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Geschrieben

Hallo. Kann mir jemand sagen, wie die Dämpfung im 2CV funktioniert? Ich weiß, da gibt es Reibungs- und Trägheitsstoßdämpfer (später auch hydraulische). Aber wie funktionieren die? Ich wäre euch für eine Antwort sehr dankbar!

MfG

Geschrieben

Hallo Citimax, genauso, wie der Name sagt ;-)

Reibungsstossdaempfer waren vor dem Aufkommen der hydraulischen Stossdaempfer das normale (siehe viele Vorkriegsautos). Der freien Bewegung des Rades (hoch-runter) wird ein Losbrechdrehmoment(?) entgegengesetzt. Dies setzt also insbesondere der langsamen Bewegung des Rades einen Widerstand entgegen. Die Reibungsdaempfer selbst sind wie Kupplungsbelaege, die unter Federdruck aneinandergepresst werden (beim 2CV sitzen sie in den Querholmen aussen leicht zugaenglich, meist leider veroelt, abgeriebenoder oder einfach nur falsch eingestellt).

Die Traegheitsstossdaempfer sind mW etwas spezielles am 2CV. Sie bestehen aus einer federnd aufgehaengten Masse und duerften insbesondere der raschen Bewegung des Rades eine (Feder)kraft entgegen setzen, die sich sicher irgendwie daempfend auswirkt ;-). Die Traegheitsdaempfer sind die senkrechten Roehren aussen an den Tragarmen, die Funktion kann durch Schuetteln nach Abbau leicht ueberprueft werden. Sie sollten mit Vaseline-Oel gefueelt sein (das wurde hier schon mal besprochen).

Die Kombination mit der Verbundfederung (vordere und hintere Feder in einem BEWEGLICHEN Federtopf) ergibt bei alten Enten, bei denen die Reibungsdaempfer in Ordnung sind, ein fast unglaublich gutes Fahrverhalten auf Feldwegen und schlechten Strassen. Meistens sind jedoch die Reibungsdaempfer kaputt und dann bleibt das leider wohl eher charakteristische Entengewackel. Mit dem Umbau auf hydraulische Stossdaempfer (erst hinten, dann rundum) war's dann (leider) mit beidem Schluss.

So, jetzt bin ich auf wirklich sachkundige Antworten gespannt :-) - Til

  • 2 Monate später...
ACCM Hell-Driver
Geschrieben

Hi TilDS,

kannst Du mir auch sagen, woran ich defekte Reibungsdämpfer erkenne? Meine Oma wackelt immer und schaukelt, aber das muß sie aufgrund der fehlenden Stoßdämpfer ja auch. Kann man den Defekt während des Fahrens erkennen?

Gruß,

the Helldriver

Geschrieben

Hallo Helldriver - wie oben gesagt: im Zweifelsfall sind die Reibungsdaempfer kaputt - entweder einfach abgerieben oder dann veroelt (falsche Wartung, weglassen der Dichtung zum Schwingarmlager) - ansonsten geht Testen genauso (schlecht) wie bie normalen Stossdaempfern - Til

Geschrieben

Hallo,

Reibungsdämpfer werden genauso geprüft wie hydraulische Dämpfer. Es gibt sich jedoch eine Abklingkurve mit linearer Abnahme der maximalen Schwingausschläge. Beim Hydraulikdämpfer ist das eine der e - Funktion ähnliche Kurve.

Die "Trägheitsdämpfer" sind an sich "Schwingungstilger".

Wenn man einen Ein-Massen-Schwinger in Form der Raduafghängung hat, so hat dieser eine bestimmte Eigenfrequenz. Bei Erregung in der Nähe dieser Eigenfrequenz ergeben sich sehr große Schwingamplituden auch wenn nur geringe Kräfte den Schwinger erregen.

Nun bringt man den Tilger an, der üblicherweise so abgestimmt ist, daß seine Eigenfrequenz bei Anbringung an einem festen Fundament, der Eigenfrequnz der Radaufhängung enspricht. An die Radaufhängung montiert ergeben sich nun statt der bisher einen Eigenfrequenz deren zwei. Eine unterhalb und eine oberhalb der bisherigen Eigenfrequenz der Radaufhängung. Bei der ersten schwingen Radaufhängung und Tilger in Phase, bei der zweiten schwingen sie gegenphasig. Dazwischen liegt der Tilgungspunkt, da schwingt nur der Tilger und die Radaufhängung bleibt völlig ruhig.

Nun besteht die Aufgabe an sich darin, eine Radaufhängung ohne gefährliche Resonanzen zu bauen. Im ersten Schritt macht man mit dem Tilger aus der Radaufhängung mit einer Resoanzstelle aber eine mit deren zwei und einem Tilgungspunkt. Man kann aber durch Hinzufügen eines Dämpfers an den Tilger die beiden Resonanzstellen auf Kosten der Schwingungsunterdrückung im Tilgungspunkt so gering halten, daß man in etwa sicher fahren kann.

Der Vorteil des Verfahrens ist, daß man keine Dämpferkräfte in die Karosserie einleitet. Gerade leicht gebaute Fahrzeuge können da eine interessante Akustik entwickeln. Der Nachteil ist, daß man Platz und Gewicht für den Tilger vorsehen muß. Fahrwerke mit hydraulischen Stoßdämpfern sind ausserdem viel einfacher abzustimmen.

Gernot

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