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DS als Kunst? Ausstellung in Paris ...


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Geschrieben

Auf`s teutonische Bierbekenntnis hin, bedient er sich ohne weiteren Verzug aus dem Jauchekübel antisemitischer Stereotypen. Scheint zu passen, wie der Schlüssel ins Schloß.

Friedman nahm Kokain, kokettierte aber nicht damit. Gleiches gilt für Daum. Doch es ist ausgerechnet Friedman, der - logisch völlig schief und daneben -, mit traumwandlerischer Sicherheit als das aus Argumentationsnöten retten sollende Feindbild beschworen wird. Zu hochgegriffen: Der Poster wurde einfach nur gewahr, daß sein Blödeltum dem Druck von Argumenten nicht standgehalten hatte. Was macht der Teutone, wenn`s brenzlig wird? Er zieht ganz gelassen seinen Joker aus der Tasche, d. i. der gerade am meisten angegriffene und öffentlich herabgesetzte Jude.

Ach wärst` Du doch im Rudel nur geblieben...

Ach was, gut daß es heraus ist, heute scheint Erntetag zu sein.

Geschrieben

Michael Friedman:

Wer denkt, das aktiv konsumierte Drogenspektrum des ( Ex- ) Oberlackaffen der deutschen Fernsehunterhaltung würde sich auf Kokain beschränken, täuscht sich gewaltig. " Ich nehme eigentlich alles, was mir vor die Nase bzw. den Mund kommt. Daß ich ausgerechnet mit Koks erwischt worden bin ist reiner Zufall ". Den Drogen will er nach eigener Aussage aber auch jetzt nicht den Rücken kehren. "Ich kokse mich jetzt erst mal zurück auf Anfang und fange dann nochmal ganz von vorne an. Mit Bier, wie sich das gehört. Jeder sollte eine Chance auf eine zweite Drogenkarriere bekommen. Ich bin schließlich auch nur ein Mensch". Und was für einer...

Quelle: Trinkerei.de

Geschrieben

Klasse: Kokshasser = Antisemit. Wirklich hochintellektuell.

Das muß man ihm dann doch lassen! >>D.arauf einen...

Geschrieben

Huiii, das Rudel meldet sich zurück, indes Doppelwankel instantan wieder zu seiner alten Größe und beeindruckenden Statur aufschnellt!

351: Das ist der, der - mit Portalsprüchen deutscher Kozentrationslager verziert -, immer wieder mal Forderungen nach meiner Psychiatrisierung und Internierung stellt. Vielleicht zusammen mit dem "( Ex- ) Oberlackaffen der deutschen Fernsehunterhaltung"? Man achte darauf, wie genüßlich das "Ex" präponiert wurde!

352: Kindisch, einfallslos, lächerlich daneben, ergo: Volltreffer! Naja, er muß sich halt erst mal wieder neu am Markt aufstellen, er wird sich halt noch etwas bessern (müssen). Ich setze auf ihn!

Geschrieben

A propos "Erntetag":

FALLE!

Rauchen gefährdet auch Deine Gesundheit!

nurmalso nebenbei... >>d.

Geschrieben

353 Kokshasser. Koks kann man nicht hassen. Hassen kann man Menschen, die Koks nehmen, vulgo Kokser. Und das ist bei Dir offenbar - na so ein Zufall aber auch! - der Jude Friedman, und nicht der teutsche Fußballrecke Daum!

Geschrieben

Wenn noch ein paar Sicherungen wegbrennen, bekommen wir zu hören:

Dieter?

Diidaa

--I--A

Geschrieben

Das war jetzt eine Kostprobe, meines neu erlernten Humors. Ich sprach zwar bloß von Spaß, aber ich lasse mich gerne über mich selbst belehren.

Freunde, stilistisch übe ich Euch noch, - seid nachsichtig!

ACCM Holger Schulzen
Geschrieben

Hallo Werner,

mich wundert, dass du hier mit "Juden-Komplexen" hantierst.

Herr Friedmann und Herr Daum habe beide zugegeben, illegale Drogen konsumiert zu haben. Beide sind Medienstars. Ob man jetzt Friedmann oder Daum heranzieht, liegt u.U. auch an anderen Gründen: Friedmann's Fall ist zunächst einmal aktueller als der von Daum. Und Friedmann's Persönlichkeit ist schillernder, herausfordernder und wirkt arroganter, also ist Friedmann als Person aus dir sicher begreiflichen Gründen ein interessanteres Beispiel als die Person Daum.

Ich kann diese Rassismus-Sensibilität Unbetroffener wenig verstehen. Wer nicht selber in z.B. schwarzer Haut steckt, kann mangels eigener Erfahrung kaum Prioritäten erkennen oder sich gar zum Anwalt von Problemen eines Schwarzen machen.

Ich glaube daran kein Rassist zu sein, und zwar weil ich erst gar keine Rassenfrage stelle.

Beste Grüße

Holger

Geschrieben

Der Unterschied zwischen Daum und Friedmann ist nur, daß Daum nie mit großem Aplomp die moralische Latte hochgehängt hat während sich Herr F. gern als der Obermoralist gebärdete. Wenn das antisemitisch ist ... von mir aus. Übrigens hab ich doch garnichts gegen Araber.

Geschrieben

374

Wanke(l)nder Ddoopplllleerr, das war aber ein Fehlpass, ein arger! Passt so zu den Bayern zur bevorstehenden Sauf-Fest-Zeit. Gelbe Karte! Und jetzt siehste doch, was die Folge ist (351, 360) ist. Und vor allem: Humor-Azubi Werner bekommt einen potenziellen Rückfall leicht gemacht ... M.

Geschrieben

Ich liege schon auf dem Rücken und biete meine Kehle an...

winsel.

Dem Werner ist doch keiner gewachsen.

Daß ich ihm auf der Straße zu begegnen befürchtete

hatte tatsächlich mit meiner Angst um IHN zu tun...

Mißverständnisse über Mißverständnisse, schade mal wieder.

Aber die Straße ist halt unsere allerempfindlichste Stelle.

Solidarisch, >>D.

Geschrieben

Sorry, werde mich für 10 Tage entrudeln, wenn ihr euch solange woanders anbiedern ;-) könntet? Danke!

Also "Dieter?" muß wirklich reichen, was soll denn da noch kommen?

grmbl ... so eine schwache Vorlage, nee, ehrlich, also echt ...

Bin im Urlaub,

macht's gut allemiteinand :-))

Geschrieben

Hallo Holger,

Du schreibst:

"Ich glaube daran kein Rassist zu sein, und zwar weil ich erst gar keine Rassenfrage stelle".

Ich hatte Dir bisher nicht vorgeworfen ein Rassist zu sein. Um einer zu sein, muß man aber auch nicht explizit "Rassenfragen stellen", wie die historischen Nazis. Selbst NPD`ler tun das heute kaum. Deutschland den Deutschen - was soll daran rassistisch sein, im Sinne des "Stellens von Rassefagen"? Die "Frage des Rassismus" - da es ihn ja tatsächlich gibt - müßte offenbar anders gestellt werden.

Wenn Du nun allerdings im Zusammenhang meiner Stellungnahme zu Friedman von "diese®(!) Rassismus-Sensibilität" sprichst, erklärst Du unterderhand Juden zu einer Rasse (vgl. weiter unten), und stellst damit implizit genau die Frage, von der Du behauptest zu glauben, daß Du sie Dir garnicht stellst.

@ Xantiaheinz

Wenn zwei dasselbe tun, so ist das noch lange nicht dasselbe, insbesondere dann, wenn einer der beiden ein Jude ist.

Stellt es sich heraus, daß ein Volksgenosse wie (Göring oder)Daum kokst, ist das für`s deutsche Publikum etwas ganz anderes, als in dem Falle, daß das so ein >lackaffiger, jüdischer Preßbengel< tut. Regt sich bei dem einen Verständnis und Mitleid, so explodiert bei dem anderen lange schon lauernde Häme, ja Haß.

Worin ist dieser Unterschied begründet? Du schreibst, daß Friedman "mit großem Aplomp die moralische Latte hochgehängt hat" und "sich gern als der Obermoralist gebärdete".

In der Sprache von Paul Tillich ausgedrückt: In dieser Wendung drückt sich das Ressentiment des ursprungsmythischen Bewußtseins gegen seine Brechung durch die unbedingte Forderung aus. Die Zerbrechung des Ursprungsmythos ist die weltgeschichtliche Mission der jüdischen Prophetie. Daß Friedman - hoher Funktionär in jüdischen Organisationen - als Talkmaster Politiker mit einer geradezu rücksichtslosen Schärfe des Fragens und Nachbohrens ins Verhör nimmt, mag tatsächlich etwas damit zu tun haben, daß er Jude ist. Und es ist seine unbedingte Forderung an die deutsche Politik, die ihm vom deutschen Publikum nicht als das angerechnet wird, was sie tatsächlich ist: ein Verdienst, sondern im Grunde als dreiste Unverschämtheit eines moralisch überheblichen Juden.

"Das ursprungsmythische Bewußtsein ist die Wurzel alles konservativen und romantischen Denkens in der Politik.

Die Brechung des Ursprungsmythos durch die unbedingte Forderung ist die Wurzel des liberalen, demokratischen und sozialistischen Denkens in der Politik". (Tillich)

Es ist die politische Romantik, die, derzeit unter der lustig bunten Europafahne segelnd, in Deutschland wieder umsich greift. Weil Friedman die Sache der Aufklärung aus dem Geiste der jüdischen Tradition vertritt, betrifft seine öffentliche Demontage als politischer Aufklärer im Unterhaltungsmedium Fernsehn jeden Liberalen, Demokraten und Sozialisten.

"Wenn das (WN: WAS genau?) antisemitisch ist ... von mir aus. Übrigens hab ich doch garnichts gegen Araber. (WN: DAS!) " (Xantiaheinz).

Dieser Satz ist zu entsetzlich, als daß ich ihn hier en passant noch mit verhandeln könnte.

Nochmal zu Dir, Holger:

"Ich kann diese Rassismus-Sensibilität Unbetroffener wenig verstehen. Wer nicht selber in z.B. schwarzer Haut steckt, kann mangels eigener Erfahrung kaum Prioritäten erkennen oder sich gar zum Anwalt von Problemen eines Schwarzen machen".

Judentum ist eine Religion, in seiner säkularisierten Form eine Geisteshaltung, eine Ethik. Es handelt sich dabei um Fragen der kulturellen Tradierung, nicht um solche rassischer Identitäten.

Wer Antisemitismus sofort, zentral und nur als "Rasseproblem" wahrnimmt, wer Juden als Rasse begreift, indem er sie mit Schwarzen als Rasse vergleicht, der ist - ich bedauere es, das sagen zu müssen - tatsächlich ein Antisemit.

Ich mache mich mit meiner Verteidigung Friedmans zu keinem Anwalt einer Rasse, deren Probleme mit Diskriminierungen aller Art mich mangels eigener Betroffenheit nichts angehen würden. Ich bin als Anhänger der Aufklärung mit betroffen von dem Haß, der sich über eine öffentliche Person ergießt, die Aufklärung lediglich mit genau den brutalen Mitteln unbestechlich betrieben hatte, die das brutale Medium, in dem sie, diese Person, sich bewegte ebenso erfordert, wie die brutale Sache, die in ihren Sendungen verhandelt wurde: Die deutsche Politik!

Politologische Grüße, Werner

@ magoo

Ich habe meine Zweifel, ob es nach Walser, Sloterdijk und Honderich-Habermas (ja, Habermas!) wirklich noch eine Auszeichnung ist, im Suhrkamp-Verlag verlegt zu werden.

@ MALC5C3

Bei diesem Thema hört der Spaß ebenso auf, wie der Humor. Ich wähnte Dich bei der Frage "Entweder - Oder" (Kierkegaard)auf meiner Seite. Ein Irrtum?

Geschrieben

@ magoo

Dialektik hat was von einer Echternacher Springprozession (Adorno)- zwei Schritte vor, einer zurück: Ich nehme einen Schritt von dem Küblböck zurück, wenn ich fortan bloß Dieterle, statt Dieter genannt werde. "Der kleine Dieter" kann notfalls auch durchgehen. Ist sogar vom Autor autorisiert!

Schönen Urlaub, Werner

Geschrieben

351 And a reas Sch l äfer !

Der Mann heißt Michel!

Egal wie der genau heißt, ist ja eh bloß so`n durchgeknallter Jude!

Geschrieben

364, Werner, mir geht es nicht darum, hier auf irgendeiner Seite zu stehen, da ich unabhängiges Denken vorziehe. Hier gibt es einige intelligente statements von dir und anderen, was mich aber nicht davon abhält, den einen oder anderen auch zu kritisieren. Ich bilde mir ein, das verbindlicher bzw. freundlicher zu tun als wir es bei dir bereits erlebt haben. Ich wiederhole meine Grundidee: Ich bin nie gegen Kritik, aber ich bin gegen Unterstellungen und Häme. Humor liegt mir da schon eher.

Angesichts einer Debatte über Rassismus vergeht mir aber auch das Lachen. Was Friedman angeht, unterstütze ich deine Sätze, die du zur Aufklärung geschrieben hast. Ich habe seinerzeit ähnlich reagiert. Der "Fall" hat jedenfalls virulenten Antisemitismus sichtbar gemacht, wie - na ja, wie ich es befürchtet habe, dass er eben existiert. - Holger hat sehr ehrlich seine Haltung beschrieben, und aus dieser Ehrlichkeit folgere ich, dass er natürlich kein Antisemit ist.

Der Satz von Xantiaheinz zum Antisemitismus ist unwürdig.

Ich grüße dann mal politikwissenschaftlich zurück. M.

Geschrieben

Ich lese wohl die falsche "Literatur".

@jörg: nein, die richtige.

@Werner, würde es Dich sehr wundern, wenn ich Dich für einen profilneurotischen Dummschwätzer mit ziemlich aufgeblasenen Attitüden halte?

Du solltest Beiträge erstens lesen und zwitens verstehen ehe Du sie kommentierst, mir ist völlig egal ob jemand in der Kirche den Hut aufbhält oder nicht, aber jeder muß sich an den Maßstäben messen lassen, die er selbst aufstellt.

Und wenn Du mich jetzt nicht mehr magst ist mir das, genau wie Deine Meinung über mich, völlig egal.

ACCM Holger Schulzen
Geschrieben

>>Wenn Du nun allerdings im Zusammenhang meiner Stellungnahme zu Friedman von "diese®(!) Rassismus-Sensibilität" sprichst, erklärst Du unterderhand Juden zu einer Rasse (vgl. weiter unten), und stellst damit implizit genau die Frage, von der Du behauptest zu glauben, daß Du sie Dir garnicht stellst. <<

Sogesehen hast du natürlich recht und der Sinn meiner Aussage ist damit falsch. Aber ich glaube du hast verstanden was ich ausdrücken wollte.

>>Wer Antisemitismus sofort, zentral und nur als "Rasseproblem" wahrnimmt, wer Juden als Rasse begreift, indem er sie mit Schwarzen als Rasse vergleicht, der ist - ich bedauere es, das sagen zu müssen - tatsächlich ein Antisemit. <<

Dito. Ich bin sicher kein Antisemit!

Holger

ACCM Holger Schulzen
Geschrieben

@ magoo

Schönen Urlaub!

Holger

Geschrieben

Nein, Holger, du bist kein Antisemit. Das hast du mit deiner Haltung ja auch deutlich gemacht. Die Sprachlogik hat Werner richtig gesehen, aber deine Sätze sind eben anders zu interpretieren. Ich jedenfalls nehme dir deine Haltung ab! Gruß, Martin.

Geschrieben

Mit Werner kann man weder Spaß haben noch sich

in der Sache unmißverständlich unterhalten. Seine

Form trifft man nicht, weil er dann inhaltlich kontert

und umgekehrt. Er stopft sich gern alles selbst in

die falsche Kehle um dann gegenzukeulen.

Kann ja ganz lustig sein, für ihn, aber sektiererische

Absichten anderen zu unterstellen, wenn sie gerade

aufrichtig zu sein versuchen ist geschmacklos.

Meine M. F. - Parallele bezog sich auf eben genau diese

Oberlehrerhaftigkeit, die ich auch an Friedman nie

verstanden habe.

Tut mir leid, wenn ich das Thema der Deutschen damit

geschrammt habe, das lag mir fern, ebenso die

Wortwahl des Herrn Heinz Xantia.

Im übrigen habe ich von Konstantin Wecker in den

letzten 20 Jahren auch nie was gehalten und nicht

erst seit seinen Koksereien. Seine Konfession

kenne ich nicht. Ebensowenig die des Herrn Däumling.

Wenn Werner so stochernd erntet wirds jedenfalls nix.

Dann lieber ne "Ernte23"...

Übrigens habe ich das M. abgekürzt, weil mir die

korrekte Schreibweise nicht geläufig war. Und das

wiederum, weil ich die öffentliche Diskussion zu Beginn

der Koks-Affäre durchaus im Keim gemieden habe.

Ist doch klar, daß das Thema Sprengstoff ist.

Da finde ich die "Legitimation" zum Exzess beim

todkranken Herrn Kunstprofessor Immendorf

weit weniger fragwürdig. So viel zum Thema Differenziertheit.

Aber, Werner, keine Angst: ich fahr immer mit unter

0.5 Promille! Meine Lieblingssthemen im Straßenverkehr

sind im übrigen 0.0 Promille und Tempo 130, und zwar

als Befürworter, ob ihr aufschreit oder nicht!

Keine weiteren Fragen, Euer Ehren, ich sehe mich, wie

gesagt, schuldig im Sinne der Anklage und werde keinen

weiteren Rechtfertigungsversuch mehr starten. Danke.

@magoo: schöne Zeit ohne elektron. Soaps...

Ciao, >>D.

Geschrieben

@366:stimmt. Der Mann heißt " Michel ". Ob nun deutsch oder französisch ausgesprochen, ist mir letzlich so egal wie sein Koks-Konsum.

Wesentlich interessanter finde ich es, sein Verhältnis zur Prostitution näher zu beleuchten:

....Drohen, schlagen, würgen

Am 8. Juli 2003 gestand Michel Friedman öffentlich seine Schuld ein, beschränkte sich aber bei diesem Geständnis ("Ich habe einen Fehler gemacht") auf den strafrechtlich relevanten Vorwurf des Drogenmissbrauchs und eine öffentliche Entschuldigung bei seiner Lebensgefährtin Bärbel Schäfer. Nicht entschuldigt hat er sich bei den Frauen, die er mehrfach bei Menschenhändlern bestellt hat, die mit osteuropäischen Zwangsprostituierten handeln. Aber genau darum ging es Schriftstellerin Karen Duve ("Dies ist kein Liebeslied") in ihrem Beitrag noch vor Friedmans Geständnis im Spiegel 28/2003 veröffentlichen Beitrag. Wir stellen ihn hier mit der freundlichen Genehmigung der Autorin online.

Also noch einmal: Was - falls überhaupt - geht es uns an, wenn Michel Friedman Drogen nimmt oder sich Prostituierte per Handy aufs Hotelzimmer bestellt?

Was das Kokain betrifft, so muss sich noch zeigen, ob die größeren Mengen, von denen vorige Woche plötzlich die Rede war, am Ende doch zu einer Verurteilung Friedmans führen werden. Andererseits weisen Friedmans Verteidiger nicht ganz zu Unrecht darauf hin, dass man schon sehr unbedarft sein muss, um sich überrascht zu zeigen, wenn eine bekannte Gestalt aus Film, Funk oder Fernsehen mit Koks erwischt wird. (Sollte sich die breite Öffentlichkeit tatsächlich auf den Konsens "Ist nicht so schlimm, die machen's doch sowieso alle" einigen, wäre im selben Moment allerdings auch das viele schöne Geld für die Katz, das seit Jahren für Plakate ausgegeben wird, auf denen Prominente wie Franziska van Almsick versichern, ihr Leben sei auch ohne Drogen ganz prima - möglicherweise hat die Katz das Geld aber sowieso schon.)

Wenden wir uns also der Sache mit den Prostituierten zu. Der bloße Umstand, dass Friedman die Dienstleistung von Huren in Anspruch genommen haben soll, wird ihn in den Augen der meisten noch nicht diskreditieren. Weswegen auch? Fernsehmehrteiler wie "Der König von St. Pauli" verbreiten immer noch ein folkloristisch-menschelndes Bild vom horizontalen Gewerbe, in dem Huren mütterlich und sentimental sind und ruppige Zuhälter nur ihr goldenes Herz verbergen wollen. Boxende oder sonnenbebrillte Vertreter des echten Rotlichtmilieus dürfen in Talkshows ihre Weltsicht verbreiten und tauchen auf privaten Society-Partys auf, um sich dort von prominenten Nichtsnutzen liebevoll in die Arme schließen zu lassen. Filmproduzent Bernd Eichinger brüstete sich öffentlich, Puffgänger zu sein, und wenn es auch jedes Mal ein bisschen Aufregung gibt, sobald ein Prominenter sich erwischen lässt, wird sein Bordellbesuch doch letztlich unter "menschlich, nur allzu menschlich" abgebucht. Zunehmende Akzeptanz allerorten. Eine Frau, die vor 20 Jahren ihren Freund oder Ehemann fragte, ob er jemals eine Prostituierte in Anspruch genommen habe, erhielt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein empörtes Nein zur Antwort. Heute mischt sich unter diese Neins immer öfter das Geständnis: "Ja, aber nur ein einziges Mal", wobei die sukzessive Annäherung an die Wahrheit vorerst noch durch einen Appell an das weibliche Mitgefühl gebrochen wird: "... und außerdem war es ganz schrecklich."

Nun hat sich Michel Friedman der traumatisierenden Erfahrung des käuflichen Geschlechtsverkehrs nicht ausgesetzt, indem er ein Bordell aufsuchte, die Dienste einer Hure in Anspruch nahm und ihr 60 bis 90 Euro aufs Nachtkastl legte. Bei dieser Vorgehensweise bliebe ja wenigstens offen, wie viel Euro der Inhaber des Etablissements kassiert und mit kaukasischen Schutzgelderpressern teilt, wie viel ein möglicherweise vorhandener Verlobter verlangt und wie viel dann schließlich noch ins Sparschwein für den zukünftigen Frisiersalon wandern. Friedman - so zumindest behaupten die Staatsanwälte - hat die Frauen per Telefon ins Hotel bestellt, und er hat den Deal nicht mit ihnen selbst vereinbart. Er hat nicht gefragt: "Werte Dame, hätten Sie und Ihre Kollegin Lust, für diese Nacht meine Bettgespielinnen zu sein?" Und es gab auch keine Dame, die hätte antworten können: "Aber gern, sofern Sie 800 Euro bereithalten."

Stattdessen hat es Herr Friedman - wenn es denn so war - vorgezogen, mit einem osteuropäischen Zuhälter zu telefonieren und dort seine Bestellung aufzugeben. Er hat sich mit dem organisierten Verbrechen eingelassen. Anders wäre die Berliner Justiz, die gegen eine ukrainisch-polnische Schleuserbande ermittelte, auch gar nicht auf ihn aufmerksam geworden. Michel Friedman, davon darf man getrost ausgehen, ist ein sehr gut informierter Mensch. Er weiß also, dass Frauenhändler aus Osteuropa mit Erniedrigung, mit der körperlichen und seelischen Zerstörung junger Mädchen arbeiten. Er weiß, dass Polinnen, Ukrainerinnen oder Russinnen nicht deswegen alles über sich ergehen lassen, weil sie "naturgeil" sind, sondern weil sie durch einmalige, mehrmalige oder tagelange Vergewaltigungen, durch Drohungen, Schläge, Würgen oder Tritte gefügig gemacht worden sind. Er weiß, dass Zuhälter wie der, mit dem er telefoniert hat, ihre Uhren, Mercedesse und geschmacklosen Anzüge durch gnadenlose Ausbeutung finanzieren und dass sie, wenn diese ersten existenziellen Bedürfnisse gestillt sind, auch gern einmal in den Waffenhandel einsteigen.

Warum also bestellt Michel Friedman sein Fleisch nicht dort, wo noch hausgeschlachtet wird? Warum bestellt er beim Ukrainer? Gehen wir zu Friedmans Gunsten davon aus, dass es nicht das Elend, das Ausgeliefertsein der Mädchen ist, das ihn besonders gereizt hat, dann bleibt eigentlich nur noch die Möglichkeit, dass der Herr aus Osteuropa offenbar ein Mann war, der für Premiumware bürgte und dass Friedman nach Ende der Sendung einfach mal richtig die Puppen tanzen lassen wollte. Schampus, Luxussuite, Koks und Top-Weiber. Was kost' die Welt! Es hat ihn offenbar nicht interessiert, ob die Champagnertraube umweltfreundlich gekeltert worden ist. Es hat ihn nicht interessiert, auf welche Weise aus einer jungen Osteuropäerin mit Illusionen über den Westen die Ware "Zu allem bereite Prostituierte" geworden ist.

Da gut die Hälfte der Frauen, die in Deutschland anschaffen gehen, aus dem Ausland kommen, hat Friedman sich nicht besser und nicht schlechter benommen als Abertausende deutsche Freier. Und das ist vielleicht eine noch interessantere Frage: Wie können so viele Männer in und auf Frauen ejakulieren, ohne deren Not zur Kenntnis zu nehmen? Sehen die nie fern? Wie erklären die es sich, wenn die Haut einer Prostituierten mit blauen Flecken und centstückgroßen Brandflecken übersät ist? Wie können sie Erregung empfinden, wo sich Mitleid aufdrängen würde?

Es gibt eine menschliche Neigung, hinsichtlich unserer inneren Maßstäbe und moralischen Grundsätze Kompromisse zu schließen, wenn wir etwas sehr gern wollen. Und es ist ein Klischee, wie leicht Männer zu belügen und zu manipulieren sind. Die männliche Willfährigkeit, Schmeicheleien für präzise Beobachtungen zu halten, das abwegigste Lob bedingungslos zu glauben und jede Situation auf die für sich günstigste Weise zu deuten, wird von Frauen gern als liebenswerte Schwäche gedeutet.

Wenn Freier Sätze von sich geben wie "So eine Hure freut sich doch auch, wenn mal ein junger hübscher Mann dabei ist" oder "Diesmal war es aber nicht gespielt, das war so echt, das kann gar nicht gespielt sein", erinnern sie an elfjährige Mädchen, die auch felsenfest davon überzeugt sind, ihre Ponys wären froh und glücklich, von ihnen geritten zu werden.

Aber vor dem Hintergrund des brutalen internationalen Frauenhandels kann man diese Bereitschaft, die Gefühle einer anderen Person konsequent zu ignorieren und durch eine Projektion zu ersetzen, die den eigenen Interessen entgegenkommt, nicht mehr als Naivität durchgehen lassen, sondern muss sie als wahnhafte Form von Realitätsverweigerung bezeichnen. Wenn in einer Erotiksendung die Pornodarstellerin Anja vorgeführt wird, eine junge Frau, der - für jeden, der Augen hat - die sexuelle Misshandlung geradezu auf die Stirn geschrieben steht, und dazu eine weibliche Stimme aus dem Off raunt: "Was Anja am liebsten mag, ist Analsex ...", dann ist das keine liebenswerte männliche Träumerei, sondern die Pest, und es wird Zeit, aufzuwachen und ein paar Realitäten ins Auge zu sehen. Zum Beispiel, dass es in Deutschland Sklaverei gibt.

Es geht nicht darum, ob Friedmans Argumente und Attacken in Zukunft weniger glaubwürdig sind, weil er persönlich gefehlt hat. Der Skandal ist nicht, dass Friedman als Politiker und Mann des öffentlichen Lebens sich erpressbar gemacht hat. Der eigentliche Skandal ist, dass uns in der Diskussion über Michel Friedmans Verhalten etwas als menschlich, allzu menschlich verkauft werden soll, was zutiefst unmenschlich ist. Wenn das endlich einmal in den Hirnen ankäme, hätte der umstrittene TV-Moderator - wenn auch nur in der undankbaren Rolle als Fallbeispiel - mehr erreicht, mehr aufgeklärt und aufgewühlt als in seiner ganzen bisherigen Laufbahn.

....

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