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Geschrieben

@coupespace

Man kann mit dem Totschlagargument "Vorurteile" jede Diskussion abwürgen. Beliebt, in Internetforen gerne angewandt, aber wertlos.

Deine Reaktion auf meine Wortwahl "totalitär" zeigt übrigens wunderschön, wie der alte linke bzw. linksliberale Reflex funktioniert: Wer gegen mich ist, muß zwangsläufig dem Faschismus zuneigen. Dabei wird aber übersehen, daß Kritik an der Herrschaft der '68er kein Widerspruch zu einer demokratischen Gesinnung, sondern gerade ein Zeichen dafür ist. Meinungsfreiheit, Volkssouveränität und Demokratie im Sinne vom Vorhandensein echter Alternativen sind in diesem Lande nicht gegeben.

Hat man '68 nicht vom langen Marsch durch die Institutionen gesprochen? Man hat ihn erfolgreich absolviert. Da werden Menschen aufgrund ihres Glaubens diskriminiert (Fall Buttiglione), Hetzjagden veranstaltet (Hohmann), Karrieren vernichtet (Günzel). Alles für die Korrektheit, alles im Namen der Toleranz.

Die moralische Gleichschaltung kann man da als Gleichgeschalteter natürlich nicht entdecken. Dazu braucht's den Blick von außen.

Gruß,

ACCM Jürgen P. Schäfer
Geschrieben

@Stefan:

Hier werden mal wieder Opfer und Täter verwechselt. Daß Menschen mit der Einstellung z.B. des Herrn Buttiglione oder Hohmann keine politische Verantwortung tragen sollten, versteht sich doch wohl von selbst. Wer gegen Minderheiten hetzt, hat meiner Meinung nach keinen Anspruch darauf, für alle sprechen zu können.

Soweit mal ganz kurz mein Standpunkt.

>>Grüße, Jürgen

Geschrieben

Herrn Buttiglione oder Hohmann keine politische Verantwortung tragen sollten, versteht sich doch wohl von selbst.

Sagt wer? Eine doch recht große Zahl von Wählern ist offenkundig anderer Ansicht.

Du begibst Dich da leicht auf die Ebene der 86 wie ich sie erlebt habe. Die Leute waren alle sehr für Demokratie - aber nur solange die Mehrheit ihrer Meinung war.

Jemanden zu finden, der den Anspruch erheben kann, für ALLE zu sprechen dürfte sowieso unmöglich sein. Wenn wir nur lange genug differenzieren gehört jeder zu einer Minderheit.

Geschrieben

Hi Stefan, ich will doch keine Diskussion abwürgen.

"Wer gegen mich ist, muß zwangsläufig dem Faschismus zuneigen."

Komisch, als ob du dir selber schreibst. Den Begriff "totalitär" wurde doch von dir in's Spiel gebracht, und an falscher Stelle wie ich meine, weil ich die totalitäre Macht und Gewalt der Alternativen weder nachvollziehen noch feststellen kann.

Angesichts der großen Ungerechtigkeiten dieser Erde finde ich die Umkehrung der Täter/Opferrollen schon heftig.

Über Moral kann man wohl lange streiten, aber deine orakelten Gleichschaltungsprozesse sehe ich immer noch nicht, keinesfalls im von dir beschriebenem Maße, dann doch eher andere solche Prozesse, die sich keinesfalls durch solche Harmlosigkeit auszeichnen wie Gutmenschtun oder -tum.

Gruß

Holger

Geschrieben

Hochinteressante Diskussion. Echt spannend. Da kann man als Angehöriger der Techno-Generation nur staunen. Ist denn nicht das ganze Leben eine einzige Party, da ja die Zukunft sowieso schon verloren ist?

Bin gespannt auf die weitere Entwicklung dieses Barca-Dakar '68er-Threads

Geschrieben

@OSFP-7

>>Ist denn nicht das ganze Leben eine einzige Party, da ja die Zukunft sowieso schon verloren ist?<<

Na bravo, bei dieser Einstellung fehlt nur noch der obligatorische Hinweis: "Der letzte macht das Licht aus".

@Xantiaheinz

D'accord!

Gruß,

Geschrieben

Warum sollte denn der Letzte das Licht ausmachen? Das geht viel früher von selbst aus.

Geschrieben

@Stefan,

Der Ansatz mag ziemlich nihilistisch klingen, in Tat und Wahrheit ist er sehr pragmatisch. Was soll denn eine Generation tun, die gemerkt hat, dass ihre Zukunft von ihren Vätern und Grossvätern ausgebeutet wird, die nur darauf aus sind ihren Besitzstand zu wahren und zu vermehren? Die 68er, Punks und andere politisch aktiven Jugendkulturen haben ja bewiesen, dass der Aufstand nicht viel mehr bringt als zusätzliche polizeiliche Repression. Nicht erst seit Al Qaida leben wir in einer Orwell'schen Welt. Also lässt man es lieber sein mit der Revolution und widmet sich direkt dem Kern jeder Jugendbewegung: Sex, Drugs & Rock n' Roll. Dass gerade die Technoszene das ewige Anliegen nach Toleranz zwischen den Rassen, Klassen, Geschlechtern, Religionen und politischen Meinungen am besten umgesetzt hat, kann vor allem ihrer Ideologiefreiheit zugeschrieben werden. Anzufügen wäre, dass diese heile Welt nur etwa bis '95, '96 existierte. Danach wurde sie wie jede Jugendbewegung von der Industrie eingenommen, vermarktet, gehypt was ihr Todesurteil bedeutete.

Geschrieben

@ OSFP

Ach ja, endlich mal ein Junger Wilder! Offensichtlich kein Nihilist. :) Aber aus meiner Sicht erscheint ihr (viel) Jüngeren mir manchmal so brav, dass ich die vermeintliche Gleich(gültigkeits)schaltungskeule fast schon selber als Provokation bemühen möchte, schreibe ich doch die ahnungslose Bereitschaft für ein Leben unter Orwell'schen Bedingungen gerade eurer Generation zu. Nicht verallgemeinernd, sondern tendenziell gemeint.

Mal sehen, wie wir alle irgendwann die PKW Maut auf allen Wegen geschluckt haben werden. Nicht umsonst haben die Deutschen auf ein hochkompliziertes satellitengestütztes System gesetzt. Es gab und gibt ja auch einfachere elektronische Wege, die Autobahnnutzung zu erfassen.

Gruß

Holger

Geschrieben

<Aber aus meiner Sicht erscheint ihr (viel) Jüngeren mir manchmal so brav, dass ich die vermeintliche Gleich(gültigkeits)schaltungskeule fast schon selber als Provokation bemühen möchte, schreibe ich doch die ahnungslose Bereitschaft für ein Leben unter Orwell'schen Bedingungen gerade eurer Generation zu. Nicht verallgemeinernd, sondern tendenziell gemeint.>

Oha, das ist starker Tobak, vor allem der zweite Teil. Darüber muss ich erstmal in aller Ruhe nachdenken.

Geschrieben

Moin.

In meiner Eigenschaft als "Alt-68er", der im Oktober 69 in Berlin (just nachdem Herr Willy Brandt BK wurde und "...mehr Demokratie wagen" wollte) begann zu studieren (Pol. Wiss.) erlaube ich mir aus eigener Anschauung zu bemerken, dass:

1. die Republik heute und früher nie von 68ern regiert wurde,

2. alle Schreihälse frühzeitig von Herrn BK WB´s "Berufsverbot" aussortiert wurden,

3. die wenigen, die sich in eine akademische Karriere gerettet haben, vorzugsweise über die Genossenschaften der Bauern in der Toskana philosophiert haben (weil sie frühzeitig dorthin umgezogen sind),

4. so ab 1970 der "Stromlinien"-Student an die Universitäten kam, um dort vor allem "...helfend ..." zu wirken, zum Beispiel helfend bei der Olivenernte portugiesischer Bauern nach 1974.

5. diese Überhöhung des eigenen Zuneigungs-Terrorismus einher ging mit einer gnadenlosen Bekämpfung jeglicher abweichender Meinung gegenüber dem Körnerfressen, Stricken während der Vorlesung (seitdem hasse ich Soziologiestudentinnen aus Münster), Nicht-Abliefern-der Seminararbeit-weil-auf-den-Matritzen-geschlafen (konnte man nicht mehr abziehen = Vor-PC-Zeit),

6. das Dauerdummschwätzen in JUSO-JULI-Jungdemokraten das eigentliche Problem ist (was wir heute sonntags um 21.45 auf dem ersten Programm in seiner höchsten Form erleben), nämlich das Karrieristen-Ernie- Langdauergesabbel (weil sein Marketingfuzzi nachrechnet, wieviel Sekunden er mehr gesabbelt hat als sein Konkurrenzfuzzi, was als Erfolgmaßstab gilt).

Also: ich behaupte nicht, dass es in diesem Land besser aussähe, wenn einige 68er das Sagen hätten (die meisten waren weit hinten in Marxens Theorien über den Mehrwert etwas weg von den Baustellen), aber unsere Kasper heute sind für mich klar Generation Häkelnadel (70ff) und Generation Golf (80ff). Kein A**** in der Hose aber einen Beratervertrag von Moritz Hunzinger wegen dem guten Aussehen.

Ich komme zurück zum ursprünglichen Thema: Paris-Dakar. Ich war mal Testfahrer bei einer Lkw-Firma, die von 82 bis 89 sehr erfolgreich da mitgefahren ist. 1990 habe ich den Kollegen kennengelernt, der den Lkw lenkte, als bei 180 km/h auf dem Sand sich das Sitzgestühl seines Navigators löste und derselbe samt Sitz unter das Dach katapultiert wurde und sich dort das Genick brach. Das unmittelbare Erleben des Sterbens eines Kollegen erlebt man anders, als wenn man irgendwo hinfährt, "wo einer liegt."

Ich halte diese Veranstaltung (wie dieser Kollege, der als Angestellter sich gegen die Kommandierung nicht wehren konnte) für absoluten Schwachsinn. Aber das ist ja heute unser Niveau: panem et circensis.

gruß f

Geschrieben
Folkher Braun postete

Aber das ist ja heute unser Niveau: panem et circensis.

Quot est demonstrandum: das Fernsehprogramm heutzutage ;-)

Geschrieben
coupespace postete

@ OSFP

Ach ja, endlich mal ein Junger Wilder! Offensichtlich kein Nihilist. :) Aber aus meiner Sicht erscheint ihr (viel) Jüngeren mir manchmal so brav, dass ich die vermeintliche Gleich(gültigkeits)schaltungskeule fast schon selber als Provokation bemühen möchte, schreibe ich doch die ahnungslose Bereitschaft für ein Leben unter Orwell'schen Bedingungen gerade eurer Generation zu. Nicht verallgemeinernd, sondern tendenziell gemeint.

Mal sehen, wie wir alle irgendwann die PKW Maut auf allen Wegen geschluckt haben werden. Nicht umsonst haben die Deutschen auf ein hochkompliziertes satellitengestütztes System gesetzt. Es gab und gibt ja auch einfachere elektronische Wege, die Autobahnnutzung zu erfassen.

Gruß

Holger

Als (nur altersmäßiger) Vertreter der Techno-Generation kann ich nur sagen:

Mir doch egal...

Der neue Biedermeier macht mir trotzdem Sorgen. Donnerstagsdemos alleine helfen halt auch nicht weiter (zumindest hier in Österreich).

PS: quod, nicht quot :)

Geschrieben

@OSFP-7

Ich glaube nicht an das Konzept von Jugendbewegungen. Um wirklich etwas zu verändern, muß man es gesamtgesellschaftlich angehen; oder es muß wenigstens gesamtgesellschaftlich Wirkung zeigen. Dazu gehört Engagement; wie das beim Einzelnen konkret aussehen kann, sollte jedem nach seinen Neigungen überlassen bleiben. Deine Einstellung erinnert mich an das Phänomen des Totentanzes zur Zeiten der Pest, als vielerorts die Erkrankten anfingen, makaber anmutende Feste und Orgien zu feiern, um ihre letzten Tage oder Stunden zu genießen. Was danach kam, ist klar.

@Folkher Braun

Die '68er waren sicher keine homogene Masse, sondern ein Sammelsurium aus den verschiedensten ideologischen und sozialen Strömungen. Und es war nicht alles verkehrt, was sie an gesellschaftlichen Veränderungen forderten und teilweise auch einlösten; ein Rudi Dutschke wäre für dieses Land sicher wertvoller als ein Joschka Fischer. Es ist deshalb gewiß falsch, sie alle über einen Kamm zu scheren.

Fakt ist aber leider, daß es eine Politikergeneration aus wachsweichen, gesichtslosen, aufgrund des für diese Jahrgänge ausschlaggebenden Generationenkomplexes in nationaler Selbstverachtung verharrenden, bis hin zur völligen Beliebigkeit liberalen und vor allem unerträglich selbstgerechten Individuen gibt, die in allen Parteien den Ton angibt. Merkel, Westerwelle, Schröder, Roth - allesamt gute Beispiele dafür.

Ob direkt oder indirekt '68 beteiligt, ohne '68 sind diese Herrschaften nicht denkbar; genausowenig die Latte an "Errungenschaften", die als direkte Folge von '68 in deutschen Behörden, Gesetzbüchern und allgemein in der gesellschaftlichen Wirklichkeit Einzug hielten: Vom "Gleichstellungsbeauftragten" bis zum §218, vom "offenen Strafvollzug" bis zum "Holocaustmahnmal" (alias "Panzersperre"), von der "Rechtschreibreform" über den EURO bis zum EU-Beitritt der Türkei. Ob es dafür Mehrheiten im Volk gibt, ist dabei völlig egal, denn was für Bütikofer, Rüttgers oder Wiefelspütz richtig ist, ist gut und demokratisch, und wer das anders sieht und auch sagt, steht zwangsläufig außerhalb des demokratischen Diskurses, wird diskriminiert und diskreditiert und kann seine Köfferchen packen.

Daß es diese Politikergeneration nicht fertig bringt, den ökonomischen und moralischen Bankrott dieses Landes abzuwenden und sich gegen die Umklammerung durch den "großen Bruder" jenseits des Atlantiks und seiner globalen und neoliberalen "Segnungen" durchzusetzen, liegt auf der Hand. Bereits leise Kritik könnte ja irgendwie als reaktionär, intolerant oder gar "(beliebig einsetzbar)-feindlich" gewertet werden. In diesem Klima gedeiht natürlich eine "Generation Golf" besonders gut: Keine Werte mehr, aber der Mehrwert muß stimmen.

Genug gemeckert. Und bevor ich's vergesse: panem et circensEs. ;))

Gruß,

Geschrieben
Stefan postete

[iDaß es diese Politikergeneration nicht fertig bringt, den ökonomischen und moralischen Bankrott dieses Landes abzuwenden und sich gegen die Umklammerung durch den "großen Bruder" jenseits des Atlantiks und seiner globalen und neoliberalen "Segnungen" durchzusetzen, liegt auf der Hand.

Ahja. Also auf meiner Hand liegt diese Erkenntnis (noch) nicht. Hab ich das denn richtig verstanden, Du meinst also, ausgerechnet der "große Bruder", ich nehme an Du meinst die Vereinigten Staaten von Amerika, ist daran schuld, daß unser Staat kein Geld mehr hat?

Liegt daß nicht eher primär daran, daß sämtliche Politikergenerationen angefangen bei BuKa Brandt (Steuer-)Gelder zum Fenster rausgeworfen haben, daß sie nicht hatten? Denn erst seit Anfang der 70er läuft die Staatsverschuldung immer mehr aus dem Ruder. Die Wiedervereinigung war der zweite Knickpunkt nach unten. Und RotGrün anno 2005 zeigt auch weiterhin keinerlei Anstalten, einen wirklichen Wendepunkt in der Haushaltspolitik zu markieren und endlich zu sparen, bis wieder Land in Sicht ist. Auch davon hält uns G.W. Bush doch gar nicht ab, geschweige denn umklammert er uns mit den Worten "nein, entschuldet Euch bloß nicht...".

Nein, die Gerdshow will die nächsten Bundestagswahlen gewinnen, das ist das Problem. Also hangelt man sich nach Hartz I-IV und 2 vorgezogenen Steuerreförmchen (wieder Geld was nicht da ist) ohne echte visionäre Reformprojekte bis Ende 2006, obwohl sie notwendig wären für dieses Land, wenn denn noch mal irgendwann in den nächsten hundert Jahren eine 2 vor dem Komma unserer Wachstumsrate stehen soll, was ohnehin ziemlich utopisch ist für unser Land.

Wir haben bereits alles notwendige an Konsumgütern im fast jeden Haushalt verfügbar. Und mehr als Exportweltmeister können wir nicht mehr werden. Woher also sollen morgen Impulse für zusätzliches Wachstum kommen und damit neue Arbeitsplätze, die uns seit ein paar Jahren Richtung Osten erloren gehen? Durch die vollzogene EU-Osterweiterung? Durch den EU-Beitritt der Türkei?

Nein, bei der absolut zwingend notwendigen Förderalismusreform ist bereits Schluß, die die Regierungspolitk handlungsfähiger machen würde und nebenbei endlich Reformen in der Bildung möglich machen würde. Was für ein Trauerspiel. Und der Hosenanzugs-Führer der Opposition schafft es leider auch nicht wirklich, mit guten Gegenkonzepten Akzente zu setzen. Man denke nur an die alternative Gesundheitsreform der Union, in punkto Regierungsfähigkeit eine glatte Selbstdisqualifikation.

So das waren jetzt wieder mal keine 2 sondern 20 Cents zu dem Thema.

*edit: achja, zum moralischen Bankrott: 12 SPD-Politiker wurden jahrelang von VW fürs Nichtstun! bezahlt. Davon ist erst ein einziger zurückgetreten und das auch nur auf massivem Druck, nachdem er mit seiner Lüge erwischt wurde, er hätte nur bis 1994 dieses 2. Gehalt bekommen und nicht wie in Wahrheit bis Ende 2004 :-O. Und was ist mit den anderen 11 ??? Fein raus, kein Problem?

Mein Tipp, Bananenrepublik wird noch das Wort 2005.

Geschrieben

Hallo Martin Beckmann,

auf der Gehaltsliste von VW stehen 6 (SPD)-Politiker. RWE hat zugegeben, dass sie neben Laurenz von der CDU an weitere ca. 100 Politiker regelmässige Zahlungen geleistet hat.

Kohl, der durch sein Wahlkampfmotto "gegen die weitere Staatsverschuldung durch die SPD" an die Macht kam, hat bislang die grösste Staatsverschuldung hinterlassen. Dem Motto ist er ja treu geblieben, weil die weitere Staatsverschuldung in den folgenden durch die CDU vorangetrieben wurde.

Gruss

Embo

Geschrieben
Embo_BS postete

Hallo Martin Beckmann,

auf der Gehaltsliste von VW stehen 6 (SPD)-Politiker. RWE hat zugegeben, dass sie neben Laurenz von der CDU an weitere ca. 100 Politiker regelmässige Zahlungen geleistet hat.

Kohl, der durch sein Wahlkampfmotto "gegen die weitere Staatsverschuldung durch die SPD" an die Macht kam, hat bislang die grösste Staatsverschuldung hinterlassen. Dem Motto ist er ja treu geblieben, weil die weitere Staatsverschuldung in den folgenden durch die CDU vorangetrieben wurde.

Gruss

Embo

Hallo Embo Sowieso,

ok, es waren bloß 6 von der SPD. Und es waren 12 Politiker der CDU+FDP von Siemens: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,336839,00.html

Seit einer Woche gibt es jeden Tag eine neue Schlagzeile "x Politiker auf der Gehaltsliste von Dax-Unternehmen y", da kann man als gemeiner interessierter Wähler dieser Herrschaften mit einnehmenden Wesenszügen schon mal durcheinanderkommen. Und es ist doch eher sekundär, wer von welcher Partei wieviel bekommen hat. Entscheidend ist die Frage, welche Art von Gegenleistung dafür erbracht wurde: wurde nichts dafür getan (wers glaubt), wurde für das Unternehmen gearbeitet (haben engagierte Berufspolitiker soviel Zeit für einen Zweitjob?) oder ist es plumper Lobbyismus ( "gekaufte" Stimmen) ? Aber man kann doch nur einem Herren dienen, ohne in Interessenskonflikte zu kommen, oder? Und dieser Herr ist der Wähler.

Also nicht der böse Imperialist jenseits des Atlantiks ist schuld, jetzt isses also die Birne, die die zu hohe deutsche Staatsverschuldung erfunden und zu verantworten hat, verursacht allein durch die unzweifelhaft immensen Wiedervereinigungskosten. Und Kohl war es ja auch persönlich, der die DDR-Flüchtlinge im Herbst 1989 über die Drahtzäune der Deutschen Botschaft in Ungarn geschubst hat, oder? Ich persönlich bin ja eher der Meinung, daß der simple Drang nach (Reise-)Freiheit und der Wunsch nach einer Lieferzeit von 6 Monaten statt 20 Jahren) für einen neuen eigenen kleinen PKW den Ausschlag für die Mauerhopserei gegeben hat. Aber meine Erinnerung kann mich da täuschen, ist schon wieder so lange her, dieser an sich erfreuliche Mauerfall.

Aber ich meine mich auch zu erinnern, daß es uns vor dem Mauerfall zwar nicht mehr so gut ging wie zu den besten Zeiten Kohls, aber so besch*eiden, wie es uns unter Gerd "ja, ich sach mal...hahaha" Schröder und der ehemals "eiserne Hans" nach 5 Jahren geht, das hätten selbst Kohl und Waigel nicht so gründlich hingekriegt.

Tut mir leid, aber auch Du kannst unser Dilemma nicht an einer einzigen Partei festnageln. Unsere Schulden wachsen seit über 30 Jahren kontinuierlich, und weder rechts noch links hat wirksam etwas dagegen getan. Zumindest Eichel war das wahre Ausmaß der drohenden Katastrophe in Kenntnis der wahren Zahlen offensichtlich von Anfang an bewußt und hat zunächst auch dementsprechend am Anfang seiner Ministerzeit richtig reagiert: er fing an extrem zu sparen, hatte die Neuverschuldung schon fast auf Null runter und die Kehrtwende in Sichtweite. Aber nein, die Gerdshow pfiff ihn zurück und der Haushalt ist seitdem permanent im Eimer. Seitdem ist es Eichel einerlei und wartet auf seinen Abschuß.

Und, wieviel bin ich dem Phrasenschwein nun schuldig?

Geschrieben

> Seitdem ist es Eichel einerlei und wartet auf seinen Abschuß.

würd ich auch so machen. ganz ehrlich.

mein stromversorger (rwe-tochter) kriegt nicht den vollen betrag (ich legs mal drauf an, hab schon einiges überlebt mit denen), mit o.a. begründung.

auf landes- und stadtebene sieht es nicht besser aus. selbstgefällige pfeifen, tun für ein paar 100 euro alles. entscheiden nichts und kleben an ihren stühlen. die ambitionierten, die was bewegen wollen, werden abgeschossen oder zu den größten opportunisten, wenn sie an der macht gerochen haben.

aber mangels alternativvorschlägen müssen wir damit wohl leben... oder uns steht mal wieder ein anständiges fest ins haus, mit wohlig warmen objekten am straßenrand.

Geschrieben

Sorry Martin, aber ich lese aus deinen Threads, dass nur die SPD die bösen Buben sind. Der Filz hat aber alle Farben.

War das Thema eigentlich nicht mal Paris-Dakar? Irgendwie kommen wir vom Thema ab...

Gruss

Embo

Geschrieben
Embo_BS postete

Sorry Martin, aber ich lese aus deinen Threads, dass nur die SPD die bösen Buben sind. Der Filz hat aber alle Farben.

War das Thema eigentlich nicht mal Paris-Dakar? Irgendwie kommen wir vom Thema ab...

Habe ich nicht klar gesagt, daß wir seit über 30 Jahren eine falsche (Haushalts-)Politik haben? Ja. Und, war die SPD seit über 30 Jahren ununterbrochen auf der Regierungsbank? Nein. Also sind alle Farben eingeschlossen. Und der Filz ist sogar schon mal grün (und das ist kein Schimmelpilzbefall).

Tja, das eigentliche Thema. Fällt Dir da was zu ein? Ich meine, die Rally ist morgen vorbei?!

Gruss zurück.

Geschrieben

Ich hoffe, dass Jutta ganz vorne mitfährt. Ob sie disqualifiziert wírd, wenn rauskommt, dass sie heimlich Bundestagsabgeordnete ist...

Gruss

Embo

Geschrieben

Wohl kaum. Jutta liegt laut www.dakar.com nach Tag 15 abgeschlagen auf Platz 10 des PKW Klassement. Ob die morgen noch bis ganz nach vorne gespült wird, ist von daher äußerst fraglich. Aber das Rennen ist erst verloren, wenn es zu Ende ist.

Geschrieben

Danke für den Link!

9 Minuten Abstand auf den Ersten sind nicht viel. Zwei Teamkollegen sind vor ihr, hat sie wiedermal im falschen Moment ein Wasserloch gefunden...

Geschrieben

Und hier das Neueste aus Bananistan:

Hamburg (AFP) - Rund ein Dutzend Bundestagsabgeordnete kassieren nach Informationen der "Bild am Sonntag" die steuerfreie Unkostenpauschale von monatlich 3589 Euro, obwohl sie dafür kein Bürgerbüro in ihrem Wahlkreis unterhalten. Der Zeitung zufolge betreiben zwei weitere Abgeordnete ihr Bürgerbüro von den Räumen des Bundestags aus.

Die Unkostenpauschale wird zusätzlich zu den Diäten von rund 7000 Euro monatlich gezahlt. Nachweise für die Unkosten werden nicht verlangt.

Zu den Abgeordneten ohne Wahlkreisbüro gehört dem Bericht zufolge auch der ehemalige Postminister Wolfgang Bötsch (CSU), der eine Stellungnahme verweigert habe. Der FDP-Politiker Jürgen Koppelin erklärte demnach, sein Büro befinde sich zu Hause, seine Pauschale verwende er im Wesentlichen für Benzinkosten. FDP-Chef Guido Westerwelle unterhalte nach Angaben seines Sprechers zwar ein Wahlkreisbüro in der FDP-Geschäftsstelle in Bonn, das jedoch von der Partei bezahlt werde. Die Unkostenpauschale verwende Westerwelle zum Beispiel für das Porto seiner Abgeordnetenpost.

Bei SPD und Grünen haben nach Recherchen der "BamS" zwar alle Abgeordneten ein Wahlkreisbüro angegeben. Allerdings gebe es auch dort eine bedenkliche Praxis: Viele Büros befänden sich in Geschäftsstellen der Parteien vor Ort. Die Abgeordneten zahlten Raumkosten und Mitarbeiter, die dann meist auch Arbeiten für die Partei erledigten.

Der Verwaltungswissenschaftler und Parteienkritiker Hans-Herbert von Arnim bezeichnete die Unkostenpauschale der Bundestagsabgeordneten als "eindeutig verfassungswidrig". Sie schere alle Abgeordneten über einen Leisten, auch diejenigen, die ohnehin in Berlin wohnten und deshalb sehr viel niedrigere Kosten hätte. Für viele Abgeordnete bedeute die Unkostenpauschale ein "steuerfreies Zusatzeinkommen".

Quelle: http://de.news.yahoo.com/050116/286/4dkqs.html

Aber haben wir nicht alle vollstes Verständnis für solche "Tricks"? Schließlich sind unsere MdB's samt und sonders chronisch unterbezahlt. Wo solls da denn sonst herkommen, wenn man selber (nicht wie seine schlaueren Sitznachbarn im Parlament) keine Stütze von einem deutschen Großunternehmen bekommt.

*edit, um die Kurve zu kriegen: leider noch nichts neues auf www.dakar.com bez. Etappen- oder Endergebnis ;)

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