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Geschrieben

Ich habe wieder mal einen interessanten Test ausgegraben, diesmal von unserem japanischen "Onkel" (zu vergleichen wohl mit C5?):

Der Tempotest

Ist der Toyota wirklich so sauber, wie es die Werbung verspricht? Christine Brinck und Josef Joffe, ZEIT-Autorin und ZEIT-Herausgeber, gemeinsam im Toyota Avensis Combi 2.2l D-CAT executive

Eigentlich wollten wir dieses Auto nur testen, um jene TV-;Werbung nachzustellen, wo ein Schauspieler ein weißes Tüchlein an den Dieselauspuff hält und dasselbige gänzlich unbefleckt bleibt. Das Wunder funktionierte auch im Keller des Pressehauses am Speersort: Gerade mal ein Wassertropfen machte sich auf dem jungfräulichen Papiertaschentuch breit.

Dahinter steht ganz profan, was Toyota »D-CAT«, Diesel Advanced Technology, nennt, vulgo: »Rußfilter«. Zitieren wir aus der Pressemappe: Gemessen an der Abgasnorm Euro-4, »emittiert ein D-CAT-Motor bis zu 50 Prozent weniger Stickoxide und bis zu 80 Prozent weniger Rußpartikel«. Den NO-Ausstoß konnten wir bei unserer schlichten Versuchsanordnung nicht prüfen, aber das mit den Rußpartikeln, sagt uns jedenfalls der

Augenschein, stimmt. Nicht ganz stimmts beim Verbrauch, der bei 6,2 Litern liegen soll. Tatsächlich lag er zwischen acht und zehn, aber das ist immer so es sei denn, man fährt mit seidenbestrumpftem Gasfuß und schaltet schon bei 38 Stundenkilometern in den fünften Gang.

Neben dem unbefleckten Tuch kriegt man mit dem Avensis einen Kombi, der irgendwie aussieht wie ein Audi A4, aber doch deutlich weniger kostet: 32830 Euro in der vollgepackten Testversion statt um die 50.000 für den Audi Avant. Das ist eine erkleckliche Differenz, verzichten muss man dabei nur auf den Vierradantrieb und die vier Ringe.

Ein Toyota ist ein Toyota ist ein Toyota: hübsch, aber unauffällig, zuverlässig, aber beim Adrenalinausstoß so genügsam wie bei den Stickoxiden. Oder wie der Kollege vom stern richtig bemerkte: »Die Designbotschaft (des Avensis) lautet: Ich bin durch und durch solide. Das Wort Rückrufaktion habe ich mal irgendwo gehört, aber es betrifft mich nicht.«

Wir sind mit dem Avensis den italienischen Stiefel runter- und wieder raufgefahren, dabei jene A1 genießend, die ganz am Anfang als Trampelpfad für Hannibals Elefanten ausgelegt worden sein muss. Millionen deutscher Invasoren kennen sie: Sie ist eng, kurvig und holperig, aber nicht billig. Der Avensis tänzelt dahin wie ein Jungelefant, nimmt die Bodenwellen und Querrillen sehr gelassen, beschleunigt sanft und geräuschlos (was bei 400 Newtonmetern auch so sein sollte). Das berüchtigte Turboloch haben wir jedenfalls bei diesem Common-Rail-Diesel nicht gefunden.

Der Avensis hat viel Platz, eine anheimelnde Hinterbank und rückenstärkende Sitze. Auch nach acht Stunden A1 sehnt man sich noch nicht nach einer Auszeit. Sehr praktisch für den Fahrer: ein großer Becherhalter, der vor ihm per Knopfdruck aus dem Armaturenbrett gleitet und mindestens 25 Espressos (in einem Gefäß) aufnimmt. Diese raffinierte Platzierung weiß jeder zu schätzen, der beim Fummeln zwischen den Sitzen schon

einmal erst die Beifahrerin und dann sich selbst verbrüht hat.

Praktisch, wiewohl gewöhnungsbedürftig (Autotester-Wort für »System, das so idiotensicher ist, dass es nur von Idioten bedient werden kann«) ist die Navigation. Gesteuert wird sie über eine Fernbedienung. Hat man die Fehlerrate erst auf unter 50 Prozent gedrückt, bekommt man eine sehr nützliche Fahrhilfe an die Hand, die auch Tankstellen und Raststätten ankündigt. (Vorschlag: Südlich von Rom auch jene »Autogrill«-Raststätten anzeigen, deren Parkplätze besonders diebstahlgefährdet sind.) Besonders lobenswert ist die Intelligenz des Navis, hat es uns doch auf dem Weg nach Todi (Umbrien) von der bereits beschriebenen A1 auf die weniger befahrene A14 gelockt.

Hervorzuheben sei auch der neunte Airbag, der unter dem Lenkrad darauf wartet, die Kniescheiben des Fahrers vor der Zerbröselung zu schützen. Das ESP? Zuverlässig und nervenschonend, wenn man in den umbrischen Bergen etwas zu zügig in die Kurve geht. Zu nörgeln gibt es nicht viel.

Motor: Der läuft so ungern untertourig, dass er im Zweiten auch mal mit lautem Knall den Gang rausspringen lässt.

Blinker: so leise, dass man erst in Modena merkt, dass man ihn in München eingeschaltet hat.

Kabine: Bitte bei der Modellpflege eine Verzögerung einbauen, die nächtens beim Abschalten des Motors den Innenraum so lange beleuchtet, bis man sich selbst und seine Mitbringsel aus dem Wagen entfernt hat. Niemand will im Dunkeln nach seinem iPod suchen müssen.

Scheibenwischer hinten: so winzig, dass er bei Schnee und Regen nur einen Ausschnitt von der Größe eines Panzerschlitzes frei macht.

Hupe: ebenfalls etwas mickerig.

Heizung: Die erinnert, jedenfalls in diesem Testwagen, an die schlechte alte Käfer-Zeit, wo die Temperaturregelung nach dem binären Prinzip funktionierte entweder Sauna oder Kühlhaus.

Schrägheck: stilistisch recht flott, aber mit dem klassischen Makel behaftet, dass man nie genau weiß, wo das Heck aufhört.

Diese kurze Mäkelliste hebt aber den freundlichen Gesamteindruck nicht auf. Der Diesel-Avensis ist eine sehr angenehme Reisekarosse mit leisem Auftreten und sportlichem Kick. Ist er auch cool? Das sind seine Konkurrenten, die entsprechenden Dieselversionen von Ford (Mondeo) und Opel (Vectra), noch weniger.

Der umweltbewusste Mensch weiß jedenfalls, was bei der Entscheidung zu tun ist: Tüchlein an die Auspuffrohre halten und gucken, welches er hernach noch zum Schnäuzen benutzen kann.

Unter der Haube

Motorbauart/Zylinderzahl: Turbo-Dieselmotor, 4 Zylinder, 2231 ccm Hubraum

Leistung: 130 kW (177 PS)

6-Gang-Getriebe, Beschleunigung (0â„¢00 km/h): 8,6 Sekunden

Höchstgeschwindigkeit: 222 km/h

Durchschnittsverbrauch: 6,2 Liter auf 100 km (Diesel)

Kosten (pro jahr): Vollkaskoversicherung: Typklasse N23, Steuer: 355 Euro

Basispreis: 28.450 Euro

http://www.zeit.de/2006/16/Autotest_16?page=1

ACCM Frank Endress
Geschrieben

Hallo Christian,

Du wirst doch nicht? Nein, das kann ich mir nicht vorstellen! Oder doch?

Schau dir mal den Accord Diesel an. Hat zwar nur 140 Pferdchen, aber die können sich sehen lassen. Der leiseste Diesel in seiner Klasse und die Form beim Kombi stimmt auch. Da werden sogar Emotionen geweckt.

Ansonsten, wie Toyota. Fahren, fahren, fahren, fahren .....

Gruß

Frank

Geschrieben

Naja, zum Schrägheck - Avensis fallen mir ganz andere Adjektive als "hübsch" und "flott" ein. "Der Schrägheck-Primera ist noch plumper proportioniert" wäre das Positivste, was ich dazu schreiben könnte. Technisch sicher o.k., aber ganz sicher keine 22 Tausend Euro billiger als ein vergleichbares deutsches Auto. Wieder mal die gewohnte Miesmacherei des deutschen Wirtschaftsstandorts und kritiklose Lobhudelei auf japanische Technik.

Außer dem Vectra gibts kaum ein ansehnliches Mittelklasse-Auto mit Fließheck mehr - schade drum.

Geschrieben

Wo gibt es denn sowas? Kostet das Aufpreis?

Motor: Der läuft so ungern untertourig, dass er im Zweiten auch mal mit lautem Knall den Gang rausspringen lässt.

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