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"Energiewende" und was sie bedeutet


Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb phantomas:

Eine Atomlobby kann ich da bei keiner Partei erkennen. 

https://m.youtube.com/watch?v=UWg6soESiI8

Soviel „Blauäugigkeit“ kann doch gar nicht sein. guck mal hier:

https://www.lobbycontrol.de/lobbyismus-in-der-eu/50-jahre-euratom-privilegierte-position-der-atomlobby-424/

…Obwohl in 12 der derzeit 27 Mitgliedsstaaten gar keine AKWs betrieben werden und in vier weiteren Atomausstiegsbeschlüsse gelten, hat die Atomenergie in Brüssel einen guten Stand und bekommt durch die aktuelle Klimadebatte neuen Aufwind. Unser Papier zeigt, dass in Brüssel ein kontinuierlich aktives und breit angelegtes Pro-Atom-Netzwerk existiert. Die enormen finanziellen Ressourcen ermöglichen der Atomwirtschaft eine kontinuierliche Lobbyarbeit, die nicht nur auf aktuelle Entwicklungen reagiert, sondern sehr aktiv an einer atomfreundlichen Gesinnung der Entscheidungsträger in Brüssel arbeitet. All-inclusive Ausflugsfahrten zur Besichtigung von Atomanlagen und großzügig angelegte Dinner-Debatten sind Instrumente der politischen Landschaftspflege, die Unternehmenslobbys einsetzten, um für gute Stimmung zu sorgen, Kontakte herzustellen und die gewünschten Informationen zu platzieren.

Und hier:
https://www.lobbycontrol.de/kurzmeldung/leserbriefe-fur-die-atomlobby-1076/
…Bei der Atomindustrie läuft das anders: dort fördert man über die Kerntechnische Gesellschaft ein eigenes Netzwerk von atomfreundlichen Leuten, die Leserbriefe schreiben, in Hauptversammlungen auftreten, Pro-Atom-Webseiten betreiben oder Pro-Atom-Argumente in Wikipedia vertreten. Über die Initiative „Bürger für Technik“ und ihre Verbindungen zur Atomlobby hat der Journalist Christian Fuchs 2008 einen lesenswerten Artikel in der Zeit geschrieben: Atomkraft – ja bitte!

Beide Beiträge sind nicht mehr neu, aber, dass sich da was geändert hätte, wär mir neu.

(Der Zeitartikel:
https://www.zeit.de/2008/17/Atomlobby )

Wenn ich mir die Seite der „BfT“ anschaue & gucke was die da verlinken 🤮 

Dagegen die TAZ heute Morgen:

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Bearbeitet von Ebby Zutt
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Geschrieben
vor 30 Minuten schrieb Ebby Zutt:

https://m.youtube.com/watch?v=UWg6soESiI8

Soviel „Blauäugigkeit“ kann doch gar nicht sein. guck mal hier:

https://www.lobbycontrol.de/lobbyismus-in-der-eu/50-jahre-euratom-privilegierte-position-der-atomlobby-424/

…Obwohl in 12 der derzeit 27 Mitgliedsstaaten gar keine AKWs betrieben werden und in vier weiteren Atomausstiegsbeschlüsse gelten, hat die Atomenergie in Brüssel einen guten Stand und bekommt durch die aktuelle Klimadebatte neuen Aufwind. Unser Papier zeigt, dass in Brüssel ein kontinuierlich aktives und breit angelegtes Pro-Atom-Netzwerk existiert. Die enormen finanziellen Ressourcen ermöglichen der Atomwirtschaft eine kontinuierliche Lobbyarbeit, die nicht nur auf aktuelle Entwicklungen reagiert, sondern sehr aktiv an einer atomfreundlichen Gesinnung der Entscheidungsträger in Brüssel arbeitet. All-inclusive Ausflugsfahrten zur Besichtigung von Atomanlagen und großzügig angelegte Dinner-Debatten sind Instrumente der politischen Landschaftspflege, die Unternehmenslobbys einsetzten, um für gute Stimmung zu sorgen, Kontakte herzustellen und die gewünschten Informationen zu platzieren.

Und hier:
https://www.lobbycontrol.de/kurzmeldung/leserbriefe-fur-die-atomlobby-1076/
…Bei der Atomindustrie läuft das anders: dort fördert man über die Kerntechnische Gesellschaft ein eigenes Netzwerk von atomfreundlichen Leuten, die Leserbriefe schreiben, in Hauptversammlungen auftreten, Pro-Atom-Webseiten betreiben oder Pro-Atom-Argumente in Wikipedia vertreten. Über die Initiative „Bürger für Technik“ und ihre Verbindungen zur Atomlobby hat der Journalist Christian Fuchs 2008 einen lesenswerten Artikel in der Zeit geschrieben: Atomkraft – ja bitte!

Beide Beiträge sind nicht mehr neu, aber, dass sich da was geändert hätte, wär mir neu.

(Der Zeitartikel:
https://www.zeit.de/2008/17/Atomlobby )

Wenn ich mir die Seite der „BfT“ anschaue & gucke was die da verlinken 🤮

Dass die Betreiber von AKWs Werbung in eigener Sache machen und Politiker beraten ist deren Aufgabe als Unternehmen. Das machen alle so und das ist auch transparent. 

Etwas anderes ist es, wenn Politik Lobbyisten in ihr Ministerium holen oder nach ihrer Karriere lukrative Posten in der Energiewirtschaft annehmen. Dies ist nicht transparent.

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb phantomas:

Eine Atomlobby kann ich da bei keiner Partei erkennen. 

Glaube an das, was Du sagst, und richte Dich danach.

Es macht hier nämlich ganz den Eindruck, als wärst Du Teil der Atomlobby. Dass die sich auf bestimmte Parteien beschränken würde, kommt ja von niemandem ausser Dir.

Sicher dürfte sein, dass die Atomlobby bei den Grünen und den Friedensbewegten auf Granit beisst. Beim Rest der Menschheit kann man ja mal scharren.

Man sieht allerdings am Beispiel Deutschland, dass sich die Lobby von selbst zurückzieht, wenns mal nichts mehr zu holen gibt.

Die letzte deutsche Politikerin, die noch wirklich an AKW geglaubt hat, war Angela Merkel. Allerdings musste die dann zugeben, dass ein vierfacher Super-GAU in Japan kein gutes Argument für AKW irgendwo auf der Welt ist.

Die Argumentation in Westeuropa war ja seit Tschernobyl die, dass sowas "bei uns nicht passieren könnte" Und dann kam Fukushima 2011 und hat dieses Argument aber sowas von zerstört. Japan ist ja nun wirklich nicht ein staat, in dem Technik einer Staatsideologie untergeordnet wird, wie im sozialistischen Wirtschaftsraum nicht nur bei AKW üblich. Wenn ein Super-GAU in Japan passieren konnte, muss man bei uns auch davon ausgehen, dass sowas möglich ist. Da hat sie dann - geschockt - auf Atomausstieg umgeschwenkt.

Sie bewies damit eine geistige Flexibilität, die Du nicht hast.

Wenn ich den Beitrag in dem Du mich zulezt zitiertest zusammenfassen soll, so auf Tweet-taugliche Länge, dann steht da ja in etwa, Deine Luftschlösser würden nur daran scheitern, dass ihnen die Grünen aus rein ideologischen Gründen die Baugehemigung verweigerten.

 

Gründe eine Firma, und finde Kapitalgeber auf dem Freien Markt, um auch nur ein AKW zu bauen. Kannst ja mal damit anfangen, den Typ zu evaluieren und einen Bauplatz zu kaufen. Wenn Atomstrom so billig ist, wie Du behauptest, dann dürftest Du ja ohne staatliche Unterstützung finanzieller Art locker auskommen.

Gesetzt den Fall, Du schaffst es, ein geeignetes Grundstück zu kaufen, stell einen Bauantrag. Wenn Du die Genehmigung hast, dann Bau das Ding, hol Dir die Betriebsgenehmigung, und lade mich zur Netzsynchronisierung der Anlage auf eine Cola ein.

Wir sehen dann zusammen mal aufs Datum, und wenn das vor 2050 ist, dann sehen wir uns mal an, wie andere die Energiewende angehen, die ja bis 2050 allerspätestens passiert sein muss.

Wenn Du nie ans Netz kommst, oder erst nach 2050, dann gibst Du feierlich und öffentlich zu, dass die Idee, neue AKW könnten zur Energiewende beitragen, gescheitert ist.

Wenn Du auch nur vor 2035 die Finanzierung zusammen hast (sagen wir mal so um 15Mrd. €; man wird ja optimistisch kalkulieren - kannst auch von mehr ausgehen, dann wird die Chance umso Grösser, nicht schon vor dem Spatenstich pleite zu sein), einen Bauplatz gekauft, und einen Bauantrag gestellt, dann kriegst Du von mir schon mal ne Cola spendiert.

Du wirst noch nicht einmal das nötige Eigenkapital zusammenkriegen, um ein solches Projekt auf die Höhe eines Kreditantrags bei Banken zu bringen. Geschweige denn, dass Banken Dir Geld genug gäben, so eine Anlage zu bauen. Rechtzeitig auch nur ein AKW neu zu bauen, wirst Du nicht schaffen.

Und Du musst zugeben, dass man in den nächsten 20 Jahren mehr als eins bräuchte, sollte Atomstrom wirklich Zukunft haben wollen.

 

Und jetzt vergleiche so ein Vorhaben mal mit einem Windpark, oder einem Photovoltaik- oder Solarthermischen Kraftwerk.

Geschrieben
vor 22 Stunden schrieb -martin-:

Crytomining wäre auch noch eine (idiotische) Idee 😉

so, habe drüber nachgedacht: bezogen auf die problemstellung und auch unter berücksichtigung der hier nicht näher dargelegten sonstigen rahmenbedingen und der durchführbarkeit wäre das sogar eine recht gute idee.

allerdings handelt es sich bei dem produkt um eines, auf welches die menschheit aus meiner sicht echt verzichten kann und jedes kw ein sinnfrei verschwendetes ist. bin nun eher das gegenteil eines moralapostels, aber da ist auch bei mir endgültig schluss. in relation dazu sehe ich selbst den energieeinsatz für cannabisbeleuchtung, e-autoraserei oder das überheizen von party- oder puffpools noch als zweckmäßiger an.

 

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Geschrieben
vor 17 Minuten schrieb bluedog:

Du wirst noch nicht einmal das nötige Eigenkapital zusammenkriegen

Ganz ab, von einer Versicherung…
Aber das sind ja alles nur Störfeuer,

die Kernfusion liegt ja schon in der Schublade, der Warpantrieb ist längst perfekt.

Reden wir mal wieder über Energiewende und wie es realistisch geht? Oder bleiben wir auf dem Pfad des „Isnogud - die Straße, die nirgendwo hin führt“?

Bei einem Ritt durch die Wüste kommen Isnogud und Tunichgud an eine Kreuzung, an der mehrere Straßen zusammentreffen. Eine davon soll „die Straße nach Nirgendwo“ sein. Sofort macht sich Isnogud auf den Heimweg, um den Kalifen auf die Straße ohne Wiederkehr zu schicken. Doch vor lauter Aufregung vergisst er, darauf zu achten, welche Straße er genommen hat…
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Isnogud

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Geschrieben
Zitat

Warum wurde die Anti-AKW-Bewegung so groß?

Frankreich will neue Atomkraftwerke bauen. Großbritannien ebenfalls. In Deutschland dagegen haben die Atomkraftgegner ihr Ziel nun erreicht. Auch die Schweiz und Österreich sind faktisch auf einem Ausstiegskurs. Warum diese Unterschiede? Für Historiker Joachim Radkau liegt eine der zentralen Ursachen in den politischen Rahmenbedingungen: "Nach meinem Eindruck war das Entscheidende, dass es hier keinen mächtigen atomaren Militärapparat gab." 

Anders gesagt: In Kombination mit einer militärischen Nutzung stellen sich Investitionen in Kerntechnik ganz anders dar als ohne. 

Nach den erfolgreichen Protesten gegen die Wiederaufbereitungsanlage Gorleben, erzählt Radkau, habe ein Atommanager ihm gestanden, wie dankbar er den Kernenergie-Gegnern gewesen sei - sie hätten die Energiewirtschaft vor einer der größten Fehlinvestitionen bewahrt.

Ihr Einverständnis zum Atomausstieg haben sich die Energiekonzerne bezahlen lassen - dagegen gekämpft haben sie kaum.

https://www.tagesschau.de/wissen/forschung/atomkraft-geschichte-akw-forschung-101.html

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Geschrieben

Das ist Quatsch.

Weder Korea noch Japan haben einen atomaren Militärapparat und dennoch zählen beide Länder zu den größten AKW-Betreibern.

Die Ablehnung liegt eher in dem Antiamerikanismus hierzulande, die antiamerikanisch gesinnten sind auch gegen Atomkraft und NATO. Mittlerweile haben einige ihre Ablehnung dagegen aufgegeben.

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Geschrieben (bearbeitet)
23 minutes ago, phantomas said:

Die Ablehnung liegt eher in dem Antiamerikanismus hierzulande, die antiamerikanisch gesinnten sind auch gegen Atomkraft und NATO.

Also bei mir persönlich liegt das etwas anders, auch wenn die USA seit Jahrzehnten und konstant hart daran arbeiten sich meine Abneigung zu verdienen. Gegen Atomkraft bin ich seit Tschernobyl, gegen die Nato seit dem Zerfall des Warschauer Paktes mit dem sie eigentlich obsolet wurde.

Außerdem könnten wir jede Menge bezahlbaren und halbwegs sauberen Strom aus fossiler Energie produzieren wenn man nicht angekündigt hätte kein russisches Gas mehr beziehen zu wollen, die Russen daraufhin nicht den Gashahn zugedreht und irgendjemand dann auch noch die Pipelines gesprengt hätte. Tausend mal besser als Atomstrom oder Kohle um Defizite auszugleichen. Aber ja, stattdessen pflanzt man auf den Feldern jetzt Solarmodule und stellt Windkraftwerke auf. Kann man machen und wenn der Stromverbrauch stagnieren würde, dann wäre das auch irgendwann vermutlich ausreichend. Die paar Stunden ohne Sonne und Wind kann man aus dem Ausland zukaufen wo z.B. Wasserkraft noch ausbaufähig wäre. Dummerweise möchte man aber auch noch den Verkehr elektrisieren und die Heizung in den Monaten wo diese Zustände vor allem auftreten können. Die Logik dahinter erschließt sich mir nicht!

Bearbeitet von Manson
Geschrieben
vor 6 Minuten schrieb Manson:

Also bei mir persönlich liegt das etwas anders, auch wenn die USA seit Jahrzehnten und konstant hart daran arbeiten sich meine Abneigung zu verdienen. Gegen Atomkraft bin ich seit Tschernobyl, gegen die Nato seit dem Zerfall des Warschauer Paktes mit dem sie eigentlich obsolet wurde.

AKWs mit der Technik von Tschernobyl gibt es bei uns ja nicht, von daher kann die Ablehnung deutscher AKWs ja nicht kommen.

 

Geschrieben
vor 6 Minuten schrieb phantomas:

AKWs mit der Technik von Tschernobyl gibt es bei uns ja nicht

Mehr.
Alle Atomkraftwerke sind doch Quatsch! Da wird ein Höllenfeuer entzündet, welches im Fall der Fälle - ach, sowas haben wir ja nie geahnt- eine nette Kernschmelze produziert und warum?
Zum Wasserkochen! Wie geil - äh dämlich- ist das denn?!
Da siehst du förmlich die Neandertaler um die Feuerstelle sitzen.

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Geschrieben (bearbeitet)
15 minutes ago, phantomas said:

AKWs mit der Technik von Tschernobyl gibt es bei uns ja nicht, von daher kann die Ablehnung deutscher AKWs ja nicht kommen.

Na toll, in Fukushima hatten sie auch keine derartige Technik, dafür einen Tsunami. Den wird es hier vermutlich auch nicht geben außer an der Nordsee wenn mal in der Nähe von Island die Erdkruste aufbrechen sollte. Abgesehen davon gibt es auch andere Naturereignisse und Technik, egal von wem sie gebaut wurde, kann, gegebenenfalls unter Hilfe von menschlichen Fehlern, versagen. Ich hätte ungern einen etliche Quadratkilometer großen Naturpark in Deutschland den man besser nicht betreten sollte.

Leider lässt es sich nicht vermeiden gelegentlich an Atomkraftwerken vorbeizufahren, dabei habe ich seit Jahrzehnten ein ungutes Gefühl und werde den Teufel tun mich in Sichtweite der Kühltürme länger als unbedingt nötig aufzuhalten. Es ist schön das dieses Gefühl nun zumindest in D der Vergangenheit angehören wird.

Bearbeitet von Manson
Geschrieben

Auch die Technik von Fukushima gibt es in D nicht. Fukushima hatte noch nicht mal eine Schutzhülle.

 

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb phantomas:

Auch die Technik von Fukushima gibt es in D nicht. Fukushima hatte noch nicht mal eine Schutzhülle.

 

Na und, welches „Zwischenlager“ bei uns hat eine solche?
Wenn da was drauf-/ reinfällt, was‘n dann?

Die Behälter die da ( zum Teil schon ü30 Jahre) stehen sind für 40 Jahre genehmigt. Und dann? Umpacken - wo? Castortransporte nach F oder GB, hat das schon mal jemand kalkuliert? Ach, besser nicht, das wird ja immer teurer.

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Geschrieben (bearbeitet)
vor 4 Stunden schrieb phantomas:

Auch die Technik von Fukushima gibt es in D nicht. Fukushima hatte noch nicht mal eine Schutzhülle.

 

Naja, es gab In Deutschland Philippsburg I, Isar I, Brunsbüttel, Krümmel. Und Zwentendorf in Ö. das wegen gleichen Kostruktionsmängeln nie ans Netz ging, s.u.

gravierende-sicherheitsdefizite-deutschen-akw

Schwachpunkt Sicherheitsbehälter

Die Sicherheitsbehälter der vier ältesten deutschen Siedewasserreaktoren sind schlechter gegen die Folgen einer Kernschmelze geschützt als die der japanischen Katastrophenreaktoren.

Der Sicherheitsbehälter - auch Containment genannt - ist eine wichtige Barriere, damit bei einem Unfall keine Radioaktiviät austritt. Er umschließt den Reaktordruckbehälter, in dem sich die Brennelemente befinden. Im AKW Fukushima 1 besteht dieser Sicherheitsbehälter aus einer mehrere Meter starken Betonhülle.

Anders bei den alten Siedewasserreaktoren Philippsburg I, Isar I, Brunsbüttel und Krümmel. Sie gehören zur sogenannten Baureihe 69, die mit einem schweren Konstruktionsfehler behaftet ist: Ihre Sicherheitsbehälter bestehen lediglich aus einer leicht schmelzenden Stahlhülle mit einer Wandstärke von wenigen Zentimetern. Diese Sicherheitslücke ist nachträglich nicht zu beheben.

Die Folgen sind schwerwiegend: Wenn das Kühlsystem versagt und eine Kernschmelze eintritt, wird schneller Radioaktivität freigesetzt. Zudem sind die Freisetzungsmengen größer, da sich in der kurzen Zeit nur ein kleiner Teil der Radionuklide innerhalb des Sicherheitsbehälters absetzen kann.

-

https://www.rbb-online.de/kontraste/ueber_den_tag_hinaus/umwelt/atomkraft___laufzeitverlaengerung.html

"Ein Idyll in Österreich: ein Wirtshaus auf dem Gelände des Atomkraftwerks Zwentendorf. Der Mailer wurde in den 70er Jahren vollständig errichtet, aber nie in Betrieb genommen.

Heute dient der Reaktor als Museum - Besuchergruppen erfahren, dass damals, als er gebaut wurde, die Bürger Angst hatten, dass die Technik versagen könnte. Ein Volksentscheid stoppte schließlich das Projekt.

Der Werkstoffphysiker Professor Wolfgang Kromp war einst glühender Befürworter der Kernenergie. Doch als er in den 70er Jahren Baupläne des Reaktors im Detail sah, änderte er seine Meinung.

Prof. Wolfgang Kromp, Werkstoffphysiker, Universität Wien
„Da war mir klar, also mindestens dieses Kraftwerk hat einen Geburtsfehler. Da ist schlicht und einfach eine Fehlkonstruktion unterwegs.“

Sie sparten auf Kosten der Sicherheit. Experte Kromp alarmierte in Österreich die Öffentlichkeit. Danach verhinderten die Bürger die Inbetriebnahme dieses Billigreaktors. In Deutschland aber wurden in den 70ern nahezu baugleiche Mailer in Betrieb genommen.

So in Bayern das Kernkraftwerk Isar 1, in Baden-Wüttemberg der Block Philippsburg I. Die Reaktoren Brunsbüttel und Krümmel – beide in Schleswig-Holstein.

Obwohl die Bedenken aus Österreich auch hier bekannt waren, genehmigte der TÜV als Gutachter den Betrieb für 40 Jahre Laufzeit. Für den Energie-Experten der Regierungspartei CDU noch heute ein Zeugnis für garantierte Sicherheit."

"Während des Betriebs wird der Behälter regelmäßig alle paar Jahre überprüft und zwar nach den jeweils neuesten geltenden Prüfstandards.“
KONTRASTE
„Dort, wo ich nicht hinkomme, kann ich nicht prüfen.“
Aus dem Off
„Cut… wir haben gesagt: Keine Nachfragen!“

Der Mann im Hintergrund ist vom TÜV. Er untersagt seinem Auftraggeber, dem Chef der Atomaufsicht, die Beantwortung der Nachfrage.

Das Interview wird abgebrochen. Im Nachgang stellt sich heraus, die kritische Stelle wird am Behälter in Philippsburg lediglich alle vier Jahre geprüft – und das nur von außen"

-

https://www.telepolis.de/features/Slowakei-AKW-ohne-Sicherheitsbehaelter-bekommt-Betriebserlaubnis-6046438.html

-

https://www.telepolis.de/features/Regierung-in-Polen-will-in-Atomkraft-einsteigen-und-setzt-auf-Krisenkonzern-8947349.html

-

https://www.tagesspiegel.de/politik/die-gefahrlichsten-akws-in-europa-3704467.html

Bearbeitet von 15cv
Geschrieben
vor 59 Minuten schrieb 15cv:

Sie sparten auf Kosten der Sicherheit

Fortsetzung folgt.

Geschrieben

In West-Europa gab es keine folgenschwere Störfälle, also waren die Vorkehrungen bislang ausreichend.

Unglaublich ist, dass unser Wirtschaftsminister Reaktoren ohne Schutzhülle und unsere Sicherheitsstandards in Kriegsgebieten wie der Ukraine für sicher hält, hier in D aber Akws abschalten lässt.

Gleichzeitig lässt er mit unserem Geld Firmen retten. die neue AKWs in Europa bauen.

Und dann wundern sich die Grünen darüber, warum das Vertrauen in die Politik so stark schwindet.

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb phantomas:

In West-Europa gab es keine folgenschwere Störfälle, also waren die Vorkehrungen bislang ausreichend.

Zum Glück wurde immer rechtzeitig abgeschaltet. Und, weil die Kontrollinstanzen dann doch tatsächlich etwas finden, hat EDF immer noch das große Problem.
In D wurde offensichtlich einiges vertuscht, was über wistleblower dann doch rauskam. Beispiel Krümmel mit  „nur“ 340 meldepflichtigen Störfällen:

I. Werkstoff-, Material- , Fertigungs- und Konstruktionsfehler

1. Vorliegen systematischer Werkstoffehler (A)

Der gesamte Reaktordruckbehälter wurde aus einem sicherheitstechnisch ungeeigneten Stahl gefertigt. Der verwendete Stahl entspricht nicht den speziellen Anforderungen hinsichtlich "Optimierung" und "Basissicherheit" (Qualitätsstandards der Reaktorsicherheit). Er altert dadurch schneller, das Material ist weniger widerstandsfähig gegen Einwirkungen des Betriebes wie Neutronenbeschuß, Korrosion und Temperaturschwankungen. Der Stahl versprödet, die Bruchgefahr wächst mit jedem Betriebstag. 

Der Stahl ist außerdem gewalzt worden, obwohl er dafür nicht geeignet war. Die Folge: das Material ist unzureichend vergütet, d.h. porös. Zusätzlich wurde vor dem Walzen das Abtrennen von Verunreinigungen unterlassen (Abschopfen der Stahlblöcke), der Stahl blieb daher stark verunreinigt. 

2. Fehleranhäufungen in den Schweißnähten (B)

Viele Schweißnähte sind fehlerhaft, z.T. liegen Fehlerhäufungen vor, die außerhalb der Zulässigkeit sämtlicher internationaler technischer Regelwerke liegen. Die Längsnaht LW 42 des Ringsegmentes 4 ist z.B. im Januar 73 vom TÜV als 'nicht abnahmefähig' eingestuft worden. Die Fa. Breda hat das Ausbessern dieser Naht verhindert, in dem sie ohne Erlaubnis der Gutachter die Ringsegmente 4 und 5 im Juli 1973 verschweißt hat. Damit wurde diese fehlerhafte Schweißnaht in den Reaktordruckbehälter eingebaut und konnte nicht mehr ausgebessert werden. 

3. Kantenversatz (C)

Die aus Italien angelieferten Ringsegmente paßten bei der Montage auf der Baustelle nicht zusammen. Sie wurden beim Zusammensetzen in unzulässiger Weise hydraulisch zurechtgepreßt. Dieses Vorgehen war nicht genehmigt und wurde nicht beaufsichtigt. Das Verfahren der Wärmebehandlung ist nicht bekannt. Es ist nicht sichergestellt, daß das richtige Schweißmaterial und die richtige Schweißtechnik zur Anwendung kamen. Insgesamt ist unklar, wie durch dieses Verfahren die Stabilität und Statik des Druckbehälters verschlechtert wurde. 

4. Hohe Biegebeanspruchung der Rundnaht (D)

Der Reaktordruckbehälter ist im Bodenbereich falsch konstruiert. Deshalb steht die Bodenrundnaht (CW 12) ständig unter einer unzulässigen Biegebeanspruchung, d.h., sie wird regelmäßig "hin- und hergebogen". Dies erhöht die Bruchgefahr erheblich.

5. Integritätsverletzung der Bodenkalotte (E)

Bei allen Siedewasserreaktoren bildet der Druckbehälterlochboden eine besondere Schwachstelle. Im Fall des AKW Krümmel sind in die Bodenkalotte über 200 Bohrungen eingebracht worden, die den Stahl systematisch durchlöchern. In diese Löcher sind die Führungsstutzen für die Steuerstäbe eingesetzt. Ein weiterer konstruktiver Mangel besteht darin, daß diese Stutzen nicht an den Behältermantel geschweißt sind, sondern lediglich beim Auftragen der Innenplattierung mit angeschweißt wurden. Besonders gefährlich sind die Durchführungen, bei denen Schweißnähte in der Bodenkalotte durchbohrt worden sind. Der Reaktor ist an dieser Stelle stark bruchgefährdet, es könnte sogar zu einem Totalabriß des Bodens an der Rundnaht kommen. Im übrigen ist der Lochboden eine Quelle für dauernden Kühlmittelverlust.

6. Vermeidbare Längsschweißnähte infolge unzulässiger Fertigung (F)

Die Bleche sind zu klein hergestellt worden, da die französische Herstellerfirma Marrel nicht über ausreichend große Produktionsanlagen und die erforderliche Schmelztechnik verfügte. Dadurch mußte der Druckbehälter mit viel zu vielen Schweißnähten hergestellt werden. Längsnähte sind besonders gefährlich, da sie der doppelten Spannung ausgesetzt sind. 

7. Reduzierte Zähigkeit infolge von hohen Materialverunreinigungen (G)

Der verwendete Stahl erwies sich als schlecht schweißbar. Es traten direkt neben den Schweißnähten (Nebennahtzonen ) Risse auf. Die geschädigten Bereiche entsprechen etwa einer Fläche von 30 bis 40 Quadratmetern: eine unzumutbare Gefährdung durch erhöhte Bruchgefahr! 

II. Bauüberwachung mangelhaft - Druckbehälter mangelhaft

Die damalige Genehmigungsbehörde und der von ihnen beauftragte TÜV Norddeutschland haben den Bau des Reaktordruckbehälters völlig unzureichend überwacht. 

8. Ungeprüfte Herstellerfirmen

Die Firmen, die im Auftrag der AEG den Reaktordruckbehälter herstellten, sind nicht vorab auf ihre Eignung für diesen Auftrag untersucht worden. Das technische Regelwerk fordert verbindlich, daß vor Fertigungsbeginn deren Zuverlässigkeit, die Qualifikation ihres Personals, ihre werkseigene Qualitätskontrolle und die Produktionskapazität geprüft werden müssen. Dies ist weder bei der Firma Marrel geschehen, bei der die Stahlbleche hergestellt wurden, noch bei der Firma Breda, die die Bleche zu Ringen verschweißt hat. Auch der Baustellenmonteur, die italienische Fa. CIMI, blieb ungeprüft. 

9. Falsche Pläne als Grundlage des Genehmigungsverfahrens

Viele der Pläne und Zeichnungen für den Reaktordruckbehälter, die im Verlauf des Genehmigungsverfahrens der Behörde vorgelegt wurden, sind fotokopierte Manipulationen älterer Zeichnungen und Konzepte der Siedewasserreaktor-Baulinie 69 von AEG (u.a. AKW Brunsbüttel). Dies zeigt sich z.B. daran, daß in den Antragsunterlagen bis 1973 sechs Ringelemente ausgewiesen sind, obwohl der Druckbehälter tatsächlich bereits in sieben Ringen gefertigt war. 

10. Erst bauen - dann prüfen 

Regelmäßig sind Teile hergestellt worden, bevor die Qualitätsanforderungen für diesen Fertigungsschritt vorlagen. Die Anforderungen wurden dann vom TÜV nachträglich festgelegt, Maßstab war dabei immer der Zustand der fertigen Teile. Damit wurde der Sinn dieser Begutachtung ins Gegenteil verkehrt: Der Gutachter legte nicht die Anforderungen fest, er erteilte Gefälligkeitsgutachten.

In mindestens 40 wesentlichen Fällen des Begutachtungsverfahrens hat der TÜV ohne Vorliegen von Prüfkriterien eigenmächtig entschieden. Es handelte sich um Werkstoff-, Fertigungs- und Abnahmefragen, die für die Sicherheit des Druckbehälters entscheidend sind. Dabei wurden z.B. durch den TÜV Baden Blankozeugnisse ausgestellt! (s.u.) Zum Zeitpunkt des Erörterungstermins für das AKW Krümmel im November 72 konnte die AEG keinerlei prüffähige Unterlagen und Konzeptdaten für den Reaktordruckbehälter vorlegen, obwohl die ersten Ringsegmente bereits verschweißt waren. Auch die Anfertigung von Längsschweißnähten (LW 41 und LW 42) durch die Firma Breda wurde ohne Vorliegen von Qualitätsanforderungen ("Spezifikationen") für das Schweißen und ohne Kontrolle des TÜV durchgeführt. Insgesamt war der Umfang der notwendigen begleitenden Prüfungen für das Schweißen nicht festgelegt. Die Folge: Der Reaktordruckbehälter ist mit schweren Mängeln behaftet, die der TÜV jedoch nachträglich sanktioniert hat. 

11. Qualitätsstandards nicht eingehalten

Nachdem die Qualitätsanforderungen dem tatsächlichen - mangelhaften - Zustand der Teile angepaßt worden sind, wurden diese in einer Reihe von Fällen noch unterschritten. Bei den Schweißnähten CW 23, CW 67 und in mindestens 4 weiteren Fällen sind Fehler akzeptiert worden, die jedem technischen Regelwerk widersprechen. 

12. Werkstoffmängel seit dem Jahr 1972 bekannt

Die Fa. BREDA hat nach unseren Informationen bereits im Jahr 1972 bei Werkstoffuntersuchungen festgestellt, daß sowohl die Schweißnähte als auch das Grundmaterial unzureichende Zähigkeitswerte aufwiesen, also nicht widerstandsfähig genug gegen Bruch waren. Trotzdem wurde durch den TÜV eine ausreichende Qualität bescheinigt: Etwa die Hälfte der Proben, auf die sich diese Aussage stützt, stammten aus dem AKW Isar in Bayern! 

13. Unhaltbares TÜV-Urteil: alles haltbar

Das TÜV Gutachten zur "Errichtung des Reaktordruckbehälters" vom Juli 1977 kommt unberechtigterweise zu dem Schluß, daß die Ringsegmente des Behälters 40 Jahre lang ausreichend haltbar für den Betrieb sein werden. Das Gutachten beschäftigt sich jedoch gar nicht mit den tatsächlichen Vorkommnissen beim Bau und deshalb auch nicht mit dem tatsächlich existierenden Reaktordruckbehälter des AKW Krümmel. Es beschränkt sich auf Fragen der Errichtung, auf Feststellungen und Postulate zur Konstruktion und auf Postulate zur notwendigen Bauüberwachung. D.h., das Gutachten spricht darüber, wie es hätte sein sollen, und nicht darüber, wie es war. Ein Urteil zur wirklichen Haltbarkeit kann auf dieser Basis nicht gegeben werden. 

14. Die Gesamtheit der Fehler wurde nie begutachtet

Der TÜV hat stets lediglich die einzelnen Fehler begutachtet. Entscheidend ist dagegen die Wirkung, die die zahlreichen Fehler zusammen auf die Sicherheit des Reaktordruckbehälters haben. Der TÜV hat, wenn überhaupt, einzelne Fehler begutachtet, eine Gesamtbegutachtung hat nicht stattgefunden. 

Das Versäumnis scheint gewollt zu sein. Bei der Vergabe von Untergutachten hat der TÜV stets und ausdrücklich darauf geachtet, daß eng begrenzte Untersuchungsaufträge zur Analyse von einzelnen Fehlern vergeben wurden. Im Fall der Materialprüfungsanstalt Stuttgart wollte man erklärtermaßen verhindern, daß der Gutachter die Summe der vorhandenen Fehler "hochspielt" (internes Protokoll der KWU vom 13.07.73 und internes TÜV- Protokoll vom 5.7.73).

15. Ungeprüfte Übernahme der Herstellerdaten

Der TÜV hat die Daten, die zur Beurteilung der Sicherheit des Reaktordruckbehälters notwendig sind, weitgehend ungeprüft vom Hersteller übernommen und auch an die atomrechtliche Genehmigungsbehörde weitergeleitet. Eine unabhängige Begutachtung fand nicht statt. Dies gilt für Blechabnahmen, Verwechslungsprüfungen, Zähigkeitsanalysen, Ermittlung von Material- und Schweißfehlern, sowie Messungen von Fehlergrößen- und häufungen in den Schweißnähten!

16. Die Fertigungsdokumentation im Energieministerium ist lückenhaft 

Ein Reaktordruckbehälter ist ein Einzelstück, dessen Sicherheit man nur beurteilen kann, wenn man genau weiß, wie der Herstellungsprozeß verlaufen ist. Ein Reaktordruckbehälter ist kein Serienprodukt, bei dem man durch Betrachtung vergleichbarer Teile aus der gleichen Serie auf die Qualität schließen kann. Während der Herstellung müssen ständig Materialproben entnommen werden, damit exakt das Material des Behälters geprüft werden kann - und dies auch mit Methoden, bei denen das Material zerstört wird.

Ein Reaktordruckbehälter ist darüber hinaus ein Bauteil, dessen Eigenschaften man genau kennen muß - ein Versagen des Behälters würde eine Katastrophe auslösen. Deshalb bildet die Fertigungsdokumentation ein zentrales Element für die Sicherheitsaussage über jeden Reaktordruckbehälter. 

Im Fall des AKW Krümmel liegt der Behörde jedoch nur eine höchst unvollständige Dokumentation der Herstellung des Reaktordruckbehälters vor. Die Behörde ist daher auf Auskünfte von HEW und KWU angewiesen. 

Der Behörde fehlen nach unseren Informationen z.B.:

- der "Ungänzenbericht" - eine Dokumentation sämtlicher bisher aufgefundener Risse in den Mantelblechen und den Schweißnähten 

- der Vorprüfbericht, der vollkommen sinnwidrig erst 1976 - also nachFertigstellung des Reaktordruckbehälters, angefertigt wurde! 

- die Einmeßprotokolle für die Schweißnaht CW 34, d.h. die Meßdaten zur Geometrie der Teile bei Eintreffen auf der Baustelle, die nach unseren Informationen wesentlich von den Ausgangsprotokollen beim Hersteller Breda in Italien abweichen. Dies wäre - neben Zeugenaussagen - ein weiterer Hinweis darauf, daß die Teile beim Transport beschädigt wurden. 

17. Fertigungsakten am falschen Platz

Die für die Beurteilung des Reaktordruckbehälter enorm wichtigen Dokumentationsunterlagen liegen nicht beim Energieministerium - sondern bei dem Betreiber HEW und dem Hersteller KWU. Die Behörde hat - entgegen der Aussage von Minister Möller - die Akten bisher nicht gesichert. 

III. Blankozeugnisse und falsche Angaben: 

Technische Überwachung verkehrt

18. Blankozeugnis für die Bleche

Die Mantelbleche für den Reaktordruckbehälter wurden vom Gutachter des TÜV Baden abgenommen, bevor die Prüfkriterien dafür festgelegt waren. Die Abnahme geschah gegen die Anweisung des Ministeriums. Weder der TÜV Baden noch der TÜV Norddeutschland informierten die Behörde darüber. 

Der TÜV Baden stellte zur Abnahme mindstens ein Blankozeugnis aus, in das die Qualitätsanforderungen nachträglich vom Hersteller (AEG oder Marrel) als "erfüllt" eingetragen werden konnten! Vermutlich wurden sogar 14 solcher Blankozeugnisse ausgestellt. 

19. Aus alt mach neu - aus schlecht mach gut: Falsches Herstellungsdatum der Stahlblöcke

Der TÜV Norddeutschland hat gegenüber der Behörde und dem Institut für Reaktorsicherheit das Herstellungsdatum der Stahlblöcke falsch angegeben. Auch über die Größe, Qualität und TÜV-Abnahme der daraus hergestellten Bleche wurden geschönte Angaben gemacht. Von der Tatsache, daß wesentliche Schweißnähte am Druckbehälter zunächst verworfen wurden, wurde das aufsichtführende Institut für Reaktorsicherheit (TÜV) nicht unterrichtet. 

20. Vertauschte Materialproben

Nach uns vorliegenden Informationen soll die Materialprüfungsanstalt Stuttgart 1973 mit falschen Materialproben versorgt wurden sein, die eine bessere Qualität aufwiesen als der tatsächlich verwendete Stahl. Auf dieser Basis untersuchte die Anstalt dann die mögliche Auswirkungen der beim Schweißen entstandenen Risse! 

Es gibt Hinweise, daß Materialproben, die in den Reaktor eingehängt wurden, um das Langzeitverhalten des Materials abschätzen zu können, ebenfalls vertauscht und somit gefälscht wurden.
https://web.archive.org/web/20100919004710/http://www.robinwood.de/german/presse/961219c.htm

Das ist natürlich alles nicht schlimm und bei EDF ist alles viel besser,
wieso wollen die überhaupt die alten Reaktoren abreißen, da könnte man doch mit dem Kärcher putzen, Fenster reinbrechen und das als Wohnungen für AKW Fans nutzen.

Geschrieben

Soll die Aussage sein, dass trotz vieler angeblicher oder tatsächlicher Schlampereien die westlichen AKWs stets sicher waren ?

Wie gesagt, wenn unser Wirtschaftsminister sogar uktrainische AKWs sowjetischer Bauart ohne Schutzhülle, die auch Brennstäbe aus Tschernobyl nutzen können und in Kriegsgebieten stehen, für sicher hält, dann würde ich mich in Sachen Reaktorsicherheit doch lieber auf andere Instanzen verlassen. Die Atombehörde Wien hält westliche AKW für sehr sicher und hat große Sorgen in der Ukraine.

In D jedenfalls gibt es immer die höchste Zustimmung für Kernkraft in den Orten mit den Reaktoren. Die größten Gegner in Brokdorf kamen immer aus Hamburg. 

Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb phantomas:

In West-Europa gab es keine folgenschwere Störfälle, also waren die Vorkehrungen bislang ausreichend.

Wirklich nie gehört?https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sellafield

Da wurde sogar der Name Windscale geändert um das Ganze etwas zu verschleiern.

  • Danke 1
Geschrieben
vor 21 Minuten schrieb RalphB:

Wirklich nie gehört?https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sellafield

Da wurde sogar der Name Windscale geändert um das Ganze etwas zu verschleiern.

Scandalafield…

Westliche Bauart:

Der Reaktorunfall im Kernkraftwerk Three Mile Island bei Harrisburg (Pennsylvania) in den USAam 28. März 1979 war ein Ernster Unfall (INES-Stufe 5), bei dem es im Reaktorblock 2 des Kernkraftwerks Three Mile Island zu einer partiellen Kernschmelze kam, in deren Verlauf etwa ein Drittel des Reaktorkerns fragmentiert wurde oder geschmolzen ist.
(Wiki)

Man stelle sich vor, da wird ein Kraftwerk für Milliarden* hin gestellt und in 5 Minuten zu Schrott gefahren

bei Kleinem hab ich grade noch eine nette Grafik gefunden, wie unsäglich der Einsatz von AKW ist:

FB75645D-38C2-4FE0-B0B4-C2AFE4A0F71F.jpeg.68cef8658e708f3e9fa1e4a19b8fcdf7.jpeg
* Block 3 Olkiluoto  bei geplanten 3 Milliarden waren es tatsächlich ~ 11 Milliarden und 17 Jahre reine Bauzeit 🦾

Areva AG (heute Orano) Veröffentlichte 2014 in der Bilanz Abschreibungen aus diesem Projekt 
Von 720 000€ bei einem Gesamtverlust von ~ 4,84 Milliarden 👏👏

In der Tat eine lohnende Technologie 😂
 

  • Danke 1
Geschrieben

Ja, naja. Im Vergleich zu Klimaschäden, Unter-Tage-Unfällen und Gasexplosionen ist das natürlich ein eher kleiner Unfall.

Aber Du hast Recht, die ersten Reaktoren waren störanfälliger und weit weniger risikoarm als moderne AKWs. Deshalb sollte man auch weiter Forschung betreiben.

Die Menschheit hat immer schon Probleme selbst gemacht (Bevölkerungswachstum, Wohlstandsmehrung, Mobilität, steigender Energiebedarf, Klimawandel) und ist gezwungen, dafür Lösungen durch technischen Fortschritt zu finden.

Geschrieben
vor 24 Minuten schrieb Ebby Zutt:

Scandalafield…

Westliche Bauart:

Der Reaktorunfall im Kernkraftwerk Three Mile Island bei Harrisburg (Pennsylvania) in den USAam 28. März 1979 war ein Ernster Unfall (INES-Stufe 5), bei dem es im Reaktorblock 2 des Kernkraftwerks Three Mile Island zu einer partiellen Kernschmelze kam, in deren Verlauf etwa ein Drittel des Reaktorkerns fragmentiert wurde oder geschmolzen ist.
(Wiki)

Man stelle sich vor, da wird ein Kraftwerk für Milliarden* hin gestellt und in 5 Minuten zu Schrott gefahren

bei Kleinem hab ich grade noch eine nette Grafik gefunden, wie unsäglich der Einsatz von AKW ist:

FB75645D-38C2-4FE0-B0B4-C2AFE4A0F71F.jpeg.68cef8658e708f3e9fa1e4a19b8fcdf7.jpeg
* Block 3 Olkiluoto  bei geplanten 3 Milliarden waren es tatsächlich ~ 11 Milliarden und 17 Jahre reine Bauzeit 🦾

Areva AG (heute Orano) Veröffentlichte 2014 in der Bilanz Abschreibungen aus diesem Projekt 
Von 720 000€ bei einem Gesamtverlust von ~ 4,84 Milliarden 👏👏

In der Tat eine lohnende Technologie 😂
 

Der durchschnittliche Börsenstrompreis hat sich in den letzten 8 Jahren verachtfacht, jeder Stromproduzent mit Ausnahme von Gaskraftwerken verdient sich aktuell eine goldene Nase. Steigende Baukosten der AKWs sind sicher nicht das Problem. Sonst würde man keine neuen AKWs bauen.

Beim Gas kommen hier in D noch die Kosten für die Rettung von Uniper und Gazprom Germania, die Abschreibungen auf Nordstream 1+2 und der extrem teure Bau und Betrieb der LNG-Terminals dazu. Alles auf Kosten des Steuerzahlers.

 

Geschrieben
vor 6 Minuten schrieb phantomas:

Sonst würde man keine neuen AKWs bauen.

Wollen, zumindest die aktuell regierenden ( PL /F /S ) haben das (ich sag mal) in der Prostata. Ob daraus ein kräftiger Strahl wird oder ein paar Tröpfchen die versickern oder gar nix  ist noch überhaupt nicht sicher.
In PL gibt es da, wo PiS gern gebaut haben möchte, schon massive Proteste. Wer hat schon gern sowas vor der Haustür:

Würgassenstudie 1980 Uni Bremen u.A. signifikant Erhöhte Krebszahlen bei Kindern, wegen „Kaminfreisetzungen“
(Das Ding lief nur 22 Jahre & wurde wegen Rissen in der Stahlhülle des Reaktors abgerissen - siehe meinen Beitrag vorher zu RobinWood, das stimmt dann ja wohl mit dem Betrug, nicht nur beim Material)!

Geschrieben
vor 26 Minuten schrieb phantomas:

Der durchschnittliche Börsenstrompreis hat sich in den letzten 8 Jahren verachtfacht, jeder Stromproduzent mit Ausnahme von Gaskraftwerken verdient sich aktuell eine goldene Nase. Steigende Baukosten der AKWs sind sicher nicht das Problem. Sonst würde man keine neuen AKWs bauen.

 

Man baut sie, weil nach wie vor die Entsorgung / Endlagerung des Atommülls über Jahrhunderte nicht eingepreist wird.

Solange es keine sichere Endlagerung gibt, ist Kernkraft großer Mist. Und unwirtschaftlich. Völlig egal, was andere Staaten machen.

Der bayerische Populist ist gerade auch sehr unterhaltsam:

https://www.n-tv.de/politik/Soeder-will-AKW-in-Bayern-weiterlaufen-lassen-article24055851.html

 

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