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XM V6: Fragen zur Kompression: Normwerte, warum kann es zu hoher Kompression geben?


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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Zusammen

Ich habe heute zuerst eine Druckverlustprüfung und anschliessend die Kompression auf jedem Zylinder geprüft.

Es handelt sich um den "verdreckten" Motor mit enormen Ölablagerungen, Bilder siehe hier:

https://www.shotroom.com/i/1762/c3TD1

Die Druckverlustprüfung (Motor kalt da ausgebaut aber bis vor 4 Wochen benzut) ergabe ein sehr gutes und einheitliches Bild. Verluste waren +/- 5%, also immer noch im "Set/ 0- Bereich" des Manometers.

Die Kompression war ebenfalls einheitlich bei 13.5 bis 13.75 bar. Das dürften gute Werte sein, oder?

-> Wo finde ich die offiziellen Werte für den ZPJ Motor bzw. kann mir jemand von euch diese hier reinschreiben? Danke! Die weitere Besichtigung des Motors hat gezeigt das die Gleitschienen stark eingelaufen sind, die Ketten sind gerade so noch innerhalb der Verschleissgrenze welche ich wohl wechseln werde.

-> Sind die kleinen Filter vor den Kettenspannern noch erhältlich? Meine sind ziemlich zu, ich werde sie sonst einfach reinigen.

 

Ich habe dann aus Neugierde den zweiten Motor mit den NW Pittings gemessen. Der Motor ist allerdings seit 3 Jahren nicht mehr gekaufen, er war demzufolge auch kalt.

Dort habe ich sehr unteschiedliche Werte in der Kompression erhalten (hatte vor der Messung etwas Öl in die Brennräume gegeben weil er lange nicht gelaufen ist).

Die Werte sind wie folgt (1-6): 12, 16, 14.5, 16.5, 13, 14

-> Warum und wie kann es sein, dass es eine höhere Kompression gibt? 16 Bar dürfte wohl def. zu hoch sein, richtig? Er müsste der Motor mal "richtig" durchdrehen (also nicht nur mit dem Anlasser wie ich es gemacht habe)?

 

Danke für Aufklärung, ich lerne im Moment viel über Motorenaufbau, spannend!

 

Gruss, Stefan

 

Bearbeitet von xmds2cv
Geschrieben

Frage am Rande, und das ist kein Test, sondern ich frage aus ehrlichem Interesse:

vor 2 Stunden schrieb xmds2cv:

... Die weitere Besichtigung des Motors hat gezeigt das die Gleitschienen stark eingelaufen sind, die Ketten sind gerade so noch innerhalb der Verschleissgrenze welche ich wohl wechseln werde...

Gruss, Stefan

Wie hast du die Gleitschienen beurteilen können, etwa bei eingebautem Motor? Und wie beurteilst du den Verschleiß der Ketten?

 

Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb xmds2cv:

Die Druckverlustprüfung (Motor kalt da ausgebaut aber bis vor 4 Wochen benzut) ergabe ein sehr gutes und einheitliches Bild.

 

 

vor 7 Stunden schrieb Juergen_:

Frage am Rande, und das ist kein Test, sondern ich frage aus ehrlichem Interesse:

Wie hast du die Gleitschienen beurteilen können, etwa bei eingebautem Motor? Und wie beurteilst du den Verschleiß der Ketten?

 

Scheint mittlerweile ausgebaut zu sein... ;)

Geschrieben
7 hours ago, Juergen_ said:

Frage am Rande, und das ist kein Test, sondern ich frage aus ehrlichem Interesse:

Wie hast du die Gleitschienen beurteilen können, etwa bei eingebautem Motor? Und wie beurteilst du den Verschleiß der Ketten?

 

Die Kette längt sich mit zunehmenden Verschleiß. Zu starke Längung führt zu höherem Verschleiß an den Zahnrädern. Fürs Fahrrad zB gibts Lehren zum Messen, man kann aber auch mit einer Messlehre über eine bestimmte Anzahl an Kettengliedern messen.

@xmds2cv Wenn du Öl in die Zylinder gibst, dichtet das an den Kolbenringen ab. Macht man ja auch zur Diagnose, um zu erfahren ob schlechte Kompression an Ventilen oder Ringen liegt. Die absoluten Kompressionswerte sehe ich jetzt nicht so wichtig. Die Abweichungen von Zylinder zu Zylinder schon eher.

Laut den Unterlagen hat der ZPJ Motor ein Verdichtungsverhältnis von 9,5:1. Deine Werte gehen eher in die Richtung, wie ich sie letztens bei einem EcoBoost gemessen habe.

http://cx.podolsk.ru/xm/docum/V6.pdf

Geschrieben
vor 10 Stunden schrieb xmds2cv:

...

Dort habe ich sehr unteschiedliche Werte in der Kompression erhalten (hatte vor der Messung etwas Öl in die Brennräume gegeben weil er lange nicht gelaufen ist).

Die Werte sind wie folgt (1-6): 12, 16, 14.5, 16.5, 13, 14

-> Warum und wie kann es sein, dass es eine höhere Kompression gibt? 16 Bar dürfte wohl def. zu hoch sein, richtig? Er müsste der Motor mal "richtig" durchdrehen (also nicht nur mit dem Anlasser wie ich es gemacht habe)?

 

Danke für Aufklärung, ich lerne im Moment viel über Motorenaufbau, spannend!

 

Gruss, Stefan

 

Nicht dass ich praktische Erfahrungen damit hätte, aber logisch gedacht:

Wenn auf dem Kolben eine Ölpfütze steht, nimmt sie Platz im Brennraum weg und erhöht das Verdichtungsverhältnis.

Geschrieben (bearbeitet)

Öl dichtet auch (vorübergehend) evtl. verschlissene Kompressionsringe.. ;)
SpätActiva hat mit dem Volumen natürlich recht, wir wissen nicht wieviel Öl du da eingefüllt hast.

Bearbeitet von ACCM Kai
Geschrieben (bearbeitet)

Ich habe den Motor tatsächlich geöffnet:

hXCD0_s.jpg

Und dann das hier gesehen:

4CHVM_s.jpg

 

Die Ketten habe ich gem. Wartungsanleitung geprüft, sie waren 1-1.5mm über der Verschleissgrenze, also noch gerade ok.

Ich habe nun alle Teile (Kette, Gleitschienen etc.) neu bestellt. Im Moment denke ich, dass ich den verdreckten Motor reinigen und dann einbauen werde. Die Kompressionswerte, die Druckverlustprüfung, Nockenwellen sind optimal. Nur frage ich mich bis heute, wie ein Motor derart dreckig werden konnte.

 

Der andere Motor (mit den unterschiedlichen Kompressionswerten) stand eben lange (3 Jahre) sodass ich von Anfang an ein bisschen Öl zugegeben (aber ich muss zugeben ich habe das Öl direkt ab Flasche reintröpfeln lassen) . Ich kann mir die unterschiedlichen Kompressionswerte nur so erklären, werde aber heute noch eine Druckverlustprüfung machen.

@ alle: Kann ich aber davon ausgehen, das 13 Bar ein guter Wert für die Kompression ist?

 

Danke, ich halte euch auf dem laufenden.

 

Gruss, Stefan

Bearbeitet von xmds2cv
  • Like 1
Geschrieben

Die Messung bei kaltem Motor ist aber beim Ottomotor nicht sinnvoll. Da kann man allenfalls erkennen, ob die Kompression schlecht ist. Um aussagekräftige Werte zu bekommen, muss der Motor betriebswarm und die Drosselklappe voll geöffnet sein. Außerdem muss man bei jedem Zylinder die gleiche Zahl von Hüben messen. Wie schon gesagt wurde, spritzt man etwas (!) Öl in die Zylinder, um bei schlechten Werten herauszubekommen, ob das von den Kolbenringen kommt. Das schon bei ersten Messung zu machen, ist eher nicht zielführend. Wenn man die Möglichkeit hat, einen Druckverlusttest zu machen, ist das die deutlich bessere Diagnosemethode. Allerdings wie schon gesagt, nur bei warmem Motor.

  • Like 3
Geschrieben
vor 8 Stunden schrieb xmds2cv:

Nur frage ich mich bis heute, wie ein Motor derart dreckig werden konnte.

Durch mineralisches Öl + viel Kurzstrecke/Stadtverkehr.


Wenn die Filter der Kettenspanner verschmutzt sind, dann sind die Öldüsen in den Kipphebeln mit Sicherheit auch dicht und der nächste Nockenwellenschaden wäre bald eingetreten.

Viel Erfolg!

Geschrieben

Im Grunde das alte Thema: 

viele Kaltstarts (Kurzstrecke)

und

langer Leerlauf (Ampeln, Stau).

Ein grundsätzliches Missverständnis, für den Gebrauch eines Automobils allgemein,

in Bezug auf einen XM  V6 absurd,

bei einem SUV mit harmlosen 330 PS,

ein Fall für die Klappsmühle.

 

  • Like 1
Geschrieben (bearbeitet)

Danke für den Hinweis mit den Öldüsen in den Kipphebeln! Morgen demontiere ich die ZK's. Ich berichte dann.

vor 20 Minuten schrieb Steinkul:

Ein grundsätzliches Missverständnis, für den Gebrauch eines Automobils allgemein,

in Bezug auf einen XM  V6 absurd,

bei einem SUV mit harmlosen 330 PS,

ein Fall für die Klappsmühle.

 

Der gefällt mir sehr gut! Klappsmühle -> Volltreffer!

Aber zurück zum Thema!

 

Könnt ihr mir erklären, warum ich beim 4. Zylinder (heute bei der zweiten Messreihe) plötzlich eine "schwankende" Druckverlustrate habe?

Siehe Video hier:

 Warum ist der Verlust zuerst grösser und wird dann schlagartig kleiner? Ich konnte das Verhalten auch nach mehrmaligem Durchdrehen der Maschine reproduzieren. Abgesehen davon ist es ein guter Wert. Die Verustrate steigt dann ganz langsam wiedre an, bleibt aber bei 10% dann stehen.

 

Bin gespannt was ihr dazu sagt.

 

Danke und Gruss, Stefan

Bearbeitet von xmds2cv
Geschrieben (bearbeitet)

edit sry, hatte die Uhr falsch gelesen..

Öl wird in den Zwischenraum Kolben/Zylinder gedrückt und dichtet dann besser? Wie ist das bei Kippkolben?

 

 

Bearbeitet von ACCM Kai
Geschrieben
vor 31 Minuten schrieb ACCM Kai:

Kippkolben?

 

 

Die verschleißen deine Zylinder und gehören inszandgesetzt ;)

Geschrieben (bearbeitet)
vor 9 Stunden schrieb zitronabx:

Die verschleißen deine Zylinder und gehören inszandgesetzt ;)

Schon klar ;).  Könnte doch sein dass der Kolben sich beim Lauf etwas stabilisiert und dann höhere Kompression hat?
Kann auch Dreck in den Ventilsitzen sein, der nach ein paar Bewegungen nachgibt – keine Ahnung.
Würde den Motor vorher auseinandernehmen und mir die Laufbahnen genau ansehen, so gut kommst du so schnell nicht wieder dran.

Bearbeitet von ACCM Kai
Geschrieben
vor 12 Stunden schrieb xmds2cv:

Warum ist der Verlust zuerst grösser und wird dann schlagartig kleiner? 

Meine bescheidene Vermutung: Weil der Druckverlustprüfer, die Leitung und der Verdichtungsraum erstmal mit Luft gefüllt werden müssen?!

 

  • Like 1
Geschrieben (bearbeitet)

Ich glaube ich weiss nun warum bei einem Zylinder die Druckverlustprüfung "schwankend" war (siehe Video oben) Ich habe heute nochmals gemessen und bemerkt, dass sich der Motor ein klein wenig bewegt hat (wegen der Druckluft). Ich bin nicht sicher ob es wegen der Bewegung (Volumenvergrösserung) oder weil sich der Kolben an eine "dichtere" Position verschoben hat gewesen ist. Eigentlich sollte der Kolebn ja auf OT stehen und sich dann nicht bewegen. Ich habe aber bemerkt das wenn ich den Motor während der Messung von Hand ein klein wenig bewege, die Werte schlagartig stabil und konstant wurden.

 

Nun ja, der besagte Zylinder sieht noch sehr gut aus, die Honspuren sind noch deutlich zu sehen was ja ein gutes Zeichen ist.

L19M4_s.jpg

Die ZK Dichtung ist "fällig"

xVKo6_s.jpg

NEtE9_s.jpg

Was meint ihr zu den Spuren, welche ganz oben am zylinder zu sehen sind? Sehen aus wie Abbrandspuren? Die sind wohl dort weil der Kolben diesen Bereich nicht "überfährt", richtig?

zOpPA_s.jpg

 

Ich nehme mal an, dass alle 22 Jahre alten Motoren denen keine übermässige Pflege zugekommen ist (wer wechselt schon wie vorgeschrieben alle 2 bzw. 4 Jahre das Kühlwasser) ähnlich aussehen werden. Hier kommt offenbar der nicht existente Ölwechsel dazu. Wobei: Warum sehen denn die Zylinder und Nockenwellen einwandfrei aus?

Die Gleitschienen sind ja auch total durch. Liegt das an der Laufleistung (150'000km) oder dem Alter oder an beidem?

 

Fragen über Fragen! Ich bin aber sehr froh, den Motor nun geöffnet zu haben. Das wäre sonst wohl eine Zeitbombe gewesen. Wo man durch muss, muss man durch!

 

Gruss, Stefan

Bearbeitet von xmds2cv
  • Like 3
Geschrieben

150.000 km sind doch nichts, ab 400.000 km wirds beim V6 erst interessant. Der Motor sollte noch jungfräulich aussehen...

Geschrieben
vor 23 Stunden schrieb TurboC.T.:

Meine bescheidene Vermutung: Weil der Druckverlustprüfer, die Leitung und der Verdichtungsraum erstmal mit Luft gefüllt werden müssen?!

 

Das, und nach Rücksprache gestern beim esssen mit Schrauberfreunden kann auch ein verschmutztes/undichtes Messgerät bzw. dessen Ventil in Frage kommen. Mit ziemlicher Sicherheit nicht der Motor selbst. Auf jeden Fall gut dass du den Motor aufgemacht hast. Gleitschienen sind nicht schön aber können durchaus so aussehen, austauschen.

  • Like 1

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