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Geschrieben

Eigentl. gehört das Thema ja in die Rubrik "Technik" ...bin aber der Meinung, dass es HIER leichter wiederzufinden sein wird.

Thema "Bremsen beim HY": Die Kernfragen sind vermutlich:

1.) WELCHE TEILE sind noch WO erhältlich?

2.) WELCHE TEILE gibt es derzeit NICHTmehr auf dem normalen Beschaffungsweg?

3.) WELCHE PROBLEME treten bei der Bremsenreparatur auf?

Gruß

Christian

Geschrieben

Es sind ja unterschiedliche Probleme bei den verschiedenen HY-Fahrern: Bei JohFriKin "beißt" die Bremse nicht richtig, ich habe mal auf verglaste Beläge getippt und anschleifen + saubermachen empfohlen. Bei Dirk-HY und unserem überbremst es hinten rechts, habe das auch schon mal vor längerem hier reingestellt-ohne wirkliche Resonanz. Den Lastverteiler hatten wir schon gecheckt... Ach ja, bei Rückwärtsfahren und dann Bremsen geht der Hintern rechts brutal in die Höhe!!

So Gemeinde, nun bin ich mal auf Tipps gespannt (zum Glück ist Gerhard wieder aus dem Urlaub zurück !!)

Bonn route

Stoneausderpfalz

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Ich habe meinen Bremsregler nn ausgebaut: kommendes Wochenende vielleicht, wenn hier in der Oberrheinebene die Luft nicht so wird, dass man beim Atmen mit einem Löffel nachhelfen muss; glücklicherweise brauche ich das Auto nicht mehr...

Wenn die Hinterräder beim vorwärts bremsen nicht blockieren, beim rückwärts bremsen aber das Heck "brutal in die Höhe" geht, ist die Hinterradbremse in allerbester Ordnung.

Der gezogene hintere Schwingarm drückt beim rückwärts bremsen die Karosserie nach oben, beim vorwärts bremsen nach unten (wenn das Heck wg der Verzögerung nach oben will).

Nebenbei: es gab ein (merkwürdigerweise) recht erfolgreiches deutsches frontgetriebenes Auto vor dem 2. Weltkrieg, den Adler Trumpf Junior. Der hatte hinten geschobene Schwingarme. Die sorgten dafür, dass das Heck beim Bremsen erst recht in die Höhe ging...

Wenn in Rechtskurven gebremst wird, kann ein Überbremsen des rechten Rads durchaus normal sein, da die linke Seite, wo der Regler sitzt, eintaucht (für den Regler heißt das: jetzt ist das Auto beladen, also: mehr Kraft). Das durch die Rechtskurve entlastete rechte Rad kann dann durchaus blockieren. Gefährlich ist aber das Blockieren der Hinterräder bei Geradeausfahrt, weil dann das Auto unberechenbar ausbrechen kann.

Ganz grob was zur Funktion des Reglers:

Beim Bremsen wird ein Kolben nach oben gedrückt, der waagrechte Hebel im Bild oben wird gegen den Zug der kleinen, benachbarten Feder nach oben gedrückt. Bei voll getretener Bremse und leerem Auto (wie prüft man ein ausgebautes Womo??) muss zwischen dem waagrechten Hebel und dem Bund des Zylinders, der durch die untere der großen Federn rechts nach unten gezogen wird, ein kleines Spiel vorhanden sein. Das ist die Grundeinstellung bei leerem Fahrzeug. In dieser Einstellung müssen die Hinterräder gut gebremst werden ohne zu blockieren. Wenn das Auto trotz des Spiels überbremst, kann das mit der Einstellschraube der kleinen Feder korrigiert werden (wenn der Kolben im Regler voll beweglich ist, was mein Problem sein dürfte. Eigentlich braucht man für die Grundeinstellung eine Prüfbank mit Druckpumpe und 2 Manometern). Die Einstellschraube über der kleinen Feder muss dann nach oben.

Bei Beladung zieht die untere der großen Federn das rechte Ende des waagrechten Hebels nach unten und drückt den Kolben gegen den Bremsflüssigkeitsdruck ganz leicht nach unten. Dadurch wird die Bremswirkung verstärkt.

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Und noch was zu Frage 3 von CXVIRUS:

das allererste Problem könnte für den einen oder anderen die Teilebeschaffung sein. Selbst in Lipsheim findet man nur noch sehr wenig. Dichtstulpen und Manschatten der vorderen Radbremszylinder sah ich einmal in L. als Nachfertigung.

Bei der Demontage braucht man mitunter viel Geduld und moderate Gewalt für das Abnehmen der Backen von den zusammengegammelten Excentern im Drehpunkt. Die Schraube in der Excenterhülse (es sind tatsächlcih 2 Teile, die leichtgängig ineinander stecken sollten!) ist bei der Montage nur schwer durch Splint zu sichern wegen der Lage der Mutter in den Vertiefungen der Tragplatte.

Das aufwändigste, aber auch die wichtigste Arbeit, ist das Einstellen der Bremsbacken. Es reicht nämlich nicht, dass der Abstand von der Mittelachse nur am oberen und unteren Ende des Bremsbelags eingestellt wird; die Mitte des Belags kann dann nämlich Luft haben, was zu äußerst unzureichender Bremswirkung führen kann. Das Verdrehen des Excenters der Drehachse der Backe führt zu mitunter als merkwürdig empfundenen Änderungen der Einbaulage; es muss jede Backe an 2 Excentern eingestellt werden.

Wer kein Einstellgerät hat, behilft sich beim Messen u.U. mit einem Messschieber...

Lieber 1 Stunde mehr messen als 1 x zu wenig!!

Zur Montage der Bremstrommel, die durch Gebrauch schon einen Grat am Rand aufweist, werden dann die Backen mit dem "mittleren", von hinten zugänglichen Exenter auf zu viel Spiel gestellt, danach auf gerade-nicht Schleifen.

Beim C25 hat man in der Zeit, die zum Ausbau der Bremstrommel des HY nötig ist, Bremsscheibe und Beläge getauscht...

Die anderen Teile (mit Ausnahme des Reglers, s.o.) bereiten eigentlich keine besonderen Probleme.

Geschrieben

Auch zum Thema Bremsen gehört der Ausstausch der Bremsflüssigkeit, das wird bei meinem HY als 1. gemacht.

ist denn hier etwas besonderes zu beachten?

Gruß Dirk hy

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Nur, dass der vordere Glasbehälter für die hintere Bremse ist, und dass der hintere Kreislauf an 3 Stellen entlüftet wird: zuerst am Bypass und dann an den hinteren Radbremszylindern (immer der weiter entfernte zuerst).

Die Arbeit kann übrigens auch ohne Helfer durchgeführt werden. Beim Heben des Pedals muss nämlich die Entlüftungsschraube, an der ein durchsichtiger Schlauch zu hängen hat, der in einem Behälter zum Auffangen der alten Flüssigkeit endet, NICHT geschlossen werden. Es wird KEINE alte Flüssigkeit beim Heben des Bremspedals zurück gesaugt, wie immer wieder in einfachen Rep.-anleitungen zu lesen ist.

Geschrieben

Wolfgang HY hat seinen Bremskraftregler ausgebuat und mir die folgenden Bilder zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt:

Grosses Bild

TNBKR%201.JPG

Grosses Bild

TNBKR%202.JPG

Grosses Bild

TNBKR%203.JPG

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TNIMG_0018.JPG

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Grosses Bild

TNIMG_0022.JPG

Grosses Bild

TNbremsregler_h.jpg

So nun können wir uns auch vorstellen wie unsere Anlage hinter dem geschraubten Blech am rechten Radgehäuse aussieht und das die Funktion evtl. auch etwas eingeschränkt sein könnte.

Gruß Dirk hy

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben
Dirk hy postete

So nun können wir uns auch vorstellen wie unsere Anlage hinter dem geschraubten Blech am rechten Radgehäuse aussieht

Es ist die LINKE Seite!
Geschrieben

NA gut, dann gucke ich mal links... :-))

ist ja auf dem einen Bild auch so zu erkennen....

Gruß dirk hy

Geschrieben

Haha, also Dirk mit links und rechts hast Du jetzt schon öfters mal Probleme gehabt ("Geisterfahrer"-Bild).

Danke Euch allen, dieser Threat ist sehr interessant und aufschlußreich und hat uns jetzt schon wahnsinnig geholfen. Besonders gefreut habe ich mich über die Bilder vom BKR.

Gerhard, kann man Dich als Buch irgendwo kaufen? :)

Geschrieben

...auch meinen Dank an Gerhard! Ausdrucken oder in "word" speichern, Gerhard beim nächsten Treffen einen ausgeben für seine detaillierten INFOs - so könnt es gehen ;-) Bilder sind auch gespeichert - danke an Dirk - langsam wird in Verbindung mit der Rep.-Anleitung eine Doku draus - prima!

Gruß

Christian

Geschrieben

hallo habe neue bremsbeläge und bremszylinder u federn eingebaut die bremsbeläge sind super eingefahren und liegen auf der ganzen backenfäche schön an. meine frage beim bremsen quitschen die beläge wie bekommt man zuverlässig das quitschen beseitigt. mfg matthias

Thomas Kammerer
Geschrieben

Hallo,

die Bremsleitungen an meinem HY sind an ein paar Stellen angerostet, daher spiele ich mit dem Gedanken die jeweiligen Leitungen oder gleich das Ganze Leitungssystem zu erneuern. Dazu auch gleich meine Fragen:

- Wie sieht es mit der Verfügbarkeit dieser Leitungen aus?

- Kann man sich evtl. sogar die Leitungen als Meterware kaufen und dann selbst biegen? Was braucht man dazu und wo bekommt man das?

- Auf den Leitungen sind spezielle Dichtwulste aufgepresst, die dann zum Verschrauben der Leitung dienen. Gibt es die noch?

- Worauf sollte man achten?

Kurz gefragt, wie sieht es mit Euren Erfahrungen zu dem Thema Austausch des Leitungssystem aus?

Grüße

Thomas

Geschrieben

Das Thema Bremsleitungen ist auch für mich wichtig da ich bei den Blecharbeiten an einer Stelle eine Bremsleitung verletzt habe, die ist nicht durch aber irgendwie hätte ich ein besseres Gefühl wenn ich sie austauschen könnte. Allerdings gibt es noch alle Bremsleitung an meinem Teileträger, so daß ich mir nicht die Bördelgeräte anschaffen muß die bei hy-spares in Holland angeboten werden.

Gruß Dirk hy

  • 2 Wochen später...
ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

in 007 im 3. Bild von oben fehlt bei den Einzelteilen der winzige Gummidichtring unter dem kleinen Kolben in Bildmitte und der Draht-Sprengring, der den Kolben sichert.

Der kleine Kolben mit seiner Dichtung dürften meist die Übeltäter sein, wenn der Regler nicht mehr funktioniert.

Bei mir war der kleine Kolben ziemlich fest, ich fürchte, er war mit Zersetzungsprodukten dee benachbarten Gummidichtung beschichtet...

Jetzt kann ich wieder fahren, die Hinterräder werden nicht mehr überbremst. Schön, wieder HY fahren zu können...

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Ich habe noch mal nachgedacht (auch das kommt vor!).

Der die Bewegung hemmende Belag auf dem kleinen Steuerkolben stammt sicher vom Dichtring. Der hatte nämlich Abnutzungserschienungen, trotz wirklich weniger km, die er mitmachen musste. Auf der Druckseite war er allerdings wie neu. An der Bremsflüssigkeit kanns also nicht gelegen haben, wie ich zuerst befürchtete.

Der Regler war unbenutzt, aber gut abgelagert. Kolben samt Dichtung liefen vollkommen ungeschmiert, daher wohl die Abnutzung. Jetzt ist er mit einem mit der Bremsflüssigkeit verträglichen Schmiermittel versehen. Ich bin gespannt, wie lange er hält....

Geschrieben

...na, ich bin jedenfalls echt gespannt auf die Bremsen von meinem HY. Habe eigentl. den Ehrgeiz, das so hinzubekommen, dass er dauerhaft relativ gut und gleichmäßig verzögert (- hab ich bei den alten trommelgebremsten Land Rovern letztlich auch geschafft :-)

...sprach der Optimist.

  • 2 Wochen später...
ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Meine Bremse vorn geht wieder, nur noch gelegentlich zieht sie sehr leicht nach links.

Die erforderliche Pedalkraft ist nicht höher als im servounterstützten J5 (C25)!

Oh Mann, macht das Auto Spaß! Auch nach 12 Jahren noch!!

Scheiß auf Servolenkung, Geräuschdämmung, Klima und Navi....

(HY 78, Bj. und EZ 1982, 220.000 km, seit 1994 in D und in meinem Besitz) vor-Stolz-beinahe-platzend grüßt Gerhard aus Rastatt

Geschrieben

erzaehl, was wars denn diesmal? :-)

Geschrieben
ACCM Gerhard Trosien postete

Oh Mann, macht das Auto Spaß! Auch nach 12 Jahren noch!!

Scheiß auf Servolenkung, Geräuschdämmung, Klima und Navi....

vor-Stolz-beinahe-platzend grüßt Gerhard aus Rastatt

...ist das ansteckend? Ohje...will auch endlich anfangen, meine Neuerwerbung wieder auf die Straße zu bringen...

Gruß aus dem schönen hildesheimer Regenland!

Christian

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