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Auswege für Mensch und Auto bei versagender oder bei Versagen der Zündung


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Geschrieben

Duisburg hält mich gefangen. Die Stadt hat meinen Citroen XM ins Herz geschlossen, lässt ihn nicht mehr los. Mein Auto sprang immer an und das bei jeder Temperatur, sofort und akustisch auf die nämliche Art des Einspritzers.

Magnetschalter klackt und der Anlasser dreht kräftig, aber kein Funke. Hört er doch, was andere zu sehen gezwungen sind, den Trick verrate ich vielleicht später.

Auch die Sichtprüfung und das Hantieren an den zündungsrelevanten Teilen brachte nichts.

Mit dem goldenen ADAC Kärtchen die Gelbmänner rufen. Nein, keine Lust, mein XM steht auf einem gebührenfreien Parkplatz, außerdem kenne ich die Geheimnisse des versagenden Motorstarts bis in die letzten Verästelungen im Motorraum noch von meinem ersten V6. Damals suchte ich drei Monate, diesmal sollten es drei Tage werden. Trotzdem fühlte ich mich noch entschleunigt, obwohl er erschrak, als der Motor ansprang, denn dafür gab es keinen Grund, zumindest keinen systematischen.

Geschrieben (bearbeitet)

Im Abstand von 2-5 Tagen schwang ich mich auf mein Elektrorad, um die exakt 25 Kilometer zum Auto abzustrampeln. Getrieben nicht nur von der Aussicht, den Motor wieder starten zu können, sondern auch in Erwartung der Köstlichkeiten des 150 Jahre alten wunderschönen Cafes Dobbelstein in unmittelbarer Nähe meines immobilen Gefährts.

Alles was zu Tee passt, Marmorkuchen und der „Rehrücken“, sowie natürlich der klassische englische Teekuchen schwingen sich dort „zu höchsten Gaumenfreuden empor. Nichts aber kommt an seinen Bobbes heran. Ein mürber Teig, der immer zu schwer und süß durch zuviel Marzipan gerät. Die Leichtigkeit, die dieser Konditormeister in dieses magenschwere Teil hineingezaubert hat – ich könnt' zu Fuß nach Duisburg gehen.

Also immer zuerst die Belohnung, dann die Arbeit. Gegönnt habe ich mir das Gebäck bei einem fast Achtzigjährigen, übrigens der älteste, ewig Langhaarige, den ich kenne, so vergehen die Jahre. Er dauerte mich im Vorübergehen immer ein wenig so allein hockend in seinem Autoteileladen, dann bin ich einfach rein, stellt sich raus: besitzt Häuser, fährt einen SL in der optimalen Ausstattung und kennt sich natürlich mit Autos aus. Mittlerweile ein Fan meiner Reparaturmethodik.

Nach dem Bobbes und dem Motorenparlando ging es dann für ein bis zwei Stunden auf den Parkplatz. Allein blieb ich da nicht lange. Als ewig abrufbarer urkomischer Slapstickfilm wird mir aber dieser ungeschlachte junge Rumäne mit seiner wie aus der Zeit gefallenen Schildpattbrille im Gedächtnis bleiben, der voller Bewunderung, was rede ich, Feuer und Flamme, voll fassungsloser Ehrfurcht den XM umstrich, und dabei in den Abständen des Klackens einer funktionierenden Hydropneumatik wie im Lobgesang wiederholte:

„What a gangster car!“...............................................................................................“What a gangster car!“

Bearbeitet von Steinkul
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Geschrieben
vor 25 Minuten schrieb Steinkul:

..., sondern auch in Erwartung der Köstlichkeiten des 150 Jahre alten wunderschöne Cafes Dobbelstein in unmittelbarer Nähe meines immobilen Gefährts.

Alles was zu Tee passt, Marmorkuchen und der „Rehrücken“, sowie natürlich der klassische englische Teekuchen schwingen sich dort „zu höchsten Gaumenfreuden empor. Nichts aber kommt an seinen Bobbes heran. Ein mürber Teig, der immer zu schwer und süß durch zuviel Marzipan gerät. Die Leichtigkeit, die dieser Konditormeister in dieses magenschwere Teil hineingezaubert hat – ich könnt' zu Fuß bis Duisburg gehen.

 

Die erste sinnvolle Textpassage. Gratuliere! ;)

Geschrieben (bearbeitet)

Neben vielen Einkäufen von Einzelteilen habe ich mir auch zweimal ein größeres Konvolut zugelegt. Es macht allerdings einen Unterschied, ob man die Teile schon getestet hat. So nahm ich bei der ersten Fahrt Zündmodul und Zündspule mit, von denen ich wusste, die funktionieren, und ich kann es ruckzuck anschließen, und prüfen, ob der Fehler dort liegt. Ein Satz Zündkabel lag auch in irgendeiner Kiste, leider vom 12-Ventiler, hatte ich schon vergessen.

Überhaupt glaubte ich nachdem, was ich beim Starten gehört hatte, und was ich über den Zustand aller anderen Teile der Zündung bei Wartungen vergegenwärtigte, von vorneherein nur an das Modul oder einen versteckten Fehler als Ursache.

Die Fach- und Liebhaberwerkstatt, die den Wagen in Berlin jahrelang betreute, enttäuschte mich oft, aber beim Modul, zwar die falschen Schrauben drin, „Schlitz“, du rutscht ab, dafür aber, das sah ich noch bei keinem XM, die weisse Paste auf der Rückseite, wusste ich schon vom ersten Test, aber auch beim zweiten Öffnen wurde mir wieder so warm ums Sonnengeflecht. Es gibt Leute, die halten von der Paste nichts. Wie kann es dann sein, dass mir jedes Mal so wohlig zumute wird, wenn ich sie mich anlächelt?

Es lag nicht am Modul, noch an der Zündspule. Die Kabel habe ich alle durchgemessen, keine Abweichungen bei den Widerständen. Das war es also nicht.

Einige Tage später nachdem die neuen NGK, oder so ähnlich, Zündkerzen geliefert wurden, ging es an den Rest. Erwähnenswert der Ausbau des „Fingers“, einige meinen das Ding in dieser undefinierbaren Farbe zwischen orange und braun habe zwei Namen - aber nicht bei mir! Ach so, der Ausbau, habe ich beim 12-Ventiler mehrfach zelebriert, und wie immer, wenn du Teile ausbaust, eine Schraube tut weh.

Ich habe ein kleines Spezialwerkzeug, auf das ich eine Nuss oder einen Inbus oder was immer nötig ist, aufsetzen kann. Beim ZPJ4 kannst du es vergessen, noch einmal 2 mm weniger Platz. Entweder du schweißt dir etwas zurecht, oder du bist, wie ich im Besitz einer guten und schmalen Zange.

Übrigens und ehrlich, es hätte mich auch schwer enttäuscht, wenn der Motor nach der Reinigung des Fingers oder dem Tausch der Zündkerzen gekommen wäre, denn so etwas kündigt sich vorher mehrfach an. Ein ewig guter Start und dann plötzlich nicht mehr, das muss etwas anderes sein!

Wie? - die Batterie. Jedes Greenhorn weiß, wenn es daran liegt. Hebt aber in einem Autoforum beim Thema Motorstart einer von ganz hinten schüchtern den Finger und kommt kaum hörbar mit einem Halbsatz: „Bei mir die Batterie getauscht, alles gut.“ Dann weißt du, der ist einsam und möchte nur reden.

Amüsiert verfolge ich aber, dass die Experten, dann trotzdem sich in Kosten stürzend schwerste Geschütze auffahren, um auch in dieser Hinsicht, alles gecheckt zu haben.

Den Ladezustand einer Autobatterie kann ich hören und messen, da lasse ich mich nicht kirre machen von Hinterbänklern, die etwas von sich piepsen.

Meine Batterie hat in den Unterlagen 150 € gekostet und auch hier zeigt sich, teuer kaufen, kommt oft günstiger. Obwohl schon alt, kein Hauch von Schwächeln und jetzt kommt's, einer von den jungen Fans, die mir beim Reparieren zuschauten, hat es entdeckt.

Ich hätte das in zwanzig Jahren nicht gesehen, weil ich noch nie von so einem Wunderwerk von Batterie gehört habe, und etwas sehen, ohne es denken zu können...

Sie hat Sichtfenster, da kannst du den Ladezustand erkennen!

Ein Hammer, oder?

Bearbeitet von Steinkul
Geschrieben
vor 16 Minuten schrieb Steinkul:

Sie hat Sichtfenster, da kannst du den Ladezustand erkennen!

Ein Hammer, oder?

Donnerwetter! Mit der Stoppuhr vorbeischwimmende Elektronen zählen :ph34r:

Nee im Ernst, gibet et schon lange.

Rehrücken schon länger, mit Schokoüberzug und mit Mandeln gespickt - eine Kindheitserinnerung.

Und wie ich schon schrieb: „Zen“...

Geschrieben

Ja, die Batterien gibt es schon lange und leider zunehmend keine Alternativen denn die sind allesamt Müll, egal ob sie im Discounter billigst angeboten werden oder in Fachgeschäften ein Vermögen kosten. Warum? Ganz einfach: Ausgasen tun die nach wie vor nur kann man kein destilliertes Wasser auffüllen und wenn das Schauglas statt Grün zu werden Schwarz bleibt dann taugt sie nur noch als Briefbeschwerer oder als Unterlegkeil. Üblicherweise passiert das kurz nach Ende der Garantiezeit.

Geschrieben

nö,

hab sowas im Landy, jetzt 13 Jahre alt mit haufenweise Tiefentladungen wg. stillem Verbraucher. Laden und läuft.

Ist von Lucas  ;-) und in D nur bei Land Rover zu kriegen, schweineteuer, ich meine 120 Ah

 

Geschrieben

P.S.

wobei ich eigentlich auch oldschool mit Stopfen lieber mag, wenn sie auch nicht unbedingt besser sind

Geschrieben (bearbeitet)
vor 4 Stunden schrieb suentelensis:

haufenweise Tiefentladungen

Das kommt dem "Zen" von Zutt schon nahe. Nein, alles Schauermärchen, mein Lämpchen im Handschuhfach leuchtet nicht, und unter Freunden: Buddhismus ist auch keine Lösung.*

*Schlag nach bei Jan-Willem van de Wetering, leider ist der Wiki-Artikel nicht so toll. Soviel als Ergänzung von mir, er lebte im Kloster unter den Mönchen, stand jeden Morgen wie ein Bäcker um halb drei auf, nach einem halben Jahr schrieb er eine bitterböse Abrechnung. Den Schädel für "Nichts" rasiert.

PS: Das einzige Buch, das mein Vater jemals gelesen hat, dürfte von Tao (Dao) gewesen sein, ein dünner Band, den ich bei einem Besuch liegengelassen hatte.

Voller Entsetzen über das ständige "Nichts-Tun" in dem buddistischen Bändchen, schrieb er mir einen dreiseitigen entrüsteten Kommentar. Dabei fand ich just diesen Aspekt, als das Reizvolle dieser Religion.

Bearbeitet von Steinkul
Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb Steinkul:

Voller Entsetzen über das ständige "Nichts-Tun" in dem buddistischen Bändchen, schrieb er mir einen dreiseitigen entrüsteten Kommentar. Dabei fand ich just diesen Aspekt, als das Reizvolle dieser Religion.

Meditative Zeitvertreibe können auch sein:

Fehlersuche am Citroën, Rotwein trinken in Paris, Nachts am Atlantik den Wellen lauschen, Huskytour im Winter, Handwerksarbeit, vorher in echt gelernt, so dass z. B. der Hobel von alleine läuft.... (might be continued).

Der Weg sei das Ziel, auch wenn’s mal einen Stau gibt :rolleyes:

Geschrieben

Wo bleiben denn jetzt nach mehr als einer Woche die "Auswege ... bei versagender oder bei Versagen der Zündung"?

Läuft er trotz der falschen Zündkerzen immer noch nicht?

Geschrieben
vor 11 Minuten schrieb Juergen_:

Wo bleiben denn jetzt nach mehr als einer Woche die "Auswege ... bei versagender oder bei Versagen der Zündung"?

Die Auswege befinden sich zwischen den Zeilen. So ne Art Steinkul'scher Wegfindung, selbst dann, wenn die Kiste steht. Also ... sachichma.

fl.

Geschrieben
On 9/28/2019 at 10:06 PM, Manson said:

[...] Ausgasen tun die nach wie vor nur kann man kein destilliertes Wasser auffüllen [...]

Bei einigen "wartungsfreien" Blei-Säure Akkus kann man die Abdeckung abhebeln und nachfüllen. Leider nicht bei allen...

Geschrieben
Am 28.9.2019 um 22:06 schrieb Manson:

Üblicherweise passiert das kurz nach Ende der Garantiezeit.

unsere Originalbatterie im Seat funktioniert seit 2012 einwandfrei.

Geschrieben (bearbeitet)

Ich bringe mich zu meinem XM bewusst in ein Verhältnis, das im ersten Moment wenig erstrebenswert erscheint. Ich joche an, ich bunker mich freiwillig in dieses Verhängnis ein, um durch diesen Pakt der Unausweichlichkeit, Kraftreserven verschiedener Art in mir zu erschließen, ohne die immer wieder auftretenden Imponderabilien bei der Reparatur, unter den gegebenen tatsächlichen Bedingungen, niemals zu überwinden wären.

Manchmal schaut indes profan das Glück vorbei, oder es geschieht gar ein citroesques Wunder. Damit die eintreten, darf man nicht mit Wohlüberlegtheit, Wissen und Gelassenheit an die Aufgabe herangehen, das mögen Wunder nicht und drehen vorher ab, sondern mit Fahrigkeit, Impulsivität und Dickkopf als Fundament, um dann aber aus diesem irrationalen Konglomerat heraus, wenn eine mögliche Lösung schemenhaft aufflackert, am eigentlichen Ort (das Auto) eine Präsenz zu zeigen, die die Luft wie an einem Tag mit Rekordtemperaturen erflimmern lässt, die eine Stille schafft, die so bedrohlich wirkt, dass die Vögel aufhören zu singen; das Gegenteil von Wiedergeburt oder Auferstehung, wenn sich menschlicher Geist in nichts als reine Materie reinkarniert – Wunder dürsten nach diesem ätherischen Dünger, natürlich wohldosiert, sonst übersteht es weder Mensch noch Maschine.

Habt keine Angst, das ist alles keine Hexerei. Ich skizziere kurz, wie das in dem konkreten Fall mit dem Motorstart ablief.

S t ö b e r n  in  B e z ü g e n

Meine Klause zwei Etagen über der eigentlichen Wohnung dürfte hier bekannt sein, dorthin verkroch ich mich. Prinzipiell läuft es immer in drei Schritten ab, es sei denn eine Lösung wird vorzeitig gefunden.

Zunächst suche ich nach Antworten in Wissen, das in mir abrufbar ruht.

Danach, weil es heutzutage so bequem ist, geht es an den Rechner. Ich gebe in meine umfangreiche Sammlung aus vielen Foren in ganz Europa zum Thema Citroen XM (ZPJ4) das Stichwort „Motorstart“ ein, alles prägnant im email-account gespeichert, und schon habe ich für zwei Stunden Lesestoff.

Zum Schluss stöbere ich in meinen Büchern und Heften zu dem Punkt.

„Automobiles Peugeot“ 605, Motor ZPJ4, Benzineinspritzung – Zündung Bendix Fenix 4

DIN A4, 120 Seiten

Alles, was den Motorstart unmittelbar betraf, hatte ich mir natürlich schon dreimal durchgelesen. Aus einem Instinkt heraus blättere ich diesmal weiter, da erblicke ich unten auf einer Seite das Zauberwort „Zündung“ und auch Zündungsrelais, dazu eine Zeichnung, so dass ich sofort weiß, wo ich es im Motorraum finde.

Wie von der Tarantel gestochen, ging es zum Auto und diesmal direkt, denn wenn der Weihnachtsmann kommt, und du glaubst noch an ihn, was willst du dann vorher mit einem Bobbes?

Zuerst ein kleiner Schock, da wo die Teile sein sollten, war nichts zu sehen. Ah so, Zeichnungen sind zweidimensional, das wirkliche Leben hat aber eine Schicht mehr. Die Dinger müssen direkt unter dem LHM-Fass sitzen! Nee, nicht das ganze Fass ausbauen. Luftfilter und Doppelansaugrohr weg, damit man das Fass, in dem Fall den Weihnachtsbaum, anheben kann.

Dort liegen sie, meine zwei Geschenkpackungen, ein roter und ein gelber Stecker. Das Fass stört unangenehm, aber ich schaffe es beide Stecker zu öffnen, sprühe Kontaktspray hinein, klicke sie zusammen und montiere den Rest in den ursprünglichen Zustand.

In absoluter Tiefenmeditation setze ich mich ans Lenkrad und führe den weiter oben beschriebenen sakralen Zustand herbei, den Geheimcode an dieser Stelle einzugeben, erfährt eine noch nicht gespürte Bedeutung, drehe den Schlüssel, und die Normalität des Alltags erfüllte den Raum mit einem Motorgrunzen, so gleichzeitig und selbstverständlich, als ob vorher nichts gewesen wäre.

 

Bearbeitet von Steinkul
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Geschrieben

Kurz gesagt:
Vermeidbare Panne aufgrund ungepflegter Elektrik an gammeliger Ranzkarre.

Und nur zur Entschuldigung soviel Geschwafel?

P.S. Die Zündkerzen sind trotzdem die Falschen.

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Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Steinkul:

In absoluter Tiefenmeditation setze ich mich ans Lenkrad und führe den weiter oben beschriebenen sakralen Zustand herbei, den Geheimcode an dieser Stelle einzugeben, erfährt eine noch nicht gespürte Bedeutung, drehe den Schlüssel, und die Normalität des Alltags erfüllte den Raum mit einem Motorgrunzen, so gleichzeitig und selbstverständlich, als ob vorher nichts gewesen wäre.

 

Na Bitte, hab ich es nicht geschrieben?!

Praktizierter ZEN :rolleyes: wobei rottende Stecker im XM ja nun wirklich keine Seltenheit sind. Bestimmt mit „Kontakt WL“ gespült und mit „Kontakt 60“ konserviert, erspart lange die Wiederholung des ewig gleichen. Repetitio non placet 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 8 Stunden schrieb Juergen_:

P.S. Die Zündkerzen sind trotzdem die Falschen.

Naturellement !

für  meine Sittroenn isch nehme  nur :

 

Chateau d'  (E)Yquem

( Und wenn er dann läuft )  das prickelt so süss auf meine Bauchnabel ...

 

Santè !

Bearbeitet von Citroklaus
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Geschrieben (bearbeitet)

Die nähme ich auch, leider schon seit  Jahren nicht mehr lieferbar, oder haben die immer gedacht, ich will den Wein? Selbst Champion sind nicht mehr erhältlich. Jozzo schart schon mit den Füßen und will mir das Gegenteil beweisen - dabei gewinnt Steinkul im Autoquartett selbst gegen Computerprogramme!

Boschkerzen wurden hier mehrfach niedergemacht. Es sind die teuersten von allen. Die waren drin bei mir, allerdings ganz besondere, also nicht nur einfach auf mein Modell passend, sondern noch ein bisschen schlauer.

NGK Kerzen modern und bewährt, selbst die sind für mein Auto schwer auffindbar, eine gute Marke, wenn auch nicht so passend für Citroen wie (E)Yquem. Es gibt da unterschiedliche Tabellen, um für einen ZPJ4 die richtigen Kerzen zu finden, Den Autoteilehändler liegen da nicht immer die richtigen Unterlagen vor.

Ein heikles Thema, bei dem ich mich, wie ich fürchte, hier in diesem illustren Kreis, als einziger für mein seltenes Modell auskennen werde. Darüber führe ich lieber Selbstgespräche, bringt mehr. 

Bearbeitet von Steinkul
Geschrieben



...
Ein heikles Thema, bei dem ich mich, wie ich fürchte, hier in diesem illustren Kreis, als einziger für mein seltenes Modell auskenne werde. Darüber führe ich lieber Selbstgespräche, bringt mehr. 

Guter Plan!
  • Haha 1
Geschrieben (bearbeitet)

Soll ich
eine Metapher ausstaffieren
mit einer Mandelblüte?
Die Syntax kreuzigen
auf einen Lichteffekt?
Wer wird sich den Schädel zerbrechen
über so überflüssige Dinge -

Ingeborg Bachmann

 

Auf schöne Worte lief es demnach nicht hinaus. Liebe Freunde der dezenten kammermusikalischen Töne, leider seid ihr im falschen Film oder Konzert, und eure armen Seelen werden gerade durchzuckt von einem Hitchcock „suspense“*.

Im Moment des niedlich naiven Idylls rinnt in der nächsten Sequenz Blut den Duschvorhang hinunter. In meinem Fall war es zwei Tage später bei schönem Septemberwetter LHM aus dem hinteren Federzylinder, und ich stand dort bereit zur Rostvorsorge und Konservierung, zum erstenmal auch mit einem Fluid Film von zäherer Konsistenz, bei 35 Grad ideal zu verarbeiten. Das ganze nach neuen Bremsbelägen und der Rettungsaktion in Duisburg. Schrauben ist so ungerecht!

In den nächsten Wochen folgten mehrere  motortechnische Apokalypsen, wie sie nur das HB-Männchen in dem uralten Reklamespot erlebt haben dürfte, kurz bevor es sich eine Zigarette ansteckte. Mich hat es unterm Wagen liegend Tage später abends auch erwischt. Seltsamerweise empfand ich das als tröstlich Synchronizität.  Meine Maschine und ich zerbröseln im Alter simultan in ihre Einzelteile - wie anrührend und tröstlich!

Wenn du seitlich Sternchen siehst, dann ist die Netzhaut gerissen. Wurde am nächsten Morgen mit Laserstrahl zusammengetackert, der erste Arzt hat es aber nicht ganz gepackt, also ab ins Krankenhaus zur OP. Der milchgesichtige junge Oberarzt meinte, das mit dem Laser probieren wir nochmal. „Kopf still halten und nur nach oben rechts schauen“  den Trick muss ich mir für meine Reparaturen merken! Schon war ich wieder geheilt, allerdings 10 Tage lang Leseverbot. Er hat mich übrigens überschwenglich gelobt, es sei ihm noch nie einer untergekommen, der so bewegungslos saß, und so starr guckte wie ich. Naja, doch mehr ein König unter Blinden, wenn ich an meine „Konkurrenten“ im Wartezimmer denke.

Die eigene Malaise nahm ich auch deshalb nicht so schwer, weil sie mein schlechtes Gewissen beruhigte, hatte ich doch zuvor zum erstenmal meinen XM, in einem Moment kurzer Erregung, zuerst gewürgt und ihm dann eine geballert. Ganz Old Shatterhand, war die Tachowelle danach Geschichte. Jetzt weiß ich, wie man fährt, ohne dass die Kilometer verrinnen.

Mit dem LHM-Fass, das blieb halt nicht dort liegen, wo ich wollte. Die zwei Quickyanalysen einige Beiträge zuvor  - Gammel und Rost im Stecker -  kannst du in die Tonne hauen. Hatte ich gesehen auf dem Parkplatz, die sahen einwandfrei aus. Deshalb die Tiefenmeditation, ich wusste, es muss ein Wunder geschehen, sonst springt er nicht an. Der eigentliche Fehler ist gemeiner und versteckter, später mehr.

Für die Technik biete ich hier einen Erinnerungsraum, Details nur wenn mir danach ist, obwohl ich mich diesmal ganz besonders reinhängen musste, um den XM wieder auf die Straße zu bringen, u.a. Vorrichtungen zimmern und Hilfswerkzeuge formen und dann noch die eigentlichen Reparaturen. Alles ganz allein geschafft, trotzdem läuft das Technische und auch das Literarische nur als Begleitmusik.

Sag mir, was hat "er" vor?

 

*Truffaut: "Wie haben Sie das gemacht"?

Tagelanges Interview mit Hitchcock Truffaut so vertieft fragend, dass er mit Mikrofon in dessen Swimmingpool lief, triefend wieder herauskam und das Interview einfach fortsetzte. Hitchcock hat auch so getan, als sei nichts gewesen. In seinen Erinnerungen gab er zu, dass ihn das mächtig beeindruckt hätte.

 

 

Bearbeitet von Steinkul
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Geschrieben (bearbeitet)

Wenn Leidenschaften ins Spiel kommen, finden sich die kuriosesten Phänomene. Mehrfach begegnete mir vor Jahren ein XM-Freak, der schwärmte von seinem V6. Die letzten acht Jahre habe dieser nie etwas gehabt. Irgendwann kam dann heraus, der Wagen stand ununterbrochen angemeldet in der Tiefgarage und wurde nur für den Tüv zu einer Werkstatt gefahren.

Irgendwann gab der Besitzer sein Hobby auf.

Dieses „alles Hinschmeißen“ wollen wir uns näher betrachten. Die „Religiösen unter uns, die nie, nie, niemals die Marke oder das Modell wechseln würden, für die muss ich das hier nicht schreiben, bei denen geht es einfach immer weiter. Nein, ich rede von ganz normalen Menschen, also nicht solchen, die unter einem Auto zu liegen spaßig finden, noch von denen die im Schrauben sich oder anderen etwas beweisen wollen, die nicht irregeleitet und ferngesteuert sind von einem letzten Aufbegehren oder dem Verlangen nach einem „Kick“.

Bei der Gelegenheit – ich bin kein „Liebhaber“ (eines XM), das schreibe ich nur, um zu provozieren. Ich hatte mit Autos jahrzehntelang nichts am Hut. Wenn ich repariere, habe ich in den meisten Fällen zunächst null Peilung. Schrauben ist so einfach, das es mein Gehirn einlullt. Also muss ich es vom Denken trennen. Gucken, fühlen und hören verträgt sich aber gut mit denken, also sich in der Nähe des Objekts aufzuhalten, inspiriert mich durchaus. Ich darf nur nicht den Fehler machen, in dieser wichtigen Vorstufe etwas zu tun. Wenn es dann aber nach Tagen oder Wochen zu Sache geht, bin ich der Beste. Frag' mein Auto, wie es mich anschaut, als wolle es sagen:

„Tu du es!“

Wenn ich es positiv benennen will, warum ich meinen Citroen selbst warte und repariere, so lässt sich nicht mehr sagen als: es geschah, dass der XM zufällig neben mir stand und weit und breit niemand zu sehen ist, der sich um ihn hätte kümmern können. Also ich erledige den Job aus einer unausweichlichen Situation heraus, oder um es auf den Begriff zu bringen: aus Anstand.

Über einen bin ich gestolpert, da deckt sich alles mit meinem Schicksal, Gjert Ingebrigtsen*, der hat seine drei Söhne zu den besten europäischen Läufern gemacht, weil die standen auch zufällig neben ihm und haben ihn auch so mitleidig angeschaut, ob er sie nicht trainieren könnte. Gjert hatte nie etwas mit Sport zu tun und trainiert, wo ich schraube. Er weiß, wie mir zu Mute ist.

„Schrauben ist so ungerecht!“ Ein von mir mit Absicht unsinnig formulierte Satz, der auf eine grundsätzlich falsche Einstellung verweist. An 20 – 30 Jahre alten Autos kann zu jeder Zeit etwas kaputt gehen, auch wenn ich es immer warte und alle Fehler zeitnah beseitige. Manchmal hat man ein Jahr Ruhe, dann kommt es aber in wenigen Monaten knüppeldick hintereinander. Das sollte man als erstes akzeptieren, und in seinem Kopf ein Häkchen machen. Das als Grundvoraussetzung bevor wir zu der grundlegenden Absicht dieses Beitrag kommen:

Ein großes Thema der Psychologie - der Motivation.

Coaching breitete sich zu einer „Industrie“ aus. Im allgemeinen schläft man schnell ein, wenn einer in der Hinsicht einem etwas erzählen will. Slogans sind in dem Zusammenhang, obwohl gerne geschrieben, ein großer Mist, das wird von mir nicht kommen.

Wenn mein Antrieb sich aus nichts als Zufälligkeit und Anstand nährt, Steinkul aber den Arsch hoch bekommt, während andere das Handtuch werfen, falls es „knüppeldick kommt“, dann ist die Frage:

„Wie macht er das?“

*

https://www.spiegel.de/sport/sonst/leichtathletik-wm-die-erfolgsstory-der-familie-ingebrigtsen-a-1289334.html

Bearbeitet von Steinkul
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