Kupplung rutscht nach Motorwäsche

[philo4500]

Liebe Kollegen

ich brauche mal euer Feedback: es handelt sich um meinen Jumper 250 Campervan 2.2 HDi 2009, weil ich hier als Xantia Fahrer zuhause bin frage ich hier: nachdem ich letzten Sonntag auf der Autobahn einen Haarriss in der Hochdruckleitung von der Pumpe zum Rail hatte wurde ich zu einer Werkstatt geschleppt. Diese hat die Leitung ersetzt und eine Motorwäsche gemacht, es war alles voller Diesel und hatte ganz schön hinten raus geraucht. Auto läuft nun wieder aber nun habe ich festgestellt dass die Kupplung etwas rutscht im 5./6. Gang beim beschleunigen immer bei ca. 2500 Touren. Beim normalen Fahren in der Stadt merke ich nichts. Kann es sein dass Diesel auf die Kupplung gekommen ist und die Beläge nun verölt sind? Gibt sich das wieder oder muss ich die Kupplungsbeläge tauschen? Die Kupplung samt Zweimassenschwungrad haben erst 14000km drauf, wurden diesen Frühling erneuert… habt ihr Tipps und hatte jemand von euch dieses Phänomen auch schon mal? Was würdet ihr tun? Ich habe etwas Schiss dass ich Probleme kriege wenn ich irgendwo hoch fahre, noch nicht ausprobiert… fahre erst seit 2 Tagen wieder…
Danke euch schon mal…

Grüsse, Felix

[bx-basis]

Durchaus möglich daß Diesel auf die Kupplung gelangt ist. Erfahrungsgemäß bessert sich das leider meistens nicht, Kupplungsbeläge reagieren auf Öle jeglicher Art leider sehr allergisch.

[Jensg]

Wenn es nur Diesel ist, dann kann sich das wieder geben, wenn du in der nächsten Zeit vermeidest, das die Kupplung durchrutscht. Diesel verdunstet ganz langsam, im Gegesatz zu Öl.

Soweit meine Erfahrungen.

Jens

[schmitz]

Ich hatte mal vor ewigen Zeiten ein ähnliches Problem.  Ich hab da bei getretener Kupplung über die Öffnung an der Kupplungsglocke Bremsenreiniger rein gespritzt. 

Kannst ja mal ausprobieren. 

 

[schwinge]

Ich hatte das bis jetzt einmal. Injektor Rücklaufleitung am 2.5TD. Daheim Motor gewaschen, dann Waschanlage, auf der Heimfahrt berghoch dann rutschende Kupplung bemerkt. Hab auf Hängerziehen verzichtet, auf der Autobahn berghoch musste ich manchmal mit der Geschwindigkeit etwas runtergehen, bzw beschleunigen war kaum möglich. Hat ein paar tausend Kilometer gedauert, jetzt packt sie wieder wie zuvor.

Fahren, beobachten.

[Gerd Kruse]

da ja der Dieseleintrag lediglich einmalig erfolgte, ist die Angelegenheit relativ harmlos. Unter Temperatur verdampft auch Diesel relativ zügig. Ein mehr als kurzzeitiges Rutschen der Kupplung sollte aber tunlichst vermieden werden. Dafür ist dieses Wissen nützlich: Die Kupplung überträgt ein (Dreh)-Moment. Das Produkt aus Moment und Drehzal ist Leistung. Identische Leistung ergibt sich also aus großem Moment und niedriger Drehzahl, oder kleinem Moment und hoher Drehzahl.  

Fazit: Niedriger Gang und hohe Drehzahl entlasten die Kupplung. Dafür ist dann auch kein Berg zu steil.

Gruß Gerd 

[philo4500]

Das erklärt auch dass ich in den unteren Gängen nichts merke… bisher habe ich das Durchrutschen sofort unterbrochen indem ich jeweils vom Gas gegangen bin…ist halt ein ekliges Gefühl… über Weihnachten/Neujahr sind wir mit dem Bus unterwegs wie eigentlich jedes Wochenende, in den Bergen und auf schmalen Wegen, bin Freisteher, da habe ich etwas Schiss dass dann plötzlich nichts mehr geht obwohl ich da ja in den unteren Gängen unterwegs bin…das mit dem Bremsenreiniger werde ich auch noch versuchen, vielleicht ist ja nur das Schwungrad verölt und wenn ich das einigermaßen abgespült kriege… sollte ja nichts schaden

Bearbeitet 16. Dezember 2021 von philo4500

[Gast zitronabx]

vor 30 Minuten schrieb philo4500:

Das erklärt auch dass ich in den unteren Gängen nichts merke… bisher habe ich das Durchrutschen sofort unterbrochen indem ich jeweils vom Gas gegangen bin…ist halt ein ekliges Gefühl… über Weihnachten/Neujahr sind wir mit dem Bus unterwegs wie eigentlich jedes Wochenende, in den Bergen und auf schmalen Wegen, bin Freisteher, da habe ich etwas Schiss dass dann plötzlich nichts mehr geht obwohl ich da ja in den unteren Gängen unterwegs bin…das mit dem Bremsenreiniger werde ich auch noch versuchen, vielleicht ist ja nur das Schwungrad verölt und wenn ich das einigermaßen abgespült kriege… sollte ja nichts schaden

Und mit Bremsenreiniger beim Diesel bedacht umgehen. Bei zuviel Dunst vom reiniger läuft sobein Diesel dann gerne mal 5000 Touren ohne Gas zu geben. Also reichlich Bremsenreiniger, aaaaber gut ablüften lassen (Druckluft ist von Vorteil) ich drück die Daumen das es hilft. 

[Jensg]

Kann man versuchen, das mit dem Verdunsten halte ich jedoch für ratsamer. Mit Bremsenreiniger relativ blind auf die Mitnehmerscheibe sprühen, nun ja, man kann noch mehr Schmutz auf den Reibbelag bekommen, er könnte ins Lager des ZMS eindringen oder ins Ausrücklager usw. Dann wäre der Schaden hölher. Diesel unter Wärme verdunstet relativ schnell. Mit meiner defekten Kupplung mein 1er Jumpy bin ich noch etliche 1000 km gefahren, bis dann irgendwann die Druckplatte durch war und das ziehende Lager aus den Federn flog. einfach später schalten, das schon die Kupplung und das ZMS. Einige Zeit lang.

Jens

[philo4500]

Am 16.12.2021 um 08:37 schrieb schmitz:

Ich hatte mal vor ewigen Zeiten ein ähnliches Problem.  Ich hab da bei getretener Kupplung über die Öffnung an der Kupplungsglocke Bremsenreiniger rein gespritzt. 

Kannst ja mal ausprobieren. 

 

Und hat es etwas gebracht bei dir?

[schmitz]

War ein CX TRS 2,2.  Problem war, Wellendichtring Getriebe kaputt.  Mein Mechaniker damals hat den Wellendichtring erneuert und die Kupplung nicht. Also rutschte die Kupplung.  Ich machte das mit dem Bremsenreiniger ein zwei mal. Hat funktioniert.  Es gab ein kleines Problem später,  das Anlasserritzel hat beim Starten furchtbare kreischende Geräusche gemacht. Nachdem ich den Zahnersatz auf der Schwungscheibe etwas geschmiert hatte war wieder Ruhe. 

[philo4500]

habe letztes Weekend von der Radseite her einige Spritzer Bremsenreiniger durch das Abdeckgummi der Gabel des Ausrücklagers appliziert, mich dünkt es habe geholfen, bisher scheint es gut zu sein, habe allerdings nicht forciert mit Gas geben bei 2500U/min im 5./6. Gang...aber mit vorsichtiger Fahrweise in diesem Bereich bisher kein Rutschen mehr...nun werde ich - dadurch motiviert - den Stahlunterfahrschutz demontieren, damit ich besser von vorne durch das Loch des Ausrückhebels, diesmal zusätzlich mit gedrückter Kupplung,  nochmals etwas Bremsenreiniger nachspritzen kann... bisher bin ich halt noch nicht viel gefahren, max. 300km seit der Feststellung des Problems. Am kommenden Weekend mache ich eine längere Autobahnfahrt, danach werde ich wohl wissen ob es sich nun erledigt hat. Am 27. 12. habe ich vorerst einen Termin reserviert beim Freundlichen zur Montage einer neuen Kupplung, ich hoffe dass mir die vorgeschlagenen 2500 Franken schlussendlich erspart bleiben... bisher wie geschrieben habe ich ein positives Gefühl mit der Zunahme der gefahrenen km und dem Einsatz des Bremsenreinigers....ich werde berichten

[Gerd Kruse]

Bremsenreiniger entfettet - an der gesamten Kupplungsmechanik gibt es aber einige Stellen wo "Fett" durchaus erwünscht ist. Es ergibt sich also ein gewisser Zielkonflikt. Mein persönlicher Eindruck: Du bist zu ängstlich. Warum nicht immer mal die Kupplung testen? Schließlich gehört Durchrutschen ja auch zum Lastenheft einer Kupplung, wie soll man denn sonst Anfahren?

Gruß Gerd

[frommbold]

Am 16.12.2021 um 14:02 schrieb Jensg:

Kann man versuchen, das mit dem Verdunsten halte ich jedoch für ratsamer. Mit Bremsenreiniger relativ blind auf die Mitnehmerscheibe sprühen, nun ja, man kann noch mehr Schmutz auf den Reibbelag bekommen, er könnte ins Lager des ZMS eindringen oder ins Ausrücklager usw. Dann wäre der Schaden hölher. Diesel unter Wärme verdunstet relativ schnell.

sehe ich ebenso. flüssger diesel wurde bei 2000 touren bereits in die kupplungsglocke geschleudert. den verbleibenden film zwischen den scheiben bekäme man nur durch beidseitiges, flächendeckendes spülen vollständig herunter.

der siedepunkt von diesel liegt so zwischen 200-400 grad, verdunsten tut´s auch drunter, bei zimmertemperatur allerdings nur zu rund 50%, (der rest dient bei mir seit wenigstens 7 jahren in einem offenem eimer als reiniger für motorenteile). bei den 80 grad betriebstemperatur wird´s schon etwas mehr sein und schneller gehen. ich würde am ehesten auf die zusätzliche hitze bei anfahren bzw. durchrutschen setzen. wg. der schmierung (deshalb rutscht sie ja!) dürfte sich übermäßiger verschleiß dabei in grenzen halten.

[schwinge]

Eben. Fahren. Aufpassen, dass die Kupplung (zB berghoch) nicht durchrutscht*, ansonsten einen Gang runterschalten. Und gut. Bremenreiniger bleiben lassen. Dann kann es nur besser werden, nicht schlechter.

*kurz bisl rutschen macht nix, man darfs aber nicht übertreiben, Gefahr der Beschädigung von Schwungscheibe (bei ZMS vermutlich eher egal) und Kupplungsnehmerzylinder durch Hitze.

[Dr.Jones]

Und wenn das alles doch nicht hilft: Cola.

[TorstenX1]

vor 1 Stunde schrieb Dr.Jones:

Und wenn das alles doch nicht hilft: Cola.

Um die Reibscheibe am Schwungrad festzukleben ?

[GuenniTCT]

vor 2 Stunden schrieb Dr.Jones:

Und wenn das alles doch nicht hilft: Cola.

Bei meinen Fahrzeugen schütte ich sehr regelmäßig Cola in den Fahrer. Das funktioniert ganz gut. Was soll die Cola in der Kupplung?

 

[TorstenX1]

Rein intuitiv würde ich Guinness bevorzugen, besonders in der Kupplung.