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Er ist wieder da: Corona - Bier, Auto oder Virus?


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Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Steinkult:

hippe Leute

In Wowis Resterampenladen ähhh Berlin soll es die sogar in Freilandhaltung geben😷

Geschrieben (bearbeitet)
Am 13.10.2020 um 13:20 schrieb bx-basis:

Welche sachlichen Argumente denn? Es werden permanent nur "Fallzahlen" gepredigt die ganz offensichtlich nichts mit dem wirklichen Krankheitsgeschehen zu tun haben. Es gibt kaum Todesfälle und wirklich krank sind auch nur wenige während die Mehrzahl der positiv getesteten keine ernsthaften Symptome zeigt. Warum muss man dann hier alles lahmlegen, Existenzen zerstören und Freiheiten beschneiden?

Alles lahmlegen?

Wo ist das so?
 

Ja, genau! Sachliche Argumente? Bitteschön:

https://www.deutschlandfunk.de/coronavirus-mehrere-europaeische-laender-befuerchten.1939.de.html?drn:news_id=1183469

Zitat

Durch die zunehmende Verbreitung des Coronavirus befürchten mehrere europäische Länder eine Gefährdung der Gesundheitsversorgung. In Deutschland und Belgien wird vor Engpässen bei den Intensivbetten gewarnt. In den Niederlanden mussten die Notaufnahmen einiger Kliniken teilweise schon geschlossen werden.

...

Das deutsche Gesundheitssystem macht sich ebenfalls auf schnell steigende Zahlen an Neuinfektionen gefasst. In einigen deutschen Großstädten könnte es im Winter zu Engpässen bei den Intensivbetten kommen, sagte der Leiter des Intensivregisters der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin“, Karagiannidis, der „Frankfurter Allgemeinen“. Köln, Berlin und Hamburg seien auch schon vor Corona traditionell stark belegt gewesen. In diesen Städten könnten die freien Kapazitäten unter den kritischen Wert von zehn Prozent fallen.

Bundesgesundheitsminister Spahn Spahn bezeichnete es als besorgniserregend, dass die Infektionszahlen jetzt auch bei Älteren wieder anstiegen. Es mache einen großen Unterschied, ob das Gesundheitssystem 10.000 infizierte 20-Jährige oder 10.000 infizierte 80-Jährige verzeichnen müsse. Deswegen sei gerade der Schutz von Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen im Gesundheitswesen wichtig, um die Ansteckungen dort zu minimieren.

Wie jedes Jahr, kommt demnächst der Winter, in jedem Bundesland.

Dann werden viele Menschen krank, selbst die Menschen, die dafür bezahlt werden, andere Menschen medizinisch zu behandeln. Die müssen dann evtl. selbst behandelt werden.

Die zweite Welle (auch wenn dieser Begriff umstritten ist) ist jetzt da, sie nimmt Anlauf, sie wird, nach allem, was derzeit bekannt ist, exponentiell wachsen. Vielleicht wird es in den kommenden Monaten keinen Engpass bei der Versorgung mit Schachtrollen geben, doch ein Engpass an Intensivbetten, bzw. ein Engpass an geeignetem Personal um Menschen intensivmedizinisch zu behandeln, erscheint immer wahrscheinlicher, auch in Deutschland. 

Eine der aktuellsten Meldungen:

https://www.deutschlandfunk.de/covid-19-portugal-ruft-landesweiten-katastrophenfall-aus.1939.de.html?drn:news_id=1183574

Zitat

In Portugal hat die Regierung wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen den landesweiten Katastrophenfall ausgerufen.

Und weil so viele es nicht einsehen wollen, was nun leider notwendig ist:

https://www.deutschlandfunk.de/corona-pandemie-haseloff-fordert-knallharte-durchsetzung.1939.de.html?drn:news_id=1183575

Zitat

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff hat seine Länder-Kollegen nach den Beratungen in Berlin aufgerufen, die vereinbarten Maßnahmen – Zitat – „knallhart“ durchzusetzen.

Wenn man jetzt nicht handele, breiteten sich Hotspots so schnell aus, dass man die Dämme irgendwann nicht mehr halten könne, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.

 

Bearbeitet von Auto nom
Geschrieben

https://www.tagesschau.de/kommentar/corona-gipfel-113.html

Zitat

Die Bekämpfung der Corona-Pandemie ist kompliziert. Deutschland lernt immer noch dazu, etwa welche Probleme die Nachverfolgung von Infektionsketten macht. Nicht wirklich lernfähig erscheint dagegen die Politik in diesem zunehmend bedrohlichen Pandemie-Herbst.

...

Viele Wissenschaftler halten das Reisen für nachrangig und die Beherbergungsverbote für überzogen, während die wirtschaftlichen Folgen für Gastronomie und Hotellerie verheerend sind.

Und die allgemeine Sperrstunde wird die Existenznöte von Deutschlands Wirten verschärfen, während außerhalb der Restaurants nicht Wenige ihren tagsüber gebunkerten Alkohol in Gruppen auch nach 23 Uhr konsumieren.

Dabei kann man es nicht oft genug wiederholen, auch an dieser Stelle: Fast alle Einschränkungen wären völlig überflüssig, wenn vor allem die Großstädte die bereits bestehenden Corona-Regeln konsequent durchsetzen würden. So aber ist eine ordentliche Mehrheitsbevölkerung zur Geisel selbstsüchtiger und partysüchtiger Corona-Ignoranten geworden, wie in Berlin. Kommunale Konsequenz - Fehlanzeige. Dass Deutschland nun noch Einschnitte wie in Tschechien oder Frankreich abwenden kann, ist zu hoffen, aber kaum wahrscheinlich.

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Stunden schrieb Auto nom:

Dann werden viele Menschen krank, selbst die Menschen, die dafür bezahlt werden, andere Menschen medizinisch zu behandeln. Die müssen dann evtl. selbst behandelt werden.

Nicht nur eventuell:

Zitat

Die Berliner Charité bereitet sich auf einen neuen Anstieg bei den schwerkranken Covid-19-Patienten vor. Es würden wieder andere, planbare Eingriffe und Behandlungen aufgeschoben oder ausgesetzt, obwohl die Klinik nicht einmal die schon im März verschobenen Eingriffe abgearbeitet habe. Es sei eine „schwierige ethische Frage“, welche Patienten noch länger auf einen dringenden Eingriff warten müssten, sagte der Vorstand Krankenversorgung der Charité Ulrich Frei.

Zitat

Das größte Problem sieht er in fehlendem Pflegepersonal. „Das ist der Knackpunkt. Die Notlage wird noch dadurch verstärkt, dass die Bundesregierung seit August die vorgeschriebenen Untergrenzen für Pflegepersonal auf den Stationen wieder eingeführt hat“. Das führe zu einem Mangel an der Intensivmedizin. Hinzu komme eine Vielzahl von Infektionen bei Pflegepersonal, die wiederum eine Kette von Quarantäne-Fällen nach sich zögen.

Zitat

Der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums Frankfurt Jürgen Graf pflichtete Frei bei und berichtete, in Hessen habe sich die Zahl der positiv Getesteten verdoppelt, in Frankfurt und Offenbach sei die Lage noch kritischer. Die Zahl der Intensivbetten sei nicht das Problem, wohl aber die betriebsfähige Zahl der Intensivbetten mit der entsprechenden Infrastruktur von Beatmungsgeräten und Personal.

Deshalb ist der Indikator "Auslastung freie Intensivplätze" in den Corona-Ampeln trügerisch, der müßte durch "Auslastung betreibbare Intensivplätze" ersetzt werden.

Bearbeitet von didomat
Geschrieben

Das hat Streeck retweetet:

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"...because an infected individual has hard time finding people to infect" - das führt wieder zur Überdispersion:

Zitat

Drosten verweist in diesem Zusammenhang auf einen Artikel in "The Atlantic", der den aktuellen Erkenntnis-Stand zu der sogenannten Überdispersion zusammenfasst und interessante Schlüsse daraus zieht. Im Prinzip hat sich bestätigt, was Drosten bereits Ende Mai anhand einer Hongkonger Vorab-Studie vermutete: Bei Sars-CoV-2 sind rund 20 Prozent der Infizierten für 80 Prozent der Weiterverbreitung verantwortlich. Alle anderen stecken niemanden oder nur wenige Personen an. Eine am 17. September veröffentlichte Hongkonger Studie ergab, dass 19 Prozent der Infizierten das Virus weitergeben, während fast 70 Prozent harmlos für ihre Mitmenschen blieben.

Zitat

Adam Kucharski von der London School of Hygiene & Tropical Medicine (LSHTM) vermutete daher schon früh in einer Vorab-Studie, dass diese Überdispersion eine Erklärung dafür sein könnte, warum Sars-CoV-2 sich nach dem Ausbruch in China nicht schneller verbreitet hat und erste Fälle in anderen Ländern zunächst keine Folgen hatten. Denn dann würden die meisten Infektionsketten von alleine verkümmern und das Virus bräuchte statistisch mindestens vier unentdeckte Ansteckungen in einem Land, um eine Chance zu haben, sich auszubreiten, so der Wissenschaftler. Wenn die chinesische Epidemie ein großes Feuer gewesen sei, seien die meisten seiner in die Welt geflogenen Funken einfach erloschen, schreibt Kucharski.

Geschrieben

Und das stammt mitnichten von Streeck sondern vom twitternden Drosten:

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Geschrieben

Gestern im Tagesspiegel:

Zitat

Die neue Quarantänepflicht für Rückkehrer aus ausländischen Corona-Risikogebieten soll ab dem 8. November gelten ... Die allermeisten Infektionen würden derzeit aus dem Ausland in die Bundesrepublik getragen, sagte Seibert. Nur etwa zehn Prozent der Infektionen ereigneten sich im Inland.

Verblüffend. Der Situationsbericht des RKI am Dienstag:

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Geschrieben (bearbeitet)

Didomats Zitat von Levitt räumt auf mit dem Mythos der exponentiellen Verbreitung eines Virus. Das stimmt nur theoretisch, aber nicht fürs tatsächliche Leben in aufgeklärten Zeiten.

In Europs überall anschaulich abzulesen in den letzten Wochen, die Zahlen steigen, halten sich tage- und wochenlang auf einem Niveau, steigen dann wieder moderat, von einer Exponentialität keine Spur. 

Warum spricht niemand darüber? Ganz einfach - Mathematik wird nur als kurzes Nachvollziehen verstanden, aber nicht verinnerlicht.

Gleiches lässt sich von einem anderen Topos der Epidemologie sagen, dass “die Alten besonders gefährdet seien“. 

De facto gilt das in Deutschland seit Monaten statistisch nicht mehr, weil man um die Gefahr weiß und gegensteuert. 

Bearbeitet von Steinkult
Geschrieben

https://www.ruhrbarone.de/streeck-irrt-hoch-zwei-corona-infektionszahlen-steigen-sehr-wohl-exponentiell/191114

Zitat

Streeck irrt hoch zwei: Corona-Infektionszahlen steigen sehr wohl exponentiell

...

Hier irrt Hendrik Streeck, und zwar gleich zwei Mal. Erstens haben wir bereits einen exponentiellen Anstieg hinter uns, nämlich im Frühjahr. Es kann also keine Rede davon sein, dass wir „bislang nie einen exponentiellen Anstieg“ hatten (Streeck). Und zweitens, sind die derzeitigen Neuinfektionen auch exponentiell, wenn auch noch lange nicht so stark wie im Frühling. Die Gefahr ist aber, dass die Geschwindigkeit stark zunimmt, mit der sich das Virus in der anstehenden kalten Jahreszeit verbreitet – eben exponentiell.

Ein Blick in die offiziellen Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) offenbart, dass in der ersten Märzhälfte die täglichen Neuinfektionen sprunghaft angestiegen sind: von rund 300 zu Anfang des Monats auf über 6.000 am 16. März 2020, dem Tag mit den bisher meisten Neuinfektionen in Deutschland. Der berühmte R-Faktor pendelte damals zwischen 2,2 und 3,4.

...

Ab Anfang Juli gehen die Neuinfektionszahlen wieder hoch. Anfangs zunächst noch sehr moderat, spätestens mit dem Reiserückverkehr nach Ende der Schulferien durchaus spür- und messbar. Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht sich veranlasst, die Bevölkerung vor einem erneuten exponentiellen Wachstum der Neuinfektionen zu warnen. Dieses könne sogar das Wachstum im Frühjahr übertreffen und bis Weihnachten bei 19.200 täglichen Infektionen liegen, so die Kanzlerin.

Auch in dieser dritten Phase kann mit einer nicht-linearen Regressionsanalyse gezeigt werden, dass wir es mit einem exponentiellen Wachstum zu tun haben, wenn auch zunächst noch mit einem milden (vgl. Diagramm 4). Aber die Gefahr beim exponentiellen Wachstum ist ja, dass ab einem bestimmten Zeitpunkt die Zahlen regelrecht explodieren. Die tatsächlichen Zahlen und die Schätzwerte sprechen dafür, dass eher die Kanzlerin Recht hat als Streeck.

 

  • Danke 1
Geschrieben
Didomats Zitat von Levitt räumt auf mit dem Mythos der exponentiellen Verbreitung eines Virus. Das stimmt nur theoretisch, aber nicht fürs tatsächliche Leben in aufgeklärten Zeiten.
In Europs überall anschaulich abzulesen in den letzten Wochen, die Zahlen steigen, halten sich tage- und wochenlang auf einem Niveau, steigen dann wieder moderat, von einer Exponentialität keine Spur. 
Warum spricht niemand darüber? Ganz einfach - Mathematik wird nur als kurzes Nachvollziehen verstanden, aber nicht verinnerlicht.
Gleiches lässt sich von einem anderen Topos der Epidemologie sagen, dass “die Alten besonders gefährdet seien“. 
De facto gilt das in Deutschland seit Monaten statistisch nicht mehr, weil man um die Gefahr weiß und gegensteuert. 
Völlig unverständlich, dass du immer noch nicht Chef des RKI, der Leopoldina und Vorsitzender des Expertensstabes geworden bist, der die Bundesregierung berät.
Du weißt doch alles besser, und die Handelnden sind alle Idioten.
Geschrieben (bearbeitet)

@Auto nom Es lohnt sich, auch einen - möglichst unvoreingenommenen - Blick auf die Leserdiskussion zu dem von dir verlinkten Artikel zu werfen. Die zeigt, daß das alles noch nicht zu Ende diskutiert ist. Und auch, daß der Autor Roland W. Waniek, der unbedingt JETZT etwas ENDGÜLTIG beweisen will, dazu allzuviel ausblenden und vereinfachen muß. Ich halte es eher damit:

Zitat

Grundsätzlich begrüße ich beim aktuellen Stand des Unwissens eine Kontroverse zur Sache. Den unnötig herablassenden Ton, so empfinde ich den Duktus des Artikels, halte ich aber für unpassend.

Denn weshalb der Autor sich schon zum Auftakt erstmal mit ner Runde Streeck-Herabsetzung aufwärmen muß ... leider mittlerweile allzuüblich.

Prof. Dirk Brockmann, Mitglied der Corona-AG der Leoplodina und Pandemie-Modellierer, im Interview:

Zitat

Welche Information fehlt Ihnen für genauere Prognosen?

Wir haben es hier mit einem System zu tun, das hochgradig rückgekoppelt ist. Wie sich eine Epidemie in der Bevölkerung ausbreitet, ist mathematisch vergleichsweise einfach zu beschreiben. Aber es kommt dazu, dass sich die Informationen auch ausbreiten, die Politik reagiert darauf, die Menschen ändern ihr Verhalten aufgrund ihrer Risikowahrnehmung. Das Verhalten ändert dann den Verlauf der Pandemie, und das wiederum ändert das Verhalten. Das sind solche Kreisläufe, die intrinsisch ganz schwer vorherzusagen sind. Viele denken, dass unsere Modelle so eine Art Wettervorhersage machen. Man kann solche Kurzzeitprognosen machen, aber was darüber hinausgeht, ist nicht seriös. Und dafür sind unsere Modelle auch gar nicht unbedingt da.  Wir versuchen nicht zu erklären, was in sechs Wochen passiert, sondern versuchen zu identifizieren, was passiert, wenn das oder jenes sich ändert. Das sind qualitative Aussagen, aber wissenschaftlich sehr wertvoll.

Einer der Gründe, weshalb man auf Prognosen (und erst recht auf deren Herleitung coram publico), die uns 19.200 Neuinfektionen zu Weihnachten bescheren, verzichten sollte. Radikale Unterkomplexität hilft überhaupt nicht weiter.

Eher schon der Drosten-Ansatz: Superdispersion im Blick behalten, Quellcluster aufdecken.

 

Bearbeitet von didomat
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Juergen_:

Du weißt doch alles besser, und die Handelnden sind alle Idioten.

Da irrst du dich, per Definition ist naturgemäß @Steinkult der Idiot. Siehe die von einem Mitforisten im Zeitgeschehen neuerdings favorisierte Verwendung von "Idiot" gemäß der etymologischen Herkunft.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb Juergen_:

Du weißt doch alles besser, 

Als du? Darauf hab' ich mich noch nicht testen lassen. 

Die aktuelle Differenz zwischen Drosten und Streeck, die sich nebenbei bemerkt gut verstehen, bezieht sich keinesfalls auf Potenzen, sondern auf Prozente. Dieser podcast von Drosten liegt aber geschätzt schon 6 Wochen zurück. Dort sagt er, dass die Sterberate immer - wenn ich mich recht erinnere 0,5% - der Infizierten betrage. 

 Also unabhängig davon, ob sich zunächst Junge infizieren, eine erhöhte Infektionsrate letztlich auch bei den Alten ankomme.

Drosten ist der gößere Forscher, Streeck nimmt ihm das nicht ab aufgrund von veränderten Umständen im Laufe der letzten 9 Monate.

Im Prinzip wütet der Virus in seiner Verbreitung immer exponentiell, aber dann kommt dem kleinen Wicht der Mensch in die Quere, und dann heißt es wie bei den Witzen von Radio Eriwan: “Im Prinzip ja, aber...

 

Bearbeitet von Steinkult
  • Like 1
Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Steinkult:

Also unabhängig davon, ob sich zunächst Junge infizieren, eine erhöhte Infektionsrate letztlich auch bei den Alten ankomme.

von daher ist´s völlig egal, ob nun linear, progressiv oder exponentiell: das virus erwischt seine papenheimer früher oder später doch sowieso alle - egal ob diese sich nun in verwahrungsstellen, intensivstationen oder gar hinter masken verstecken. 

  • Like 1
Geschrieben (bearbeitet)
vor 30 Minuten schrieb frommbold:

von daher ist´s völlig egal, ob nun linear, progressiv oder exponentiell: das virus erwischt seine papenheimer früher oder später doch sowieso alle - egal ob diese sich nun in verwahrungsstellen, intensivstationen oder gar hinter masken verstecken. 

Zitat

In weniger als vier Wochen hatte sich die Krankheit bis nach New Orleans, Seattle und San Francisco ausgebreitet. Der Ausbruch der Grippe konnte dabei sehr schnell erfolgen. In einer Militärbasis in Georgia wurden an einem Tag im September 1918 nur zwei Erkrankungen gemeldet, am nächsten Tag bereits 716. Eine der am stärksten betroffenen Städte der USA war Philadelphia, wo im Oktober 1918 an einem einzigen Tag 711 Menschen der Krankheit zum Opfer fielen. Da die städtische Leichenhalle für maximal 36 Tote ausgelegt war, musste man die Toten vierreihig in Korridoren und Räumen lagern. Noch im Frühherbst 1918 fand in Philadelphia eine große Militärparade statt, die zahlreiche Bürger auf die Straßen und Plätze lockte. Binnen einer Woche danach starben in Philadelphia fast 5.000 Menschen, nach sechs Wochen waren es mehr als 12.000 und damit mehr als achtmal so viele wie im restriktiven St. Louis.

In St. Louis hatten die Behörden auf Einschränkungen des öffentlichen Lebens und Quarantäne gesetzt. So wurden Schulen, Kinos, Bibliotheken und Kirchen geschlossen. Diese Strategie von St. Louis wird bis heute als erfolgreiche Methode angeführt. Nach einer 2007 im Journal of the American Medical Association erschienenen Studie] von Maßnahmen in 43 US-Städten während der zweiten Welle im Herbst 1918/Frühjahr 1919 waren Kombinationen von öffentlichen Maßnahmen (nonpharmaceutical interventions, NPI), insbesondere Schulschließungen und Verbot öffentlicher Versammlungen (Kirche, Theater u.a.), die im Mittel vier Wochen in Kraft waren, besonders wirksam bei der Senkung der Spitzen-Sterberaten und der Gesamtzahl der Verstorbenen (Übersterblichkeit). Auch eine weitere Studie von 2007 zeigte, dass diejenigen US-Städte, die früh in der Epidemie eine Kombination mehrerer öffentlicher Maßnahmen ergriffen hatten, die Spitzensterberate auf die Hälfte reduzieren konnten – im Vergleich zu Städten, die keine entsprechenden Maßnahmen ergriffen hatten. Hierfür war eine konsequente Kombination unterschiedlicher Maßnahmen erforderlich. Einzelmaßnahmen konnten keine vergleichbare Senkung erzielen. Vielfach war auch das Tragen von Gesichtsmasken vorgeschrieben. Die Zuwiderhandlung wurde zum Beispiel mit Geldstrafen geahndet. In San Francisco schoss ein Beamter gar auf einen Bürger, weil dieser sich weigerte eine Maske zu tragen. Die Erfahrungen in der Bekämpfung der Spanischen Grippe spielten auch eine Rolle bei den im März 2020 in Deutschland gegen die Covid-19-Pandemie getroffenen drastischen Maßnahmen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Spanische_Grippe

https://de.wikipedia.org/wiki/Anti-Mask_League_of_San_Francisco   :rolleyes:

Das auch die Virusmenge durchaus eine Einfluss auf den Verlauf der Krankheit haben kann ist ja schon verlinkt worden. 

Bearbeitet von MatthiasM
Geschrieben

https://taz.de/Corona-in-Tschechien/!5717620/

Zitat

„Tschechien steht in zwei Wochen vor dem Kollaps“, warnt Innenminister Jan Hamáček (ČSSD) als Vorsitzender des Krisenstabs: Wenn man sich jetzt nicht an die Anticoronamaßnahmen halte, werde man bald die Leichen in Kühlfächern auf der Straße stapeln müssen. „Uns droht ein Szenario wie in Italien oder New York im Frühjahr“, orakelt Hamáček.

Nur nimmt ihn kaum noch einer ernst. Denn die Corona­krise in Tschechien ist nichts weiter als eine Manifestation der mangelnden Legitimität der Regierenden. Anstatt deren Maßnahmen zu achten, ist man kreativ darin, sie zu umgehen. Wenn die Coronakrise eines beweist, dann: Schwejk lebt.

Vorgaben der Regierung, Masken im öffentlichen Nahverkehr zu tragen, bemerkte man erst, nachdem nervöse Ordnungshüter Verweigerer in der U-Bahn niedergeknüppelt hatten. Umso mehr teilte man dann Joints in Biergärten oder kuschelte sich bei kulturellem Anlässen aneinander.

...

Nachdem am 5. Oktober gemeinsames Singen wegen Tröpfcheninfektion verboten wurde, bildeten sich in Prag neue Sängerkreise. Ein Prager Club reagierte auf den krisenbedingten 22-Uhr-Schluss mit „wichtigen nächtlichen“ Filmdrehs, bei denen jeder Gast zu einem Komparsen werden würde.

Jetzt hat das Land den Salat: Raus kommt man nur noch mit einem negativen Coronatest. Der kostet um die 100 Euro.

...

Präsident Miloš Zeman zeigt indes kein Mitleid. Wer wegen der Krise pleitegehe, habe es auch nicht besser verdient, erklärte er. Dem urbanen Bildungsbürgertum werde es nicht schaden, wenn Kneipen und Cafés zu seien. „Dann haben sie Zeit zum Lesen.“

 

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Geschrieben (bearbeitet)

Ganz großes Fatalistenkino! Wie - soll mir im Halse stecken bleiben? Dr. Savaskan - ist doch alles digital!

Abgründig

PS: Morgen fahre ich mit meinem XM dreiundneunzig Jahre Geburtstag feiern bei meinem Vater - privat, mal gucken, wer alles kommt.

Ob die Nachbarn uns durchzählen? Naja, fünf Kinder, da kommst was zusammen.

Er, ich meine mich, ist "clean" - ich schwöre!

Bearbeitet von Steinkult
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Geschrieben (bearbeitet)

Du machst mir Mut.

Immunität ist nichts anderes als eine höhere Form der Arroganz - wussten Sie das?

Aus seinen privaten Versenkungen

 

Bearbeitet von Steinkult
  • Haha 1
Geschrieben

https://www.deutschlandfunk.de/corona-in-deutschland-eine-krise-mit-vier-ebenen.720.de.html?dram:article_id=485866

Zitat

Der Umgang mit der Pandemie spielt sich auf vier Ebenen ab, die in unterschiedlicher Weise ihre jeweiligen Stärken und Schwächen zeigen. Die erste und bedeutsamste Ebene ist nach wie vor das Gesundheitswesen von Hausärzten über Laboratorien und Ämter bis hin zur Intensivmedizin in den Krankenhäusern. Von Beginn an war Deutschland hier besser aufgestellt als die meisten anderen Länder weltweit.

...

Bei aller notorischen Kritik darf man auch mit Blick darauf einmal anmerken, dass Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern politisch solide aufgestellt ist. Weder im Bund, noch in Ländern oder Kommunen sitzen irre Populisten oder skrupellose Autokraten in Regierungen und Rathäusern. Dennoch entstand gleich im Frühjahr der Eindruck, dass vor allem Ministerpräsidenten die Stunde der Not ausnutzen, um sich persönlich in Szene zu setzen. Das blieb indes nicht die alles andere überlagernde Wahrnehmung. Im Gegenteil: der Politik wurde in den letzten Monaten ein wachsendes Vertrauen entgegengebracht. Fundamentalopposition oder gar populistische Realitätsverweigerung haben sich nicht ausgezahlt. Die Corona-Demonstrationen im Sommer aber haben einen Eindruck davon vermittelt, welche destruktiven Dynamiken auch hierzulande schnell entstehen können.

...

Je mehr zugleich der Handlungsdruck durch die neue Dynamik der Pandemie steigt, desto brüchiger dürfte in den nächsten Monaten die Akzeptanz der politischen Gegenmaßnahmen werden. Das ist die vierte Ebene der Krise. Als die unzuverlässigste und wankelmütigste Größe im Spiel der Kräfte hat sich die Bevölkerung erwiesen. Die schnellen Erfolge im Frühjahr, Geldregen aus gigantischen Hilfspaketen, der Sommer haben für zu viel Partylaune gesorgt. Jetzt kommen der Kater und der dunkle Winter. Das wird der eigentliche Test. Wer meint, vor allem Politiker stünden dabei auf dem Prüfstand, gibt sich der nächsten bequemen Illusion hin.

 

  • Like 2
  • Danke 3
Geschrieben
... Immunität ist nichts anderes als eine höhere Form der Arroganz ...

 

Dann wirst du ja nie wieder eine Infektionskrankheit bekommen!

 

Glückwunsch!

  • Haha 2
Geschrieben (bearbeitet)

Drosten widerspricht der Idee, die Risikogruppen weg zu sperren und den Rest laufen zu lassen:

Ließe man das Virus in den jüngeren Altersgruppen durchlaufen, gäbe es viele Infektionen auf einmal und man komme auch da an die Belastungsgrenze der Medizin, so Drosten. Dabei gehe es dann aber um einen Patiententyp mit anderer gesellschaftlicher Wahrnehmung: „Da würden eben junge Familien auch den Familienvater verlieren oder auch die Mutter.“ Das sei „eine ganz andere Konsequenz und das kann man einfach so nicht durchlaufen lassen“, betonte der Virologe. Hintergrund ist ein offener Brief von drei Wissenschaftlern aus den Vereinigten Staaten und Großbritannien, die sich gegen bevölkerungsweite Maßnahmen aussprechen – auch andere Experten widersprachen ihnen bereits.
aus: https://m.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/christian-drosten-zu-corona-koennen-aeltere-nicht-voellig-abschirmen-17000761.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Bearbeitet von Ebby Zutt
Berichtigt
Geschrieben
Am 15.10.2020 um 02:30 schrieb Auto nom:

Wie jedes Jahr, kommt demnächst der Winter, in jedem Bundesland.

Dann werden viele Menschen krank, selbst die Menschen, die dafür bezahlt werden, andere Menschen medizinisch zu behandeln. Die müssen dann evtl. selbst behandelt werden.

Damit hast du völlig recht. Das ist Auch schon seit Jahrzehnten/Jahrhunderten so. Dieses jahr gab es aber eine Erfindung die hiess Corona und jetzt wissen alle wenn sie nicht aus dem Haus gehen macht sie das Virus Auch nicht krank. 
Vor Jahrtausenden lebten die Menschen in Höhlen, das waren so wenige dass sie sich Auch nicht gegenseitig infiziert haben.

Heute aber hat sich das Leben etwas verändert. Wir gehen nicht mehr Jagen und sammeln sondern in den Supermark um einzukaufen. Wenn niemand was in die Regale gestellt hat können wir nichts rausnehmen. Wenn nieman was Produziert hat kann niemand was ins Regal stellen. Und wenn wenn wir kein Geld verdient haben um an der Kasse zu bezahlen verhungern wir.
Man kann jetzt also das System in Frage stellen oder damit leben dass ein paar das Ganze (wie manch andere Krankheiten) eben nicht überleben. 

  • Like 1

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