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Geschrieben

Da ich keine aussagekräftige Aussage zu defekten Injektoren oder Anleitung finden konnte habe ich mich „geopfert“ und bin das Problem angegangen.

Zum Fahrzeug: C5 2006er 2,2HDi 125KW ca. 275000km auf der Uhr

Ich habe folgende Symptome gehabt: Nageln / klingeln beim beschleunigen. Höchstgeschwindigkeit Max. 200km/h. Durchschnittsverbrauch 9,5Liter. Laut Spritmonitor.de sollten es zwischen 6 und 7 Litern sein.

Kein Wartungsstau. Alles in der Werkstatt gewartet.

Ich hatte erst überlegt einzelne Injektoren zu tauschen. Ich war nicht beim Freundlichen um die Korrekturwerte auslesen zu lassen. Das etwas an den Düsen faul war war mir klar. Jetzt war mein Gedanke: Ich habe vorher schon 1500€ für Reparaturen und Wartung bezahlt - wenn ich da jetzt nur 1 oder 2 Injektoren tausche / repariere können die nächsten auch bald platt sein.

Ich habe eine Firma (Diesel-Technik-Biberach) im Netz ausfindig gemacht die jeden Injektor für 15€ im Prüffeld testen. Oder ohne testen gleich revidieren und das für 499,99€. Habe mich für letzteres entschieden. Die Injektoren ausgebaut. Eigentlich ganz easy. 4 Stecker der Injektoren gelöst. Dann die Rücklaufleitungen (dazu mit einer Spitzzange vorsichtig den schwarzen, mittleren Steg hochziehen und dann mit einem breiten Schlitzschraubendreher vorsichtig abhebeln. Das Plastik ist durch die ständige Wärme sehr ausgehärtet und bricht gerne. Die. Leitungen gibt es nicht einzeln. Nur die 4 als Set). Dann löst man mit einem 10er Schlüssel die Schraube von der Schelle die die 3 Schläuche, die leicht über den 4.Zylinder herlaufen, arretiert. Wenn die raus ist kann man die Schläuche leicht beiseite schieben. Jetzt die Hochdruckleitungen zu den Injektoren mit einem 17er Schlüssel lösen und abschrauben. Ich habe alle mit einem kleinen Gravurgerät gekennzeichnet, Edding geht wohl auch. Nach den Hochdruckleitungen habe ich den ganzen Bereich mit Druckluft ausgeblasen, damit kein Dreck in die Löcher der Injektoren fallen kann. Dann habe ich die Imbusschrauben der Bügel, die die Injektoren festhalten losgeschraubt. Auch diese habe ich beschriftet. Ich wollte alles am alten Einbauort haben. Vorsicht: Diese Bügel sind auf kleinen Kupferscheibchen / Klötzchen gelagert / abgestüzt. Aufpassen das die nicht wegkommen. Die Imbusschraube ist ganz leicht zu lösen, ohne großen Kraftaufwand. Jetzt die Injektoren rausnehmen. Dazu oben anfassen und mit rechts-links Bewegungen den Injektor hochziehen. Eigentlich kommt er ganz leicht hoch ( außer der Kupferring unten hat versagt und es roch im Auto an der Ampel nach Abgasen - das ist aber ein anderes Thema). Den Injektor abwischen und seine 4 Stellige Seriennummer aufschreiben - oder wie ich es gemacht habe mit einem Gravurgerät die Zylindernummer auf den Injektor schreiben. Mit Edding auf dem Injektor bringt nichts, da die Dinger wie neu zurück kommen. Alle 4 Injektoren raus und mit Packschein verschickt. Freitag Vormittag sind sie in der Firma angekommen, Montag Morgen hatte ich nach deren optischer Prüfung den Vorkassebeleg im Mailfach. Per Paypal bezahlt und noch am gleichen Tag sind sie wieder raus zu mir.

Nachdem die bei mir ankamen bin ich mit dem Einbau angefangen. Eines sei gesagt, die Dinger sehen aus wie neu. Und zu jedem Injektor gibt es einen Bosch Prüfbeleg. Mit allen Soll- und Ist Werten. Echt klasse. Dazu auf das ganze 1 Jahr Garantie.

Ich also, eilig wie ich es hatte, im halbdunkel die Injektoren eingesetzt. Erst habe ich mit Bremsenreiniger auf ein Baumwolltuch gespritzt, die Schäffte der Injektoren sauber gemacht. Zu erwähnen sei hier das man spätestens jetzt den alten Kupferring, wenn er nicht mit dem Injektor hochkam, aus dem Schafft holen muss. Dazu habe ich Kreppklebeband um die Spitze von einen langen Kreuzschraubendreher gemacht. Dies in den Ring gedrückt und ihn so hochgeholt (hatte keinen Kupfermagneten zur Hand....*lach*). Unten den Schafft habe ich so gereinigt: 2 13er Muttern auf einer Gewindestange gekontert, dann Baumwolltuch mit Bremsenreiniger getränkt und alles Blitz-Blank geputzt. Dann die neuen Injektoren mit Kupferring eingesetzt. Man achte hier auf die Beschriftung die man sich gemacht hat. Ich habe sie falsch von der Ablage genommen und genau entgegengesetzt eingebaut. Also 1 in 4, 2 in 3 usw. Dann läuft er wie ein Sack Nüsse!
Wenn die Injektoren drin sind die Imbusschrauben erstmal per Hand einschrauben. Habe sie alle Handfest gezogen + danach 45 Grad. Also nicht volle Pulle. Irgendwer hat geschrieben 7NM. Das schien mir zu wenig. Wenn es doch richtig sein sollte bitte im Kommentar korrigieren. Wenn die Injektoren drin sind die Hochdruckleitungen wieder einbauen. Hab das erst alles per Hand festgezogen und dabei gewackelt um keine Verspannung zu haben. Dann alles mit nem 17er ordentlich festgezogen. Als nächstes die Rücklaufleitungen. Bitte schmiert alle Rücklaufanschlüsse mit technischer Vaseline ein. Dann den grünen Korb über den Anschluß und weiterhin nach unten drücken. Mit einem anderen Finger den schwarzen Verschluß nach unten drücken um das zu verriegeln. Anschließend habe ich mit einem kleinen Kunststoffhammer alle 4 Anschlüsse leicht nachgeschlagen. Wenn hier nicht mit Vaseline gearbeitet wird bekommt ihr da eine Leckage - ist ein wenig Tricky. 
Jetzt steckt ihr die Stromanschlüße der Injektoren wieder dran. Alles Werkzeug weg und prüft nochmal alles. 
Jetzt kommt der große Moment: Auto starten. Da das ganze Zeug da raus war ist alles voller Luft und ohne Diesel. Deswegen lange Orgeln. Schätze 10-15 Sekunden. Dann sollte er starten. Die ersten 4-5 Umdrehungen laufen etwas unrund dann ist alles gut. Wenn er total unrund läuft habt ihr, so wie mir es passiert ist, ein oder mehrere Injektoren an der falschen Stelle. 
Jetzt ein Blick nach vorne. Alles Dicht? Wenn nicht Motor ausschalten und entsprechende Rücklaufleitung losnehmen. Vaseline und Fingerspitzengefühl führen dann zum Erfolg. Danach ab auf Probefahrt. 
Mir ist sofort der sanftere Motorlauf aufgefallen. Beim Beschleunigen kein Klingeln /Nageln mehr. Gefühlt bessere Beschleunigung. Nach der Probefahrt noch mal alles auf Dichtheit prüfen. Die Schelle für die Schläuche wieder festschrauben und Motorabdeckung drauf.

Ich bin danach auf ausgiebige Probefahrt. Stück Autobahn, Stadtverkehr und Überland. Durchschnitt von 9,5Liter auf 7,2 Liter runter ( ich bin gefahren wie sonst auch, Autobahn sogar schneller als sonst). Wenn das so bleibt und von einem Preis von 1,30€ / Liter fahre ich nach 16.666km plus. Von Juli bis jetzt habe ich 12000km gefahren - also um Ostern... :-) )

Was ich nicht weiß: Muss dem Steuergerät irgendwie gesagt werden das die Injektoren revidiert wurden? Oder merkt er das von alleine? Wer das GENAU weiß bitte unten als Kommentar.

So, liebe Leidensgenossen. Ich hoffe ich konnte mit meiner Erfahrung / Anleitung etwas helfen. Wer Fragen hat darf mich gerne anschreiben. Ich will hoffen das Auto dankt es mit mit weitern 250000km. :-) 

Schwebende Grüße

Tom
 

  • Danke 2
Geschrieben
vor 13 Minuten schrieb TomDamme:

Was ich nicht weiß: Muss dem Steuergerät irgendwie gesagt werden das die Injektoren revidiert wurden? Oder merkt er das von alleine? Wer das GENAU weiß bitte unten als Kommentar.

Das Steuergerät will wenn überhaupt dann nur den Code wissen der auf dem Injektor steht. Wenn der sich nicht geändert hat dann braucht man auch nichts programmieren. Einen Verschleißzähler oder so gibt es nicht, im Prinzip ist eine Revision doch auch gar nicht vorgesehen sondern nur ein Austausch...

Geschrieben
vor 25 Minuten schrieb TomDamme:

Ich habe sie falsch von der Ablage genommen und genau entgegengesetzt eingebaut. Also 1 in 4, 2 in 3 usw. Dann läuft er wie ein Sack Nüsse!

Warum? Deshalb:

vor 10 Minuten schrieb bx-basis:

Das Steuergerät will wenn überhaupt dann nur den Code wissen der auf dem Injektor steht. Wenn der sich nicht geändert hat dann braucht man auch nichts programmieren.

?

Werden die Injektoren im Werk "eingefahren"? Statt Wechsel hätte man die Nummer im Steuergerät ändern können, falls man diese aufgeschrieben hätte?

vor 27 Minuten schrieb TomDamme:

Den Injektor abwischen und seine 4 Stellige Seriennummer aufschreiben - oder wie ich es gemacht habe mit einem Gravurgerät die Zylindernummer auf den Injektor schreiben.

 

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb Ronald:

Statt Wechsel hätte man die Nummer im Steuergerät ändern können, falls man diese aufgeschrieben hätte?

Korrekt. Die Injektoren haben scheinbar eine recht große Streuung, vermutlich im elektrischen Bereich, denn die Revision des eigentlichen Düsenteils hatte ja wohl keinen Einfluß auf die Codierung. Das Steuergerät muß man auf die Eigenarten der Düse vorbereiten damit die Kiste vernünftig läuft. Der Code ist bei eingebauten Injektoren übrigens sichtbar.

  • Danke 1
Geschrieben (bearbeitet)

Wenn man mal abseits vom PKW-Bereich schaut gibt es für diese Injektoren ja auch Prüfintervalle. Bei PKW wird das meist nicht gemacht, ernsthafte Probleme treten selten bei "normalen" Laufleistungen auf. Auf jeden Fall ist es wichtig, bei Anzeichen von Defekten/Verschleißerscheinungen nicht einfach weiterzufahren. Sonst hat man schnell ein Loch im Kolben oder ausgewaschene Zylinderlaufbahnen oder einen festgebackenen Injektor oder ...

Unter Umständen kann es sinnvoll/nötig sein, zum Entlüften der HD-Leitungen diese einspritzventilseitig etwas zu lockern und wieder festzuziehen wenn die Luft draußen ist.

Bearbeitet von schwinge
Geschrieben
vor 12 Minuten schrieb bx-basis:

Das Steuergerät muß man auf die Eigenarten der Düse vorbereiten damit die Kiste vernünftig läuft.

Gibt es folglich eine Prozedur zum "Anlernen" von neuen Injektoren?

 

Geschrieben
vor 12 Minuten schrieb bx-basis:

Korrekt. Die Injektoren haben scheinbar eine recht große Streuung, vermutlich im elektrischen Bereich, denn die Revision des eigentlichen Düsenteils hatte ja wohl keinen Einfluß auf die Codierung. Das Steuergerät muß man auf die Eigenarten der Düse vorbereiten damit die Kiste vernünftig läuft. Der Code ist bei eingebauten Injektoren übrigens sichtbar.

Für die Änderung im Steuergerät braucht man 1. Lexia und 2. Wissen wo und was man da macht. 
Ich habe lieber wieder die Injektoren auf die Stelle gesetzt an der sie saßen. 
Ich habe zwar einen Diagnosestecker aber dabei war ein Lexia das Sicht nicht installieren läßt. Scheiß Chinadreck. 

Geschrieben (bearbeitet)

Kein Anlernen. Manuelle Eingabe des IMA-Codes per Lexia. Die Codes stehen auf den Injektoren bzw. werden neu vom Prüfbetrieb vergeben und auf den Testbericht gedruckt (dann stimmen die Codes auf den Injektoren natürlich nicht mehr). 

Der Prüfbericht von den Biberachern ist etwas mager. Andere Bosch-Dienste haben stellenweise durchaus doppelt so umfangreiche. Glauben muss man in beiden Fällen, dass die zurückgelieferten Injektoren in Ordnung sind, kontrollieren kann man da selbst ja leider nichts.

Bearbeitet von XM_Boris

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