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Geschrieben

Hi,

besteht hier im Forum Interesse an einer bebilderten Anleitung für den Wechsel der hinteren Scheiben und Beläge beim Xantia X2?

Wenn ja, würde ich die Bilder entsprechend bearbeiten und hier eine kurze bzw. stellenweise ausführliche Anleitung online stellen.

Bis dann

Benny

Geschrieben

hi,

klar besteht Interesse ... und bestimmt nicht nur bei mir.

Ich denke, nächstes Jahr muss ich da auch mal ran, also wäre ne bebilderte "Anleitung" nicht schlecht.

burg

Geschrieben

Hallo ,

das Problem bei allen Citroen´s mit Scheibenbremsen an der Hinterachse ist,das diese total vernachlässigt werden und aufgrund dessen die Bremsscheiben u.Klötze sehr schnell verschleißen oder verrosten.Früher wurden bei jedem Großen Kundendienst die Bremssättel gangbar gemacht und gereinigt.Heute wird nur noch Sichtprüfung gemacht damit die KD-Kosten nach Vorgabezeiten recht gering ausfallen.Arbeitsaufwand mit reinigen und gangbar machen ca.0,5h,Bremsscheiben wären nie nach 60000km defekt.

Gruß Rainer

Geschrieben

Hi,

nur kurz als Korrektur. Ich habe keine 65000km mehr drauf, wie es in meiner signatur steht, sondern mittlerweile etwa 75000km, so dass ich finde, dass der wechsel in ordnung geht.

Bevor man anfängt sollte man die Anleitung einmal komplett gelesen und verstanden haben. Bei den geringsten Zweifeln Finger weg von den Bremsen.

ANLEITUNG ZUM WECHSEL DER HINTEREN SCHEIBEN UND BELÄGE BEIM XANTIA

Werkzeugliste: -Knarre mit 17er, 8er, 6er und 10er Nuss inkl. benötigter Verlängerungen

- Drahtbürste

- zwei Flaschen Bremsenreiniger

- Neue Bremsscheiben, Beläge und Zubehörsatz

- Kupferpaste

- Flachen Schraubendreher

- Radkreuz

- Wagenheber

- diverse Zangen (Flache, evtl. Rohrzange)

- evtl. Hammer und Meißel

Anleitung:

1. Schritt: Den Xantia mit dem dafür vorgesehenen Wagenheber aufbocken und das jeweilige Rad abschrauben.

%dcbersicht%20Bremse%20hinten.JPG

2. Schritt: Die 8er Schraube, die die Beläge festhält lösen (Achtung: Auf der Rückseite mit 8er Ring- oder Gabelschlüssel gegenhalten) und das vor dem Bremssattel befindliche Schmutzschutzblech abziehen und die Schraube komplett herausziehen. Ebenso die Klammer, die die Beläge hält entfernen.

Belaghalteschraube%20losdrehen%20und%20Blech%20entfernen.JPG

Idealerweise benutzt man den Zubehörsatz von z.B. ATE, der eine neue Schraube, ein neues Schmutzschutzblech und eine neue Klammer enthält.

3. Schritt: Nun können die Beläge, deren Enden nun zu sehen sind herausgezogen werden. Hierfür eignet sich beispielsweise eine Rohrzange ganz gut. Wenn die Beläge sehr fest sitzen ein bißchen hin- und herwackeln bis sich der Belag löst. Sollte es nichts helfen, den Sattel und die Beläge ordentlich mit Bremsenreiniger von gröbstem Schmutz befreien. Die L-förmigen Bleche auf der Rückseite der Beläge müssen aufbewahrt werden. (ACHTUNG: Montage beachten, muss später genauso an die neuen Beläge), Ebenfalls zu merken ist die Lage der Halteklammer.

Entfernen%20der%20Bremsbel%e4ge.JPG

4. Schritt: Nachdem die Beläge entfernt wurden, muss nun die Halteschraube der Beläge (8er) wieder reingeschruabt und festgezogen werden. Jetzt sorgt die Schraube dafür, dass der Bremssattel beim anschließenden Demontieren nicht in zwei Hälften fällt. (Es handelt sich um einen Festsattel)

Belaghalteschraube%20wieder%20festziehen.JPG

5. Schritt: Nun können die beiden 17er Sattelschrauben beruhigt gelöst werden. Die Schrauben ganz herausdrehen. Am besten von einem kompetenten Helfer den Bremssattel festhalten lassen.

Bremssattelschraube%20l%f6sen.JPG

6. Schritt: Jetzt noch die 6er Schraube an der Bremsscheibe lösen und gut weglegen.

7. Schritt: Nun können die Scheibe und der Sattel gemeinsam ein wenig nach außen geschwenkt werden. ACHTUNG: Hierbei auf keinen Fall die Bremsleitung abknicken. Die Bremsscheibe kann nun entnommen werden.

Abmontieren%20Bremsscheibe.JPG

8. Schritt: Nun am besten den Sattel wieder leicht festschrauben und das große Hitzeschutzblech entfernen. Dazu die drei 10er Schrauben an dessen Umfang lösen und das Belch nach hinten abziehen.

L%f6sen%20Bremssattelschraube%20und%20Hitzeschutzblech.JPG

9. Schritt: Jetzt den Sattel wieder komplett lösen. Jetzt können mit Hilfe einer Schraubzwinge die beiden Kolben zurückgedrückt werden. Bei dem äußeren ist dies überhaupt kein Problem, beim Inneren muss man die Schraubzwinge in eine geschickte Position bringen, um den Kolebn zurückdrücken zu können. ACHTUNG: Auch hierbei auf die Bremsleitungen achten.

Zur%fcckdr%fccken%20innerer%20Bremskolben.JPG

Zur%fcckdr%fccken%20%e4u%dferer%20Bremskolben.JPG

10. Schritt: Wenn die Kolben zurückgedrückt sind folgt der nächste Arbeitsschritt. Es muss die Oxidationsschicht an der Rückseite des Bremssattels und auf der Auflagefläche des Sattels an der Schwinge entfernt werden. Deis geht je nach Geschick und Glück entweder mit einer Drahtbürste. Oder man schabt es mit einem Flachen Schraubendreher ab oder, wenn es sehr fest sitzt mit Hammer und Meißel. Dieser Schritt dauert etwas länger und erfordert wieder viel Vorsicht im Umgang mit der Bremsleitung, die am Sattel hängt.

Oxidation%20Bremssattel_Tr%e4ger.JPG

11. Schritt: Nun die neue Bremsscheibe aus der Packung nehmen und ordentlich mit Bremsenreiniger putzen, bis alle Fettrückstände entfernt sind.

12. Schritt: Nun kann die neue Bremsscheibe zuerst in den Schlitz im Bremssattel und dann zusammen mit dem Bremssattel montiert werden (genauso wie beim demontieren)

13. Schritt: Nun den Sattel festschrauben (50Nm) und die Halteschraube der Bremsscheibe einsetzen und festziehen. Wenn sowohl Scheibe als auch Sattel fest sind alles noch gründlich mit Bremsenreiniger behandeln (Vorder- und Rückseite) ACHTUNG: Die Scheibe muss sich leichgängig durch den Sattel drehen, wenn sie dies nicht tut ist die Oxidationsschicht bestimmt noch nicht weit genug abgetragen. Also nochmal abschleifen.

Neue%20Scheibe,%20alte%20Bel%e4ge.JPG

14. Schritt: Nun das Hitzeschutzblech hinter der Scheibe wieder mit den drei 10er Schrauben anziehen.

Gesamt%fcbersicht%20Arbeitsst%e4tte.JPG

15. Schritt: Als nächstes muss die Halteschraube der Beläge entfernt werden, also wieder die 8er Schraube drehen und gegenhalten.

16. Schritt: Nun die neuen Beläge aus der Packung nehmen und von hinten mit Kupferpaste dünn bestreichen. Nun das von vorhin aufgehobene L-förmige Blech wieder in Postion bringen und ebenfallls noch dünn mit CU-Paste bestreichen. und die Beläge vorsichtig in den Sattel einschieben. Dabei daruaf achten, dass das L-förmige Blech nicht verrutscht.

17. Schritt: nun die neue Halteklammer ansetzen (genauso wie die alte vorher saß) und die Halteschraube vorsichtig durchstecken und anziehen. Vor dem restlosen anziehen das Schmutzschutzblech nicht vergessen wieder anzubauen. Wenn auch das Blech justiert ist, vollständig festziehen die Schraube.

18. Schritt: Nun kann das Rad wieder angeschraubt werden, denn der Wechsel ist nun vollzogen.

Abschlussbemerkung: Ich hoffe, dass es dem Ein oder Anderen ein wenig hilft. Viel Erfolg beim Bremsenwechsel. Doch nur nochmals als Warnung: Wer sich seiner Sache nicht 100% sicher ist, sollte besser die Finger davon lassen und die Reparatur einen FAchmann machen lassen.

Gast gelöscht[107]
Geschrieben

Hi Benny,

Das war ja richtig ausführlich. Ist was für die Citdoks.

Ich hätte da aber eine kleine Änderung: Ich drücke die Bremskolben noch VOR Ausbau der Beläge ganz zurück zunächst mit einer Wasserpumpenzange, dann mit dickem Schraubendreher (einschieben zwischen Belag und Scheibe: Belag ganz zurück drücken, dabei verschwindet der Kolben vollständig in seiner Führung). Das erspart das etwas mühselige Eindrücken mit einer Schraubzwinge, wenn der Sattel bereits ausgebaut ist. Außerdem kann ich das eventuelle Rausflutschen des zweiten Kolbens einfacher verhindern. Weiter kann ich so auch per Bremsbetätigung die Kolben mehrmals ausfahren und wieder reindrücken. So stelle ich sicher, dass alle Kolben tatsächlich leichtgängig sind.

Waren denn die Scheiben nach 75 tkm schon so weit runter, dass sie erneuert werden mussten ??

Ich muss demnächst bei meinem X2 (V6 Kombi mit zusätzlichem Gewicht in Form von Gastank und AHK) nach erst 180 tkm (!!!) ERSTMALS DIE BELÄGE erneuern. Die Scheiben wechsel ich dabei aus Langeweile gleich mit. Damit da kein Missverständnis aufkommt: ich hab den Wagen fast neu mit ganz wenig km gekauft, und die hi. Bremsen funzen und funtzen stets einwandfrei !! Geb allerdings auch zu, dass meine Scheiben bei weitem nicht so korrodiert aussehen wie bei Deinem X2, der grad mal ein Jahr älter ist (liegt daran, weil ich Pflegefetischist bin :-))).

Geschrieben

Statt des "serienmäßigen" Wagenhebers würde ich dringend raten (mindestens) einen richtigen Unterstellbock zu nehmen. Bei den Arbeiten werden doch nicht unerhebliche Kräfte eingesetzt und da ist mir der Wagenheber zu wackelig.

Zum Reinigen der Schächte der Bremsklötze ist eine Zündkerzenbürste ideal, die Größe paßt und das Ding hat Messingborsten.

Statt Kupferpaste sollte man Keramikpaste nehmen, sonst kommt noch ein drittes Metall an die neuraligesche Stelle.

Im übrigen gibts die Anleitung bei Citdoks schon.

ACCM Jürgen P. Schäfer
Geschrieben

Sehr gute Anleitung!

Ich habe noch eine kleine Ergänzung:

Da an den hinteren Bremskolben ja keine Staubschutzmanschetten sind (ist bei meinen Autos - BX und XM - genauso), sehen die ausgefahrenen Kolben am Umfang immer ordentlich verdreckt aus. Noch vor dem Zurückdrück-/wieder-ausfahr-Prozedere der Kolben mache ich deshalb die Kolben sauber, um nicht den Dreck in die Kolbendichtung hineinzudrücken. Dazu reiße ich einen schmalen Streifen Putzlappen ab, den ich dann LHM-getränkt (oder sogar Hydroclean-getränkt, da hab ich immer einen Rest parat) um den Kolben schlingen und diesen so schön blank putzen kann.

Erst wenn dann der Kolben wieder sauber zurückgedrückt ist, wird der Rest des Sattels (also der sog. Bremsbelagschacht) mit der Bürste gründlich geputzt.

>>Jürgen, der nach dieser Methode auch nie Probleme mit hängenden, überhitzten Bremsen oder verrosteten Scheiben hat!

ACCM Claude-Michel
Geschrieben

Hallo Benny,

na, wie sieht jetzt dein Fotoapparat aus? Ganz schwarz? Schön, daß es Leute gibt die sich so viel Extramühe machen um anderen den Einstig in die Wartungsarbeiten zu erleichtern.

Wenn wir es schon von Xantia und hintere Bremsen haben:

das Entlüften nicht vergessen!

Sonst bremst er zu wenig hinten und die Scheiben vergammeln.

Gruß

ACCM Claude-Michel

  • 3 Monate später...
Geschrieben

Moin,

eine Frage hätte ich ja noch: Wofür werden denn die schwarzen Blechplättchen bei den Belägen benötigt? Irgendwie erschliesst sich das mir nicht - so drückt der Kolben doch die Bremsbeläge schief auf die Scheibe???

Danke

Arne

Geschrieben

Damit soll das "verkanten" durch die scheibendrehung ausgeglichen werden.

  • 15 Jahre später...
Geschrieben

zwar ein Uraltthread - aber weils grad dazupasst: wie rum müssen diese L-Bleche rein? Der breitere Teil wohl unten?

Schon ewig her, dass ich da dran war...

vG Hans

Geschrieben (bearbeitet)

Unten, jawohl.

Und falls du es nicht auf dem Radar haben solltest: beim Xantia um den Kontaktbereich Sattel/Schwinge kümmern, sofern noch nicht geschehen.

Bearbeitet von schwinge
  • Danke 1

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