Zum Inhalt springen

Ich muss mal Sagen...


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Also wenn die Aufblähung des Bundestag-Parlaments so weiter geht, haben wie ja bald eine direkte Demokratie. Sitzt ja dann fast von jeder Familie einer im Bundestag.

http://rtlnext.rtl.de/cms/so-viele-abgeordnete-wie-noch-nie-neuer-mega-bundestag-kostet-uns-50-millionen-euro-pro-jahr-zusaetzlich-4127712.html

Bei der Frage um die Verkleinerung des Bundestags (500 Abgeordnete reichen doch sicher aus) wäre ich für eine Volksabstimmung, bei der Wahl des Bundespräsidenten auch. Bei wichtigen Zukunftsfragen nicht.

Geschrieben
vor 2 Stunden, phantomas sagte:

Bei der Frage um die Verkleinerung des Bundestags (500 Abgeordnete reichen doch sicher aus) wäre ich für eine Volksabstimmung, bei der Wahl des Bundespräsidenten auch. Bei wichtigen Zukunftsfragen nicht.

Ich wäre ja gespannt, wie man das in eine generell-abstrakte Bestimmung giessen wollte, die dann im Grundgesetz stehen könnte.

Klingt so ein bisschen nach: Wasch mich, aber mach mich nicht nass.

Kann dann ja eigentlich nur in eine Art fakultatives Referendum münden.

Ja, ich weiss, theoretische Überlegung. Nach Weihmarer Republik und 3. Reich muss man leider davon ausgehen, dass D die Tyrannei näher liegt als die direkte Demokratie. Der Beweis des Gegenteils steht leider noch aus. Nur, dass das Land offenbar ohne feste Koalition niemand für auch nur ansatzweise regierbar hält, sagt alles in dem Punkt wesentliche aus. Man kann offenbar gedanklich schon nicht über eine serielle Monarchie hinaus. Dass man das bloss nicht will, dagegen spricht Jamaika und die Geschichte.

Geschrieben

Politik...fieses Thema... ich hänge mal noch was dran.

12 Prozent haben die erreicht, aber 88 Prozent haben Sie auch NICHT gewählt. Die etablierten sollten aber auf den "MenschenverachtungsZug" nicht aufspringen, wir haben genug Asylgesetze nur werden die nicht richtig angewandt.

Der Osten ist nach 27 Jahren immer noch keine "Blühende Landschaft", da wir auch hier im Westen noch überall Nachholbedarf haben sprich Infrastruktur und Co.  braucht man sich iüber die Zustände im Osten nicht wundern.

Das trägt den "braunen Sumpf" im Osten natürlich Wähler zu, sonst haben diese ja nicht zu melden ausser Geschrei ein komplettes PArteiprogramm fehlt vollständig.

Frau Merkel machte das gleiche wie der "alte Helmut" vieles "Aussitzen und immer schön den Konzernen in den "Ar...krieschen"

Den Versprechungen "wir schaffen Arbeitsplätze" sollte man den Untennehmen nicht mehr glauben, schon garnicht mit Fördermitteln nachhelfen.

 

Wird sicher interessant wenn die "Schreihälse" nun im Bundestag sitzen, ich würde denen keine Stühle aufbauen, denen reichen Stehplätze zum Krakelen.

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 16 Stunden, McDudel sagte:

Ich sehe im Moment nur Dummschwätzer im Parlament und keine Problemlöser.

Auch wenn jetzt 94 dazugekommen sind, ist das fuer mich eine Aussage,  wie sie meist von Leuten getaetigt werden, die im Leben nichts besonderes erreicht haben, diesen Anspruch aber an andere haben. Die einen wollen von den Besten regiert werden die Anderen von denjenigen die ihre Interessen vertreten, aber Hauptsache man braucht keine eigene Initiative. Zuviel Geld duerfen sie aber auch nicht kosten!

Dein Beitrag, der uebrigens davon zeugt, dass Du noch nicht einmal mit einem Editor umgehen kannst, fuers Parlament also eher nicht in Frage kommst, liegt mir aber etwas zu nahe an der Quatschbude, mit der die Nazis die Demokratie diskreditiert haben um ihren "Problemloeser" zu installieren.

Ja, eine Direktwahl haette schon erhebliche Vorteile: dann koennte Frau Merkel direkt eine Regierung bilden, mit 185 von 299 Abgeordneten. Die braune Afd, haette nur ein Prozent. Das wollen sicherlich alle die Demokrartiefreunde hier! Und weniger Parlamentarier haetten wir auch noch:rolleyes:! Das mit den Direktkandidaten fuehrt meistens zu einer Zweiparteienlandschaft und kann auch dazu fuerhren das nur noch sehr Wohlhabende in der Politik bestimmen. Aber das kommt ja denjenigen entgegen, die gerne von den "Erfolgreichen" gefuehrt werden. Ich kann leider keinen besonderen Vorteil erkennen, was Demokratie und Wohlstand (fuer alle!) betrifft.

Und um den Demokratiefreunden das noch mal zu erklaeren: Fraktions"zwang" ist eine freiwillige Leistung. Jeder Parlamentarier kann abstimmen wie er moechte! Man hat nur festgestellt, das man erfolgreicher ist, wenn man an einem Strang zieht. Gibt es in vielen andren Lebensbereichen auch: Familie, Firma , Sport.... Aber ich muss zugeben, dass mich das ausscheren aus diesem Ritual in den USA gerade sehr erheitert, trotz Drohungen und Bitten des Praesidenten.

Volksabstimmungen sehe ich ein wenig Ambivalent. Dort haben nicht Parteien sondern einflussreiche, also meist wohlhabende Gruppen, den groesseren Hebel. Ob das Wahlvolk, was sich schon jetzt in Deutschand kaum um ihren Einfluss bemueht, dann ohne jede Ahnung, die bessere Entscheidung trifft, wage ich zu bezweifeln, genau so wie die hier prognostizierten Abstimmungsausgaenge. Merkel ist fuer ihre Wende in der Energiepolitik gewaehlt worden! Dann ist die Frage was alles dort entschieden werden kann. Ueber die Todesstrafe moechte ich nicht abstimmen, da bin ich ganz Despot. 

Parteien sind, nicht nur in Deutschland, die Instutitionen in den Ideen zu politisch Konzepte entwickelt werden. Wem das nicht gefaellt kann sich jederzeit um ein Direktmandat bemuehen oder einen solchen Kandidaten unterstuezen. (Frau Petry ist fuer jede Hilfe dankbar). Deutschland bietet durchaus auch schon die Verbesserungen die hier vorgeschlagen werden. Aber schon das Volksbegehren wird ja kaum genutzt. 

Aber ich habe den Eindruck, darum geht es, wie auch bei der Meinungsfreiheit, den "Demokratiefreunden", also den Kritikeren unserer doch recht gut funktionierend Demokratie, gar nicht. Demokratie und Meinungsfreiheit ist ihnen  immer nur dann richtig, wenn es ihre Meinung ist die im MIttelpunkt steht und Entscheidungen in ihrem Sinne gefaellt werden.... von Genies die aus dem komplexen Feld der unterschiedlichen Interessen, die goldene Loesung finden. Wie Trump, Putin, Erdogan oder ...ach nee lassen wir den Deutschen. Und damit fangen sie immer wieder an, ohne auf Argumente einzugehen oder doch mal schluessige Konzepte vorzulegen.

 

 

Bearbeitet von MatthiasM
  • Like 1
Geschrieben

Fluxus und Hartmut danke ich für ihre engagiert dargestellten Standpunkte mit dem deutlichen Hinweis auf die mitunter schwierige Ausübung des politischen Mandats und dem Umgang mit unberechtigter und dadurch sicherlich anstrengender Kritik.

Mich interessiert, warum die Parteien Nachwuchs vermissen; was bewegt junge Leute nicht in die Politik zu gehen, außer dem zeitlichen Aufwand und der nicht hohen Entlohnung, dem schwierigen Wiedereinstieg?

Weiter habe ich ernsthaft den Eindruck, dass zunehmend von oben nach unten regiert wird, Beispiele sind  Schröders "Basta", die Auslandseinsätze deutscher Soldaten durch die rot/grüne Koalition, Rentenkürzungen usw..

Wird da in der Orts/Kreisgruppe drüber diskutiert, die Entscheidungen den Delegierten für Parteitage mitgegeben und fließen diese dann (entsprechend später) in die Gesetzgebung ein? Zum Beispiel will ich nicht glauben, dass die SPD Ortsvereine Rentenkürzungen oder allgemein dem Abbau sozialer Errungenschaften zugestimmt haben bzw. nach dem Erkennen des Scheiterns von der Agenda 2010 zumindest Teile nicht rückgängig machen wollten. Oder ganz naiv und provokant gefragt, was bewog Grüne dazu, den Einsatz deutscher Soldaten ins Ausland zu tolerieren ? Was sagt(e) Eure Partei zum ersatzlosen Streichen des § 80 (Durchführung eines Angriffkriegs) des StGB zum 1.1.2017?

Mir geht's nicht um die Diskussion der als Beispiel erwähnten politischen Aspekte, sondern wirklich nur um Euren subjektiven Eindruck, hinsichtlich demokratischer Strukturen, ob und dass die Basis (oder von mir aus das Volk mit allem nervigen, dafür fruchtbaren Gezänk) entscheidet.

Gruß

Wolfgang

 

Geschrieben

Spannende Fragen, Wolfgang, danke dafür. 

Zum Nachwuchsproblem: Heute sind Flexibilität und Mobilität angesagt. Viele jüngere Leute aus meinem Umfeld (Kleinstadt, Mit Marburg, Gießen und Frankfurt 3 Universitäten im Abstand von 60, 30 und 70 Kilometern, außerdem mehrere Hochschulen, die früher Fachhochschulen waren) sind weg gezogen, weil sie bundesweit Ambitionen hatten und haben, beruflich Fuß zu fassen. Sesshaft und gebunden wie das früher mal der Fall war, sind nur wenige. Sie haben interessante Jobs, wechseln aber häufiger den Arbeitgeber. Familiengründung verlagert sich in ihre 30-er-Jahre. Das merken Vereine, Verbände und Parteien gleichermaßen: Jüngere Menschen zu binden, wird schwieriger. Insofern ist die Parteipolitik nicht besser dran als es andere organisierte Gruppen sind. Für die Parteien kommt aber hinzu, dass die Bindung an politische Milieus nicht mehr so stark ist wie früher. "Das" rote Milieu der Arbeiter gibt es längst nicht mehr, die Zahl der CDU wählenden Arbeitnehmer ist beachtlich. "Die" grüne Klientel der AKW-Gegner existiert auch nicht mehr - der Ausstieg aus der Atomenergie ist heute weitgehend politischer Konsens, genauso wenig gibt es "die" grünen Friedensbewegten, die gegen alle Militäreinsätze der Bundeswehr sind - die Friedensbewegung ist keine Massenbewegung mehr wie in den 80-ern, als ich z. B. regelmäßig Ostermarschierer war usw. usf. Es gibt zahlreiche andere Beispiele für die Auflösung dieser politischen Milieus; eine ständig steigende Zahl von Wechselwählern ist die Folge.  Auf eine Linie eines Parteiprogramms können und wollen sich viele Leute dann einfach nicht mehr festlegen: Sie wählen nach persönlicher Sympathie oder an aktuellen politischen Stimmungen orientiert. Man pickt sich also das jeweils Passende aus einer Partei heraus: Ein Gesicht, eine aktuell sympathische Rolle einer Partei usw.. Das kann aber bei der nächsten Wahl dann schon wieder eine ganz andere Wahlentscheidung bedeuten. Eine Parteibindung als Mitglied passt nicht zu derartigem Wahlverhalten. Parteien sind insofern verdammt altmodisch.

Altmodisch ist es ja auch, geduldig zu warten bis Erfolge da sind. Ich sehe aber sehr oft, dass es in der gesamten Gesellschaft eine Tendenz gibt, alles sofort haben zu wollen. Im politischen Geschäft braucht man  dagegen einen sehr langen Atem.  Ein politisches Programm lupenrein schnell umsetzen - das geht eben leider nicht. Man muss Kompromisse mit anderen schließen, und das kostet Zeit und Energie und Nerven.    

Zur innerparteilichen Demokratie: Es gibt die Entscheidungen von oben (vor allem, wenn's schnell gehen muss), aber es gibt in allen Parteien lebendige Diskussionen (Programmparteitage, Mitgliederversammlungen auf allen Ebenen usw.). Eine Rolle spielen dabei auch die Parteistiftungen, die viel zur Meinungsbildung im Hintergrund beitragen (politische Bildungsarbeit im weitesten Sinne).  Es ist aber nicht alles Gold, was glänzt. Die Mitglieder an der Basis ärgern sich oft genug über Entscheidungen der Parteispitze, die dann aber häufig an der Basis in diversen Zusammenhängen Rede und Antwort stehen muss.  Wichtige Vorgaben wie die Agenda 2010 sind z. B. bei Sozialdemokraten und Grünen seinerzeit heftig diskutiert worden. Ich sehe sie bis heute kritisch, genauso etwa wie die Rente mit 70. Letztlich muss man Kröten schlucken, aber manchmal sieht man dann auch, dass sich die Anforderungen internationaler Politik ändern und man nicht mehr dogmatisch an früher festen Positionen festhalten kann. Ich habe in den 70-ern Zivildienst geleistet, aber ich sehe die Notwendigkeit für die Bundeswehr, sich etwa an UN-Missionen zu beteiligen. Fällt mir sehr schwer, das zu akzeptieren, ich habe oft genug gegen Aufrüstung demonstriert und Flugblätter geschrieben. Die Welt ist tatsächlich komplexer geworden, viele Vorstellungen von gestern passen nicht mehr.

Wenn Du nach meiner subjektiven Einschätzung fragst: Ja, Entscheidungen und Haltungen an der Basis gehen in unterschiedlicher Intensität bis nach oben durch, Einfluss ist da, Unterm Strich sehe ich ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Parteivorsitzende halten sich nicht dauerhaft, wenn sie in ihren Parteien gegen das Fußvolk entscheiden. 

Schönen Gruß

fl.  

 

   

 

 

           

  • Like 6
  • Danke 2
Geschrieben

Hallo Fluxus,

ich danke Dir sehr für die detaillierte, ausführliche und gut zu verstehende Antwort. Großartig, you made my day

und Du hast Vorurteile abgebaut; bei mir ganz sicher. Schreib doch mal öfter, Kompetenz tut gut.

Gruß

Wolfgang

  • Like 1
  • Danke 1
Geschrieben

Ja, es ist toll, wenn es einen gibt der für einen die eigenen Gedanken denkt, sortiert und dann gekonnt "zu Papier" bringt.

Mir fehlt dazu die nötige Grütze, meist das Durchhaltevermögen und ich kann auch nicht so gut und geschliffen schreiben.

Auch von mir ein Dankeschön. 

  • Like 2
  • Danke 1
Geschrieben (bearbeitet)
Am 4.10.2017 at 14:58 , wolfgan sagte:

Weiter habe ich ernsthaft den Eindruck, dass zunehmend von oben nach unten regiert wird, Beispiele sind  Schröders "Basta", die Auslandseinsätze deutscher Soldaten durch die rot/grüne Koalition, Rentenkürzungen usw..

Ich moechte da widersprechen! Du weist ich mache das gerne:D

Ich denke nicht das unser Staat autoritaerer geworden ist. Ich denke der Anspruch und das Lebensgefuehl hat sich geaendert. Zu recht! Frueher hat man eine autoritaeren Staat als gegeben hingenommen. Adenauer, Strauss, Schmidt haben gesagt wo es lang geht und die "Wutbuerger" wie Kern und Wiederbewaffnungsgegner mussten sich von der Presse beschimpfen lassen. Informationsfreiheitsgesetz? Das geht euch nichts an, das sind Verwaltungsdaten....!

Und wenn man mitbestimmen wollte hat man sich in der Partei hochgedient. Ich kenne auch Leute, mit den ich bei den Jusos zusammengesessen habe, die nach oben gekommen sind. Die Muehe und Geduld scheint heute nicht mehr angesagt. Mir faellt aber auch nichts ein, um wieder "mehr Demokratie zu wagen". Die Beschaeftigung mit den Themen ist eben notwendig um sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Da hilft auch die Volksabstimmung nicht.

Und wenn ich solche Meldungen lese zweifele ich wirklich am Gewinn der Volksabstimmung fuer die Demokratie, wenn sie nicht mit begleitender Bildung ( aka Luegenpresse:rolleyes:) flankiert werden:

https://www.opensecrets.org/news/2016/11/the-nra-placed-big-bets-on-the-2016-election-and-won-almost-all-of-them/

20 Millionen Dollar hat die NRA gegen Clinton ausgegeben!

Aber man kann sich ja vor solchen Anschlaegen wie in Las Vegas schuetzen: 

Zitat

Geht es nach John Thune, können Attacken wie die von Las Vegas auch ohne eine Verschärfung der US-Waffengesetze verhindert werden. "Ich glaube, die Leute müssen in ihrem eigenen Leben Vorkehrungen treffen, um sich zu schützen", sagte der republikanische Senator von South Dakota einer NBC-Reporterin. Im Fall der Fälle müsse man sich schnell in Sicherheit bringen. Wie? "Machen Sie sich klein."

http://www.zeit.de/wirtschaft/2017-10/usa-waffenlobby-nra-las-vegas

Bearbeitet von MatthiasM
Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden, MatthiasM sagte:

Ich moechte da widersprechen! Du weist ich mache das gerne:D

Ich denke nicht das unser Staat autoritaerer ...

Mir faellt aber auch nichts ein, um wieder "mehr Demokratie zu wagen". Die Beschaeftigung mit den Themen ist eben notwendig um sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Da hilft auch die Volksabstimmung nicht.

Widerspruch sehe ich als wichtig an, renne ich doch oft genug mit Scheuklappen durch die Gegend.

Ich halte eine Volksabstimmung bei der aktuellen politischen Bildung der Mehrheit der Wahlberechtigten für demokratiefeindlich und lehne sie ab. Dabei habe ich besonders die nichtssagenden Wahlplakate und erst recht die zumindest mich für blöd haltenden Aussagen etlicher Politiker vor Augen. Martin (Fluxus) bin ich dankbar, dass er mir ein großes Stück weit den Glauben an Basisdemokratie wieder gegeben hat, z. B., dass das Fußvolk dem Vorsitz schon einen Tritt geben wird, wenn es zu oft um Eigenständigkeit gebracht wird. Auch die Argumentation über die fehlende soziale Bindung junger Menschen hatte ich so nicht auf dem Schirm (zum Parteinachwuchs). Die feinen Nuancen in seinem Text, wie etwa "Kröten schlucken", werden Dir nicht entgangen sein. 

Du bist ein bekennender Demokrat und verteidigst die Dir lieb gewonnene und noch sehr vertraut erscheinenden Strukturen. Ist doch gut so, beruhige mich.

Ich habe einen anderen, mich erheblich beängstigerenden Standpunkt. Da ist zunächst die, m. E. nach, fast völlig ausgeschaltete "vierte Gewalt" im Staat, das heißt, "unser Qualitätsjournalismus" hat sich verabschiedet, denn es findet keine investigative und dadurch kontrollierende, also zu fürchtende, Aufklärung mehr statt. Es wird lanciert, nachgeplappert und ungefragt übernommen, bis es beim Letzten angekommen ist. Als Beispiel erwähne ich das billige Schmierentheater um Dominique Strauss-Kahn, der als sozialistischer Präsidentschaftskandidat am 14.5.2011 in New York unter Mißachtung seiner diplomatischen Immunität aus dem Flugzeug geholt wurde, mit dem er zum G 8 Gipfel nach F unterwegs war, um dort mit eine Referenzwährung zum Dollar, ausgehend von dem Direktor der chinesischen Zentralbank Zhou Xiachochuan und vom lybischen Staatschef Gaddafi, der eine gesamtafrikanische Bank für sich als Währung installuert hatte. Sarkozy verwendete sich gegen ihn; wir wurden dafür mit sofort verfügbaren delikaten Einzelheiten aus dem Hotelzimmer versorgt, erkannten ihn tags darauf als unrasierten Frauenschänder, der unwürdig in Handschellen vorgeführt wurde und erfuhren über sein Intimleben ständig neue Einzelheiten.  Nachdem er als IWF Direktor zurückgetreten war, wurde er vier Tage später aus der Haft entlassen, nach drei Monaten wurde das Verfahren eingestellt, sein Ruf war ruiniert, von ner Referenzwährung zum Leit-Dollar, mit dem man trefflich seinen Militärapparat auf Pump finanzieren konnte, sprach keiner mehr. Mir gings jetzt aber um die Rolle der Medien als Beispiel.

Der böse Putin, der böse Russe, die gute westliche Wertegemeinschaft passen mir prima in diese meine Meinung und auch das Heute Journal und die Tagesthemen als Propagandaplattform für zunehmende Militarisierung und Ausblendung des Abbaus sozialer Errungenschaften.

Dass wir Deutsche uns entsolidarisieren, mag dem von Dir genannten und sich verändertem Lebensgefühl geschuldet sein. Seis drum, mir tut das weh. Dass Krieg als Mittel der Politik akzeptiert ist, macht mir Angst. Wenn der nächste Außenminister nur Lambsdorff oder Özdemir heißen kann, beides entschiedene Atlantiker, wird das Zündeln mit Russland weiter forciert, nur um rücksichtslos amerikanischen Profit zu machen, achte drauf. 860 Milliarden $ gegen 80 (Militärausgaben NATO - Russland), was für ein ungleiches Verhältnis. Und trotzdem bleibt der Russe böse und Obama Friedensnobelpreisträger, trotz seiner gesamten Amtszeit ununterbrochen geführter Kriege und etlicher in Asche gelegter Staaten (natürlich auch durch seine Vorgänger). Wer Krieg will, soll doch einfach mal dahingehen. Dahin wo Bomben fallen, dahin wo Poroshenkos im tiefsten Winter Strom und Heizung zerstören. Wer Krieg will, soll Minen suchen gehen, aber alle. Der kann auch den ganzen Tag an Gräbern stehen und plärren von mir aus.

Hoffnung machen mir die (jungen) Briten mit Corbyn (40% für Labour) oder die Sozialisten in P um Antonio Costa. Es lassen sich nicht alle für blöd verkaufen und wählen eben ihre Interessenvertreter. Also die wählen IHRE Interessenvertreter. Meine Regierung vertritt leider nicht meine Interessen.

 

Demokratie wagen wir, das ist schon okay. Nur mehr hingucken, anecken. Das ist mühselig, anstrengend, aber Du schreibst ja gegen die Dummheit an.

 

Gruß

Wolfgang

 

 

Bearbeitet von wolfgan
  • Like 1
ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben
vor 16 Minuten, wolfgan sagte:

...

Ich halte eine Volksabstimmung bei der aktuellen politischen Bildung der Mehrheit der Wahlberechtigten für demokratiefeindlich und lehne sie ab. ...

 

Gruß

Wolfgang

 

 

Der Witz der Woche

  • Like 1
Geschrieben
Der Witz der Woche

Trosie, du musst doch froh sein, dass es hier in D keine Volksabstimmungen gibt:

Da es links von dir ja offensichtlich nur böse Kommunisten gibt und rechts von dir, ja wer ist da eigentlich?...

... würde deine Meinung bei Volksabstimmungen ja niemals eine Mehrheit bekommen.

 

Aber zugegeben, der zitierte Satz von Wolfgan ist schon rein sprachlich widersinnig.

 

  • Like 1
Geschrieben
vor 21 Stunden, ACCM Gerhard Trosien sagte:

Der Witz der Woche

beruft sich auf die Ergebnisse der Bundes- und letzten Landtagswahlen:

Mit der AfD gäbe (gibt) es wieder ein homogeneres deutsches Deutschland, mit der CDU/CSU Flüchtlings(ober)grenzen und die Zementierung der unerschütterlich gerechten Gutbürgerlichkeit mit entsprechender Ausgrenzung, mit der FDP die klassische Klienenten(steuersenkungs)politik und mit Cem die tiefe Verneigung vor der westlichen Wertegemeinschaft. Nun, da ich unter Demokratie in erster Linie Gleichberechtigung verstehe...Wo bleibt dann mein Islamismus, meine Armut, meine Mlitarisierung, mein Verkehrskollaps, mein dreigliedriges Schulsystem, meine Umwelt, wo bleiben meine Psychopathen? Diese Handvoll Beispiele wären bei einer aktuellen Volksabstimmung nicht existent, fürchte ich.

Gruß

Wolfgang

  • Like 1
Geschrieben

Einmal,  1972, gewann die Linke mit  Willy Brandt. Nach zwei Jahren politischem Kopfstand endete die Politparty. Die Intermezzi Helmut Schmidt und Gerhard Schröder wird niemand ernsthaft als politisch "links" bezeichnen. Also in sieben Jahrzehnten wurde Deutschland legitimiert durch Mehrheitsentscheid  einheitlich konservativ durchregiert.  In keinem anderen freiem europäischen Land gab es das. 

Dabei fiel es uns leicht,  neue Parteien zu erfinden, kreative Demokratie können wir,  aber keinen Parlamentarismus. 

Also Einparteiensystem einführen und Wahlen streichen. 

Bis dahin in die CDU eintreten,  linke Politik umsetzen,  das geht in Deutschland nur subversiv. 

  • Like 3
Geschrieben
vor 38 Minuten, Steinkul sagte:

...Bis dahin in die CDU eintreten,  linke Politik umsetzen,  das geht in Deutschland nur subversiv. 

Der Gedanke kam mir wirklich. Nur wie überzeugst Du, wenn Du mit vorbei fahrenden Zügen sprichst?

Gruß

Wolfgang

Geschrieben
Der Witz der Woche
Leider kein Witz, sondern Realität. Teilweise 30 % afd im Osten der Republik. Für offenen Rassismus von Höcke, Gauland und Konsorten. Da kann man nicht von politischer Bildung sprechen.

Gesendet von meinem SM-G935F mit Tapatalk

  • Like 2
Geschrieben (bearbeitet)

"Nur wie überzeugst Du, wenn Du mit vorbeifahrenden Zügen sprichst?"

Oberleitung kappen! Dann in der Pampa mit denen diskutieren.

Martin, der Gauland ist aber einer von "uns", hatte aber 'ne schwere Kindheit.

Bearbeitet von Steinkul
Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde, Wurzelsepp sagte:

Auch hier, noch ein mal.....

nicht die Politiker sind schuld, sondern das Volk

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=69186

44:29 ist mir doch ein wenig zu lang (tl;dw)! Gibt es da auch ein Abstact? Scheint ja extrem wichtig, wenn Du es gleich zwei mal postest.

Mich wuerde ja mal der Quotient interessieren, wieviele verlinkte Videos ueber 5min oder Text mehr als eine Din A4 Seitew tatsaechlich anschauen.

(Ich habe so ein Aufmerksamkeitsdefizit, bei Pornos spule ich bei der "Handlung" auch immer vor:D!)

Bearbeitet von MatthiasM
Geschrieben
vor 2 Stunden, MartinSt sagte:

 Da kann man nicht von politischer Bildung sprechen.
 

Ja, das ist genau mein Problem mit der Volksabstimmung! Ich will nicht wissen wo die Volksseele kocht. In der Schweiz mit ihrer Konsensdemokratie, oder wie es richtig heist: Konkordanzdemokratie, funktioniert das ja ganz gut. Hier wird es aber von Leuten gefordert die gerade das Gegenteil dieser, auf Ausgleich und Verstaendnis basierenden, Umgangsform propagieren. 

Auch wenn ich prinzipiell der direkten Demokratie positiv gegenueber eingestellt bin, kannn ich doch verstehen, dass man bei einem Volk das den Angriffskrieg bejubelt hat und diesen sicherlich, zumindestens solange er erfolgreich war, auch in einer Abstimmung zugestimmt haette, nicht zuviel Entscheidungsgewalt zugestehen wollte.  Das gerade diejenigen die versuchen diesen Teil unserer Geschichte zu beschoenigen, bis natuerlich auf das haessliche Morden einer Religionsgemeinschaft, jetzt das Heil im "Volkeswillen" sehen, macht mich doch eher zurueckhaltend. 

Aber fuer mich ist diese Volksabsimmung auch eher eine Nebelkerze! Auch die Schweiz ist im wesentliche eine repraesentative Demokratie, die aber mit vielen Komponeten der direkten Einflussnahme verfeinert wird. Aber die Schweiz ist eben nicht Deutschland! Ich habe schon neben Bundesraeten zu Abend gegessen....wenn man sieht wie unsere Bundeskanzlerin angefeindet wird, in Deutschland unvorstellbar! Ich finde als Nahziel ist die Puenktlichkeit der Bahn schon mal eine schoene Aufgabe unsern Nachbarn nachzueifern:).

  • Like 2
Geschrieben
Am 6.10.2017 at 15:05 , wolfgan sagte:

Mir gings jetzt aber um die Rolle der Medien als Beispiel.

Ach da bin ich sehr "ambivalent"! Im Falle Strauss-Kahn war die sicherlich nicht ruehmlich, auch ist die Berichterstattung ueber unseren unseeligen BuPrae Wulff ist ja umstritten. Aber wie bei der Ernaehrung, ist jeder fuer seinen eigenen Konsum verantwortlich. Woodward/ Bernstein, Siegelaffaere und aehnliche Pressehighlights sind eben Ausnahmen im taeglichen Geschaeft, aber im Kleinen erfuellt die vierte Gewalt ihre Aufgabe doch ganz gut. Ich bin auch eher ein Raedchen und nicht Sand im Getriebe der Welt! Und ich finde man sollte die Ansprueche an andere, doch mit seinen eigenen abgleichen;)

Die meisten "Aufreger" haben wir doch ueber die Medien erfahren. Aber auch dort gilt: gemeldet wird was sich verkauft! Also ganz im Sinne unserer "Basisdemokraten". 

 

Geschrieben (bearbeitet)
Am 7.10.2017 at 12:45 , wolfgan sagte:

... mit der CDU/CSU Flüchtlings(ober)grenzen und die Zementierung der unerschütterlich gerechten Gutbürgerlichkeit mit entsprechender Ausgrenzung, ...

Tagesschau, Heutejournal am 8.10.2017 - Meinungsmache zur "Festung Europa": Nein,natürlich gibt es erst recht keine "Obergrenze" für Flüchtlinge und auch keinen "Richtwert". Nein, natürlich ganz gewiß nicht. CDU und CSU konnten sich aber glücklicherweise einigen; die Quadratur des Kreises quasi:

200.000 dürfen kommen, Facharbeiter, die gebraucht werden, politisch Verfolgte...

Kein Hinweis eines Moderators auf bestehende Gesetzesgrundlagen, keine moralische Entrüstung, kein sogenannter Experte, der sagt, dass mehr, viel mehr, ganz viel mehr kommen wollen...

Aber die Regierungsparteien sind sich einig. Großartige Berichterstattung, toller Journalismus, gaaanz dolle politische Bildung.

Und ich bin so blöd und glaube das ALLES.

Gruß

Wolfgang

Bearbeitet von wolfgan
  • Like 1
Geschrieben
vor 23 Stunden, MatthiasM sagte:

44:29 ist mir doch ein wenig zu lang (tl;dw)! Gibt es da auch ein Abstact? Scheint ja extrem wichtig, wenn Du es gleich zwei mal postest.

Mich wuerde ja mal der Quotient interessieren, wieviele verlinkte Videos ueber 5min oder Text mehr als eine Din A4 Seitew tatsaechlich anschauen.

(Ich habe so ein Aufmerksamkeitsdefizit, bei Pornos spule ich bei der "Handlung" auch immer vor:D!)

Hörs dir trotzdem an. Ich kann mich auch nur länger konzentrieren, wenn es um etwas mich betreffendes geht und ich folgen kann. :rolleyes:

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

Nutzungsbedingungen

Wenn Sie auf unsere unter www.andre-citroen-club.de und www.acc-intern.de liegenden Angebote zugreifen, stimmen Sie unseren Nutzungsbedingungen zu. Falls dies nicht der Fall ist, ist Ihnen eine Nutzung unseres Angebotes nicht gestattet!

Datenschutz

Die Betreiber dieser Seiten nehmen den Schutz Ihrer persönlichen Daten sehr ernst. Wir behandeln Ihre personenbezogenen Daten vertraulich und entsprechend der gesetzlichen Datenschutzvorschriften sowie dieser Datenschutzerklärung.

Impressum

Clubleitung des André Citroën Clubs
Stéphane Bonutto und Sven Winter

Postanschrift
Postfach 230041
55051 Mainz

Clubzentrale in Mainz
Ralf Claus
Telefon: +49 6136 – 40 85 017
Telefax: +49 6136 – 92 69 347
E-Mail: zentrale@andre-citroen-club.de

Anschrift des Clubleiters:

Sven Winter
Eichenstr. 16
65779 Kelkheim/Ts.

E – Mail: sven.winter@andre-citroen-club.de
Telefon: +49 1515 7454578

Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV
Martin Stahl
In den Vogelgärten 7
71397 Leutenbach

E-Mail: admin@andre-citroen-club.de

×
×
  • Neu erstellen...