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Geschrieben

Aus Interessensgründen habe ich einen 600er 2CV Motor komplett zerlegt, bei dem das Pleuellager des linken Zylinders komplett festsaß. Den Grund dafür konnte ich nicht erkennen, es war auch nicht mein Ziel. Vielmehr interessiert mich in diesem Zusammenhang, wie die Kolbenschmierung funktioniert. Da die Kurbelwelle bei diesem Motor oben angeordnet ist, kann ich mir nicht vorstellen, daß genügend Öl durch Schleuderschmierung zur Versorgung der Zylinderlaufflächen bereit steht.

Kann mir vielleicht jemand zu diesem Thema nähere Informationen geben? 

Geschrieben
vor 9 Minuten schrieb Piere520:

. . . Da die Kurbelwelle bei diesem Motor oben angeordnet ist, . . . 

? ? ?  Was hast Du da für einen Motor ? ? ?
Die Kurbelwelle liegt hier auf gleiche Höhe wie die Zylinder - Boxermotor halt.

Geschrieben

Ich gehe davon aus, die Zylinderlaufbahnen werden durch das Öl geschmiert, das zum Pleuelauge und Kolbenbolzen geführt wird? 

  • Haha 1
Geschrieben
Am 1.5.2022 um 21:34 schrieb (°\=/°):

Ich gehe davon aus, die Zylinderlaufbahnen werden durch das Öl geschmiert, das zum Pleuelauge und Kolbenbolzen geführt wird? 

 

Geschrieben

So wird es sein. Ich h

abe inzwischen das Pleuellager von 2 Seiten aus aufgesägt. Im schmalen Schaft in Richtung Kolbenbolzen befindet sich eine kleine durchgehende Bohrung zur Ölversorgung des Kolbenbolzens. Offensichtlich ist dann das dort austretende Öl ausreichend zur Schmierung der Laufbuchsen.

Am 1.5.2022 um 21:34 schrieb (°\=/°):

Ich gehe davon aus, die Zylinderlaufbahnen werden durch das Öl geschmiert, das zum Pleuelauge und Kolbenbolzen geführt wird? 

 

Geschrieben

Die Konstruktion der Entenmotoren ist im Prinzip bei allen gleich. Was meinst du mit der Bemerkung, daß es halt ein Boxermotor ist? 

 

RolandPiccolo
Geschrieben (bearbeitet)
vor 11 Stunden schrieb Piere520:

Die Konstruktion der Entenmotoren ist im Prinzip bei allen gleich. Was meinst du mit der Bemerkung, daß es halt ein Boxermotor ist? 

 

Hallo,

da irrst Du. Gerade im Ölkreislauf gibt es Unterschiede. Wenn Du tatsächlich einen 600er Motor zerlegt , Du dessen unteres Pleuellager zersägt und Du dort eine kleine Richtung Kolbenbolzen orientierte, bis oben durchgehende, Ölbohrung vorgefunden hast, kann es sich nur um einen M4 Motor aus den 60igern handeln.

Nur die alten 375/425er 2CV Motoren 9/12/16/18PS sowie der 600er M4 einer AK350/AZAM6 hatten eine längs durch das Pleuel angebrachte Ölbohrung um den Kolbenbolzen besser zu schmieren. Die danach folgenden Motorgenerationen d.h. der 435er einer 2CV4 genau wie der Motor einer 2CV6 hat diese im Pleuel laufende Ölbohrung nicht mehr. Dort wird also auch die Lagerung des Kolbenbolzens nur durch Schleuderöl geschmiert.

Auch der Verlauf des Ölkreislaufes insgesamt ist bei den alten Motoren im Vergleich zu den "Neuen" anders.

img00711.jpg

img00811.jpg

Aber die Laufbuchse wird trotz des unterschiedlichen Ölkreislaufes durch Schleuderöl geschmiert.

Übrigens wenn ein Pleuellager bei Deiner Kurbelwelle völlig festgefressen sein sollte, liegt es in der Regel daran daß eine Ölbohrung in der Kurbelwelle sich durch angelagerte Abriebpartikel so zugesetzt hat daß der Ölkreislauf dort unterbrochen wurde und das Pleuellager keine Schmierung mehr erhielt. In den Kurbelwangen liegen seitlich erkennbar verpresste Blechdeckel. Wenn Du diese entfernst wirst Du vermutlich den dort angelagerten "Dreck" erkennen. Das ist ein prinzipielles Problem aber vor allem bei den 2CV Motoren ohne einen Ölfilter vorhanden.

deudeuchement,

 

Roland

Bearbeitet von RolandPiccolo
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  • Danke 2
musikinstrum_ente
Geschrieben (bearbeitet)

Hier die schön gezeigte Hohlbohrung der älteren Motorengeneration.

Bearbeitet von musikinstrum_ente
Geschrieben

Erstaunlich, das es nur einen gefilterten Ölkreislauf gibt.

Jens

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Jensg:

Erstaunlich, das es nur einen gefilterten Ölkreislauf gibt.

Jens

VW Käfer Motoren hatten auch keine Ölfilter.

Geschrieben

Weiß ich, nur ein Sieb. Üblicherweise haben moderne Motoren ja einen ungefilterten Hauptstrom für den Kurbeltrieb und den gefilterten für den Ventiltrieb usw.

Die alten Fiatmotoren ala 660er bis 900er und 500er Fiat hatten Schleuderölfilter auf der Kurbelwelle.

Jens

Geschrieben
vor 23 Stunden schrieb RolandPiccolo:

Hallo,

da irrst Du. Gerade im Ölkreislauf gibt es Unterschiede. Wenn Du tatsächlich einen 600er Motor zerlegt , Du dessen unteres Pleuellager zersägt und Du dort eine kleine Richtung Kolbenbolzen orientierte bis oben durchgehende Ölbohrung vorgefunden hast, kann es sich nur um einen M4 Motor aus den 60igern handeln.

Nur die alten 375/425er 2CV Motoren 9/12/16/18PS sowie der 600er M4 einer AK350/AZAM6 hatten eine längs durch das Pleuel angebrachet Ölbohrung um den Kolbenbolzen besser zu schmieren. Die danach folgenden Motorgenerationen d.h. der 435er einer 2CV4 genau wie der Motor einer 2CV6 hat diese im Pleuel laufende Ölbohrung nicht mehr. Dort wird also auch die Lagerung des Kolbenbolzens nur durch Schleuderöl geschmiert.

Auch der Verlauf des Ölkreislaufes insgesamt ist bei den alten Motoren im Vergleich zu den "Neuen" anders.

img00711.jpg

img00811.jpg

Aber die Laufbuchse wird trotz des unterschiedlichen Ölkreislaufes durch Schleuderöl geschmiert.

Übrigens wenn ein Pleuellager bei Deiner Kurbelwelle völlig festgefressen sein sollte, liegt es in der Regel daran daß eine Ölbohrung in der Kurbelwelle sich durch angelagerte Abriebpartikel so zugesetzt hat daß der Ölkreislauf dort unterbrochen wurde und das Pleuellager keine Schmierung mehr erhielt. In den Kurbelwangen liegen seitlich erkennbar verpresste Blechdeckel. Wenn Du diese entfernst wirst Du vermutlich den dort angelagerten "Dreck" erkennen. Das ist ein prinzipielles Problem aber vor allem bei den 2CV Motoren ohne einen Ölfilter vorhanden.

deudeuchement,

 

Roland

 

Geschrieben

Vielen Dank, Roland, offensichtlich habe ich einen Motor einer AK350 für meine Studienzwecke bekommen. Der Motor war von allen Nebenaggregaten befreit als ich ihn bekam.Ich legte allerdings Wert darauf, dass es ein Motor der 2. Ölversorgungsgeneration war. Zum Ergebnis: Die Ölbohrung in der Kurbelwelle schien frei gewesen zu sein.Die verpressten Blechdeckel an den seitlichen Kurbelwangen habe ich nicht entdeckt, jedenfalls war sie Lagerschale auf der  Innenseite angefressen. Die Kolbenbolzen und die Zylinderlauffflächen waren in einwandfreien Zustand als Ergeebnis einer zuverlässigen Schleuderschmierung. Das Typenschild des Motors kann ich nicht mehr feststellen. da ich bis auf wenige Einbauteile alles entsorgt habe.

Geschrieben

Zum Pleuellager eine kleine Rückbesinnung:

Einst hatte ich eine Ente mit 16PS-Motor. Die lief ganz gut, bis mir irgendwann ein leises  Nageln im lastfreien Bereich zwischen Ziehen und Schieben auffiel, bei höherer Drehzahl.  Tausend Kilometer später war das Nageln schon deutlicher, der betroffene Drehzahlbereich schon breiter. Nach weiteren 1000km und ohne Last unüberhörbarem Nageln fiel auf, daß im Standgas bei Sommerhitze die (nachgerüstete) Öldruckkontrolle anging. Ein Tausender weiter auf dem Zähler war es dann so weit, daß ich nur noch Vollast oder Leerlauf fahren konnte, wenn ich das Pleuel nicht toben hören wollte, bis der Motor 5km vor Zuhause plötzlich blockierte.

Bei der Obduktion der Leiche stellte sich hraus, daß das zunehmende Nageln sprich Spiel im Pleuellager das Lagermetall immer breiter geklopft hat, bis es rechts und links nicht mehr zwischen die Kurbelwangen paßte. Das Pleuel klemmte sich sozusagen selbst fest. Im herkömmlichen Sinne "fressen" konnte das Lager gar nicht mehr, weil es inzwischen einen guten Millimeter Luft im Durchmesser hatte.

Bleibt die Frage, ob sich das Übel durch einen Ölfilter hätte verhindern lassen. Der Auslöser der Sache muß ein primärer Abrieb durch Schwebstoffe im Öl gewesen sein.

  • Danke 1
Geschrieben
vor 50 Minuten schrieb der_Glufy:

Bleibt die Frage, ob sich das Übel durch einen Ölfilter hätte verhindern lassen. Der Auslöser der Sache muß ein primärer Abrieb durch Schwebstoffe im Öl gewesen sein.

Eventuell falsches Öl. 

Welches Öl für Motoren ohne Ölfilter?

 Dafür werden Öle verwendet die die Schmutzpartikel nicht in der Schwebe halten Ölfilter

 

Die Bauart, einen Motor ohne Ölfilter zu verwenden, war bis in die 1950er Jahre üblich. Bei Motoren die bis zu dieser Zeit gebaut wurden, sollten sich Verunreinigungen in der Ölwanne absetzen und so Schmutzpartikel aus den Ölkreislauf genommen werden.

Geschrieben

Und das nennt sich unlegiertes Öl und wir als Rasenmäheröl verkauft.

Jens

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Jensg:

Und das nennt sich unlegiertes Öl und wir als Rasenmäheröl verkauft.

Jens

Stimmt. Rasenmäher brauchen auch unlegiertes Öl. 

Was bedeutet unlegiertes Öl? 

 Unlegiertes Öl beinhaltet keine Zusatzstoffe zur Verbesserung der Öl Eigenschaften

 

Unlegiertes Öl ist nicht mit Additiven versetzt und wird meist bei älteren Motoren verwendet. In den neueren Motoren kommen fast ausschließlich Legierte Öle zum Einsatz – also Öle mit Zusätzen. Diese Zusätze, die in den heutigen Motoren üblich sind und für die nötige Leistungsfähigkeit sorgen, sind für einige Youngtimer & Oldtimer dagegen kontraktproduktive.

So können z.B. die Reinigungseigenschaften der neueren Öle die Ablagerungen im Motorinneren lösen und damit für Verstopfungen in den Ölleitungen sorgen. Zudem werden durch Additive die Schmutzpartikel in der Schwebe gehalten um diese zum Ölfilter transportieren zu können. Genau das soll bei einige Oldtimer nicht erreicht werden. Meist bei Modellen der 30er bis 50er Jahre mussten sich Schmutzpartikel in der Ölwanne ablagern können, da diese über keinen Ölfilter verfügen der das Öl ansonsten reinigen könnte.

Geschrieben

Eben, deshalb nimmt man das auch in alten 35mm Filmprojektoren, die haben auch meist nur Ölsiebe und keine magnetischen Abscheider.

Jens

Geschrieben
vor 10 Stunden schrieb entenwilli:

Stimmt. Rasenmäher brauchen auch unlegiertes Öl. 

spacer.png

Geschrieben
Am 3.5.2022 um 09:30 schrieb RolandPiccolo:

Hallo,

da irrst Du. Gerade im Ölkreislauf gibt es Unterschiede. Wenn Du tatsächlich einen 600er Motor zerlegt , Du dessen unteres Pleuellager zersägt und Du dort eine kleine Richtung Kolbenbolzen orientierte, bis oben durchgehende, Ölbohrung vorgefunden hast, kann es sich nur um einen M4 Motor aus den 60igern handeln.

Nur die alten 375/425er 2CV Motoren 9/12/16/18PS sowie der 600er M4 einer AK350/AZAM6 hatten eine längs durch das Pleuel angebrachte Ölbohrung um den Kolbenbolzen besser zu schmieren. Die danach folgenden Motorgenerationen d.h. der 435er einer 2CV4 genau wie der Motor einer 2CV6 hat diese im Pleuel laufende Ölbohrung nicht mehr. Dort wird also auch die Lagerung des Kolbenbolzens nur durch Schleuderöl geschmiert.

 

img00711.jpg

img00811.jpg

Ich denke da irrst Du selbst.

Ich weiß nicht wer die roten Striche in die Pleuel der alten Motoren gemalt hat, die gehören auf jeden Fall nicht in die Mitte.

Mit etwas Vergrößerung sieht man doch auch auf Deinen beiden Bildern dass die alten und auch die neuen Pleuel eine Bohrung vom Pleuelfuß zum Pleuelauge haben, aber nicht in der Mitte.

Beim Linken oben, beim Rechten unten.

Wurde die dann bei den Neuen verstopft oder woher kommt Deine Erkenntniss ?

 

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