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Geschrieben

Moin , mein Sohn ist gerade dabei , eine Dyane wieder her zu richten . Das ist auch bisher schon ganz gut gelaufen , alles wurde zerlegt geschweißt , instand gesetzt , auch schon fast alles lackiert . Mittlerweile sind Achsen , Motor, Getriebe und auch die Karosserie wieder in wirklich schönem Zustand mit dem Rahmen verbaut und die erste Probefahrt fand vor 2 Wochen statt . Es geht jetzt an den Endspurt , Heckklappe , Motorhaube , Frontblech , 4 Kotflügel ( die vorderen bestehen aus 3 Teilen ) und die 4 Türen sind noch blechmäßig instand zusetzen . Das sind sage und schreibe 15 !! Anbauteile . Wir haben schon seit Ewigkeiten immer sehr gute Erfahrungen mit "BOB Rostversiegelung" gemacht , eine dünnflüssige,sehr kriechfähige und schnelltrocknende und vor allem auch sehr wirksame Rostversiegelung , welche in vorhandenem nicht entfernbaren Rost , der im Verborgenen sitzt , eindringt und unschädlich macht . 

So , wir waren also letztes WE fleißig dabei "Oh , Scheiße ! Nur noch ein Schnapsglas voll BOB da . " Los , Tobias,  nimm den Visa , ab nach Wittingen zu unserer KFZ Zubehörbude ,die müssten das eigendlich haben" und er kam eine gute Stunde später wieder "BOB hatten se nicht , aber die haben mir was mitgegeben, was noch besser sein soll " und er packte eine 1 L Flasche "Fertan" aus der Tüte . "Ach du heilige Scheiße am Stil , was ist das denn ??" NACH BEHANDLUNG MIT WASSER ORDENTLICH ABSPÜLEN ! Nee , also , beim besten Willen ! Ich kübel doch kein Wasser in die Türen , die ich gerade teilweise blank gemacht habe und auch froh bin , daß die Hohlräume und Blechfalze trocken sind . "Bring dieses Teufelszeug blos wieder zurück und lass dir die 35€ wiedergeben" . "Nee , das tut uns leid , aber Gebinde und Lacke sind vom Umtausch ausgeschlossen"  Na toll ! Mittlerweile haben wir BOB online bestellt und auch gestern bekommen.  Das Fertan , da haben wir uns halt vertan , steht jetzt ungeöffnet als Mahnmal für überhastete Fehlkäufe in der Werkstatt im Farbregal . HAT HIER JEMAND SCHONMAL irgendwer irgendwann mal mit diesen Zeug gearbeitet und wenn ja , ist das mit dem Wasser nachspülen wirklich notwendig ? Taugt das was , oder sollte man das lieber nur für starke Materialien (Landmaschinen , Stahlkonstruktionen usw...) verwenden . Wäre doch schade , wenn das teure Zeugs fortan sinnlos Staub fängt .

Geschrieben

habe vor 16 Jahren die AZU damit gemacht, danach mit Wasser abgewaschen.
Eigentlich kann ich da nichts negatives feststellen, heute nehm ich allerdings Owatrol
und mache viele Entrostungen mit Zitronensäure und Wasser 😉

Geschrieben

na ja, fertan sollo losen  "losen rost" in eine "tragfähige" phosphatschicht umwandeln. jeder der mal versucht hat, irgendetwas zu entrosten, der weiß wie "lose" rost so ist - der sitzt mindestens ebenso hartnäckig, wie die "tragfähige" phosphatschicht. die farbe fällt erst einmal so oder so nicht wieder herunter.

das problem des weitergammelns besteht darin, dass weiterhin luft und feuchtigkeit an das blech gelangt, weil die 1. lage, direkt auf dem belch durchlässig hierfür ist. dazu ist eine phoshatschicht nur dann geeignet, wenn sich kein rost mehr drunter befindet. dabei harpert´s meiner meinung nach beim fertan. das zeugs geht nicht all zu sehr in die tiefe.

probier´s doch an irgendwas ordentlich verrostetem aus. mit der fächerscheibe auf der flex blank schleifen, fertan nach vorschrift anwenden (gern auch 2 mal oder doppelt so lange). anschließend wiederholst du die bearbeitung mit der maschine und entfernst die phosphatschicht. dort, wo sich anschließend wieder braunes zeigt, wird´s sich schnell wieder ausbreiten.

ich selbst benutze das mittel nur noch zu "kosmetischen zwecken". 

für die bereiche, die du beschreibst, empfinde ich bob auch nur als suboptimal. es kriecht zwar schön, härtet aber aus und bricht deshalb schon an den ersten stellen nachdem du das erste mal die türe zuschlägst. auch ein rahmen oder eine karosse windet sich. effektiver wirken an allen stellen, wo man es nicht sieht "weiche" mittel. dafür gibt´s fluid, was nach dem 2. auftrag für wenigstens 5 jahre aushält. oder man greift zu fetten, wie sanders oder drahtseilfett.

 

Geschrieben (bearbeitet)

Ich habe mit Fertan mal den Unterboden von einem Chevy Astrovan bearbeiten dürfen, war ne ecklige Sauerei und das abspülen mit Wasser hab ich mir geschenkt (war auch nicht mein Van). Langzeiterfahrungen kann ich leider nicht liefern weil der ach so tolle Van für meinen Kumpel dann nach einem knappen halben Jahr dann plötzlich der letzte Müll war, verkauft wurde (ich liebe solch effektive Arbeiten) und deshalb aus meinem Umfeld verschwand. Ich würde Fertan nicht an einem meiner Autos verwenden, vielleicht an rostigen Gartenzäunen oder ähnlichem. ....aber auch nur wenns eh rumsteht ;)

Bearbeitet von Manson
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo,

das Problem soll sein, dass Fertan die oberste Rostschicht umwandelt, aber darunter liegenden Rost nicht. Die Oberfläche sieht dann toll aus und es gammelt schön weiter.

Grundsätzlich halte ich Rostumwandler nicht für zielführend. Rostentferner (Zitronensäure etc.) hingegen schon, wenn es mechanisch nicht möglich ist.

Fertan ist aufgrund der Farbänderung gut geeignet, um Rost zu finden. Dieser muss dann gründlich entfernt werden.

Grüße
Andreas

Bearbeitet von AndreasRS
  • Like 1
Geschrieben (bearbeitet)

Fertan  ist ein Rostumwandler,  der eben  nicht so losen  Rost  in eine chemische Verbindung umwandelt, die sich leicht,  zB  mit Wasser,  entfernen laesst. (Edit : Und damit ein Rostentferner)  Es hinterlaesst eine sehr duenne phospatierte Schicht die keinen dauerhafte Korrosionsschutz bietet. Den wirklich losen Rost  sollte man vorher  entfernen.(Edit: Weil er sonst den darunterliegenden vor dem Umwandler schuetzt) Die Reaktionsprodukte  kann man auch abbuersten.

Einen Rostumwandler  der, wie manche erwarten, aus Rost wieder Eisen macht gibt es nicht!

Noch'n Edit: Im Prinzip funktionieren alle Rostumwandler/Entferner so. Vielleicht unterschiedlich gut oder schnell.

Bearbeitet von MatthiasM
  • Like 1
Geschrieben (bearbeitet)

Zitronensäure ist, für mich, impossant:

vorher-nachher.jpg

(ist ein altes Stahlteil eines Pflugs und umgebaut auf, ich glaube 44mm Gabel-Schlüssel 😉

Zur Hälfte ohne mechanische Bearbeitung blank, 24 Stunden in 2 Liter Wasser mit 60 Gramm Zitronensäure -
das mach ich im Moment dauernd mit Bauteilen

Bearbeitet von zudroehn
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Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb MatthiasM:

Fertan  ist ein Rostumwandler,  der eben  nicht so losen  Rost  in eine chemische Verbindung umwandelt, die sich leicht,  zB  mit Wasser,  entfernen laesst. (Edit : Und damit ein Rostentferner)  Es hinterlaesst eine sehr duenne phospatierte Schicht die keinen dauerhafte Korrosionsschutz bietet.

 

Es hinterlässt keine phosphatierte Schicht. Es hinterlässt einen Eisen-Tannin-Komplex.

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb zudroehn:

Zur Hälfte ohne mechanische Bearbeitung blank, 24 Stunden in 2 Liter Wasser mit 60 Gramm Zitronensäure -
das mach ich im Moment dauernd mit Bauteilen

wenn du 2x%-ige salzsäure nimmtst, dauert das ganze 24 minuten, dann ist der überwiegende teil wieder metallisch blank (mit 3x%-ger geht´s natürlich schneller). danach gespült, gründlich abgebürstet und wiederholt angewendet, sieht es dann aus wie gestrahlt.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb mdi500:

Es hinterlässt keine phosphatierte Schicht. Es hinterlässt einen Eisen-Tannin-Komplex.

Schoen Gruss von der Marketingabteilung :)!*

Zitat

Gefahrbestimmende Komponenten zur Etikettierung:

Phosphorsäure, Glykolsäure

 Oxirane, 2-methyl-, polymer with oxirane, mono[2-(6,6-dimethylbicyclo[3.1.1]hept-2-en-2-yl)ethyl] ether

https://www.hornbach.de/data/shop/D04/001/780/491/805/492/10304429_Doc_01_DE_20200602181758.pdf

Zitat

Bei der Phosphatierung reagiert die Metalloberfläche mit einer wässrigen Lösung aus Alkaliphosphaten sowie freier Phosphorsäure. 

https://kluthe.com/magazin/eisenphosphatierung/

 

* Tanninsaeure und Glykolsaeure werden zwar beide zum Gerben verwendet, aber meiner Meinung nach muesste es Eisen-Glykol-Komplex heissen. Klingt aber irgendwie nicht so geheimnisvoll :lol:.

 

Bearbeitet von MatthiasM
Geschrieben

Dann gibt (gab) es da unter dem Namen Fertan offenbar Produkte mit verschiedener Zusammensetzung . Fertan ist eine Kurzbezeichnung aus Ferrum und Tannin.

Sowohl Tannine als auch Glycolsäure bilden mit Eisen-Ionen Komplex-Verbindungen. Wenn diese sich von der Glycolsäure ableiten, heissen die aber Eisen-Glycolsäure-Komplexe oder Eisen-Glycolat-Komplexe (das Anion der Glycolsäure heisst Glycolat).

Bei einem Eisen-Glycol-Komplex ist hingegen ein Glycol (EG, PEG...also ein 1,2-Diol) der Ligand.

Hast wohl in Chemie nicht richtig aufgepasst?

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb MatthiasM:

Eisen-Glykol-Komplex heissen. Klingt aber irgendwie nicht so geheimnisvoll :lol:.

 

Der Fe3+/Glycol-Komplex hat mehr ungepaarte Elektronen in seinen Orbitalen, ist demzufolge ein High-Spin-Komplex, ist das vielleicht etwas interessanter oder "geheimnisvoller"?

Geschrieben (bearbeitet)

das wird hier dann wohl eher wieder mal ein Glaubensthema, wie auch bei Öl immer wieder mal. Ich mache seit mehr als 30 Jahren immer wieder positive Erfahrungen mit Fertan, habe allerdings noch keine Notwendigkeit gehabt damit in Hohlräumen zu arbeiten. Denjenigen, die Angst vor Feuchtigkeit in Hohlräumen haben: alleine durch Kondenswasser sind die ständig feucht bis nass, wenn dem nicht so wäre, bräuchte man ja auch keine Hohlraumversiegelungen. Im Übrigen empfehle ich die Netzsuche nach diversen Tests zB von Oldtimer Markt und Motor Klassik, da war Fertan meines Wissens auch immer mit dabei. 

Bearbeitet von AStrunk
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  • Danke 2
Geschrieben

Nach Angaben des Herstellers enthält der klassische Fertan Rostumwandler lt. Patent:

phosphoric acid     2.5% by weight

Zn phosphate        1.5% by weight

Zn nitrate         11.0% by weight

quercetin derivative of a 22.0% by weight monogalloylellagic acid

isopropyl alcohol, propylene 25.0% by weight

glycol, ethoxypropanol, ascorbic acid       0.2% by weight

water              37.8% by weight

 

Primär also Wasser, Vitamin C, Alkohole, ein Hauch Phosphorsäure (Cola?)...

Der Hauptbestandteil ist "monogalloylellagic acid", was eine Gallussäure ist und damit landen wir beim Tannin. Oben wurde das SDS von FeDOX zitiert. Das ist nicht der klassische Fertan Rostumwandler. Man sieht das leicht auf der FERTAN Seite:

https://fertan.de/category/entrosten

Gernot

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb frommbold:

wenn du 2x%-ige salzsäure nimmtst, dauert das ganze 24 minuten,

  Zitronensäure/Essigsäure: Günstig, leicht zu beschaffen (Drogeriemarkt). Langsam. Ungefährlich.

  Oxalsäure/Kleesalz: Aggressiver, schneller, gering gesundheitsschädlich.

  Salzsäure: Schnell, greift auch gesundes Metall an. Gesundheitsschädlich.

  Phosporsäure: Kann dickflüssig aufgepinselt werden, greift nur oberflächlichen Rost an, der Rost darunter bleibt. Greift gesundes Metall an.

  Natronlauge: Mit optionalem Stromdurchfluss besonders wirkungsvoll. Gesundheitsschädlich/Ätzend.

• Mit Wasser verdünnbare Enzyme, und zwar Bio-Derosta L3.

Grüße
Andreas

  • Danke 2
Geschrieben

Den Bio derosta hab ich letzten Monat testweise auf einen Teil einer völlig verrosteten VW Achse gepinselt, bin gespannt aufs Frühjahr... der Kontakt mit der Firma war wirklich nett..

  • Like 1
Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb mdi500:

 

Hast wohl in Chemie nicht richtig aufgepasst?

Ne, fand ich immer doof, besonders die Nomenklatur  :)! Aber meine rudimentaeren Kenntnisse reichen immerhin dazu, dass man mit Phosphorsaeure eine Phosphatschicht erzeugen kann.

Geschrieben

Aus irgend einem Grund denke ich reflexartig an Wein wenn von tannin die Rede ist. 
es gibt ja auch Menschen die meinen mit Cola könnte man abbeizen, ich steh da aber auch etwas skeptisch dazu.

Geschrieben
9 minutes ago, CX Fahrer said:

es gibt ja auch Menschen die meinen mit Cola könnte man abbeizen

Na mit der neuen Rezeptur vom Coke Zero könnte es vielleicht gehen .....zumindest war mein gesamter Verdauungstrakt von dem Zeug danach grundgereinigt ...von dem Nachgeschmack im Mund wollen wir gar nicht reden, ich hab noch keine Jauche getrunken aber so in etwa stell ich es mir vor - hab die 3/4 Flasche dann weggeschüttet und die restlichen ungeöffneten Flaschen gingen wieder dahin wo ich sie her hatte - widerlich!

  • Like 1
Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb Manson:

Na mit der neuen Rezeptur vom Coke Zero könnte es vielleicht gehen .....zumindest war mein gesamter Verdauungstrakt von dem Zeug danach grundgereinigt ...von dem Nachgeschmack im Mund wollen wir gar nicht reden, ich hab noch keine Jauche getrunken aber so in etwa stell ich es mir vor - hab die 3/4 Flasche dann weggeschüttet und die restlichen ungeöffneten Flaschen gingen wieder dahin wo ich sie her hatte - widerlich!

Zuviel Information !!!

  • Haha 3
Geschrieben

Also ich hab Vertan schon öfters benutzt und keine schlechten Erfahrungen mit gemacht....
Gruß
HG

  • Haha 1
Geschrieben

Hmm ... wir werden den C 15 , der wieder auf die Straße soll , als Testkaninchen bei gewissen Roststellen "Missbrauchen" Mal schauen ....

  • Like 1
Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb AndreasRS:

  Phosporsäure: Kann dickflüssig aufgepinselt werden, greift nur oberflächlichen Rost an, der Rost darunter bleibt. Greift gesundes Metall an.

Richtig wirksam ist sie nur, wenn auf ca. 20% herunterverdünnt, das ist dann natürlich weder dickflüssig noch zum Aufpinseln geeignet. Ich mach mal morgen ein Video falls ich es nicht vergesse.

  • Like 1
Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb CX Fahrer:

es gibt ja auch Menschen die meinen mit Cola könnte man abbeizen

Ist auch ne verdünnte Phosphorsäure, der pH-Wert soll etwa 2 sein. Von daher zumindest denkbar, aber in der Konzentration dauert es auf jeden Fall. Ob es wirklich was bringt? Keine Ahnung. Viele reiben ja das Werkstück mit Cola und Alufolie ab, da hat das Phosphat eigentlich keine Bedeutung mehr.

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