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BX 4X4 Kaufempfehlung?


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Moteur Flottant
Geschrieben

Liebe Citroën-Kollegen, 

mir wurde vor einiger Zeit ein Citroën BX 4X4 angeboten und ich bin mir unsicher ob ich darauf eingehen soll. Man hört ja dann doch so einiges Negatives, gerade wenn es um die Allrad-Modelle geht. Außerdem bin ich bis jetzt nur Xantia vorbelastet und somit der kompletten BX Thematik fern. 

Der BX hat schon über 240.000km auf der Uhr, ist immer gut gewartet worden, kommt mit viel Wartungshistorie und Rost soll kein Thema sein. Verbaut ist der 1.9 TZI (Monopoint Einspritzung zuverlässig?). Ansonsten noch 4 elFh, Sitzh. und ABS (Sensoren noch verfügbar?). Klingt soweit erstmal alles verlockend. Ich habe angrenzend an meine Halle auch Zugriff auf eine Hebebühne und Grube. Reparaturen und Schrauben sind also nicht das Thema.

Mir geht es hier auch nicht primär um den Aspekt häufiger Reparaturen sondern eher um Erfahrungen mit dem 4X4 und wie die spezielle Ersatzteilversorgung aussieht.

Dem originalen Pressebericht von damals konnte ich schon entnehmen, das Baugruppen wie Aufhängung, Federungselemente und auch der Auspuff angepasst werden mussten. Ich kann mir gut vorstellen, dass es hier zu großen Ersatzteilproblemen kommen kann. Nicht zu vergessen, Teile wie die Differentiale, Achsen, das Getriebe und etwaige Dichtungen, die solche Bauteile ab und an benötigen. 

Sollte man sich also vom 4X4 fernhalten und ein schlichteres Modell suchen oder ist ein gut gepflegtes Exemplar die nächsten Jahre noch problemlos fahr- und reparierbar? Ich bin auf eure Meinungen und Erfahrungen gespannt!

 

Mit schwebenden Grüßen

Nico

 

 

 

Geschrieben

Hallo Nico,

ich glaube, einen BX mit Allrad kauft man sich nur, wenn man den Allradantrieb wirklich haben will. Das größte Problem soll sein, dass irgendwelche Teile des Allrads (Antriebswelle oder so) zu schwach dimensioniert sind und auch nicht mehr zu kaufen sind. Eine Nachfertigung ist natürlich technisch möglich, aber unverhältnismäßig teuer.

Mit anderen Worten, wenn Du BX fahren willst, ist es wahrscheinlich besser, auf Allrad zu verzichten. So wie beim Xantia die AFS-Ausstattung (Activa) für die allermeisten nur zusätzliche Sorgen bereitet, ohne einen Vorteil zu bieten.

Grüße
Andreas

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Moteur Flottant
Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb AndreasRS:

ich glaube, einen BX mit Allrad kauft man sich nur, wenn man den Allradantrieb wirklich haben will.

Hey Andreas, ich glaube aktiv hätte ich nicht danach gesucht, es hat sich halt eher so ergeben und die Gelegenheit ist jetzt da. Ich muss sagen, der Preis wäre auch deutlich unter Marktwert, macht die Entscheidung natürlich nicht gerade einfacher...

vor 1 Stunde schrieb AndreasRS:

Das größte Problem soll sein, dass irgendwelche Teile des Allrads (Antriebswelle oder so) zu schwach dimensioniert sind und auch nicht mehr zu kaufen sind.

Danke, sehr guter Punkt.

Geschrieben

Der Auspuff ist das kleinste Problem, den gibt es noch. Ansonsten sehr düster was Teile angeht, dazu die bereits angedeutete Verbindung vom Schalt- zum Verteilergetriebe die früher oder später bei jedem 4WD schlapp macht. Mein 4WD-Abenteuer dauerte 8 Wochen...

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Moteur Flottant
Geschrieben
vor 16 Minuten schrieb bx-basis:

die bereits angedeutete Verbindung vom Schalt- zum Verteilergetriebe die früher oder später bei jedem 4WD schlapp macht.

Wäre es nicht auch theoretisch möglich, den BX einfach ohne Kardanwelle 2WD zu fahren? Einfach mal laut gedacht. 

vor 18 Minuten schrieb bx-basis:

Mein 4WD-Abenteuer dauerte 8 Wochen...

8 Wochen Besitz oder 8 Wochen Reparatur? 😅

Geschrieben

Umbau auf 2WD ist sinnfrei. Dazu müsste man eine kpl. Antriebseinheit vom 2WD reinhängen.

Ich bin den 4WD 8 Wochen gefahren bis die o.g. Verzahnung aufgab. Die 1200€ für die damals noch neu erhältlichen Wellen wollte ich dann doch nicht ausgeben...

  • Danke 1
Geschrieben

Frag doch mal @ssiegert, der kennt sich auch mit den allradgetriebenen BX aus eigener Erfahrung aus, sieht sie glaube ich etwas positiver als @bx-basis - dessen Kompetenz natürlich  unbestritten ist!

  • Danke 1
Geschrieben (bearbeitet)

Ich sehe das ja nicht absolut negativ, aber besagte Stelle im Antriebsstrang ist nunmal bekanntermaßen ein Schwachpunkt. Eie Reparatur wäre damals tatsächlich möglich gewesen, aber ich habe das Thema damals lieber ad acta gelegt und mir wieder was mit Frontantrieb geholt - war auch besser für den Familienfrieden...

Mein 4WD Break hatte anno 2004 nur rund 130.000km gelaufen, um etwas wirtschaftlicher zu sein bekam er von mir einen Dieselmotor spendiert. Im Nachhinein betrachtet hätte ich das kommende Elend an dieser Stelle schon sehen müssen, aber mir fehlte einfach die Erfahrung.

Das Problem liegt wie bereits angedeutet zwischen Schalt- und Verteilergetriebe Aus dem Schaltgetriebe geht eine Hohlwelle mit Außenverzahnung raus und treibt die innenverzahnte Welle des Verteilergetriebes an. Diese Verzahnung ist vergleichsweise filigran, was dem Umstand geschuldet ist daß durch diese Wellen auch noch die linke Antriebswelle (vom Verteilergetriebe kommend zum Rad) durchlaufen muß - der Platz ist also begrenzt. Zudem liegt die Verzahnung außerhalb der Getriebe, d.h. sie ist nicht geschmiert und nicht wirlich gegen äußere Einflüsse geschützt. Bei meinem 4WD lag hier bereits ein Schaden vor, er war sogar zu spüren denn der Wagen ließ sich nie wirklich ruckfrei anfahren - weder vor noch nach dem Umbau. Es war also schon ein leichtes Spiel vorhanden. Nach 8000 gefahrenen Kilometern war dann plötzlich beim Anfahren der Vortrieb weg, es gab nur noch ein unschönes Geräusch wenn man versuchte anzufahren - die Verzahnung rutschte durch.

Da ich damals noch bei Citroën arbeitete habe ich mal in den Computersystemen recherchiert und fand über die VIN tatsächlich einen EIntrag. Bei rund 30.000 km hatte der Wagen eine Garantiereparatur bei der scheinbar eine der Wellen ersetzt wurde (vermutlich Kulanzleistung da nach Garantieablauf). Was die folgenden 100.000km passierte war nicht nachzuvollziehen - im Grunde war es mir auch egal... Einige zeit später gab es bei Citroen dann ein Rundschreiben zu dieser Problematik mit dem Hinweis daß bei abgenutzter Verzahnung an einer Welle grundsätzlich beide Wellen zu ersetzen sind - ich denke das wurde bei meinem noch nicht gemacht, denn die Reparatur erfolgte vbevor das Schreiben veröffentlicht wurde. Für nur 1200€ hätte ich damals noch beide Wellen neu bekommen, aber ich habe es gut sein lassen und als Erfahrung verbucht.

Die Ersatzteillage ist leider denkbar schlecht. Es gibt in F durchaus eine Szene die sich mit den 4x4-Versionen des 405 beschäftigt und einige Teile nachfertigt, aber leider nur für den T16 und den MI16 der 2. Generation die beide über verbesserte Versionen des Verteilergetriebes verfügen (TK2B bzw. TK2BR). Für das beim 405 anfänglich verwendete TK2A gibt es leider nichts, und dieses wurde beim BX bis zum Ende der Produktion unverändert beibehalten, die Evolutionen blieben dem 405 vorbehalten. Irgendwo fand ich mal einen Lösungsansatz bei dem einer der beiden Simmerringe entfernt und dafür zwischen den beiden Getrieben ein O-Ring eingesetzt wurde (ich denke dafür wurde eine Nut ins Gehäuse gefräst). So wird die verzahnung dann durch das Öl von Schalt- oder Verteilergetriebe geschmiert und verschleißt hoffentlich nicht mehr so schnell. Ich finde den Beitrag allerdings nicht mehr...

Bearbeitet von bx-basis
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Geschrieben

Servus, dann muß ich als Eigner eines 4x4 GTI Berline (Frz Fahrzeug; Multipoint Einspritzung; aktuell ca 92.000) und eines 4WD Break (Dt. Fahrzeug; Monopoint; aktuell ca 123.000 km) mal meinen Beitrag leisten.

Die Ersatzteilsituation: Bis auf die Getriebe, Kardan und den Auspuff ist eigentlich alles Standard BX. Auspuff gibt es bei eBay. Es tauchen immer mal wieder Teile und Getriebe auf. Z.B. habe ich ein NOS Verteilergetriebe gefunden und irgendwann läuft mir sicher das Gegenstück über den Weg. Ansonsten legt man sich mal ein Paar zurück und dann hat man halt die Arbeit es zu wechseln. Das mit der Nachfertigung  der Transferwellen habe ich mit zwei Firmen analysiert. Ist wirtschaftlich uninteressant. Eher das nächste Getriebepaar aus einem Schlachter holen.

Wie fährt sich der 4x4: Was man vermeidet sind harte Gang- und Lastwechsel, weil die natürlich genau auf den Schwachpunkt der Transferwelle drücken. Ansonsten ist der Wagen lauter, als ein 2WD, was auch logisch ist. Und er braucht etwa 1,5 -2 l/100km mehr Sprit. Da kann ich nur über die Benziner sprechen. Auf bergigen Strecken machen die richtig Spaß und im Winter natürlich...

Reparaturen: Mein GTI braucht dieses Jahr eh eine neue Kupplung und dafür müssen Motor und Getriebe eh raus. Dann sehe ich auch die Transferwelle und da es bei Lastwechseln mal ruckelt, nehme ich an, daß ich ein Ersatzpaar Getriebe einbauen werde. Der 4WD Break ist total unauffällig. Nur normale BX Wehwehchen. Ölverbrauch etwas zu hoch, aber das haben andere 19er Monopoints auch.

Mein persönliches Fazit: Es sind sehr seltene Autos und ich finde erhaltenswert. Der Aufwand und Unterhalt sind höher, als bei den 2WD Modellen. Man muß einen 4x4 BX wollen. Und bei Treffen schauen viele sehr überrascht, weil die Wagen so selten sind. 

Aktuell wird ein 4WD GTI angeboten in Deutschland und drei 4x4, davon ein sehr seltener 1,9 D Break in Frankreich. der Diesel ist relativ günstig mit EUR 2.900, aber lange nicht gefahren worden. Vielleicht wg des Getriebes? Vor kurzem wurde auch ein roter Break in Deutschland angeboten plus Schlachter. Es gibt also ein übersichtliches Angebot.

Kauf keinen 4x4 wenn Du auf eine Werkstatt angewiesen bist. Letztes Jahr habe ich meinen GTI mal angeboten und ein Interessent aus Berlin hat 4 Werkstätten angefragt, ob sie die Kupplung wechseln könnten. Alle haben abgelehnt.

Falls du noch Fragen hast, stehe ich gerne zur Verfügung.

viele Grüße

Sebastian

 

  • Like 4
  • Danke 1
Moteur Flottant
Geschrieben

Vielen Dank an @ssiegert für diese wirklich gute Einschätzung aus erster Hand! 

Wird mir mit Sicherheit bei der Entscheidungsfindung helfen.

Geschrieben
Am 6.3.2024 um 23:32 schrieb bx-basis:

Es gibt in F durchaus eine Szene die sich mit den 4x4-Versionen des 405 beschäftigt und einige Teile nachfertigt, aber leider nur für den T16 und den MI16 der 2. Generation die beide über verbesserte Versionen des Verteilergetriebes verfügen (TK2B bzw. TK2BR). Für das beim 405 anfänglich verwendete TK2A gibt es leider nichts, und dieses wurde beim BX bis zum Ende der Produktion unverändert beibehalten, die Evolutionen blieben dem 405 vorbehalten.

Diese verbesserten Verteilergetriebe vom 405 passen nicht am BX?

Geschrieben

Ich denke nicht so ohne weiteres.

Geschrieben

Habe noch nie von einem Umbau auf den 405er Motor und Getriebe gehört. Nur so würde es wahrscheinlich funktionieren die Gen 2 des Getriebes zu verwenden. Würde ich aber gerne mal sehen so ein Getriebe. In England hat jemand einen Mitsubishi Motor und Verteilergetriebe in einen BX implantiert, aber das kann man hier wohl vergessen.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde schrieb ssiegert:

In England hat jemand einen Mitsubishi Motor und Verteilergetriebe in einen BX implantiert, aber das kann man hier wohl vergessen.

Ob das jetzt noch geht - mit dem ganzen Emmissionsklassengedöns - weiß ich nicht. Andererseits war es "früher" ja durchaus üblich, Mungas oder Spitfires mit den "zuverlässigen" Kadett-Motoren umzurüsten. Weiterhin habe ich selbst gesehen/gefahren NSU RO 80 mit Ford V6, VW Bus T3 mit Ford V6, VW Bus T2 mit Subaru-Boxer...

Ach ja, Mercedes S-Klasse W 108 mit 3l 5 Zylinder Diesel... aber das ist ja eher eine Fingerübung.

Bearbeitet von torsten130
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