Frankreich gegen Deutschland, Werkstatt-test

[Uli Grafenstein]

... unfreiwillig, unglaublich ... aber leider wahr

Zur Vorgeschichte siehe alten Thread zu kaputtem Klima-Kompressor XM V6 24V (http://www.andre-citroen-club.de/forum/showtopic.php?threadid=33329&time=1110497874) oder kurz: neuen Klim-kompressor zum 'Klima-Spezialisten (Bosch-Dienst)' hier in Frankreich gebracht, 600 € für Einbau, Trocknerpatrone, Leitungsreinigung und Füllung bezahlt. Beim Abholen sagt mir der Chef: Die Motorsteuerung ist aber gewaltig danaben!!! Ich frag wie's kommt, weil ich doch recht gut hingeschwebt bin. Er: 'hatten sogar Schwierigkeiten die Karre von der Hebebühne runterzufahren, weil sie immer ausging!' Ich geh zur Diva, lass sie an, und wirklich: Läuft unrund und geht aus! Also Haube auf und sofort seh ich den Unterdruckschlauch zum Drucksensor lose hängen, hol den Chef und versuch im zu erklären, dass Teile die sie abbauen schon wieder an ihren Platz sollten. Er ist aber noch schneller als mein Französisch und langt hin, worauf er zwei Schlauchstücke in der Hand hat. Nach 10 min bin ich trotzdem auf der Strasse, mit neuem Kompressor und Unterdruckschlauch, am nächsten Tag Richtung Deutschland unterwegs und komme ohne Probleme bis ins schön verschneite Bayernland. Nach einer guten Nacht und einigen Bierchen sollte es am Morgen nach Österreich weitergehen. Beim Losfahren ruckelt die Kiste und ich schieb es auf arktische -20°C, aber nach 20 km (Bad Tölz) glaub ich mir nicht mehr und halte auf dem Parkplatz einer freien Werkstatt (dachte an den Unterdruckschlauch). Unterdruckschlauch ist wirklich lose, weil zu dick und die Schlauchschelle nicht genügeng angezogen, aber dann sehe ich .... zum Glück ... dass am der Hochdruckleitung der Hydraulikpumpe LHM rausquillt, und zwar in Tropfen pro Sekunde. Ich hol den Meister aus der freien Werkstatt. Der sieht den Salat und fragt sofort, wer den neuen Kompressor eingbaut hat, weil er meint, das sowohl das Gewinde des Nippels kräftig überdreht ist, und zudem die Leitung an der Oberkante der Überwurfmutter leicht geknickt ist. Für ihn wahr also sofort klar, dass da jemand erst versucht hat, die Freonleitungen an der Hydraulikleitung vorbeizuwürgen und dann danach letztere abgebaut und wieder angbaut hatte.

Bei Reinfahren in die Werkstatt hat er dann noch klare Fehlzündungen festgestellt und mir gleich die Funken aus dem Verteilerdeckel gezeigt. Der wahr mittig über den gesamten Durchmesser gebrochen. Daneben sitzt die neue Trocknerpatrone aus der Franzosenwerkstatt ... Er meinte nur: '... mehr Kraft als für die Hydraulikleitung brauchts für das Bagalit auch net ...'

Zusammenfassung: 600 € (125 € Arbeitszeit) für die Schäden für deren Erzeugung ich schon 600 € Arbeitszeit bezahlt hatte plus 200 € Mietauto übers Wochenende plus 1 Tag länger unterwegs.

Konsequenz: Reparaturen die ich nicht selbst machen kann nie mehr in Frankreich. Lieber schieb ich die Karre über die Grenze nach D oder E.

Auto-Brunner (http://www.autobrunner.de/) gegen Pelletier: 7 : -3

Uli

[batone]

Ich meine, man darf nicht so allgemein argumentieren. Schlechte Werkstätten gibt es überall und in diesem Forum wurde schon oft darüber geschrieben.

Seit fünfzehn Jahren lasse ich meine Kundendienste und Reparaturen in Frankreich

(Elsass) machen und bin sehr zufrieden.

Die Kompetenz und Kenntnis der Citroen-Technik ist einmalig, was ich von den Citroen-Werkstätten dieseits der Grenze wahrhaftig nicht behaupten kann.

Das sind meine Erfahrungen und dies schon seit DS-Zeiten.

Und übrigens, die Kosten sind auch günstiger.

[Xantiaheinz]

Die Kosten nehmen sich nach meinem Eindruck nicht wirklich etwas, eine Inspektion in Südfrankreich hat vor zwei Jahren praktisch das gleiche gekostet wie hier. Die Arbeit war in Ordnung, aber bei einer kleinen Inspektion kann man wohl auch nicht so sehr viel falsch machen.

[Uli Grafenstein]

Cher batone,

zugegeben, musste halt mal den Frust ablassen. Der hat sich beim mir seit 8 Jahren mehr und mehr angestaut. Bin als echter Frankophiler damals sehr gerne nach Frankreich gezogen, aber über die Jahre baut sich halt das Negativgedächtnis auf, und irgendwann gewinnt das dann gegen die nicht so einprägsamen positiven Erfahrungen. Dazu bin ich auch noch auf die Pariser Umgebung fixiert, und dort ist es nun mal bedeutend schlimmer mit der Abzocke als in der 'Province'.

Da mir jetzt schon klar ist, dass irgendwann mal doch eine Notreparatur fällig wird: Hat jemand positive Erfahrungen mit Werkstätten im Pariser Raum und kann mir die Adresse(n) geben?

Uli

[ACCM BXTOM]

Mein Tipp,

frage einen (selbständigen) Taxifahrer wo er reparieren läßt,

bei denen haben so Chaoten wie dein Betrieb nämlich ganz schnell verloren,

jedenfalls in D spricht sich das schnell rum und die brauchen ihre Karre täglich und habens auch nicht so dicke..........

Grüße,