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Krieg und Frieden - la fin de léspoir


RalphB

Empfohlene Beiträge

vor 2 Stunden schrieb bluedog:

Ja, vielleicht. Deutschland hat aber das selbe gemacht. Und Deutschland ist nicht seit gut 200Jahren neutral. Was also hat ein Deutscher da der Schweiz vorzuwerfen? Nichts, nada, niente, rien!

Ich lasse mir auch von einem Vegetarier nicht vorschreiben wie ich mein Schnitzel backe :).  Wenn Du denkst, dass Putin bekaempft werden muss, dann mach es selbst oder motiviere deine Landsleute ihren "neutralen" Standpunkt zu ueberdenken. Sein nicht feige,lass mich hinter den Baum, weil ich ja neutral bin, finde ich keine Option. Mindestens die Freigabe der Panzermunition haette man als Munitionshersteller hin bekommen koennen! 

vor 2 Stunden schrieb bluedog:

Nein. D ist NATO-Mitglied. Neutral ist anders. Und vor allem müsste D, wenn, dann erklären, dass es neutral bleiben will, und das dann auch einhalten. Die entsprechende Erklärung gibt es nicht.

Ich sagte : ein wenig! Deutschland hat als Aggressor im zweiten Weltkrieg viel Leid ueber Menschen und besonders ueber Russen gebracht. Aus diesem guten Grund hat sich Deutschland oft zurueck gehalten.

Bearbeitet von MatthiasM
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Berlin wird gehasst, weil nach Meinung der Revanchisten in Moskau, Berlin das Zentrum der westlichen Verdorbenheit darstellt und eigentlich in der SBZ liegt. Ohne Not von Gorbi verschenkt…

Die Weltoffenheit von Berlin, der komplette Gegensatz zum aktuellen russischen Entwurf der Gesellschaft, nervt und ist ein Leuchtturm des Westens. Der alte Narziss Putin wird genau aus diesen Gründen seine Wahl treffen.

Bearbeitet von Hartmut51
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Ich bin sicher, dass die Aktion mit den Reservisten exakt gar nix bringen wird. Putin ist im Arsch. Und mit ihm sein Gefolge.

Es dauert halt noch eine Weile, bis die Bande zum Teufel gejagt wird. Vielleicht ein paar Monate, evtl. auch ein Jahr.

In der Zeit wird es ungemütlich. Bei uns nur in Sachen Wohlstand. Anderswo gehts um Leben.

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Ganz ohne Sorgenfalte kann ich die Reservistenaktion von Putin nicht betrachten. Es ist eine Eskalation, also nicht wünschenswert, das lässt sich durch Wunschdenken nicht wegdiskutieren. 

In dem Fernsehausschnitt wirkt Putin für mich aggressiv, in der russischen Propaganda heisst es nur noch: "Der Krieg gegen die Nato".

Es fällt mir auf, dass in Medien von so unterschiedlicher Gesinnung wie FAZ und Focus, Sueddeutsche und Deutschlandfunk der Scholz wegen seiner "Zögerlichkeit" angegangen wird. 

Ich habe ihn deshalb gewählt und bin zufrieden mit ihm. 

Scholz, Macron und Draghi - keiner vertritt meine politischen Standpunkte, alle drei blieben im Grundsätzlichen, also der Unterstützung der Ukraine, solange es nötig ist, stets konsequent - das zählt.

 

Bearbeitet von Steinkult
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vor 21 Stunden schrieb Steinkult:

 

In den Fernsehausschnitt wirkt Putin für mich aggressiv, in der russischen Propaganda heisst es nur noch"der Krieg gegen die Nato"

 

Er kriegt ja den"Krieg gegen die Ukraine" nicht gebacken deshalb muss jetzt  die Nato für die Propaganda herhalten.

Bearbeitet von ajkon1
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https://m.winfuture.de/news/131996

Russland muss auf Linux umstellen.

Was aber schwierig ist.

Das liegt vor allem daran, dass der Fachkräftemangel sich enorm verschärft hat. In vielen Belegschaften sind die Entwickler-Teams bereits ausgedünnt und externe Experten sind ebenso kaum zu finden, weil seit dem Überfall auf die Ukraine im Februar und die damit einhergehenden verschärften Repressionen nach Innen tausende IT-Experten das Land verlassen haben. 
 

 

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vor 3 Minuten schrieb Frank M:

 

Russland muss auf Linux umstellen.

In jeder Krise liegt auch ein Chance :)!

Bearbeitet von MatthiasM
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Zitat

SPD-Chef Klingbeil warnt vor drittem Weltkrieg

SPD-Chef Klingbeil drängt im Ukrainekrieg auf eine genaue Abstimmung Deutschlands mit seinen westlichen Partnern. Dabei warnt er auch vor einer neuen Eskalation – mit drastischen Worten.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/russland-lars-klingbeil-warnt-nach-teilmobilmachung-vor-drittem-weltkrieg-a-2cef1fdb-6c85-4b4f-911d-9a202bcde573

Auch wenn ich fuer die Unterstuezung der ukrainischen Selbstverteidigung bin, will ich keine Eskalation des Konfliktes. Deshalb schaetze ich das besonnene und ggF auch zurueckhaltendes Engagement des Bundeskanzlers.

Ich trage die Konsequenzen des Wirtschaftsboykottes nicht gerne, aber doch ueberzeugt. Die Konsequenzen eines direkten militaerischen Konfliktes mit Russland will ich niemandem zumuten, mir auch nicht.

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vor 13 Stunden schrieb bluedog:

Ja, vielleicht. Deutschland hat aber das selbe gemacht. Und Deutschland ist nicht seit gut 200Jahren neutral. Was also hat ein Deutscher da der Schweiz vorzuwerfen? Nichts, nada, niente, rien!

Ja, die Schweiz ist neutral. Aber die Schweiz hat sich in Ihrer Neutralität auch gerne zum Erfüllungsgehilfen der Nicht-Neutralen um sie herum gemacht. Waffen an Deutsche und Alliierte, Deutsches (jüdisches) Geld (plus Gold und Kunst) hat man gerne angenommen, eingelagert und daran verdient. Jüdische Flüchtlinge wurden auch gerne an der Grenze abgewiesen, für die war das ein sicheres Todesurteil. Immerhin ca. 300.000 Flüchtlinge wurden aufgenommen. Wie auch immer, neutral liegt im Auge des Betrachters...

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Was meiner Meinung nach wichtig zu verstehen ist, auch bzgl. Scholz selbst:

seine Generation (etwas älter als meine) und alle späteren, vor allem aber die "jungen Leute" der späten 60er bis zu Ende der 80er, sind die, die den kalten Krieg "erlebt" haben und mit dem Wunsch "Frieden schaffen ohne Waffen" "Schwerter zu Pflugscharen" erwachsen geworden sind (u teilweise dafür demonstriert haben).

Wir (viele, denke ich) waren uns der Vergangenheit Deutschlands schon sehr bewusst.

Ich respektiere die Haltung der Schweiz, wie neutral das auch sein mag. 

Ich erhoffe mir aber immernoch, nicht nur hier im Forum, dass zumindest versucht wird, die Haltung des Kanzlers und Teile der Regierung zu verstehen.

Es ist sicher richtig, die Ukraine so gut wie möglich zu unterstützen.

Aber.... dass gefordert wird, dass Deutschland Vorreiter sein soll, noch vor anderen u sich als starke Nation ( aber eben auch EU- und Nato-Mitglied) nicht mal absprechen müsste, ist in Bezug auf die deutsche Historie eine sehr einseitige Sicht.

Bearbeitet von Nitsrekds
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vor 15 Stunden schrieb JK_aus_DU:

Ich bin sicher, dass die Aktion mit den Reservisten exakt gar nix bringen wird. Putin ist im Arsch. Und mit ihm sein Gefolge.

Es dauert halt noch eine Weile, bis die Bande zum Teufel gejagt wird. Vielleicht ein paar Monate, evtl. auch ein Jahr.

In der Zeit wird es ungemütlich. Bei uns nur in Sachen Wohlstand. Anderswo gehts um Leben.

Ich bin mir nicht sicher, dass Putin am Ende ist.

Leider ist Russland sehr gespalten, es gibt auch viele Putin- und Kriegsgegner, die trotzdem einen fatalen Patriotismus an den Tag legen.

Ich bin der Meinung, dass man dringend jetzt die Chance nutzen muss, bevor die Mobilisierung durchgezogen ist. (Nach! Absprache und Regelung aller Natopartnern auch mit Lieferung weiterer Waffen)

Russland hat quasi eine unerschöpfliche Quelle an potentiellen Soldaten, in der Ukraine ist das nicht so.

Es wird viele Russen geben, die sich von der Falschpropaganda und den Scheinreferenden angefixt fühlen, weil es dann ja erst recht um die "Befreiung von Russen" geht u dann ja auch Russland auf "eigenem Boden" von der Ukraine angegriffen wird. 🤦🏻

Außerdem ist immernoch unsicher, wie sich Belarus bzw. Lukaschenko zukünftig verhalten wird.

Bearbeitet von Nitsrekds
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vor 4 Stunden schrieb Kugelblitz:

Ja, die Schweiz ist neutral. Aber die Schweiz hat sich in Ihrer Neutralität auch gerne zum Erfüllungsgehilfen der Nicht-Neutralen um sie herum gemacht. Waffen an Deutsche und Alliierte, Deutsches (jüdisches) Geld (plus Gold und Kunst) hat man gerne angenommen, eingelagert und daran verdient. Jüdische Flüchtlinge wurden auch gerne an der Grenze abgewiesen, für die war das ein sicheres Todesurteil. Immerhin ca. 300.000 Flüchtlinge wurden aufgenommen. Wie auch immer, neutral liegt im Auge des Betrachters...

Du möchtest also den zweiten Weltkrieg zum Thema machen? - Ganz sicher?

Der ging nämlich von Deutschland aus. Angriff auf den Sender Gleiwitz, September 1939 oder so. Kann man nachlesen.

Österreich, als weiteres Nachbarland der Schweiz, gehörte schon seit 1938 zum Nazireich. Italien war mit Deutschland verbündet, und Frankreich fiel 1940, war dann auch Nazireich.

 

Schweiz:

Binnenland. 1939 gingen die Behörden von ungefähr 4.2 Mio Einwohnern aus. (Seite 17 des PDF, Paginierungsnummer 13; Letzte genaue Zahlen von 1930, danach offizielle Schätzungen)

Keine nennenswerten Bodenschätze, starke Importabhängigkeit, von Energieträgern bis hin zu Dünger und allen anderen Rohstoffen ausser Salz und vielleicht Gips,

Einzige Anbindung an die Weltmeere war der Rhein, der ab Basel ab 1940 mitten durch Nazideutschland floss, und auch davor an dessen Grenze lag.

Rationierungen, Mobilmachung, keiner weiss, was nächsten Monat ist.

 

Erklär mir bitte, wie Du die Versorgung der Schweiz hättest sicherstellen können, ohne mit den Nazis Geschäfte zu machen!

 

Kannst Du nicht? - Aber Vorwürfe machen, das kannst Du.

Darf ich fragen, mit welchem Recht?

 

Setzen wir mal die 300000 Flüchtlinge (ich übernehme die Zahl ungeprüft von Dir) ins Verhältnis zur Einwohnerzahl: Ich komme da auf 7.14%, die also während des Krieges Zuflucht in der Schweiz fanden. In einer Zeit, in der so ziehmlich alles irgendwie knapp war, weil Importe schwierig, und 100'000 Mann im Lande der Wirtschaft fehlten, weil die "an der Grenze standen, als Folge der Mobilisierten Schweizer Armee weil die Nazis der Ansicht waren, es müsse Krieg sein rundum.

 

Setzen wir das einmal ins Verhältnis zur Flüchtlingskriese 2015, wo hernach die AfD im Aufwind war und überhaupt eine ziehmliche Kriesenstimmung in Deutschland.

Ich gehe mal von 86 Mio. Deutschen aus. Korrigier mich, wenns nicht stimmt. 2015 kamen wie viele Flüchtlinge nach D? 1 Mio.? 1.5 Mio? 2 Mio.?

 

Das waren dann bei 1 Mio. wieviel Prozent der Wohnbevölkerung? - 1.16%; Lass es zwei Prozent sein. - Ohne Rationierung, Mobilmachung, ohne Unsicherheit, ob nächstes Jahr nicht schon die Nazis im Lande am Ruder sind, ohne Importschwierigkeiten und ohne Knappheit an Benzin, Diesel etc., ohne Krieg rundum. Ohne, dass der Wirtschaft von heute auf Morgen so und so viele Millionen Arbeitskräfte wegen Militärdienst fehlten.

 

Du meinst also, die Schweiz hätte damals mehr tun müssen? Vielleicht haste recht.

 

Was hat Deutschland seit 2015 flüchtlingsmässig geleistet? Die 7.14% entsprächen etwa 6.14 Mio. Flüchtlingen. Die Kriegssituation und Knappheit an Nahrung Energieträgern und Rohstoffen musst Du Dir dann noch dazu denken. Ein Element, die Energieknappheit, haben wir ja immerhin schon. Denk Dir das mit der Flüchtlingskrise 2015 zusammen, füge eine Nahrungsmittelknappheit und Kriegsbedingte politische Unsicherheit in der Zukunft dazu (ja, wir heute wissen, die Nazis haben den Krieg verloren. Das weiss man aber erst seit etwa 1944 sicher, und auch da wusste noch niemand, wie lange der Krieg noch dauern würde, und was bis dahin so alles noch passiert). Es war eben rundum leider nur eine der Kriegsparteien...

 

Dann sag mir, was Du davon hältst, wenn Dir ein Russe der post-Putin Ära (Putin stellvertretend als eine der Hauptfluchtursachen von 2015) heute sagte: Deutschland hat zwar Flüchtlinge aufgenommen, aber da wäre mehr gegangen. Ach, und Handel habt ihr auch noch mit Putins Russland betrieben!

 

Mildernde Umstände wie fehlenden Zugang zu den Weltmeeren und das Umzingelt sein von leider nur einer der beiden Kriegsparteien gibts da ja dann nicht… Auch keine Rationierungen und keine vergleichbare Zukunftsunsicherheit.

 

Und nun sag noch einmal, die 300000 wären zu wenig gewesen. Wirf der Schweiz noch einmal vor, nicht alle Beziehungen mit Nazideutschland abgebrochen zu haben.

Dass da die Überzeugungskraft fehlt, siehst Du hoffentlich selber.

 

Ganz davon abgesehen, dass die Schweizer Grossbanken im Zweiten Weltkrieg genauso wenig «Die Schweiz» waren, wie heute die deutsche Bank oder Wirecard Deutschland sind.

Zum Abschluss noch der Hinweis, dass «unbeteiligt» und «neutral» bis heute noch immer keine Synonyme sind.

 

Um das ganze wieder in die Gegenwart zurückzuholen: Es gibt Stimmen, die sagen, dass die schweizer Neutralität auch heute wieder in gefährlicher Schieflage sei, weil man sich den EU-Sanktionen gegen Russland anschloss.

Böse Schweiz aber auch, dass sie Russland und einige Russen persönlich sanktioniert, wo es doch keine entsprechenden Massnahmen gegen die Ukraine gibt! - Nicht? Nun ja, die Schweiz ist eben von der NATO umgeben, nicht von Russland… Zumindest noch nicht…

Im Zweiten Weltkrieg hat man zumindest beide Kriegsparteien beliefert. LKW und Geschütze für die Nazis, Oerlikon-Flak fürs Flagschiff der Japanischen Flotte. Allerdings auch für die US-Flotte…

Demzufolge müsstest Du jubeln, wenn die Schweiz heute Waffen und Muition an die Ukraine lieferte, aber auch an die Russen.

 

Mir ist es lieber, die Schweiz liefert gar nicht, als dass man auch an die Russen lieferte, und also die UN-Sanktionen nicht mittragen könnte! Angesichts dessen, dass die Schweiz kein grosses Land ist, ist das auch vertretbar.

Und ich lasse mir gern in ein paar Jahren vorwerfen, die Schweiz hätte es mit der Neutralität im Ukrainekrieg so genau nicht genommen. Lieber, als dass ich die Frage beantworten müsste, warum man Russland nicht sanktioniert hätte. Bei Rüstungsgütern wird die Luft zur Rechtfertigung aber dann irgendwann dünne; finde ich. Wenn, dann an beide Seiten, aber das könnte ich nicht unterstützen.

 

Deutschland hingegen, als NATO-Mitglied nicht neutral, kann es sich sehr wohl leisten, nur eine Seite zu unterstützen.

Das Argument, Deutschland sei ja zumindest ein wenig neutral jedenfalls, ist Müll. Sogar der Zauderkanzler hat nicht die Neutralität Deutschlands verkündet; ganz im Gegenteil! Und das ist auch gut so. Besser noch wärs halt, es würde so entschlossen gehandelt, wie geredet.

Anders rum: Die Schweiz hat keinen Anlass, Waffen zu liefern. Deutschland (beispielsweise) könnte das ändern. Auf Kosten der guten Beziehungen zwischen den beiden Staaten vielleicht; aber die beispielsweise wirtschaftliche Macht Deutschlands wäre von der Schweiz aus nicht vernachlässigbar. Warum also sanktioniert etwa Deutschland die Schweiz nicht, weil die keine Waffen an die Ukraine liefern will? So eine Strategie hat den Nazis im 2. Weltkrieg doch gute Geschäfte mit der Schweiz ermöglicht… Nur, dafür ist sich Deutschland ja heute zu sauber. Mir gefällt das so. Dir nicht?

Man sieht, alles eine Frage der Argumente… welche die Schweizer Politik bislang eben nicht zur Waffenlieferung trotz Neutralität überzeugen können.

Bearbeitet von bluedog
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vor 4 Stunden schrieb MatthiasM:

Auch wenn ich fuer die Unterstuezung der ukrainischen Selbstverteidigung bin, will ich keine Eskalation des Konfliktes. Deshalb schaetze ich das besonnene und ggF auch zurueckhaltendes Engagement des Bundeskanzlers.

Ich trage die Konsequenzen des Wirtschaftsboykottes nicht gerne, aber doch ueberzeugt. Die Konsequenzen eines direkten militaerischen Konfliktes mit Russland will ich niemandem zumuten, mir auch nicht.

Aus vollem Herzen stimme ich Dir zu. Allerdings glaube ich nicht, dass der Konflikt begrenzt und nicht eskalierend sein kann, da Putin einfach andere Maßstäbe hat, als Du oder ich. Es gibt (sehr grob gesagt) nur zwei Möglichkeiten: Putin gewinnt und wird sich, wie er es angesagt hat, weitere Gebiete einverleiben (Moldau, Georgien und die Baltischen Staaten). Das kann dann etwas dauern oder (Moldau) mal ebenso nebenbei geschehen. Bei diesem Szenario wird Putin in der Ukraine für massenhaft Tod, Folter und Zerstörung sorgen. Nebenbei werden viele junge Russen gestorben sein oder verletzt, verkrüppelt zurück kommen. Die zweite Möglichkeit ist, dass die Ukraine es (auch für uns) schafft, weitestgehend oder komplett, die russische Armee aus der Ukraine zu vertreiben. Was allerdings auch sehr viel Tod und Zerstörung bedeutet.

Das wird allerdings nur dann langfristig Erfolg haben, wenn Putin gestürzt wird und der neue Herrscher erkennt, dass diese Art der Politik niemanden einen Vorteil und nur allen Seite massive Nachteile bereitet. Das wiederum hätte man auch locker schon in den letzten Jahrzehnten erkennen können. 

Keine schönen Aussichten.

Die einzige Hoffnung, die ich habe, die zu einem halbwegs erträglichen Ergebnis führen könnte, ist, dass China und Indien deutlichere Worte an Putin richten und klarmachen, dass die Unterstützung Russlands nicht mehr gewährleistet ist. Das wiederum setzt voraus, dass die USA sehr deutlich signalisieren, dass sie nicht versuchen werden, die Situation für eigene (schnelle) Vorteile auszunutzen. Was ich mir wiederum kaum vorstellen kann, vielleicht nur dann, wenn Europa als Gegengewicht wirkt und ein Frieden deutlich wichtiger eingestuft wird, als dieser ganze machtpolitische Scheiß der letzten Jahre. Wäre vielleicht sogar die Chance endlich mit dem ganzen Kriegsmist zu brechen und sich den Problemen der Menschheit zuzuwenden. Ja, ich bin Utopist....

Daher halte ich das Zögern von Scholz für falsch und ein sehr gefährliches Signal an Putin. Es ist leider ein nichts: nicht wirklich unterstützen, aber nicht unterstützen auch nicht. So ein bisschen wie Clinton: bisschen Kiffen, aber nicht richtig. Sex mit der Praktikantin, aber nur anfassen - arme Sau. Lass es oder mach es richtig! (das mit der Praktikantin lassen, dafür mal richtig kiffen, das wäre mein Rat gewesen. Aber wer hört schon auf mich)

Die Frage, den Konflikt so klein zu halten, dass es uns nicht betrifft, ist leider eine sehr fiese Frage: ab wann ist es auch für uns nicht mehr zu ertragen? Wenn wir statt 180 km/h nur noch 100 km/h fahren dürfen, wenn alles teuer und einiges zu teuer wird, wenn wir frieren, sterben? Oder nur der neben uns stirbt? Aber was ist neben uns? Deutscher, Europäer, Menschen aus Europa oder Menschen an sich? Wir sehen vor allem die Erschossenen und Verletzten - aber was ist mit den Menschen in ärmeren Ländern, die in den nächsten Monaten verhungern werden, die aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise keine Arbeit, keine Perspektive mehr haben? Und das, diese Toten, diese Verletzten, diese Perspektivlosigkeit, hätte es auch gegeben, egal ob Scholz einen oder keinen Panzer geliefert hätte.

Das ist das Problem, das ist das unglaublich Gemeine: wir entscheiden, wer stirbt - das gestorben wird, das wurde schon von Putin entschieden.

Der Text ist nicht rund und auch nicht komplett zu Ende gedacht. Ich kann es schlicht und einfach nicht. Aber die Grundfrage, ob wir - falsch, ob ich eine Chance habe, mit sauberem Gewissen aus dieser Geschichte zu kommen, diese Frage beschäftigt mich seit etwa einem Jahr. Ich finde keine befriedigenden Antworten. Das was meine Logik mir sagt, dass erträgt meine Moral nicht. Meine Moral empfindet wiederum meine Ratio als Widersprüchlich, Fies und nicht haltbar. Ich weiß nur, dass ich mich diesem Ganzen nicht entziehen kann, da es kein "nichts tun", kein "nicht handeln", gibt. Da existiert leider keine saubere Lösung. Zumindest werde ich wahrscheinlich nicht an diesem Krieg sterben, nicht vergewaltigt und nicht verkrüppelt sein - aber dieses Wissen macht es fast noch unerträglicher: es sind andere und nur weil es nicht vor meinen Augen passiert, ist es trotzdem tausendfach da. Und ich weiß es und kann es nicht vergessen.

Danke Putin. Du bist der einzige Grund, warum ich nie Pazifist war. 

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Auf China würde ich nicht setzen. Wenn die Chinesen sich einen eigen Vorteil erhoffen, werden Sie Russlands Handeln weiter dulden, finanzieren oder gar unterstützen. Momentan binden Sie amerikanische Ressourcen durch ihre Manöver vor Taiwan.

Währenddessen wird in Russlands Provinzen rekrutiert

https://www.stern.de/politik/ausland/mobilmachung-in-russland--maenner-um-4-uhr-morgens-abgeholt--tote-einberufen--32753004.html

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Zwei Meinungen, die meine eigene konterkarieren und hier wenig Anklang finden werden - von niemanden. Gerade deshalb führe ich sie an, denn so ein wenig beschleicht mich der Verdacht, dass es der Demokratie global gesehen an den Kragen geht, Europa unter die Räder gerät, und wir uns nicht Möglichkeiten verschließen dürfen, die noch weher tun, als zu frieren. 

Zunächst Ex-Botschafter Melnyk, der ein "Asyl für russische Kriegsdienstverweigerer" für den falschen Ansatz hält. Stattdessen sollten sich die Menschen an den aktiven Sturz Putins im eigenen Land beteiligen.

Noch wesentlich durchreflektierter die Meinung des Ex-Oligarchen Chodorkowski, der stoisch sich Putin entgegenstellte und viele Jahre Gefängnis in Kauf nahm - dafür habe ich ihn schon früher bewundert - ich war also kein Putinversteher, bin mithin gebenedeit, integer und sowieso klüger als andere - leider kann ich mir davon nichts kaufen. 

Er - nicht mein zweites Ich, sondern Chodor, setzt auf die Unterstützung des Widerstandes in Russland durch Bewaffnung - ergänzende Anmerkung von mir, könnte über die angrenzenden Staaten von Finnland bis Moldawien, vor allem aber der Ukraine durchaus gelingen.

https://www.express.de/politik-und-wirtschaft/russland-ex-oligarch-warnt-dann-steht-putin-an-nato-grenze-110462

PS: Warum er Boulevard las - Instinkt!

Bearbeitet von Steinkult
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vor 19 Stunden schrieb Steinkult:

denn so ein wenig beschleicht mich der Verdacht, dass es der Demokratie global gesehen an den Kragen geht, Europa unter die Räder gerät

Das erstere ist schon lange in der Mache ( nicht das Beschleichen- ich nicht Winnetou, du nicht Häuptling, deine Skalp…)
Ind ich schrieb hier in den Fäden auch schon öfter:
China, Ru, USA arbeiten schon lange subversiv daran die EU auseinander zu dividieren. Mit den Einzelstaaten hat man dann leichteres Spiel.
Und die altbackenen Parteien, mit ihren Lobbyfreunden sägen aus Gewinnsucht kräftig an dem demokratischen Gefüge.
Darin liegt ein Teil der Wurzeln der Unzufriedenheit. Befeuert wird das noch von Desinformation ( siehe die Länder oben, Trump, qanon usw.)

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Clever wäre gewesen Russland nach dem Zerfall des Warschauer Paktes mit in die EU aufzunehmen ....aber abgesehen davon das es der USA vermutlich nicht in den Kram gepasst hätte ist die Chance eh ungenutzt entfleucht.

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vor 14 Stunden schrieb Manson:

aber abgesehen davon das es der USA vermutlich nicht in den Kram gepasst hätte

Nochmal extra für Dich:

[1] USA war im Englischen zunächst im Plural gebräuchlich, heute sind abhängig von der Bedeutung beide Formen möglich (the USA is oder the USA are). Im Deutschen ist die Bezeichnung ein Plural (die USA sind).

https://de.m.wiktionary.org/wiki/USA

 

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Zum Ende des Kommunismus war Russland pleite, vor einem Putsch des Militärs, viele Teilrepubliken wollten sich lösen und es gab quasi kein Sozialsystem. EU Kandidat wird man so nicht.

Und heute?

Die Demonstranten gegen die Mobilmachung dürfen mit ihrer sofortigen Rekrutierung rechnen.....

https://www.rnd.de/politik/russland-zieht-festgenommene-demonstranten-direkt-zum-militaerdienst-ein-XR6G3T6HDZCIHLY2DVYUU25XZY.html

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vor 9 Minuten schrieb phantomas:

 

Die Demonstranten gegen die Mobilmachung dürfen mit ihrer sofortigen Rekrutierung rechnen.....

https://www.rnd.de/politik/russland-zieht-festgenommene-demonstranten-direkt-zum-militaerdienst-ein-XR6G3T6HDZCIHLY2DVYUU25XZY.html

Das zeigt natürlich schön die Intelligenz des Regimes.

Das sind doch die ersten, die an der Front die weiße Fahne schwenken, sich ergeben oder überlaufen. So jemand bringt einem im Kampf garnichts. Aber man kann in den Medien von tausenden "Freiwilligen" berichten.

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"Putin hat sich verrannt. Sein Ende naht, es kommt zu viel zusammen, dass er sich innenpolitisch halten könnte. Es sei denn - und das ist alles, was ihm noch bleibt - er errichtet eine Diktatur nach dem Vorbild Nordkoreas. Dann bliebe er Kreml-Chef, aber ruiniert sein Land noch mehr als sowieso. Ein Terrorregime zu unterhalten, Krieg zu führen sowie Brot und Spiele zu finanzieren, kostet Milliarden Dollar und führt letztendlich zum Ruin und politischer Instabilität. "

https://www.n-tv.de/politik/politik_kommentare/Nun-nahen-Putins-Ende-oder-die-totale-Diktatur-article23607855.html

 

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vor 1 Stunde schrieb JK_aus_DU:

"Putin hat sich verrannt. Sein Ende naht, es kommt zu viel zusammen, dass er sich innenpolitisch halten könnte. Es sei denn - und das ist alles, was ihm noch bleibt - er errichtet eine Diktatur nach dem Vorbild Nordkoreas. Dann bliebe er Kreml-Chef, aber ruiniert sein Land noch mehr als sowieso. Ein Terrorregime zu unterhalten, Krieg zu führen sowie Brot und Spiele zu finanzieren, kostet Milliarden Dollar und führt letztendlich zum Ruin und politischer Instabilität. "

https://www.n-tv.de/politik/politik_kommentare/Nun-nahen-Putins-Ende-oder-die-totale-Diktatur-article23607855.html

 

Träumen darf man ja....

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Auch in der Ukraine gibt es Kriegsdienstverweigerungen

Zitat

Kritik an den Mobilisierungspraktiken kommt indes auch aus der Armee selbst. Der Blogger und Feldwebel Waleri Markus kritisierte im Juli bei Face­book, dass die auf der Straße „eingefangenen“ Soldaten an der Front „mehr Probleme machen, als sie Nutzen bringen“. Nur „10 bis 15 Prozent“ von ihnen, so schreibt er, könne er gut einsetzen. Die überwiegende Mehrheit sei „eine unmotivierte Masse“, die nur Schwierigkeiten mache und ihn unnötig Zeit und Kraft koste. Eine rechtliche Regelung, wie er die Störenfriede zurückschicken könne, gebe es nicht, beklagt er. Der Beitrag des Feldwebels bekam 27.000 Likes und wurde 1.700 Mal geteilt. Es ist nur einer von vielen Beiträgen, in denen er interne Probleme der Armee thematisiert. 

Und sogar Verteidigungsminister Oleksij Resnikow selbst verurteilte die Rekrutierung auf der Straße. Durch das willkürliche Verteilen von Vorladungen bekomme der Armeedienst das Image eines „Strafdienstes“, räumte er gegenüber BBC Ukraine ein. Dabei sollten Soldaten aus Überzeugung und Stolz ihr Land verteidigen. „Manchmal wird die Vorladung für das Überschreiten der Geschwindigkeitsbegrenzung vergeben“, sagt Resnikow. „Ich halte das für völligen Unsinn, denn dem Land zu dienen und das Land zu verteidigen – das sollte definitiv keine Bestrafung sein.“

https://taz.de/Kriegsdienstverweigerer-in-der-Ukraine/!5881494/

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