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Fahrzeug lackieren, wie wird's gemacht?


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ACCM Andreas_Hannemann
Geschrieben

Hallo,...

ich bin schon ne Weile am rumgoogeln... man finden hier aber auch in anderen Forum zum Thema Auto nahezu alle Infos die man benötigt, aber bei einem Thema scheiden sich die Geister,... Ja,. dem "Lackieren"...

liest man in Fachforen, die es ja gibt, finden sich zwar eine Menge Infos,.. aber wenns ums Detail geht gibt es keine weiteren Angaben... selbst angebliche Lackierer die in den Foren schreiben, widersprechen sich oft gegenseitig was Luftdruck und Düsenstärke oder

Pistolentyp angeht,...

Ich habe mir fest vorgenommen mir das lackieren selbst so gut es geht beizubringen.

Garage, Luft und Pistole(muss ja nicht die teuerste sein) sind prinzipiell vorhanden,...

Kann jemand von euch (evtl ein Lackierer?) technische Tips zum Vorgehen in der richtigen Reihenfolge geben?

Es gibt doch sicher Fachbücher, die während der Lehrzeit benutzt wurden? Eine Art Tabellenbuch (bin selbst Metaller) - Lackieren oder sowas? Wo die richtigen Mischungen, Drücke für diverse Pistolentypen, etc drinne stehen.. ???

Ich habe selbst mal gesucht und nichts genaues gefunden...

Warum sollte man alles einem sogenannten "Profi" überlassen?...ich denke das ein nicht ausgebildeter Lackierer, es mit dem nötigen Wissen ebenso kann, wie einer der es gelernt hat,... (zumindest für den Hausgebrauch)...

Ich seh es nicht ein 2-4 oder mehr tausend Euro für eine CX-Lackierung auszugeben,...

MfG

Andreas

Geschrieben

Der EG Binnenmarkt eröffnet dir da ungeahnte Möglichkeiten,

Polen , Tschechei etc.

Grüße,

Geschrieben

Hallo Andreas,

bin/war auch Metaller und habe in den 70er/80er Jahren damals meinen Trabi und später den Lada lackiert und kann Dir darüber meine Erfahrungen sagen:

1. Brauchst Du eine dichte Garage. Dicht deshalb, weil ich z.B. mein Trabi-Dach (damit fing ich an) 3x lackiert und wieder abgeschliffen habe, weil während der Trockenphase Viecher drauf gelandet sind.

2. Brauchst Du viel Licht in der Garage. Ich hatte 4x HQL-Lampen a 125W und oben beidseitig Leuchtstoffröhren-Bänder drin. Garage: 3,5 x 6m. Die HQL-Lampen verfälschen zwar den Farbton, aber angemischt wird eh bei Tageslicht.

3. Du brauchst einen Kompressor mit Wasser- und Ölabscheider, sonst kommen nach einiger Betriebszeit Wasser/Öltropfen mit aus der Pistole -> Lackfehler.

4. An Pistolen hatte ich eine mit Becher unten und eine mit Becher oben. Die mit Becher unten lag besser in der Hand, aber, da ich Metallic-Lack (von der Westtante) verarbeitet habe, brauchte ich ein ständiges Rührwerk in dem Farbbecher (12V-Motor mit Schiffsmodell-Propeller), und das ging nur bei Becher oben.

Ohne diese Dauerrührung kam zuerst das Metalliczeug und danach das Farbzeug und die Flächen wurden fleckig.

5. Über eine Atemmaske brauchen wir wohl nicht reden?

6. Zu den heutigen Farben/Düsen kann ich leider nichts sagen, aber ein Anfängerfehler ist es, den Lack "schön dick" anzusetzen, damit es keine Nasen gibt - Irrtum! Dünnerer Lack verhindert den "Apfelsinen-Effekt" und Nasen bekommst Du bei einiger Übung damit auch nicht.

Du solltest aber schon vorher ein wenig Übung haben, Versuchsflächen, Gratengeräte usw.

7. Deine Pistole sollte aber schon eine Farbstrahl-Regulierung besitzen. Dabei kommen vorn seitlich Luftströme in den Farbstrahl, so daß zwischen Breitstrahl hochkant und Breitstrahl quer gewählt werden kann. Den Rundstrahl benötigst Du sehr selten, da kommt punktweise viel zu viel Farbe auf die Fläche.

8. Die Farbe für die Komplettlackierung gehört in einen großen Behälter, wovon die Pistole nachgefüllt wird. Damit hast Du garantiert den gleichen Farbton und gleiche Konsitenz.

9. Ich hab damals alles mögliche abgebaut (Türen, Kofferklappe usw.) und einzeln lackiert. Die Teile hingen an der Decke (Auto war raus) und verblieben dort bis zur Trocknung. Du hast damit zwar mehr Abklebarbeit am Autogerippe, es war aber dennoch einfacher.

10. Die Lackiererei war quasi das i-Tüpfelchen, die Vorarbeiten waren viel aufwändiger.

Ich habe fast alles mit der Hand und Naßschleifpapier geschliffen, nur wenige große Flächen mit dem Schwingschleifer unter leichtem Wasserstrahl.

Farbaufbau bei mir:

teilweise bis auf's Blech abgeschliffen - Rostschutz - Haftgrund - Spritzspachtel/Füller - Handspachtel - Lack - farbloser Decklack

Zwischen jedem Farbauftrag geschliffen, zwischen Lack und Decklack natürlich nicht.

Der letzte Schliff vor dem Lack muß sehr gründlich sein, denn Schleiffehler sieht man oft erst nach dem Lackieren.

Viel Glück.

Gruß Volker

ACCM Andreas_Hannemann
Geschrieben

Hi,...

@Volker,..

Danke für diese sehr ausführlichen Tips,...

Ich bin noch bei der Vor-Erstphase,... sprich den Rostschutzgrund.

Hab bereits ne Menge gespachtelt an Dellchen, sämtliche störenden Teile (Zierleisten)

entfernt, weitgehend entrostet und vor-gundiert.

Das Problem ist, das der Wagen zwischendurch noch gefahren werden sollte,..

ich könnte zwar den Golf,.. aber nee... nur in der Akutphase der Bastelarbeiten,...

bislang fahr ich halt mit einem bunten CX durch die Gegend,..

Wenn es ernst wird mit der Lackierung,.. und die Vorarbeiten soweit fertig sind,

werd ich wohl die innereien entfernen,. Türen etc komplett entkernen...

Innenraum abkleben,..und schauen wie es aussieht...

Ich war die Tage, Wetter ist noch schön warm,. angefangen den Wagen anzuschleifen,...

ebenfalls anfangs mit elektr. Schleifer,.. später manuell und feucht mit Nass-Schleifpapier. Ist wirklich die meiste Arbeit,.. da merkt man erst wie viele kleine Dellen das Auto hat...

Kannst du etwas genaueres zu der Konsistenz des Lackes sagen? es gibt da wohl eine

Norm, wie schnell der fertige Lack einen genormten Becher durchfliessen sollte,.. um die

Dicke des Lackes einzustellen... so Lack aus der Dose ist meist recht Dickflüssig,...

habs mal probehalber leicht verdünnt mit der Pistole probiert, war aber noch deutlich zu dick,... werd da noch dran üben müssen... hab genügend schrotte Türen und Bleche zum Testen. ;-)

Ja,. die Garage ist dicht. wenn das Auto nicht so lang wäre,.. man kommt nicht gut hinter herum dran vorbei. (4,92 m langes Auto und ca 5,5 x 5,5m große Garage)

Ich habe eine relativ günstige Pistole, aber mit allen Reguliermöglichkeiten, mit Becher darunter.

@ACCM BXTOM

Genau DAS hatte ich ja nicht vor,...das kann jeder;-)

MfG

Andreas

Geschrieben

nochmal sorry

die schwarzen Zahlen 782,360.html müssen mit dran, sonst Error

Geschrieben

@ Peter L.

hier nochmal der Link klickbar:

http://www.wagner-group.de/portal/color_w_850_e_de_wag,782,360.html

Wenn Du den Link "zu Fuß" eingibst, geht es besser:

{url}http://www.usw.html{/url}, dann geht es auch. Die geschweiften Klammern müssen natürlich eckige Klammern sein und keine Leertasten drin.

@ Andreas:

Zur Konsitenz des Lackes kann ich Dir nichts sagen - habe alles "nach Schnauze" gemacht und viel probiert. Einen Meßbecher usw. hatte ich nicht.

Da ich in puncto Material ziemliches Neuland betreten habe, konnte ich mit Erfahrungen nicht groß rechnen.

So habe ich z.B. das Dach mit Zwei-Komponenten-PUR-Lack weiß gespritzt. Das Zeug war für Fenster/Türen gedacht - alle haben abgeraten - ging nach zahlreichen Versuchen prima. Das Zeug blieb schneeweiß und ist, entgegen allen Unken-Rufen, nicht gerissen.

Den Korpus habe ich in Metallic lackiert - in der DDR damals (1977) ein absolutes Novum.

Mit Deiner Garagenlänge wirst Du wohl Probleme bekommen. Selbst wenn Du das Auto während des Lackieren vor/zurück schiebst, 50 cm Luft kannst Du vergessen. Und heute vordere Hälfte, morgen hintere Hälfte spritzen, ist auch nicht praktikabel.

Ich habe damals beide Autos außer Betrieb gehabt, ca. 4 Wochen tägliche Arbeit nach Feierabend dran und dann stolz vom Hof gefahren.

Gruß Volker

ACCM Andreas_Hannemann
Geschrieben

Hi,...

@ Peter L

So eine "ähnliche" Pistole hab ich hier auch mal gehabt, leider sind die Einstellungsmöglichkeiten kaum für ein Auto geeignet. Das Teil vernebelt IMHO nicht genügend. Auch die anderen Pistolen die mit einem elektromegnetischen Stößel arbeiten,

lecken/ mehr als sie "gleichmässig" Farbe auftragen. Aber für Gartenzaun oder größere Malerarbeiten an Wänden sind die nicht schlecht.

@ volker

Das mit der Konsistenz werde ich prüfen,

Ich weiß leider, der auch einige Lackierkabinen von Selbsthilfe-Werkstätten in der Gegend eher kleiner sind als meine Garage. Daher werde ich wohl oder übel improvisieren müssen... die müssen wohl alle nur kleine Autos fahren...

Wenn ich den Wagen etwas schräge in die Garage stelle, komme ich eigentlich rundherum gut ran. Es sollte kein Problem sein die Front später zu lackieren...auch wenn es viel Klebekram ist...

@Maik Gutser

Danke für den Link,... war bereits schonmal dort. eine recht gute Auswahl zu bezahlbaren Preisen...ich werde da sicher das eine oder andere holen können...

MfG

Andreas

Geschrieben
ACCM Andreas_Hannemann postete

Hi,...

@ Peter L

So eine "ähnliche" Pistole hab ich hier auch mal gehabt, leider sind die Einstellungsmöglichkeiten kaum für ein Auto geeignet. Das Teil vernebelt IMHO nicht genügend........

MfG

Andreas

Richtig, die "Vernebelung" ist bei diesem Farbspritzsystem, gegenüber Kompressordrucksystemen, deutlich reduziert, was aber bezogen auf das zu spritzende Endprodukt nichts anders bedeutet, als dass dieses "Wagner-Spritzsystem" eben auch nicht sinnlos Farbe in den Raum vernebelt. Hochdruck-Kompressorsysteme vernebeln einen Grossteil der Farbe derart fein, dass dieser die zu lackierenden Flächen überhaupt nicht erreicht, sondern als Sprühnebel den Lackierraum einnebelt.

Das Wagner-System ist nicht schlecht, bedarf aber auch einige Übung damit umgehen zu können. Wenn man das Verhältnis der Farbviskosität und Luftstrommenge, welche separat regelbar ist, aufeinander abgestimmt hat, kann man prima Ergebnisse damit erzielen. Eignet sich z.B. sogar hervorragend zum spritzen von Heizungskörpern. Und da muss der Farbauftrag ja hauchdünn sein. Wird da auch von Profis eingesetzt. Metallic-Lacke gehen damit überhaupt nicht, da kein Rührgerät für den Farbtank möglich.

Ich muss aber zugeben, dass ich bisher mit diesem System nur Teile gespritzt habe; noch nie ein ganzes Auto am Stück.

Geschrieben

Hab dort schon gekauft, schneller Service, der Lack ist schon sprühfertig, nur noch rein in die Pistole und Druck drauf. Der Klarlack erfordert schon mehr Aufwand.

Preise sind wesentlich besser als beim Lackhändler vor Ort.

ACCM Andreas_Hannemann
Geschrieben

Hi,..

was heisst schon sprühfertig? Die meisten Lacke sind doch dort auch 2K Lacke und oft

2:1 mit Härter zu mischen, oder hab ich das da falsch verstanden? Auch Verdünner wird meist empfohlen (siehe Datenblätter)

Was interessant klang, war eine Art 1K Rostschutz und Filler in einem...

erspart eine Menge Arbeit... zwar nicht ganz billig,.. aber so würde man alleine für den Lack eines CX auf knapp über 250 Euro kommen und zugleich einen Arbeitsschritt einsparen können.,... was doch akzeptabel ist.

(ich habe so 5 Liter Lack angesetzt, ich werde aber wohl eher weniger benötigen.

Hat da jemand Erfahrungen was für einen CX Break draufgeht?, alleine das Dach sind über 2 m²)

Man kann dort ja auch angemischten Lack kaufen,.. ich bin zwar noch nicht 100% sicher über die Farbe, werde aber wohl zu dem Original-Lack geifen. Der leider etwas mies in einem dunklem Grüngrau (genauer Farbcode unbekannt) überlackiert.

Vom Baujahr her würde ich sagen (1980) dürfte es sich original um

AC 423 (Rouge Massena) handeln. auch dies würde meines Erachtens zu einem Leichenwagen passen...

Ich denke die können mit dem Französischen Citroen-Lackcode wenig anfangen, oder?

Was würdet ihr mir für Grundierung/Filler/Lack empfehlen? Evtl die Grundierung/Filler Kombination?

MfG

Andreas

Geschrieben

Bei 2 Schichtlacks, unten Metallic - oben Klarlack, ist der Originalfarbton sprühfertig. Der tut es natürlich nicht als Decklack, weil nicht hart genug.

ACCM Andreas_Hannemann
Geschrieben

Hi,..

kann mir wer sagen, ob das angegebene Citroen Rot ein Metallic Lack ist?

an den resten der original-Farbe kann man das nicht direkt erkennen,. ich denke nicht.

MfG

Andreas

Geschrieben

Hallo Andreas

Die meisten Lackhändler, welche Mischcomputer haben, mischen Dir auch die Cit-Farbtöne, haben sie zumeist in ihren Datenbanken. Dürfte kein Problem sein. Habe neulich Felgenlack in Cit-Farbcode problemlos erhalten.

Zum Wagner-Gerät: Ich war bisher immer damit zufrieden, allerdings habe ich noch kein Auto lackiert, jedoch Möbel und andere Dinge, Spritzergebnis ist absolut einwandfrei. Etwas Übung im gleichmäßigen Farbauftrag ist allerdings notwendig. Kannst es gerne mal zu Testzwecken haben.

Gruß Peter

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