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Warum kann eine Werkstatt keinen Lüfter reparieren?


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ACCM Elmar Stephan
Geschrieben

Ich schlage mich derzeit mit einem Problem herum, das sich allmählich zu einem Ärgernis entwickelt: Ende September, während des Urlaubs, fing die Stop-Leuchte und das Kühlwasser-Warnlicht bei meinem X2 HDI sporadisch an zu blinken, und zwar dann, wenn die Klimaanlage zugeschaltet wurde. Die Diagnose war ja noch einfach: Kühlerventilator(en) defekt. Bei einer ersten Sichtkontrolle meinerseits habe ich gesehen, dass entweder die Ventilatoren gar nicht ansprangen oder nur, nachdem man ihnen einen kleinen Schubs gegeben hatte. Wohlgemerkt: Wir reden von beiden Lüftern, die mal liefen und mal nicht.

Leider schafft es die Werkstatt nicht, den Fehler dauerhaft zu beseitigen. Beim ersten Werkstatttermin direkt nach dem Urlaub wurde der linke Lüfter getauscht. Die Reparaturwirkung hielt eine Woche lang an. Dann blinkte es wieder im Armaturenbrett, aber nicht mehr sporadisch, sondern immer, sobald ich den Lüftungsregler auf defrosten schiebe, sich also die Klima einschaltet. Also nächster Reparaturversuch: Alle drei Relais für die Lüfter wurden getauscht. Das hielt zwei Wochen. An diesem Wochenende ging das Geblinke wieder los. Ich vermute mal, dass die Werkstatt jetzt auch den rechten Lüfter tauschen wird. (Als der Schaden zum ersten Mal auftrat, hatte das Auto rund 182 000 km runter, jetzt sind es 9000 km mehr).

Ich finde das ziemlich ärgerlich, weil es natürlich Zeit und Geld kostet. Wenn auf einem Schlag alle Lüfter und Relais getauscht worden, wäre es für mich billiger gewesen, als alle ein bis zwei Wochen eine neue Reparatur zu bezahlen. Außerdem vermute ich, dass die Teile nicht im Wochenabstand nacheinander kaputt gegangen sind, sondern schon von Anfang an defekt waren, die Werkstatt das aber nicht erkannt hat, vielleicht, weil sie nur oberflächlich gesucht hat. Andererseits will ich der Werkstatt aber auch nicht Unrecht tun, daher die Frage an die Experten: Hat die Werkstatt geschlampt, oder habe ich einfach nur Pech gehabt?

Gruß Elmar

Geschrieben
ACCM Elmar Stephan postete

Ich finde das ziemlich ärgerlich, weil es natürlich Zeit und Geld kostet.

Ich denke, das hat Methode.

Anstatt einen Fehler systematisch einzugrenzen sind die Werkstätten in den vergangenen jahren mehr und mehr dazu übergegangen, mit der Stange im Nebel zu stochern.

Zum Einen, weil es Arbeitszeit = Geld bringt.

Zum Anderen, weil die jungen Mechaniker heute praktisch nur noch Teile tauschen lernen und oft genug nicht wissen, was sie da eigentlich machen (mein Sohn ist Meister bei einem großen deutschen Autohersteller und bringt öfter mal wilde Geschichten mit).

ACCM Elmar Stephan postete

Hat die Werkstatt geschlampt, oder habe ich einfach nur Pech gehabt?

Ich würde sagen, ein Mischung aus Beidem.

Direkt und vorsätzlich geschlampt haben sie wohl nicht, sie wissen es einfach nicht (mehr) besser.

Mehr Glück kann man bei kleinen freien Werkstätten haben, speziell bei solchen, die z.B. noch Getriebe usw. reparieren können (einfach mal fragen - "Geben wir weg" = durchgefallen). Die kennen sich i.d.R. noch mit der Materie aus, nicht zuletzt, weil sie sich mangels geeigneter Unterlagen jahrelang direkt damit auseinandersetzen mussten.

Geschrieben

Moin,

naja, bei Preisen von 300€ für einen Lüfter würde ich aber als Werkstatt wirklich auch nur einen Lüfter tauschen. Allerdings denke ich schon, dass ein gründlicher (aber leider zeitintensiver) Check sicherlich angebracht gewesen wäre (womit ich keinesfalls unterstellen will, dass der Check vielleicht nicht doch erfolgt ist). Zum Beispiel könnte es ja auch sein, dass da ein schlechter Kontakt vorliegt, weshalb dann bei halber Drehzahl (beide Lüfter in Reihe) kein Lüftermotor losläuft. Sowas sollte schon getestet sein.

Gruß

Arne

Gast Thorsten Czub
Geschrieben

die werkstatt weiß nicht was defekt ist. sie tauscht solange teile aus bis die symptome zufällig oder nicht verschwinden. du zahlst.

such dir eine andere werkstatt.

eine, die den fehler sucht. und nicht eine, die keinen bock auf anstrengende dinge wie autos reparieren hat. du störst die nur in ihrem ablauf.

Geschrieben
ACCM Elmar Stephan postete

Bei einer ersten Sichtkontrolle meinerseits habe ich gesehen, dass entweder die Ventilatoren gar nicht ansprangen oder nur, nachdem man ihnen einen kleinen Schubs gegeben hatte. Wohlgemerkt: Wir reden von beiden Lüftern, die mal liefen und mal nicht.

Zuerst einmal ist da Frage, ob das wirklich die richtige Fehlerdiagnose ist. Hast Du das mehrere Male beobachtet oder nur einmal?

Wenn das eine gute Werkstatt ist, hört sie sich zwar Deine Version an, aber überprüft das selbst noch mal (so wie ein guter Arzt auch nicht der Eigendiagnose vom Patient vertraut).

Die Werkstatt ist leider nur so gut wie ihre Mitarbeiter und manchmal kannst Du schon froh sein, daß sie Dir nicht den Kühler minimal beschädigen und Du merkst das erst nach drei Monaten.

Gerade eine Diagnose ist eben sehr zeitintensiv und ich würde nach Möglichkeit versuchen, soviel wie möglich selber herauszufinden.

Ich kenne leider Dein Auto nicht, aber vielleicht kann Dir ja auch jetzt noch jemand einen Tip geben. Kühlsystem ist eigentlich nicht so schwierig. In der Hauptsache Klempnerei und Elektrik. Nicht den Finger in den Ventilator stecken und sich nicht verbrühen.

ACCM Elmar Stephan
Geschrieben

Erst mal Danke für die Anteilnahme.

@ hartwig: Ich habe das mehrmals beobachtet, ich habe auch direkt nach dem Urlaub zu Hause die Verkleidung abgebaut - und den Plan, das selbst zu reparieren, schnell sein gelassen. Alles total verbaut.Um die Lüfter zu demontieren, muss der Motorkühler raus, der Ladeluftkühler und der Klimakondensator. Spätestens beim Klimateil strecke ich als Hobby-Schrauber die Waffen. Ist halt kein AX, da habe ich den Lüftermotor schon mal ausgebaut.

Der Wagen war vor der Reparatur einen Tag lang in der Werkstatt und ist dabei durchgetestet worden. Daraufhin hat die Werkstatt den Lüfter bestellt - der kostet übrigens nicht 300, sondern nur rund 110 Euro netto.

Ich möchte eigentlich nur wissen: Müsste ein KFZ-Elektriker einen Defekt wie beispielsweise abgenutzte Kohlen durch Messen herausfinden können? Oder macht der nur das, was ein Hobby-Schrauber auch machen würde: Am Lüfter rütteln, die Anschlüsse mit Diodenprüfer testen und Strom auf die Klemme geben, um zu sehen, ob der Lüfter anläuft?

Ich will die Werkstatt auch nicht zu schlecht dastehen lassen. Die Kundenbetreuung ist schon recht gut, und dem Meister war es sichtlich peinlich, anscheinend nicht richtig repariert zu haben.

Gruß Elmar

Geschrieben
ACCM Elmar Stephan postete

Ich möchte eigentlich nur wissen: Müsste ein KFZ-Elektriker einen Defekt wie beispielsweise abgenutzte Kohlen durch Messen herausfinden können?

Ich würde sagen, nur wenige könnten das und noch weniger würden das machen.

Was mich jetzt nur mal interessiert ist, wenn man einem der Lüfter einen Schubs gegeben hat, mußte man dann dem zweiten auch einen Schubs geben?

Mir kommt das Ganze nämlich äußerst merkwürdig vor; das wäre auch ein Grund, weshalb es erst lief und dann wieder nicht mehr.

Wenn es nämlich ein 0815-Fehler wäre, dann müßte es schon eine Reihe dummer Zufälle gegeben haben oder müßte doch immer noch laufen. Wieso hielt das nur eine Woche lang?

ACCM Elmar Stephan
Geschrieben

@ hartwig: Jetzt ist es so: Gibt man dem rechten einen Schubs, laufen beide an. Beim ersten Test bei mir zu Hause war es so, dass mal der eine, mal der andere, mal beide liefen. Einmal war es so, dass gar kein Lüfter anlief (der Test bestand darin, dass ich bei laufenden Motor immer wieder die Klimaanlage an- und ausgemacht habe, um zu sehen, was passiert).

Ich habe die Finger von tiefergehenden Diagnoseversuchen gelassen, weil beim Xantia die Klimaanlage vom Bitron-Steuergerät gesteuert wird, und Haynes sagt, ein Fehler könne eben in diesem Steuergerät liegen. Ich hatte Angst, beim ungeschickten Herumhantieren mit dem Diodenprüfer am Realis-Sockel das Steuergerät zu schrotten. Daher bin ich zum Händler, der ja sämtliches Diagnose-Equipment für den Wagen haben muss.

Ich möchte das schon gerne repariert haben, denn 1.: Beim Xantia wird die Klimaanlage eingeschaltet, sobald man die Belüftung auf Defrosten schaltet. Bei regnerischen Herbst- und Winterwetter ist das schon ein Problem, wenn das nicht mehr funktioniert. Und 2.: Das auto ist eigentlich nicht mehr Betriebssicher. Beim Fahren ist die Motortemperatur kein Problem, aber man muss nur mal in einen längeren Stau auf der Autobahn kommen, dann steigt nach einer Stunde Stop and Go auch bei 10 Grad Außentemperatur die Kühlwassertemperatur auf über 100 Grad an. Mit defektem Lüfter ist man dann wirklich aufgeschmissen.

Gruß Elmar

Geschrieben
ACCM Elmar Stephan postete

Jetzt ist es so: Gibt man dem rechten einen Schubs, laufen beide an. Beim ersten Test bei mir zu Hause war es so, dass mal der eine, mal der andere, mal beide liefen. Einmal war es so, dass gar kein Lüfter anlief (der Test bestand darin, dass ich bei laufenden Motor immer wieder die Klimaanlage an- und ausgemacht habe, um zu sehen, was passiert).

Da kann ich mir leider überhaupt keinen Reim drauf machen. Ich hoffe nur, daß das Problem jetzt in der Werkstatt dauerhaft beseitigt wird.

Geschrieben

Moin,

man kann auch selber die Lüfter ausbauen, ohne die Kühler überhaupt anzufassen. Ich habe das bei einem Xantia 2.1td gemacht, bei dem bei einem Lüftermotor die Kohlen runter waren. Ich habe die dann wechseln lassen (auch bei dem zweiten, wenn man schon mal dabei ist). Hat 11€ für die Kohlen gekostet, insgesamt für beide Motoren 80€, da ich den Austausch (mit Garantie) in einer Fachwerkstatt habe machen lassen. Beschreibung siehe hier.

Es gibt noch eine detailliertere Beschreibung hier im Forum, aber wegen der eingeschränkten Suche finde ich die nicht so schnell.

Gutes Gelingen

Arne

ACCM Elmar Stephan
Geschrieben

@ Arne: Ja, vielen Dank. Wenn die Werkstatt nicht zur Kulanz bereit ist, werde ich es auch selber machen. Ich glaube übrigens, dass die Werkstatt beim ersten Lüftertausch ähnlich vorgegangen ist wie Du, man sieht hinter dem Lüftermotor deutliche Arbeitsspuren an den Kühlerlamellen. Nach den originalen Cit-Reperaturanleitungen hätte zumindest dieser Kühler (der eigentlich der Klima-Kondensator ist) abgeflanscht und ausgebaut werden müssen. Ich weiß das, weil mich der Meister einen Blick auf die Reparaturanleitung hat werfen lassen.

Gruß Elmar

Geschrieben

Moin! Ich hatte GENAU das von dir beschriebene Problem. Wenn die Lüfter auf niedriger Stufe laufen sollten, taten sie das nur, wenn ich einen angeschuckt habe. Die Lösung war, dass bei einem der Motoren die Kohlen runtergeschliffen waren. Ich konnte den Defekt selbst durch Tauschen der Kohlen (~ 10 Euro) beheben, nur hatte ich Schwierigkeiten beim Ausbauen des Lüftermotors (das ist eine andere Geschichte)

Ich denke, die Werkstatt hat den falschen Motor getauscht.. oder beide waren/sind defekt.

Geschrieben

@Käferthias

Wieso ging dann der andere Lüfter nicht, wenn nur bei einem die Kohlen herunter waren?

Sollte nicht der andere Lüfter immer gehen unabhängig vom ersten, solange die Windungen noch intakt sind, egal, ob sie nun in Reihe oder parallel geschaltet sind?

Geschrieben
hartwig1 postete

@Käferthias

Wieso ging dann der andere Lüfter nicht, wenn nur bei einem die Kohlen herunter waren?

Wenn es dumm läuft, sind die Kohlen so runter, das der erste Motor nicht mehr von Strom durchflossen werden kann und dann stehen halt beide...

Geschrieben

Ich hatte das gleiche Problem bei meinem X2. Zunächst waren die Lüfter in Verdacht- und dann habe ich eines der 3 Relais 8vorne hinter dem Lüftungsgitter zwischen den Lüftern als Fehlerursache herausgefunden. Da korodieren schon mal die Kontakte, brechen die Mitnehmer der Relais- Spule oder verkleben die Relaiskontakte. Und wenn Du es schalten hörst, heisst das noch nix- mess mal nach, ob die auch Spannung an die Lüfter legen.

Gruss

Geschrieben

@014: Klingt sehr schlüssig: Zu wenig Spannung liegt an > Motordrehmoment reicht nicht zur Überwindung des Anlaufwiderstandes > nach Schubs läuft er

>>

Geschrieben

Der Effekt tritt auch auf, wenn die Relaiskontakte korodiert sind (innen im Relais oder in der Steckfassung): hoher Übergangswiderstand= Spannungsabfall = zu geringer Anlaufstrom-

12 Vam Beginn - Abfall von 0V am Übergangswiderstand 0 (Kontakte ok)= b12V-0V am Lüfter = 100% Strom = Voller Anlaufstrom.

12 V an Übergangswiderstand= 12 V am Beginn- Abfall von x Volt am Übergangswiderstand = 12-x am Lüfter.

Die gesamte Spannung teilt sich auf die Widerstände im Stromkreis auf.

Je höher der Strom, desto höher ist der Spannungsabfall an evtl Übergngswiderständen = niedrigere Spannung am Lüfter. Gerade während der Anlaufphase ist der Spannungsabfall am Übergangswiderstand besonders hoch, d.h. der Lüfter kann nicht anlaufen.

Würde ich vor einem teuren Lüftertausch checken.

Geschrieben

Hallo an Alle,

dem Symptom nach teile ich die Diagnose von Käferthias

100%-ig.

Bei der km-Leistung ist durchaus plausibel, dass die kohlen verschlissen sind und dadurch einen schlechten, z.T. gar keinen Kontakt haben.

Beim Anschubsen ist der Kontakt hergestellt und läuft dann. - Eindeutige Indiz.

In der 1. Stufe sind die Motoren in Reihe geschaltet: wenn der eine einen Wackelkontakt hat, läuft der andere auch nicht, weil durch den Defekten keinen Strom kriegt.

Wahrscheinlich hätte die Werkstatt beide tauschen, oder die Kohlen wechseln sollen. Ich denke aber, dass die Werkstätte das letztere nicht tun. (Zu arbeitsintensiv und zu wenig zu verdienen.

Gruß: Maarcell

ACCM Elmar Stephan
Geschrieben

Kleines Update:

Ich war heute noch mal in der Werkstatt, dort wurde der rechte Lüfter getauscht. Aus Kulanzgründen wurde kein Arbeitslohn berechnet, und ich habe etwas Rabatt auf den Lüfter bekommen. Spaßeshalber habe ich beim Abholen dem Meister gesagt: "Wenn ich deswegen nochmal kommen muss, zahlt der Mechaniker aber eine Kiste Bier". Es schien ja wirklich eine etwas schwierig zu diagnostizierende Sache gewesen zu sein. Ich hoffe, dass der Fehler jetzt endgültig behoben ist.

Gruß Elmar

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