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Geschrieben

Hallo,

habe mich heute daran gemacht, die mittlerweile zweite undichte Lucas Epic gegen eine Bosch zu tauschen.

Da ich keinen Y3 zum vergleichen habe, brauche ich Hilfe (insgeheim hoffe ich hier besonders auf Helmut Bachmayer, der da offenbar Erfahrung mit Umbau hat):

Welcher Anschluß (Nr. 2 oder 3 ?) auf den Fotos ist Zu- und welche ist Rückleitung?

Das Wachs-Dehn-Element bekomme ich schon irgendwie unter. Aber die beiden markierten Anschlüsse im letzten Bild sind Vorwärmeleitungen übers Kühlwasser? Wo sind die normalerweise angeschlossen?

Welche Anschlüsse sind am Stecker auf dem ersten Bild? Was muss ich da anschließen und was passiert mit meinem bisherigen Steuergerät?

Kann mir jemand Fotos aus einem Y3 zukommen lassen, aus denen ersichtlich ist, was wo wie angeschlossen ist?

Und zuletzt: Auf dem zweiten Bild sieht man, wie der Hebel für den Gaszug der Pumpe an der Hydraulikleitung der HD-Pumpe anliegt. Ebenso die Leitung Nr. 3, die von der ESP nach unten geht. Gibt es noch andere Tricks außer Kürzen/Abschneiden?

Hoffe, Ihr könnt mir weiterhelfen.

Gruß, Boris

anschluss.jpg

leitung.jpg

vorwaerme.jpg

Geschrieben

Hab gerade Fotos von meiner Bosch-Einspritzpumpe geschossen. Wenn du mir sagst wie ich die Bilder reinbekomme dann stell ich sie rein. ansonsten vielleicht deine Mailadresse.

Gruß HY-A.

Geschrieben

Du hast die Bilder auf deiner Email-Adresse marmot64.

Tschüß HY-A.

Geschrieben

so jetzt bin ich mir sicher, ich habe eine LUCAS :-/

Geschrieben

Bilder sind angekommen, vielen Dank!

So richtig schlauer werde ich daraus leider immer noch nicht.

Wohin gehen jeweils die Wasserschläuche?

Zulauf, Rücklauf und Elektrik sind noch unklar.

Und vor allem: Was soll ich mit dem übergroßen Hebelgestänge machen? Bei mir ist ja noch nicht mal der Dämpfer drauf. Platz dafür erst recht nicht.

Gruß

Boris

Geschrieben
diesel3112 postete

so jetzt bin ich mir sicher, ich habe eine LUCAS :-/

Gegen eine mechanische Lucas ist auch gar nicht so viel einzuwenden. Hatte ich in meinem seeligen Y3 Saugdiesel auch, und die hat bis 320 tkm keine Zicken gemacht. Die blöde elektronische Epic dagegen im Y4 ist das, was mir Sorgen macht, meinen Geldbeutel schmälert und meine Freizeit zerkleinert.

Geschrieben

Hmm Boris sorry war heute nachdem ich hier diese bilder sah nochmals in der Kälte beim meinem Auto. Habe doch eine Bosch.

Habe auch Y/92 jahragng. Hmm aber habe da wesentlich mehr platz.Ja und meine läuft ohne Dämper. Fehlt einfach, und die kiste geht auch so.

Hmm falös du aus dem 685 PLZ komst köntest die mal anschauen, bzw mal trefen.Werde aus meine 1 citone auch noch nicht so besonders schlau ;)

ACCM Helmut Bachmayer
Geschrieben

einfach mal anrufen, schon wird hier geholfen, gruß der bachmayer

Geschrieben

Danke, werde auf jeden Fall anrufen.

Gruß, Boris

Geschrieben

Hi Helmut mir misse uns a mol treffe :) mir hen jo net so weit vuneinonder!

Gruß Peter

Geschrieben

Der Peter könnte ja auch mal zum Weinheimer Stammtisch kommen,grübel,grübel...

Geschrieben

WA :o weinheimer Stamtisch??? und das erfahre ich erst jetzt???

WAN???WO ???

Geschrieben

Könnt' ich eigentlich auch mal vorbeischauen. Ist von Mutterstadt ja nicht soo weit.

Geschrieben

ohhhhh mutterstadt bei mir um die ecke :-)

Geschrieben

Aber bitte um nachricht wan und Wo es ist mit dem Stamtisch

Geschrieben

Is ja von mir auch nur ein größerer katzensprung.Hm,wir könnten ja den pfälzer Stammtisch wieder ins Leben rufen.

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

So, kurzer Zwischenstand: Auto läuft jetzt mit mechanischer Bosch-ESP.

Ich versuche mal eine Kurzanleitung zu schreiben, was man wie umbauen sollte. Ob das jemand mit defekter Lucas Epic dann tatsächlich macht, bleibt jedem selbst überlassen.

Was man dazu auf jeden Fall braucht:

- passende Bosch ESP aus dem Y3

- passende Bosch Einspritzdüsen und Düsenstöcke

- neue Dichtringe und Flammschutzringe für die Düsen

- Einspritzleitungen aus dem Bosch Y3

Prinzipiell gestaltet sich der erste Schritt wie bei einem Zahnriemenwechsel, dazu gibt es genug Beschreibungen, deshalb hier nur die kurze Version:

Auto vorne aufbocken, Hinterräder mit Keilen blockieren, rechtes Vorderrad abnehmen, Spritzschutz und Motorpappe unten entfernen. Batterie abklemmen. Motor mit z.B. Wagenheber anheben (Holz dazwischen verwenden).

Lichtmaschine und Hydraulikpumpe lösen und den Keilriemen abnehmen, ebenso die Umlenkrolle des Keilriemens. Mein grüner XM hat keine Klima, was die Sache etwas erleichtert. Die Lichtmaschine am besten ganz ausbauen oder zur Seite hängen, dann hat man später mehr Platz vor der Einspritzpumpe.

Obere Motoraufhängung entfernen. Motor mit Kanthölzern unterbauen, damit der Wagenheber nicht im Weg rumsteht und sich mit der Zeit absenkt (macht mein hydraulischer z.B. nach und nach). Zahnriemenabdeckung an Nockenwelle und Einspritzpumpe abbauen. An der oberen Abdeckung den Kunststoffclips um 90° verdrehen und die Schraube SW 10 rausschrauben:

bma_zr_abdeckung.jpg

Entscheiden, ob der Zahnriemen gleich mitgewechselt werden soll. Dann muss auch noch die Riemenscheibe an der Kurbelwelle und die Abdeckung dort ab. Ich habe meinen Zahnriemen dringelassen, da er erstens noch kaum Kilometer drauf hat und weil ich zweitens wissen wollte, ob es auch so geht. Einfacher ist es, den ZR gleich mitzuwechseln.

Motor soweit drehen, bis die Fixierstifte (oder passende Schrauben) in die entsprechenden Löcher an der Nockenwellen- und ESP-Riemenscheibe passen. An der Schwungscheibe muss sich ebenfalls der Prüfstift einstecken lassen (man kann dazu einen dicken Draht bzw. Stab zurechtbiegen, den man von unten hinter dem Anlasser vorbei dort einfädeln kann).

bma_fixierstifte.jpg

Damit man später diese Einstellung besser wiederfindet, am besten die Kurbelwellenriemenscheibe mit einem Edding o. ä. entsprechend markieren (z.B. auf 12-Uhr-Stellung). Damit kann man zukünftig auch leichter den Zustand der Riemenscheibe kontrollieren, Stichwort Gummi-Zwischenschicht:

bma_marker_riemenscheibe.jpg

Die Schelle des AGR-Röhrchens lösen, Ansaugbrücke ausbauen, ebenso den Stecker vom elektronischen Ladedrucksensor vorne im Schlauch vom Ladeluftkühler und den Schlauch selbst entfernen. Alle Öffnungen mit sauberen Lappen verschließen, damit nichts versehentlich reinfallen kann. Sieht dann so aus:

bma_motorraum_lucas.jpg

Den Kompaktstecker der Einspritzpumpe abnehmen. Den Bereich rund um die Anschlüsse der Einspritzleitungen säubern, dann die Einspritzleitungen an den Düsen und an der Pumpe lösen und abnehmen. Den raussabbernden Diesel auffangen, also Lappen und Kartons unters Auto. Die Öffnungen an der Pumpe und an den Düsen jetzt mit passenden Kunststoffstopfen verschließen. Etwas (dieselbeständige) Plastikfolie tut's auch, die mit Bindedraht fixiert wird (ich habe die Küche geplündert und die Verschlussdrähtchen für Gefrierbeutel benutzt):

bma_duesenstopfen.jpg

Die Rücklaufleitung, Zuleitung vom Dieselfilter und den Stecker vom Nadelhubsensor sowie die Rücklaufleitung der Düsen an Düse Nr. 4 abnehmen. Wenn man die Düsen nicht entsorgen will, besonders darauf achten, dass der Stecker zum Nadelhubsensor und dessen Kabel nicht versehentlich beschädigt werden.

Vor der Hydraulikpumpe verläuft der Kabelstrang vom Steuergerät kommend und ist dort mit einem Metallbügel und einem Kunststoffclip angeschraubt. Die zwei Schrauben entfernen, den Haltebügel ausbauen, dann wieder die beiden Schrauben eindrehen und anziehen.

Wenn man den ZR nicht gleich wechseln will, mit 2-3 Kabelbindern diesen an der Nockenwellenriemenscheibe fixieren. Nicht zu fest anziehen, damit es keine Kerben im Riemen gibt:

bma_kabelbinder_zr.jpg

Die Mutter an der Pumpen-Riemenscheibe lösen, solange die Fixierschrauben noch eingesetzt sind. Wenn die Mutter ab ist, nur an der Pumpe auch die Fixierschrauben entfernen. Um die Scheibe abzunehmen, braucht man einen Abzieher, den man sich aus einem Stück Flacheisen mit zwei Löchern und zwei passenden Schrauben schnell selbst bauen kann. Diesen in die entsprechenden zwei Gewinde der Pumpenriemenscheibe einschrauben und abwechselnd gleichmäßig die beiden Schrauben anziehen, bis sich die Riemenscheibe löst und diese herausgenommen werden kann. Jetzt liegt der Zahnriemen schlapp rum, was aber nicht problematisch ist, solange man nicht am Motor dreht (deshalb die anderen Fixierstifte noch drinlassen).

Die drei Befestigungsschrauben der ESP auf der Riemenseite und die eine an der Leitungsseite lösen und rausnehmen. Damit ist die Pumpe jetzt frei und kann ebenfalls rausgenommen werden.

Die drei Stehbolzen, an denen die Pumpe befestigt war, müssen jetzt rausgedreht und von der Pumpenseite aus gesehen im Uhrzeigersinn versetzt werden. Entsprechnde Gewinde sind schon im Alu-Gussteil angebracht. Damit hat man dann später auch genug Platz für all die Hebeleien an der Bosch-Pumpe, die es an der Lucas Epic nicht gibt.

bma_stehbolzen.jpg

Die Rücklaufleitungen zwischen den Einspritzdüsen entfernen (am besten mit einem Messer abschneiden) und die Düsenstöcke rausschrauben. Wer keine passende geschlitzte oder mit Fenster versehene 27mm-Düsenstecknuss hat, kann auch einen stinknormalen Steckschlüssel benutzen. Wichtig ist nur, dass man damit über die 4. Düse mit dem Sensorstecker kommt. Ich musste meinen Steckschlüssel auf der Innenseite etwas ausschleifen, damit ich damit drüber kam. Außerdem braucht man eine entsprechend große Nuss, die man auf der anderen Seite des Steckschlüssels aufsetzen kann, um später mit dem Drehmomentschlüssel wieder anziehen zu können (bei mir passte eine 25er). Die Düsen werden nicht wiederverwendet, es müssen entsprechend zur Bosch-Pumpe passende Bosch-Düsen/Düsenstöcke eingebaut werden.

Darauf achten, das kein Schmutz in die Löcher fällt, am besten vorher den Bereich um die Düsen auspinseln oder mit Druckluft ausblasen. Die Kupferdichtringe und die Flammschutzscheiben rausnehmen (ging bei meinem XM sehr leicht, ansonsten mit einem hakenförmig gebogenen Schraubendreher o. ä. dran versuchen). Neue Dichtringe und Flammschutzscheiben einsetzen (die Wölbung nach oben zur Düse hin). Jetzt die Bosch-Düsen einsetzen und mit vorgeschriebenem Drehmoment anziehen. Neue Rücklaufschläuche aufstecken.

Die Düsen sind recht empfindlich, also sorgsam damit umgehen, nicht an der Düsenseite dran rumfingern oder kratzen, die Öffnungen verschlossen halten wie zuvor beschrieben, nicht fallen lassen usw. Wenn man schon dabei ist, lohnt es sich, die Düsen vor dem Einbau abdrücken zu lassen oder gleich zu erneuern. Im Prinzip ist jetzt der beste Zeitpunkt, alle möglichen anstehenden Arbeiten zu erledigen, jetzt wo genug Platz ist.

Die Zulaufleitung an der Bosch-Pumpe geht nach unten und ist bei eingebauter ESP schwer zu erreichen. Ich habe die Leitung deshalb abgeschraubt und verkehrt herum montiert. Der Anschluß liegt jetzt oben Richtung Zahnriemenseite. Dadurch hat man besseren Zugang zum Anschluß und kann bei Bedarf auch schneller mal die Kraftstoffschläuche erneuern.

bma_zulauf_esp.jpg

Die Bosch-Pumpe jetzt einsetzen, mit den vier Schrauben leicht fixieren. Die Riemenscheibe der Pumpe aufsetzen und den Zahnriemen drauffummeln. Die Riemenscheibe der Pumpe bei wieder eingesetzten Fixierschrauben anziehen. Steuerzeiten und Zahnriemenspannung kontrollieren, bei Bedarf korrigieren. Fixierstifte entfernen.

(zu viele Zeichen, weiter im nächsten Beitrag)

Geschrieben

(Fortsetzung aus vorherigem Beitrag)

Jetzt die Grundeinstellung der ESP vornehmen. Dazu den zentralen Verschluß zwischen den vier Leitungsanschlüssen rausschrauben und eine Meßuhr mit passendem Adapter anbringen. Ich habe auf die Schnelle leider nur passendes Equipment für Rotodiesel-Pumpen bekommen und musste etwas improvisieren. Ganz so, wie ich mir das vorgestellt habe, hat es bei mir eh nicht geklappt, vielleicht weiß hier jemand was besseres als Ergänzung. Jedenfalls sollte es auch funktionieren, wenn man eine stinknormale Meßuhr zwischen den Leitungsanschlüssen durchbekommt und in dieser Lage einigermaßen sicher befestigen kann.

Die Kaltstartanreicherung muss dabei außer Funktion sein, deshalb den Anschlag am Zug aushängen, nicht den Zug selbst lösen (ich Depp habe nicht dran gedacht und darf jetzt nochmal die Grundeinstellung machen). Dann die Glühkerze am 4. Zylinder rausdrehen und den OT des Kolbens ermitteln, z.B. mit einem Stück Draht, das man durch das Glühkerzenloch steckt. Genau das hat bei mir nicht geklappt, ich habe einfach keine Kolbenbewegung sehen oder spüren können.

Jetzt die Kurbelwelle im Gegenuhrzeigersinn ca. eine Viertelumdrehung drehen, bis auf der Meßuhr der UT der ESP zu erkennen ist. In dieser Position die Meßuhr nullen, dann die Kurbelwelle wieder im Uhrzeigersinn soweit drehen, bis sich die Fixierstifte wieder einsetzen lassen. Jetzt die Pumpe soweit verdrehen, bis auf der Meßuhr der vorgeschriebene Wert (0,86 mm habe ich bei Cit. gelesen, woanders 0,88 mm, was ist es denn nun?) abzulesen ist. In dieser Stellung die Pumpe fixieren. Wieder alle Fixierstifte raus, den Motor mit der Hand an der Riemenscheibe einmal durchdrehen, bis wieder die Stifte eingesetzt werden können und den Wert kontrollieren. Wenn's nicht stimmt, alles nochmal von vorne. Wenn alles stimmt, alle Fixierstifte rausnehmen, sicherheitshalber zur Kontrolle den Motor per Hand durchdrehen.

Jetzt die ZR-Abdeckungen, die Lichtmaschine und den Keilriemen wieder montieren. Evtl. ist die Mutter für die Pumpenriemenscheibe etwas zu lang. Die ZR-Abdeckung an der Pumpe passt dann nicht. Entweder eine Abdeckung vom Y3 montieren oder bei der Y4-Abdeckung auf der Innenseite etwas Material wegschleifen.

Damit die Pumpe später fördern kann, benötigt man von irgendwoher 12 V über Zündung, um das Abschaltventil zu öffnen (und beim Ausschalten der Zündung wieder zu schließen). Weil ich nicht am originalen Kabelbaum rumbasteln wollte, habe ich ein Kabel durch die Gummitülle des Stranges vom Steuergerätekasten gezogen. An der Pumpe geht's nach untem zum vorgesehenen Kabelanschluß, auf der anderen Seite habe ich es durch den Gerätekasten durchgezogen und die 12V vom freien Relais-Sockel davor abgegriffen (was ist da normalerweise neben der kleinen Bitron-Box dran?).

Den überschüssigen Stecker des Nadelhubsensorkabels habe ich auch - soweit es ging - in die Ummantelung des Kabelstranges gesteckt, diesen dann mit Kabelbindern (Isolierband geht auch) zusammengezogen. Habe das Kabel auf den Bildern rot markiert:

bma_kabel_esp.jpg

bma_kabel_steuergeraet.jpg

Die Dieselleitung vom Kraftstoffilter zur Pumpe muss mit einem Stück Schlauch verlängert werden. Durchmesser an Pumpe und Filter sind verschieden. Entweder man bekommt irgendwoher ein Reduzierstück oder bekommt den dickeren Schlauch am Übergang zum dünneren Filter mit Schellen dicht. Ich habe einfach die originale Klarsichtleitung vom Filter in den dickeren Schlauch gesteckt und mit zwei Klemmschellen dichtbekommen. Den Schlauch habe ich hinter der Pumpe über die Zahnriemenabdeckung zur Pumpe hin verlegt:

bma_zulaufleitung.jpg

An der ZR-Abdeckung ist eine schöne Halterung, in die man den Schlauch wunderbar einhängen kann. Die Rücklaufleitung von den Düsen passt nur an einer Stelle an die Pumpe, da kann man nicht viel falsch machen, die Rücklaufleitung zum Tank muss etwas gekürzt werden, damit sie bis zum Pumpenanschluß passt.

Die Einspritzleitungen werden ebenfalls durch welche vom Bosch-Y3 ersetzt. Leitungen erst mal äußerlich säubern, dann mit Druckluft durchblasen, bevor sie montiert werden. Sicherheitshalber kann man vorher auch der Pumpe mal Spannung aufs Abschaltventil legen und mit dem Anlasser den Motor ein paar Umdrehungen durchdrehen, bis Diesel aus der Pumpe kommt (aufpassen, dass die Lappen nicht durch den Ansaugtrakt eingesaugt werden!). Damit kann man evtl. doch eingedrungenen Schmutz aus den Anschlüssen rausbekommen.

Die Leitungen dann an den Düsen und an der Pumpe erst mal mit der Hand andrehen. Darauf achten, dass die Leitungen möglichst spannungsfrei sitzen und nicht aneinander oder sonst wo scheuern. Problem dabei ist der Öleinfüllstutzen beim Y4, der ein klitzekleines Bißchen zu dick ist. Entweder man lebt damit, dass dieser die Leitungen der ersten beiden Düsen berührt oder man ersetzt ihn ebenfalls durch einen Y3-Stutzen.

Wenn man jetzt entlüftet, sollte der Motor schon anspringen (wieder an die Lappen denken).

Der Anschlußstecker des runden AGR-Deckels auf der Bosch-Pumpe bleibt unbelegt. Am besten neben Düse Nr. 4 in die Blechhalterung klemmen, in der vorher das Kabel für den Nadelhubsensor geklemmt war, dann ist er aus dem Weg und klappert nicht rum:

bma_agr_befestigung.jpg

Wenn man die Kühlwasserschläuche an die Kaltstartanreicherung anschließen möchte, muss man entweder den Zylinderkopf an diversen Stellen auch auf Y3 rückrüsten oder irgendwie andere Schläuche von woanders abgreifen. Bis jetzt habe ich sie noch nicht angeschlossen, weil ich mir dazu auch erst noch Improvisations-Gedanken machen muss. Das gleiche gilt für das Wachsdehnelemet, das man ganz gut in einem selbstgebauten Adapterrohr im oberen Kühlwasserschlauch plazieren könnte. Ohne läuft der XM erst mal auch, man kann so z.B. gemütlich in die Werkstatt tuckern und sich dort in aller Ruhe des Schlauch- und Werkzeug-Fundus bedienen.

Jetzt fehlt noch der Gaszug. Der Y4-Zug endet am Poti neben dem Batteriekasten. Dort aushängen und am besten das Gaspedal im Innenraum abschrauben. Den Zug durch die Spritzwand wursteln, am Pedal ausclipsen und einen Y3-Zug (oder einen Kit, wie ihn z.B. Meisen anbietet) stattdessen montieren. Gaspedal wieder dran und den Zug möglichst knick- und spannungsfrei im Motorraum verlegen. Wichtig ist, dass er nicht mit dem Kupplungsseil in Konflikt gerät. Kabelbinder helfen auch hier.

Dann die Ansaugbrücke montieren. Darauf achten, dass keine Dieselleitungen und Wasserschläuche eingeklemmt werden oder aneinander scheuern, notfalls nochmal die Verlegung ändern, Scheuerschutztüllen drüberziehn und mit Kabelbindern befestigen.

Wenn alles passt, die Ladedruckanreicherung abändern. Den elektronischen Fühler aus dem Ansaugrohr braucht man nicht mehr. Ich habe mir eine Hohlschraube dort durchgesteckt (Scheinwerferzugverstellung Dyane), die innen und außen mit Gummischeiben und passenden Unterlegscheiben abgedichtet ist und außen mit einer Mutter befestigt ist. Darauf ein Schlauch, der zur Dose oben auf der ESP geht. Ob das funktioniert, habe ich noch nicht richtig getestet, ich werde die Konstruktion sowieso nochmal ändern, da die Gefahr zu groß ist, dass die Hohlschraube angesaugt wird, wenn sich die Mutter mal losvibrieren sollte.

Das Motorsteuergerät habe ich bis jetzt mal dringelassen. Dadurch, dass jetzt viele elektrische/elektronische Elemente nicht mehr vorhanden sind, brennt die Diagnoseleuchte im Armaturenbrett. Werde also noch das Birnchen rausdrehen, ist eh für nichts mehr da. Außerdem funktioniert die WFS natürlich nicht mehr, d.h. sie funktioniert schon, aber der Pumpe ist es egal, ob rote oder grüne LED leuchtet. Entgegen aller Befürchtungen funktioniert sogar der Drehzahlmesser bei meinem noch.

Soweit mein Stand.

Persönliches Fazit:

Ob man eine defekte/undichte Lucas Epic wirklich gegen die alte Bosch tauscht, hängt neben den durchaus hohen Reparaturkosten für die Lucas auch vom Auto ab. Wenn es der XM noch Wert ist, runde 1.500,- EUR reine Materialkosten reinzustecken, der möge sich für eine überholte Lucas entscheiden. Wie sich der Umbau bewährt, muss sich bei mir erst noch zeigen. Mehr als mal laufen lassen und eine Runde um den Pudding fahren war gestern nicht mehr drin.

Hilfreich ist es, wenn man statt nur der Pumpe, den Düsen und den Leitungen gleich einen ganzen Y3-Teilespender dastehen zu haben. Dann kann man besser abgucken und braucht nicht ständig Rätselraten so wie ich.

An der Stelle auch nochmals Dank an Helmut Bachmayer für Telefon-Support (und dafür, dass er mich erst mal auf die Idee gebracht hat), sowie XM_Olaf für diverse Bosch- und Lucas-Pumpen sowie andere diverse Teile für mein grünes Möhrchen.

Anregungen und Verbesserungen erwünscht.

Gruß

Boris

Geschrieben

Sehr schöne Beschreibung, bitte ab in die Citdoks damit! (da du dir soviel Mühe gegeben hast)

LG

Geschrieben

Moin,

prima Beschreibung. Ich hatte über eine ähnliche Transplantation bei einem Xantia 2.1td nachgedacht, aber er wurde mittlerweile durch einen C5II 2.0 HDi ersetzt.

Wie ist denn so in etwa der Zeitaufwand gewesen?

Gruß

Arne

Geschrieben

Schließe mich gerne mit Lob an! Ich finde es Top, wenn jemand sich soviel Arbeit macht, um seine Erfahrungen weiterzugeben! Wie oben schon bemerkt, dieser Beitrag gehört eindeutig in die Cit-Doks!

Geschrieben

@ Olaf + fliege:

Also für die Citdoks hätte ich das wirklich gerne vorher ganz fertig und vielleicht mehr als eine kurze Probefahrt hinter mir. Kann ja sein, dass ich nochmal was ändern muss wie z.B. die Ladedruckanreicherung und den Öleinfüllstutzen.

Wobei sich mir dazu wieder die Frage stellt: Wie schlimm ist das, wenn die Einspritzleitungen dort nicht ganz so spannungsfrei liegen, wie ich mir das gewünscht habe?

Wer kann nochmal mehr zum Einstellen des Förderbeginns sagen? So richtig logisch scheint mir das nicht (wozu OT über das Glühkerzenloch ermitteln, wenn es erstens die Fixierstifte und -gewinde gibt und zweitens die KW sowieso nochmal danach verdreht werden muss?).

Kann man komplett ohne die Kaltstartanreicherung leben und die rausschmeißen oder lieber doch Kühlwasserschläuche an den ZK transplantieren? Das Wachsdingens ist an sich kein Thema...

Kleine Anmerkung noch: Ich habe mir den Aufwand nicht gemacht, um meine Erfahrungen weiterzugeben, sondern weil die Karre wieder laufen muss :) Alternative wäre gewesen, viel Geld für eine Pumpe auszugeben, den XM zu schlachten (ohne Ausstattung, wer will da was von?), oder mit undichter ESP zu verkaufen (finde ich politisch nicht ganz korrekt). Außerdem habe ich jetzt schon so viel Arbeit in das Ding gesteckt, da wollte ich das hier jetzt einfach mal wissen.

@ Idefix:

Zeitaufwand ist schwer abzuschätzen. Ich konnte eigentlich immer nur Samstags bei mir im Hof dran gehen (zum Glück bis jetzt ein milder Winter). Hat sich auch abhängig von meiner persönlichen Motivation deshalb schon über ein paar Wochen gezogen.

Die Arbeit selbst ist nicht so wahnsinnig zeitintensiv, vielleicht 1 bis max. 2 Tage, wenn man weiß, was man genau machen soll und alle notwendigen Teile und das Werkzeug dazu parat liegen hat. Am meisten hat es aufgehalten, dass ich einfach vorher noch nie eine mechanische Bosch aus der Nähe und im eingebauten Zustand gesehen hatte und von dem Ding praktisch keine Ahnung hatte. Ich wusste auch nicht, dass man die Stehbolzen versetzen muss, was zu Verwirrung und die ganzen albernen Fragen am Anfang dieses Threads führte. Und wie gesagt, es geht mit sicherheit einfacher, wenn man direkt einen Y3 zum vergleichen hat.

Gruß

Boris

  • 1 Monat später...
Geschrieben

So, nachdem ich endlich kapiert habe, wie man die Bilder in den Citdoks auch direkt in der Beschreibung sichtbar einbindet, steht' jetzt auch in den Citdoks:

http://www.citdoks.de/anleitung.php?cr_id=486

(hab's mir selbst freigegeben, hoffe das wirkt nicht überheblich)

Gruß

Boris

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