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"Sauer gefahren" - was ist das??


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ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Eine Frage an die ganz Fortgeschrittenen oder die Profis:

Unter "sauer gefahren" verstehe ich einen Motor, der, wohl als Folge übertriebener Schonung über lange Zeit, nur noch einen Teil seiner potentiellen Leistung abgeben kann.

Wenn solch ein Fz. auf längeren Strecken leistungsmäßig gefordert wird, berbessert sich das Verhalten oft spürbar.

Was passiert im Gesamtsystem Motor beim übertrieben schonenden Fahren, dessen Folge verringerte Leistung ist?

Was passiert, wenn (oft ein neuer Eigentümer) dem Auto wieder das Laufen beibringt??

Ratlose Grüße aus Rastatt

Gerhard

GSASpecialViersen
Geschrieben

Mahlzeit,

"sauer gefahren" heisst nicht unbedingt, dass der Motor übertrieben geschont und nie gefordert wurde. Der Begriff kann genauso einen defekten Motor bezeichnen.

Lieben Gruss,

Oliver

Geschrieben

das ist letzlich nur ne analogie zur milch: sauer = unbrauchbar, sprich defekt, sprich kaputt.

kann alles sein, was dazu führt dass ein motor nicht mehr so tut wie er soll.

übertrieben schonend gefahren resp. lange gestanden = lahm gefahren oder eben totgestanden ...

Geschrieben

Hallo,

"sauer gefahren" kann auch einen Kolbenfresser, einen Lagerschaden oder schwere Defekte durch Überhitzung bzw. Überlastung meinen. Ich kenne den Begriff in Zusammenhang mit übertrieben schonender Fahrweise nicht.

Gernot

Geschrieben

dto.

sauer gefahren hieß bisher: Lagerschaden, Kolbenfresser läuft aber gerade noch so.

Geschrieben
ACCM Gerhard Trosien postete

Unter "sauer gefahren" verstehe ich einen Motor, der, wohl als Folge übertriebener Schonung über lange Zeit, nur noch einen Teil seiner potentiellen Leistung abgeben kann.

Das nenn ich lahm gefahren...

Sauer ist ein Motor meiner Meinung nach, wenn der Exitus sich ankündigt oder zugeschlagen hat.

Gruß

Fred

Geschrieben

kenn ich auch nur als beginnender lagerschaden oder fresser

Geschrieben

Ich kenne diesen Begriff im Zusammenhang mit langen Autobahnfahrten bei ungesunden Drehzahlen, nach denen sich ein Leistungsmangel bemerkbar macht - meist ist das dann ein beginnender Kolbenfresser, verursacht durch Schmierungsmangel wegen überhitztem oder verschwundenem Motoröl.

Geschrieben

Hallo,

>Sauer gefahren< kenne ich so:

Der Motor wird so heiß, daß das Benzin im Ansaugweg (Vergaser, Kanäle usw.) verdampft.

Im normalen Betrieb bleibt das Benzin flüssig, wenn auch in kleinen Tröpfchen und wird dann mit Luft zu einem Spray vermischt. Wird das Benzin gasförmig, ist die Zerstäubung gestört.

Der Begriff "Gas" ist also irreführend.

Bei modernen Motoren wird z.B. der Vergaser (auch falsch!) mit Isolierzwischenlagen, Schläuchen usw. thermisch vom heißen Motorblock abgeschirmt.

zum "schonenden" Einfahren:

Der Zylinder ist bei Herstellung homogen, d.h. er hat (noch) keine Absätze in der Laufbahn.

Während der Laufzeit arbeitet sich die Laufbuchse aus, und zwar im Bereich von OT zu UT, genauer gesagt von Oberkante oberer Kolbenring zu Unterkante unterer Kolben/Ölabstreif- Ring.

Nach einiger Zeit ergibt sich am OT und am UT ein Absatz von "benutztem" zu "unbenutztem" Bereich.

Wird nun sehr verhalten Eingefahren, ist dieser Bereich klein.

Fordert man nun nach einiger Zeit den Motor, müssen die Kolbenringe über diesen Absatz hinaus, da in Folge von Fliehkräften und Toleranzen der Hub größer wird.

Ich rede hier von µ-Bruchteilen, aber sie sind vorhanden.

Dieses Heben über die Kanten kostet Arbeit = Leistung.

Bei länger gelaufenen Motoren kann man den Absatz spüren.

Deshalb ist es z.B. sinnvoll, beim Kolbenwechsel nach längerer Laufzeit auch einen Schliff durchzuführen, denn der neue Kolben hat nicht exakt die gleichen Maße wie der alte. Vom Durchmesser mal abgesehen, das Maß Kolbenbolzen-Mittellinie - oberer/unterer Kolbenring ist entscheidend.

Gruß Volker

Geschrieben

toller Beitrag, ehrlich!!!!!!

Aber wo ist das "sauer gefahren" verblieben? Bis zum thermischen Abschirmen sah ich noch den Verdacht eines Zusammenhangs, bitte mach weiter!

Ich meine das so, keine Hähme!!!

Geschrieben

Hallo Tiefflieger,

danke für die Blumen (auch ernst gemeint).

Wo ist bei Dir der Zusammenhangs-Faden gerissen?

Im ersten Satz hab ich's doch gesagt: "Der Motor wird so heiß, daß das Benzin im Ansaugweg (Vergaser, Kanäle usw.) verdampft."

Tritt dies ein, hast Du den Motor "sauer gefahren".

Sag mal, wo's klemmt.

Gruß Volker

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Es ist ein Diesel (C25/J5).

Es geht mir nicht um den Begriff "sauer gefahren", sondern das Phänomen, dass ein gebraucht gekauftes Auto, welches vom Vorbesitzer "schonend" über 160.000 km bewegt wurde, einfach nicht in die Gänge will (Vmax ca. 85 mit Alkoven-Wohnmobil), ohne störende Geräusche oder sonst einen Hinweis auf einen Schaden.

Nach sehr vielen Autobahnkilometern, die möglichst zügig zurückgelegt werden sollten, ist der Wagen spürbar "flotter" unterwegs (Vmax ca. 95), der Prozess des "frei fahrens", wie ich es mal nennen will, scheint noch nicht abgeschlossen zu sein.

Volkers Beitrag mit dem Kolbenweg scheint schlüssig: kurzer Weg bei "schonender" Fahrweise mit niedrigen Drehzahlen, langer Weg bei Leistungsabruf. Danke.

Ich habe mal von Dieselmotoren bei DB-Triebwagen gehört, bei welchen ab einer bestimmten höheren Drehzahl der Kolben an den Zylinderkopf stieß. Zur ersten Abhilfe wurde die Drehzahl begrenzt...

Den Zylinderkopf werde ich trotzdem drauf lassen. Würde sowieso nur was für den oberen Rand bringen.

Wem fällt noch was ein??

Gruß aus Rastatt

Gerhard

Geschrieben

Hallo Gerhard,

bei 160 tkm Laufleistung ist der von mir beschriebene Absatz in der Laufbahn so groß, daß man das "Heben" über diesen Absatz hören müßte. Bei einem Diesel mit seinen Geräuschen (fahre selbst einen) ist es aber schwer, dieses Geräusch zu identifizieren.

Das mit dem Anstoßen des Kolbens an den Kopf halte ich für ein Ammenmärchen.

Mein Effekt betrifft µ-Bruchteile (s.o.) und so viel Luft sollte drin sein, daß dann nicht gleich der Kopf "kommt", sonst hat sich der Konstrukteur verrechnet.

Einen anderen Effekt kenne ich, besonders von Zweitaktern:

Wenn die Dinger lange verhalten gefahren werden (z.B. Stadtverkehr) und dann auf die Autobahn kamen, zogen die eine Nebelwand hinter sich her. Nach 50 km etwa ließ der Effekt nach und der Trabi rannte los.

Das kam daher, daß das gesamte Abgassystem infolge niedriger Betriebstemperatur nach und nach "verstopfte". Wurde dann "gefeuert", brannte er langsam frei.

Dieser Effekt kann natürlich bei einem Diesel auch auftreten.

Gruß Volker

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