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Geschrieben

Echt, die ist zwei Jahre alt? Ich hätte das bei den Interviews vom Genfer Salon, der 2020 nicht stattfand, niemals nie vermutet.

Man sagt immer, das N in RTL steht für Niveau. Aber wofür steht das N in ARTE?

Gernot

  • Haha 1
Geschrieben
Am 24.11.2020 um 12:25 schrieb -martin-:

Ich gebe zu, nur die ersten 10 Minuten der Doku gesehen zu haben. Aber schon nach weniger als 2 Minuten fängt die Problematik solcher Dokus an. Es heißt dort:

 

Das ist in dem Zusammenhang sicherlich ein Fehler. Deutlich spannender wird es im hinteren Teil. Die Doku bezieht sich auf eine Studie aus Frankreich, bei der alle betroffenen Parteien an einem Tisch gesessen haben und deren Veröffentlichung eine ganze Zeit versucht wurde zu verhindern.

Geschrieben
Am 25.11.2020 um 16:00 schrieb Juergen_:

Und schießlich ist in Deutschland ja der Kohleausstieg beschlossen und terminiert.

Die Politik hat zuerst den Atomausstieg und dann auch den Kohleausstieg beschlossen und das ohne dass nennenswerte Befürchtungen bzgl. der Stromversorgung in D aufgekommen wären.

Das ist, so befürchte ich zumindest, ein ähnliches Thema wie in der Diskussion Ende der 70er um das Thema "Endlagerung" bei der Nutzung der Kernenergie. Die Antwort war dann oft: das schauen wir später.... Heute sind wir gut 40 Jahre weiter und das Thema ist immer noch nicht gelöst. Wir schaffen erst die Kernkraft ab, dann die Kohlekraftwerke. Wo kommt der Strom her? Schauen wir später..... Aktuell sieht es in meinen Augen so aus: bei der Solarenergie haben wir uns von China / Korea abhängen lassen. Wasserkraft spielt in Deutschland keine wesentliche Rolle. Bei der Windkraft sieht es ja wohl so aus, dass sich der Betrieb eines Windrades nur so lange für den Betreiber rechnet, wie er auch eine Förderung dafür bekommt. Läuft die Förderung aus, wird das Windkraftrad stillgelegt, abgerissen und liegt im schlimmsten Fall irgendwo in der Gegend herum. Warum das so ist, habe ich bis heute nicht verstanden. Vielleicht ist es aber auch so, weil der Abriss und der Neubau von Windkrafträdern diversen Firmen Geld in die Kasse spült. 

Die ganze CO2 Problematik ist ein weltweites Thema. Der Umwelt ist es ziemlich egal, wo das CO2 ausgestoßen wird. Hier sehr effiziente Kraftwerke ab zu reissen (siehe dieses Thema mit dem hypermodernen Kohlekraftwerk irgendwo in der Ecke von Hamburg) und gleichzeitig werden irgendwo auf diesem Planeten ineffizientere Kraftwerke gebaut, macht wenig bis gar keinen Sinn. 

Meine Befürchtung ist, dass es am Ende so aussehen wird: individuelle Mobilität wird ein Spielzeug für Reiche. Alle anderen fahren im öffentlichen Nahverkehr oder mit dem Fahrrad. Man schaue sich die Entwicklung bei den Neupreisen der Fahrzeuge in den letzten 20 Jahren an. Die Einstiegspreise haben sich in der Zeit um das 3 bis 4 fache erhöht. Und wofür? Immer mehr Leistung, mehr Gewicht und Größe, mehr Gimmicks, die streng genommen niemand braucht. Und dieser Trend setzt sich bei den e-Autos nahtlos fort. Warum muss ein Tesla Model 3 350 PS haben? Die Hälfte hätte es für ein flottes Vorwärtskommen auch getan. Der Verbrauch ist beim e-Auto ja egal. Es stößt ja während der Fahrt keine Schadstoffe aus und der Strom kommt aus der Steckdose. 

Und eine Frage, die mich brennend interessiert und auf die ich bisher keine Antwort gelesen habe: ist es, unter der Annahme, dass die Weltbevölkerung ständig weiter wächst, überhaupt möglich, dass die Menschen auf diesem Planeten CO2 neutral leben können? Wenn ja, wie sieht das aus?

In meinen Augen kann es ökologisch nicht richtig sein, so weiter zu leben, wie wir es bisher getan haben. Und damit meine ich nicht nur den Individualverkehr. Die meisten Märkte sind mehr oder weniger gesättigt. Heute hat so ziemlich jeder in der westlichen Welt mindestens einen Fernseher, mindestens ein Auto, einen Kühlschrank, einen Geschirrspüler, usw. Wie kann man die Märkte bei Laune halten? Man muss Waren herstellen, die genau so lange halten, dass der Kunde nicht sagt, das war aber schnell kaputt. Viel länger sollte es aber nicht halten.... Ein Fernseher darf heute keine 15 oder 20 Jahre mehr halten. Ein Auto oder eine Waschmaschine genau so wenig. Obwohl es technisch möglich wäre. Mit dieser Devise verbrauchen wir einen Arsch voll Rohstoffe und produzieren genau so viel Müll. Und ich vermute mal, dass unserem Planeten das nicht egal ist.....     

  • Like 2
Geschrieben

Zu dem Punkt mit dem deutschen Atom- und Kohleausstieg:

vor 32 Minuten schrieb GuenniTCT:

Das ist, so befürchte ich zumindest, ein ähnliches Thema wie in der Diskussion Ende der 70er um das Thema "Endlagerung" bei der Nutzung der Kernenergie. Die Antwort war dann oft: das schauen wir später.... Heute sind wir gut 40 Jahre weiter und das Thema ist immer noch nicht gelöst. Wir schaffen erst die Kernkraft ab, dann die Kohlekraftwerke. Wo kommt der Strom her? Schauen wir später...

Ich hab oben schon mal zitiert, was das zuständige Ministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit dazu sagt: "Zeitgleich zum Ausstieg treibt die Bundesregierung den Ausbau der Erneuerbaren Energien voran."  https://www.bmu.de/themen/klima-energie/klimaschutz/nationale-klimapolitik/fragen-und-antworten-zum-kohleausstieg-in-deutschland/

Ich bin da jetzt nicht soo skeptisch. Obwohl bedauerlicherweise ja der Ausbau der Windenergie fast zum Erliegen gekommen ist, steigt nach wie vor der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien, im Strommix waren es letztes Jahr noch 46%, dieses Jahr sollen es schon über 50% werden.

Und schlimmstenfalls, wenn der Ausbau so weit hinterherhinken sollte wie die Fertigstellung des BER, muss D eben 9 Jahre lang ausländischen Strom zukaufen. 😀

Geschrieben
vor 13 Minuten schrieb Juergen_:

Und schlimmstenfalls, wenn der Ausbau so weit hinterherhinken sollte wie die Fertigstellung des BER, muss D eben 9 Jahre lang ausländischen Strom zukaufen. 😀

Dabei wird wohl viel Atomstrom dabei sein. 2019 hat Deutschland in diesem Ausmaß aus dem Ausland Strom importiert:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/202644/umfrage/deutsche-stromimporte-aus-europa-nach-laendern/

fl.

Geschrieben
vor 6 Minuten schrieb Juergen_:

Zu dem Punkt mit dem deutschen Atom- und Kohleausstieg:

Ich hab oben schon mal zitiert, was das zuständige Ministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit dazu sagt: "Zeitgleich zum Ausstieg treibt die Bundesregierung den Ausbau der Erneuerbaren Energien voran."  https://www.bmu.de/themen/klima-energie/klimaschutz/nationale-klimapolitik/fragen-und-antworten-zum-kohleausstieg-in-deutschland/

Ich bin da jetzt nicht soo skeptisch. Obwohl bedauerlicherweise ja der Ausbau der Windenergie fast zum Erliegen gekommen ist, steigt nach wie vor der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien, im Strommix waren es letztes Jahr noch 46%, dieses Jahr sollen es schon über 50% werden.

Und schlimmstenfalls, wenn der Ausbau so weit hinterherhinken sollte wie die Fertigstellung des BER, muss D eben 9 Jahre lang ausländischen Strom zukaufen. 😀

So wie in Baden-Würtemberg? Deutsches AKW abschalten und französischen Atomstrom dazu kaufen. Genau mein Humor... 

Ich finde e-Autos ja gar nicht so falsch. Es gibt genügend Fälle, wo das durchaus Sinn macht. Bei allen Personen, die keine langen Strecken fahren und zu Hause laden können. Oder bei all denen, die, wenn das Auto an der Ladestation steht, etwas sinnvolles tun können (Mails bearbeiten oder was auch immer). Ich würde an der Ladestation jedenfalls dumm herumstehen.... Das ist verschenkte Zeit. Im Gegensatz zum Thema "Endlagerung von Atommüll" müssen jedenfalls zuerst die Ladekapazitäten da sein und dann die Autos kommen. Umgekehrt bleiben die Autos unweigerlich stehen. Es ist auch durchaus o.k., den potentiellen e-Auto Käufer mit finanziellen Anreizen zu locken. Was ich so gar nicht in Ordnung finde, ist die "finanzielle Bestrafung" der Autofahrer, die heute bereits einen Verbrenner ihr eigen nennen. Ich für meinen Teil könnte mir durchaus ein e-Auto finanzieren. Das würde aber nur zu Lasten meiner Altersvorsorge gehen. Jeden Monat kräftig sparen und noch ein Auto finanzieren? Das geht ganz sicher nicht. Und ich vermute, dass ich da kein Einzelfall bin. 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Minuten schrieb fluxus:

Dabei wird wohl viel Atomstrom dabei sein. 2019 hat Deutschland in diesem Ausmaß aus dem Ausland Strom importiert:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/202644/umfrage/deutsche-stromimporte-aus-europa-nach-laendern/

fl.

14 Mrd kWh aus Frongraisch, klingt extrem, aber:

Gleiche Quelle:

"Insgesamt importierte Deutschland in den vergangenen Jahren weniger Strom aus Nachbarländern, als es exportierte, sodass der Stromaustauschsaldo seit dem Jahr 2003 negativ ist."

Bearbeitet von Juergen_
Geschrieben

Es kommt dabei drauf an, wie hoch bei Im- und Export jeweils der Anteil erneuerbarer Energie ist. Hab ich aber auf die Schnelle nicht gefunden.

fl.

Geschrieben
vor 10 Stunden schrieb GuenniTCT:

Die ganze CO2 Problematik ist ein weltweites Thema. Der Umwelt ist es ziemlich egal, wo das CO2 ausgestoßen wird. Hier sehr effiziente Kraftwerke ab zu reissen (siehe dieses Thema mit dem hypermodernen Kohlekraftwerk irgendwo in der Ecke von Hamburg) und gleichzeitig werden irgendwo auf diesem Planeten ineffizientere Kraftwerke gebaut, macht wenig bis gar keinen Sinn. 

Stimmt, der Umwelt ist es egal. Was nicht stimmt, ist dass wir als einzige Region der Welt uns diesem Thema widmen.

Ab 2025 weltweit an der Spitze: Erneuerbare Energien überholen Kohlekraft - n-tv.de (n-tv.de)

Zitat

Die Kapazitäten von Wind-, Solar- und Wasserkraftanlagen werden dem IEA-Bericht zufolge in diesem Jahr einen neuen Rekord von 200 Gigawatt erreichen, vor allem wegen des starken Zubaus in den USA und in China. Diese Entwicklung werde sich 2021 beschleunigen - auch, weil wegen der Corona-Krise auf Eis gelegte Projekte dann realisiert würden. Die Energieagentur erwartet die Zunahme der Kapazitäten um zehn Prozent; vor allem in der EU und in Indien werde sich der Boom zeigen.

IEA: Rekordjahre 2020 und 2021 – 90 % der neu zugebauten Leistung geht auf das Konto der Erneuerbaren (ee-news.ch) (ee-news.ch)

Zitat

Für 2020 wird ein Leistungszubau von insgesamt 200 Gigawatt erwartet, das zeigt der neueste IEA-Bericht „Renewables 2020“. 90% der Stromleistung geht auf das Konto von Wind-, Solar- und Wasserkraft.

(...)

2025 werden die Erneuerbaren gemäss der IEA weltweit zur wichtigsten Produktionsquelle von Strom werden. Damit verdrängen sie die Kohle, die fünf Jahrzehnte lang die wichtigste Technologie der Stromproduktion war.

Also ja, es werden auch noch fossile Kraftwerke gebaut, der absolut überwiegende Anteil ist jedoch erneuerbare Stromproduktion. Glaubt hier irgendwer, diesen Ausbau gäbe es, wenn kein massiver Druck seitens Zivilgesellschaft und Politik da wäre? Selbst China kann man nicht über einen Kamm scheren - in diesem riesigen Land gibt es Industrieregionen groß wie Deutschland, die heute schon einen niedrigeren Strommix haben, als wir in Europa. Dass im Hinterland noch Kohlekraftwerke gebaut werden, ist genauso wie in Deutschland eher Arbeitsmarktpolitik als Energiepolitik. 

Was ist die Alternative? So eine Transformation geht nicht von heute auf morgen, aber wenn man es von vornherein als aussichtslos abtut, wird man genau gar nichts erreichen. Dann hätte man erst recht die Notwendigkeit zum massiven fossilen Ausbau, denn der Strombedarf würde ja deshalb nicht weniger, nur weil weniger PV- und Windkraftanlagen gebaut würden.

vor 10 Stunden schrieb GuenniTCT:

Meine Befürchtung ist, dass es am Ende so aussehen wird: individuelle Mobilität wird ein Spielzeug für Reiche. Alle anderen fahren im öffentlichen Nahverkehr oder mit dem Fahrrad. Man schaue sich die Entwicklung bei den Neupreisen der Fahrzeuge in den letzten 20 Jahren an. Die Einstiegspreise haben sich in der Zeit um das 3 bis 4 fache erhöht. Und wofür? Immer mehr Leistung, mehr Gewicht und Größe, mehr Gimmicks, die streng genommen niemand braucht. Und dieser Trend setzt sich bei den e-Autos nahtlos fort. Warum muss ein Tesla Model 3 350 PS haben? Die Hälfte hätte es für ein flottes Vorwärtskommen auch getan. Der Verbrauch ist beim e-Auto ja egal. Es stößt ja während der Fahrt keine Schadstoffe aus und der Strom kommt aus der Steckdose.

Was soll das für eine Befürchtung sein? Du plädierst einerseits für weniger (motorisierten) Individualverkehr, fändest es aber furchtbar, wenn Menschen plötzlich mit Bus und Bahn von A nach B kämen und auf das Auto verzichten könnten? Wo wäre denn das Problem, wenn das Öffi-Angebot entsprechend gut ausgebaut wäre, dass der Autobesitz eben kein zwingendes Statussymbol mit hohem gesellschaftlichen Druck mehr wäre? Als Luxus habe ich persönlich die Zeit erlebt, als ich kein eigenes Auto haben musste, sondern je nach Bedarf auf die jeweils optimale Mobilitätsform zurückgreifen konnte. Hier am Land geht das nicht mehr, das ist für mich ein erheblicher Rückschritt. Ich bin darauf angewiesen mir ein Auto zu leisten, koste es was es wolle. Und Energieverschwendung nur deshalb nicht zu stoppen, weil es sich dann Reiche trotzdem noch leisten könnten weiterhin Energie zu verschwenden, ist ein etwas paradoxer Zugang. Menschen mit großem materiellen Reichtum werden es sich immer leisten können, verschwenderischer zu sein, als der Peppi auf der Straße. Das darf kein Maßstab sein, aber auch kein gesellschaftliches Idealbild.

Die Leistungsdiskussion zum E-Auto hatten wir ja schon einige Male - beim elektrischen Antrieb ist die Motorleistung weitestgehend irrelevant, ein Tesla Model 3 mit 225kW hat einen niedrigeren Verbrauch als ein e-C4 mit 100kW und kostet auch nur unwesentlich mehr. Warum sollen sie dann in ein sportliches Auto nicht auch mehr Leistung reinpacken? Und gerade das Model 3 ist das beste Beispiel dafür, dass E-Mobilität binnen weniger Jahre die Autos billiger macht, als das ein hochkomplexes Dieselaggregat jemals könnte.

Dein Argument wäre, E-Autos so unattraktiv zu motorisieren, dass sie jeden Reiz gegenüber Verbrennungsmotoren verlieren würden. Das hatten wir schon. Das war der Grund, warum jahrelang E-Autos keiner ernstgenommen hatte, bis Tesla kam. Wäre es gut, wenn sich Menschen bei ihrer Mobilität auf das Notwendigste bei Verbrauch, Platz und Leistung reduzieren würden? Womöglich. Aber wir Menschen sind eben auch emotionale Wesen und wenn man jemandem, der bislang mit 200km/h über die Piste knallt, beibringen will, dass auch ein E-Auto beim Fahren Spaß machen kann, dann wird es nicht reichen, wenn man ihm einen C-Zero als Alternative anpreist.

vor 11 Stunden schrieb GuenniTCT:

Und eine Frage, die mich brennend interessiert und auf die ich bisher keine Antwort gelesen habe: ist es, unter der Annahme, dass die Weltbevölkerung ständig weiter wächst, überhaupt möglich, dass die Menschen auf diesem Planeten CO2 neutral leben können? Wenn ja, wie sieht das aus?

Nein, die Menschen auf diesem Planeten werden nie vollständig CO2-neutral leben können. Aber wir haben zumindest eine Chance so zu leben, dass wir natürliche Kreisläufe respektieren und darauf achten, dass nicht von heute auf morgen alle natürlichen System kollabieren, weil wir uns einen Dreck darum scheren, wie die Natur um uns herum funktioniert und was sie dafür benötigt, dass wir Bedingungen vorfinden, in denen ein erträgliches Fortbestehen FÜR UNS möglich ist. Es geht nicht um die Natur - die hat sich Jahrmilliarden hinweg durch größere Herausforderungen manövriert. Sie ist nicht auf einen bestimmten Zustand angewiesen.

Derzeit sind die reichsten 10 Prozent der Weltbevölkerung für 50% der Treibhausgasemissionen zuständig. Also selbst wenn nur 2 Milliarden Menschen mit unserem westlichen Energie- und Rohstoffhunger auf der Erde wären, hätten wir trotzdem einen Klimawandel. Wer ist also "zuviel" auf dieser Welt? Ist es der Nigerianer mit einem Hundertstel unseres Energieverbrauchs?

Wir hier mit unserem enormen Emissionsbudget haben die Verantwortung Vorbilder zu sein, wie es funktionieren kann. Wenn ich mir die maßgeblichen Emissionssektoren anschaue - Verbrennung fossiler Energie für Energieproduktion und Mobilität, Beton- und Stahlindustrie, Land- und Forstwirtschaft - dann gibt es in nahezu allen Bereichen (einzig Stahl ist aktuell noch eine Herausforderung) derzeit schon alle erforderlichen Technologien und Lösungswege, um Emissionen drastisch zu reduzieren und neue Kohlenstoffsenken aufzubauen, wenn man ambitioniert genug vorginge. Im Übrigen wären das alles Lösungsansätze, die uns mit einem Schlag ein Mehr an Energie- und Rohstoffunabhängigkeit, ein Mehr an Gesundheit und Lebensqualität, ein Mehr an intakter Umwelt bringen würden. Aber wer braucht das schon...

Also bevor wir uns Gedanken darüber machen, wer von uns nicht geboren werden darf, sollten wir mal dort ansetzen, wo die wirklich großen Hebel zu finden sind. Denn auch weniger Menschen mit der gleichen Lebensweise lösen dieses Problem nicht.

  • Danke 3
Gast Loewenbändiger
Geschrieben

@fluxus ... dazu fehlt uns der Einblick den wir jedem User gewähren. In https://www.agora-energiewende.de/ueber-uns/ können wir live verfolgen wie dicht wir jeden Tag am Elektrogau vorbeischrappen. Da sich die Deckung durch den Rückbau bzw. fehlenden Ausbau der Windenergie auch nicht grad steigern läßt wird sich die Situation nach dem Ausstieg aus Kern und Kohleenergie nicht gerade verbessern. Die Rechnung für die Strompolitik der Regierung bezahlt am Ende immer der Kunde.  Wer also glaubt, daß das Forcieren der E-Mobilität die Bürger in´s Energieboot holt wird sich bei der nächsten Wahl die Augen reiben. Das Prekariat wird weiter die pösen Dreckschleudern fahren und der gehobene Mittelstand kann sein Gewissen greenwashen. Die Emissionen für die Herstellung der E-Scooter werden outgecourced und unsere Hersteller hecheln der Technologie hinterher.

Vorhandene Recourcen schonen, schon erzeugtes verbessern und gleichzeitig an anderen/besseren Lösungen arbeiten ist meiner Meinung nach die einzig praktikable Lösung. Es passiert sonst das was immer passiert. Die Industrie und Finanzwelt prügelt die Regierung in die gewinnmaximierte Richtung und die wiederum überzieht uns mit Zwangsabgaben und irren Gesetzen. Noch so ein paar Spezialisten wie Ramsauer und Scheuer dann klebt unsere Mobilität sowieso an der Wand. Wenn ich seh wie der Musk in Grünheide seine Fabrik ohne eine ordentliche Baugenehmigung in ein Wasserschutzgebiet knallt ist bei mir Schluß mit Lustig. "Out of the Box" ist ja in Ordungung aber für den Elon gibt es ja diese Box nichtmal. Deutschland rocks.

Da läuft gerade soviel schief, daß es gut ist nicht alles zu wissen. Ich hatte das "Vergnügen" in Frankfurt an einem Cloud-Projekt mitzuarbeiten. Mal eben 1200 Server in einem japanischen !!!! Großrechenzentrum ... alle von Huawei. Ausgerechnet Huawei?? Ausgerechnetet die mit dem eingebauten Hintertürchen für Datenabgriff?? Gute Nacht EUtschland. Daß wir heute schon die beste Technologie für die Herstellung von Prozessoren haben ist schön. Fragt sich nur wie lange und die Chinesen habe die Technologie.

Also immer die Regierung im Auge behalten. Da ist die letzten Jahre nix gutes rumgekommen. Auch in der Energiewende.

 

 

Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb GuenniTCT:

Bei der Windkraft sieht es ja wohl so aus, dass sich der Betrieb eines Windrades nur so lange für den Betreiber rechnet, wie er auch eine Förderung dafür bekommt. Läuft die Förderung aus, wird das Windkraftrad stillgelegt, abgerissen und liegt im schlimmsten Fall irgendwo in der Gegend herum. Warum das so ist, habe ich bis heute nicht verstanden.

Der Grund ist, dass seit der Novelle des EEG 2009 der Strom aus erneuerbaren Quellen am Spotmarkt gehandelt werden muss, der eigentlich für von der Planung abweichend benötigte Regelenergie gedacht ist, statt am Terminmarkt, der für die großen Strommengen gedacht ist. Und am Spotmarkt ist bei viel Wind und Sonne der Preis halt niedrig oder gar negativ. Aus dem gleichen Grund ist ja auch die EEG-Umlage so stark gestiegen.

Die Regelung, dass man ohne Förderung immer dann, wenn man Strom zu verkaufen hat, nichts dafür bekommt, sorgt dafür, dass sich die Anlage ohne Förderung nicht lohnt - logisch. Möglichkeiten, das Problem zu lösen, gäbe es viele, aber die CDU wollte ja nicht wirklich, dass die Energiewende funktioniert. Und die SPD wollte auch nicht, sondern wollte lieber was für ihre traditionelle Klientel, die Kohlekumpel tun. Deshalb die verkorkste Reform 2009 (Umweltminister Gabriel, Kanzlerin Merkel). Und auf beiden Seiten scheint nachwievor der Wille nicht da zu sein.

Gast Loewenbändiger
Geschrieben (bearbeitet)

@NonsensE ..absolute Zustimmung. Die teuer bezahlen Gutachter und Expertisen weisen immer in die falsche Richtung. Dazu kommt noch die "Bevormundung" der Melkkuh die den Braten zwar wittert aber bis zur nächsten Wahl ist alles wieder vergessen und verziehen. Die nächste Wahl wirft schon ihre Schatten voraus und die Steuergeschenke sprudeln nur so. Haupsache die nächste Playstation steht im Regal.

Bearbeitet von Loewenbändiger
Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb fluxus:

Es kommt dabei drauf an, wie hoch bei Im- und Export jeweils der Anteil erneuerbarer Energie ist. Hab ich aber auf die Schnelle nicht gefunden.

fl.

Ja, ein wenig! Es geht doch einfach um einen Stromverbund, der dafuer sorgt das Energie effizient "erzeugt" wird und die Reserveproduktivitatet nicht so hoch sein muss. Atomstromfilter in der Groessenordnung sind zu teuer :lol:.

vor 11 Stunden schrieb GuenniTCT:

So wie in Baden-Würtemberg? Deutsches AKW abschalten und französischen Atomstrom dazu kaufen. Genau mein Humor... 

Diese Aussage impliziert doch etwas Falsches, dass man den Strom der deutschen KKWs einfach durch den der Franzoesischen ersetzt. Man kann den Franzosen ihre Art der Energiegewinnung nicht vorschreiben, deshalb auf einen Verbund zu verzichten, waere einfach dogmatisch verblendet. man darf sich auch mal fragen, ob man selbst immer so konsequent ist und sein Verhalten an dem eigenen Anspruch orientiert. 

 

 

Geschrieben (bearbeitet)

Kann man sich beim Austausch von Strom eigentlich irgendwie "anstecken"?

Die Brennelemente frz. Kernkraftwerke werden nicht radioaktiver, wenn man sie weiter abbrennen läßt. Interessant würde es für mich, wenn frz. Kraftwerke mit neuen Brennelementen beladen werden, um den Stromexport aufrecht zu erhalten. Dies ist m.W. nicht der Fall.

Der Wunsch, es hätte Kernkraftwerke in Deutschland oder Frankreich nie gegegben, wird jedenfalls niemals in Erfüllung gehen. So viel Realist muß man schon sein.

Gernot

Bearbeitet von Gernot
Gast Loewenbändiger
Geschrieben

Haben in FLAMANVILLE die gleichen Pfuscher gearbeitet wie bei uns in BER???

Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb Loewenbändiger:

Haben in FLAMANVILLE die gleichen Pfuscher gearbeitet wie bei uns in BER???

Du meinst, die sind so gut, dass sie an 2 Orten gleichzeitig nichts zusammenbringen?

Geschrieben (bearbeitet)
vor 16 Stunden schrieb Gernot:

Kann man sich beim Austausch von Strom eigentlich irgendwie "anstecken"?

Die Brennelemente frz. Kernkraftwerke werden nicht radioaktiver, wenn man sie weiter abbrennen läßt. Interessant würde es für mich, wenn frz. Kraftwerke mit neuen Brennelementen beladen werden, um den Stromexport aufrecht zu erhalten. Dies ist m.W. nicht der Fall.

Natuerlich ist der Abbrand hoeher wenn mehr Strom produziert wird und damit auch die Spalt- und Aktivierungsprodukte. Und die Beladung mit neuen Brennelementen entsprechend frueher. Andererseits ist die Leistung eines KKWs nicht so leicht zu skalieren. Runter und wieder hoch fahren noch aufwaendiger. 

Ich finde die Diskussion aber wenig sinnvoll. Der reale Anteil an franzoesichem Atomstrom mit dem deutsche Fahrzeuge geladen werden ist marginal. Die Franzosen produzieren keinen Strom extra fuer uns, sonder leihen uns den eigentlich nur. 

Wer von den Kritikern durchleuchtet den seine Bank auf Finanzierung von Waffengeschaeften, Umweltzerstoerung, Unterdrueckung, Geschaefte mit Trump, ..... und lehnt dann einen Kredit ab?

Und eigentlich duerften wir auch keinen Kaffee mehr kochen, es koennte ja Atomstrom aus Frankreich dabei sein :lol:.

Bearbeitet von MatthiasM
  • Danke 2
Geschrieben
Kann man sich beim Austausch von Strom eigentlich irgendwie "anstecken"?
Die Brennelemente frz. Kernkraftwerke werden nicht radioaktiver, wenn man sie weiter abbrennen läßt.
Gernot

Noch ein Grund, skeptisch zu sein, fällt mir ein:
Mit der Betriebsdauer altern die Materialien im Kühlkreislauf weiter und werden zum Sicherheitsrisiko.
(Wenn ich mich recht erinnere, stehen die Rohre im Primärkreislauf unter ständigem Neutronenbeschuss.)

Alles Risiken, die es bei Windrädern und Solaranlagen nicht gibt.
  • Like 1
Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb MatthiasM:

Natuerlich ist der Abbrand hoeher wenn mehr Strom produziert wird und damit auch die Spalt- und Aktivierungsprodukte. Und die Beladung mit neuen Brennelementen entsprechend frueher. Andererseits ist die Leistung eines KKWs nicht so leicht zu skalieren. Runter und wieder hoch fahren noch aufwaendiger. 

Ich finde die Diskussion aber wenig sinnvoll. Der reale Anteil an franzoesichem Atomstrom mit dem deutsche Fahrzeuge geladen werden ist marginal. Die Franzosen produzieren keinen Strom extra fuer uns, sonder leihen uns den eigentlich nur. 

Wer von den Kritikern durchleuchtet den seine Bank auf Finanzierung von Waffengeschaeften, Umweltzerstoerung, Unterdrueckung, Geschaefte mit Trump, ..... und lehnt dann einen Kredit ab?

Und eigentlich duerften wir auch keinen Kaffee mehr kochen, es koennte ja Atomstrom aus Frankreich dabei sein :lol:.

Importiert wird der Strommix des Importlandes. Das Hochspannungsnetz kann zumindest derzeit nicht unterscheiden, ob die zu transportierenden Gigawatts von Kohle, Atom oder Erneuerbaren kommen. Und die „Dreckigen“ ablehnen.

Wer Ökostrom kauft, kauft auch den Strommix, zumindest was den Hochspannungsanteil betrifft. Unternehmen, die Ökostrom „produzieren“, investieren mehr in Erneuerbare und lassen sich das bezahlen. Indirekt haben Sie ihren Anteil daran, dass der Gesamtstrommix sauberer wird.

Der Arte-Film hat sicher Fehler und ist zumindest teilweise tendenziös. Beispiel: die ständige Rumreiterei auf den Akkus für E-Autos. Akkus werden noch für viele andere Produkte verwendet. Falsch wäre es aber auch, die noch vorhandenen Defizite, die der Film teilweise aufzeigt, zu negieren. Ich denke da beispielsweise an die Stromproduktion in Chile. 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 47 Minuten schrieb marc1234:

Falsch wäre es aber auch, die noch vorhandenen Defizite, die der Film teilweise aufzeigt, zu negieren. Ich denke da beispielsweise an die Stromproduktion in Chile. 

Negieren will die sicher niemand, aber wenn postuliert wird, dass mehr CO2 durch elektrisch angetrieben Fahrzeuge frei gesetzt wird, als durch fossile Brennstoffe, ist das keine gute Diskussionsgrundlage.  Und das wirtschaftlich, gesellschafftliche Defizite  nicht durch Elektromobilitaet geloest werden, ist nicht das Problem der Elektrofahrzeuge.

An den Produktionsbedingungen in Chile kann man, als Verbraucher wenig aendern und als Produzent nur so weit es wirtschafftliche Zweaenge zulassen. Es sei denn man verzichtet auf die Produktion.

Aber hier koennte man was machen. Das Standardfahrzeug hat 1250kg und 100PS, die Fahrzeugsteuer wird nicht linear ermittelt. Ein 2500kg Fahrzeug mit 200PS wird dann mit der 8fachen Steuer belastet. (4+4).

Aber hier ist es ja leider umgekehrt. Wenn so eine Kiste einen Elektrohilfsmotor hat, um an der Ampel noch schneller weg zu kommen, aber auf dem Papier gerade 30km elektrisch weit kommt, zahlt er (fast) gar keine Steuern mehr.

Bearbeitet von MatthiasM
  • Danke 1
Geschrieben (bearbeitet)

Hier ein Beitrag, der sich mit der leicht tendenziösen Machart der Sendung auseinandersetzt:

 

Bearbeitet von Aakim
  • Like 1
Geschrieben

https://www.deutschlandfunk.de/rohstoff-gewinnung-das-wettrennen-der-beiden-deutschen.697.de.html?dram:article_id=488678

Zitat

Im Osterzgebirge liegen große Vorkommen an Lithium, einem gefragten Rohstoff für die Batterieproduktion für Elektroautos. Parallel tun sich auch Lithium-Konzentrationen im Untergrund des Oberrheingrabens auf, deren Gewinnung sogar noch umweltverträglicher sein könnte als im Erzgebirge.

...

Jens Grimmer kann mit einem Geothermiekraftwerk künftig rund 1.500 Tonnen Lithiumcarbonat pro Jahr herstellen – wenn sich das Verfahren bewährt. Achim Müller kommt im Erzgebirge auf mehr als über 21.000 Tonnen. Während Grimmers Methode kaum Energie braucht, ist der Abbau im Erzgebirge das weitaus aufwendigere Förderverfahren – dafür funktioniert es ziemlich sicher. Die Gewinnung des Lithium über Geothermie muss hingegen erst mit einer Pilotanlage getestet werden. Damit beginnt im nächsten Jahr ein Wettrennen zwischen den zwei ersten deutschen Lithiumproduzenten.

 

  • Like 1

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