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Er ist wieder da: Corona - Bier, Auto oder Virus?


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Geschrieben
Das war eindeutig zu früh am Tag
Wann ist es das nicht?
Geschrieben (bearbeitet)
vor 30 Minuten schrieb MatthiasM:

Ich kann auch mit Leuten, die vor wenigen Seiten noch radikal, religioese Quellen mit "Meinungspluralismus" verteidigt haben und jetzt auf eine Quelle einpruegeln ohne auch nur ein einziges Beispiel einer Verfehlung, die davon nicht gedeckt ist, aufzuzeigen, sinnvoll Argumente austauschen.

Ich frag vorsichtshalber mal nach: meinst du das tatsächlich so? Denn da steht ja letztlich:

"Ich kann auch mit Leuten, die ... , sinnvoll Argumente austauschen."

Oder fehlt da ein nicht vor Argumente?

Bearbeitet von didomat
Geschrieben
vor 12 Minuten schrieb didomat:

Oder fehlt da ein nicht vor Argumente?

Irrelevant, wer keine Argumente hat kann eh nichts austauschen ;)

Geschrieben
vor 33 Minuten schrieb Manson:

Nach CZ darf man weiterhin einreisen und wenn man sich nicht länger als 48h dort aufhält muss man nicht in Quarantäne, ab einer Minute drüber schon.

Da du ja immer mal in Tschechien bist: kontrolliert das irgendwer, wird der exakte Zeitpunkt der Ausreise bzw. die Ausreise nach CZ an sich überhaupt registriert? Ist ja im Schengen-Raum eigentlich nicht vorgesehen.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 24 Minuten schrieb didomat:

kontrolliert das irgendwer

nö - ok, der Zoll ist gelegentlich da und sucht hinter der Grenze bei der Rückkehr nach illegalen Tabakbeständen und sonstigen Mitbringseln ....aber das ist nichts neues und hat mich eh nie tangiert - also kontrolliert wurde ich in den letzten 5 Jahren vielleicht dreimal aber ich kaufe dort primär nichts verbotenes ein und Zigaretten nehm ich max die erlaubte Menge für meine Mitbewohner mit (meine Sorte haben sie nicht und soweit das ich alles qualme bin ich noch lange nicht ;) )

Bearbeitet von Manson
Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb didomat:

Zu so einer Attributierung kommt man wohl nur wenn man auch BILD für staatstragend hält.

Ich mache um beides einen Bogen.

 

vor 9 Stunden schrieb bx-basis:

Das ist ja genau das was Du hier (im übertragenden Sinne) laufend machst. Merke: große Schrift=große Lautstärke

Die Gleichsetzung von Volksverpetzer mit Bild und die Gleichsetzung der Großschrift mit einem lärmenden Motorrad lässt keine Fragen offen. Kenne ich schon aus anderen Zusammenhängen, z. B. faschistisch motivierte Körperverletzung bis hin zum mehrfachen Mord = steinewerfende Linksextreme. Nä, das macht mal mit euch aus. 

 

vor 9 Stunden schrieb didomat:

Ich habe nur einen Halbsatz von @Steinkult ("sie hamstern schon wieder") bebildert. Daß du das als alarmistisch aufgefaßt hast wirft ein Schlaglicht auf deine diesbezügliche Konstitution.

Den Sermon vom Trumpalike mit akademischen Abschluss lese ich nur ausnahmsweise, insbesondere dann, wenn ich mir mal wieder klar machen will, was für einen Stuss man schreiben kann, wenn man nicht ganz bei Trost ist. 

Für mich ist das genauso alarmistisch, wie die strunzdumme Aufforderung diverser PolitikerInnen doch bitte keine "Hamsterkäufe" zu machen. 

Auf der einen Seite wird die Bevölkerung aufgefordert für Notfälle aller Art selbst vorzusorgen und auf der anderen Seite wird behauptet, man könne jederzeit und überall Schachtrollen* kaufen. 

*Toilettenpapier

 

  • Like 1
Geschrieben
vor 6 Stunden schrieb didomat:

kontrolliert das irgendwer

Nachtrag, offenbar ist aktuell zumindest bis 3. November die Einreise zu touristischen Zwecken wieder untersagt, d.h. jetzt werden wohl die Tschechen an der Grenze stehen.

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb fluxus:

Kommen wir doch mal jenseits der Animositäten zum Wesentlichen:

https://www.tagesschau.de/inland/corona-intensivpatienten-101.html

Traurig genug, nachdem die Leugner und Verharmloser im Sommer in Berlin und anderswo bereits das Ende der Pandemie verkündeten und immer noch Relativierungen der Gefährlichkeit von Covid-19 ausposaunt werden. 

fl.

Scheiße ist das. Verschiebbare Operationen werden wieder abgesagt. Und so weiter und so fort. In meinem Landkreis war lange Ruhe, jetzt explodieren die Zahlen. 

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Geschrieben
vor 50 Minuten schrieb Auto nom:

Scheiße ist das. Verschiebbare Operationen werden wieder abgesagt. Und so weiter und so fort. In meinem Landkreis war lange Ruhe, jetzt explodieren die Zahlen. 

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vor allem die Todeszahlen sind echt beängstigend......

  • Like 1
Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb didomat:

Da ich zudem ausschließlich solches mit Blauem Engel kaufe bin ich auf der sicheren Seite - das ist ja immer als letztes aus.

Ich kaufe immer das mit dem gelben Engel. Das kann man auch als Abschleppseilersatz nehmen. 

Geschrieben
vor 9 Minuten schrieb Auto nom:

Ich kaufe immer das mit dem gelben Engel. Das kann man auch als Abschleppseilersatz nehmen. 

Ziehst Du das in der Kimme immer hin und her und ist da Bepanten Wund und Heilsalbe mit dabei ?  :D

Geschrieben
vor 7 Minuten schrieb Frank M:

Ziehst Du das in der Kimme immer hin und her und ist da Bepanten Wund und Heilsalbe mit dabei ?  :D

Nä, das gibt es nur auf dem Gästeklo. 

Geschrieben

Heute in Frankreich über 40000, Krankenhäuser am Rande des Wahnsinns, flächendeckend.

Geschrieben
Zitat

Darmstädter Schulen dürfen Maskenverweigerer rausschmeißen

Schulen und Kitas in Darmstadt dürfen ab sofort Maskenverweigerern, die sich auf dem Schulgelände aufhalten, einen Platzverweis aussprechen. Das teilte Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne) am Freitag mit. Grund für den Erlass sind Geschehnisse vom Mittwoch, als sogenannte Querdenker und Maskengegner in das Schulgelände der Georg-Büchner-Schule vordrangen und anfingen, Schüler zu bedrängen und belästigen. "Das ist nicht hinnehmbar", betonte Partsch. "Die Herausforderung durch die Covid-19-Pandemie ist insbesondere für die Schulgemeinden schwierig genug, Störungen und Belästigungen dürfen und werden wir daher nicht zulassen."

https://www.hessenschau.de/panorama/coronavirus--schulen-duerfen-querdenker-rauswerfen--noch-mehr-infektionen-in-fluechtlingsunterkunft--1600-maskenverstoesse-in-frankfurt-,corona-hessen-ticker-358.html

Georg Büchner starb an Typhus.

Geschrieben

Auch dort zu lesen:

Nach einer Masseninfektion mit dem Coronavirus in einer Flüchtlingsunterkunft in Kassel sind weitere Fälle aufgetreten. Insgesamt seien 30 weitere Bewohner sowie ein Beschäftigter der Einrichtung positiv getestet worden, sagte ein Sprecher des zuständigen Regierungspräsidiums Gießen am Freitag. Dabei habe es auch einen erneuten Corona-Ausbruch unter Bewohnern gegeben, die zuvor in andere Einrichtungen verlegt worden waren. Diese seien nun in die Flüchtlingsunterkunft zurückgebracht worden. Ursprünglich waren 109 von 301 Bewohnern der Erstaufnahme in Kassel-Niederzwehren positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Nach Kritik an der Unterbringung der Flüchtlinge durch Mediziner vor Ort verlegte das Regierungspräsidium 86 Menschen vorübergehend in andere isolierte Gebäude in Stadt und Landkreis Kassel. Eine zweite Testreihe ergab aber: Unter den verlegten Bewohnern sind 26 infiziert. Auch in der Erstaufnahme ergaben Tests neue Infektionen bei vier Bewohnern und einem Mitarbeiter.

Geschrieben (bearbeitet)

Dem RKI stehen viele Millionen zur Verfügung, und offensichtlich haben sie 150.000 Euro davon einem Psychologenteam zugeschustert, die dem Wieler beigebracht haben, trotz enorm steigender Zahlen etwas von Merkels "Wir schaffen das einzuhauchen". Wir sollten als alte Pokerfaces das nicht zu Ernst nehmen und mitgehen, um gleichzeitig eine Millionen Euro auf den Tisch legen, um "zu sehen". Es wird Zeit den Grünschnäbeln den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Das ér ein Genie sei, habe ich nie behauptet, und halte es für übertrieben. Nach meinen bescheidenen, aber realistischen Berechnungen, muss er etwa 3500 Menschen treffen, bis ich einem begegne, der mir gewachsen ist.

Heute traf ich zwei, Gert Antes und Jürgen Wertheimer.

Herr Antes, in Baden-Württemberg hat man jetzt die höchste Pandemiestufe ausgerufen, die vor allem eine verschärfte Maskenpflicht und strenge Kontaktbeschränkungen mit sich bringt. Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) sagt, er gehe davon aus, dass der Trend damit gebrochen werden kann. Teilen Sie seinen Optimismus?

Gerd Antes: Nein, den Optimismus teile ich überhaupt nicht. Aber nicht, weil ich genau sagen könnte: Das wird so nicht funktionieren. Sondern wir sind an dieser Stelle extrem damit konfrontiert, dass wir nicht wissen, was wir tun.

Wir haben ja immer wieder die gleichen Maßnahmen: Abstand halten, Maske, enge Räume vermeiden, Lüften und so weiter. Die ergeben ja alle als Einzelmaßnahme Sinn. Aber was die in der Summe und in welchen Anteilen an Schutz erzeugen, das ist nicht vorhersagbar. Weil wir keine belastbare Bewertung dieser Maßnahmen haben, unter welchen Umständen sie funktionieren und wo nicht. Deswegen teile ich den Optimismus nicht. Ich bin eher der Meinung, dass wir professionell mit dem Nichtwissen umgehen müssen. Wenn man jetzt optimistisch auftritt, vielleicht auch bewusst für die politische Außenwirkung, kann es sogar schädlich sein, wenn sich dann herausstellt, dass es nicht gestimmt hat. Da sind aus meiner Sicht auch die Ministerpräsidenten auf einem ganz schlechten Weg, weil sie dauernd Dinge ankündigen und versprechen und ein Wissen kundtun, das schlichtweg nicht da ist.

Werden den Leuten also falsche Hoffnungen gemacht?

Eindeutig, ja. Nicht vorsätzlich und bösartig, sondern aus einer Mischung aus Inkompetenz, Ignoranz und Arroganz. Jetzt sind ja alle wieder geschockt, dass das, was man vielleicht im Winter erwartet hätte, schon im September auftritt. Das ist ein - so hart muss man es sagen - vorhersagbares Versagen.

Die Marschroute, die vorgegeben wird, ist ja: Die Infektionsketten müssen nachvollziehbar und die Kontakte verfolgbar bleiben. Gleichzeitig sind immer mehr Gesundheitsämter genau damit überfordert. Ist das langfristig die falsche Strategie?

Die Strategie ist nicht falsch, weil es keine Strategie gibt. Das wird nach dem, was ich aus persönlichen Kontakten heraus weiß, überall anders gemacht und ist auch belastet mit einer großen Inkompetenz. Dieses Hochjubeln von Clustern als "Haupttäter" ist aus meiner Sicht hochgradig inkompetent, weil das immer nur retrospektiv festgehalten werden kann. Hinterher ist es immer ein schönes "Erkenntnisfest", wenn man sagt: Oh, da sind jetzt 200 Leute infiziert und jetzt können wir die in Quarantäne schicken und dann haben wir richtig was geleistet.

*An der Stelle eine persönliche Anmerkung, der Drosten hat Ahnung und ein unbestreitbares Doppeltalent, das in der pädagogischen Vermittlung seines jederzeit abrufbaren "Aktivwissens".

Wenn man den Tunnelblick der Epidemiologen hat, die nur die Gesundheit interessiert, dann wird es wahrscheinlich gelingen, die Infektionen zu kontrollieren. Aber das sage ich mit extremer Zurückhaltung. Wenn man aber den gesamten gesellschaftlichen Bereich im Blick hat, dann richten wir damit über den langen Zeitraum wahrscheinlich horrende Schäden an. Da wird dann im Vordergrund immer nur der wirtschaftliche Schaden gesehen. Das ist aber ja nur der eine Schaden. Der andere ist der gesellschaftliche Schaden. Erstens glaube ich, dass die Einsamkeit wirklich Auswirkungen haben kann auf die Mortalität von alten Menschen. Das muss sehr ernst genommen werden. Genau wie die Auswirkungen auf Kinder oder Abiturienten, denen das, was vorher alle gemacht haben - also Work and Travel und Co. - auf unbestimmte Zeit unmöglich ist.

Dazu ein Hinweis, der von meinem Sohn kam - einzig ihm und meiner Tochter gelingt es, mir schöne Geschenke zu machen.

https://www.arte.tv/en/videos/083955-001-A/decadence-1-2/

Sehnsucht nach Lust und Verfall, in unserm Coronazusammenhang muss alles, was von Jürgen Wertheimer in seinem distanzierten Blick, unbedingt berücksichtigt werden.

 

Bearbeitet von Steinkult
Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Ebby Zutt:

Auch dort zu lesen:

Nach einer Masseninfektion mit dem Coronavirus in einer Flüchtlingsunterkunft in Kassel sind weitere Fälle aufgetreten. Insgesamt seien 30 weitere Bewohner sowie ein Beschäftigter der Einrichtung positiv getestet worden, sagte ein Sprecher des zuständigen Regierungspräsidiums Gießen am Freitag. Dabei habe es auch einen erneuten Corona-Ausbruch unter Bewohnern gegeben, die zuvor in andere Einrichtungen verlegt worden waren. Diese seien nun in die Flüchtlingsunterkunft zurückgebracht worden. Ursprünglich waren 109 von 301 Bewohnern der Erstaufnahme in Kassel-Niederzwehren positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Nach Kritik an der Unterbringung der Flüchtlinge durch Mediziner vor Ort verlegte das Regierungspräsidium 86 Menschen vorübergehend in andere isolierte Gebäude in Stadt und Landkreis Kassel. Eine zweite Testreihe ergab aber: Unter den verlegten Bewohnern sind 26 infiziert. Auch in der Erstaufnahme ergaben Tests neue Infektionen bei vier Bewohnern und einem Mitarbeiter.

Diese Meldung ist vom 18.10.:

Zitat
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Quarantäne nicht akzeptiert: 86 Flüchtlinge verlegt

Nach dem Corona-Ausbruch in einem Flüchtlingsheim in Kassel-Niederzwehren sind 86 negative getestete Bewohner vorerst in zwei Ausweichquartiere verlegt worden. Das teilte das zuständige Regierungspräsidium Gießen am Sonntag mit. Ziel der Maßnahme sei es, positiv und negativ getestete Personen räumlich soweit wie möglich zu trennen. In der kommenden Woche sollen weitere Tests durchgeführt werden.

"Wir mussten leider am Freitag feststellen, dass zahlreiche der auch positiv getesteten Bewohnerinnen und Bewohner kein Verständnis für die Quarantäne-Maßnahmen zum Schutz aller haben", berichtet Manfred Becker, Abteilungsleiter im Regierungspräsidium. Im Laufe des späten Vormittags hatte es eine Auseinandersetzung in der Einrichtung gegeben, die von der Polizei geschlichtet werden musste. Das Hauptproblem ist, dass viele der Betroffenen den Sinn der Quarantäneverfügung nicht verstehen und akzeptieren, da sie sich völlig gesund fühlen und auch symptomfrei sind." Vorausgegangen war ein Covid-19-Ausbruch mit 112 positiv getesteten Bewohnern und Bewohnerinnen der Erstaufnahmeeinrichtung.

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 6 Stunden schrieb Steinkult:

Werden den Leuten also falsche Hoffnungen gemacht?

Eindeutig, ja. Nicht vorsätzlich und bösartig, sondern aus einer Mischung aus Inkompetenz, Ignoranz und Arroganz. Jetzt sind ja alle wieder geschockt, dass das, was man vielleicht im Winter erwartet hätte, schon im September auftritt. Das ist ein - so hart muss man es sagen - vorhersagbares Versagen.

So geht es an dieser Stelle im Interview mit Gert Antes weiter:

Zitat

Es ist ja über den ganzen Sommer alles versäumt worden, was irgendwie versäumt werden kann. Das, womit wir im April hätten anfangen können, um ganz gezielt und schnell Daten zu erheben, ist bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht gemacht worden. Das fällt uns jetzt auf die Füße.

Zitat

[...] Über allem schwebt aber der große, dunkle Schatten, dass die Zahlen nicht richtig sind, weil wir keine systematisch erfassten Zahlen haben. Das ist das große Problem gegenwärtig, dass wir das seit acht Monaten versäumt haben.

Die Tests liefern für allgemeine Aussagen keine belastbaren Zahlen. Deshalb sind alle Zahlen, die aus diesen Tests abgeleitet werden, grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen und schlimmstenfalls grob falsch. Am auffälligsten kann man das an der Dunkelziffer erkennen: Wir erwischen nur einen gewissen und völlig unsystematisch erhobenen Anteil der Infizierten.

Zitat

[...] Man hat es laufen lassen und gehofft, dass es sich irgendwie zurechtwurschteln wird. Und jetzt stellt man fest: Die Kapazität reicht nicht. Warum hat man nicht vor ein paar Monaten angefangen, beispielsweise Soldaten von der Bundeswehr zu schulen, damit sie genau dort eingreifen können und Hilfe leisten können, wo jetzt die Engpässe auftreten. Ich sehe nicht, dass das sorgfältig vorbereitet worden ist. Das ist aus meiner Sicht der Hauptvorwurf, den sich alle Beteiligten gefallen lassen müssen, dass man das, was naheliegend war und was man hätte leisten können, nicht geleistet hat.

Zitat

Versagt also zuerst die Wissenschaft und dann die Politik?

Sie versagen teilweise in einem fatalen Wechselspiel. Zwar beide einzeln, aber auch beide im Wechselspiel zusammen. Die Politik beauftragt die Wissenschaft nicht gezielt genug und die Wissenschaft liefert nicht genug. Und da, wo sie liefert, wird sie teilweise nicht oder sehr unvollständig gehört.

Es gibt aber auch Wissenschaftler, die liefern der Politik das Alibi, wenn sie dauernd in Talkshows und anderswo auftauchen und der Politik erlauben zu sagen: Wir werden ja dauernd wissenschaftlich beraten. Damit liefern sie der Politik letztlich ein Alibi für wissenschaftsfreie Entscheidungen.

Das komplette Interview: "Alles versäumt worden, was irgendwie versäumt werden kann"

Aus einem Interview von Anfang Oktober:

Zitat

Antes: Wir haben nach wie vor keine zielgerichtete Forschung. Da gibt es etwa den Vorschlag zum Gurgeln, das die Infektionsgefahr senken könnte. Meiner Meinung nach müsste die Wissenschaft hier sofort einen Auftrag bekommen, mit aller Kraft festzustellen, ob das zu halten ist. Gurgeln wäre leicht umzusetzen, kostengünstig und gut zu vermitteln. Genau das passiert jedoch nicht. [...]

 

Zitat

Eher unsortierten Aktionismus, wie Sie schon kritisiert haben.

Antes: Genau. Der Satz: ‚Corona ist die Lupe, die alle Defizite, die es schon gab, noch deutlicher erscheinen lässt‘ ist leider wahr. Der gilt für die Wissenschaft ebenso. Wir haben momentan weltweit eine unglaubliche Anzahl an Studien zu Corona laufen. Wenn man aber auf die Qualität schaut, sieht es oft erschreckend aus. Und zum großen Teil geboren aus dem Egoismus des Wissenschaftsbetriebs.

 

Zitat

Sie meinen, jeder nutzt jetzt also die Gelegenheit?

Antes: Es ist eine wilde Mischung aus Etwas gegen die Bedrohung tun wollen einerseits, anderseits aber auch den schädlichen Bedingungen des Wissenschaftsbetriebs zu gehorchen – schnell an Fördergelder zu kommen oder einen Medienplatz zu ergattern. Die Egoismen spielen verrückt. Dann mischt noch die Politik mit. Trump etwa weist die FDA oder die CDC an, doch nicht mehr so rigide zu sein. Putin lässt bei der Impfstudie ganze Prüfphasen überspringen. Deutschland bringt kaum Patienten in die unbedingt notwendigen klinischen Studien ein. Ein breites Versagen auf der Wissenschaftsseite.

Zitat

Außerdem gibt es bei uns keine übergeordnete interdisziplinäre Task Force. Stattdessen erleben wir eine übertriebene Fokussierung auf wenige Vertreter der Virologie. Dabei gibt es noch ganz andere Fachrichtungen, die extrem relevant sind wie Immunologie, Hygiene oder Epidemiologie, die praktisch jedoch kaum auftauchen. Ganz zu schweigen von Sozial- und Kommunikationswissenschaften, die für die Bewältigung der Krise genauso wichtig sind.

 

Bearbeitet von didomat
Geschrieben (bearbeitet)

Und die getwitterte Empfehlung eines Virologen:

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Bearbeitet von didomat
Geschrieben

Das fängt doch bei uns schon in der Schule an, jedes Fach für sich, jeder Schüler ein Einzelkämpfer. Fächerübergreifendes Lernen Fehlanzeige. Und auch gesellschaftlich hat sich das dahin entwickelt, das ICH ist wichtiger als die Gemeinschaft. Im Coronakessel stochert dann der Einzelne rum. Interdisziplinäres Arbeiten ist aber sowieso wichtig, unsere Welt ist ja auch nicht monokausal zu verstehen.
Ein Beispiel über den Tellerrand, während wir uns über Beschränkungen, Sichtweisen oder Maske streiten hungert Südostasien:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/wirtschaft-suedostasien-corona-101.html

  • Like 1
Geschrieben

Was schlägt der erste der beiden 3500er denn vor? Ich lese ausschließlich retrospektive Kritik. Das sollte nicht ausreichen, um ihn mit ihm auf eine Stufe zu stellen. 😉

  • Like 2
Geschrieben

Der oben zitierte Herr Antes sagt aber auch in diesem Interview:

Wir haben ja immer wieder die gleichen Maßnahmen: Abstand halten, Maske, enge Räume vermeiden, Lüften und so weiter. Die ergeben ja alle als Einzelmaßnahme Sinn. Aber was die in der Summe und in welchen Anteilen an Schutz erzeugen, das ist nicht vorhersagbar.

Hier also ein Kritischer Zeitgenosse, der nicht drüberbügelt, sondern auch anerkennt, dass es hilfreiche Maßnahmen gibt

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Ebby Zutt:

Wir haben ja immer wieder die gleichen Maßnahmen [...]

Ja, diese Passage hatte @Steinkult in seinem Beitrag bereits wiedergegeben - am besten ist es ohnehin, man liest das Interview mit Gert Antes komplett und im Zusammenhang.

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