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Citroen und die Politik in Frankreich


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Geschrieben

Ich war letzte Woche in Frankreich und habe mich mit einem Citroenhändler unterhalten. Hinter der Halle standen viele Xm und andere. Ich fragte, was mit den Wagen passiert. Er erzählte, dass die Wagen alle in den Schrott wandern. Wagen, die man hier für viel geld verkaufen könnte.

Citroen F zahlt den Händlern aber eine dicke Provision, wenn sie einen Neuwagen verkaufen und den alten sofort aus dem Verkehr ziehen und verschrotten. So bekommt der Händler für einen Visa 400 Euro von Citroen und noch geld vom Schrotthändler. Für einen Xm gibt es bis zu 1000 Euro plus Geld vom Schrotter...

Nun ist auch klar, wo die ganzen alten Kisten sind. Die Carte Gris muß als Nachweis an Citroen geschickt werden, denn ohne Papiere ist der Wagen nicht so einfach wieder in den Verkehr zu bekommen.

Geschrieben

Kann man hier in Deutschland wirklich alte XM für viel Geld verkaufen???

Geschrieben

Reden wir bei späten Y4 von alt?

Gast Thorsten Czub
Geschrieben

das ist doch ganz klar. die XMs müssen aus dem verkehr gezogen werden:

1. weil sie kaum rosten

2. weil sie eine zentralhydraulik haben die keine citroen werkstatt mehr reparieren kann

3. weil sie domlager haben die kaputtgehen können

Geschrieben

Ach und der Visa mit seiner Prämie, die den Marktwert weit übersteigt?

Geschrieben

kapitalismus.de

wundern tät ich mich da eher nichts.

gruss

z.

Geschrieben

Das sehe ich nicht so heiß. Wenn der Wagen nur 400 bis 1000 Wert ist, ist er in der Regel Schrott. So bekommt der Händler wenigstens die Gewissheit, dass er den Müll los wird, wenn jemand bei Neukauf seinen alten abgeben möchte. Wird der Wagen dagegen deutlich mehr bringen, werden weder Käufer noch Händler den Wagen für so wenig Geld abgeben, oder?

Wenn WIR auf alte, wertlose Karren stehen sind WIR nun mal die Freaks. Händler und Konzern verhalten sich dagegen durchaus vernünftig.

Jörg

ACCM Oliver Weiß
Geschrieben

Schlachtprämien gab es vor ein paar Jahren auch hier in D und das bei vielen Herstellern, auch bei Citroen.

Häufig genug stehen XM und andere Modelle monatelang bei den Händlern rum, daher ist für die eine Verschrottung unterm Strich günstiger.

Wer sowas fahren will, sollte halt schnell kaufen und nicht halbe Ewigkeiten hin und her überlegen.

Ich bin überzeugt, daß wirklich gute Wagen durchaus gerettet und gekauft werden. Manche Händler haben zwar kein Interesse daran oder kein Auge dafür, aber es gibt genug potentielle Kunden, die dann zuschlagen.

Stimme daher 006 zu.

Gruß

Geschrieben

Wir haben den visa angeschaut. In dem Zustand findet man in Deutschland keinen so schnell.

Ein XM TD mit Leder und pipapo stand auch noch sehr gut da. Citroen zahlt eben haufenweise Prämien, um die Neuwagen in den Verkehr zu bringen...

Geschrieben

Hallo Basti,

hast du mal nachgefragt, ob man die zum günstigen Prämienpreis mitnehmen kann?

Gruß Jörg

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Pervers. Praktizierte Umweltverschmutzung durch Vernichtung aufwändig hergestellter Konsumgüter vor Ablauf der tatsächlichen Lebenserwartung.

Ich fand mal einen AMI6 mit 0-km-Tauschmotor und neuer, unbenutzter Bremsanlage, der der Verschrottungsprämie (damals 5.000 FF, ca. 850 EUR)zum Opfer gefallen ist und bei einem großen Schrotti bei Grenoble stand. Sogar die Versicherungsplakette war noch gültig.

In F ist die Wiederzulassung eines Auto ohne carte grise nahezu unmöglich. Reimport und Zulassung in F nach kürzester Zulassung in D ist dagegen wieder möglich.

Diese Autos kann man beim Schrotthändler erwerben, zum Schlachen oder Exportieren, wenn man denn will. Große Schrottplätze in F halten brauchbare Fahrzeuge ohne Papiere extra für den Export (vorwiegend nach Osteuropa) vor. Diese sind für Teilesuchende selbstverständlich tabu.

Der Vertragshändler wird sich i.d.R. auch vor Vernichtung der cg gegen den Verkauf eines "schlachtprämierten" wehren, ich denke, weil ihn der Vertrags"partner" dazu zwingt.

Ein Problem bei der Sache ist, dass verschiedene Leute den (ideellen) Wert eines alten Autos verschieden einschätzen und der Liebhaber meist nicht zur Stelle ist, wenn der Besitzer sich von dem "ollen Teil" trennen will...

Geschrieben

Also ich schließe mich da Gerhard an, auch ich finde, dass es eine sinnlose Vernichtung ist. Klar für Citroen wird es sich primär einmal rechnen, sonst würden sie es kaum tun. Andererseits wäre es nicht auch der Markenpflege dienlich die 'Freaks' bei der Erhaltung der alten Schätze zu unterstützen. Z.b. die jeweiligen Clubs bzw. Interessierten darüber zu informieren, welche Autos geschlachtet werden sollen (im Zeitalter des Internets wohl nicht mehr so wirklich schwierig).

Geschrieben

seht das doch mal umgekehrt:

je weniger von den kisten unterwegs sind, desto mehr haben eure wert.

Geschrieben
M_A_B_A_C postete

seht das doch mal umgekehrt:

je weniger von den kisten unterwegs sind, desto mehr haben eure wert.

Mehr wert im Sinne von Oldtimer.

Aber die Ersatzteilversorgung wird komplizierter, auch wie beim Oldtimer.

Ich weiß auch nicht, wie das mal alles enden soll. Ein Kollege hier hat mir erzählt, daß die neuen Polos in der Bedienungsanleitung nicht mehr stehen haben, wie die Beleuchtung gewechselt wird, sondern nur den Hinweis, dafür in die Werkstatt zu fahren.

Die Komponenten werden immer haltbarer, so daß man in den Werkstätten immer weniger reparieren wird, sondern nur noch Inspektionsintervalle und Pipifax wie Beleuchtung wechseln etc. macht.

Nach 10 Jahren Autoleben sind dann auch die haltbaren Komponenten hinüber, richtige Mechaniker werden dann selten und teuer sein, die Vertragswerkstätten werden dann in der Hauptsache nur das machen, was früher ein Tankwart gemacht hat: Ölwechsel, Beleuchtung, Filter tauschen, Scheibenwischer ...

Also nach 10 Jahren ist die Kiste ein wirtschaftlicher Totalschaden, auch für Bastler und Hobbyisten äußerst ungeeignet, da mit anfälliger Elektronik vollgestopft, und wandert daher auf den Schrott.

Das Auto wird zum pflegeleichten Wegwerfprodukt.

Pannendienste und das Bereitstellen von Ersatzautos wird dann wohl das Geschäft der Zukunft.

Bleibt die Mistkarre liegen, kommt Meister Schrotti mit einem typähnlichen Ersatzwagen auf dem Llaster angebraust, rollt die Ersatzkiste runter vom Laster, zieht die liegengebliebene Karre rauf auf den Laster, und tschüß und weiter geht's.

Wenn das kommen sollte und unsere Autos leiden an Ersatzteilschwund, dann gibt's hier in England Gottseidank noch Kit-Cars oder ich kaufe mir wieder ein Motorrad, wenn's sein muß mit Beiwagen.

Und noch etwas:

Mit so einer Entwicklung wird das Handwerk und überhaupt breites technisches Know-How in der Gesellschaft ausgedünnt, die Wagen werden wahrscheinlich aus dem Ausland importiert.

Zustände also, wie in einem Dritte-Welt-Land. Werden wir dann auch soviel Unruhen und Bürgerkriege haben wie in einem Dritte-Welt-Land?

Geschrieben

Gern würde ich ja optimistischer in die Zukunft schauen.

Leider kann ich aber Hartwig (#013) und Gerhard (#010) überhaupt nicht widersprechen.

Die maßlos überzogenen Produktionskapazitäten der Autoindustrie erzwingen die von einigen hier beklagte Entwicklung.

Die Produktivität wird weiter gesteigert. Also MUSS dafür auf dem Markt Platz geschaffen werden. Durch Rabatte, besonders auch im Leasingbereich, und durch Abschlachtprämien.

Das wird aber die Probleme nur verschieben, nicht lösen.

Geschrieben

Hallo!

Verschrottungsprämien hat es in Deutschland nur sehr kurze Zeit gegeben: wurden aber nie staatlich gefördert. Wirklich verschrottet wurden die meisten Fahrzeuge damals jedoch nicht: die gingen in der Regel ganz normal in den Export.

In Frankreich ist das anders: dort gibt es regelmäßig Verschrottungsaktionen, meist staatlich gefördert.

Fraglich ist, ob alte Peugeot 505, 405 und 605 in Frankreich tatsächlich verschrottet werden, obwohl es dafür insbes. in Nordafrika Nachfrage gibt.

So ist das eben: unabhängig von Schlachtprämien ist ein HP-Fahrzeug nach 10-15-Jahren wirtschaftlich völlig hinüber, während ein Mercedes W124 oder ein Peugeot 505 im Ausland noch mindestens 10 seinen Dienst tun kann.

MFG

Geschrieben

und ein XM nicht? Sind die da soo überfordert?

Gast Thorsten Czub
Geschrieben

"unabhängig von Schlachtprämien ist ein HP-Fahrzeug nach 10-15-Jahren wirtschaftlich völlig hinüber"

hä ?

Geschrieben

So ist das eben: unabhängig von Schlachtprämien ist ein HP-Fahrzeug nach 10-15-Jahren wirtschaftlich völlig hinüber, während ein Mercedes W124 oder ein Peugeot 505 im Ausland noch mindestens 10 seinen Dienst tun kann.

Das mußt Du mal näher erklären bitte.

ACCM Jürgen P. Schäfer
Geschrieben

Nein, bitte lieber nicht!

Geschrieben

Hallo!

Das sollte heissen: ein HP-Citroen wird nach 10-15 Jahren geschlchtet: nicht, weil es eine Schlachtprämie gibt, sondern weil das Auto selbst in Ländern mit niedrigen Lohnkosten und geringen Sicherheitsanforderungen nicht mehr wirtschaftlich zu nutzen wäre.

Aber: habe letztens in einem TV-Bericht über ein nordafrikanisches Land einen abgehalfterten XM auf einer unbestigten Dorfstrasse gesehen: offenbar werden auch einige wenige alte XM nach Afrika exportiert.

MFG

Geschrieben

Naja. Der Libanese will keinen XM, weil er dort keine Teile dafür kriegt.

Und wenn bei uns in der Strasse die Kärtchen an die Autos kommen, dann lassen die meinen XM einfach aus. Den SM erst recht, da laufen sie 2 mal drumherum.

Ich hab in 5 Jahren 2 Kärtchen gekriegt, vermutlich hatte der Verteiler keine Ahnung. Der 123 in der Fa. kriegt 2 Kärtchen die WOCHE.

Carsten

Geschrieben

Was Wolfgang da ausführt ist doch ganz logisch. Ich kenne viele Leute hier bei uns in der Gegend, die eine miese Haltung zu Wartung und Fahrzeugpflege einnehmen. Da hält ein alter Opel, Peugeot oder Merc halt länger bis er auseinanderfällt oder liegenbleibt als ein HP-Citroen. DIe vernichtete man ja förmlich, wenn man mit ihnen dauerhart fährt. Also für Afrika echt nicht interessant aber für jeden der ein wenig liebe in sein Auto stecken mag auf jeden Fall das bessere Auto ;-)!

Geschrieben

Hallo!

Ein hoch spannendes Thema, der Gebrauchtwagengeschmack im Ausland.

Die Iraker lieben den Opel Omega, sogar auch als Caravan: obwohl man den Opel Omega nie im Irak neu kaufen konnte. Einer der Gründe: bis Anfang der 90er-Jahre wurden im Irak australische Holden-Derivate des Omegas als Neuwagen verkauft. Und die hatten wohl einen sehr guten Ruf.

Reportagen über Gebrauchtwagenexporte gibt es viele, aber nur selten, dass sowas mal auf "Arte" läuft. Die Arte-Filmer waren unterwegs mit einem Autoaufkäufer aus dem Benin, der durch Frankreich und Belgien reiste um soviele Peugeot 505 und Toyota Hi-Ace Kleinbusse wie möglich einzukaufen. Dann wurde natürlich-wie bei solchen Reportagen üblich-der heftige Entladevorgang der Fahrzeuge gezeigt. Später redete man noch mit einem Arzt in der Hafenstadt Cotonou, der sich über die schlechten Abgase der Fahrzeuge beklagte, die Europa nach Afrika schickt. Die Kombination katloser Fahrzeuge und gepanschtem Sprit führe zu einer Flut von Lungenerkrankungen und dergleichen. Andererseits lebt aber fast die ganze Stadt nur von dem Gebrauchtwagenimport.

Hier ein interessanter Bericht. Cotonou ist der wichtigste Hafen für französische Gebrauchtwagen, die in Zentral- und Ostafrika weitergenutzt werden sollen. Leider nur auf Französisch. Für die Altwagen ist in Afrika ein relativ hoher Einfuhrzoll fällig. Mit gefälschter "carte grise" werden die Autos dann regelmäßig auf dem Papier älter gemacht, als sie sind um einen geringeren zu besteuernden Wert zu erreichen:

http://www.lefaso.net/article.php3?id_article=9290

MFG

Geschrieben

ich habe an meinem xantia öfters kärtchen.

vermutlich meinen die händler es sei ein opel.

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