte:

Komisches Verständnis von Ökonomie, für einen Platz zahlen, aber zwei belegen...?

Da hast du aber was falsch verstanden. Ich hab schon auch beide Plätze bezahlt. Aber das geht halt heute nicht mehr.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 14 Minuten, Yvonne2202 sagte:

Da hast du aber was falsch verstanden. Ich hab schon auch beide Plätze bezahlt. Aber das geht halt heute nicht mehr.

Du kaufst zwei Fahrkarten um den Platz neben Dir frei zu halten? Wir hatten's ja schon letztens mit der Arithmetik, da ist 1.Klasse doch preiswerter!

Und natuerlich geht das auch noch heute, zwei Fahrkarten kaufen und zwei Plaetze reservieren. Was zu recht offensichtlich nicht mehr geht, ist einen Platz ohne Fahrkarte zu reservieren. 

Hoffe ich jedenfalls! Halbleerer Zug, aber alle Plaetze reserviert von Muenchen nach Hamburg, nur weil ein paar Brschloecher sich noch nicht entscheiden koennen wann sie nach Hause fahren. Wer nicht reserviert hat kann ja stehen!

Bearbeitet von MatthiasM
Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde, chrissodha sagte:

als leicht Bekloppter bin ich aus dem Thema eigentlich raus;   die paar Mal, wo ich Öffentliche genutzt habe war ich hinterher erstmal out of order.

Deshalb bin ich schon als Schüler,  lang ist'S her,  sehr sehr viel Fahrrad gefahren,  hab am 18. Geburtstag FS und erstes Auto gehabt und kann mir auch heute nicht vorstellen es anders zu machen.  Wenn ich irgendwo mit'm Auto (oder Fahrrad oder zu Fuß) nicht vernünftig hinkomme bleib ich eben weg.

Selten sind Flugreisen einfach der beste Weg,  aber das ist für mich dann auch eine heftige Belastungsprobe a deren Ende ich mir jedes mal schwöre das machste nie wieder.

Soviel zur Praxis...... meine Meinung in der Theorie:

wenn ich öfter oder gar regelmässig in die große Stadt müsste würde ih vermutlich schon die Bahn nutzen;   Verkehr, parken  und all das macht ja nun inzwischen mit'M Auto wirklich keinen Spass mehr und ist teuer.  Öffentliche, finde ich,  bieten in Ballungsräumen tatsächlich meist gute Optionen um annähernd überall geschickt hinzukommen. 

Ausserhalb der grossen STädte aber wäre mir die Kompromisse schlicht zu hoch.  Da schätze ich nach wie vor die Unabhängigkeit, die mir das Auto bietet.

Ich denke wir gehören zu den mindestens 80 %, denen es genau so ging und die auch so denken. Ich war mal beruflich länger in fast ganz D unterwegs und da mußte ich einfach mit dem Auto überall hin. Wenn ich aber mal nach Stuttgart wollte, dann bin ich mit dem Auto bis zu meiner Oma gefahren, hab es dort abgestellt, 100 m gelaufen und mit der Straßenbahn reingefahren. Dort funktioniert die Geschichte wenigstens.

Hier auf dem Land, keine Chance. Hier haben auch mindestens 99 % den Führerschein und 95 % ein eigenes Auto. Sonst biste nämlich der Arsch.

Bearbeitet von Wurzelsepp
g und h sind zu nah auf der Tsatatusr.....
Geschrieben (bearbeitet)

Der Willy Brandt, der hatte einen Zug nur für sich allein, und der hielt auch nur dort, wo dieser Depressive hin wollte.

So herum ist es doch besser als sich vor Züge zu schmeißen.

Die Härte war aber Gorbatschow, als der mit dem Kohl in Düsseldorf "Deutschland" neu erfand. Er bestand darauf, dass er vorher kurz bei seinen Stahlgenossen in Dortmund mit der S-Bahn (Normalfahrt 35 Halts und zwei Stunden unterwegs) vorbeischauen dürfe.

Jede Brücke  zwischen Düsseldorf und Dortmund, die diese S-Bahn passierte, wurde für drei Stunden für alle (auch Fußgänger) gesperrt.

Die weltbeste 1. Klasse Fahrt in der Eisenbahngeschichte!

Bearbeitet von Steinkul
Geschrieben
vor 6 Stunden, Gernot sagte:

... Als Kunden sieht mich die Bahn in diesem Jahrtausend jedenfalls nicht mehr...

Gernot, du hast ja noch viel vor... :)

Albert Rupprecht
Geschrieben
vor 2 Stunden, Yvonne2202 sagte:

Alleine in 12 Monaten FSJ hat sich dreimal jemand auf die Strecke meines Zugs geworfen, n

Dreimal, und ich dachte, nachdem ich es einmal erlebt habe, könne ich mich schon zu den Profis zählen. Kommt da eigentlich jedesmal so ein Trampel mit einer violetten Notfallselsorger-Binde durch den Zug gelaufen und fragt bei etwa jeder dritten Sitzreihe: "Sie wissen, was passiert ist?"?

  • Like 1
Geschrieben (bearbeitet)

Auto nach Düsseldorf ausgeliefert und dann direkt neben dem Bahnhof versucht, den Flix-Bus zu besteigen. Gescheitert, weil ich versehentlich den falschen Tag gebucht hatte, und der Bus voll war. Egal, kein Problem, also in den Bahnhof und ein Ticket nach Mannheim gekauft. Für 97,- Euro.  Der Bus hätte 17,- Euro gekostet.

Hätte ich einige Wochen vorher ein Bahnticket gekauft, wäre der Preis unter 40,- Euro gewesen. Nur, da konnte ich ja noch nicht wissen daß ich an diesem Tag reisen würde. Ich zahlte also über 50,- Euro Strafe, weil ich mal ganz spontan mit der Bahn fahren wollte.

Was soll das ????? Warum bin ich als Bahnkunde offenbar nicht erwünscht, wenn ich mal eben spontan mit der Bahn fahren möchte ?!? Warum ist die Eisenbahn für Menschen, die einfach in einen Zug steigen und irgendwohin wollen, in keiner Weise mehr konkurrenzfähig, nur noch in Notfällen nutzbar, es sei denn, sie hätten irgendwann mal eine stattliche Vorleistung in Form einer "Bahn-Kart" geleistet ???

Ich fahre wirklich gerne Eisenbahn, aber die Preisgestaltung ist absurd und wird mich auch in Zukunft daran hindern, freiwillig ein Ticket zu kaufen.

Nebenbei; Die Betreuung durch den Flixbus Mitarbeiter war großartig, und die Rückzahlung des bereits bezahlten Fahrtpreises erfolgte quasi sofort. Obwohl ich selbst Mist gebaut hatte.

Bearbeitet von TorstenX1
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Geschrieben

Habe neulich eine Reise von Düsseldorf nach Würzburg stornieren müssen, weil eine Fortbildung ausgefallen war. Ich habe die Bahntickets 2. Klasse mit einem BahnCard 25 (kostet im Jahr 60€) für 74€ anstelle 100€ (Retour) erworben gehabt. Da ich die Reise nicht antreten konnte, habe ich mich um Erstattung bemüht. Ich habe 42€ zurück bekommen. Das Hotelzimmer in Würzburg habe ich via Trivago gebucht mit der Option 24h vor Anreise ist die Stornierung kostenfrei und ich musste eh keine Anzahlung machen. Ja, die Bahn macht das nicht fair, das ist klar. Hotels sind da entspannter, obwohl die ja genauso Kostendruck haben. Naja immerhin. Torsten, es lohnt sich für solche Fälle auf jeden Fall mal die BlaBlaCar-App auf dem Phone zu installieren. Mit Mitfahrgelegenheit kommt man mit etwas Glück ziemlich günstig von A nach B. Düsseldorf und Mannheim sind darüber hinaus zwei größere Städte mit zwei Universitäten und viele sind unterwegs, die zum Fahren Geld auftreiben wollen.

 

 

 

 

Geschrieben (bearbeitet)

Ich hatte lange die Mitfahrzentralen genutzt, meist als Fahrer, aber oft auch als Mitfahrer. Das war auch  immer problemlos. Manchmal geriet ich natürlich an einen Mercedes, der bei mir nach kurzer Zeit Schmerzen im Hintern verursacht, und manchmal auch an Insassen anderer Kulturkreise, die wegen anderer Ernährung anders ausdünsten als gewohnt. Da ist es schon angenehmer, im Zug zu sitzen. Aber man muß halt den 4 - 5-fachen Preis rechnen gegenüber Bus oder Mitfahrentrale.

Bearbeitet von TorstenX1
  • Like 2
Geschrieben

Hahahaa, ja. Das kann ich verstehen [emoji23]

ACCM Peter D.
Geschrieben

Ich pendele seit nunmehr knapp 5 Jahren zwischen einem Dorf bei Pforzheim und Stuttgart mit der DB. Los geht's morgens mit einer S-Bahn der KVV bis nach Pforzheim, danach mit  einem IRE nach Stuttgart Hbf. Abends die ganze Tour wieder zurück. Die Jahreskarte dafür kostet mich schlappe 2.400 €, Bahncard 100 lohnt da nicht. Die Kosten liegen in etwa bei dem, was ich mit dem PKW an Sprit im Jahr dafür verheizen würde.

Meine Erfahrungen sind insgesamt durchwachsen. Manchmal läuft's bei der DB einfach nicht und an mehreren Tagen hintereinander hat man ordentliche Verspätungen zu ertragen. Dann läuft es wieder ein paar Wochen ohne Probleme. Man erkennt an den von mir benutzten IREs auch deutlich, dass die Reparatur- und Wartungsintervalle bei der DB Regio (die roten Waggons) zu lang sind. Da fährt man schon mal über eine Woche mit dem immer gleichen Zug, bestehend aus den immer gleichen Waggons (gut erkennbar an den Tags, die die Bros from da hood so hinterlassen), mit den immergleichen defekten Türen, Klimaanlagen oder auch mal komplett gesperrten Waggons (die aber wacker immer weiter mitgeführt werden). Auch gerne genommen sind einfach mal wenigstens einen Waggon für ein- bis zwei Wochen komplett weglassen, so dass man - wenn man schon keinen Sitzplatz mehr bekommt - wenigstens nicht umfallen kann.

Ein Witz sind die "Fahrgastrechte": Bei komplettem Zugausfall (wie z.B. gerne mal mehrere Tage am Stück bei Streiks), stehen einem Dauerkartenabonnenten satte 1,50 € zu! Also das Papier nicht wert, das es braucht, diesen fetten Betrag einzufordern...

Auch schön: Der Lokführer hat sich krank gemeldet, Zug fällt aus. Einer vom Begleitpersonal ist krank: Zug muß Umweg ohne lange Tunnelstrecke fahren - Verspätung. Klimanalagenproblematik ist ja in der Presse rauf und runter diskutiert worden. Bier-Kotze-Sauna kommt im Pendlerzug zum Glück selten vor, ist aber nicht ausgeschlossen; sehe ich aber eher nicht als Schuld der Bahn, sondern der Passagiere, die mit einem scheinbar sehr schnellen Zug durch die Kinderstube gerauscht sind...

Alles in allem ist die Bahn für mich das kleinere Übel, als mit dem Auto zu pendeln. Ich verbrauche meine Autos nicht unnötig, kann in der Zeit noch schlafen, lesen, einen Film ansehen. Und speziell Stuttgart ist ja kein unbeschriebenes Blatt, was Staus angeht, das spare ich mir auch gerne jeden Tag.

Zum Bahnhof in Stuttgart muß man ja nix schreiben, da gibt die Presse genug her. Der Bahnhof in Pforzheim wird seit über zwei Jahren umgebaut - kein Ende in Sicht. Er wird nicht schöner, auch nicht besser. Und die Koordination der Bauarbeiten läßt einen oftmals ziemlich ratlos zurück...

Fazit für mich persönlich: Necessary evil. Viele durch häufigere Wartung und bessere Disposition oder ein minimales Notpolster an Personal vermeidbare Unannehmlichkeiten.

  • Like 2
Geschrieben
vor 9 Stunden, MatthiasM sagte:

Nanana Gernot, wer wird denn wegen zwei Schwachkoepfen gleich den Naidoo machen.

http://railpix.bueker.net/Fotogenehmigung.pdf

Du scheinst dich im absolut legalen Bereich befunden zu haben! Ich befuerchte nur, eine Beschwerde wegen des Verhaltens der Mitarbeiter wird dir zumindestens keine Satisfaktion bringen. Aber wenn sich keiner beschwert wird sich auch nichts aendern!

Danke für den Link. Ich denke, es war aber auch richtig das Bild zu löschen und da keine Diskussion über Beiwerk oder Größe der Abbildung anzufangen. Man kann einen Streit auch dadurch lösen, daß man ihn erst gar nicht anfängt.

Ich muß auf der anderen Seite an eine Japan Reise denken, wo sich die Leute gerne fröhlich ins Bild gesellt haben (Taxifahrer, das soll man hier einmal versuchen), um eine gute Stimmung zu machen.

Gernot

Geschrieben

Mit der Bahn fahr ich, wenn ich nach Frankfurt rein muß.

Die besten Zug-Angebote hab ich bisher in Luxemburg erlebt. Super Verbindungen, super Service. In Verbindung mit diversen Familientickets für Museen und Veranstaltungen kann man sogar kostenlos durchs ganze Land reisen.

Geschrieben (bearbeitet)

So, hier nochmal zusammen (war doch zu mühsam gestern alles mit dem Handy zu tippen...)

Mein Reisetagebuch

Sonntag:

Liebes Tagebuch,

ich schreibe Dir heute aus dem Reisezentrum der Deutschen Bahn. Ich habe grade viel Zeit zu schreiben, denn ich will mir einen Fahrschein kaufen. Die ca. 300 anderen Leute, die außer mir hier sind, wollen sich auch einen Fahrschein kaufen, drum habe ich mir, um die Wartezeit zu überbrücken, ein bißchen Arbeit und was zu lesen mitgebracht: "Harry Potter Band 1-7".

Die Deutsche Bahn hat schon wieder ein neues Preissystem. Wenn man seinen Fahrschein z.B. drei Tage vor Abfahrt des Zuges bucht, kostet er weniger. Ich bin deshalb schon seit vorgestern hier. Leider bin ich seitdem noch nicht an die Reihe gekommen, aber dafür kenne ich die meisten Anderen hier schon mit Vornamen. Ab und zu lade ich sie in mein Zelt ein, und wir kochen uns was Leckeres auf meinem Campigkocher. Ich hoffe, mein Konservenvorrat reicht noch bis nächsten Dienstag, da fährt nämlich mein Zug.

Nächster Dienstag, früher Morgen:

Liebes Tagebuch,

es könnte sein, dass ich heute doch noch rechtzeitig drankomme. Sie haben nämlich einen zweiten Schalter aufgemacht. So kriege ich zwar keinen supergünstigen Frühbucher-Sparpreis mehr, dafür aber vielleicht – und das ist ja auch nicht schlecht – meinen Zug.

Dienstag, früher Nachmittag:

Liebes Tagebuch,

der Bahnbedienstete am Schalter hat mir meinen Fahrschein netterweise doch zum supergünstigen Frühbucher-Sparpreis verkauft. Mein Zug hat nämlich schätzungsweise drei Tage Verspätung. Zum Glück, denn vom gesparten Geld kann ich meinen Konservenvorrat wieder auffrischen.

Freitag:

Liebes Tagebuch,

als ich vorhin in den Zug eingestiegen bin, haben mir alle vom Bahnsteig gewunken. Es war herzzerreißend, aber es ist tröstlich zu wissen, dass ich sie bei meiner Rückkehr in zwei Wochen eh fast alle wiedersehen werde. Mein Zelt habe ich einem armen Geschäftsmann geschenkt, der versucht hatte, sich seinen Fahrschein am Automaten zu lösen.

Der ICE, mit dem ich jetzt fahre, ist sehr voll, doch ich habe einen Stehplatz vor dem Klo ergattern können. Hier kann ich mich schön anlehnen, zumindest solange die Klotür sich nicht öffnet. Aber die fünf Leute, die drin sind, kommen eh selten nach draußen - es sei denn es muß mal jemand aufs Klo.

Samstag

Liebes Tagebuch,

wegen der maroden Gleise fährt der Zug heute langsamer als er eigentlich könnte. Das macht aber nichts. So können wir in aller Ruhe die malerische Landschaft genießen. Das Wetter ist traumhaft, und es sind viele Fahrradfahrer unterwegs. Sie winken uns immer fröhlich zu, wenn sie uns überholen.

Vor jedem Bahnhof gibt der Zugchef über Lautsprecher die Anschlußzüge der letzten paar Monate durch, die wir übrigens fast alle noch erreichen. Er wünscht allen Fahrgästen, die aussteigen, zum Abschied noch einen schönen Tag und bedankt sich bei Ihnen für das Reisen mit der Deutschen Bahn.

Aber aussteigen tut eigentlich kaum jemand, denn dazu sind ja nur die in der Lage, die einen Stehplatz in unmittelbarer Nähe zu einer Tür ergattert haben - und das sind ja meistens die, die grade erst eingestiegen sind.

Anschließend übersetzt der Zugchef seine gesamte Durchsage immer nochmal auf englisch. Schließlich ist der ICE der "Official Transport Partner" für die Fußball-WM. Die ist zwar schon vorbei, aber hier an Bord befinden sich noch einige Endspielbesucher, die damals in Berlin zugestiegen sind. Unter ihnen sind tatsächlich ein paar Engländer. Sie verstehen aber kein Wort von dem, was der Zugchef sagt. Er sagt nämlich Sätze wie "szänk ju foa trewelling wis Deutsche Bahn" oder "Wie wisch ju ä pläsent Johnny."

Neben mir steht ein Engländer, der Johnny heißt. Er freut sich jedes mal, auch wenn er den Rest der Ansage nicht versteht, über die persönliche Begrüßung. Dies sei in England nicht so, erklärt er mir. Er fange an Deutschland immer mehr zu mögen. Er könne sich sogar vorstellen hier zu leben, zumal eh nicht klar sei, ob er seine Heimat jemals wiedersehen werde.

Der Zugchef macht schon wieder eine Durchsage. Diesmal empfiehlt er uns - erst auf deutsch, dann auf englisch - ein paar Gerichte von der Speisekarte, die für uns im Speisewagen vom freundlichen Service-Team der Mitropa aufgetaut werden, z.B. ein Croissant mit Butter und Honig für 7 Euro 90. Das hört sich verlockend an, aber die meisten Passagiere haben nur D-Mark dabei und zum Speisewagen zu gelangen ist sowieso unmöglich, denn hier ist absolut kein Durchkommen.

Auch nicht für den Schaffner, deshalb erleichtern wir ihm die Arbeit und kontrollieren unsere Fahrscheine gegenseitig. Hin und wieder brauchen wir ihn aber doch, wenn es darum geht, Fahrscheine für die Passagiere nachzulösen, die seit der Abfahrt des Zuges hier geboren wurden.

Montag

Liebes Tagebuch,

der Zug ist vorhin mitten in der Nacht wieder mal auf offener Strecke stehen geblieben. Der Zugchef hat gerade über Lautsprecher durchgegeben, die Ursache für die kleine Verzögerung im Betriebsablauf sei diesmal keine von Vegetation überwucherte Signalanlage sondern ein brennender Triebwagen.

Um der ansteigenden Hitze im Inneren des Zuges entgegenzuwirken, werden vom freundlichen Service-Team der Mitropa gekühlte Getränke verteilt. Leider ist nur noch Kaffee da. Immerhin. Der Strom ist grade ausgefallen. Doch der Flammenschein spendet genügend Licht, so dass ich Dir diese Zeilen noch schreiben kann:

Liebes Tagebuch, ich bin so froh, dass ich nicht mit dem Auto gefahren bin! Ich hätte sonst nie so viele liebe, nette Menschen kennengelernt. Selten erlebe ich eine Reise so bewußt, intensiv und naturverbunden. Schön, dass es in dieser schnelllebigen Zeit noch so etwas gibt wie die Deutsche Bahn...

(Bodo Wartke)

 

Gruß Higgins

Bearbeitet von Higgins*
ACCM andrefrey
Geschrieben

Ja mach ich, täglich zur Arbeit.
Nein, nicht gerne, denn Regionalbahnen sind nervig. Aber wenn ich die Strecke jeden Tag mit dem Auto fahren müsste, das wäre viel schlimmer. Ich hab halt das kleinere Übel gewählt.

Gesendet von meinem SM-G920F mit Tapatalk

Geschrieben
Mit der Bahn fahr ich, wenn ich nach Frankfurt rein muß.

Die besten Zug-Angebote hab ich bisher in Luxemburg erlebt. Super Verbindungen, super Service. In Verbindung mit diversen Familientickets für Museen und Veranstaltungen kann man sogar kostenlos durchs ganze Land reisen.

Die Letzeburger habens leicht: Wohlstand allerorten, und das ganze Land besteht aus einer Kleinstadt mit ein paar Dörfern, insgesamt hat das ganze Land geschätzt halb so viel Bevölkerung wie Köln!

 

Geschrieben

Ich bin schon seit Jahren nicht mehr mit Öffis in Deutschland gefahren. Es lohnt sich einfach nicht und ist zu umständlich. Zu meiner Arbeit bräuchte ich 2 Stunden mit zweimal umsteigen für 5.80€ pro Strecke. Mit dem Auto dauert es ca. 25 Minuten und kostet an Sprit (mit dem V6!) etwa 7,50€ (Hin und zurück zusammen!). Natürlich müsste man auch die laufenden Kosten des Autos auf den Fahrpreis aufschlagen, aber komplett aufs Auto zu verzichten ist absolut illusorisch.

Außerdem fahre ich sehr gerne alleine, mach mir ein Hörspiel an und hab meine Ruhe. Ein Traum!

Selbst auf Langstrecken lohnt sich die Bahn für mich meistens nicht und selbst wenn, nehme ich für den größeren Komfort des Alleinreisens die Mehrkosten für die PKW-Fahrt in Kauf.

Die einzige Stadt, wo ich "gerne" mit den Öffis fahre, ist Paris. Da macht Autofahren tatsächlich überhaupt keinen Spaß und die Metro ist von der Taktung her ein Traum. Deswegen steht mein Auto immer brav in der Tiefgarage, sobald wir in Paris sind.

  • Like 1
Geschrieben
vor 13 Minuten, Chaotec sagte:

. Mit dem Auto dauert es ca. 25 Minuten und kostet an Sprit (mit dem V6!) etwa 7,50€ (Hin und zurück zusammen!). Natürlich müsste man auch die laufenden Kosten des Autos auf den Fahrpreis aufschlagen, aber komplett aufs Auto zu verzichten ist absolut illusorisch.

Das kann man sich in allen Richtungen schoen rechnen. Aber bestimmte Kosten sind doch auch noch Kilometerabhaengig. Die Abschreibung zB, den bei 300 000km werden die meisten Autos schon sehr pflegeintensiv. Man kann dafuer also ungefaehr noch mal die Kosten fuer Sprit draufrechnen. Wartung kommt auch noch dazu und selbst die Versicherung ist nicht mehr kilometerunabhaengig.

Zwei Stunden gegen eine Halbe ist natuerlich schon ein Argument!

Geschrieben
vor 27 Minuten, MatthiasM sagte:

Das kann man sich in allen Richtungen schoen rechnen. Aber bestimmte Kosten sind doch auch noch Kilometerabhaengig. Die Abschreibung zB, den bei 300 000km werden die meisten Autos schon sehr pflegeintensiv. Man kann dafuer also ungefaehr noch mal die Kosten fuer Sprit draufrechnen. Wartung kommt auch noch dazu und selbst die Versicherung ist nicht mehr kilometerunabhaengig.

Zwei Stunden gegen eine Halbe ist natuerlich schon ein Argument!

Klar, habe ich ja auch eingeräumt. Also WENN die Bahn günstiger als ein (eh vorhandenes) Auto wäre und die Fahrzeit nicht zu stark divergiert, würde ich mir das hin und wieder überlegen und auf meinen Komfort verzichten. Aktuell sieht es allerdings nicht danach aus, dass das in diese Richtung geht.

Geschrieben
vor 13 Stunden, MatthiasM sagte:

Bei deine Anspruechen wuerde ich Dir auch eher 1. Klasse empfehlen, oder faehrt da der Poebel auch schon mit?

 

Nach meinen Erfahrungen fährt in der ersten Klasse eher mehr Pöbel... 

  • Like 2
Geschrieben

Hallo,

bei allem sollten wir nicht vergessen, dass wir ohne Bahn, Bus und Radfahrer nur noch im Stau stünden und niemals einen Parkplatz finden würden.

Wer weniger Stau will, muss andere Verkehrsmittel als den Pkw attraktiver machen.

Ich glaube, mit den selbstfahrenden Kfz steht uns eine Veränderung bevor, deren Ausmaß nur wenige abschätzen können. Es wird nicht mehr erforderlich und auch nicht mehr sinnvoll sein, einen eigenen Wagen zu besitzen. Auf einen Schlag kommen wir mit einem fünftel der Autos aus und haben keine Parkplatzprobleme mehr. Dank Vernetzung wird es auch keine Staus mehr. Natürlich wird man dazu Regelungen schaffen müssen, dass besonders gefragte Straßen nur noch mit Fahrzeugen befahren werden dürfen, die mindestens vier Personen transportieren. Da diese Fahrzeuge die Passagiere nacheinander abholen und aussteigen lassen, kommt jeder umsteigefrei ans Ziel. Der gesamte Nahverkehr wird auf diese Art abgewickelt werden können,

Grüße
Andreas

Geschrieben

Wie gut dass ich diese Sorgen alle nicht habe, da wo ich wohne ist der ÖPNV quasi inexistent. Wenige Meter von meiner Haustür gibt es zwar eine Bushaltestelle, aber außer für die Schülerbeförderung ist das ziemlich unnütz. Wenn mein Sohn nach der Schule noch in die Stadt geht, z.B. ins Kino, dann muß ich ihn immer abholen weil der letzte Bus schon am späten nachmittag fährt.

Meine Arbeitsstelle liegt in der anderen Richtung als die Schule, deshalb brauche ich selber gar nicht darüber nachzudenken mit dem ÖPNV dorthin zu fahren. So fahre ich täglich die 2x 16km mit dem PKW oder bei schönem Wetter - so wie heute - mit dem Motorrad. Da ich glücklicherweise nicht durch die einzige größere Stadt hindurch fahren muß sondern quasi auf der "richtigen Seite" wohne ist das Verkehrsaufkommen auch sehr überschaubar.

Geschrieben
vor 18 Stunden, Albert Rupprecht sagte:

Dreimal, und ich dachte, nachdem ich es einmal erlebt habe, könne ich mich schon zu den Profis zählen. Kommt da eigentlich jedesmal so ein Trampel mit einer violetten Notfallselsorger-Binde durch den Zug gelaufen und fragt bei etwa jeder dritten Sitzreihe: "Sie wissen, was passiert ist?"?

Ich saß zum Glück nie im Zug, den es erwischt hat. Ich war nur die Doofe, die dann deshalb einen Umweg fahren musste. ist mir aber auch egal. Derjenige kann sich ja meinetwegen von seinem ach so schrecklichen Leid befreien, jeder wie er möchte, aber dann soll er sich irgendwo im tiefsten Wald aufknüpfen, wo er nicht im Weg rumliegt.

Ich bin schon alleine deshalb skeptischer der Deutschen Bahn gegenüber geworden, seit mein Bruder in diesem Verein arbeitet und immer mal wieder erzählt, wie gefährlich und gruselig unsicher die meisten Strecken in Deutschland mittlerweile sind. Marode Streckenabschnitte, bei denen schon keine Weiche mehr so funktioniert wie sie soll, aber der ICE brettert noch fleißig mit 300 Klamotten da entlang. Da wird mir ganz dezent schlecht.

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