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Geschrieben

Hallo zusammen,

es geht zwar nicht um einen Doppelwinkel, sondern um meinen Simca 1301 (immerhin auch französisch)

Weil hier im Forum allerdings geballte Fachkompetenz vorhanden ist, dachte ich, ich frage trotzdem:

Das Auto (Bj. 69) hat eine herkömmliche Zündung mit Unterbrecherkontakt und Verteiler (mit Unterdruck und Fliehkraftverstellung)

Jetzt zum Fehlerbild:

Kurz zur Vorgeschichte:
Verteiler mit Kappe und Kerzen sind bei einer Motorrevision vor circa 7000km neu gekommen. Kabel machen einen guten Eindruck, Spule seit Kauf (vor drei Jahren) verbaut.

Ich habe vor ein paar Wochen den Verteilerfilz etwas geölt. Kurze Zeit später sprang der Simca nicht mehr an.
Ursache: Zu viel Öl -> Unterbrecher dreckig.

Nach Reinigung mit Pappstreifen und Bremsenreiniger war alles wieder gut. 
Kurze Zeit später fing er aber an im Standgas unsauber zu laufen. Vereinzelte Zündaussetzer eigentlich nur am Endrohr hörbar. Das steigerte sich aber zu unsauberer Gassannahme beim Lastwechsel und zu unwilligem Startverhalten.

Ich habe daraufhin den Verteiler ausgebaut, komplett gereinigt und den Unterbrecherkontakt mit 800er Schleifpapier so weit abgeschliffen, dass keine Funkenspuren mehr erkennbar waren. Anschließend Schließwinkel und Zeitpunkt neu eingestellt.
Dann ging es erst ne Zeit wieder gut, gestern fing er aber wieder mit dem unsauberen Standgas (wenn warm) an. 

Daraufhin hab ich nochmal den Unterbrecher gereinigt (war aber sauber) und die Kontakte in der Verteilerkappe blank geschliffen. Da war so eine leichte Kruste drauf. Zunächst lief er dann einwandfrei (auch im Stand) nach ein paar Stunden Pause zeigte sich aber folgendes Phänomen:

Kaltstart prima, Fahren unter Choke anfangs noch gut, dann aber schlechte Gasannahme (wie wenn man den Choke zu früh rausnimmt), beim Auskuppeln (Motor inzwischen warm) kurzes Rumgestotter bis zum Ausgehen. Konnte dann aber sofort wieder starten und er lief dann auch einige Kilometer gut, bis das mit dem Unsauberen Standgas wieder anfing.

Habt ihr eine Idee, wo der Fehler zu suchen ist? Ich hatte evtl. schon an den Kondensator gedacht, aber so richtig ergibt das alles keinen Sinn…
Vielleicht hat ja von euch jemand nen Vorschlag

Liebe Grüße
Johannes

Geschrieben

Verteilerwelle ist spielarm? Fliehgewichtsverstellung ebenso?. Kondensator ist immer ein guter Kandidat, die alten Dinger können nämlich je nach Temperatur unterschiedliche Kapazitätswerte annehmen. Das läßt sich aber leicht testen, Multimeter für Kapazität, Induktivität usw. sind günstig, der Heißluftfön nicht weit weg. Die Zündspule kennt ebensolche Abhängigkeiten, schließlich sind alle Kunststoffe schon sehr alt.

Ich hatte mal die Ursache des Ausfalls, das der Isolator des Unterbrecherkontakts zwischen beweglichem Teil und festem Teil aus einem Thermoplasten bestand, dessen Temperaturbeständigkeit zu gering war. Blöderweise hatte ich die Welle des Verteilers mit Fett geschmiert, das ebensolches negatives Verhalten zeigte und verkokte durch die Motortemperatur und die Reibung der Welle. Daraufhin wurde der Nocken heiß, zuerst schmolz das Gleitstück auf dem Nocken, das konnte ich noch mit einem Kabelbinder reparieren. Dann die Isolatorhülse, dann war Ruhe.

Dazu kommt noch, wenn die Hülse, die im beweglichen Arm des Kontaktes steckt, etwas Spiel auf der Welle des Halters hat, dann ändert sich ständig der Schließwinkel bei höheren Drehzahlen und der Kontakt hat hohes Kontaktprellen beim Schließen. Der Verschleiß steigt erheblich an.

Mit Strobolampe läßt sich ja gut der Verschleiß des Verteilers festellen, übers Schließwinkelmeßgerät ebenso. Zündkerzen scheinen gut zu sein, denn bei schlechten hat man ja die Probleme beim Kaltstart.

Zu guter letzt, stimmt die Spannung an der Zündspule noch, also sind die Kontakte, Kabel und Steckschuhe, Sicherung etc. zwischen Batterie und Spule in Ordnung. Nicht, das du einfach zu hohe Verluste an Spannung hast durch schlechten Kontakt und Drahtwiderstand und an der Zündspule keine 12-14V mehr anliegt, wenn der Motor länger läuft.

Jens

Geschrieben

Hallo Jens,

vielen Dank für deine Antwort! Ich habe als ersten Schritt den Kondensator getauscht und damit den Fehler behoben. Der Simca läuft jetzt wieder schön sauber im Standgas. 

Mir erschließt sich zwar nicht, warum es nach der Kontaktreinigung manchmal wieder kurz ging aber wichtig ist ja vorallem, dass es jetzt wieder zündet, wie es soll.

Liebe Grüße

Johannes

Geschrieben

Weil der Kontakt bei defektem Kondensator durch die Funkenbildung nicht nur abbrennt, sondern auch oxidiert und dann nicht mehr richtig leitet. Zündspule und Kondensator bilden einen Schwingkreis, bei dem nach dem Öffnen des Kontaktes die Ladung von der Spule zum Kondensator fließt. Dadurch wird die Hochspannung in der Wicklung erzeugt und duch den hin und herfließenden Strom brennt der Funken eine zeitlang. Genaueres hier zum Beispiel:

https://www.fahrzeug-elektrik.de/Ecca.htm

Das mit dem Kondensator erschließt sich dann erst, wenn man es nachvollziehen kann. Zu Mofazeiten, also vor 45 Jahren, war ich da auch noch aufs Hörensagen angewiesen, und da gabs etliches an nicht korrekten Aussagen. Auch sollte man beim Vietakter Honda Dax die Zündverstellung stillegen, weil sie dann angeblich besser lief. Gab halt ausgebranntes Auslaßventil. Mann (Jugendlicher) lernt halt nie aus.

Heutige Ottomotoren haben eine viel bessere Verwirbelung des Gemisches im Standgas, sodaß sie mit den kurzen Brennzeiten (50 Mikosekunden rum) des Zündfunkens gut auskommen. ergenis davon sind die langen wechselintervalle der Zündkerzen. Meint Doppelvergaser Ritmo hatte von mir eine schließwinkelgeregelte elektronische Zündung über Kontakansteuerung bekommen. Da brannte der Zündfunken im Standgas ca. 15° Kurbelwellenwinkel. Das ergab im Kaltstart ein Standgas ab 400 U/min ruckelfrei. Nur eben eine heiße Verteilerkappe mit reichlich Verschleiß von Kappe und Finger und oft neue Kerzen. War jetzt beim frisierten Spaßfahrzeug nicht weiter tragisch. Einfache elektronische Zündung mit Ansteuerung über den Kontakt ist heute nicht sonderlich schwierig zu realisieren, geht super mit IGBT und liefert sehr schöne Funken mit richtig Dampf.

Jens

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