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Mercedes mit hydraulischem Fahrwerk?


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Geschrieben

Hallo zusammen,

 

ich weiß, dass es eine ältere S-Klasse von Mercedes mit von Citroën lizensiertem Hydraulikfahrwerk gab aber aktuell stolperte ich über etwas neues.

 

In diesem Video wird ein S600 V12, Baureihe 221, vorgestellt und ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Benz ein hydraulisches Fahrwerk hat.

 

Stimmt das so wirklich? Ich konnte sonst dazu nichts finden, gegen Ende sieht man sogar ein eigenes Testprogramm um die Hydraulik zu überprüfen. Was für eine Technik soll das sein?

 

Interessant bei 4:10 und ewa 5:45.

 

 

 

Geschrieben

HP gab es in grauer Vorzeit beim 450 SEL 6.9, bei aktuellen Modellen eher Luftfederung oder irgendeine Eigenentwicklung von Daimler. Sicher nichts aus dem Hause PSA...

Geschrieben

Das Auto hat Stahlfedern, aber bei jedem Federbein einen Hydraulikzylinder. Der Typ mit dem Laptop steuert die so an daß der andere Typ Rodeoreiten kann.

Geschrieben
HP gab es in grauer Vorzeit beim 450 SEL 6.9, bei aktuellen Modellen eher Luftfederung oder irgendeine Eigenentwicklung von Daimler. Sicher nichts aus dem Hause PSA...
Ja, das schrieb ich ja schon aber was für eine Technik ist das?

Der Porsche 959 hatte zum Beispiel auch ein hydraulisches Fahrwerk, welches Unsummen in der Instandhaltung verschlingt.
Geschrieben
Das Auto hat Stahlfedern, aber bei jedem Federbein einen Hydraulikzylinder. Der Typ mit dem Laptop steuert die so an daß der andere Typ Rodeoreiten kann.
Hast Du dazu was zum Lesen irgendwo?
Geschrieben (bearbeitet)

Das ist ABC. Activ Body Control. Gibt es seit 2000 oder so, der AFS überlegen beim Komfort bei Geradeausfahrt (keine Stabilisatoren notwendig), ansonsten unterlegen, und erheblich teurer. Pro Rad ein Stellelement, welches zum Wankausgleich die Federung verhärtet und dabei die Federwege einschränkt. Die Stellelemente kosten gut das Doppelte der AFS-Zylinder, sie halten nur rund die Hälfte, und es gibt doppelt so viele. Ganz nett, aber im Vergleich zu AFS meiner Meinung nach eine Krücke. Riesenvorteil des ABC allerdings: Man kann das Auto per Diagnosestation werbewirksam tanzen lassen, das geht bei AFS leider nicht. Hier muß man Hand anlegen...

 

Bearbeitet von TorstenX1
  • Like 1
ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben
vor 14 Stunden, bx-basis sagte:

HP gab es in grauer Vorzeit beim 450 SEL 6.9, ...

Bei einigen anderen Modellen wurde die HP gegen Aufpreis angeboten.
Und dieser Aufpreis entsprach ziemlich genau einem halben GS!
Obwohl die HP nicht so viel konnte, wie im GS, z.B. beim Verstellen der Bodenfreiheit.

Geschrieben

Das ging beim Benz auch.

Gesendet von meinem EVA-L09 mit Tapatalk

Geschrieben

ABC ist genau genommen eine Federfußpunktverstellung, die Stahlfeder im Federbein wird hydraulisch gespannt oder entspannt und so die Länge und Steifigkeit des Federbeins verändert. Durch die Ansteuerung kann entsprechend auch die Schwingungsdämpfung beeinflusst werden (zusätzlich zu den konventionellen Dämpfern, die verbaut sind). 

Die einzige Gemeinsamkeit mit der HP:  3 Membrandruckspeicher.

Der 116er ("Sechs-Neuner") hatte die HP ("HPF") erstmals bei MB eingebaut. Die war m.W. auch manuell höhenverstellbar, möchte es aber nicht zweifelsfrei behaupten.

Die HPF im 126er ist definitiv höhenverstellbar und hat zeitgenössischen Citroen entscheidendes voraus: Geschwindigkeitsabhängiges Fahrwerksniveau und verschiedene Dämpfungskennlinien mit automatischer Umschaltung.

 

Ein ziemlich interessantes, aber weitaus unbekannteres, System gab es im SL ab 1989: Das adaptive Dämpfungssystem ADS.

Das ist eine Stahlfederung, bei der anstatt herkömmlicher Dämpfer Hydraulikzylinder, variable Dämpfungsventile und Federkugeln verbaut wurden.

Die Stahlfedern sind nur teiltragend, den Rest übernimmt die Hydraulik. Das System kann eigentlich sogar mehr als Hydractive im gleich alten XM: Tieferlegung bei hohen Geschwindigkeiten und 3 (oder 4?) verschiedene Dämpfungskennlinien, ebenfalls rechnergesteuert. 

Ich habe an so einem Fahrzeug mal geschraubt... schon sehr speziell und die Teile sündhaft teuer. Aber bei der Probefahrt war ich regelrecht begeistert. Man konnte wirklich von Schweben sprechen ;) 

Ein paar Impressionen:

Die Federkugel und der Dämpfungsventilblock sind für die Vorderräder auf separaten Halterahmen montiert. Druckleitung und 3-4 Schräubchen ab und man nimmt das ganze Ding raus. Eigentlich ganz reparaturfreundlich...

imagesby8b.jpg

imageiuasb.jpg

 

Der Hauptventilblock (sollte irgendwas zwischen 1000 und 2000 Euro kosten).

imagehdaay.jpg

 

Interessant auch diese rein mechanisch-hydraulische Lösung für die geschwindigkeitsabhängige, automatische Höher-/Tieferlegung:

image7yalf.jpg

Das ist ein hydraulisch längenverstellbarer Höhenkorrektorknochen :D 

 

Gruß Marcel

  • Like 5
Geschrieben

Donnerwetter, hätte nicht gedacht, das bei Mercedes soviel Hydraulik bei manchen Fahrzeugen verbaut war.

Der Rolls Royce Silver Shadow hat die HP nur an der Hinterachse und einfacher Ausführung.

Der Ur 600 ( W100 ) war wohl komplett hydraulisch ( Sitze, Fenster etc. ), hatte aber ein Luftfahrwerk.

Ein extrem komplexer Wagen. Ein Restauration vor allem auch der Technik bei Mercedes Restaurator kommt da schnell auf mehrere 100.000€

Wie Marcel schon sagt ist die HP beim Daimler richtig teuer....

Geschrieben
vor 1 Stunde, TurboC.T. sagte:

Ein ziemlich interessantes, aber weitaus unbekannteres, System gab es im SL ab 1989: Das adaptive Dämpfungssystem ADS.

Vielen Dank für diesen Hinweis!

Geschrieben
Donnerwetter, hätte nicht gedacht, das bei Mercedes soviel Hydraulik bei manchen Fahrzeugen verbaut war.
Der Rolls Royce Silver Shadow hat die HP nur an der Hinterachse und einfacher Ausführung.
Der Ur 600 ( W100 ) war wohl komplett hydraulisch ( Sitze, Fenster etc. ), hatte aber ein Luftfahrwerk.
Ein extrem komplexer Wagen. Ein Restauration vor allem auch der Technik bei Mercedes Restaurator kommt da schnell auf mehrere 100.000€
Wie Marcel schon sagt ist die HP beim Daimler richtig teuer....
Beim 600er war alles unterdruckgesteuert.

Gesendet von meinem EVA-L09 mit Tapatalk

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben
Am ‎29‎.‎09‎.‎2017 at 14:46 , ACCM Jelle sagte:

Das ging beim Benz auch.

...
 

... aber bei nicht mit dem weiten Verstellweg des GS!

Geschrieben
Am 29.9.2017 at 23:07 , TurboC.T. sagte:

ABC ist genau genommen eine Federfußpunktverstellung, die Stahlfeder im Federbein wird hydraulisch gespannt oder entspannt und so die Länge und Steifigkeit des Federbeins verändert. Durch die Ansteuerung kann entsprechend auch die Schwingungsdämpfung beeinflusst werden (zusätzlich zu den konventionellen Dämpfern, die verbaut sind). 

Die einzige Gemeinsamkeit mit der HP:  3 Membrandruckspeicher.

Der 116er ("Sechs-Neuner") hatte die HP ("HPF") erstmals bei MB eingebaut. Die war m.W. auch manuell höhenverstellbar, möchte es aber nicht zweifelsfrei behaupten.

Die HPF im 126er ist definitiv höhenverstellbar und hat zeitgenössischen Citroen entscheidendes voraus: Geschwindigkeitsabhängiges Fahrwerksniveau und verschiedene Dämpfungskennlinien mit automatischer Umschaltung.

 

Ein ziemlich interessantes, aber weitaus unbekannteres, System gab es im SL ab 1989: Das adaptive Dämpfungssystem ADS.

Das ist eine Stahlfederung, bei der anstatt herkömmlicher Dämpfer Hydraulikzylinder, variable Dämpfungsventile und Federkugeln verbaut wurden.

Die Stahlfedern sind nur teiltragend, den Rest übernimmt die Hydraulik. Das System kann eigentlich sogar mehr als Hydractive im gleich alten XM: Tieferlegung bei hohen Geschwindigkeiten und 3 (oder 4?) verschiedene Dämpfungskennlinien, ebenfalls rechnergesteuert. 

Ich habe an so einem Fahrzeug mal geschraubt... schon sehr speziell und die Teile sündhaft teuer. Aber bei der Probefahrt war ich regelrecht begeistert. Man konnte wirklich von Schweben sprechen ;) 

Ein paar Impressionen:

Die Federkugel und der Dämpfungsventilblock sind für die Vorderräder auf separaten Halterahmen montiert. Druckleitung und 3-4 Schräubchen ab und man nimmt das ganze Ding raus. Eigentlich ganz reparaturfreundlich...

imagesby8b.jpg

imageiuasb.jpg

 

Der Hauptventilblock (sollte irgendwas zwischen 1000 und 2000 Euro kosten).

imagehdaay.jpg

 

Interessant auch diese rein mechanisch-hydraulische Lösung für die geschwindigkeitsabhängige, automatische Höher-/Tieferlegung:

image7yalf.jpg

Das ist ein hydraulisch längenverstellbarer Höhenkorrektorknochen :D 

 

Gruß Marcel

Das System gabs wohl auch beim W124 T-Modell für die Hinterachse... Rolf Stuckenschneider kennt sich da aus. :)

Geschrieben

Die 124er T-Modelle haben so was in der Art als Niveauregulierung, es sind aber auch noch normale Federn und Dämpfer verbaut wenn ich mich richtig erinnere. Einfach mal nach "Bullenklöten" googleln...

Geschrieben
vor einer Stunde, bx-basis sagte:

Die 124er T-Modelle haben so was in der Art als Niveauregulierung, es sind aber auch noch normale Federn und Dämpfer verbaut wenn ich mich richtig erinnere. Einfach mal nach "Bullenklöten" googleln...

Stimmt, da haste recht. :)

Geschrieben
vor 1 Stunde, Kugelblitz sagte:

Das System gabs wohl auch beim W124 T-Modell für die Hinterachse... Rolf Stuckenschneider kennt sich da aus. :)

 

vor einer Stunde, bx-basis sagte:

Die 124er T-Modelle haben so was in der Art als Niveauregulierung, es sind aber auch noch normale Federn und Dämpfer verbaut wenn ich mich richtig erinnere. Einfach mal nach "Bullenklöten" googleln...

Normale Federn: ja, normale Dämpfer: jein, eher Hydraulikzylinder, denn da hängt ja der Federspeicher dran (Bulleneier).

Die Verbindungsstange zum Höhenkorrektor ist bei dieser reinen Niveauregulierung starr wie bei unserer HP. Die Dämpfung ist nicht geregelt.

Der letzte MB mit dieser Niveauregulierung war der W210. 

Ergänzung: Das oben beschriebene ADS (variable Dämpfung und Fahrhöhe) gab es übrigens vor dem SL schon im 190 E 16V, häufig als "3-Stufen-Fahrwerk" bezeichnet.

Geschrieben
Am ‎30‎/‎09‎/‎2017 at 09:01 , ACCM Jelle sagte:

Beim 600er war alles unterdruckgesteuert.

Gesendet von meinem EVA-L09 mit Tapatalk
 

Diese Aussage ist FALSCH. Per hydraulik wurde da einiges bewegt und die MB Handler waren damit teilweise ganz herrlich überfordert. Ich kann zwar nur für den W100Pullmann reden aber das war technisch ein echtes Schmuckstück.

  • Like 1
Geschrieben

Richtig, beim 600er Pullmann ist so einiges hydraulisch betrieben. Kofferraumdeckel und Fensterheber (beides garantiert nicht mit Einklemmschutz :D) und ich meine, sogar die Sitze. Das Fahrwerk ist aber luftgefedert.

Vor ein paar Jahren stellte ein Restaurationsbetrieb auf der Retro Classic eine noch nicht komplettierte 600er Karosserie aus. Der Leitungswirrwarr für die Komforthydraulik war beängstigend. 

Beim W140 war so gut wie alles unterdruckgesteuert... Zentralverriegelung, Softclose der Türen und des Heckdeckels, die Peilstäbe  am Heck und sogar die Klappen im Heizungskasten.

Geschrieben

Wie sieht es denn mit der Zuverlässigkeit der Hydraulik im W126 aus? Ich habe mal gelesen, dass diese längere Standzeiten nicht gut verträgt. 

Grüße

Thorsten

Geschrieben
vor 13 Stunden, TurboC.T. sagte:

Das Leitungswirrwarr für die Komforthydraulik war beängstigend. 

Kann einem bei der Betrachtung eines Citroen mit Hydropneumatik aber auch passieren, gerade bei den neueren Modellen (oder Activas)... ;) 

Geschrieben

Beim SM war die automatische Leuchtweitenregulierung und das Kurvenlicht am HP-System angeschlossen. 

Beim DS mit Automatik, war meines Wissens die Schaltung und das Getriebe am HP-System angeschlossen. (Leuchtweitenregulierung und Kurvenlicht wurden mit Züge betätigt).

Geschrieben
vor 33 Minuten, EntenDaniel sagte:

Beim SM war die automatische Leuchtweitenregulierung und das Kurvenlicht am HP-System angeschlossen. 

Die Scheinwerfer werden zwar hydraulisch bewegt, das System ist aber nicht an die Zentralhydraulik angeschlossen.

vor 33 Minuten, EntenDaniel sagte:

Beim DS mit Automatik, war meines Wissens die Schaltung und das Getriebe am HP-System angeschlossen. (Leuchtweitenregulierung und Kurvenlicht wurden mit Züge betätigt).

Die Automatik-DS hatte eine ganz normale Borg-Warner-Dreigang-Automatik. Bei der DS mit Halbautomatik wurden Getriebe und Kupplung über die Zentralhydraulik bewegt.

Leuchtweitenregulierung oder besser gesagt »Nickausgleich« (denn die Leuchtweite wurde durch die Niveauregulierung geregelt) und Kurvenlicht gab es sogar bei manchen ID. Ich hatte eine 1968er ID 19, die hatte das. Nickausgleich per Hebel, Kurvenlicht des Fernlichts durch Seilzüge.

  • Danke 1
Geschrieben
Am ‎30‎.‎09‎.‎2017 at 09:01 , ACCM Jelle sagte:

Beim 600er war alles unterdruckgesteuert.

Gesendet von meinem EVA-L09 mit Tapatalk
 

Danke. Wusste ich nicht...

Geschrieben

Beim W100 Pullmann (600er) nur daran habe ich jahrelang gearbeitet waren die Türkomfortschliesser, die Sitze vorn und hinten, der Kofferdeckel, die Fensterheber, die Trennscheibe und noch ein paa andere Dinge hydr. bewegt. Die Federung war pneumatisch mit recht grossen Luftbälgen,

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