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Geschrieben

Liebe Citroen-Leut',

wir fahren mit Begeisterung einen Jumper Mehrzweckkastenwagen 2,2HDI130 Bj.2012, also einen Fensterkasten mit Sitzen als Familien- und Allzweckkutsche. Das Fahrzeug ist mit MikeSanders hohlraumkonserviert und gegen Rost gründlich geschützt. Seit längerem beobachte ich, daß auf der Beifahrerseite ganz oben an der C-Säule hinter der Schiebetüre der Dachhimmel feucht wird, mittlerweile zieht sich die Feuchtigkeit bis über das letzte Fenster. Bisher habe ich dem wenig Bedeutung beigemessen, es ist sonst nicht naß im Auto, es riecht nichts und ich hatte den Verdacht, daß das Wasser hinter der Türdichtung an dem Stoß der Blechteile dort eindringen kann. An dieser Stelle ist es ja glattweg unmöglich, daß die aufgeklemmte Dichtung richtig dichtet. Jetzt habe ich aber eindeutig feststellen müssen, daß gleich hinter dem Vorderrad Beifahrerseite der Schweller von innen trotz Fett durchgerostet ist, das wäre aber auch die tiefste Stelle desselben, so wie das Auto üblicherweise abgestellt wird. Wenn nun aber wirklich die Türdichtung und der Blechstoß das Problem wären und Wasser von dort seinen Weg in den Schweller findet, so müßten das ja im Prinzip alle Jumper mit Schiebetüre irgendwann haben. Ist so etwas bekannt, liege ich richtig mit meiner Vermutung oder muß woanders gesucht werden, wenn ja, wo? Vielen Dank im Voraus,

 

WilliWolke.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Da dürften mittlerweile die Nahtabdichtungen am Dach defekt sein. Habe ich beim meinem BJ 2009 auch und hatte ich auch beim Scudo. Auch der Antennenfuß ist ein Kandidat für Undichtheiten.

Jens

Werner Kampmann
Geschrieben

Haben die Schweller denn keinen Ablauf?

Wenn ja werden diese gerne mit Mike Sanders zugesetzt.

Wenn kein Ablauf vorhanden vielleicht vorab ein kleines Loch in den Schweller bohren damit zumindest das eindringende Wasser ablaufen kann. Auch wenn es jetzt eigentlich schon zu spät ist.

Geschrieben (bearbeitet)
Am 15.6.2024 um 11:51 schrieb Werner Kampmann:

ein kleines Loch in den Schweller bohren

Da reicht dann vielleicht jetzt schon ein spitzer Finger zum bohren? ☝️

Ich habe zwar nur den kleinen Bruder (Jumpy von 2009, mit Schiebetüren, bei dem rostet nichts), aber einige Erfahrungen und Erkenntnisse zu und mit Mike Sanders.

Er hat sicherlich eine große Fan-Gemeinde, aber mein Lieblings-Karosseriebau-Meister (dem ich "alles" glaube) ist da mal so gar kein Freund von, mit genau diesem Argument:

Am 15.6.2024 um 11:51 schrieb Werner Kampmann:

Wenn ja werden diese gerne mit Mike Sanders zugesetzt.

Er hat täglich mit Oldtimern zu tun und hat da wohl schon einiges gesehen und hat mir auch einiges auf Fotos gezeigt. 

 

Bearbeitet von ACCM Jumpy
Geschrieben

Liebe Leut',

recht vielen Dank, ich habe gestern die Innenverkleidung abgebaut, es ist eindeutig die Nahtabdichtung. Da mein Bus seit langem die Farbe abwirft auf dem Dach, habe ich voriges Jahr sämtliche betroffenen Bereiche mit Brantho Korrux gestrichen (schwarz und schwarz paßt gut... 🙂 ). Da sieht man jetzt sehr deutlich an fraglicher Naht Risse. Beim Rausschneiden der Dichtmasse habe ich gemerkt, daß diese, wenn überhaupt, nur noch auf einer Seite haftet. Das in Kombination mit gut und gerne 0,5...1mm lichte Spaltweite zwischen den Blechen im Nahtbereich bringt natürlich eine hübsche Menge Wasser. Das betrifft übrigens generell die nur sehr sparsam mit Dichtmasse überzogenen Nähte der Randteile, der Rest der Nähte mit der vielen Dichtmasse sieht gut aus, Wassereinbrüche sind nur an der einen Stelle. Alles sauber gemacht und entfettet (IsoProp), Owatrol drauf, morgen Brantho Korrux, dann die eine Naht neue Dichtmasse und noch mal Brantho Korrux, da sollte Ruhe sein. Mittig im Schweller ist ein Ablauf, der ist trotz MikeSanders offen, scheint aber laut Gieskannentest erst bei etwas Wasserstand zu wirken. Einige cm hinter dem vorderen Radaausschnitt ist noch ein ca. 6x6mm großes Vierkantloch, also eigentlich, jetzt ist es etwas größer... . Im Winter dürfte das zuverlässig mit Matsch verschlossen sein und zumindest zu deutlich längerem Feuchtbiotop führen. Das Reparaturblech (van Wenzel) hat übrigens nichts dergleichen! Mal gucken, wie's dann drinnen aussieht.

 

Willi.

  • Like 1
  • 4 Monate später...
Geschrieben

Liebes Forum,

mittlerweile habe ich beidseitig die Schweller instand gesetzt und überdies das Auto (Fensterkasten 2012) grundlegend neu konserviert. Anfang dazu war Eistrahlen (anders kriegt man eine mittlerweile verbrauchte 8 Jahre alte MikeSanders-Beschichtung kaum vom Unterboden, wenn man durch sich abhebende Farbe an den Kanten der Bleche Farbarbeiten durchführen will, ob man das muß, sollte nicht Inhalt von endlosen Diskussionen sein...), selber gemacht in naheliegendem Betrieb, anstrengend aber lohnend und man lernt sein Auto sehr genau kennen.

Folgende Erkenntnisse:

  1. Radhäuser vorn oben zwischen etwa 10 Uhr und 1 Uhr (Beifahrerseite, Fahrerseite entsprechend gespiegelt) ohne jeden Steinschlagschutz / Radkasten ab Werk, nur Grundierung als Farbe vorhanden --> ohne zusätzlichen Schutz zwangsweise erheblicher Rostbefall, bei mir hat das frühzeitige Fetten prima geholfen, Ausbesserung der Farbe jetzt aber nötig. ERGO Wer sein Auto langfristig erhalten will/muß, sollte diese Bereiche im Auge haben. Der Blick auf ein jüngeres Vergleichsfahrzeug hat mich darin bestätigt.
  2. Praktisch alle Blechteile am Unterboden stammen bei mir aus offensichtlich verschlissenen Werkzeugen mit teils enormer ab Werk so belassener Gratbildung an den Schnittkanten, dort daher denkbar schlechte Farbhaftung. Gleichfalls sind in weiten Teilen die Punktschweißungen am Unterboden offenbar manuell mit unterschiedlichem "Erfolg" durchgeführt. Häufig sind Schweißpunkte halb auf der Blechkante gesetzt, durch den dann zu hohen Schweißstrom klebt der halbe Schweißpunkt an der Elektrode und wird beim nächsten Punkt mit draufgebraten. Im Ergebnis entstehen auch dadurch prima Rostnester. MikeSanders hat hier ebenfalls sehr geholfen, aber jetzt war doch Handlungsbedarf, ehe Schäden entstehen.
  3. In den Radkästen vorn und hinten (hinten Filzradkästen ausbauen) sowie am Unterboden befinden sich diverse Stellen, an denen große Löcher / Fugen zwischen Blechteilen mit einer ins Orange gehenden grobporigen Dichtmasse verschlossen sind, einfach gucken, wo große Dichtwürste sind. Diese zieht offenkundig Wasser und hält die Feuchtigkeit hervorragend. Alle erreichbaren so verschlossenen Stellen habe ich geöffnet und durchgängig unterrostet gefunden. --> Konservierung überall wie folgt: Reinigung gründlich mit Aceton (mit Lappen immer abwischen, nicht nur Sprühen!), anschließend mit Isopropanol vollständig entfetten, Kovermi auftragen zum Passivieren, erneut Abwischen mit Isopropanol, 2x mit BranthoKorrux nitrofest streichen, neuen Unterbodenschutz, bei mir MikeSanders (das Verfahren ist aufwendig, aber so behandelte Roststellen sind bei mir trotz winters sehr salzreicher Straßen und Laternenparken noch nie erneut behandlungsbedürftig geworden in jetzt 9 Jahren, für Owatrol ist der Rost bei mir zu wenig, da schadet es mehr, als es nützt, richtig an den richtigen Stellen angewendet ist es mit langjähriger Erfahrung prima, sonst ist es nutzlos oder gar völlig kontraproduktiv!)

Nach dem Eisstrahlen sah Schweller wie folgt aus (ich weiß nicht recht, wie man Bilder direkt einstellt, es will nicht gehen, daher hier Links): https://postimg.cc/GHZcJLJR

Der Schweller war innen vor allem auf der Beifahrerseite voll echter Erde / Baustellenschmutz o.ä., am vorderen Ende ca. 4cm hoch (!). Da hilft natürlich auch keine Konservierung mit MikeSanders wie bei mir trotz von außen offener Ablaufbohrungen. Der schadhafte Bereich liegt genau zwischen vorderem Schwellerende und erster Entwässerung etwa mittig unter den Vordertüren. Die Fahrerseite war äußerlich in Ordnung, ein spitzer Schlüssel ließ sich aber ohne Mühe mit der Hand durchschlagen, so dünn war das Blech mittlerweile geworden.

Die Radkästen sind im unteren Spritzwasserbereich auf etwa 10...15cm von unten im Original mit den Schwellern bis auf einen Schweißpunkt an einer Lasche überhaupt nicht verbunden. Der bleibende Spalt ist etwa bis zu 5mm breit und mit einer dicken Dichtwurst (siehe 3. oben) "verschlossen".

Die Rep.-Bleche von vanWenzel wurden mir mittlerweile als die beste am Markt erhältliche Lösung von einem Ersatzteilhandel mit direktem Werkstattkontakt beschrieben. Trotzdem ist an ihnen viel Nacharbeit nötig. In 90° abgewinkelten Bereichen sind Blechdopplungen zu finden, auf der Fahrerseite fehlt im Radlaufbereich in der Abkantung (in meinem Fall!) etwa 1,5cm Material, das Ersatzteil mußte entsprechend verlängert werden, und es ist wie gesagt keinerlei Entwässerung vorhanden. Mit Hilfe für beide Seiten insgesamt 3er hölzerner Klopfmodelle, kleinem Faltenzieher, Hammer, Brenner und viel Geduld wurden alle Falten im Blech egalisiert, Dopplungen herausgeschnitten und die originale Entwässerung mittig unter den Vordertüren  und zusätzlich eine mit der Öffnung nach hinten zeigende Hutze eingearbeitet, Bilder wie folgt:

https://postimg.cc/67KtgMm1

https://postimg.cc/QBqh3pLN

https://postimg.cc/r0FcFKc1

Um den in meinen Augen originalen Pfusch mit der Dichtwurst zu umgehen, habe ich ganz knapp den Radlauf am Auto von unten abgeschnitten und den Radkasten unten, also die Stirnwand des Schwellers, nach außen umgelegt:

https://postimg.cc/68nBMkYv

Da der Rost praktisch in Höhe der Entwässerung Mitte Vordertüren aufhielt, wurde auch nur dort der Schweller ausgeschnitten (Schweller staubsaugen nicht vergessen...!). Auf der Beifahrerseite war auch die nächste Blechlage ganz vorn zu stark angegriffen, Ersatzteilherstellung aus dem nicht benötigten hinteren Bereich der Reparaturbleche.

https://postimg.cc/ygQKJsYw

https://postimg.cc/y3DHctDW

Unterteile Radkästen ebenfalls aus den nicht benötigten hinteren Bereichen der Reparaturbleche anfertigen und zunächst ÜBER DIE SCHWELLERKONTUR ÜBERSTEHEN LASSEN beim Einschweißen:

https://postimg.cc/qh5fJw1r

Überstand nun so verringern, daß unten die Schwellerkontur möglichst genau getroffen wird, seitlich kann nach oben hin etwas Überstand bleiben, dort drückt man später das Blech ganz einfach bis an die Schwellerkontur heran nach hinten.

Das exakte Einpassen des Schwellerblechs ist etwas mühsam... . Zur wirklichen Erleichterung wurden an der Längsnaht oben zunächst drei Laschen belassen und mit der Absetzzange passend abgesetzt. Der Radkastenbereich, Längsnaht oben und Punktnaht unten ließen sich so prima ausrichten und Einpassen, die Sicke im Blech ging auch recht hübsch, einzig die Schwellerrundung am hinteren Ende paßt eher (sau-)mäßig und muß angeglichen werden.

https://postimg.cc/kBtC4rrp

Nun wie üblich verschweißen, nur die Anbindung Radkasten an Schweller bleibt vorerst noch offen. Anschließend neu eingesetzten Radlauf ganz knapp am neuen Radkasten wieder abschneiden, bei sauberer Arbeit ist dort auch keine Spannung drauf, daß irgend etwas weghupft. Dann kann der Radkasten mit dem Schweller recht bequem verschweißt werden, anschließend wird der neue Radlauf wieder eingesetzt. Der abgekantete Bereich  im Radlauf ist innen an der tiefsten Stelle noch etwas zu verkürzen zum Wasserablauf.

https://postimg.cc/JtsV6whz

Ich hätte fast das Photographieren vergessen, drum ist hier eine Naht schon verschliffen, aber man sieht trotzdem gut deren Verlauf.

https://postimg.cc/JtsV6whz

Abschließend wurden die Schweller innen mit Farbe ausgeblasen (BranthoKorrux hohlraumspritzfähig mit Owatrol verdünnt (Owatrol alleine würde an den glatten neuen Blechen schlecht haften, Brantho ist allein auch zu dick, um in die Nahtbereiche einzudringen). Nach ausreichender Trocknung wurden die Schweller mit Fluidfilm konserviert (Ablauföffnungen auch hier freihalten!!!) und außen mit MikeSanders. Mir ist vollkommen klar, daß es aufwendiger wohl kaum machbar ist. Andererseits haben in der Zwischenzeit zwei auch mit Karosseriebau befaßte Werkstätten diese Lösung für sehr hübsch befunden. Mir ging es vor allem um eine möglichst dauerhafte solide Lösung, da das Auto sonst wirklich wunderbar in Stand ist und auch erst vor einiger Zeit die 100000km erreicht hat. Mir ist auch klar, daß eine Werkstatt diesen Aufwand vermutlich niemals betreiben wird bzw. die Sache unbezahlbar wird. Für Selbermacher mit entsprechenden Möglichkeiten soll dies ein Vorschlag oder eine Anregung sein, kein Dogma! Für alle anderen soll dies zumindest zum Erkennen von konstruktiven Schwachstellen dieser Autos dienen, deren rechtzeitige Beobachtung solche Schäden vielleicht verhindern hilft. Abschließend hier noch ein Bild ausgebauter Blechpartien:

https://postimg.cc/pyrxwhsx

Gute neue Woche 🙂

 

 

 

 

 

  • Like 1

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