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Geschrieben

habe mich vom hy-fieber anstecken lassen und einen "1964 langen" gekauft.

möchte ihn nun so restaurieren, das nicht schon in 12 monaten wieder rost zu gesicht zu bekommen ist.

meine frage nun;

wer hat erfahrung/anleitungen (zeichnungen) von den aufnahmepunkten der karrosserie oder wie man sie am besten KOMPLETT ab-/anmontiert?

wer hat dies schon mal gemacht oder kennt eine top-adresse, bei der eine solche arbeit in der schweiz erledigt wird?

herzlichen dank für jedes feedback.

aj

"das ziel bestimmt die mittel und nicht die mittel das ziel" !!

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Karosserie von WAS abmontieren???

Der H hat eine selbsttragende Karosserie!

Am besten besorgst Du Dir das Werkstatthandbuch einschl. der technischen Mitteilungen als Kopie (2 DIN-A4-Orner bei RoBri, Adresse in der Website des ACC), dort ist die Karosserie in allen Details zeicherisch dargestellt (macht aber bei komplexen Reparaturen nicht wirklich Mut). Keine Angst davor, dass die Texte französisch sind; auch ohne Sprachkenntnisse ist das Buch mithilfe eines sehr umfangreichen Wörterbuchs (wg der technischen Fachausdrücke tuts kein Touri-Wörterbüchlein) seeeeehr hilfreich!!!

Die langen haben gegenüber den normalen noch den Nachteil, dass zum Verlängern fertige Autos auseinander geschnitten wurden. Die Nahtstellen wurden in den versch. Karosseriebetrieben nach Gutsherrenart behandelt; wohl der Hauptgrund dafür, dass nur relativ wenig verlängerte übrig sind. Es gibt keine langen aus originaler Citroën-Produktion.

Wenn nach 12 Monaten kein Rost zu sehen sein darf (wäre aber originalgetreu ;-), sollte alles blanke Blech phosphatiert werden, nach dem Zusammenbau und Lackieren muss unbedingt eine Konservierung mit Fett (Mönnich oder Mike Sander) durchgeführt werden. Sonst hat man mit Sicherheit keine lange Freude an diesem Auto.

In der Schweiz kann Dir Christian (Chrigel) Schelbli, Grenzgarage AG, in Wagerswil in der Nähe von Frauenfeld helfen.

Geschrieben

Hy,

Glückwunsch zu deinem Wellblech. Als erstes empfehle ich dir die Reparaturanleitung "Je réparare mon Type H " von Citropolis,Hors SérieTechnique N° 4 Dec.02-Jan 03 JSBN 2-9513593-7-3 zu besorgen, da sind alle Blechverbindungen und Falze abgebildet. Ich habe einen "63 lang" komplett zerlegt

total gestrahlt, alle 30x30 Vierkantprofile die aussen horizontal verschweisst sind,durch neue ersetzt. Ich betreibe einen riesigen Aufwand, aber der HY hat zuviele Hohlräume in die man nicht rankommt. Bin gerade beim spachteln und schleifen und hoffe , dass mein Lackierer mit viel Farbe die Sache in den Griff bekommt.

Gruss Leander

Geschrieben

Willkommen im Club der Wellblechverrückten!!!

Ich habe mit meinem langen HY ein halbes Jahr Vorsprung zu Dir.

Gerhard hat Recht mit der Vorhersage das "die Langen HY" auf Grund ihres Zustandes besondere "pflegebedürftig" sind.

Achtung der HY ist ziemlich schnell auseinander gebaut! Man schafft sich damit meist jedoch noch mehr Arbeit als man sowieso schon hat.

Der Aufbau ist einfach, alles ist gut zu erreichen und die Profile sind meist gleich. Nach dem entrosten oder besser Strahlen (aber nicht mit Sand) wirst Du sehen wo Du überall arbeiten musst.

Problematisch ist der Bereich der Verlängerung am Dach. Wenn der Blechfalz durchgerostet ist (er ist es meistens da keinerlei Rostschutz aufgetragen wurde) hilft nur neues Belch. Dieses dann neu einschweißen (soll ja dicht werden) ist eine Aufgabe für sich die nur sehr schwer auszuführen ist.

Bei allen glatten Blechen ist der komplette Ersatz der Bleche am einfachsten. Die Halteleisten abschrauben das ganze entrosten neue Bleche und fertig. Da lohnt sich keine Bastelarbeit.

Alles an einen Karosseriebauer zu vergeben wäre schön ist jedoch unbezahlbar.

Der lange HY hat eine große Fläche und man muss praktisch überall was tun.

Wenn ich mit der Karosserie bei meinem fertig bin (ich hoffe) dann stecken da sicherlich 400 Arbeitsstunden drin.

Aber nicht entmutigen lassen sondern mit Ruhe und Plan anfangen und mit viel Glück fertig werden.

Gruß

Christian

Geschrieben

Hallo Leander

ich bin gerade bei der Angebotseinholung für die Vierkantblechprofile 30/30 für meinen HY.

Hast Du deine selbst abgekantet oder die Arbeit auch vergeben? Wenn vergeben würde mich der Preis für das gekantete Blech interessieren und welche Firma die Profile hergestellt hat.

Gruß

Christian

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Ich hatte das Glück, dass es vor 12 Jahren noch Autos gab, aus denen man ungeniert Ersatzteile rausschneiden konnte.

Bei den Vierkantprofilen interessiert mich: stellt der Blechner auch den abgerundeten Abschluss her oder nur das Profil "nach lfd. Meter"? Der gefalzte Abschluss dürfte das Problem sein...

Ansonsten, wie Christian schreibt: nicht entmutigen lassen. Und, je nachdem, wie der oder die Vorbesitzer mit dem Auto umgegangen sind: ein Magnet hilft, Spachtelstellen zu finden. Bei meinem ehem. Armeefahrzeug musste ich feststellen, dass der Arbeitgeber der Fahrzeugpfleger Lack und Spachtelmasse in unbegrenzter Menge zur Verfügung stellt. Es gab Stellen, die beim Kauf makellos aussahen und buchstäblich nur aus Spachtelmasse bestanden! Ich wurde damals trotzdem so rechtzeitig fertig, dass ich am Tag vor dem ersten Urlaubstag = Abreisetag das Auto zulassen konnte...

die Probefahrt war dann halt entsprechend umfangreich und Einstellungen und Optimierungen wurden auf Campingsplaätzen durchgeführt.

Geschrieben

Hallo Gerhard,

die meisten Blechner stellen nur die Kantungen her. Man muss selbst die Enden im richtigen Kreisbogen einschneiden anbiegen und diese dann verlöten. Keine große Arbeit.

Man bedenke aber das es sich ja eigentlich um ein geschlossenes Profil handelt. Die Rückseite ist mit einem Blechstreifen über die gesamte Profilbreite u. Länge versehen. D.h. man braucht nicht nur das Kantprofil sondern auch den rückseitigen Blechstreifen. Den kann man dann aufs Profil punktschweißen.

Die Anfertigung der Profile für meinen langen HY kostet nach günstigsten Angebot das ich vorliegen habe € 1.300,00. Evtl kommt ja noch ein günstigeres dazu.

Eine Alternative die ich mir derzeit überlege wäre, dass man Quadratrohre 30/30 aus 1,5 mm Blech nimmt und Rückseitig den Blechstreifen aufschweißt. Die ganze Konstruktion wird ein wenig schwerer aber viel billiger (250 €). Der Vorteil wäre noch dass man die Rohre in einer Länge von 6.000 mm bekommt. (Abkantprofile meist nur 3.000 mm Länge)

Ich werde mir mal ein Musterstück machen und dann entscheiden.

Gruß

Christian

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Hallo Christian, es sind bei weitem nicht alle Profile von der Rückseite her verschlossen. Die langen, außen an den Seiten angebrachten z.B. sind im Rohzustand hinten offen. Nur die, die in eingebautem Zustand hinten offen wären (Seitenwände oben im Bereich des glatten Blechs, unterstes außenliegendes Profil im Bereich der Tankklappe) sind von hinten extra verschlossen.

Warum um alles in der Welt willst Du so viel der Profile erneuern? Sind etwa alle durch? Nur wegen Rostansatz innen würde ich die Struktur durch Ausbohren alter Profile und Einschweißen neuer nicht zusätzlich schädigen. Fettkonservierung braucht der H sowieso, da schadet Hohlraumrost nicht.

Geschrieben

Hallo Gerhard

fast alle sind durchrostet oder heftig angerostet!

Wenn das Profil noch in Ordnung ist dann ist das Blech dahinter durch oder heftig angerostet. (Wahrscheinlich weil die Profile bei mir hinten geschlossen waren)

Bei mir waren die beiden mittig umlaufenden Profile hinten geschlossen.

Das obere Profil unter der Rinne teiweise offen. Das unterste Profil teilweise offen.

Die bei Currus haben bei der Verlängerung des HY ganze Bastelarbeit geleistet.

Gruß

Christian

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Oh-je.

Hätte ich mir denken können.

Als ich mich vor über 12 Jahren für mein derzeitiges Auto entschied (HY78, Normalausführung), gab es schon fast keine Verlängerten mehr, und die wenigen, die ich sah, sahen vor 12 Jahren schon "verboten" aus....

teilweise erkannte man die Nahtstelle der Verlängerung daran, dass man mühelos quer durchs Auto sehen konnte...

Dabei waren die normalen, bei Citroen mit sowas wie Grundierung verunstalteten, schon schlimm genug. Zumindest die Baujahre nach 1970. Ich sah den einen oder anderen Auseinandergeschnittenen (ein Freund verwendete HY-Häuser als Lagerschuppen für 11CV-Teile), die hatten in den Hohlräumen nicht einmal Grundierung. Ich frage mich, wie die das Werbebild mit der Karosserie, welche grad ins Kataphoresebad getaucht wird, gemacht haben. Oder haben die sich das Tauchbad bei den späteren Baujahren geschenkt? Das Bild, das ich kenne, ist von einem Uraltmodell.

Die angeschnittenen Hohlräume waren jedenfalls frei von irgendwelchen "Verunreinigungen", welche nach dem Auswalzen des Blechs drangekommen wären - das Öl der Walzstraße als Korrosionsschutz. Leider nur der Teile, welche im Betrieb niemals mit Feuchtigkeit in Berührung kommen. Und Wasser findet bekanntlich immer einen Weg.

Geschrieben

Hallo, also das Kanten der Hutprofile habe ich bei einem Schlosser hier in Celle machen lassen, der hat mir dann für 6 Stück mit jeweils 2,5m Länge 52 Euro abgenommen. Die gerundeten, gefalzten Enden habe ich versucht nachzubilden (ohne Einschneiden), was ich allerdings aufgegeben habe. Die Rundungen waren bei den alten Profilen noch gut, also abgeschnitten und an die neuen Profile angeschweißt. Verschliffen von innen und außen und fertig.

Die gesamten eingeschweißten Profile werden mit einer Grundierung (Branco Kurux) gestrichen und erhalten nach der Lackierung dann noch eine Fett-Behandlung. Die Grundierung lasse ich immer satt in die Schweißnähte zwischen den Punkten hineinlaufen, damit der Schweißpunkt ringsum grundiert ist. So hoffe ich dem Rost auch etwas Gegenwehr zu bieten.

Gruß Dirk hy

Geschrieben

Hallo Christian

Ich habe eine 2meter Abkantbank , aber die ist meiner Meinung nach zu schwach um eine saubere Kante zu biegen. Mein Lieferant vom Blech ist ein früherer Klassenkamerad und heute noch Entenfahrer. Er arbeitet in einem Blechverarbeiteten Betrieb als Meister und ich muste ihm nur ein Trinkgeld bezahlen, weil ich seine Ente schon öfters repariert hatte.

Er benutzte für die Kantteile 1,2mm starkes Blech. Ich denke man braucht schon eine grosse Maschine. Bei einer Computergesteuerten Abkantbank kann man die Daten eingeben und die Teile werden alle gleich. Bei mir hat er die obere Fläche mit einer Neigung nach Aussen gemacht damit kein Wasser stehenbleibt. Vorne und hinten habe ich die Ecken mit einer Blechschablone angezeichnet , eingeschnitten und von innen verschweisst. Ich finde, sieht gut aus und geht schnell. Aber ich habe alle Profile innen offengelassen, so vermeide ich noch mehr Hohlräume. So, jetzt gehts wieder raus in die Garage, damit ich bald fertig werde.

Gruß Leander

Geschrieben

Habe ein vernünftiges Angebot bekommen < 300 Euro und werde mir die Profile anfertigen lassen. Als Blechstärke habe ich wie im Originalen 1 mm gewählt.

Ein Problem ist nur noch das das längste Profil über 3 m ist und ich damit nicht auskomme. Werde wohl dann zwei Stück zusammen schweißen.

Auch ein Musterstück mit Vierkantrohr sieht nicht schlecht aus. Als Aternative zu den Profilen nicht zu verachten.

Gruß

Christian

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