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Krieg und Frieden - la fin de léspoir


RalphB

Empfohlene Beiträge

vor 20 Stunden schrieb Nitsrekds:

Es scheint sich hier wohl jemand mit Aktion u Reaktion schwer zu tun.

Vor allem scheint sich die betreffende Person damit schwer zu tun, dass die eigene Ignoranz sie der Wahrnehmung um sich herum beraubt, obwohl sie permanent beteuert, dass ihr die Meinung anderer am Allerwertesten vorbei geht.

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Nach 9 Jahren Tischlerei könnte ich meine fachlich pädagogischen/ psychologischen Weiterbildungszertifikate ausgraben, über den Kanapee an der Wand drapieren und euch allseits solch professionelle Hilfe anbieten.

 

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vor 8 Minuten schrieb Ebby Zutt:

und euch allseits solch professionelle Hilfe anbieten.

im Umgang mit Holzwürmern? Juckt die Eiche wenig.

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vor 6 Stunden schrieb zudroehn:

im Umgang mit Holzwürmern? Juckt die Eiche wenig.

Nee, im Umgang mit Stress; was juckts die Eiche, wenn…

Anbei dachte ich eher an meine Weiterbildung mit dem Thema
“Umgang mit Jugendlichen am Rande der Paychiatrie“. Und da hier ja nur Junge Menschen unterwegs sind…
( Abgang leise pfeifend, Vorhang, tosender Applaus ggf. von CD)

Bearbeitet von Ebby Zutt
Druckfehler
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vor 4 Minuten schrieb Ebby Zutt:

Jugendlichen am Rande der Paychiatrie

Hmm...  wär ein guter Titel für einen Almodovar-Film über überschuldete Heranwachsende ?  

Bearbeitet von SeppCx
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vor 27 Minuten schrieb Ebby Zutt:

( Abgang leise pfeifend, Vorhang, tosender Applaus ggf. von CD)

Ebby, pack mal das Likörchen wieder weg 🙂 

Bevor ich es vergesse: Euch allen ein paar ruhige, stressfreie und friedliche Tage. Ich fahre gleich zu den Schwiegereltern (2 mal - immer diese Scheidungsgeschichten), Eltern und dem Rest der Mischpoke - das ist fast so wie hier: gehen einen nach kurzer Zeit richtig auf den Kecks, aber man freut sich doch immer wieder sie zu sehen.

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vor 53 Minuten schrieb RalphB:

Ebby, pack mal das Likörchen wieder weg 🙂 

Spielverderber 😉 ich muss mich doch auf Sylwester in PL vorbereiten 🥂
Und Tipp:
wer nervt, geh in dich und blende diese Person vor dem inneren Auge in langer Unterhose, frisch aufgestanden mit verquollenen Augen und Verstopfung vor. Das erleichtert ungemein.

Schöne Feiertage 🎄

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Sprachlicher Fehltritt

Oppositionspolitiker zeigt Putin wegen Kriegsäußerung an

Am Donnerstag hatte der Präsident gesagt, er wolle nicht "das Schwungrad des militärischen Konflikts weiter drehen, sondern den Krieg beenden". Erstmals bezeichnete der Kremlchef damit die Kampfhandlungen in der Ukraine als Krieg.

https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_100101876/moskau-putin-von-oppositionspolitiker-wegen-kriegsaeusserung-angezeigt.html

 

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Ein Artikel aus dem Spiegel,  der stellenweise Ūbelkeit verursacht und sprachlos macht. Wer irgendwie noch Restsymphatien für dieses Russland haben sollte und glaubt es würde sich dabei noch um ein halbwegs zivilisiertes Land handeln, sollte hier eigentlich eines besseren belehrt werden. Man kann wirklich nur hoffen, dass diese Herren eines Tages ihrer gerechten Strafe zugeführt werden.

Da hinter der Paywall, habe ich den ganzen Artikel reinkopiert.

 

Das ist Russlands furchterregendste Figur 2022
Von Mikhail Zygar

Einst war er Putins Koch, heute ist Jewgeni Prigoschin der Hauptanwärter auf die Nachfolge im Kreml. Wie der Chef der Söldertruppe Wagner in Russland zum Volkshelden wurde.

Ende Dezember ist es Zeit, Bilanz zu ziehen. Man würde Wladimir Putin als Hauptantiheld 2022 erwarten. In Russland ist jedoch die furchterregendste Figur des Jahres Jewgeni Prigoschin, der neue politische Star und derzeit auch der aussichtsreichste Anwärter auf die Nachfolge Putins.

In den letzten Jahren hat Prigoschin eine sehr unerwartete Karriere gemacht: Zunächst wurde er als »Putins Koch« bekannt, dem es gelang, einen staatlichen Auftrag zur Lieferung von Frühstück an russische Schulen zu erhalten. Dann gründete er die berühmteste Troll-Fabrik der Welt und wurde sogar zu einem der Helden der Ermittlungen der Mueller-Kommission zum russischen Hacking bei den US-Wahlen 2016. Berühmt wurde Prigoschin schließlich als Gründer des Militärunternehmens PMC Wagner, das in Afrika und Syrien kämpft.

All dies hat Prigoschin jedoch nur den Status eines Geschäftsmannes der mittleren Ebene verschafft, der unter Putin mit seinen heiklen Aufträgen betraut ist, die nicht den staatlichen Stellen anvertraut werden können. Doch in diesem Jahr ist Prigoschin in eine andere Liga aufgestiegen – er hat alle anderen Freunde Putins an Einfluss überflügelt. Verteidigungsminister Schoigu, den langjährigen FSB-Chef Patruschew, Rüstungsunternehmer-König Tschemesow, sein engster Freund Kowaltschuk – sie alle gaben nach, und Jewgeni Prigoschin war plötzlich die wichtigste Autorität vor ihnen in Russland. Er ist sowohl der beliebteste Politiker als auch derjenige, der von fast allen wichtigen Beamten und Geschäftsleuten Russlands gefürchtet wird.

Prigoschins kometenhafter politischer Aufstieg begann in diesem Sommer, als er anfing, russische Gefängnisse zu bereisen und Häftlinge für seine Privatarmee Wagner  zu rekrutieren. Jedes Mal sprach er vor den Verurteilten und versprach jedem, der einen Vertrag unterschreibt und in der Ukraine kämpft, eine Begnadigung: sechs Monate Dienst und dann die Freiheit.

Die Gefängnistour hat viele verblüfft, aber die russischen Beamten waren am meisten schockiert, denn um Gefangene aus den Knästen zu holen, musste Prigoschin auf einen Schlag den Widerstand der wichtigsten russischen Sicherheitsbehörden brechen.

Da wäre zum einen der Strafvollzugsdienst des Bundes. Die russischen Strafvollzugsbehörden haben Gefangene immer als ihr Eigentum behandelt. Die FSIN ist ein Staat im Staat, ein Sklavenreich innerhalb Russlands. Die Leitung der FSIN nutzt die Sklavenarbeit von Gefangenen und verdient damit Unsummen. Das Auftauchen eines Außenseiters, der frei über die Kolonien verfügt und die Menschen für sich einnimmt, ist eine klare Herausforderung für das System.

Darüber hinaus gibt es vier weitere Behörden, deren Aufgabe es ist, Bürger ins Gefängnis zu schicken. Dabei handelt es sich um den Geheimdienst FSB, das Innenministerium, die Generalstaatsanwaltschaft und den Ermittlungsausschuss. Alle vier Agenturen haben einen Sonderstatus, sind nur Präsident Putin unterstellt, und niemand wagt es, ihnen zu widersprechen. Jeder Bürokrat oder Geschäftsmann fürchtet alle vier panisch – denn er könnte ja selbst ins Gefängnis kommen.

Die Freispruchquote in Russland liegt bekanntlich unter zwei Prozent, sodass keiner, der vom FSB, dem Innenministerium, der Generalstaatsanwaltschaft oder dem Ermittlungsausschuss verfolgt wird, eine Chance hat, in Freiheit zu bleiben. Doch plötzlich, im Sommer 2022, ändert sich die Situation – ein Joker taucht auf und schlägt alle vier Asse auf einmal. Er kann praktisch jeden Häftling unabhängig von der Schwere der Strafe und seiner Haftfrist mitnehmen – seine Befugnisse sind grenzenlos.


Um eine solche Allmacht zu erlangen, würde es natürlich nicht ausreichen, wenn Prigoschin lediglich ein Mandat von Putin hätte – in diesem Fall müsste Putin ständig am Telefon sitzen und den Beamten auf verschiedenen Ebenen bestätigen, dass ein gewisser Prigoschin, ein ehemaliger Sträfling ohne öffentliches Amt, über größere Machtbefugnisse als der FSB verfügt. Offenbar ist es Prigoschin selbst gelungen, Beziehungen zur Führung verschiedener Sicherheitsbehörden aufzubauen, sodass diese nicht behindern, sondern helfen und gehorchen, erklärt mir eine regierungsnahe Quelle. Das hieße, dass Prigoschin eine viel wichtigere Figur sein könnte, als es bisher den Anschein machte.

Das nächste Zeichen für den neuen Status von Prigoschin war seine offene Konfrontation mit dem Verteidigungsministerium und dem Generalstab. Zunächst kritisierte der tschetschenische Herrscher Ramsan Kadyrow im September dieses Jahres den Verteidigungsminister Sergej Schoigu und den Generalstabschef Waleri Gerassimow scharf und bezeichnete sie als »Versager«. Und Prigoschin unterstützte ihn: »Ramsan, du Hübscher, fackel alles ab. All diese Bastarde sollten barfuß und mit Maschinengewehren an die Front gehen«, erklärte er.

Dieser Konflikt war ein völlig neues Phänomen für das russische politische System. Bis dahin hatten sich Putins Untergebene in der Regel nicht erlaubt, andere Untergebene Putins in der Öffentlichkeit anzugreifen – das galt als ungeschriebener Unternehmenskodex, und selbst eingeschworene Feinde der verfeindeten Clans hatten kein Recht, ihre Streitigkeiten auf die öffentliche Ebene zu tragen. Doch Kadyrow und Prigoschin ignorierten die alten Bräuche. Und sie sind damit durchgekommen.

Wie Quellen in Moskau erklären, hat der Krieg alles verändert. Von nun an ist Putin nur noch am Krieg interessiert, und deshalb haben nur die Leute Gewicht, die an der Front stehen und an den Kämpfen beteiligt sind. Sie haben direkten Zugang zu Putin. Die ehemaligen Beamten, die sich an der Heimatfront wiederfanden, sind heute von geringer Bedeutung.


Der einst Putin-nahe Rosneft-Chef Igor Setschin war einflussreich, als Putin Energiekriege mit dem Westen führte – und quält sich nun, weil er seinen Zugang verloren hat. Juri Kowaltschuk, einst Putins engster Freund, war Mitverfasser des gesamten Weltverschwörungsbildes, das Putin in den gegenwärtigen Krieg führte. Er ist jetzt Putins engste Bezugsperson – allerdings nur unter den Zivilisten. Die einzigen Menschen, die sich jetzt wirklich nahe stehen, sind die, die sich im Krieg befinden.

Prigoschin hat es geschafft, sich als der effektivste Kämpfer zu profilieren. Er ist nicht dem Verteidigungsministerium unterstellt, er ist nicht in das System der Militärbürokratie eingebunden, er definiert seine eigenen Aufgaben, Ziele und Zeitrahmen. Putin ist damit einverstanden – und er erlaubt Prigoschin, Schoigu und die anderen Generäle scharf und öffentlich zu kritisieren. Putin selbst hat keine hohe Meinung von ihnen, deshalb geht er auch nicht gegen den Eigentümer von Wagner vor.

Im November unternahm die PMC Wagner ihre berühmteste Aktion des Jahres: Ihre Kämpfer töteten einen Deserteur, einen ehemaligen Gefangenen namens Jewgeni Nuschin, der zunächst einen Vertrag mit Wagner unterzeichnete, sich dann der ukrainischen Seite ergab, mehrere Interviews gab und schließlich gegen ukrainische Gefangene ausgetauscht wurde. Ehemalige Wagner-Kameraden fesselten Nuschin, banden seinen Kopf an einen Felsen und erschlugen ihn anschließend mit einem Vorschlaghammer. Ein Video von diesem Massaker wurde veröffentlicht – als Mahnung an alle zukünftigen Deserteure.

Erstaunlicherweise hat diese erschreckende Aktion eine große Anhängerschaft gefunden. Russische Onlineshops begannen mit dem Verkauf von »Wagner-Vorschlaghammern« sowie von Souvenirs und Autoaufklebern mit PMC-Symbolen. Sie befinden sich in der Rubrik »Beliebte Produkte«. Plötzlich ist Prigoschin ein Volksheld geworden. Mehrere befragte Einwohner Moskaus versichern, dass sie immer öfter solche Bemerkungen hören: Putin hat versagt, aber Prigoschin ist ein echter Mann, ein zuverlässiger Führer, er wird die Situation in Ordnung bringen. Solche Gedanken werden von gebildeten jungen Menschen und erfolgreichen Beamten gleichermaßen geäußert.

Der einflussreichste Clan des modernen Russlands
Die radikalsten Politiker und Geschäftsleute scharen sich bereits um Prigoschin. Der tschetschenische Staatschef Ramsan Kadyrow, der früher persönlich mit Putin kommunizieren konnte, ist jetzt Prigoschin unterstellt und erledigt seine Angelegenheiten über ihn. Der Unternehmer Konstantin Malofejew, Eigentümer des ultrakonservativen Senders »Tsarrad TV« und offenbar Hauptsponsor des Angriffs auf den Donbass 2014, sowie der politische Philosoph Alexander Dugin, der Ideologe des modernen russischen Faschismus, sie alle haben Prigoschin verteidigt. Darüber hinaus gehören zu seiner Einflussgruppe die Führer der selbst ernannten Republiken Donezk und Luhansk. Alles in allem handelt es sich um den einflussreichsten Clan des modernen Russlands, denn wer an der Spitze steht, hat das meiste Gewicht – zumindest in Putins Augen.

Blutiger Vorschlaghammer, den Prigoschin ans Europäische Parlament schicken ließ

Viele Geschäftsleute und Beamte sehen in Prigoschin die größte Gefahr für sie. »Der Vorschlaghammer ist eine Botschaft an uns alle. Er hat uns also gezeigt, was mit uns allen geschehen wird«, sagt einer der in Russland zurückgebliebenen Oligarchen. Sie fragen sich, warum Putin Prigoschin nicht in die Schranken weist, da er in der Regel jeden, der ihn theoretisch herausfordern könnte, im Voraus vernichtet hat.

Aber Prigoschin fühlt sich bereits als völlig unabhängiger politischer Akteur. Im November schickte er einen Vorschlaghammer in einem Geigenkasten in das Gebäude des Europäischen Parlaments – als Reaktion auf den Vorschlag, die PMC Wagner zur terroristischen Organisation zu erklären. Gleichzeitig kämpft er gegen den Gouverneur von St. Petersburg, Alexander Beglow, einen langjährigen Weggefährten von Putin. »Die Gesellschaft wird Leute wie Beglow früher oder später wie Wanzen zerquetschen«, sagte er.

Nachdem er von Donald Trump gelernt hat, verhält sich Prigoschin wie ein sehr offener, populistischer Politiker. Er hat zwar keinen Twitter-Feed, dafür aber einen Telegramm-Kanal, den Prigoschin Press Service, der möglichst alle rüpelhaften Kommentare seines Chefs veröffentlicht. Hier zum Beispiel ein Zitat aus seinem Kommentar an die Financial Times: »Liebe Journalisten, Ihr Management leidet an einer schweren sexuellen Sucht namens Koprophilie. Spucken Sie den Mist aus, atmen Sie frische Luft.«

Letzte Woche geriet Prigoschin in einen öffentlichen Streit mit dem populärsten Oppositionspolitiker Russlands, Alexej Nawalny, der in der Region Wladimir inhaftiert ist. In den sozialen Medien erklärte Nawalny – über seinen Anwalt –, dass Prigoschin auch in seiner Kolonie Gefangene zum Beitritt in die PMC Wagner aufforderte, und bezeichnete dies als »eine tiefe Korrosion der Grundlagen des Staates«.

Prigoschin schrieb daraufhin, er sei bereit, Nawalny in seine Reihen aufzunehmen. Und er fügte hinzu: »Ich bin insgesamt mit der Politik des Staates nicht einverstanden, dass all den ›Nawalny-ähnlichen‹ Personen die Möglichkeit gegeben wurde, ins Ausland zu fliehen. Man hätte sie zusammentreiben, ein Strafbataillon bilden und mir ausliefern sollen. Und es besteht kein Zweifel daran, dass alle von ihnen als Helden gestorben wären.«

Meine Gesprächspartner in der Ukraine räumen ein, dass es bald eine wichtige Veränderung an der Front geben könnte – die PMC-Kämpfer von Wagner könnten die Stadt Bachmut  einnehmen, für die sie seit Langem kämpfen. Für die Ukrainer ist dies nicht von strategischer Bedeutung, aber für Prigoschin wird es ein überzeugender Beweis für seine Wirksamkeit sein.

Wenn das erfolgreich ist, wird es zeigen, dass Wagner die einzige kampffähige russische Einheit ist. Und dann wird Prigoschins Einfluss noch stärker werden – und neue Beamte werden ihm die Treue schwören. In diesem Fall, so spekuliert meine russische Quelle, könnte bald der Punkt kommen, an dem Putin nicht mehr in der Lage sein wird, sich seinem ehemaligen Koch zu widersetzen. 

Bearbeitet von Soso
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Am 23.12.2022 um 01:10 schrieb TorstenX1:

Leibovitz bezieht sich auf Israel. In meinen Augen kann man da nichts gleichsetzen. Den "frischen Aspekt" halte ich im Bezug auf die Ukraine für nicht vorhanden, denn es geht, so verstehe ich das zumindest, um jüdische Religion und den modernen Staat Israel.

Mir gefiel die Antwort von Leibovitz auf die Aussage eines Diskutanten, Gott habe Ihnen das Land von den Kanaanitern gegeben und man habe daher ein Recht auf das Land. So stehe es bei Rashi (eine mittelalterliche einflussreiche Interpretation des Talmud, wie ich mich erst schlau machen musste).

Leibovitz antwortet, dass hier nur ein Moment in der Zeit benannt wurde, hätte Rashi die Geschichte fortgeschrieben, so hätte Gott als nächstes das Land an die Römer, dann an die Araber, die Kreuzfahrer, die Mamelucken, die Türken usw. gegeben. Dann zeigt er noch auf, dass von einem Recht auf das Land im historischen Text gar nicht die Rede ist. 

Sogenannte historische Ansprüche könnte also jede Gruppe je nach Auswahl des Zeitpunktes stellen.

Interessant ist, dass Leibovitz entschiedener Gegener der Besetzung eroberter Gebiete nach dem Jom Kippur Krieg war. Dadurch, sagt er, würde sich Israel zu einer Kolonialmacht entwickeln und ein korrupter Staat der Geheimpolizei werden mit üblen Folgen für Demokratie, Bildung und freie Rede. 

"The territories", u.a. hier: https://lobelog.com/yeshayahu-leibowitz-i-told-you-so/

Hieraus lassen sich durchaus Parallelen zum aktuellen russischen Regime ziehen.

"frische Aspekte" sind für mich die, bei denen ich Lust habe ihnen nachzugehen. Dafür ignoriere ich gern die Frage, wer hier wen ignoriert ... 😉

 

 

Bearbeitet von magoo
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vor 1 Stunde schrieb magoo:

Mir gefiel die Antwort von Leibovitz auf die Aussage eines Diskutanten, Gott habe Ihnen das Land von den Kanaanitern gegeben und man habe daher ein Recht auf das Land. So stehe es bei Rashi (eine mittelalterliche einflussreiche Interpretation des Talmud, wie ich mich erst schlau machen musste).

Leibovitz antwortet, dass hier nur ein Moment in der Zeit benannt wurde, hätte Rashi die Geschichte fortgeschrieben, so hätte Gott als nächstes das Land an die Römer, dann an die Araber, die Kreuzfahrer, die Mamelucken, die Türken usw. gegeben. Dann zeigt er noch auf, dass von einem Recht auf das Land im historischen Text gar nicht die Rede ist. 

Sogenannte historische Ansprüche könnte also jede Gruppe je nach Auswahl des Zeitpunktes stellen.

Interessant ist, dass Leibovitz entschiedener Gegener der Besetzung eroberter Gebiete nach dem Jom Kippur Krieg war. Dadurch, sagt er, würde sich Israel zu einer Kolonialmacht entwickeln und ein korrupter Staat der Geheimpolizei werden mit üblen Folgen für Demokratie, Bildung und freie Rede. 

"The territories", u.a. hier: https://lobelog.com/yeshayahu-leibowitz-i-told-you-so/

Hieraus lassen sich durchaus Parallelen zum aktuellen russischen Regime ziehen.

"frische Aspekte" sind für mich die, bei denen ich Lust habe ihnen nachzugehen. Dafür ignoriere ich gern die Frage, wer hier wen ignoriert ... 😉

 

 

...ich hatte Leibowitz hier nur eingeführt weil ich mich ein bischen lustig gemacht habe über die Gründungsmythen ukrainischer oder russischer Nationalisten und er mir direkt dazu einfiel.

Buchtip: https://www.medimops.de/jeshajahu-leibowitz-gespraeche-ueber-gott-und-die-welt-taschenbuch-M03458332685.html?variant=UsedGood&creative=&sitelink=&gclid=CjwKCAiAhqCdBhB0EiwAH8M_GjBm1MkJwxCxcE4mk7Omqet5HuW92SRiTZm82XS70DFnyZyRgeLczRoCSfoQAvD_BwE

Dann gibt es noch ein langes deutsches Fernsehinterview aus den 80ern oder Anfang 90er. Aktuell leider nicht online zu finden. Hier beschreibt er wie er 1937 nach Palästina ( da gab es Israel noch nicht) kommt, und direkt feststellt daß das gelobte Land besiedelt ist. Er wendet sich gegen die Vertreibung dort lebender Bauern, und als guter  "Pillepalle Pazifist"  tritt er ein für ein Beibehalten des friedlichen Miteinanders der Religionen in Palästina.

 

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vor einer Stunde schrieb suentelensis:

hatte Leibowitz hier nur eingeführt weil ich mich ein bischen lustig gemacht habe über die Gründungsmythen ukrainischer oder russischer Nationalisten

Mir gefällt, wie seine Beschreibung einer korrupten, von geheimer Polizei gesteuerten Kolonialmacht so perfekt auf das russische Regime zutrifft. 

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Nach den Worten des Verwaltungschefs der Region Luhansk, Serhij Hajdaj, scheiterten neben den regulären russischen Truppen auch Söldner der sogenannten "Wagner"-Truppe sowie tschetschenische Kämpfer von Republikchef Ramsan Kadyrow bei ihren Angriffen gegen Bachmut.

"Sie wollen dem Bunker-Opa (Kremlchef Wladimir Putin) zeigen, was sie können", sagte Hajdaj auf Telegram. "Bisher aber verlieren sie nur tausende Soldaten, die für immer dort liegen bleiben."
https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-241.html

Bunker-Opa ist auch nicht schlecht

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Wann begreifen die Menschen in Russland das sie für Putin nur billiges Fleisch sind. Der Mafiosi versucht es doch tatsächlich allen die Spezial Operation in die Schuhe zu schieben , natürlich ist an allem der Westen Schuld. 

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https://www.theguardian.com/world/2022/dec/27/indian-police-investigate-russian-politicians-hotel-death

Zitat

Indian police investigate Russian politician’s hotel death

Death of Pavel Antov, who reportedly criticised Ukraine war, comes days after his travelling companion died at same hotel

Zitat

Bidenov’s heart attack was probably caused by binge drinking and a possible drug overdose, he said.

“So far, it seems that Antov accidentally fell from the hotel terrace,” he added. “He was probably disturbed by the death of his friend and went to the hotel terrace and likely fell to his death from there.”

 

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