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DS als Kunst? Ausstellung in Paris ...


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Geschrieben

Holger,

ich danke Dir für Deine ruhige Antwort. Ich glaube nicht, und wollte das auch nicht nahelegen, daß Du ein verfolgungssüchtiger Judenhasser bist. Nur verkennt man die die eigene, wie auch die gesellschaftliche Realität, wenn man sich auf die zutreffende Wahrnehmung eines nicht

m a n i f e s t e n Antisemitismus beruft. Wer Antisemitismus als etwas "Sektiererisches" wahrnimmt, als etwas, das nur ein paar Dumpfbacken am gesellschaftlichen Rand beträfe, der irrt, und beteiligt sich - ob gewollt oder ungewollt - an seiner Verharmlosung. Darüber kann man sich angesichts einer ideologiepolitischen Lage leicht täuschen, in der auch der Spiegel den Sexualneidkomplex schamlos ausbeutet, um mit Friedman - über ihn weit hinaus - die "unbedingte, kritische Forderung" gegenüber deutschen Politikern schlechthin zu delegitimieren. Solange es diesem Sturmgeschütz des deutschen Mittelstandsantisemitismus gelingt, sich für ein Organ der kritischen Aufklärung im allgemeinen Bewußtsein zu präsentieren, wird dem latenten Antisemitismus in Deutschland sein Geschäft sehr leicht gemacht. Die Firmen Augstein und Knopp sind hier weitaus gefährlicher, als es die hinter Bild stehende Firma ist.

Ich wollte dich nicht als einen manifesten Antisemiten brandmarken. Ich bin davon überzeugt, daß Du das nicht bist. Das Problem ist, daß antisemitische Affekte in uns allen lauern, und daß ihre Gefährlichkeit in genau dem Maß zunimmt, wie die Bereitschaft, sie als Disposition in uns selbst klar zu erkennen, abnimmt.

Insofern finde ich es nicht beruhigend, wenn der >Sinn Deiner Aussage< auf das genaue Gegenteil dessen hinausläuft, was Du "eigentlich" hattest >ausdrücken< wollen.

Beste Grüße, Werner

Geschrieben

@ MALC5C3

"Der Satz von Xantiaheinz zum Antisemitismus ist unwürdig".

Ich bitte um eine Erläuterung!

Wie genau, bitteschön, artikuliert sich eine in jeder Hinsicht nicht-antisemitische "Haltung" innerhalb einer "Sprachlogik", die auf das Gegenteil dieser "Haltung" hinausläuft?

Ich bitte um eine Erläuterung!

Geschrieben

Hallo Werner, du hast selbst bereits die Antworten auf deine Fragen an mich gegeben. In 375 hast du nämlich genau das zum Ausdruck gebracht, was ich mit meiner in der Tat etwas schwer zu entschlüsselnden Bemerkung meinte: Wir sind alle davon überzeugt, dass Holger eben kein Antisemit ist. Aber seine Ausführungen sind so formuliert, dass sie einen Ideologiekritiker auf den Plan rufen müssen. Zitat von Holger und dir:

">>Wenn Du nun allerdings im Zusammenhang meiner Stellungnahme zu Friedman von "diese®(!) Rassismus-Sensibilität" sprichst, erklärst Du unterderhand Juden zu einer Rasse (vgl. weiter unten), und stellst damit implizit genau die Frage, von der Du behauptest zu glauben, daß Du sie Dir garnicht stellst. <<

Sogesehen hast du natürlich recht und der Sinn meiner Aussage ist damit falsch. Aber ich glaube du hast verstanden was ich ausdrücken wollte."

Holger gibt dir also selbst Recht, aber er schreibt richtiger Weise, dass du sicher verstanden hast, was er e i g e n t l i c h sagen wollte. Und das Eigentliche seines Textes sagte aus, das er sich vom Antisemitismus distanziert. Das Bemühen der Schwarzen war ein Fehler, aber er sieht ihn jetzt selbst. Ich hoffe, dass jetzt klarer ist, was ich gemeint habe.

Zum Xantiaheinz-Satz: Du selbst wolltest ihn ja genauso wenig en passant interpretieren. Ich lasse es auch. Ich empfehle Xantiaheinz, uns mal zu erklären, was er mit dem Satz gemeint hat, nachdem er nix gegen Araber habe.

Ach, und noch zwei Bemerkungen:

1. Ich lese den Spiegel schon lange nur noch sporadisch. Das reicht - in jeder Beziehung. Aber der "Hohlspiegel" ist gut.

2. Wenn ich Knopp'sche Filme sehe, hab ich immer den Eindruck als habe er gar nicht begriffen, was Faschismus war und ist. Leider verbreitet er sein Nichtwissen seit Jahren.

Gruß, Martin

Geschrieben

jW 16.08.2003

Wochenendbeilage

Kurt Pätzold

Knopps Hitlerland

Wulf Kansteiner ruft nach einem »Gegengewicht« gegen die Verherrlichung der NS-Gewalt« im ZDF

Der Sommer 2003 begann erst zu brüten, als in Mainz sich ein bemerkenswertes Treffen zutrug. Historiker diskutierten mit Fachleuten von Fernsehen und Rundfunk das Thema »Der Zweite Weltkrieg in Fernsehdokumentationen«. Der gewählte Ort war beziehungsreich. Wer ans Rednerpult trat, blickte auf den »Fernsehberg«, Sitz des zweiten Staatsfernsehens. Das Verdienst an der Einberufung dieser Veranstaltung hatte das Komitee zur Erforschung der Geschichte des Zweiten Weltkrieges, das einmal im Jahr zu wissenschaftlicher Debatte ruft, von der weder Referate noch Diskussionsbeiträge zum Druck gelangen. So muß der Leser des Berichterstatters Eindruck vertrauen: Es war nicht aufregend und der Ertrag blieb mäßig.

Das lag nicht an Inkompetenz oder Mangel an Konfliktstoff, sondern wohl an der Art, wie das Programm ablief. Kein Filmstreifen wurde gezeigt, an dem sich hätte diskutieren lassen, was er an Wissen transportiert, welche Emotionen geweckt werden und was ausgelassen ist. Trockenschwimmen also. Was strittig war, wurde einzig in sehr allgemeinen Wendungen benannt. Die ihnen geläufigen Einwände der Historiker wiesen die Filmproduzenten freundlich und leicht ab. Die Vorschläge würden das Metier überfordern. Fernsehfilme mit aufklärerischem Tiefgang seien nicht zu machen, zumal wenn sie in günstigster Abendsendezeit Millionenquote zu erbringen hätten.

Das hätte man sich (billiger) schriftlich mitteilen können. Auch die Versicherung des Verbindenden: weder die forschenden Historiker noch die recherchierenden Dokumentaristen hätten ideologische Ziele im Visier oder wollten gar politisch bedeutsame Haltungen bewirken. Selbsttäuschung im Verein. Da war es fünf Jahre zuvor bei einem Aufeinandertreffen von Historikern in Universitäts- und in Fernsehanstaltsdiensten anders hergegangen. Ulrich Herbert hatte gesagt, das ZDF produziere »Nazikitsch« und verbreite »Naziästhetik«.

Die Begegnung 2003 wäre womöglich anders verlaufen, wenn Wulf Kansteiner, Professor an der State University of New York at Binghamton, geladen gewesen wäre, der in der Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (ZfG,7/2003) seinen Beitrag »Hitler und das ›Dritte Reich‹ in den Fernsehproduktionen von Guido Knopp« veröffentlichte. Der lobt heftig, was an Wirkung steigernden Innovationen beim Dokumentarfilm in Mainz erreicht worden sei. Knopp wird Schöpfer einer »Hochgeschwindigkeits-Dokumentation« genannt, mit den Kennzeichen schnelle Schnitte, bildhafte Verweise, der Wechsel von schwarz-weiß zu Farbe, dramatisierende Musik, eine Aura von Authentizität und ein erzählerisches Gerüst, dessen kurze »Texthappen« Aufmerksamkeit einforderten, u.a.m. So und durch weitere Neuerungen wäre dem Kommerzfernsehen Paroli geboten worden.

Die neue Praxis habe aber mit Folgen das Skript auf den zweiten Platz verwiesen, so daß die intellektuellen Kommentare dürftig wurden, es gegenüber dem visuellen Angebot an kritischer Distanz und insgesamt an analytischem Tiefgang mangele, historische Zusammenhänge fehlten und geschichtswissenschaftliche Interpretation unterbliebe. Das hätten auch deutsche Kritiker Knopp vorgehalten, der davon ungerührt und beim Verfahren geblieben sei, die Quote nicht zu gefährden, dem Zuschauer bequem Identifikation zu ermöglichen und ihm Anregung zu selbstkritischer Betrachtung zu ersparen. Auf »Hitler, eine Bilanz«, »Hitlers Helfer«, »Hitlers Krieger«, »Hitlers Kinder«, »Hitlers Frauen« sei die schon angekündigte Serie »Hitlers Volk« nicht gefolgt.

Präzise wird dann, der Autor schreitet von den Streicheleinheiten zu den Backenstreichen, freilich beispielhaft nur, benannt, wie das »deutsche Gedächtnis« durch diese Art Dokumentation gepflegt wird. Die Sendung über den Generalfeldmarschall Rommel sei »in die Wiederentdeckung eines Militäridols« gemündet. In der Serie »Hitler, eine Bilanz« wären »die Leiden und die Leistungen der deutschen Truppen und der Zivilbevölkerung vor und nach dem Kriege gewürdigt, ja sogar aufgewertet« worden. In »Der verdammte Krieg« sei nachträglich zur »Identifikation mit der Perspektive des deutschen Militärs (einen Präventivkrieg zu führen, K.P.) eingeladen worden«.

Das Fazit: Die »visuelle Sprache«, die Knopp entwickelte, habe »mehr mit der Nazikultur gemein als mit den visuellen Strukturen moderner Dokumentarklassiker« (Ophüls, Syberberg, Lanzmann). Kansteiner ruft nach einem »Gegengewicht gegen Knopps ambivalente Verherrlichung der NS-Gewalt«. Würde das nicht gefunden, bleibe die Fortsetzung dieser Geschichtsdokumentation »eine Schrecken erregende Vorstellung«. In einem dürfte sich der Kritiker irren. Er meint, es könnte in Mainz der Stoff ausgehen, sei doch vor längerem schon gespottet worden, wann die Serie »Hitlers Hunde« folgen werde. Wer die Denkweise derer kennt, die heute die Deutschen als endlose Opferschar präsentieren, kann sich eine Vorstellung machen, was noch folgen kann und – wird.

Geschrieben

Hallo Martin,

meine Frage war:

Wie genau, bitteschön, artikuliert sich eine in jeder Hinsicht nicht-antisemitische "Haltung" innerhalb einer "Sprachlogik", die auf das Gegenteil dieser "Haltung" hinausläuft?

377 enthält eine präzise Antwort von bestechender Logik.

Am Zentrum für Antisemitismusforschung beschäftigt?

Gruß, Werner

Geschrieben

Werner, noch mal: Holgers Vergleich war unpassend. Er wollte damit was anderes ausdrücken als das, was sein Vergleich aber logisch implizierte. Bis dahin sind wir uns einig, oder? Ich habe diesen Widerspruch skizziert, mehr nicht. Ich wollte damit Holgers ehrliche Selbsteinschätzung unterstützen, nicht aber den Vergleich rechtfertigen. Ich sehe da bei mir jedenfalls Schlüssigkeit. Außerdem: Wir sehen doch seine Haltung beide gleich, wie du in dieser Bemerkung deutlich gemacht hast: "Ich wollte dich nicht als einen manifesten Antisemiten brandmarken. Ich bin davon überzeugt, daß Du das nicht bist."

Die Kommunikation im Forum ist schwierig. Ich sehe uns im Moment gar nicht auseinander. Das Problem ist, dass wir z. T. mit Großbegriffen hantieren, die eigentlich der Erklärung bedürfen. Weiter oben hast du z. B. die Politische Romantik bemüht. Alles i.O. und natürlich richtig, aber ich bitte dich: Alleine darüber könnte man Bücher schreiben ... spannende dazu. Aber dann müssten wir wenigstens bei Novalis anfangen und die Gechichtsphilosophie der Frühromantik bemühen ... Unser Ausgangspunkt übrigens war, um mal wieder daran zu erinnern, der Citroen DS.

Gruß, Martin

Geschrieben

004

Leider hatte Barthes (u.a.) nicht Recht:

An die Alchimie der Geschwindigkeit ist kein neues Prinzip getreten.

Die "Mediatisierung" (Werner) des Gegenstands fand im Gedränge

ganz profan mit den Händen statt. (Waren da nicht diese Absperrungen?)

Sie sind, anders als der Gesichtssinn, für die "Entmythologisierung",

krasser: für die Ent-täuschung bzgl. des betrachteten Gegenstands verantwortlich.

Was die jüngste Automobilgeneration angeht, wird versucht, den

haptischen, also den Tastsinn immer professioneller in die Irre zu

leiten. (Hippo-Narbung, "teure" Anmutung).

In diesem Bereich steht die DS von damals tatsächlich im Schatten

der "mythologisierenden" Versuche der neueren Zeit. Daß durch eine

"hochwertig anmutende" Oberfläche ein Premiumprodukt vorgaukelt

dürfte M. Barthes auch eher mißfallen haben...

Selbst die Sicherheitsfeatures der aktuellen Geschosse füttern diese

Wohlfühl-Erlebnisse noch auf. Wird damit "Fahren" ausgekostet? Nein.

Es wird Macht, Größenwahn (?) ausgekostet, der mit billigen Tricks

der Werbe- und Produkt-Controlling-Instanzen, auch der Designer

angeliefert wird.

Somit ist der "Mythos Automobil" im Vergleich zu gothischen Kathedralen

und anderen hochaufwendigen kulturellen Alltags-Errungenschaften

auf ein trauriges Niveau herabgefallen. Seine "Unschuld" hat das Auto-

mobil doch schon längst verloren, es gibt doch kaum noch Versuche,

kritisch darüber zu diskutieren, weil unser "Wirtschaftsstandort" hier

eine seiner stabilsten Säulen wähnt.

Aber wahrscheinlich muß man die DS als eine epochale Keimzelle dieser

Unschuldsverteidigung sehen, schade, aber sozusagen eine der ästhetischsten

Irrungen des Menschen. Einfach ein irrwitziger Umgang mit Materialien,

die zu einer skurrilen Mischung aus "Burg" und Fragilität, sogar der

Vortäuschung von Flug-Gefühlen geführt haben.

Hier hat Barthes wiederum Recht behalten... Bis heute wird wohl am

effektivsten den kleinbürgerlichen Machtgelüsten mit dem Automobil

die Erfüllung versprochen.

Übrigens erscheint gerade ein Buch über die "Autophobia" der frühen

Jahre. Eine über 300seitige Abhandlung über die Vorgehalte und Ängste

der mit einem gefährlichen neuen Fortbewegungsmittel konfrontierten

Nicht-Automobilisten... Könnte vielleicht auch alte und/oder vergessene

Statements hochspülen!

Übrigens, die Wies'n hats geschafft, sie feiern wieder...

>>D.a capo?

Geschrieben

Doppelwankel ist für Wendungen immer gut, wie der Nick ja schon sagt. Ein Ausweg aus der Sackgasse der Antisemitismus-Diskussion? Mal sehn, was jetzt kommt ... M.

Geschrieben

Ich rechne vorsichtshalber mit dem Schlimmsten... (016) >>D.

ACCM Martin Krügel
Geschrieben

U.a. solche Beitragsreihen sind der Grund, warum ich im Club bin. Nach der Armaturenbrettverkabelung meines BX endlich wieder einmal eine intellullilektze Herausforderung.

Das ist jetzt ausnahmsweise mal völlig ernst gemeint. Hut ab vor dem Niveau hier.

Der Citrosoph

Geschrieben

Xantiaheinz, uns mal zu erklären, was er mit dem Satz gemeint hat, nachdem er nix gegen Araber habe.

Gehören die Araber nun zu den semitischen Völkern oder nicht?

Muß ein Antisemit dann nicht unbedingt etwas gegen Araber haben?

Was soll diese diese ganze Einsortierung von Leuten in irgendwelche Abstammungs-Schachteln? Ein Anhänger des mosaiscchen Glaubens, dessen Vorfahren seit vielen Generationen in Westeuropa leben ist nunmal kaum den semitiscchen Völkerstämmen zuzuordnen wenn denn schon geordnet werden muß.

Mir ertönt hier zuviel Betroffenheitsträgerei und nachgeplapper von nicht durchdachten Theorien (Adorno und Co.)

Was mich stört sind die Anhänger von Voltairs: "richtet euch nach meinen Worten und nicht nach meinen Tatan."

Geschrieben

MALC5C3

364 "Werner, mir geht es nicht darum, hier auf irgendeiner Seite zu stehen, da ich unabhängiges Denken vorziehe".

Wenn es in Sachen Antisemitismus nicht darum geht, sich - wo auch immer in Deutschland - mit aller Entschiedenheit auf der richtigen Seite zu bewegen (von stehen war nicht die Rede), dann "steht" man tatsächlich schon mit einem Bein auf der Falschen!

Zitat Holger:

Sogesehen hast du natürlich recht und der Sinn (sic!) meiner Aussage ist damit falsch. Aber ich glaube du hast verstanden was ich ausdrücken wollte.

Ich bin sicher kein Antisemit!

Zitate MALC5C3:

368 Holger hat sehr ehrlich seine Haltung beschrieben, und aus dieser Ehrlichkeit folgere ich, dass er natürlich kein Antisemit ist.

372 Nein, Holger, du bist kein Antisemit. Das hast du mit deiner Haltung ja auch deutlich gemacht. Die Sprachlogik hat Werner richtig gesehen, aber deine Sätze sind eben anders zu interpretieren. Ich jedenfalls nehme dir deine Haltung ab!

377 Wir sind alle davon überzeugt, dass Holger eben kein Antisemit ist. Aber seine Ausführungen sind so formuliert, dass sie einen Ideologiekritiker auf den Plan rufen müssen....Holger gibt dir also selbst Recht, aber er schreibt richtiger Weise, dass du sicher verstanden hast, was er e i g e n t l i c h sagen wollte. Und das Eigentliche seines Textes sagte aus, das er sich vom Antisemitismus distanziert. Das Bemühen der Schwarzen war ein Fehler, aber er sieht ihn jetzt selbst.

381 Holgers Vergleich war unpassend. Er wollte damit was anderes ausdrücken als das, was sein Vergleich aber logisch implizierte...Ich habe diesen Widerspruch skizziert, mehr nicht. Ich wollte damit Holgers ehrliche Selbsteinschätzung unterstützen, nicht aber den Vergleich rechtfertigen. Ich sehe da bei mir jedenfalls Schlüssigkeit.

-----------------------------------Ende der Zitate------------------------------------

Man muß nicht Anhänger von Diskurstheorien sein (noch weniger muß man sich in die Untiefen der Frühromantik versenken), es genügt vollauf ein funktionierender Alltagsverstand, um zu erkennen, daß es ein "Eigentliches eines Textes" (Martin), jenseits seiner "Sprachlogik" (Martin), jenseits seines aus dieser resultierenden "Sinnes" (Holger) nicht gibt und nicht geben kann.

Schlüssig wäre einzig, festzustellen, daß a) sich das Eigentliche des Textes, sein Sinn, strikt aus der verzerrenden Sprachlogik des sekundären Antisemitismus herschreibt. Daß B) daneben (!) die "trockene Versicherung" Hegel steht: "Ich glaube daran kein Rassist zu sein...".

Primärer, sekundärer AS, - latenter, manifester AS, - bw. AS, ubw. AS, - offener AS, - Krypto-AS , wer dieses methodische Instrumentarium in seinem Denken in den Wind schlägt, wenn es sich um 'meinen Freund' in 'meiner Clique' handelt, braucht sich nicht zu wundern, wenn er mit der Logik und der Aufklärung zugleich in Konflikt gerät.

"Die Antisemiten passen ihr Kommunikationsverhalten ...dem Meinungsklima an, indem sie ihre 'wahre Meinung' nur sehr selektiv äußern. Sie empfinden das Thema 'Juden' weit überdurchschnittlich als unangenehm" (Bergmann/Erb, Antisemitismus in der Bundesrepublik).

Holgers Beitrag 359 weist ihn nicht als einen verfolgungssüchtigen Judenhasser aus, es wäre daher völlig falsch und in jeder Hinsicht unzulässig, ihn als einen manifesten Antisemiten brandmarken zu wollen. Das habe ich gesagt, und dabei bleibt es. Das heißt aber nicht, daß meine Wahrnehmung seiner Person sich einzig und allein an dem "Glaubensbekenntnis" zu orientieren hätte, das völlig unvermittelt neben einer längeren Äußerung steht, die man einfach nicht aus dem Strukturzusammenhang eines latenten Antisemitismus herausnehmen kann, ohne sich dabei wider seine bessere (also schlechtere) Einsicht blind und dumm zu stellen.

Es geht mir nicht darum über Holger zu richten, aber was er gesagt hat, das hat er nuneinmal gesagt. Wir sollten ihn als zurechnungsfähige Person ernst nehmen, - das heißt: nicht so tun, als sei dem garnicht so gewesen.

Geschrieben

Unser Sommer ohne A. Deutschland ist, dank Michel Friedman, endlich antisemitismusfrei. Oder doch nicht?

von Robin Dietje

Eines Morgens in der Hitze dieses Sommers spürten wir: Etwas hatte sich verändert. Ein Druck war von uns abgefallen. Ein unangenehmer Besucher hatte uns verlassen. Wir waren frei.

Denn plötzlich war er fort. Der A. Der dämonische Affekt. Wir hatten uns so an ihn gewöhnt, einerseits. Und wir hatten ihn andererseits so satt. Er hatte uns ein gewisses Etwas verliehen, einerseits. Und andererseits das Bild unser Nation im Ausland so grässlich verzerrt. Immer diese spöttischen Berichte in der New York Times! Immer diese hässlichen Bilder auf CNN! So waren wir doch gar nicht mehr. So wollten wir doch wirklich nicht gesehen werden in der Welt.

Mit A. bezeichnet man den Hass auf die Angehörigen einer bestimmten Glaubensgemeinschaft, die J. Der A. ist uralt. Viel älter als Deutschland. Wir haben den über Jahrhunderte gut eingeübten A. lediglich perfektioniert und sechs Millionen der J. getötet – Zyniker nennen dies die industrielle Revolution des A.

Aber das ist Jahrzehnte her. Wie lange will man uns das noch vorhalten? Sollen wir etwa auf ewig zu Kreuze kriechen im Büßergewand? Sind es nicht längst die J., die sich Vorteile erschleichen wollen, indem sie uns immerzu Vorwürfe machen? Sind sie es nicht, die unseren A. künstlich am Leben halten, indem sie uns ständig an unsere Schuld erinnern? Irgendwann werden wir wieder zuschlagen müssen. Man soll uns nicht reizen.

In den letzten Jahren ist es deshalb Mode geworden, schlecht über alle zu reden, die uns noch immer den A. vorhalten. Dem Schriftsteller Martin Walser gelang in dieser Frage ein großes nationales Coming-out. Walser hat uns vorbereitet auf die Möglichkeit, den A. ganz auszutreiben aus dem Land und ein ganz normales Volk zu werden, indem wir endlich aus unserem ungesunden Selbsthass wieder einen normalen Hass auf jene machen, die uns einfach nicht so mögen, wie wir sind. Normalität herrscht dieser Haltung zufolge, wenn wir uns nichts mehr vorwerfen lassen und wieder stolz sind.

Und nun ist er weg. Deutschland ist A.-frei. Fröhlich tanzen wir über Sommerwiesen oder trinken gemütlich im Schatten der Kastanien unser Bier. Es ist der Herr Friedman, dem wir unsere Freiheit verdanken. Michel Friedman war der stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats der J. in Deutschland; ein Anwalt und streitbarer Fernsehmoderator dazu. Friedman hatte Kokain geschnupft und war zu Prostituierten gegangen wie zigtausend andere deutsche Männer auch. Er hatte sich schuldig gemacht. Und es war herausgekommen, anders als bei zigtausend anderen deutschen Männern.

Ein Jude wird schuldig in Deutschland – das ist der Traum der innerdeutschen Antisemitismus-Vorwurfsbekämpfung. Als das Ende der Friedman-Affäre ausgerufen wurde und der Beschuldigte seine Strafe öffentlich akzeptiert hatte, brach großer Jubel aus. Deutschland hatte in diesem Fall über sich selbst zu Gericht gesessen und sich schnell und schmerzlos freigesprochen.

Wenn ein Jude Anstoß erregte, stellte sich in Deutschland bislang immer die Antisemitismus-Frage. Ein Teil der Anschuldigungen gegen einen Juden fielen auf einen selbst zurück. Das Urteil der Deutschen über sich selbst im Fall Friedman aber lautete mutig: Antisemitismus war nicht im Spiel. Michel Friedman hat seine eigene unbewiesene Schuld und unsere auf sich genommen und all seine Ämter und Ehrenämter aufgegeben. Er hat uns seine Ehre zur Verfügung gestellt. Endlich war „Normalität“ geschaffen – eine Normalität, in der wir uns nichts mehr vorwerfen lassen.

Darauf hatten wir immer gewartet: Auf einen Juden, gut wie Jesus. Für uns ist er in den Himmel der Boulevardskandale gefahren. Er, ein Jude, hat uns von der Schande des Antisemitismus erlöst. Der gute böse Onkel J. Für uns hat er Koks geschnupft, mit Prostituierten verkehrt und sich dann selbst für uns ans Kreuz geschlagen. So verließ uns der Antisemitismus wie ein heftiges Fieber. An der exemplarischen Opferbereitschaft Michel Friedmans, an seiner exemplarischen Schuld sind wir gesundet.

Leider hat die Interpretation einen kleinen Makel. Es handelt sich dabei um ein ur-antisemitisches Konstrukt – eine Variante des Verdachts, eigentlich seien die Juden daran schuld, dass sie unseren Hass auf uns ziehen. Also seien eigentlich sie dafür verantwortlich, den Kopf wieder aus der Schlinge zu ziehen, die wir ihnen geknüpft haben.

Antisemitische Phantasien verschaffen uns immer die Lust, andere ohne Reue für ihr Anderssein bestrafen zu können. Für ein Anderssein, das wir selbst nach Laune definieren und ihnen souverän zuweisen. Der A.! Da ist er wieder. Er hatte sich nur kurz versteckt. Er bleibt uns treu. Das ist doch schön. Das ist doch schrecklich. Was machen wir mit ihm?

Geschrieben

Diejenigen, die im Fall Friedman auf gar keinen Fall mehr die Frage stellen mochten, ob sich Friedmans Beschuldiger wirklich von jedem Antisemitismusverdacht freisprechen ließen, die uns also desensibilisieren wollten gegen die als ungerecht empfundene historische Sensibilisierung für unsere antisemitischen Affekte, verfolgten verschiedene Strategien. Die hinterhältigste behauptet: Jedes Gespräch über den Antisemitismus ist ein Verbrechen, weil es ihn am Leben erhält, indem es an ihn erinnert. Nach dieser Theorie wäre auch dieser Artikel ein Angriff auf die „Normalität“, weil er das Verhältnis eines nichtjüdischen Mehrheits-Wir zu einer jüdischen Minderheit beschreibt und so deren Minderheits-Dasein – und deren Angreifbarkeit – zementiert.

Schon wer Antisemitismus wahrnimmt, fördert ihn demzufolge. Die „Normalität“ wird durch die Beschreibung der Realität gefährdet und muss daher vor der Beschreibung geschützt werden. Eine so verstandene Normalität wäre indessen nichts anderes als ein offiziell verordneter Zustand der Konfliktfreiheit.

Dieser sich volkspädagogisch gebende Ansatz ist einigermaßen infam. Er kehrt die gesellschaftlichen Machtverhältnisse um; denn faktisch gewährt er der Mehrheit eine Art Rechtsschutz vor der Gefahr, dass eine Minderheit sie auf ungebührliche Weise angreifen könnte.

Gewiss: Was als normal zu gelten hat, bestimmt nun einmal die Mehrheit; der Schutz des Normalitätsverständnisses von Minderheiten obliegt ihr nicht unbedingt. Dass Minderheiten ausgegrenzt werden, ist dabei allerdings nicht die einzige Gefahr. Als mindestens ebenso gefährlich kann sich die panische, ja obsessive Furcht der Mehrheit erweisen, von einer Minderheit mit dem Kampfmittel des Tabus ausgenutzt zu werden.

Im Fall Friedman drohte dieser Denkweise nach die Gefahr, ein Jude könnte aufgrund des „Antisemitismus-Tabus“ milder behandelt werden als ein nichtjüdischer Deutscher. Gerechtigkeit wird dabei als die Freiheit der Mehrheit definiert, jeden ohne Ansehen seiner Glaubenszugehörigkeit anklagen und bestrafen zu dürfen, ohne dass die Ankläger dabei ihre eigenen Motive in Frage stellen müssten.

Unter den Akrobatennummern bestaunen wir seit je die doppelte Rolle vorwärts oder rückwärts. Die eben beschriebene Methode zelebriert die besonders bewunderungswürdige Opferrolle rückwärts, die große Zugnummer im Debattenzirkus: Wer sich als Angehöriger einer Minderheit der Mehrheit gegenüber als Opfer darstellt oder darstellen lässt, macht diese Mehrheit zum Opfer ihrer eigenen, der Bestrafung hinderlichen aufgeklärten Menschlichkeit und ist deshalb gleich doppelt Täter. Es handelt sich dabei, nüchtern besehen, um eine moderne Form der mittelalterlichen Hexenprobe: Wer sich verteidigt, trägt doppelte Schuld.

In der Wochenzeitung Freitag hatte Sabine Schiffer vorsorglich argumentiert, man dürfe Friedman als Juden nicht besser behandeln, weil gerade solch eine Besserstellung rassistisch sei; sie könne „der angestrebten Normalität nicht zugute kommen“. Die Frage nach antisemitischen Anteilen im Umgang mit Michel Friedman enthielte also den eigentlichen antisemitischen Affekt. In der kritischen Selbstbefragung läge die eigentliche Gefahr. Und, für die Autorin des Freitag, in jeder Art von Gefühl, das uns übermannt und uns in die eigenen Abgründe treibt. Es gehe darum, die Debatte gnadenlos zu versachlichen, damit unsere Angst vor dem Antisemitismus, unsere „Hypochondrie“, uns nicht schwäche, denn: „Hypochondrie führt bisweilen zu verstärkter Krankheitsanfälligkeit.“

Wir müssten dieser Argumentation zufolge, unseren Volkskörper also in einem bürokratischen Debattenakt abhärten gegen unsere Schwäche, die Schuld nicht nur beim Täter zu sehen, gegen unseren humanistischen, linksromantischen Hang zur Ursachenforschung. Wie man sieht, können wir unsere Abgründe auch in höchster Sachlichkeit erreichen.

Normalität wäre zum Beispiel im Fall Friedman hergestellt gewesen, wenn der Beschuldigte es wie jeder andere Deutsche in seiner Situation den Staatsanwälten überlassen hätte, dem Gericht seine Schuld zu beweisen. Das Geschenk, das Friedman den Mehrheitsdeutschen gemacht hat – das ihres Freispruchs im Angesicht seiner Schuld – hat seine Wurzeln sehr wahrscheinlich auch in einer Urangst der J.: der Angst, zum Katalysator zu werden für einen neuen Ausbruch des A. Es dürfte auch diese Angst gewesen sein, die den Zentralrat der Juden davon abgehalten hat, die Ungereimtheiten im Umgang der Berliner Staatsanwaltschaft mit Friedman weiter zu thematisieren. Manchmal glaubt man, es sei sicherer, sich zu ducken und nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

So entwickelt sich auf der anderen Seite, in Kreisen der Minderheit, der Parallelgedanke: Wenn wir die Mehrheit nicht daran erinnern, dass der Antisemitismus ein Problem bleibt, in Deutschland, Russland, Frankreich, in Kansas und andernorts, schläft er vielleicht weiter. Und irgendwann gibt es ihn nicht mehr. Bei Harry Potter ist es des bösen Zauberers Voldemorts Name, der nicht genannt werden darf, um die Verdrängungsleistungen des Kollektivs nicht zu erschweren.

Wir sehnen uns nach klaren Verhältnissen und suchen nach Schuldigen, wenn wir sie nicht finden. Wir wünschen uns vor allem Entlastung. Wer uns beunruhigt und die Verhältnisse nicht so darstellt, dass sie uns klar erscheinen, argumentiert unsachlich und gefährlich und muss ausgegrenzt werden. Wir können uns für diese Argumentationsweise entscheiden. Wir können uns entschließen, den ständigen Antisemitismusverdacht gegen uns Nichtjuden als einen Fluch zu betrachten, von dem endlich wir Befreiung verdienen: Das ist der Weg der Verdrängung und der Behauptung von Normalität als Normalitätsersatz.

Wir könnten aber auch versuchen, in einem komplizierten Fall wie dem Friedmans der Möglichkeit ins Auge zu sehen, dass ein Jude schuldig wird in Deutschland und dabei gleichzeitig antisemitische Bestrafungsphantasien befriedigt. In dieser Variante steht niemand gut da, kann niemand stolz auf sich sein. So eine Gemengelage beschreibt die Normalität des menschlichen Lebens immer am besten. Zugegeben: Darin Entlastung zu finden, fällt schwer, schon gar in der Hitze des Sommers.

So oder so: Der A. bleibt jedenfalls bei uns. Wie sehr wir auch strampeln und trampeln, wir werden ihn nicht los. Es ist nicht seine Schuld.

SZ 09.08.2003

Geschrieben

Werner in 387: "Man muß nicht Anhänger von Diskurstheorien sein (noch weniger muß man sich in die Untiefen der Frühromantik versenken), es genügt vollauf ein funktionierender Alltagsverstand, um zu erkennen, daß es ein "Eigentliches eines Textes" (Martin), jenseits seiner "Sprachlogik" (Martin), jenseits seines aus dieser resultierenden "Sinnes" (Holger) nicht gibt und nicht geben kann." - Nein, da widerspreche ich. Ein Text enthält durchaus verschiedene Botschaften, und zwar jenseits seiner "Logik". Zunächst kommt es darauf an, was man ausdrücken möchte. Beipielsweise möchte jemand ausdrücken, dass er sich vom Antisemitismus distanziert. Um seine Haltung deutlich zu machen, verrennt er sich in Vergleiche, die das Gegenteil dessen intendieren, was er eigentlich möchte - schnell passiert, wenn man sich als Nichtwissenschaftler nicht so differenziert ausdrücken kann. Als Interpret des Textes muss ich aber zunächst mal davon ausgehen, dass ich den Autor falsch interpretierte, unterstellte ich ihm sofort Antisemitismus - was du ja bewusst auch nicht gemacht hast. Du hast lediglich auf latenten Antisemitismus verwiesen - und da bin ich sofort bei dir, was du u.U. noch nicht bemerkt hast, weil ich Holger (mit seinem Selbstverständnis) verteidigt habe, was du im Grunde genommen doch auch selbst gemacht hast, weil du zwischen offenem und latentem Antisemitismus unterschieden hattest. Versteht du jetzt besser, was ich meine? Ich sag noch mal: Wir sind uns ansonsten bei der Analyse doch vollkommen einig, übrigens auch, was die "richtige Seite" angeht, auf der man sich bewegen sollte, wenn man sich zum Antisemitismus äußert. Ich hatte deine Frage viel allgemeiner aufgefasst.

Xantiaheinz in 386: Der Heinz als Unschuld vom Lande. Ich weiß auch, wer zu den Semiten zählt. Jetzt sei doch mal ehrlich und sag uns, was du damit ausdrücken wolltest als du geschrieben hast, du seist kein Antisemit, weil zu den Semiten doch (auch) Araber gehörten ...

Doppelwankel in 382: Hast noch keine Chance, zu Barthes zurück zu kehren.

Martin Krügel in 385: Mir gefällt die Diskussion im Moment auch. Aber das war nicht immer so in diesem Thread, weswegen ich mich vorübergehend ausgeklinkt hatte.

Gruß, Martin

Geschrieben

Ernst und nüchtern, trotz unerträglichen Wies'ngedönses:

Lieber Werner,

danke für 388 + 389. Für Nachhilfe in Sachen Pressearbeit

bin ich immer sehr froh. Das war der erste konstruktive

Beitrag.

Ich finde mich am ehesten wieder in dem Zitat:

"...daß ein Jude schuldig wird in Deutschland und dabei

gleichzeitig antisemitische Bestrafungsphantasien befriedigt."

Das ist die dritte und interessanteste, weil heikelste

(373: Sprengstoff) Perspektive des Themas.

Es reicht also nicht nur die öffentliche Anzweiflung F.'s

politischer und aufklärerischer Legitimation (1), es reicht

auch nicht, seine privaten Affären zu offenbaren (2), erst

die Multiplikation mit (3) macht diesen Mann für mich

äußerst unattraktiv. Denn die Existenz des Multiplikators

war ihm selbst zu jeder Zeit bewußt. Und er erleichtert

sogar dem "manifesten" Antisemiten, zu behaupten, F.

ließe ihn (den A.) "ins Messer laufen".

Ich habe nicht das Gefühl ins Messer gelaufen zu sein, weil

ich Friedman versuche, keinen Vorsatz anzudichten. Sonst

wäre die ganze Sache wirklich eine Steilvorlage für den A.

Und unserem Land a. Tendenzen A. nachzuweisen ist wohl

keine aufklärerische Großtat!

Ich habe mich "naiv" auf die Kritik an Punkt (1) und (2)

beschränkt. Die Mechanik der Verdachts-Dynamik wird in

dem SZ-Artikel brillant analysiert. Ich sehe vollkommen ein,

daß ich hier in einer Falle gelandet bin, deren Existenz ich,

ähnlich wie Holger versuche un"b"efangen zu respektieren.

Ich möchte jegliche Eskalationen und scharfmacherische

Diskussionen hier zu diesem Thema vermeiden, u.a. weil es

nicht möglich ist dieses Medium sinnvoll dafür zu nutzen.

Es liegt mir nichts ferner, Werner, irgendwas zugunsten einer

Kack-Normalität unter den Teppich zu kehren!

So wahr mir meine 87er Kriegedienstverweigerungsauseinandersetzung

helfe.

Schönen Abend allerseits, selten wars Forum so erfrischend,

da vermißt man auch kein Bier mehr. >>D.

Geschrieben

Moin

Was bitte ist am "Fall" Friedmann kompliziert?Meiner Meinung nach - NICHTS!Klar,wenn man will (und in diesem "Fall" wollen wohl viele) kann man richtig was hineininterpretieren,alte(liebgewonnene Theorien) - mal wieder - zum Besten geben,Mehrheiten bilden (wo kommen die her?) usw...............

Passiert ist doch folgendes:Ein bekannter Talkmaster hat Mist gebaut.Die Reaktionen darauf fallen naturgemäß unterschiedlich aus.Für einige von euch und - z.B.Robin Dietje - spielt der Begriff Antisemitismus im zusammenhang mit dieser Geschichte eine Rolle.Gut,dieser Ansicht kann man durchaus sein.Nur in einem wesentlichen Punkt möchte ich widersprechen.Der Beitrag 388 (Robin Dietje) macht es sehr deutlich was ich meine.Er liest sich recht flüssig - unwillkürlich wird man an früher gelesenes erinnert - doch etwas mißfällt (mir).Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren,daß Dietje große Teile der Bevölkerung meint,wenn er so inflationär das Wort -wir- verwendet.Genau da liegt mein Problem.Woher weiß er das?Habe ich ihn,weil ich ein wenig blöd bin,falsch verstanden?

Es gibt in diesem Land alles was man sich so vorstellen kann - also auch Antisemiten (über die Zahl kann man wohl nichts verläßliches sagen).Nur eines dürfte sicher sein - und das ist die wichtige Botschaft - sie werden keine Macht haben.

@Werner

Du erklärst mir dann sicher wo in meinem Spatzenhirn der defekt liegt.

@MALC5C3

Wie gewohnt eierst du nur rum (Pardon-deine beiträge lassen offen,was du,der das unabhängige denken liebt,denn nun denkst).

MfG Fred

Geschrieben

ag uns, was du damit ausdrücken wolltest als du geschrieben hast, du seist kein Antisemit, weil zu den Semiten doch (auch) Araber gehörten ...

Ausdrrücken will ich, daß mich nicht als Anti- (und auch nicht als Pro-) Semiten, Hamiten oder sonst etwas fühle, da ich diese Einteilung nach Volksgruppen, Ethnien, Religionen, Hautfarben oder was auch immer für völlig bescheuert halte.

Ich habe in den unterschiedlichsten Teilen der Erde sowohl sehr nette Menschen wie auch Superarschl.... kennen gelernt.

Das Herr F. zufällig im Vorstand einer Religionsgemeinschaft tätig ist ändert nichts daran, daß er sich an geltendes Recht zu halten hat und sich auch an den von ihm selbst aufgestellten hohen moralischen Ansprüchen messen lassen muß. Bedenklich ist, daß von einigen Leuten eine Kritik an diesem Mann mit einer Kritik am Judentum gleichgesetzt wird und er aufgrund seiner Funktion als quasi über dem Gesetz stehend behandelt wird.

Hat sich schonmal jemand dem Vorwurf des Antiklerikalismus ausgesetzt geffühlt nur weil er es nicht so gut fand, wenn ein Bischoff sich an kleine Jungs herangemacht hat?

Um noch eins draufzusetzen, mich ödet auch die Debatte über die Kollektivschuld an. Dinge, die vor meiner Geburt passiert sind fallen nicht in meinen Verantwortungsbereich und ich denke nicht im entferntesten daran mir Schuldgefühle für Dinge einreden zu lassen, die von einer früheren Generation verbrochen wurden.

Geschrieben

Wie wärs mit "Sensibilität" statt "Schuldgefühle"? >>D.

Geschrieben

@ Fred

Frage:

"Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß Dietje große Teile der Bevölkerung meint, wenn er so inflationär das Wort -wir- verwendet. Genau da liegt mein Problem. Woher weiß er das"?

Antwort:

Obschon die empirische Sozialforschung zum Antisemitismus im Post-Holocaust-Deutschland davon ausgeht, daß gerade der extreme Antisemitismus bzw. die Anzahl extrem antisemitisch eingestellter Subjekte seit den 50er Jahren rückläufig ist und quantitativ zunehmend an Bedeutung verliert, scheint sich doch die kritisch-theoretische Annahme zu bestätigen, daß sich Judenfeindlichkeit trotz Auschwitz als ideale Zielscheibe für soziale Aggression beharrlich zeigt. Zwar scheint in der Gesamttendenz das ideologisch geschlossene antisemitische Weltbild an psychodynamischer Kraft verloren zu haben (Lederer: Wie antisemitisch sind die Deutschen?); verschiedene Arbeiten quantitativer Sozialforschung ermittelten jedoch für den Westen Deutschlands einen seit Jahrzehnten kontinuierlichen Anteil harter Antisemiten von 15 % (Bergmann/Erb: Antisemitismus in der Bundesrepublik Deutschland. Ergebnisse der empirischen Forschung, 1991) bis 20 % (A. Silbermann: Sind wir Antisemiten? Ausmaß und Wirkung eines sozialen Vorurteils in der Bundesrepublik Deutschland, 1982). Neueste Umfragen (Demoskopie Allensbach) bestätigen diesen Prozentsatz für Gesamtdeutschland. Dies bedeutet, daß heute

12 Millionen Deutsche antisemitisch sind, und daß auf einen in Deutschland lebenden Juden 300 Antisemiten kommen.

Darüber hinaus werden in einigen Studien im mindesten latent antisemitische Einstellungen bei weiteren 30 % konstatiert (Silbermann). Manch judenfeindliche Vorurteile sind weiterhin mehrheitsfähig; nach einer Allensbacher Umfrage von 1987 meinten 69,9 % der damaligen Bundesbürger, Juden hielten fest zusammen, 48,7 % hielten sie für besonders ehrgeizig, immerhin 42,4 % für gerissen und schlau, 27,8 % gar für geld- und raffgierig. Ganze 48,4 % würden sich nicht daran stoßen, Juden im engsten Freundeskreis zu haben (Bergmann/Erb 1991).

Antisemitismus hat sich also, trotz demokratisierender Gegentendenzen, trotz politischer Skandalisierung und Tabuierung, aber auch trotz Shoah, auch im Post-Holocaust-Deutschland beharrlich am Leben halten können; wenn nicht als offensive politische Ideologie, so doch als Alltagsdiskurs, der in latenten Formen immer noch eine erstaunlich Stärke aufweist. Latenzen drohen dabei immer, in manifeste Vorurteile umzuschlagen. Helmut Berding (Moderner Antisemitismus in Deutschland, 1988) resümiert:

Es verging nach 1945 kein Jahr, in dem der latent fortbestehende Antisemitismus nicht auch manifest geworden wäre. Friedhofsschändungen, deren Zahl in die Hunderte geht, und Synagogenschmierereien gehören zu den wohl beschämendsten Demonstrationen antisemitischer Geistesverwirrung. Ähnlich bedrückend wirkt es, wenn auf einem Kameradschaftsabend der Bundeswehr-Hochschule betrunkene Offiziersanwärter antisemitische Lieder singen; Lokalpolitiker antisemitische Parolen verbreiten und dafür Sympathiekundgebungen aus der Bevölkerung erhalten; oder ein Studienrat am Biertisch einem jüdischen Kaufmann gegenüber bedauert, daß dieser 'nicht in Rauch aufgegangen' sei (...) Die im Vergleich zu früher geringe Bedeutung des manifesten Antisemitismus darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß auch heute noch ein beachtliches antisemitisches Potential vorhanden ist (...) Bruch und Kontinuität kennzeichnen also das Verhältnis zur antisemitischen Vergangenheit".

Quelle:

Lars Rensmann: Kritische Theorie über den Antisemitismus. Studien zu Struktur, Erklärungspotential und Aktualität. Edition Philosophie und Sozialwissenschaften 42 , Argument-Verlag Berlin und Hamburg,1998, S 208 f.

-- -- --

Robin Detje schreibt in Kenntnis der Forschungsliteratur zum Antisemitismus. Und die kommt zu dem Ergebnis, daß, latenter und manifester Antisemitismus zusammengerechnet, ca. 50 % der bundesrepublikanischen Bevölkerung antisemitische Eistellungen haben. Jeder zweite Deutsche mithin!, und es wäre ein Wunder, wenn das nicht auch hier, in den Beiträgen zu diesem Forum zum Tragen käme!

Geschrieben

@ Martin Krügel

Die Instrumententafel meines BX ist fast ganz dunkel geworden. Wenn ich beim jetzt anstehenden Birnchenaustausch Prob`s kriege, weiß ich ja,wo ich mir Rat holen kann?!

Gruß, Werner

Geschrieben

Die Ankündigung einer Diskussionsveranstaltung mit Rensmann stellt mal einige der antisemitischen Stereotypen zusammen, die die staatstragende Mainstream-Presse über Friedman gegossen hatte:

Donnerstag, 24. Juli 2003

Vortrag und Diskussion

Sex, Drugs and the Jew oder:

Was darf ein Jude in Deutschland

An antisemitischen Stereotypen mangelt es ihr nicht, der Debatte um die vermeintlichen Vergehen des Michel Friedmans: Gekokst habe der Mann „vom Stamme der Olivenölgötzen“ (FR) wie so viele der für ihren vermeintlichen Narzißmus bekannten Schnüffler des weißen Pulvers, um seine „Sucht nach Anerkennung“ (Stern) mittels eines künstlich „erhöhte[n] Selbstwertgefühl“ (Tagesspiegel) zu befriedigen und v.a. um, so die Suggestion der Medien – gedopt –, seiner „unglaubliche[n] sexuellen Gier“ (Tagesspiegel) nachkommen zu können. Beweis: Nicht nur habe der Mann, dessen „Hemden und Krawatten (...) besser als die des Bundeskanzlers“ (Stern) sitzen, „bevorzugt bis zu drei der“ (Spiegel) käuflichen „ukrainischen Nymphen“ (Welt am Sonntag) in seine Suite geladen, nein, es sei gar „mehrmals pro Nacht“ (Focus) geschehen, daß er „Damen in Lack und Leder“ „für eine bizarre Sex- und Drogenorgie“ (Focus) geordert habe. Der Konsum der genannten Droge, so suggerieren die deutschen Blätter weiter, erkläre im übrigen auch, warum er bei den geläuterten Deutschen immer und überall Antisemitismus wittere, denn schließlich fördere der Kokainkonsum „ängstlich paranoide Stimmungen“ (Focus). Und überhaupt: Die ganze Geschichte beweise doch, daß â€žder Großinquisitor, das Gewissen der Nation, das Vorbild der Jugend“ (FR) über eine perfide „Doppelmoral“ verfüge: Er, der seine Talkshowgäste „belästigt, betatscht“ (FR) und immer wieder zu unzumutbar klaren Aussagen, Bekenntnissen gar, antriebe, verfüge – ganz dem antisemitischen Klischee entsprechend – über ein „verborgenes Doppelleben“ (Standard) als „Paolo Pinkel“, als welcher er bar jeden moralischen Gewissens neben Kokain auch illegal eingeschleuste Huren, „Sexsklavinnen“ (Hans-Ulrich Jörges) sozusagen, konsumiert habe. Zudem verstecke der „Ölprinz“ (Stern) nicht seinen Reichtum, wie es sich für anständige Deutsche gehört, sondern protze mit ihm. Er gebe sich zudem insgesamt ein „bisschen zu laut und zu keck und zu grell“ (Stern), zu extravagant eben, unnatürlich engagiert und befremdlich kosmopolitisch – „Er spricht fünf Sprachen“! (Stern) -, aber: „all das konnte“, so der der Heimatscholle eng verbundenen Stern, „eine gewisse Unbehaustheit nie ganz verdecken“.

Am 8. Juli war es dann endlich soweit, der „Fall Friedman“ schien sich dem Ende zu nähern: Friedman lud zur Pressekonferenz, bekannte sich zum Konsum und Besitz von Kokain, akzeptierte folgerichtig den Strafbefehl gegen ihn, trat von all seinen öffentlichen Ämtern zurück, verzichtete auf die Fortführung seiner Talkshow in der ARD, entschuldigte sich bei den jüdischen Menschen in Deutschland, der ARD, dem HR und seiner Freundin, und bedauerte sein Tun. Ist der Fall Friedman nun endlich einer für die Akten? Mitnichten, denn des ehemaligen Moderatoren, Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden usw. „Bekenntnis“ (FR) erscheint vielen doch als all „zu glatt“ (Berliner Zeitung), denn: „Geht es bei der Affäre Friedman nicht um mehr als um das Kokainschnupfen?“, fragt die Berliner Zeitung und frischt der Leser Erinnerung an das Schicksal der „jungen Frauen“ auf, bei den sich zu entschuldigen Friedman nicht für nötig befunden habe, obwohl er ihre „wirtschaftliche Notlage“ ausgenutzt habe.

Offenbarte die „Causa Friedman“ also nur einmal mehr, daß es sich bei den Deutschen um unverbesserliche Antisemiten handelt, wäre sie bloß ein Fall in einer langen Reihe antisemitischer Vorfälle im postnational­sozia­lis­tischen Deutschland. Doch „[e]s geht um Moral“ (Tagesspiegel), da sind sich alle einig: die öffentlichen Ankläger Friedmans wie auch seine scheinbaren Verteidiger. Tatsächlich geht es jedoch nicht um die Moral Friedmans, sondern um die Moral einer Nation, die nachdem sie sich als Friedensmacht in der westlichen Welt blamiert hat, ihre Attacken nun auf einen richtet, der nicht nur solidarisch zu Israel sich verhält, nicht nur dem islamistischen Terrorismus und dem baathistischen Irak jegliche Legitimation absprach und abspricht und sich daher nicht gegen den Krieg gegen dieses System positionierte, sondern auch die deutsche Friedensbewegung ins kritische Visier nahm und Politiker aller Parteien damit desavouierte, daß er deren Ressentiments offenbar werden ließ. Es geht auch darum, was ein Jude darf im Deutschland des Jahres 2003, einer, der für viele „ein Judentum (verkörpert), das sich wehrt und nicht immer nur in der Opferrolle ist“ (Gabriele Brenner, Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Weiden), ein Judentum, was nicht, wie deutsche Antisemiten es sich wünschen, vermeintlich freiwillig zur Schlachtbank ging und geht. Es geht um eine Nation, die sich klammheimlich die Hände reibt darüber, daß einer, der einst an ihre eigenen Untaten sie permanent erinnerte, nun selbst zum „Täter“ geworden ist und tut was sie nie taten aber von ihm immer schon wünschten: weitestgehend schweigt. So schwärmte denn auch die Saarbrücker Zeitung „vom völlig neuen Friedman Gefühl – ihn jetzt sprachlos zu erleben“. Es geht um eine Gemeinschaft, die längst schon beschlossen hat, daß der „Musterjude“ (Auf­bau) seinen Bonus nun verspielt hat, denn einer wie er, so befürchtet Friedrich Merz, könne schließlich den jüdischen Gemeinden in Deutschland nur schaden. Es geht um eine Öffentlichkeit, in der selbst die selbsternannten Verteidiger Friedman nur zu einer Konklusion kommen können und damit in der Konsequenz allen aus der Seele sprechen: „Einer der so zu unrecht beschädigt und durch die Gosse gezogen wurde, muß sich fragen lassen, was mache ich eigentlich in diesem Land?“ (Michael Naumann) Das aber soll mit dieser Veranstaltung nicht so stehen bleiben.

Mit:

Jörg Rensmann (gruppe offene rechnungen, Berlin)

Natascha Wilting (Redaktion BAHAMAS, Berlin)

Donnerstag, den 24.07.2003, um 19.30 Uhr,

Saal der Jerusalem Gemeinde, Lindenstraße / Markgrafenstraße,

gegenüber dem Jüdischen Museum

ACCM Holger Schulzen
Geschrieben

@ Werner

Hallo Werner,

auch wenn es hier wissenschaftlich dekliniert wurde, dass ich in meinen Statements unterschwellig (latent) antisemitische Ressentiments verberge - ich fühle mich trotzdem in Ordnung! Vielleicht werfe ich da ein paar wissenschaftliche Dinge durcheinander, wenn ich hier meine Meinung schreibe. Ja, ich habe mich offensichtlich falsch ausgedrückt. Aber der Sinn meiner Aussage sollte inzwischen verstanden sein.

Im realen Leben sehe ich nichts als Ausgrenzung. Und ich hasse Ausgrenzung! Das wollte ich ausdrücken - und in der Tat, da mache ich eben keinen Unterschied zwischen Rassismus, Religionsfeindlichkeiten und Fremden- oder Geschlechterhass. Für mich ist das ein und die gleiche eklige Suppe.

Und ganz banal, aber passend zum Standort unserer Diskussion: Ich hasse auch die Ausgrenzung von Automarken und deren Hersteller/Käufer/Besitzer.

Wie sieht die Welt wirklich aus? Löffelweise lernte ich erst seit ich als Schulkind auf's Dorf gezogen war, was gelebte Ausgrenzung ist: Das nächste Dorf, die nächste Stadt, das nächste Bundesland - alles Feindesland. Mir war solches Denken bis dahin fremd. Mit dem Älterwerden wechselten die Feindbilder der Menschen um mich herum: Italiener, Spanier, Portugiesen. später Türken und jetzt Schwarze. Meine Umwelt, egal wo ich lebte, war immer voll von dummen Ressentiments.

Ich lasse mich da nicht mitverühren! Auch nicht, wenn meine Worte dazu verleiten mögen, mich da mit rein zu mischen. Für mich zählt wie ich lebe und wie ich mit dem Thema Ausgrenzung im Alltag umgehe.

Und Werner, du bist ja wirklich gut im analysieren. In diesem Bereich ist dir kaum einer gewachsen. Aber du hast in diesem Thread des öfteren ausgrenzend verurteilt, wenn du z.B. anderen das Recht absprachst hier mitzudiskutieren, weil ihnen der intellektuelle Hintergrund fehlt.

Du möchtest Ausgrenzung anprangern, betriebst zuvor aber selber Ausgrenzung. Für mich ist das in meiner banalen Ausdrucksweise auch eine Art Rassismus - so hätte ich vorher ganz unpräzise geschrieben - jetzt schreibe ich halt: Das ist Ausgrenzung.

Beste Grüße zurück!

Holger

Geschrieben

Hinter dem vermeintlich langweiligen Titel verbirgt sich also ein weiterer Scheiß-Thread.

*ignore*

Ich finds schade das Friedmann so gestolpert/abgesägt ist. Für mich ist er einer der glaubwürdigsten und engagiertesten contemporären Politiker überhaupt.

Der Verbrauch an Koks und Frauen hier am Board interessiert doch auch kein Schwein.

Gast
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