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Geschrieben

Hi zusammen,

mein HY hat im Zuge der Restauration einen neuen HBZ bekommen, jedoch bremst er erst beim zweiten Tritt. Der erste Bremstritt geht immer ins Leere. Mittlerweile haben wir ihn sicherlich 6x entlüftet. Der HBZ ist nagelneu - daran kann es nicht liegen. Hat jemand eine Idee, was die Ursache sein könnte?

 

LG

Geschrieben

Immer noch Luft in den Leitungen, oft nur kleinste Bläschen. Am besten einen langen durchsichtigen Schlauch und dann hinten rechts beginnend entlüften und den langen Schlauch in den Vorratsbehälter führen. Somit in diesem geschlossenen Kreis solange pumpen bis kein noch so kleines Bläschen mehr zu sehen ist, dann hinten links, dann vorn rechts und vorn links und wenn es eine 2Kreis-Bremsanlage ist gibt es noch den Entlüftungspunkt am Verteiler.

So hat es bisher immer geklappt.

Viel Erfolg

Geschrieben

Hallo zusammen,

 

wenn beim zweiten Treten des Bremspedals ausreichend Druck entsteht und auch gehalten wird, dann dürfte der Leerweg der Bremsbacken zu groß sein. Die Backen werden beim ersten Pumpen dann Richtung Bremstrommel bewegt, beim zweiten Treten wird dann weitere Bremsflüssigkeit nachgepumot und die Backen bremsen dann. Beim Loslassen des Bremspedals sorgen dann die Bremsbackenfedern, dass die Bremsflüssigkeit wieder zurück in den Behälter gedrückt wird. 

Zur Abhilfe sollte man die Bremsbackenrückstellwege durch die So knapp wie möglich einstellen. Auf jeder Radinnenseite gibt es da zwei Versteller (glaube 10er oder 11 er Schlüsselweite). 

Gutes Gelingen und 

Frohe Weihnachtstage an alle hier im Forum.

Grüße aus dem noch weißen Allgäu von Ingo und Alex

 

  • Like 2
Geschrieben

... kleiner Tipp, der (meistens) hilft den Fehler einzugrenzen:

- wenn noch minimale Mengen Luft im System sind, "federt" das Pedal beim 2 x Treten mit Erreichen des Bremspunktes immer noch etwas.

- wenn der Weg der Bremsbacken zu weit ist um mit einem Pedalhub erreicht zu werden ( weil nicht optimal eingestellt), ist der Bremspunkt hart = das Pedal federt nicht mehr.

Selten zwar, aber schon vorgekommen: Der Austauschbremzyl. ist zwar neu, funktioniert trotzdem nicht korrekt, weil schlechtes Gummimaterial verwendet wurde oder der Zyl. innen Riefen hat (eine reicht schon).

  • Like 1
Geschrieben
19 hours ago, Dirk hy said:

Immer noch Luft in den Leitungen, oft nur kleinste Bläschen. Am besten einen langen durchsichtigen Schlauch und dann hinten rechts beginnend entlüften und den langen Schlauch in den Vorratsbehälter führen. Somit in diesem geschlossenen Kreis solange pumpen bis kein noch so kleines Bläschen mehr zu sehen ist, dann hinten links, dann vorn rechts und vorn links und wenn es eine 2Kreis-Bremsanlage ist gibt es noch den Entlüftungspunkt am Verteiler.

So hat es bisher immer geklappt.

Viel Erfolg

Hallo @Dirk hy,

vielen Dank für deinen Tipp! Bislang haben wir immer nach oben hin entlüftet - sprich vom Rad hoch zum Behälter. Deine Methode wäre quasi andersrum - vom Behälter nach unten zum Rad entlüften. Kann es vielleicht sein, dass wir es die ganze Zeit falsch gemacht haben? Es ist übrigens eine 2-Kreis-Bremsanlage und den Entlüftungspunkt hatten wir bislang auch immer genutzt.

Beste Grüße

Geschrieben

Echt, von Unten nach Oben, Flüssigkeit in den Radzylinder drücken.

Ist mir neu, mag es mal gegeben haben, erklärt vielleicht auch, warum mal bei einem MG-B die Entlüftungsschrauben unten waren. Ich glube ja, man hat die Radzylinder falsch eingebaut, war eine Duplextrommelbremse.

Ich habe das Entlüften von Oben nach unten gelernt, einer drückt aufs Pedla, wenn es Druck hat, dreht man am Radzylinder auf und dann reißt es die Luftbläschen mit der Flüssigkeit mit.

Schwerkraft geht auch, denn läuft es durch, klopfen am Radzylinder sorgt für den Abgang der letzten Bläschen.

Meine Methode fürs Alleine entlüften, alten Bremsflüssigkeitsbehälterdeckel nehmen, Druckluftanschluß einschrauben, darf ruhig undich sein, wenig druck darauf geben und Entlüftungsschraube am Rad aufdrehen.

Ist bequem, funkttioniert schnell, man muß nur ständig nach dem Bremsflüssigsstand im Behälter schauen, geht nämlich schnell aus. Die Flüssigkeit.

Als Tipp fürs bessere Bremsen bei Radzylindern:

Ein Gemisch aus Radzylinderpaste und Graphitpulver machen, das feine Pulver, mit dem man Zylinderschlösser schmiert.

Das sorgt für besseres Gleiten der Kolben im Zylinder, wenn die sich bei Bremsdruck verkanten.

Hab ich vor 40 Jahren beim 500er Fiat begonnen und ziehe das seither durch. Der Erfolg war grandios, der Fiat schaffte bei Vollbremsung das Blockieren aller 4 Räder. Und sehr gute Bremswerte.

Seither mache ich das bei allen Radzylindern so, meine alten LKW DB 508 und 608 bremsen seither besser, wenn nicht die Beläge verglasen, denn der alte Guß der Trommeln ist nicht Asbestfreikompatibel.

Kaltbremswerte super, Heißbremswerte schlecht, zeihe ich bei heißen Trommeln die Handbremse an, verglasen die Beläge.

Kein Mist, war bei Fiat genauso, die alten Trommeln mit Kühlrippen bremsten heiß bescheiden, die vom 126er dagegen einwandfrei.

Jens

 

Geschrieben

Selbst bei den neuen schweineteueren 2 Kreis HBZ hatten wir dieses Jahr 2x Riefen und Rost drin entdeckt. Nach der 1. Montage gleich  undicht.

Geschrieben

Die Methode, die Dirk oben beschrieben hat, ist das Ideal beim HY. Auch sonst sehr empfehlenswert, weil man nur einen langen (möglichst durchsichtigen) Schlauch braucht und keine Helfer, die die Bremse treten. Die Bremsflüssigkeit wird einfach im Kreis gepumpt und entlüftet sich quasi automatisch. Idiotensicher. Aber:

Gefahrlos für die Dichtung im HBZ geht das eigentlich nur bei neuen Dichtungen im überarbeiteten (oder neuen) HBZ ohne Rost, da das Pedal ja durchgetreten wird. Die Dichtung auf dem Druckkolben gerät dadurch in Bereiche, in denen sie sonst nicht tätig wird. Das ist bei der „Zweihelfermethode“ aber auch so. Offenbar haben auch neue HBZ bereits Lagerspuren und wer sich auskennt, zerlegt auch einen neuen BZ vor der Montage erst mal sicherheitshalber.

Der zweite Punkt ist, dass man auch Dreck im Kreis pumpt, aber man kann ja auch die Bremsflüssigkeit statt in den Vorratsbehälter in einen „Entsorgungsbehälter“ pumpen und in den HBZ immer wieder frische Flüssigkeit kippen. 
Mit einem handelsüblichen Unterdruck-Entlüftungsgerät, dass ich sonst sehr gerne zum Bremsflüssigkeitswechsel verwende, habe ich bei meinem HY nach Neubefüllung der Anlage jedenfalls die Luft nicht vollständig herausbekommen - mit der Schlauchmethode allerdings schon. Man wundert sich, wie lange da noch Luftblasen (winzige Bläschen!!!) kommen.

Viel Erfolg!

Geschrieben

Ah, und nochwas: Sind die Bremsschläuche auch neu? Habe noch nie so gut aussehende unbrauchbare Bremsschläuche gesehen wie bei meinen Citroën… Die alte Michelinqualität sieht auch dann von außen noch absolut top aus, wenn sie von innen schon komplett zugequollen sind…

  • Like 1
Geschrieben

... das halte ich für einen sehr sinnvollen Tipp. Uralte Bremsschläuche am besten IMMER gegen Neue tauschen. Egal, wie sie aussehen. Die sind nicht sooo teuer und man kann eine fiese Fehlerquelle ausschliessen.

Gilt m. E. für alle Fahrzeuge, die "ein gewisses" Alter auf dem Buckel haben.

Geschrieben
Am 24.12.2022 um 13:10 schrieb Le Fourgon:

......
Gefahrlos für die Dichtung im HBZ geht das eigentlich nur bei neuen Dichtungen im überarbeiteten (oder neuen) HBZ ohne Rost, da das Pedal ja durchgetreten wird. Die Dichtung auf dem Druckkolben gerät dadurch in Bereiche, in denen sie sonst nicht tätig wird. Das ist bei der „Zweihelfermethode“ aber auch so. Offenbar haben auch neue HBZ bereits Lagerspuren und wer sich auskennt, zerlegt auch einen neuen BZ vor der Montage erst mal sicherheitshalber.
.......

Das ist - meines Erachtens - immer wieder DER Fehler, der beim Entlüften gemacht wird: Man darf beim Entlüften niemals das Pedal ganz durchtreten, sondern nur soweit, wie der Pedalweg beim Bremsen geht. Wird das Pedal weiter getreten, werden die Gummimanschetten geschädigt. Mein HBZ ist schon min. 35 Jahre alt und ist immer noch dicht. Anscheinend werden (wurden) die HBZ nur so weit gehont wie der normale Pedalweg geht. (Ich spreche hier von einem Einkreis-HBZ in einer Traction 11CV).

Gruss Splendilux

 

 

Geschrieben

Liegen  für das Zwei-Kreis-Bremssystem vom HY Erfahrungen vor?

Geschrieben

Mein HY hat das ältere Einkreissystem. Ich nutze ein zweites aber für die Ente mit LHM Zweikreisbremse ohne Problem. Ich sehe auch nicht wo es bei der Zweikreisbremse des HY Probleme geben könnte, da der Vorratsbehälter unter Druck gesetzt wird ist die Strömungsrichtung die selbe wie beim Tritt auf das Bremspedal. 

VG Thomas 

  • 3 Wochen später...
Geschrieben
On 12/20/2022 at 2:03 PM, Dirk hy said:

Immer noch Luft in den Leitungen, oft nur kleinste Bläschen. Am besten einen langen durchsichtigen Schlauch und dann hinten rechts beginnend entlüften und den langen Schlauch in den Vorratsbehälter führen. Somit in diesem geschlossenen Kreis solange pumpen bis kein noch so kleines Bläschen mehr zu sehen ist, dann hinten links, dann vorn rechts und vorn links und wenn es eine 2Kreis-Bremsanlage ist gibt es noch den Entlüftungspunkt am Verteiler.

So hat es bisher immer geklappt.

Viel Erfolg

Kurzes Update hierzu: Wir haben es heute auf diese Art probiert und es hat funktioniert! 🙂 Nun bremst er, wie eine 1! Vielen Dank für die tolle Unterstützung hier im Forum.

  • Like 1
Geschrieben

Die von @Dirk hy beschriebene Methode ist doch die Standard-Methode.

Als 20-jähriger 1985, als ich bei meiner ersten 50-DM-Ente das Getriebe getauscht hatte, war das das erste, was ich in meiner langen Bastel-Laufbahn gelernt hatte. Nachdem bei der Probefahrt die Bremse … gar nicht bremste …

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