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Empfohlene Beiträge

Gast Schrauberli
Geschrieben

HY Leute,

bisher konnte ich im Forum nichts über den Lackaufbau herausfinden. Daher meine Frage, welchen Lackaufbau ihr gewählt habt. Die einzigen Themen die ich hierzu gefunden habe waren 

 

 

Sehr zufrieden waren die Leute dort mit einem halbglänzenden Acryllack (LKW-Lack) ohne zusätzlichen Klarlackauftrag und wenn dieser gespritzt wurde. Allerdings finde ich nichts über die Grundierung, die jeweils verwendet wurde. 

Von MIPA sind die verschiedensten Grundierungen vorhanden. Mein Auge ist hierbei auf Säureprimer gefallen, die sehr flüssig sind und hinter Doppelfalze und Blechdoppelungen verschwinden und als Roststopper funktionieren. Oder ist das egal, weil die ganz normale 2k-EP-Grundierung und Alkydharzlack genauso gut waren? Hat es nachgerostet?
Mein Aufbau wäre:

Säureprimer

Mipa 4+1 Acrylgrundierung

Alkydharzlack nach RAL

 

Geschrieben (bearbeitet)

völlig egal, nach drei jahren rostet es eh wieder. konzentriere dich lieber auf die blecharbeiten sodass du a kein spachtel brauchst und b möglichst klebst und wenn schweißen dann nur punktschweißen mit entsprechender zange. am besten aber beides um keine nicht lackierbaren stellen über zu lassen. da geht es sonnst innerhalb eines jahres wieder los und nach drei jahren wirft auch die teuerste lackierung wieder blasen.

ich habe std. 2k lack mit der rolle genommen, weil so richtig lackieren lohnt wirklich nur wenn er immer in einer trockenen halle stehen kann...

Bearbeitet von dumdidum
Gast Schrauberli
Geschrieben

Danke Dumdidum für deinen Beitrag. In sehr alten Beiträgen habe ich gesehen, dass du deinen HY mit Brantho gemacht hast. 

Allerdings möchte ich einfach generell wissen, wie andere den Lackaufbau vorgenommen haben. Pistole, Kompressor etc habe ich sowieso da. Daher werde ich zumindest grundieren und den LKW-Lack aufsprühen. Im Anschluss wird auch schön abgedichtet und natürlich wird irgendwo wieder etwas undicht und die Pest zurückkommen. Abbeeeer ich möchte diese Pest so lange wie möglich aussperren :) Zumal ich sehr viele Neuteile verbaut habe... 

Wie habt ihr den Lackaufbau gemacht und welche Lacke habt ihr verwendet? Wie zufrieden seid ihr mit dem Ergebnis? 

 

 

Geschrieben (bearbeitet)

"völlig egal, nach drei jahren rostet es eh wieder."

wenn ich mich drangemacht hätte, so ein rostgeschädigtes und -anfälliges gefährt mühsam wieder herzurichten, wäre es mir persönlich nicht egal. erst recht nicht, wenn ich selbst einige jahre freude daran haben möchte. entsprechend meiner signatur, wäre es mir dann auch egal, was andere schreiben oder vorschreiben und mich auf meine praxiserfahrungen verlassen.

also bleimennige drauf (zumindest auf alle rostanfälligen ecken und kanten sowie nicht 100% rostfreie bereiche). das zeugs ist nicht leicht zu bekommen und entgegen vieler aussagen selbst nicht verboten (lediglich u.a. die anwendung auf kfz). zur not mischt man es unter bestmöglichen vorsichtsmaßnahmen selbst, wobei leinöl die bessere basis ist als kunstharz. da die oberfläche für folgelacke schlecht haftend ist und das anschleifen tunlichst vermieden werden sollte, ist eine grundierung nass in nass und drüberzunebeln. einfacher haftgrund aus der dose, ca. 50% deckend reicht aus. da alles 1k, sollten einige wochen für die durchtrocknung eingerechnet werden. die folgende grundierung sollte auf epoxy-basis erfolgen, die löst die bisherige beschichtung nicht an.

es sei eindringlich drauf hingewiesen, sich vorab gründlichst über die gesundheitlichen wirkungen von dem zeugs schlau zu machen und sich daraus die notwendigen konsequenzen für die verarbeitung dieser substanz selbst abzuleiten!

bei bleimennige verhält es sich leider ähnlich wie mit der haltbarkeit von asbestbedachungen: gesundheitlich arg bedenklich. nur ist es bis heute nicht gelungen, halbwegs vergleichbares zu entwickeln: erst kommt mennige, dann eine weile nichts, dann nochmal nichts und irgendwann dann der beste heute erhältliche rostschutzgrund.

vorher allerdings noch die alternative, dort wo möglich mit verzinktem material zu arbeiten. z.b. türhäute abzuziehen, die teile dann zum strahlen und flammsprizen geben, anschließend wieder zu verkleben und mit möglichst wenig schweißpunkten zu sichern. hab´s einmal probiert: da rostet auch ohne hohlraumversiegling die nächsten 20 jahre nichts mehr! ist so halt nur ein enormer aufwand. selbst geformte bleche aus verzinktem karosserieblech einzusetzen ist hingegen kaum ein mehraufwand (auch dabei sollte man allerdings die gesundheitlichen aspekte im auge behalten).

für nicht zugängige stellen wie überlappungen, falze etc. gibt´s heute fluid oder fette wie sanders oder drahtseilfett, die rückseitig aufbebracht zumindest einen längerfristig durchaus brauchbaren schutz bieten.

die zitierte 3-jahresfrist lässt sich also scdchon um einiges verlängern.

 

Bearbeitet von frommbold
Gast Schrauberli
Geschrieben

Hi @frommbold, diese Bleimennige bekommt man glaube ich beim Militärlack.de oder soetwas. Habe es gaaaanz am Anfang mal dort erfragt und aufgrund der von dir besagten gesundheitlichen Bedenken und meiner Großraumgarage ohne Abzugsmöglichkeit werde ich leider auf diese Farbe verzichten müssen 😕

Allerdings danke ich dir sehr für dein Beispiel und da wir hier im Forum kein vergleichbares Thema bisher hatten, sicherlich für die Interessierten sicherlich nützlich! 

Die Verwendung von Fetten praktiziere ich hingegen schon länger und werde dies natürlich und erst recht beim HY machen müssen ;) Da gilt natürlich Fett vor Wax und zuerst das dünnflüssigere bevor das dickflüssigere! 

Und während ich bereits die ganzen Metallteile angeschweißt habe, habe ich mir bereits vorher schon Gedanken gemacht, wie ich das Fett in die Holme hineinbekomme und habe an entsprechenden Stellen bereits Löcher hineingebohrt, in denen ich vor der Lackierung dann Gummistopfen einführe :)

Geschrieben

"Richtige" Bleimennige ist schon jahrelang nicht mehr im Handel. Auch das Bleioxid ist nicht gerade einfach zu bekommen. Es ist professionellen Restauratoren zB. in der Baudenkmalpflege vorbehalten. Die meisten Grundierungen mit aktivem Korrosionsschutz enthalten heute Zinkoxid, auch die (deutlich wirksameren) Chromate dürfen nicht mehr enthalten sein. Ob in Brantho aktiver Korrosionsschutz enthalten ist weiss ich nicht. Aber die gängigen Lackhersteller bieten Systeme auch für Nutzfahrzeuge an. Damit liess ich zB. schon Chassis und Achsteile lackieren. Die Vorbehandlung ist sehr wichtig. Das Phosphatieren ist da sehr sinnvoll und zugleich ein guter Haftvermittler.

Andreas

Geschrieben
vor 34 Minuten schrieb Schrauberli:

...Großraumgarage ohne Abzugsmöglichkeit...

 

Allerdings danke ich dir sehr für dein Beispiel und da wir hier im Forum kein vergleichbares Thema bisher hatten, sicherlich für die Interessierten sicherlich nützlich! 

eigentlich sollte klar geworden sein, dass das zeugs auf keinen fall gespritzt werden sollte (so bekloppt bin nicht mal ich (und das soll schon was heißen!)). auch jegliches andere vernebeln durch schleifen ist zu vermeiden.

andererseits ist das zeugs gebunden relativ gefahrlos, es springt dir weder aus der dose noch vom blech entgegen. um´s mit pinsel und rolle zu verarbeiten, genügen mir ein paar handschuhe und eine unterlage, um den boden zu schützen und eine weitere zur ablage von dose und arbeitsgerät.

___

eigentlich möchte ich das thema hier gar nicht weiter vertiefen. ich hatte im laufe meiner langen schrauberkarriere selbst einige chronische (nicht bös gemeint) "rostschleudern" in arbeit. beim HY, dessen misere ich nur von fotos kenne, rechtfertigte sich der einsatz für mich. deshalb habe das mittel auch nur im kontest mit dem modell angeschnitten. bei meinen derzeitigen oldies verzichte ich drauf, weil´s auch anders vernünftig machbar ist.

 

gruss vom frommbold

 

 

 

 

Geschrieben

Aus meiner Erfahrung ist es beim HY sehr wichtig, dass das Regenwasser nicht den Weg ins Innere findet, hauptsächlich an den B-Säulen. Und hinten zusätzliche Innenkotflügel, damit es unter den Omega-Profilen nicht gammelt.

Die damals instand gesetzten hinteren Kotflügel nur grundiert und gestrichen mussten vor zwei Jahren wieder aufgearbeitet werden und der HY wurde als daily driver über 20 Jahre benutzt. Ich habe daraus die Lehre gezogen, dass alles gut abtrocknen können muss. Unterbodenschutz geht garnicht, da gibt es Unterwanderungen wie bei Kunststoffbeschichtungen und man sieht den Rost nicht. 

Den HY hatte ich damals mit Kunsthart gerollt, damit es keine Reaktionen mit dem Altlack gab und war immer mit zufrieden. Den jetzigen mit Branko 3in1 gerollt, allerdings vorher komplett bis aufs Blech abgeschliffen.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 32 Minuten schrieb no cars go:

"Richtige" Bleimennige ist schon jahrelang nicht mehr im Handel. Auch das Bleioxid ist nicht gerade einfach zu bekommen. Es ist professionellen Restauratoren zB. in der Baudenkmalpflege vorbehalten...

ähnlich verhält es sich übrigens auch mit grünen räucherkräutern für aroma-therapien. das sagt dir nicht nur das internet, sondern auch jeder arzt oder apotheker!

handelsübliche metallsuchgeräte sind übrigens völlig untauglich, um den mehr als einen meter tief unter polnischen boden vergrabenen familienschmuck ausfindig zu machen. anders sieht es da schon mit aus ostblockstaaten beziehbarem, russischem armeegerät aus. 

wo ein frommbold ist, ist auch ein weg.....

Bearbeitet von frommbold
Gast Schrauberli
Geschrieben (bearbeitet)

Bitte fangt keine Grundsatzdiskussion an... 

Bearbeitet von Schrauberli
Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb Schrauberli:

Bitte fangt keine Grundsatzdiskussion an... 

das ist keine grundsatzdiskussion. das sind von beiden(!) seiten lediglich praxisdienliche hinweise!

Gast Schrauberli
Geschrieben

Danke für die praxisdienlichen Hinweise, die mir leider nicht weiterhelfen werden weil ich nach Lackaufbau und nicht nach Bleimennige und Aromatherapien aus einer Apotheke fragte :(

Wie dem auch sei... danke. 

Geschrieben

Falze mit Ovarol gefüllt, Spritze (musste jetzt mal nen Falz öffnen- sah ganz gut aus.

Ansonsten hab ich keine Ahnung und hab mir mal nen Plan gemacht, der mein Lacktechniker abgesegnet hat:

 

Bereich

Arbeitsmittel

Arbeit

Alle Bereiche
Unten, innen, außen

240ziger Schleifmittel
Maschine, Schwamm, Papier
trocken

KTL Beschichtung anschleifen
danach entfetten mit Aceton

Unten, Radkästen, Motorraum

 

 

Unten

3 x Brantho

 

Innen

 

 

Innen

Stadox Nonstop Grundierfüller

3:1, 30-40% Verd.

2 Gänge, ca.100µm

2 Tage ablüften bei ca. 20°C

Innen
Spachtelstellen

240ziger Schleifmittel trocken

anschleifen und spachteln

Innen
Spachtelstellen

Stadox Nonstop Grundierfüller

3:1, 30-40% Verd.

2 Gänge, ca.100µm

2 Tage ablüften bei ca. 20°C

Innen

2K Endlack

Direkt auf den Nonstop Grundierfüller, ohne Anschleifen
2 Gänge, ca.50µm

Außen

 

 

Außen

240ziger Schleifmittel
Maschine, Schwamm, Papier
trocken

KTL Beschichtung anschleifen
danach entfetten mit Aceton

Außen

Stadox Nonstop Grundierfüller

3:1, 30-40% Verd.

2 Gänge, ca.100µm

2 Tage ablüften bei ca. 20°C

Außen

240ziger Schleifmittel trocken

Nonstop Grundierfüller anschleifen

Außen
Spachtelstellen

EP - Spachtel

Spachteln und abschleifen
blanke Stellen mit Nonstop Grundierfüller nachspritzen

Außen

Stadox VOC-System-Füller Schleiffüller
4:1, ca. 10% Verd. 2K Stadox

3 Gänge, ca.150µm

1 Woche ablüften bei ca. 20°C

Außen

600ter Schleifpapier nass

Von ca. 150 auf 50µm herunterschleifen
Kontrolle mit schwarzem Sprühlack

Außen

Endlackierung
2K LKW Lack

 

  • Danke 1
Geschrieben

Statt Aceton lieber Silikonentferner nehmen, der nimmt neben dem fett eben auch noch das Silikon weg. Und dürfte genauso ungesund sein.

Jens

  • 2 Wochen später...
Gast Schrauberli
Geschrieben

Ansgar, danke für deinen Bericht! 
Statt owatrol habe ich heute mit Oxyblock zunächst jeden Falz mit einer Spritze gefüllt. Allerdings sind die Temperaturen leider nicht so gut zum Sprayen, weswegen ich noch warten muss... leider. und statt Stadox habe ich mich für das selbige Verfahren nur von MiPa entschieden... aber ich werde dann später darüber berichten :) Danke! 

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