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Hallo,

ich habe mir Anfang November einen Renault ZOE (12/2015) in schönem Blau mit dem kleinen Akku als Gebrauchten gekauft. Bis auf einen Kratzer neben dem Handgriff an der Fahrertür gut erhalten und Scheckheft gepflegt mit 59.000km. Der Kaufpreis lag unter 6.000€ (das hatte ich mir bei der Entscheidung Anfang Sommer 23 als Grenze gesetzt. Und bloß kein weiß oder mausgrau). Der Vorbesitzer konnte nach einer Trennung nichts mehr mit ihm anfangen. Batterie ist gemietet (64€/Monat). Zum Glück gibt es hier im 3-Parteien-Miethaus einen Starkstromanschluss. Also einen wenig benutzten, gebrauchten Go-e-Charger2 gekauft, kurzes gesichertes Verlängerungskabel dazu und seit Dezember lade ich Akku schonend zuhause. Mein Arbeitsweg beträgt nur 3,4km/ Strecke; ich muss aber auch vor Ort an zwei Tagen mobil sein.

Also kurz vorweg gesagt: Ich bin überzeugt. Kein Aber. Es hat etwas gebraucht umzulernen, die Fahrweise anzupassen und mit dem Laden klarzukommen. Und die Anzeigen des Bordcomputers manchmal einfach zu ignorieren 😅, losfahren und gut is…z.B. heute morgen nach frostiger Nacht und noch -6° Außentemperatur mal was Neues > STOP! Reifendefekt! Nach 60sec hat er dann wohl gemerkt, dass doch noch alle Reifen dran sind und die Anzeige verschwand. Ist halt eben doch nur ein (Software-) Auto 😂 …..als langjähriger Citroën-Oldies-Fahrer schreckt man ja auch nicht gleich zusammen. Und nachdem man eine Weile die Erfahrung der Fake-News beim E-Auto gemacht hat (es waren zwei bisher > Reifendruck und heute Reifendefekt), se détrendre. Es macht echt Spass! Einsteigen, Knopf drücken, kein Motorgeräusch, kein Schalten (ich hatte auch zwei XM V6 exclusive mit Automatik) und (kaum) Bremsen. Und kein Kaltlauf aus dem Auspuff 😷. Mit der Zeit hat man es raus, energetisch sinnvoll zu fahren. Wenn man mal heizen will, ECO-Modus aus und in den Sitz drücken lassen. Doch wozu. Nach 10 Jahren Alfa Romeo rasen, war ich ja genau wegen der Entschleunigung wieder beim Citroën gelandet. Wobei ich damit beim Thema Komfort ankomme: Nun ja. Kurzer Radstand, Gewicht eines XM V6 🤔 bedeutet: Hoppelhoppel. Sieht bei jedem E-Auto egal welcher Marke und welcher Klasse auf der Straße gleich aus. Als ich Ende `88 vom CX Break auf BX 14RE Serie 1(wegen Benzin bleifrei/ Preissteigerung über 1.-DM/ Liter) umstieg, war es auch erstmal komisch. Anfangs dachte ich, über 120km/h flieg ich von der Bahn. Wieviel wog der? 860(k)gramm? `Hart´ gefedert und viel Plastik an dünnem Metall. Dafür im Verbrauch nur noch 6,5-8l/ 100km. Vieles ist jetzt ähnlich. 

Nachdem ich dann bis kurz vor Weihnachten 23 fast 6 Wochen nur noch mit dem ZOE gefahren war, musste ich eine längere Strecke zurücklegen. Also mal wieder den einzig verbliebenen Citroën, Xantia 1,8 16V Break Ocean, gestartet. Motor an, Gang einlegen, langsam die Kupplung kommen lassen und losfahren. Bremsen, schalten etc.pp. Das war echt gewöhnungsbedürftig. Besonders das laute Motorgeräusch und die ganze mechanische Arbeit. Doch nach dem Eingewöhnen und ca. 20km kam das aha-Erlebnis, warum es richtig ist, wenigstens einen alten Hydropneumatiker von Citroën zu besitzen: Aaaaah 🥰  diese Federung. Dieses wunderbare Gefühl und dieser unverwechselbare Komfort beim Überfahren von Unebenheiten! Was für ein Genuss. Bei aller modernen Technik, Sparzwängen und Extravaganz. Wie konnte man dies bei Citroën bloß aufgeben?! Aus Konsumentensicht unbegreiflich. 

 

Also: Ich bin grundsätzlich vom E-Auto überzeugt. Auch bei den Kosten. Wenn man ein günstiges Gebrauchtes bekommt, gibt es für die kurzen Strecken außer Pedes und Bike keine bessere Alternative. Jetzt bei den Minustemperaturen der letzten Tage ist der Stromverbrauch etwas höher, doch habe ich das mit der Rekuperation mittlerweile gut drauf. 120/130km sind mit der Ladung definitiv gut zu schaffen. Ich lade den Akku bei 10Kwh bis 80/85%. Demnächst bekommt er zur Erinnerung und Pflege mal wieder 100%. Das ist wie Ventile und Kat durchpusten beim Verbrenner.

Wenn du mit dem Gedanken bzgl. der Anschaffung eines E-Autos spielst, behalte einen deiner Citroën mit Hydropneumatik!!! Egal, ob du für viel Geld einen Neuen oder einen günstigen Gebrauchten kaufst. Du wirst dir sonst bei der nächsten Mitfahrt in einem alten Citroën in den A…. beißen 😭!!! Bestimmt.

Herzliche Grüße 

Michael 

 

Disclaimer: Der Text enthält individuelle Behauptungen. Das ist so gewollt. Er soll keine Diskussionsgrundlage für das Für und Wider Verbrenner vs E-Auto, altes Auto vs neues Auto und den damit einhergehenden Glaubenssätzen ökonomischer wie ökologischer Ansichten darstellen. Das ist alles ausführlich in anderen Threads nachzulesen. Darum auch meine Bitte an eventuelle Kommentare dies hier freundlich und respektvoll miteinander fortzuführen. Es ist einfach ein persönlicher Kommentar aus persönlichem Erleben und Er-fahren 🙂 bonne route.

 

  • Like 11
Geschrieben (bearbeitet)

Das ist das klassische Zweiautospiel, wie ich es seit 2001 spiele. Aus dem 92er ZX wurde 1996 ein Xantia mit Autofahrsuchtpotential. Dann ging das 2001 los. Xsara Picasso + XM. Dann C3 Pluriel und XM. Dann C3 Pluriel und C6. 2011 war Schluß mit HP, aber die Zweiautonummer ist noch nicht vorbei. C3 Pluriel und 308SW. 207CC und 308SW. 207CC und C4 II. C4 II und e-208. e-208 und C4 III Puretech 130 EAT8.

Ich komm´ da ´raus und wieder auf ein Auto. Der C4 ist nur geleast. 2026 läuft der Vertag aus und den e-208 habe ich dann sechs Jahre. Ein schöne Zeit für ein neues Auto. Das wird zwischen allerlei Stellantis Modellen nicht so einfach, aber der E-Antrieb ist gesetzt. Und ja, das eine Auto soll angenehm abrollen. So ein Sportbumsdadingsdadreisekundenaufhundertflachbreitlangauto kommt mir nicht ins Haus.

Gernot

Bearbeitet von Gernot
  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Scheint der neue Trend zu sein. Bei mir in der Gegend sind auf den Grundstücken auch viele E-Autos als weit oder dritt Wagen. Bei meinem Nachbarn steht auch der Audi Q8 als richtiges Auto und der E-Mini als Einkaufstüte. 

  • Haha 1

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