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DS als Kunst? Ausstellung in Paris ...


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Die, welche nicht Philosophen sind, sind wie die Hunde: Die nämlich bellen auch jeden an, den sie nicht kennen.

- Heraklit -

Geschrieben

Er verachtet mich, weil er mich nicht kennt, und ich seine Beschuldigungen, weil ich mich kenne.

- Georg Christoph Lichtenberg -

DirkPinschmidt
Geschrieben

beati pauperes spiritu

Matthäus

Holger Schulzen
Geschrieben

@ Dirk

Hallo Dirk, du schriebst nur die eine Hälfte aus der Bergpredigt, es geht weiter:

... ,quoniam ipsorum est regnum caelorum.

"Selig, die arm im Geist, denn ihnen gehört das Himmelreich"

Neues Testament, Matthäus 5, 3,

Die 1. Seligpreisung - Jesus in der Bergpredigt

Gemeint sind Menschen, die nichts wollen,

weil sie wissen, daß vor Gott alles Menschliche Torheit ist

und die daher alles von Gott erwarten.

Es sind also keine Einfältigen oder Schwachsinnigen damit gemeint. :)

Quelle:

www.lateinforum.de

DirkPinschmidt
Geschrieben

Hi Holger,

ob Menschen, die alles von Gott erwarten, nun einfältig, schwachsinnig, oder die Krone der Schöpfung sind, darüber gibt es sicher sehr unterschiedliche Meinungen.

Beste >> Grüße

Dirk

Holger Schulzen
Geschrieben

Hi Dirk,

das stimmt. Reich (im Geist) grausam zu handeln und Gottes Segen dafür in Anspruch nehmen ist eine Sünde und endet immer tragisch.

Holger Schulzen
Geschrieben

Muss nicht sein.

Geschrieben

Hey Werner, oder kannst Du dies schon nicht mehr lesen, da Du Dich ja von uns Kleingeistigen schon verabschiedet hast.

Du stellst Dich in Deinen Beiträgen für mich als Student vor, der andere arme Studenten gegen den Kapitalismus verteidigen muss.

Solltest Du meine Ausführugen zu "Was wollen eigentlich ACCM'ler" mit kühlem Kopf gelesen haben, so hättest Du erkennen können, dass ich nur verwundert darüber war, wieviele "Studenten" keine Rücklagen haben, sich eine größere Reiselimousine zu kaufen, aber davon überzeugt sind, die Unterhaltskosten aus ihren doch so bescheidenen Mitteln aufzubringen.

Oder waren es eventuell keine Studenten?

Da ich dabei die Gelegenheit genutzt habe, auch noch über die Forumsdiskussionen meine Meinung zu veröffentlichen zeigt mir Dein Posting, dass es schwierig ist, für andere klar und deutlich zu artikulieren.

Dies beweist Du allein schon dadurch, dass die von Dir ausgeführten Unterstellungen wie: "dumm, zynisch, semikriminell, parasitätär" in keinster Weise ausgeführt wurden, sondern erst in Deiner Denke aufgetaucht sind.

Daher wundert es mich auch nicht, dass Du zuerst die wenigen Linksdenkenden des Forums aufforderst zu kämpfen um dann dafür elegant selbst die Fliege zu machen.

Nichts desto trotz. Ein jeder versteht halt nur so viel von Anderen wie er selbst es möchte bzw. es zuläßt oder auch kann.

Weiterhin mit Doppelgrüßen

jetzt allerdings mit C 5 - Feeling

Im Fahrkomfort noch um Klassen besser als das bekannt gute Schweben im XM.

Geschrieben

Radikale Gesellschaftskritik ist heute in einem doppelten Sinne unpopulär. Zum

einen ist sie auf absehbare Zeit an die Sphäre der Theorie gebunden, muß sich also

einer Sprache und Begrifflichkeit bedienen, die nicht für jede und jeden unmittelbar

zugänglich sind und die erarbeitet sein wollen. Zum anderen stößt der Inhalt, den sie

präsentiert, auf und zugleich ab.

Dieser zweite Gesichtspunkt ist zweifellos entscheidender als der erste. Das werte

Zeitgeistpublikum hält weniger deshalb einen Sicherheitsabstand zur Wertkritik,

weil es bei solchem esoterischen Zeug nur Bahnhof verstehen würde, sondern weil es

bei aller sprachlichen und begrifflichen Distanz nur allzu deutlich kapiert, daß hier

genau das gesagt wird, was es garantiert nicht hören mag. Nicht die Distanz zum

Alltagsleben macht Gesellschaftskritik, die diesen Namen verdient, für den verhausschweinten

Massengeschmack ungenießbar, sondern ihre weitreichenden Implikationen

für eben dieses. Das warengesellschaftliche Bewußtsein, positiv und damit

sadomasochistisch auf die herrschende negative Vergesellschaftung fixiert, hält seinen

eigenen erbärmlichen Bezugsrahmen für den menschlichen schlechthin und muß

von daher jedes negative Denken als blanken Nihilismus entschieden ablehnen.

Es wäre illusionär und fatal, angesichts dieser tief verankerten Aversion auf eine

„aufklärerische“ Wirkung des Krisenprozesses zu setzen und darauf zu vertrauen,

radikale Kritik würde schon im Gefolge der sich bestätigenden Krisenanalyse an

Boden gewinnen. Eher schon dürfte das Gegenteil der Fall sein. Das warengesellschaftliche

Bewußtsein kann den sozial-ökonomischen Krisenprozeß schließlich nur

als unvorhersehbare soziale Naturkatastrophe und jede krisentheoretische Diagnose

als Weltuntergangsprophetismus wahrnehmen. Dementsprechend muß es die Verheerungen

zunächst leugnen, dann relativieren, um schließlich in eine Rette-sichwer-

kann-Panik zu verfallen. In keinem dieser Stadien ist es aufnahmewillig für die

grundsätzliche Kritik und In-Frage-Stellung des warengesellschaftlichen Bezugsrahmens.

Daß Kassandra recht behält, macht sie weder beliebter noch glaubwürdiger;

der Spott über abgedrehte Untergangsphantasien verschwindet im letzten Stadium

höchstens, um Mordgelüsten Platz zu machen.

Geschrieben

Maintainer: Lothar Galow-Bergemann, Version 1, 22.07.2001

Druck: 12.03.2003, 04:09

Quelle: http://www.opentheory.org/selbstbewegung/text.phtml

Zur Perspektive einer Bewegung gegen den Mobilis-Muß als emanzipatorischer Praxis.

(1) Daß nur noch die Gedanken frei seien und sonst nichts mehr, ist eine Horrorvorstellung. Sollen Kritik und Analyse auf Dauer mehr bewirken, als selbstgenügsame Insassen von Elfenbeintürmen mit Erkenntnis und Gedankenfutter zu versorgen, so müssen sie immer wieder auf ihre Tauglichkeit als Zugang zu Praxis erprobt werden. Wenn so viele Ansätze mit emanzipatorischem Anspruch gescheitert sind und dies mit guten Gründen, so gilt es, daraus lernend nach neuen Ansätzen zu suchen.

(2) Im folgenden sollen zwei Thesen belegt werden.

Erstens: Die destruktiven Tendenzen der warenfetischistisch verfaßten Gesellschaft treffen beim Themenkreis Mobilität(-szwang) und Automobil in fast "idealer" Weise aufeinander. Hier begegnet uns ein hochexplosives Selbstzerstörungspotential - und zwar gleichzeitig unter ökologischen, ökonomischen wie psychologischen Gesichtspunkten.

Zweitens: Derzeit bieten sich kaum sonstwo so viele praktische Angriffsmöglichkeiten gegen die schöne Maschine der blinden Wertverwertung als gerade auf diesem Gebiet. Und zwar durchaus mit der Aussicht darauf, "die Massen zu ergreifen", d.h. zur realen, eingriffsfähigen Bewegung zu werden.

Was zu beweisen wäre.

Die Zerstörungskraft des Auto-mobilis-Muß

(3) So bekannt die brutalen Tatsachen sind, so hartnäckig werden sie tagtäglich von Millionen verdrängt. Die Autogesellschaft hat in ihrer hundertjährigen Geschichte Tote und Verstümmelte in der Größenordnung von Weltkriegen auf den Straßen hinterlassen. Nigeria und Tschetschenien sind aktuelle Beispiele dafür, wie für den Treibstoff Öl Kriege geführt und Menschen ausgerottet werden. Ein besonders ergiebiges Opfer des automobilen Alltagsterrors sind Kinder - ihrem Bewegungsdrang zu folgen, kann sie im Handumdrehen zu "Schuldigen" in der sogenannten Straßenverkehrsordnung machen, oft wird die Todesstrafe gleich an ihnen mitexekutiert. Sie werden körperlich und seelisch verkrüppelt, schon als Säuglinge müssen sie mit quälenden Allergien für das Auto bezahlen und ihre Eltern werden genötigt, sie zu kleinen und gefügigen Untertanen der Autodiktatur zu dressieren, sobald sie die Haustür verlassen.

(4) Jede zweite Tankerkatastrophe geht zu Lasten der Autoflotte, denn sie säuft die Hälfte des über die Weltmeere transportierten Öls. Landschaften und Siedlungen werden zerstört, zubetoniert, geschändet. Man braucht nur wenig Phantasie, um sich auszumalen, wieviel Schönes und Sinnvolles sich in den Städten mit all dem Raum anstellen ließe, den das Automobil heute plattmacht. Ausgerechnet ein Ding, daß sich auto-mobil (also selbst-bewegend) nennt, erzeugt massenweise Bewegungsmangel, Haltungsschäden, Fettleibigkeit - und das oft schon in früher Jugend. Fortschreitende Vergiftung der Atmosphäre, Lungenkrebs, Lärm-Terror (allein in Deutschland sterben jährlich 3000 Menschen an den Folgen des Lärms, der wiederum zu 70% vom Autoverkehr verursacht wird)... die Liste der Greuel ließe sich leider noch lange fortsetzen. Unbestritten ist: würde sich das Auto in dem Maße über den Erdball verbreiten, wie das bereits heute in den sogenannten entwickelten Ländern der Fall ist, würde das weltweite Ökosystem endgültig zusammenbrechen. Und ein Blick nicht nur auf China zeigt, daß wir auf dem Weg dahin sind.

(5) Aber der Automobilis-Muß richtet nicht nur physische, sondern auch psychische Zerstörungen an und diese sind vielleicht sogar die gefährlichsten. Das Wort Automobil setzt sich bekanntlich aus dem griechischen autos (selbst, selber, ich selber) und dem lateinischen mobilis (beweglich) zusammen. Die Ideologie der Autogesellschaft behauptet nun: dieses Ding ist ein Mobil. Wie schön, daß die Alltagssprache wenigstens manchmal so verräterisch ist - sie kommt gleich auf den Punkt und nennt es offen und ehrlich: ein Auto. Es geht also offenbar psychologisch viel weniger um das mobilis als um das autos. Tausendfach spielt sich jeden Tag aufs Neue die folgende unglaubliche Geschichte ab: "Wo stehst Du?" fragt ein Mensch einen anderen, obwohl der direkt vor seiner Nase steht. Nach Lage der Dinge wäre es angebracht, daß dieser ihm nun den Vogel zeigt und ihn seinerseits fragt, ob er keine Augen im Kopf habe, denn er sehe doch schließlich, daß er hier vor ihm stehe. Tatsächlich jedoch geht der solchermaßen Angesprochene ganz ernsthaft auf die Frage ein und antwortet den haarsträubenden Satz: "Ich stehe da hinten links um die Ecke, nach zwanzig Metern auf der rechten Seite."

Geschrieben

(6) Also: Ich bin mein Auto. Nicht: ich bin mein autos, bin mein selbst, bin selbstbestimmt, bin bei mir - so wie es in einer nicht entfremdeten, emanzipierten Gesellschaft der Fall wäre. Ich sehne mich zwar, unbewußt meist, danach, mein autos zu sein - aber ich bin nur eine jämmerliche Karikatur desselben, mein Auto eben.

(7) Wer meint, die Herrschaft der totalen Wertvergesellschaftung sei zu abstrakt, als daß sie noch, wie frühere Herrschaftsformen, in konkreten Bildern geschaut und erlebt werden könne, irrt: Dem Beobachter am Straßenrand bieten sich höchst anschauliche Bilder, die einen tiefen Einblick in die Verfaßtheit dieser Gesellschaft gewähren. Da sitzen atomisierte Individuen, meistens alleine, eingepanzert in eine Tonne Stahl und Kunststoff, getrennt voneinander und doch in ihrem Tun unlöslich miteinander verbunden. Jeder kämpft gegen jeden. Schneller sein als der andere, effektiver sein im Kampf um Spur und Parkplatz. Möglichst viel Zeit herausschlagen, aber doch nie Zeit haben. Zur Unbeweglichkeit verdammt und in engen Käfigen festgeschnallt, aber im festen Glauben, es handle es sich bei dieser Veranstaltung ausgerechnet um - Bewegung. Permanent unter höchster Anspannung getrimmt darauf, die Maschine am Laufen zu halten. Die kleinste Unaufmerksamkeit gegenüber dem Diktat der herrschenden Verkehrsform kann buchstäblich die Existenz kosten - sie kann schließlich jederzeit mit der Todesstrafe geahndet werden. Sich selbst und andere ununterbrochen an Leib und Leben gefährdend. Leidend an den Folgen des eigenen Tuns, aber im Gefängnis der Vorstellung vom "Normalen" und angeblicher Alternativlosigkeit gefangen... Schaut man sich den ganzen Jammer an, so gewinnt ein berühmtes Zitat ganz neue und unmittelbare Überzeugungskraft: "Ihre eigne gesellschaftliche Bewegung besitzt für sie die Form einer Bewegung von Sachen, unter deren Kontrolle sie stehen, statt sie zu kontrollieren." (Karl Marx, MEW 23, S.89)

Das Auto und die Arbeit - eine perverse Beziehungsstory

(8) Spricht man den Durchschnitts-Autoholiker auf sein Leiden an, so wird er in der Regel früher oder später darauf verweisen, daß das Auto ja schließlich Unmengen Arbeitsplätze schaffe und ohne es "unsere Wirtschaft" kaputtginge. Womit er natürlich recht hat. Nur leider ist er sich nicht darüber im Klaren, daß das die Sache noch viel schlimmer macht... Das Auto und die Arbeit. Eine ebenso lange wie perverse Beziehungsstory. Nicht von ungefähr feiert die deutsche und österreichische Arbeiterklasse nunmehr bereits im achten Jahrzehnt Hitlers Autobahnen und Arbeitsplätze in einem Atemzug ab.

(9) Robert Kurz hat viel Erhellendes zum Thema Automobil zusammengetragen. "Im Unterschied zu den meisten Gegenständen des sinnlichen oder kulturellen Genusses konnte dieser Konsum nämlich nicht im Gebrauch seiner Inhalte aufgehen, sondern erforderte eine derart flächendeckende materielle, organisatorische und soziale Logistik, daß er geeignet war, sich zu einer zwanghaften und verinnerlichten Benthamschen "Verhaltensspur" zu entwickeln, die das System der Disziplinierungen in bis dahin unbekannte Dimensionen auszuweiten versprach. Zweitens war die mechanisierte Mobilität von allen Formen des Konsums dem Charakter eines Investitionsguts am ähnlichsten ... Das Kapital mußte also gewissermaßen statt des Billets für die "Dienstleistung Mobilität" gleich das Betriebsmittel selber verkaufen - jedem kapitalistischen Menschen seine eigene kleine Privatlokomotive!" (Schwarzbuch Kapitalismus, S. 367f.) Die Namen Ford und Taylor stehen gleichermaßen für den Übergang zu Massenproduktion und Massenkonsum dieser "kleinen Privatlokomotiven" wie für eine bis dahin unbekannte, ungeheure Steigerung des Ausbeutungsgrades derjenigen, die diese Dinger produzierten. Die Massen haben sich dem - ganz offensichtlich willig - gefügt und Fords Konterfei zierte gleichermaßen die Schreibtische von Hitler wie Lenin.

(10) So wurde das Automobil "... zum Schlüsselprodukt in der Vollendung der kapitalistischen Produktionsweise. In seiner Vermassung mauserte es sich zu mehr als einer bloßen Ware unter anderen: Es begann den gesamten Raum- und Zeithorizont zu erfassen, bereitete eine strukturelle Integration von Produktion und "Freizeit" vor, besetzte allmählich die soziale Organisationsform bis hinein in das intime und familiäre Alltagsleben, eroberte sogar die gesellschaftlichen Phantasien und Imaginationen." Der Kapitalismus wurde "durch und durch zur Auto-Gesellschaft." (a.a.O. S. 386)

Der Irrsinn der Mobilität - Kapitalismus ist Mobilis-Muß

(11) Es gibt keinen "objektiven" technischen Fortschritt, der sich quasi unabhängig von sozialen Verhältnissen entwickeln würde. Das Auto selbst ist im Prinzip eine alte Kiste. Ein erhitzter Dampfkessel, der ein Gefährt auf vier Rädern bewegte, wurde bereits vor 2300 Jahren im antiken Griechenland erfunden. Ein Produkt des modernen Kapitalismus ist dagegen die automobile Gesellschaft. Daß sie im alten Athen nicht entstand, widerlegt übrigens die These, wonach die Faszination des Autos auf einem dem Menschen angeblich angeborenen "Drang nach Mobilität" beruhe. Offensichtlich ließ das Ding die alten Griechen nämlich ziemlich kalt.

(12) Der Mensch braucht eben - wie alles Lebende - Bewegung. "Mobilität" ist etwas völlig anderes. Sie ist - wie "Arbeit" - ein inhaltsleeres Abstraktum, nicht zufällig entstehen beide Begriffe erst mit der Entfaltung der Warenproduktion. Und wie die Arbeit ist auch die Mobilität allerdings eine Realabstraktion, d.h. von gesellschaftlich höchst realer Wirksamkeit.

Geschrieben

(13) Wer sich's antun will, stelle sich auf eine Autobahnbrücke oder auf die "Besuchertribüne" eines Flughafens. Von dort aus läßt sich's trefflich über den Schwachsinn der Marktwirtschaft räsonnieren. Hier begegnet einem nicht nur jener berühmte Joghurtbecher auf seinen 8000 Autobahnkilometern bis ins Verkaufsregal. Auch der Apfel aus Neuseeland ist dort gerade auf dem Weg zum Marktstand in Fulda, ebenso wie das Kartenlesegerät aus Stuttgart, das den Weg ins angrenzende Esslingen über Flensburg nehmen muß, weil es aus Gründen betriebswirtschaftlicher Effizienz dort verpackt wird. Und der Tourist, der nach seiner fragwürdigen "Erholung" vom jährlichen Arbeitsterror an einer 10 000 Flugkilometer entfernten Bar nebst ein paar Palmen und Sandstrand "all inclusive" lechzt, drängelt sich zwischen seinesgleichen durchs Terminal.

(14) Und wieder drängt sich dem Zuschauer spontan ein Zitat auf: "Die Zirkulation des Geldes als Kapital ist ... Selbstzweck, denn die Verwertung des Werts existiert nur innerhalb dieser stets erneuerten Bewegung. Die Bewegung des Kapitals ist daher maßlos." (Karl Marx, MEW 23, S.167, Hervorhebung durch den Autor) Der alte Charly hat hier ganz nebenbei - und sicherlich auch völlig unbeabsichtigt - eine schöne Definition von "Mobilität" geliefert. So wie "Arbeit" die heruntergekommene, menschenfeindliche, selbstzweckhafte, eben kapitalistische Form von Tätigkeit ist, so ist "Mobilität" die heruntergekommene, menschenfeindliche, selbstzweckhafte, eben kapitalistische Form von Bewegung.

(15) Die "totale Mobilmachung" ist Ergebnis und Voraussetzung der entfesselten Warenproduktion. Nicht zufällig haben sich die Herren Westerwelle und Möllemann zwei zentrale Begriffe ausgesucht, mit denen sie in den nächsten Bundestagswahlkampf ziehen wollen: "Privatisierung" und "Mobilität". Die beiden Zauberworte eines restlos durchgeknallten Kapitalismus.

(16) "Mir ist sonnenklar, daß die vielen Autos unsere Lebensqualität untergraben" sagt Lohnarbeiterin Lieschen Müller, "aber zur Sicherung meiner Lebensqualität brauche ich mein Auto." Da kann sie dem ehemaligen BMW-Chef die Hand geben, von dem der unvergeßliche Spruch stammt: "Wir wissen zwar ganz genau, daß es viel zu viele Autos gibt, aber unser Problem ist, daß es zu wenige BMWs gibt." Kapitalismus ist eben Irrsinn. Betriebswirtschaftliche Rationalität und die Rationalität des Geld-verdienen-müssens-um-leben-zu-können sind irrational. Auch unter diesem Gesichtspunkt ist der Automobilis-Muß ein genuin kapitalistisches Produkt. Ginge es um Fortbewegung und Beförderung von Lasten, wären andere Techniken vonnöten als eine, die mehr als 1000 kg Metall und Kunststoff in Bewegung setzt, damit 60 oder 80 Kilo Mensch den Ort wechseln können.

Zu den Perspektiven einer Anti-Auto-Bewegung

(17) Eine Bewegung gegen den Mobilitätszwang, die sich in erster Linie am Automobil und dessen Folgen (wie übrigens auch am Flugverkehr) festmachte, hätte gute Chancen, zu einer Befreiungsbewegung neuen Typs zu werden. Sie träfe auf eine ganze Reihe günstiger Voraussetzungen. Nicht nur sind die katastrophalen ökologischen und gesundheitlichen Folgen so ziemlich jedem bekannt, der noch in der Lage ist, drei Informationen aufzunehmen und einen zusammenhängenden Gedanken nachzuvollziehen. Die Kenntnis von Tatsachen allein reicht ja, wie wir zur Genüge wissen, leider nicht aus als Anstoß für eine wirkliche Bewegung. Was da schon hoffnungsvoller stimmen kann, sind die folgenden Umstände:

(18) 1.) Es gibt eine weitaus größere Anzahl von Menschen, die ohne Auto leben, als dies im öffentlichen Bewußtsein gemeinhin angenommen wird. Laut Statistischem Bundesamt hatten 1998 in Westdeutschland 23,8% aller Haushalte kein Auto. Und zwar in Gemeinden unter 5000 Einwohnern 4,8%, bis 20000 Einwohner 15,8%, bis 100000 Einwohner 21,0%, bis 500000 Einwohner 31,1%, über 500000 Einwohner 40,6%, in Berlin sogar 50%. Wer sich auf die Straße stellt und die Leute befragt, kommt - wohl zu seiner eigenen Überraschung - schnell dahinter, daß an diesen Zahlen was dran sein muß.

(19) 2.) Es gibt trotz allem - zumindest in unseren Regionen - für die allermeisten Menschen sehr viele und sehr gute Möglichkeiten, ohne Auto zu leben. In den meisten Fällen, wo auf die Unverzichtbarkeit des eigenen PKW gepocht wird, erweist sich als wahrer Grund sehr schnell ein Mangel an Phantasie und die Angst, anders zu sein als die andern.

(20) 3.) Es gibt flächendeckend sehr viele Proteste gegen die Folgen der Mobilität - ein Blick in die kommunale Berichterstattung jeder x-beliebigen Tageszeitung genügt: Bürgerinitiativen, Unterschriftensammlungen, Leserbriefe, sei es gegen Lärm und Dreck, gegen die Gefährdung von Leib und Leben, gegen die Zerstörung von Wohnqualität, für sichere Fußwege für Schulkinder etc.pp. Daran ändert auch nichts, daß sehr viele der solchermaßen Protestierenden den Gegenstand ihres Protests selber verursachen. Denn das ist eben genau die für die Warengesellschaft typische Bewußtseinsspaltung, die uns logischerweise auch hier begegnen muß.

(21) 4.) Es gibt darüber hinaus eine "radikale Fraktion" von Leuten, die sich bewußt vom Auto verabschiedet haben und dies als Befreiung erleben. So existieren z.T. seit vielen Jahren eine Reihe von Initiativen, die sich explizit und konkret gegen den Automobilis-Muß wenden: Autofreie Wohngebiete sind entstanden, weitere in Planung, Gruppen wie NAIV (NichtAutofahrerInteressenVertretung) oder Carwalker, Aktionsformen wie Critical Mass oder Reclaim the Streets bilden sich heraus und sammeln Erfahrungen im direkten Widerstand gegen den alltäglichen Auto-Terror. Die Initiative "autofrei leben" ist der bisher einzige überregionale Zusammenhang, der sich ausdrücklich dem Kampf gegen den Autowahn widmet. Sie formuliert als Ziel: "Eine Welt, in der die Menschen nicht mehr rasen - nicht aufeinander drauf, nicht aneinander vorbei und nicht voreinander weg. Eine Welt, in der die Menschen Zeit haben - füreinander, für sich selbst und für die Natur, deren bewußter Teil sie sind und sein wollen. Eine Welt, in der die Menschen nicht mehr durch das Hamsterrad von Wirtschaftswachstum und Geldvermehrung gehetzt werden. Eine Welt, in der nach menschlichem Maß gewirtschaftet wird und in der die Menschen auch im übertragenen Sinn ganz anders miteinander verkehren."

(22) 5.) Dies alles bewegt sich in einem "günstigen Umfeld". Denn es gibt beispielsweise ein sehr verbreitetes Unbehagen am herrschenden Diktat der Schnelligkeit. Der kalte Takt der toten, abstrakten Zeit ist Folge und Existenzbedingung der Warenproduktion - das, was wir unsere Innere Uhr nennen, ist aber konkret, ist warm, ist Leben. Die Sehnsucht nach dem Ausspannen, Abschalten-Können ist groß. Keiner hat Zeit. Wer sich hinstellt und sagt: "Ich habe Zeit - ich muß nicht schnell sein" wird, auch wenn er möglicherweise gleich dem arbeitsscheuen Gesindel zugerechnet wird, doch innerlich sehr beneidet.

Geschrieben

(23) 6.) Es gibt auch eine nicht unbeachtliche Anzahl von Menschen, die sich dem herrschenden Arbeits- und Konsumwahn gegenüber mehr oder weniger distanziert verhalten, weil sie für sich persönlich andere Vorstellungen von Lebensqualität entwickelt haben, die nicht oder nur noch teilweise mit den täglichen Diktaten der Marktwirtschaft kompatibel sind.

(24) Dies nun ist das eigentlich Spannende. Denn auch wenn die wenigsten von denen, die solche Vorstellungen und Lebensstile entwickeln, dies mit unmittelbar politischen Motiven verbinden, so sind das doch beachtenswerte Momente einer sich herausbildenden emanzipatorischen Bewegung neuer Art. Typisch für diese Bewegung ist, daß sie mit dem Hinterfragen des Alltags beginnt, also mit dem, was klassische altlinke "Politik" in trauter Übereinstimmung mit der herrschenden Ideologie als "privat" und "unpolitisch" abzutun gewohnt ist. Einfach anfangen, anders zu leben - individuell, besser noch kollektiv. Austesten, wie weit das gehen kann, gemeinsame Spielräume phantasievoll und in Auseinandersetzung mit der "feindlichen Umwelt" ausweiten...

Exkurs: Die Sprengkraft der Frage nach der Lebensqualität

(25) Emanzipatorische Bewegung heute in den kapitalistischen Zentren - das ist die Herausbildung und der Kampf um solche neuen Vorstellungen von Lebensqualität, die sich nicht von der schönen Maschine der Wertverwertung vereinnahmen lassen.

(26) Es geht um das Recht auf ein glückliches und erfülltes Leben für alle Menschen auf der Erde. Der Kampf um dieses Recht beginnt mit der Frage: Was ist eigentlich Lebensqualität? In dieser Frage steckt heute enorme gesellschaftliche Sprengkraft. Sie beinhaltet nach wie vor die alte und aktuell gebliebene Forderung nach dem universellen Zugang zu Nahrung, Wohnung, Gesundheit und Bildung für alle Menschen. Aber sie erschöpft sich schon lange nicht mehr darin. Sie kann nicht bei der Forderung nach "gerechter Verteilung des Kuchens" stehenbleiben, sie stellt vielmehr die Frage nach der Beschaffenheit des angeblichen Kuchens selbst. Sie verlangt Rechenschaft darüber, was die Gesellschaft eigentlich hervorbringt, in der wir leben, materiell und ideell.

(27) In dieser vielerorts und an tausend Themen entlang aufbrechenden Debatte spricht sich langsam - wie auch sonst - die Erkenntnis herum: "weniger, langsamer, schöner, besser". Dieser Bewußtwerdungsprozeß muß nicht in einen gesellschaftlichen Umbruch "nach vorne" münden, aber er kann es, wenn es gelingt, ihn mit der grundsätzlichen Infragestellung des Systems der blinden Wertverwertung, des Systems von Arbeit, Ware, Wert und Geld zu verbinden.

(28) Revolutionen haben bekanntlich unter anderem auch die Voraussetzung, daß Massen von Menschen nicht mehr so weiterleben wollen als bisher. Davon sind wir heute einerseits sehr weit entfernt. Denn die große Mehrheit der Menschen verwechselt ein Leben zwischen der wechselweisen Erniedrigung durch Arbeit und Konsum hartnäckig mit Lebensqualität. Trotzdem entwickelt sich andererseits neues revolutionäres Potential in Keimform an vielen Orten, in vielen Herzen und Hirnen. Es entsteht auf höchst spannende und subversive Weise dort, wo der angebliche Reichtum der Waren- und Arbeitswelt als Armut, als Gefängnis, als Verhöhnung des Menschen begriffen wird.

(29) Dort, wo Fragen gestellt werden wie diese:

Was ist eigentlich erstrebenswerter, drei Armbanduhren oder Zeit zu haben?

Wollen wir denn unser ganzes Leben der Diktatur der Uhr unterwerfen?

Lohnt es sich wirklich, Liebe, Ruhe, Schlaf, Ausgeglichenheit, Müßiggang, Zärtlichkeit und Erlebnisfähigkeit zu opfern, um Karriere zu machen und dem Geld hinterherzuhetzen?

Macht jährlich um den Globus jetten glücklich oder ist das Flugzeug nicht meistenfalls ein Fluchtzeug vor unserer inneren Leere?

Ist es nicht eine Katastrophe, daß sich in den letzten 100 Jahren die durchschnittliche Schlafdauer in den Industrieländern um 20% verkürzt hat? Daß wir allein seit den siebziger Jahren täglich 30 Minuten weniger schlafen, daß 20 Millionen Menschen in Deutschland an Schlafstörungen leiden?

Sind wir nicht arm, weil uns das Erlebnis der Stille abhanden gekommen ist?

Was lehren uns Versuche in Kindergärten, wo man alles Spielzeug im Keller verschwinden läßt und die Kinder auf einmal ungeahnte Phantasie und Energie entwickeln, wesentlich glücklicher sind als inmitten der Berge aus Spielwaren, denen sie normalerweise ausgesetzt sind?

Zerstört der Autoverkehr nicht viel mehr als er bringt?

Ist mehr Zeit zum Leben haben nicht viel wichtiger als sich all den lächerlichen und armseligen Kompensationsschrott leisten zu können, der uns hinter den Schaufenstern und auf den Mattscheiben vor die Nase gehalten wird?

Der mögliche Beitrag wertkritischer Analyse in der Auseinandersetzung um Lebensqualität

(30) Zur Beantwortung solcher Fragen hat die arbeiterbewegungs-marxistische Mehrwertkritik bekanntlich nichts beizutragen. Wohl aber die Wertkritik. So kann die Mehrwertkritik z.B. nichts beitragen zur Erhellung des Widerspruchs zwischen unserer "biologischen Uhr" und der kalten Vertaktung der Zeit unter den Zwängen der Wertverwertung - also zur Aufklärung des herrschenden Diktats der Schnelligkeit. "Viele Menschen empfinden ihr 18. Lebensjahr als die Mitte ihres Lebens, gleichgültig, ob sie 40 oder schon 70 sind." In Extremsituationen scheint alles wie in Zeitlupe abzulaufen. "Für ein Lebewesen gibt es offenbar keine objektive Zeit" Der Mensch hat eine innere Uhr, diese befindet sich "in Kollissionskurs mit unserer Nonstop-Gesellschaft". (Alle Zitate aus GEO 4/99)

Geschrieben

(31) Die Mehrwertkritik kann das nicht erfassen. Sie kann es bedauern, wie jede bürgerliche Sicht. Sie kann sagen, das muß anders werden, aber sie kann nicht sagen wie. Die Wertkritik dagegen erklärt die "objektive Zeit" als eine Notwendigkeit der Warenproduktion. Der Wert bestimmt sich nach dem Quantum der vergegenständlichten abstrakten Arbeit, die bar jeder qualitativen Bestimmung ist, also rein quantitativ zu bestimmen ist. Diese Bestimmtheit ist die objektive Zeit. Die objektive Zeit ist eine "Errungenschaft" der Warengesellschaft. Unsere Biologie rebelliert dagegen. Gut zu leben, eine Lebensweise in Übereinstimmung mit unserer inneren Uhr zu finden, heißt die Warenproduktion zu überwinden.

(32) Oder eben das Thema Auto: Zu der allseits unbestrittene These, daß es das Aus für den Planeten hieße, wenn alle Menschen soviel Autos hätten wie in den sogenannten hochentwickelten Ländern, fällt der Mehrwertkritik nur ein hilfloses "Es muß halt sinnvoll produziert werden" ein. Aber auf Dauer nur noch einen Bruchteil der Autos von heute zu produzieren, den Irrsinn der Mobilität zu überwinden, das ist nur sinnvoll außerhalb von Warenproduktion und Arbeitsfetischismus.

(33) Der Mehrwertkritik bleibt es sogar unbegreiflich, warum der herrschende Mobilitätswahn überhaupt ein solcher sein soll. Zu der Vorstellung, daß Menschen beispielsweise vorsätzlich kein Auto haben wollen, weiß sie lediglich unisono mit dem Alltagsbewußtsein zu rufen: Kein Verzicht! Dabei gibt es so viele unterschiedliche Motive dafür, die alle damit zu tun haben, daß man endlich aufhören will, zu verzichten.

(34) Auf der zweiten bundesweiten Konferenz "autofrei leben!", zu der sich 1999 in Weimar 250 Menschen versammelt haben, wurden solche Motive zusammengetragen wie: Kontaktmöglichkeiten im öffentlichen Verkehr - Natur genießen - weniger Verantwortung für die Gefährdung von Menschenleben haben - Spaß am Anderssein - ich habe mehr Bewegung - mein Reden und mein Handeln sollen mehr übereinstimmen - seitdem ich kein Auto mehr habe, bin ich gesünder geworden - ich will bewußt langsamer leben - ich möchte kein unfreiwilliger Organspender sein - meine Kinder fahren nicht gerne Auto - meine Stadt soll schöner werden - Auto fahren macht einsam - ich will die Landschaft betrachten - Autos sind häßlich - ich habe eine gute Ausrede, weil ich meine Schwiegermutter nicht mehr vom Bahnhof abholen muß...

(35) Die Mehrwertkritik kann "etwas nicht haben" immer nur als Ausdruck von Zukurzkommen und Ungerechtigkeit verstehen, nicht als Gewinn und unterscheidet sich insofern nicht vom trivialen Alltagsbewußtsein. Dabei ist MarxistInnen im Prinzip bekannt, daß Freiheit immer auch Freiheit von etwas ist. Die Wertkritik hingegen weiß, daß sich die Widersprüche der Warenproduktion heute auf allen gesellschaftlichen Ebenen bis hinein in die einzelnen Individuen entfalten. Wir erleben und durchleben ein gespaltenes Irresein nicht nur der Gesellschaft als ganzes, sondern auch der und des Einzelnen. Das offenbart sich nirgendwo so deutlich als im Mobilitätswahn.

(36) Es steht nicht weniger auf der Tagesordnung als die Herausbildung neuer Vorstellungen, neuer Konzeptionen und neuer Praktiken der Befreiung. Der Kampf gegen den dem Kapitalismus innerlichen Mobilis-Muß kann ein wichtiges Experimentierfeld dafür werden, möglicherweise sogar mehr.

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Ohne mir auch nur eine einzige von den weiteren schmierigen Absonderungen der analen Zwangscharaktere dieses Stammtischs zugemutet zu haben (es riecht nicht gut):

Fangt doch mal an zu D e n k e n !

Das ist d e r Schlüssel zur Überwindung des projektiv sich austobenden Selbsthasses.

Selig sind die armen im Geiste, denn Ihnen gehört das Himmelreich. Da, wo die Letzten hinieden schon die Ersten sind - an ihren Stammtischen - da berüpeln sich die deutschen Philister in ihr Elysium.

Geschrieben

High,

was ist das, wo bin ich hier? Welche Sprache wird hier gesprochen/geschrieben? Nehmt bitte Rücksicht auf die geistig armen. Ich versteh' ja kaum deutsch (oder Deutsch?). Dabei les' ich hier so gern im Forum mit.

Na ja, ich bin ja nicht umsonst (vergeblich?) im SM-Club.

Wir seh'n uns in Essen!

Helge

Geschrieben

Es kommt noch soweit, dass hier Leute Ihre Habilitationschrift in's Forum hängen! Für gewöhnliche Doktoren ist es fast zu hoch! Vielleicht sollten solche Statements aber besser unter der Rubrik Fahrzeug & Teilemarkt erscheinen. Ich bin deshalb für eine Verschiebung.

Gruss Jürg

Geschrieben

Wie es um euch bestellt ist, könnt ihr an euren perversen Polizeieinsätzen ausmachen, sich ein Bild über meine vermeintliche "Identität" zu verschaffen.

Bin ich dem einen "linker Altadel", so dem anderen - "hey" ("wow") - ein "Student". (Wer dem Studentesken als Lebensform hier in Wirklichkeit nahe steht, beweist der verwendete Studi-Jargon, nicht wahr?). Dazwischen dürfte wohl ein Menschalter liegen. Geheimtip: Beides ist so falsch, wie die beschädigten Zwangscharaktere der Fälschenden enlarvend!

Im "Ulysses" sagt der Schuldirektor zum stellensuchenden Lehrer: Schon Shakespeare sagte: "Put money into your bag"! In Germanien dröhnt der Philister: Schon Goethe sagte: "Grau ist alle Theorie...".

Shakespeare läßt so einen Schurken sprechen, Goethe den Teufel.

Wer mit falsch aufgespießtem, herabgesunkenem Bildungsgut, ad hoc aus dem Internet zusammengeklaubten, hochtrabenden Latinismen seinen geistigen Mangel-Zustand zu rechtfertigen sucht, bestätigt, und widerlegt nicht seine geistige Inferiorität. Er betreibt seine (um einen strittig gewesenen Punkt des ursprünglichen Themas dieses Threads wieder aufzunehmen) abscheuliche "kleinbürgerliche Beförderung", nicht seine freidenkerische, linke, rebellierende, "geistige"! Halbverstandene Zitatenspießerei gehört zum Wesen des Kleinbürgertums, mit welchem es gegenüber dem "Proletariat" Distinktionsgewinne zu verbuchen bestrebt ist. Die Arroganz, die mir zum Vorwurf gemacht wurde, - hier schlägt sie auf die inferioren Kleinbürger des männerbündischen ACCM-Stammtischs selbst zurück. Dieser rotiert innerhalb des kleinbürgerlichen Horizontes - nicht ich!

Martin (der mit dem Doppel-Auto-Nick: einer aus der Heerschar der unsympathischen Adabeis in oberflächlichen Massen-Kapitalkursen), der sich nicht zu schade ist, seine (steckengebliebene, ja bereits deutlich retardierte) geistige Entwicklung u.a. dem entleerten Aufwand für die Besorgung und den Betrieb zweier neuer Geltungstriebwagen zu opfern (welches schmerzliche Opfer er in die Selbst-Beförderung zum Kommunikationsheros umlügt. "Wer sich selbst kommentiert, geht unter sein Niveau (Ernst Jünger)), möchte ich konzedieren: Das Lichtenberg-Zitat trifft mich zwar nicht, es zeigt aber, daß er als einziger das Zeug dazu hätte, "die Höhle" zu verlassen. Es indiziert, was ihn das Opfer seines Intellkts gekostet hat. Schade um ihn.

Holger ist mein dickster Freund hier. Ich hätte ihn auch so gerne geheiratet, wie er mich, wenn diese Mißhelligkeiten uns nicht entzweit hätten. Er ist der gute Kerl mit viel Sinn für wertvolle Dumpfbacken-Beiträge zu einer wertlosen Vergesellschaftungsform. Und Freunden gegenüber, zumal wenn sie mir das schon gewünscht haben, versäume ich natürlich nicht, ebenfalls Gesundheit und Segen zu wünschen.

Salve, Holger !

Geschrieben

Wat den nu? Proseminarist, oder Habilitant?

Klingelt es irgendwo? Nein? Weiterschlafen!

Geschrieben
ACCM_Helge postete

High,

was ist das, wo bin ich hier? Welche Sprache wird hier gesprochen/geschrieben?

Na ja, ich bin ja nicht umsonst (vergeblich?) im SM-Club.

Helge

"SM-Club": Meinst Du: Sado-Masochismus-Club?

Keine Einwände!

Geschrieben

Hallo Jürg,

ins Teileforum hättest du den Thread gerne verschoben? Kannst du solche Texte nicht ertragen? Ich hoffe doch sehr, dass wir hier bleiben. Wir müssen uns ja auch an anderer Stelle Threads über hässliche gelbe Proll-XM gefallen lassen. Also: Nicht gleich meckern. Der Opentheory-Text hätte eine Diskussion verdient.

Gruß, Martin

Hallo Werner,

das ist genau das, was ich nicht nachvollziehen kann: Du bringst hier einerseits diskutierenswerte Ideen bzw. Texte ein, und andererseits wirst du auf eine Art und Weise persönlich, dass ich mich frage, was du dir eigentlich von diesem Niveau der Auseinandersetzung versprichst. Zitat: "Ohne mir auch nur eine einzige von den weiteren schmierigen Absonderungen der analen Zwangscharaktere dieses Stammtischs zugemutet zu haben (es riecht nicht gut): ..." Glaubst du im Ernst, dass eine Diskussion noch Spaß macht, wenn man der "schmierigen Absonderungen" bezichtigt wird? Über meine geistige Entwicklung brauchst du übrigens nicht besorgt zu sein. Aber ich mache mir eher Gedanken über Intellektuelle wie dich, deren mangelhafte Kommunikationsfähigkeit erschreckend ist. Schade.

Gruß, Martin

Geschrieben

Gültiger Forums-Jargon:

Citroenthusiasmus, Doppelwinkelgrüße, frohes Schweben, die Marke hoch halten, citroinfiziert, Citro-Fan, infektiöses Material (ein Auto von C., WN) Cit. hat mich mehr im Griff, als die Mädels, usw., usf.

ACCM_Helge postete

High,

was ist das, wo bin ich hier? Welche Sprache wird hier gesprochen/geschrieben?

Helge

Das frage ich mich eben die ganze Zeit auch schon, mein lieber Helge!

...freue mich auf Postings

z.B. von dem, der rund um die Uhr 10 (zehn!) BXe vebastelt. Und was macht er sonst noch so, im "richtigen" Leben?

Von nichts kommt nichts, aus dieser Leere erlöst auch nicht hysterisches Selbstbehauptungs-Klicken in irgendwelchen Latein-Foren...

Geschrieben

Kapitalismuskritik des Automobilismus gehört ins "Teileforum"(!), hat hier einer gefordert.

Und wo gehört der hin, der solche Forderungen aufstellt?

Geschrieben

Lieber Martin, ich kann sogar noch ganz andere witzige und angriffige Texte vertragen, nur frage ich mich doch ganz scheu, ob diese hier zur Debatte stehenden witzig sind und was sie mit der DS als Kunst noch zu tun haben sollen! Zudem verstehe ich nicht, wie Du mich einerseits dem Verdacht unterstellst, dass ich solche Texte nicht ertragen kann, wenn Du dann selbst den Verfasser eines unguten Niveaus bezichtigst! Du verträgst dies ja offensichtlich auch nicht!

Gruss Jürg

Geschrieben

@ MalC5C3

Ich warte noch auf die nichtmechanistische, durchdialektisierte Analyse des Barthes-Textes zur DS, sowie zum Fankomplex, was Dein Spezialgebiet sein soll.

Bitte erst dies abarbeiten, bevor das Plädoyer erschallt, man möge schnell noch ein neues Faß aufmachen!

Hier ist Rhodos, - hier spring!

Gast
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